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Thema: All Lives Matter

  1. #1
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    All Lives Matter

    [OT]
    Zitat Zitat von Izzet Beitrag anzeigen
    Der Slogan " All lives matter" existiert wird aber von BLM und ihren Sympathisanten abgelehnt. Ich habe den Grund dafür nicht wirklich verstanden. […]
    Ich verstehe so vieles nicht, was in letzter Zeit an pc, Rassismus- und Genderdebatten veröffentlicht wird. Neulich kam mir ein Flyer unter, der es als rassistisch verurteilt, wenn Weiße Dreadlocks tragen. Warum hab ich auch nicht wirklich verstanden, vor allem aber fand ich eben diese Position rassistisch. Denn:

    Nach meinem Verständnis ist Rassismus ganz grob vereinfacht gesprochen eine Ungleichbetrachtung. Und wenn zB "Du darfst im Bus nicht vorne sitzen, weil Du schwarz bist." rassistisch ist, dann ist jede andere Aussage, die derselben Formel folgt ("Du darfst nicht xy, weil Du yz bist.") genauso rassistisch. Ergo auch "Du darfst keine Dreadlocks tragen, weil Du weiß bist."

    Mir wird ewig schleierhaft bleiben, wie Leute egal welcher Anschauung solche inneren Wiedersprüche in ihren kruden Vorstellungen nicht bemerken. Genauso auch diesen Irrsinn, dass Leute behaupten, dass man dies oder jenes ja nicht mehr öffentlich sagen dürfe, wobei sie genau dann genau das grade öffentlich sagen können und dürfen. Die hier herrschende Meinungsfreiheit deckt ja sogar offensichtliche Unwahrheiten ab und jeder ist frei jeden Unsinn meinen und äußern zu dürfen. Lediglich Beleidigungen, Opferverhöhnung, Volksverhetzung u.ä. werden von der Meinungsfreiheit (zu Recht!) nicht abgedeckt, wobei in Punkto Beleidigung (siehe Frau Künast) die Grenzen seeehr weit gesteckt wurden... [/OT]
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  2. #2
    451858164354
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    Zitat Zitat von Izzet Beitrag anzeigen
    Der Slogan " All lives matter" existiert wird aber von BLM und ihren Sympathisanten abgelehnt. Ich habe den Grund dafür nicht wirklich verstanden.
    Soweit ich das mitbekommen habe, wurde dieser "Slogan" von weissen Rassisten (also den Tätern und deren Sympathisanten) als Kampfparole okkupiert - da wundert mich die Ablehnung durch BLM nicht.

  3. #3
    Mitglied Avatar von Stefan
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    Bei Fragen des Rassismus ist es durchaus wesentlich zu beachten, aus welcher Machtposition heraus welche Haltung vertreten wird. "All lives matter" steht ja nicht neutral als Binsenweisheit in der Landschaft. Vielmehr wird es bewusst von Weissen (wie P-Mancini erwähnt) als scheinbares Gegenargument gegen die "Black lives matter" - Parole verwendet. "Black lives matter" kommt nur deshalb auf, weil es die von machtvollen Kreisen vertretene Position gibt, dass dies eben nicht der Fall sei.
    Ich habe den der Diskussion zugrundeliegenden Comic allerdings noch gar nicht. Ich kann also nicht recht sagen, inwiefern das für diesen relevant ist.

  4. #4
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    Zitat Zitat von Stefan Beitrag anzeigen
    Vielmehr wird es bewusst von Weissen (wie P-Mancini erwähnt) als scheinbares Gegenargument gegen die "Black lives matter" - Parole verwendet.
    Wieso denn als Gegenargument? Fakt ist nun mal, dass ich als Nicht-Schwarze Person von dem Slogan "Black Lives Matter" nicht mit eingeschlossen werde. Würde sich für mich irgendwie schizophren anfühlen, wenn ich auf einmal das Leben von nichtweißen Menschen höher stellen soll als mein eigenes. Erst mal mättert mein eigenes Leben, und dann das aller anderen - unabhängig von deren Hautfarbe.

    Deswegen würde ich mich EIGENTLICH von dem Slogan "All Lives Matter" mehr repräsentiert fühlen. Tue ich aber nicht, weil der Spruch leider von weißen Rassisten missbraucht wird, mit denen ich mich erst recht nicht identifizieren kann.

