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Thema: Oliver & Columbine Gesamtausgabe (SR Verlag)

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Moderator die neunte • Internationaler Comic-Salon Erlangen Avatar von Martin Jurgeit
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    Oliver & Columbine Gesamtausgabe (SR Verlag)

    .
    Oliver & Columbine Gesamtausgabe 1


    Die Covers (rechts die Vorzugsausgabe)

    Szenario: Greg • Zeichnungen: Dany
    Übersetzung der Comics: Gudrun Penndorf M.A., Uwe Löhmann & Pia Poll

    Reguläre Ausgabe: € 40,00 • HC • 21 x 29 cm • 160 Seiten • 4c
    Vorzugsausgabe: € 79,80 • HC • 21 x 29 cm • 160 Seiten • 4c • limitiert auf 100 Exemplare mit Variant-Cover und Druck

    Enthaltene Geschichten:
    • Die Ballade von der Vogelscheuche
    • Die wunderbare Odyssee
    • Halluzinaburg
    • Die Wünsch-dir-was-Kugel
    • Das Schloss der 4 Monde

    Zusatzmaterial:
    Acht Redaktionsseiten von Christelle & Bertrand Pissavy-Yvernault sowie zahlreiche Illustrationen und Cover-Abbildungen.

    Dieser Band einhält in chronologischer Reihenfolge die zwischen 1968 und 1970 im »Tintin«-Magazin veröffentlichten großen »Oliver & Columbine«-Abenteuer sowie zwei Kurzgeschichten.

    Sie wurden zu Königen in der Welt der Träume: Denn Greg und Dany sollten eines Tages feststellen, dass das Wort »Träumer« völlig zu Unrecht von Leuten verhöhnt wird, die diese Welt nur noch langweiliger machen. Also beschlossen sie, den Träumen den ihnen gebührenden Platz zurückzugeben. Mit »Schauimtraum« erschufen sie ein Land, in dem alles möglich ist und das auf alle Zeit existieren wird. Folgen Sie Oliver und Columbine in diese wunderbare Welt der unbegrenzten Freiheit.

    Leseprobe auf der PPM-Website: https://www.ppm-vertrieb.de/Oliver-C...html#gallery-2


    ************************************

    Gerade sind wir in den Endarbeiten des ersten Bandes der neuen Oliver & Columbine Gesamtausgabe. Deshalb eröffne ich hier mal ein entsprechendes Thema, in dem ich dann gleich auch im nächsten Beitrag eine Frage an die potentielle Leserschaft aufwerfen möchte.
    Geändert von Martin Jurgeit (05.10.2023 um 13:44 Uhr)

  2. #2
    Moderator die neunte • Internationaler Comic-Salon Erlangen Avatar von Martin Jurgeit
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    Die Namen der beiden Hauptfiguren

    Auch wenn sie nicht sehr oft auftauchen, haben mich über die Jahre immer die eingedeutschten Nachnamen der Hauptfiguren gestört, nämlich Oliver Arglos und Columbine Sonnenschein (die kurze Pabel-Episode lasse ich mal außen vor).

    Diese Namen haben wirklich gar nichts mit den "sprechenden" Nachnamen des Originals zu tun und sind zudem ziemlich albern, wie ich finde. Die erste Übersetzerin Gudrun Penndorf hatte ursprünglich noch einen ganz anderen Weg einschlagen wollen, der offenbar bei Seven Island aber verworfen wurde, wo es dann zu den Benennungen kam, die später auch BSE nutzte.

    Ich bin deshalb am überlegen, ob die Nachnamen von Oliver und Columbine in der Gesamtausgabe stärker an das Original angelehnt werden sollten. Wie sieht das jetzt aber mit den Originalnamen und ihrer deutschen Bedeutung konkret aus ...

    Rameau (aus Olivier Rameau) bedeutet auf Deutsch: Zweig
    Tire-d'aile (aus Colombe Tiredaile) bedeutet auf Deutsch: mit raschem Flügelschlag

    Wenn man jetzt etwas mit dem Begriff "Zweig" arbeitet kommt man schnell auf Synonyme wie "Reis" bzw. "Reisig" und dann auf den durchaus geläufigen Nachnamen "Reiser", der zudem auch das "Reise" in sich trägt, das sehr schön zur Serie passt.