    Vielleicht sollte man sich darauf einigen, "Black Lives Matter Too" zu rufen, damit auch nichtschwarze nichtrassistische Menschen angesprochen werden...
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  5. #5
    451858164354
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    Zitat Zitat von FilthyAssistant Beitrag anzeigen
    Wieso denn als Gegenargument? Fakt ist nun mal, dass ich als Nicht-Schwarze Person von dem Slogan "Black Lives Matter" nicht mit eingeschlossen werde.
    Natürlich nicht, weil Du als "Nicht-Schwarze Person" ja auch nicht derartiger, rassistisch motivierter Polizeigewalt ausgesetzt bist. Der Slogan "Black Lives Matter" ist keine Aktion, sondern eine Reaktion! Ein Slogan "All Lives Matter" würde ja keinen Misstand anprangern, sondern eine Selbstverständlichkeit darstellen, die eben besonders in den USA keine solche ist. Der Spruch "All Lives Matter" ist daher nicht weniger zynisch als der Spruch "Arbeit macht frei" an dem Tor eines KZ.
    Geändert von 451858164354 (27.11.2020 um 14:35 Uhr)

  6. #6
    Mitglied Avatar von JRN
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    Kleine Geschichtslektion:

    Der "Slogan" Black Lives Matter ist in den USA geprägt worden ... nicht, weil dort vornehmlich Schwarze Opfer von Polizeigewalt werden [obwohl dem natürlich so ist], sondern weil Untersuchungen und Disziplinarverfahren gegen Gewalt mit Todesfolge ausübende Uniformierte regelhaft nach wenigen wenigen Tagen eingestellt worden sind [ohne dienstliche Konsequenzen für die Gewalttäter], wenn das Opfer schwarz war, während in vergleichbaren Fällen, in denen Weiße die Opfer sind [ja, auch solche Fälle gibt es], ebenso regelhaft die Todesumstände genau untersucht und die Gewalttäter häufig [nicht immer] aus dem Polizeidienst entlassen werden.

    Nachdem die Bürgerrechtsbewegung diesen Umstand festgestellt hatte, stand die provokativ gemeinte These im Raum, das Leben von Schwarzen "zählte" nicht, weswegen es nicht nötig sei, deren Todesumstände genauer zu untersuchen.
    Black Lives Matter ist die Gegenthese zu dieser These - und "All Lives Matter" oder "White Lives Matter" würde in diesem Kontext überhaupt keinen Sinn ergeben. Es ist schließlich vorgängig festgestellt worden, dass alle anderen Leben wenigstens so viel zählen, dass deren Todesumstände nach Polizeieinsätzen regelhaft untersucht werden. Nur eben die von Schwarzen nicht.
    Wenn meine politische Forderung ist, auch die Todesumstände von Schwarzen zu untersuchen [und etwa übergriffige Polizeikräfte hinterher zu maßregeln], dann fordere ich natürlich nicht, dass auch die Todesumstände von Menschen untersucht werden sollen, deren Todesumstände bereits untersucht werden.
    Genau dafür steht Black Lives Matter.
    Und wer Schwarzen vorschreiben [oder auch nur "Vorschläge unterbreiten"] will, wie sie ihre Slogans "designen" sollen, der hat offensichtlich nicht vollständig erfasst, wie sich Rassismus im Alltag manifestiert.
    Das einzig mögliche Verhalten, um einen Zustand des "All Lives Matter" herbeizuführen, ist auch für Weiße derzeit, gleiche Rechte für Schwarze zu fordern.

    "Gleiche Rechte für Weiße" zu fordern, liefe unter den gegebenen Umständen jedenfalls darauf hinaus, Plakate hochzuhalten, auf denen sinngemäß geschrieben steht: "Hey, Polizei! Erschießt mich ... untersucht meine Todesumstände nicht und belangt den Schützen nicht! Gleiches Unrecht für alle!"
    Schon auffällig, dass das niemand fordert, oder?

    Mit 1000 Grüßen,
    JRN

    P.S.: Raben sind schwarz. Black Lives Matter!

    Edit: Cross-Posting mit P_Mancini.
    Geändert von JRN (27.11.2020 um 14:50 Uhr)

  7. #7
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    Okay. Dann ist das nach meinem Dafürhalten wieder mal ein Beispiel dafür, dass gewisse Dinge nicht einfach 1:1 aus Ami-Land übernommen werden sollten, weil die dortigen Unstände hier so eben nicht gegeben sind und ein Slogan, der eng mit dem dortigen Kontext verbunden ist, nicht in andere Kontexte übertragbar ist. Das zum Einen.

    Zum Anderen bin ich der Ansicht, dass man sich die Sprache auch ein Stück weit zurück erobern sollte. Wenn 'All lives matter', wie oben angeführt, von weißen Rassisten missbraucht wird, dann gilt es, für 'uns Aufrechte', sich den Spruch 'zurück zu erobern'.

    Gleiches gilt für: 'Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein.' - Den Satz muss man sich auch 'zurück erobern'. In diesem Sinne: Meine Großelterngeneration hat noch alles, was irgendwie anders ist, umgebracht. Innerhalb von nur drei Generationen sind wir zu einem multikulturellen, bunten, vielfältigen Land geworden, wo die halbe Welt hin flüchten will (siehe die sogenannte Flüchtlingskrise und unser Umgang damit). Von Vernichtungslagern zu 'Willkommenskultur' in drei Generationen! - Ich finde, darauf kann man stolz sein! (Gleichwohl weiß ich, dass man bei all dem Stolz sich darauf nicht ausruhen darf und, ja, es gibt auch noch ein paar Ochsenköpfe, die lieber wieder drei Generationen zurück wollen, aber im Großen und Ganzen ist Deutschland heute nicht so. Im Gegenteil. Und das sieht ein Großteil der Welt auch so, und es hat Gründe, dass viele Flüchtlinge ausgerechnet zu uns kommen wollten.) [/OT]
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  8. #8
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    Danke für die Geschichtslektion. Wusste ich tatsächlich nicht. Ich kenne nur weiße Wohlstandskids, die mit diesem Slogan auf den Lippen durch Berlin marschieren und mich dumm anmachen, wenn ich nicht mitmache.

    Zitat Zitat von JRN Beitrag anzeigen
    Und wer Schwarzen vorschreiben [oder auch nur "Vorschläge unterbreiten"] will, wie sie ihre Slogans "designen" sollen, der hat offensichtlich nicht vollständig erfasst, wie sich Rassismus im Alltag manifestiert.
    Stimmt, hab ich nicht. Aber ich weiß, das "vorschlagen" nicht dasselbe ist wie "vorschreiben". Ich hab nämlich gar nicht genug Macht und Einfluss, um irgendwem Vorschriften zu machen.
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  9. #9
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    Zitat Zitat von P_Mancini Beitrag anzeigen
    Der Spruch "All Lives Matter" ist daher nicht weniger zynisch als der Spruch "Arbeit macht frei" an dem Tor eines KZ.
    Ok. Nachdem wir festgestellt haben, dass ich ein rassistischer Zyniker (oder zynischer Rassist?) bin, können wir ja wieder zur Tagesordnung übergehen.
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  10. #10
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    Zitat Zitat von zaktuell Beitrag anzeigen
    Gleiches gilt für: 'Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein.' - Den Satz muss man sich auch 'zurück erobern'.[/OT]
    Ich will den Satz aber gar nicht zurückerobern, weil ich gar nicht stolz auf meine Staatsangehörigkeit bin. War halt Zufall, kann ich nix für.
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  11. #11
    Mitglied Avatar von JRN
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    @FilthyAssistant :

    Entschuldige, bitte. Ich habe beim Abfassen des Satzes, den Du zitierst, nicht an Dich gedacht ... sondern an eine Dokumentation, die ich letztens gesehen habe: über einheimische Museumsleute, die Schwarzen dabei "helfen" wollten, in ihren Heimatländern "dekolonialisierte Museen" einzurichten. Da sagte dann einer der schwarzen Museumsleute irgendwann: "Ihr habt es echt immer noch nicht kapiert, oder? Wir kriegen das auch alleine hin!"

    Ich glaub', es war Gotlib, der schon in den 1980ern alles zum Thema "Entmündigung durch übergriffiges Handeln" [vulgo: "Rassismus", "Chauvinismus" (und noch ein paar andere Ismen)] gesagt hat ... in einer Strip-Serie, in der ein übereifriger Pfadfinder immer wieder eine Oma über eine belebte Straße bringt, die gar nicht auf die andere Straßenseite will. Sie kommt bei dem Versuch, wieder an "ihren" Ort zurückzugelangen, regelmäßig unter die Räder...