    Und der "rasche Flügelschlag" lässt natürlich schnell an "Flügel" oder "Schwinge" denken, wobei bei Letzterem auch noch das "beschwingt" mitklingt, das – wie ich finde – bestens Columbine beschreibt.

    Meine beiden Vorschläge wären also:
    Oliver Reiser
    Columbine Schwing

    Schreibt einfach mal, was ihr davon haltet. Auch Abwandlungen wären noch möglich wie "Oliver Reisig" oder "Columbine Schwinge".

  3. #3
    Mitglied Avatar von Manx cat
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    Zitat Zitat von Martin Jurgeit Beitrag anzeigen
    Auch wenn sie nicht sehr oft auftauchen, haben mich über die Jahre immer die eingedeutschten Nachnamen der Hauptfiguren gestört, nämlich Oliver Arglos und Columbine Sonnenschein (die kurze Pabel-Episode lasse ich mal außen vor).

    Diese Namen haben wirklich gar nichts mit den "sprechenden" Nachnamen des Originals zu tun und sind zudem ziemlich albern, wie ich finde. Die erste Übersetzerin Gudrun Penndorf hatte ursprünglich noch einen ganz anderen Weg einschlagen wollen, der offenbar bei Seven Island aber verworfen wurde, wo es dann zu den Benennungen kam, die später auch BSE nutzte.

    Ich bin deshalb am überlegen, ob die Nachnamen von Oliver und Columbine in der Gesamtausgabe stärker an das Original angelehnt werden sollten. Wie sieht das jetzt aber mit den Originalnamen und ihrer deutschen Bedeutung konkret aus ...

    Rameau (aus Olivier Rameau) bedeutet auf Deutsch: Zweig
    Tire-d'aile (aus Colombe Tiredaile) bedeutet auf Deutsch: mit raschem Flügelschlag

    Wenn man jetzt etwas mit dem Begriff "Zweig" arbeitet kommt man schnell auf Synonyme wie "Reis" bzw. "Reisig" und dann auf den durchaus geläufigen Nachnamen "Reiser", der zudem auch das "Reise" in sich trägt, das sehr schön zur Serie passt.

    Und der "rasche Flügelschlag" lässt natürlich schnell an "Flügel" oder "Schwinge" denken, wobei bei Letzterem auch noch das "beschwingt" mitklingt, das – wie ich finde – bestens Columbine beschreibt.

    Meine beiden Vorschläge wären also:
    Oliver Reiser
    Columbine Schwing

    Schreibt einfach mal, was ihr davon haltet. Auch Abwandlungen wären noch möglich wie "Oliver Reisig" oder "Columbine Schwinge".
    Wichtiger als ein wörtliche Übersetzung ist doch der Klang. Reißer und Schwinge ist nicht gut.

  4. #4
    Moderator die neunte • Internationaler Comic-Salon Erlangen Avatar von Martin Jurgeit
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    Zitat Zitat von Manx cat Beitrag anzeigen
    Wichtiger als ein wörtliche Übersetzung ist doch der Klang. Reißer und Schwinge ist nicht gut.
    Wie weiter oben nachzulesen ist, haben wir eh eine ganz andere Lösung gewählt. Der Band ist auch längst schon im bzw. durch den Druck.

  5. #5
    Mitglied Avatar von Bob Morane
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    Warum nicht einfach die original Namen verwenden?

  6. #6
    Mitglied Avatar von Donovan
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    Würde auch die Originale bevorzugen.

  7. #7
    Moderator Zack-Forum Avatar von efwe
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    Vielleicht solltet ihr, wenn ihr schon Namen eindeutscht, auch mal die Vornamen mit einbeziehen, denn:

    Colombe Tiredaile beudetet "Taube mit flinken Flügeln", und Olivier Rameau dürfte ein Wortspiel mit "rameau d'olivier" sein, was "Ölzweig" bedeutet.
    Und die Taube und der Ölzweig sind sowohl gemeinsam wie auch einzeln Zeichen des Friedens.

    Jetzt mach was draus ...

    EfWe
    Geändert von efwe (26.10.2022 um 18:39 Uhr)

  8. #8
    Mitglied Avatar von Grünling
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    Zitat Zitat von efwe Beitrag anzeigen
    (...) sind sowohl gemeinsam wie auch einzeln zeichen des friedens.
    Jetzt mach was draus ...
    One Peace!