    Mit 1000 Grüßen,
    JRN
    Geändert von JRN (28.11.2020 um 09:25 Uhr)

  12. #12
    Mitglied Avatar von Huckybear
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    In der TAZ wird gerade ein Rassismusvorwurf am Staatsballett Berlin thematisiert : Weiße Schminke für klassiche Schwanensee Aufführung
    In dem der weiße Schwan das "Gute" und der schwarze Schwan das "Böse" verkörpert, für die Teilnahme an den synchron tanzenden Reihen der Schwäne soll eine Tänzerin mit dunkler Hautfarbe sich weiß schminken
    Ist simples "White Facing" als reine "Verkleidung" für eine dunkle Tänzerin in einem freiwlig darstellenden künstlerischen Job jetzt tatsächlich Rassismus ?
    Ich dachte immer , wenn man Authentizität und Realismus darstellen will , gehört das ebnso wie dieses berühmt berüchtigte Method Acting einfach dazu sich in eine andere Rolle samt Haut und Haaren sich zu begeben ?


    Zurück zum neuen Lucky Luke
    Was ich beim neuen Lucky Luke nicht gut finde, ist das man eine Figur aus marketingtechnischen Gründen absichtlich groß und präsent aufs Cover nimmt , einzig aus diesem kalkulierten Grund und er im Comic eine so kleine unbedeutende Rolle einnimmt.
    Das ist grundsätzlich immer ein schlechtes Zeichen wenn man so einen künstlichen Kniff nötig hat und jeder es bemerkt das diese Figur eher noch mit Absicht irgendwie wie auf Bestellung vom Verlag noch so reingepresst wird
    Das hätte es früher so bei Lucky Luke weniger gegeben , siehe Billy the Kid, Der Kopfgeldjäger, Kaiser von Amerika, Calamity Jane, der Richter usw...
    Geändert von Huckybear (27.11.2020 um 22:53 Uhr)
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  13. #13
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Zitat Zitat von FilthyAssistant Beitrag anzeigen
    (...) weil ich gar nicht stolz auf meine Staatsangehörigkeit bin. War halt Zufall, kann ich nix für.
    Hab ich auch lang so gesehen. Inzwischen bin ich aber alt genug, um meinen kleinen Beitrag am und mit diesem Volk geleistet zu haben. Und ob Zufall oder nicht: Fakt ist: Ich BIN nun mal deutsch (und in mancher Hinsicht 'deutscher' als mir lieb ist, aber das ist wieder ein anderes Thema). Und aus dem, wenn auch zufälligen Fakt, Deutscher zu sein, folgt für mich eine Verantwortung und aus meiner Art, mich dieser Verantwortung zu stellen folgt ein Handeln, das ein kleiner Teil der allgemeinen, gesellschaftlichen Halt- und Handlungen ist, aber wenn auch klein, so doch aktiv von mir und deshalb auch was, worauf ich stolz bin. Und sein kann. - Mal ganz platt und von mir weg auf fast alle runtergebrochen: Mindestens mal dadurch, dass jeder von uns Steuern zahlt, finanziert er damit zum Teil auch Flüchtlingsunterkünfte, Sprachkurse, engagierte Lehrer, die sich auch in 'Problemvierteln' um Integration bemühen, Streetworker usw. Und damit trägt jeder mal mindestens soviel dazu bei. Und wer das im Bewusstsein dessen auch gern statt notgedrungen und zähneknirschend tut, der darf sich auch als 'Beteiligter' fühlen. My 2 Cent.
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  14. #14
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Oder nochmal anders: Es ist vielleicht Zufall, das Du Deutscher geworden bist, aber ab einem unbestimmten Zeitpunkt ist es kein Zufall mehr, dass Du Deutscher geblieben bist. Könntest ja auswandern und ne andere Staatsangehörigkeit annehmen. - Ne Etage tiefer: Ich zB bin zwar Deutscher geblieben, bin aber aus bewusster Entscheidung vom Nordrhein-Westfalen zum Bremer geworden.
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  15. #15
    451858164354
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    Zitat Zitat von zaktuell Beitrag anzeigen
    Gleiches gilt für: 'Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein.' - Den Satz muss man sich auch 'zurück erobern'.
    Nein, muss man nicht.


    Zitat Zitat von zaktuell Beitrag anzeigen
    In diesem Sinne: Meine Großelterngeneration hat noch alles, was irgendwie anders ist, umgebracht. Innerhalb von nur drei Generationen sind wir zu einem multikulturellen, bunten, vielfältigen Land geworden, wo die halbe Welt hin flüchten will (siehe die sogenannte Flüchtlingskrise und unser Umgang damit).
    Diese hässliche Fratze, die ein Teil der Deutschen zeigt, indem sie eine völkisch-nationalistische Partei in die Parlamente wählt und in einigen Bundesländern sogar zur zweitstärksten Fraktion in den Landesparlamenten gemacht hat, zieht sicher niemanden aus anderen Ländern her. Und ein Land, dessen Entscheider sich mit Händen und Füssen sträuben, instututionellen Rassismus überhaupt mal aufklären zu lassen und die Verstrickungen der Sicherheitsbehörden in den Rechtsterror in Gestalt geschreddeter Akten unter den Teppich kehren, in denen in Ausnahmesituationen ausrastende alkoholisierte Jugendliche härter bestraft werden als Terrorhelfer des NSU, hat noch einen weiten Weg vor sich, als dass man mit recht stolz darauf sein könnte. Wir sehen doch täglich, dass das Gedankengut, dass für den mit weitem Abstand grössten und stinkendsten "Vogelschiß" der Geschichte verantwortlich war, immer noch in vielen Köpfen heimisch ist.

  16. #16
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Zitat Zitat von zaktuell Beitrag anzeigen
    Oder nochmal anders: Es ist vielleicht Zufall, das Du Deutscher geworden bist, aber ab einem unbestimmten Zeitpunkt ist es kein Zufall mehr, dass Du Deutscher geblieben bist. Könntest ja auswandern und ne andere Staatsangehörigkeit annehmen. - Ne Etage tiefer: Ich zB bin zwar Deutscher geblieben, bin aber aus bewusster Entscheidung vom Nordrhein-Westfalen zum Bremer geworden.
    Das ist aber kein Grund, stolz darauf zu sein.

    "Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein" ist ähnlich blöd wie "Ich bin stolz darauf, evangelisch zu sein". Man kann auf die Bundesrepublik Deutschland stolz sein (gibt ein paar Gründe dafür, einige, die dagegen sprechen), aber auf sich selber stolz zu sein, weil man seine Steuern bezahlt hat, ist wirklich Anspruchslimbo. Stolz sollte man auf Leistungen sein, die einem etwas abverlangen. "Ich bin stolz darauf, mit dem Rauchen aufgehört zu haben" schlägt in dieser Hinsicht "Ich bin stolz darauf, mit dem Rauchen angefangen zu haben" um Längen.

    Aber hey, ich bin natürlich megastolz darauf, Mitglied dieses Forums zu sein.
    Geändert von Mick Baxter (29.11.2020 um 06:07 Uhr)
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  17. #17
    Mitglied Avatar von frnck1960
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    Wäre nett, wenn das mal jemand moderieren könnte. Die Üblichen Verdächtigen haben mal wieder den Thread gekapert.

  18. #18
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    @P_Mancini: Doch muss man. Wenn man 'denen' nicht etwas überlassen will. Kein Handbreit den Faschisten. Und denen auch keine Deutungshoheit über Sätze, Begriffe und Formulierungen.
    @Mick Baxter: Inwieweit mir dies oder jenes wieviel abverlangt, ist unerheblich. Ausschlaggebend ist eine persönliche Beteiligung. Im vorliegenden Fall an einer Gemeinschaftsleistung, zu der jeder sein Stück beiträgt. Um dann auf sowas stolz zu sein, ist in erster Linie eine Frage, inwieweit man sich der betreffenden Gemeinschaft zugehörig fühlt.

    Natürlich hat der Zeugwart deutlich weniger Anteil am Sieg als der Torschütze (dafür verdient er auch deutlich weniger...), aber mMn darf der auch stolz sein, wenn die von ihm betreute Truppe gewinnt. Aktuell ist mMn sehr gut spürbar, dass in leeren Stadien Fussball nicht wirklich schön ist. Das verdeutlicht, welche Bedeutung das Publikum bei der Sache hat. Eine große Gemeinschaft, wo auch jeder einzelne nur ein kleines Teil des Ganzen ist, aber man braucht eben doch die Summe der Einzelnen, um eine Gemeinschaft zu bekommen. Und deshalb kann und darf auch jeder einzelne stolz auf die gemeinsame Leistung sein, auch wenn sein eigener Anteil verschwindend gering ist. Es ist eben die Masse der 'verschwindend geringen Anteile', die das große Ganze ausmachen.
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  19. #19
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Zitat Zitat von zaktuell Beitrag anzeigen
    Im vorliegenden Fall an einer Gemeinschaftsleistung, zu der jeder sein Stück beiträgt. Um dann auf sowas stolz zu sein, ist in erster Linie eine Frage, inwieweit man sich der betreffenden Gemeinschaft zugehörig fühlt.
    Wenn einer stolz darauf ist, Deutscher zu sein, ist er ja nicht auf Deutschland stolz, sondern auf sich selber. Natürlich fühlt er sich da zugehörig, insofern ist das ein Null-Argument.