  9. #9
    Mitglied Avatar von Diskomo
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    Ich könnte mir vorstellen, dass Käufer der Bânde mit dem Französischen genug anfangen können, um die Originalnamen "geistig aussprechen" zu können.

    efwes Erklärung erscheint mir stichhaltig und sollte im redaktionellen Teil Erwähnung finden.

    Und damit hätte man's doch.
    Ein Leben ohne Roboter ist möglich, aber sinnlos.

  10. #10
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    Vielen Dank für die schnellen Antworten. Insbesondere die Ausführungen von Georg sind natürlich Gold wert, vor allem zu "rameau d'olivier". Interessanterweise wird auf gerade diesen Zusammenhang praktisch nirgends hingewiesen – auch nicht im Original-Redaktionsteil zur neuen Gesamtausgabe. Da muss man schon richtig Französisch können, um diese Anspielungen mitzubekommen.

    Das zeigt aber auch, wie viele Gedanken sich ein Szenarist wie Greg gerade bei den Namen seiner Figuren gemacht hat. Und es ist schon schade, wie schnell man als "Fremdsprachler" über so etwas hinwegliest. Genau deshalb möchte ich eigentlich an "stimmig eingedeutschten" Namen festhalten, zumal ja auch die übrigen Figuren in "Oliver & Columbine" solche haben. Sollte man die dann auch noch ausmerzen?

  11. #11
    Premium-Benutzer Avatar von radulatis
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    Oliver & Columbine Gesamtausgabe (SR Verlag)

    Zitat Zitat von Martin Jurgeit Beitrag anzeigen

    Das zeigt aber auch, wie viele Gedanken sich ein Szenarist wie Greg gerade bei den Namen seiner Figuren gemacht hat.
    Und genau deswegen würde ich das auch entsprechend respektieren und die Namen im Original belassen. Wer ist denn die Zielgruppe für diese Alben? Ich glaube kaum, dass ein modernes Kind/Jugendlicher das überhaupt lesen wird. Das sind Sammlerstücke für ältere Fans 40+. Denen ist der Originalname mit einer Erwähnung des Zusammenhangs und der alten Namen im redaktionellen Teil schon zuzutrauen.
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  12. #12
    Moderator die neunte • Internationaler Comic-Salon Erlangen Avatar von Martin Jurgeit
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    Puh, jetzt wird es schwierig ...

    Zitat Zitat von JRN Beitrag anzeigen
    (...) Ich hätte als vorletzten Satz eigentlich erwartet, dass in einer Handlung, die entweder in Frankreich oder im französischen Kulturraum angesiedelt ist, eigentlich niemand eingedeutschte Namen erwarten (...)
    Die Serie stammt allerdings nicht aus Frankreich, sondern Belgien und wurde dort natürlich parallel mit französischen und niederländischen Namensbezeichnungen veröffentlicht (auch wenn die meisten Flamen sehr viel besser mit dem Französischen vertraut sein dürften, als dies in Deutschland vorstellbar ist). Es ist auch sehr klar, dass die Handlung NICHT im französischen Kulturraum angesiedelt ist. Greg und Dany haben immer betont, dass sie sich in der Szenerie von den klassischen Disney-Filmen haben leiten lassen. In diesem Zusammenhang wird sogar explizit von ihnen auf Schloss Neuschwanstein hingewiesen. Wir könnten uns also tatsächlich "Rêverose" bzw. "Schauimtraum" im Alpenraum angesiedelt denken.

    Zitat Zitat von radulatis Beitrag anzeigen
    (...) Wer ist denn die Zielgruppe für diese Alben? Ich glaube kaum, dass ein modernes Kind/Jugendlicher das überhaupt lesen wird. Das sind Sammlerstücke für ältere Fans 40+ (...)
    Das fände ich unglaublich traurig und kann ich für meine beiden Mädchen im Schulanfängeralter auch schon einmal explizit verneinen. Als sie die beiden Seven-Island-Ausgaben hier bei mir entdeckten, die ich für die Redaktionsarbeit rumliegen habe, waren sie regelrecht begeistert. Greg selber war ja mit den Comics in "Tintin" vor rund fünfzig Jahren höchst unzufrieden, weil er befürchtete, mit den vielen Abenteuergeschichten – die er zu großen Teilen höchst selbst zu verantwortete, wie er kleinlaut eingestand! – immer mehr den Anschluss an die Jugend zu verlieren, gerade auch an die Mädchen und jungen Frauen.