    Diese Diskussion sollte aber inklusive der Black-Lives-Matter-Besserwissereien ausgelagert werden.
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  20. #20
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    Der Volksmund kennt einen guten Abschluss zu dem Thema: "Dummheit und Stolz sind aus demselben Holz".

  21. #21
    Mitglied Avatar von frank1960
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    Sie wachsen. Auf demselben. Fallen ab, und können sich in verschiedene Richtungen entwickeln. Dazu empfehle Ich Dumm und Dümmer sowie Asterix auf Korsika.
    Ach wär Ich doch ein Junge noch wie einst
    Mit Bastei-Gruß,
    Euer Frank

    Ganz neu: Jetzt auch mit Lehning-Gruß!


    Und alles mit Maschinenschrift und in Bunt!




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  22. #22
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    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Wenn einer stolz darauf ist, Deutscher zu sein, ist er ja nicht auf Deutschland stolz, sondern auf sich selber. Natürlich fühlt er sich da zugehörig, insofern ist das ein Null-Argument. (...)
    Seh ich anders: Wenn jemand stolz, ist Deutscher zu sein, dann ist er nur in soweit auf sich selber stolz als er Teil der Gemeinschaft derer ist, die Deutsche sind. So wie ein Fussballer (zumindest im Idealfall) nicht auf seine Solo-Qualitäten und -Leistungen stolz ist, sondern auf die Teamleistung, bzw. seinen Anteil an dieser.
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  23. #23
    Mitglied Avatar von MickySpoon
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    Da schaut man mal in den Egmont/Ehapa Thread, um zu schauen, was es Neues gibt und was liest man: Seitenweise Geschwurbel mit philosophischen Abhandlungen über Nationalstolz und ähnlichem. Könnte man das nicht im Epsilon Thread machen? Erstens ist da eh nix los und zweitens schaut da kein Schwein rein, also würde es auch nicht weiter stören!

  24. #24
    451858164354
    Gast
    Man kann vielleicht froh oder glücklich sein, in Deutschland als Deutscher (und nicht ständig um die Verlängerung oder den Entzug AUE bangen zu müssen) zu leben, und nicht in den Ländern, in denen die Lebensumstände scharenweise die Leute aus dem Land treibt - sei es wegen Verfolgung oder Krieg, sei es wegen unzureichender Aussichten auf ein auskömmliches Leben für sich selbst und die Familie. Aber stolz darauf zu sein, zufällig hier als Kind deutscher Eltern geboren worden zu sein, sehe ich absolut keinen Grund.

    Und stolz auf diese "Gemeinschaft" zu sein sehe ich auch nicht wirklich einen Grund; schon gar nicht auf die "Volksgemeinschaft" der Deutschen. Jedes Land, jede Nationaltät hat einerseits ihre "Helden", und andererseits mindestens eben so viele Arschlöcher. Und wenn ich sehe, was tagtäglich im Mittelmeer (unter den Augen oder sogar mit Beihilfe von Frontex) geschieht, dann ist Europa als "Wiege der Zivilisation" wohl auch nur noch ein schlechter Treppenwitz, auf den man alles mögliche sein kann, aber gewiss nicht "stolz".

    Zitat Zitat von MickySpoon Beitrag anzeigen
    Da schaut man mal in den Egmont/Ehapa Thread, um zu schauen, was es Neues gibt und was liest man: Seitenweise Geschwurbel mit philosophischen Abhandlungen über Nationalstolz und ähnlichem. Könnte man das nicht im Epsilon Thread machen? Erstens ist da eh nix los und zweitens schaut da kein Schwein rein, also würde es auch nicht weiter stören!
    Und hätte Egmont dieses Forum nicht als zahlender Unterstützer verlassen, hätte diesen Teil der Diskussion sicher schon längst ein im Verlagssold stehender Moderator in einen unverfänglichen Teil ausserhalb des Verlagsgeschehens verschoben - so muss der Verlag eben auch mit solchem "Geschwurbel" leben...
    Geändert von 451858164354 (29.11.2020 um 17:21 Uhr)

  25. #25
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    Zitat Zitat von P_Mancini Beitrag anzeigen
    ... so muss der Verlag eben auch mit solchem "Geschwurbel" leben...
    Nein, wir Diskussionsteilnehmer müssen mit diesem unerträglichen Geschwurbel leben. Also Schluss damit!

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