    "Oliver & Columbine" war da eine Art Gegenentwurf und ist auch heute noch ein derart erfrischender Lesestoff, dass es geradezu tragisch wäre, wenn diese Neuausgabe nur in den Händen von ein paar Altsammlern landen würde. Es ist aber auch klar, dass nur wenige Kinder einen solch teuren Band selbst kaufen würden oder von ihren Eltern gekauft bekämen. Ich selber habe als Kind aber auch keine "gekauften" Alben-Comics gelesen. "Tim und Struppi", "Asterix" & Co. habe ich damals in der Stadtbibliothek in gebundener Form bekommen. Und genau dort muss eine Serie wie "Oliver & Columbine" ihr junges Publikum (zunächst) erreichen.

    Und das ist gar nicht so unrealistisch. Beim EKZ Bibliotheksservice etwa, der ganz wichtig beim gebündelten Einkauf von Büchern für die vielen Bibliotheken ist, sitzen mehrere ausgewiesene Comic-Experten (einer ist sogar in unserer Jury für die Comic-Bestenliste dabei und Bibliotheksleiter in einer westdeutschen Großstadt). Die Bibliotheken spielen eine immens wichtige Rolle beim derzeitigen Comic-Boom, der selbst im Alben-Markt erste positive Auswirkungen hat – auch schon jenseits von "Asterix".

  13. #13
    Premium-Benutzer Avatar von radulatis
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    Zitat Zitat von Martin Jurgeit Beitrag anzeigen
    Puh, jetzt wird es schwierig ...
    "Oliver & Columbine" war da eine Art Gegenentwurf und ist auch heute noch ein derart erfrischender Lesestoff, dass es geradezu tragisch wäre, wenn diese Neuausgabe nur in den Händen von ein paar Altsammlern landen würde. Es ist aber auch klar, dass nur wenige Kinder einen solch teuren Band selbst kaufen würden oder von ihren Eltern gekauft bekämen. Ich selber habe als Kind aber auch keine "gekauften" Alben-Comics gelesen. "Tim und Struppi", "Asterix" & Co. habe ich damals in der Stadtbibliothek in gebundener Form bekommen. Und genau dort muss eine Serie wie "Oliver & Columbine" ihr junges Publikum (zunächst) erreichen.
    Warum für die Jugend von heute die ersten Alben einer Serie die 1968 begonnen wurde auch nur Ansatzweise von Interesse sein soll verstehe ich immer noch nicht, was damals erfrischend war, ist heute für die Jugend dann doch eher kalter Kaffee… (ich finde das ja selber blöd, aber man sollte das schon realistisch einschätzen)
    Selbst meine eigenen Kinder, die wahrlich genug Auswahl an Comics hatten, lasen außer Asterix und Spirou kaum eines meiner Comics. Tim & Struppi war denen schon zu Altbacken, was meinst Du wie mich das enttäuscht hat. Selbst moderne frankobelgische Serien haben die nicht angerührt, geschweige denn die älteren Sachen. Dafür liebten sie Dragonball und Naruto, die mir auch Spaß gemacht haben beim Lesen.

    Das Argument mit den Bibliotheken klingt toll, geht meiner Meinung nach aber an der digitalen Realität vorbei. Wieviele Kinder gehen selbstständig in die Bibliothek um dort Comics zu lesen oder zu leihen? (Auch das finde ich persönlich blöd, aber die Konkurrenz von digitalen Medien ist übermächtig.)
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  14. #14
    Mitglied Avatar von JRN
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    Zitat Zitat von Martin Jurgeit Beitrag anzeigen
    Vielen Dank für die schnellen Antworten. Insbesondere die Ausführungen von Georg sind natürlich Gold wert, vor allem zu "rameau d'olivier". Interessanterweise wird auf gerade diesen Zusammenhang praktisch nirgends hingewiesen – auch nicht im Original-Redaktionsteil zur neuen Gesamtausgabe. Da muss man schon richtig Französisch können, um diese Anspielungen mitzubekommen.

    Das zeigt aber auch, wie viele Gedanken sich ein Szenarist wie Greg gerade bei den Namen seiner Figuren gemacht hat. Und es ist schon schade, wie schnell man als "Fremdsprachler" über so etwas hinwegliest. Genau deshalb möchte ich eigentlich an "stimmig eingedeutschten" Namen festhalten, zumal ja auch die übrigen Figuren in "Oliver & Columbine" solche haben. Sollte man die dann auch noch ausmerzen?

    @Martin Jurgeit :

    Erstaunlicher Argumentationsgang!
    Ich hätte als vorletzten Satz eigentlich erwartet, dass in einer Handlung, die entweder in Frankreich oder im französischen Kulturraum angesiedelt ist, eigentlich niemand eingedeutschte Namen erwarten und folglich auch niemand mit aus Deutschland oder den Alpenrepubliken zugezogenen Nebenfiguren rechnen sollte [es sei denn, es handelt sich handlungsimmanent um solche ... und die hießen dann auch im Original schon "Müller", "Meier" oder "Schulze"].

    Charmant wäre es, ihr würdet die Originalnamen beibehalten ... und dem Band ein Lesezeichen beifügen, auf dessen einer Seite ein schönes Bildmotiv wäre, während auf der anderen Seite die Namen der handelnden Figuren nebst ihrer Bedeutungen im Deutschen zu lesen wären.
    So ließe sich bei der Lektüre [wann immer eine neue Figur auftaucht] kurz spicken, ohne vor und zurückblättern zu müssen.
    [Namenserläuterungen müssen ja nicht so lang und ausufernd werden wie diejenigen, die ich manchmal fabriziere.]

    Die "Rio Reiser"-Assoziation [die sich bei der Lektüre Deines Eingangsbeitrags auch bei mir sofort eingestellt hat], solltest Du möglichst zu vermeiden suchen ... auch wenn Rameau ebenfalls der Name eines Komponisten gewesen ist [dessen Musik womöglich besser zur Stimmung von Oliver und Columbine gepasst hat als Ton Steine Scherben].
    Und "Schwinge" ohne "e" wäre eine Assoziation, die nur für diejenigen verständlich wäre, die wissen, dass der Name "Columbine" im Deutschen "Täubchen" bedeutet.
    Da die Columbina außerdem eine Figur der Commedia dell'arte ist, könnte es Greg vor allem um ihr "Flinksein" zu tun gewesen sein [um sie von allen anderen Columbinen der Kulturgeschichte ein wenig abzusetzen] ... bei einer Schwinge denke ich allerdings eher an große, mächtige Vögel, nicht so sehr an die kleinen, betriebsamen.

    Und schließlich:
    Dass sich in den Original-Redaktionsteilen nichts zur Bedeutung der Originalnamen findet, sollte nicht verwunderich sein. Französinnen und Franzosen muss ja nicht erklärt werden, was französische Namen bedeuten.

    @radulatis bringt Dein Problem auf den Punkt:
    Willst Du in der [IMHO unseligen] "deutschen Tradition" der Comic-Eindeutschungen fortfahren und nur Ware "von 6 bis 66" produzieren? Oder arbeitest Du an einer Ausgabe für Erwachsene, die neugierig darauf sind, was ihnen im vorigen Jahrhundert so alles vorenthalten worden ist [wenngleich manchmal ... manchmal aus marketingtechnisch nachvollziehbaren Gründen]?
    Je nach dem wird Deine Entscheidung so oder so ausfallen.

    Kein kleines Problem, das.

    Mit 1000 Grüßen,
    JRN


    Crossposting mit @robert 3000
    Geändert von JRN (26.10.2022 um 20:40 Uhr)

  15. #15
    Mitglied Avatar von Comic_Republic
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    Zitat Zitat von efwe Beitrag anzeigen
    Vielleicht solltet ihr, wenn ihr schon Namen eineutscht, auch mal die Vornamen mit einbeziehen, denn:

    Colombe Tiredaile beudetet "Taube mit flinken Flügeln", und Olivier Rameau dürfte ein Wortspiel mit "rameau d'olivier" sein, was "Ölzweig" bedeutet.
    Und sowohl die Taube und der Ölzweig sind sowohl gemeinsam wie auch einzeln Zeichen des Friedens.

    Jetzt mach was draus ...

    EfWe
    Zitat Zitat von Diskomo Beitrag anzeigen
    Ich könnte mir vorstellen, dass Käufer der Bânde mit dem Französischen genug anfangen können, um die Originalnamen "geistig aussprechen" zu können.

    efwes Erklärung erscheint mir stichhaltig und sollte im redaktionellen Teil Erwähnung finden.

    Und damit hätte man's doch.
    Beiden schließe ich mich an. Ansonsten bitte auch die Vornamen eindeutschen. Oliver Besenreiser und Kunigunde Federschlag wären dann mein Vorschlag!

    Ne mal im Ernst, ich beherrsche nicht mal Englisch ausreichend (aus meiner Sicht), aber nen blöden Namen kann man 'geistig' aussprechen.
    Dieses eingedeutschte klingt immer so nach Kinderkram
    VERKAUFE COMICS
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  16. #16
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Haben die wirklich "stimmig eingedeutschte Namen"? Und wieso auch?

    Im übrigen denkt kein Mensch bei "Reiser" an einen Zweig, der zudem ohne Öl keinen größeren Sinn ergibt. Und Comicfreunde denken an den Zeichner (bzw. die, Jan Reiser gibt es ja auch noch).
    Geändert von Mick Baxter (26.10.2022 um 13:21 Uhr)
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  17. #17
    Moderator die neunte • Internationaler Comic-Salon Erlangen Avatar von Martin Jurgeit
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    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Haben die wirklich "stimmig eingedeutschte Namen"? (...)
    Ich halte z.B. "Herr Prudenz" für einen Juristen sehr stimmig. Auch die "Gastrosophen" etwa finde ich angesichts der Optik der Drei sehr passend. "Stimmig" muss durchaus nicht "wortwörtlich" aus meiner Sicht heißen.

  18. #18
    Mitglied Avatar von Diskomo
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    Also ich denke bei "Reiser" an "Reisig", also Zweige.

    Ich entsinne mich an diverse Kinderbücher, in denen "Reiser" gesammelt wurde.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Reisig
    Ein Leben ohne Roboter ist möglich, aber sinnlos.

  19. #19
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    Bei Reiser denk ich an Rio.

  20. #20
    Premium-Benutzer Avatar von adamajo
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    Unbedingt eingedeutscht! Leider wird seit einigen Jahren immer weniger berücksichtigt, dass Comic-Leser ungebildet und mit komplexen fremdsprachigen Wörtern schnell überfordert sind. Ich würde ja gern mal einen von diesen "Manga" lesen, aber Namen wie "Son Goku" oder "Muten Roshi"? Nein danke!
    Es soll angeblich eine Buch-Reihe geben, die sich an ein junges Publikum richtet, und trotzdem Namen enthält wie "Minerva McGonagall" und "Albus Dumbledore". Hätte man hier die Namen ordentlich eingedeutscht, wären diese Bücher sicher auch in Deutschland erfolgreich gewesen.

  21. #21
    Mitglied Avatar von PhoneBone
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    Columbine ist ja nun kein deutscher Name. von daher fände ich einen deutsche Nachnamen schwierig. Wobei... es gibt ja auch zu Genüge Jason Schmitts, oder Patric Hubers

    Columbine Tiredaile finde ich eigentlich recht ansprechend.
    Geändert von PhoneBone (26.10.2022 um 14:56 Uhr)

  22. #22
    Moderator die neunte • Internationaler Comic-Salon Erlangen Avatar von Martin Jurgeit
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    @adamajo:
    Wenn es um englische Namen ginge, würde ich das wohl auch so sehen. Aber jenseits von Englisch haben fast alle anderen Sprachen hierzulande - wenn nicht sogar international - einen verdammt schweren Stand. Und es dürfte ja wohl auch keine Zufall sein, dass die richtig erfolgreichen Mangas oftmals hierzulande als "Dragon Ball", "One Piece" etc. erscheinen.

  23. #23
    Premium-Benutzer Avatar von adamajo
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    Zitat Zitat von Martin Jurgeit Beitrag anzeigen
    Und es dürfte ja wohl auch keine Zufall sein, dass die richtig erfolgreichen Mangas oftmals hierzulande als "Dragon Ball", "One Piece" etc. erscheinen.
    Nein, das ist sicher kein Zufall - beide heißen auch in Japan so.

  24. #24
    Moderator die neunte • Internationaler Comic-Salon Erlangen Avatar von Martin Jurgeit
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    Ganz genau, schon dort bekommen viele Serien nämlich quasi englische Titel. Da hört sich auch für Japaner einfach spannend an und gleichzeitig lassen sich diese Serien dann auch bestens international vermarkten.

  25. #25
    Mitglied Avatar von robert 3000
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    Wenn irgendwie möglich ist mir ein originaler Name immer um Welten lieber als diese eingedeutschten Namen. Wirkt kindisch und platt.

    Warum nicht die Namen einfach im Glossar erklären.

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