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Thema: Anreden in Manga und Anime

  1. #1
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    Anreden in Manga und Anime

    Zuerst einmal:
    Ich schreibe sowohl im Anime- wie auch im Manga-Forum, da grundsätzlich das Thema bei beiden Bereichen relevant ist. Viele Beispiele werden den Anime-Bereich betreffen, da jedoch Kazé das Manga-Forum wesentlich besser besucht als das Anime-Forum, macht es auch deshalb Sinn, im Manga-Forum auch zu schreiben.

    Mir ist bewusst, dass dieses Thema immer wieder einen grossen Diskussionsstoff bietet. Jedoch gab es letztens ein Interview eines Kazé-Mitarbeiters und da wurde gesagt, dass Kazé ein klares Statement dazu abgegeben hat.
    Auf Nachfrage kam nur vom Manga-/Anime-Magazin (leider nicht von Kazé) eine Antwort, dass dieses im Forum von Kazé zu finden wäre; man hätte jedoch keinen Link hierzu (das Comicforum hatte gerade Leistungsprobleme damals).

    Nach langem Suchen fand ich jedoch nur dieses hier:
    https://www.comicforum.de/showthread...=1#post5363188


    Außerdem noch mal abschließend etwas zu unseren Übersetzungen: Wir machen Bücher in deutscher Sprache für deutschsprachige Leser. Japanische Namenssuffixe zu verwenden oder Personen sich abwechselnd mit Vor- und Nachnamen anreden zu lassen sind nur zwei Beispiele dafür, wie man Leser ohne Spezialwissen über japanische Etikette konsequent von der Lektüre ausschließt. Das wollen wir aber nicht, es sollen möglichst alle in die Lage versetzt werden, das Gelesene auch zu verstehen. Bei den Übersetzungen der Romane von Haruki Murakami oder Kenzaburo Oe kommt doch auch niemand auf die Idee, darin einen „Fehler“ zu sehen …
    Wir hoffen, das ist ein nachvollziehbarer Standpunkt.
    Dass sich die Personen näherkommen, wird i.d.R. nicht ausschließlich durch den Wechsel Nachname Vorname gekennzeichnet, sondern es gibt viele andere Hinweise, wie zum Beispiel Blicke und Gesten, gemeinsame Unternehmungen etc. Normalerweise zeigt die gesamte Handlung so etwas deutlich an.

    Umgekehrt aber wird jemandem, der die Japanischen Umgangsformen nicht kennt, durch den Wechsel Nachname Vorname nicht automatisch klar, dass hier Nähe entstehen soll.

    Drittens bedeutet der Wechsel oft maximale Verwirrung. Japanische Namen sind für Europäer ungewohnt und schwerer im Kopf zu behalten. Wenn dann bei, sagen wir, gleich 5 Personen die Namen wechseln, muss man sich insg. 10 verschiedene Namen merken und richtig zuordnen.

    Was die Anime-Redaktion betrifft: Dort kann sich (je von Fall zu Fall) die Situation durchaus anders darstellen. Es gibt Animes, bei denen man im Voraus ziemlich sicher sagen kann, dass außer echten Fans niemand zur DVD greifen wird. In solchen Fällen kann es dann schon sinnvoll sein, den Fanwünschen entgegenzukommen und so etwas beizubehalten. Das sind dann wohl Fall zu Fall Entscheidungen. Zumindest bei Projekten, bei denen wir sowohl Anime als auch Manga haben, gleichen wir das aber ab und beide Redaktionen arbeiten zusammen.
    Dieses zusammengepflasterte «Statement» ist bereits über 6 Jahre alt. Zeiten ändern sich. Meine ersten Mangas waren auch alle gespiegelt, weil man damals der Meinung war, dass dies für neue Leser weniger verwirrend ist. Heute sind bekanntlich bereits seit Jahren neu erscheinende Manga-Bände immer in der in Japan üblichen Leserichtung.
    Bereits deshalb ist es sinnvoll, dass man vor vielen Jahren (der Entscheid seitens Kazé wird noch älter sein; möglicherweise über 10 Jahre alt) auch wieder überdenkt und allenfalls neu entscheidet.

    Zuerst einmal was ich über dieses Statement denke:
    Nein, ich sehe dies klar anders und bin nicht der Meinung, dass neue Leser «ausgeschlossen» werden, nur weil die Schüler im Normalfall mit Nachnamen angesprochen werden. Abgesehen davon, dass für neue Leser – sollten sie wirklich keinerlei Vorkenntnisse zur japanischen Kultur haben (und keine Freunde, die ihnen so etwas erklären würden) – gar nicht merken würden, wie sich die Schüler ansprechen, da sie teils gar nicht merken, ob es ein japanischer Vor- oder ein japanischer Nachname ist.
    Abgesehen davon gibt es genug Beispiele aus der westlichen Welt gibt, bei denen ich nicht gehört habe, dass junge Leser/Zuschauer erschreckt wurden, weil sich Schüler mit Nachnamen ansprachen («Angst, Potter?»)
    Interessant btw.: beim James Bond Film «You only live twice» wurde James Bond mit «Bond-san» (z.B. von Aki) angesprochen; auf Deutsch offenbar mit «James». Bereits in den 60er Jahren ging man also bereits davon aus, dass Zuschauer im englischsprachigen Raum nicht verwirrt wird, selbst wenn man Suffixe nutzt; selbst, wenn diese bis anhin wenig bis keinen Kontakt über japanische Gepflogenheiten haben. Offenbar glaubt man bei vielen verantwortlichen Stellen bis heute, dass deutschsprachige Leser/Zuschauer nicht so viel zumuten kann wie Englischsprachigen.

    Aber nun kommen ich den Gründen, warum ich nun schreibe:

    Ende August war ich im Kino für die Kazé Anime Nights (Girls Love Triple Feature). In der Schweiz werden diese seit kurzem auch gezeigt, und zwar auf Japanisch mit deutschen Untertiteln.

    Insbesondere bei «Kase-san and moring glories» ist mir aufgefallen, wie verwirrend es ist, wenn z.B. «Yui» bzw. «Tomoka» in den Untertiteln steht, aber man «Yamada» und «Kase-san» hört. Und dies kommt in diesem Film wirklich sehr oft vor.
    Ich selber kenne den Grund (-> dass in Japan üblicherweise mit Nachnamen angesprochen wird), aber wenn jemand den Film in OmU schaut, der sich nicht auskennt, wird doch hier wesentlich stärker verwirrt. Das Ziel, dass man «neue Leser/Zuschauer» nicht ausschliessen möchte, hat hier aus meiner Sicht genau den gegenteiligen Effekt. Für solche Leute ist es nur verwirrend und sich denken, dass bei den Untertiteln etwas falsch ist oder die Schüler in der deutschen Fassung ganz andere Namen haben und dies Dubtitles sind (somit wirken die Untertitel minderwertiger, was ich auch schade finde).

    Ich verstehe deshalb nicht, warum bei Anime-Untertiteln die Vornamen verwendet werden. Dies verwirrt wie gesagt einfach unnötig. Vielleicht übersehe ich ja etwas, weshalb ich seitens Kazé gerne wissen würde, wie sie – gerade in diesem Beispiel mit «Kase-san» - dies mit den Untertiteln sehen bzw. ob sie Gründe nennen können, warum dies sinnvoll und nicht verwirrend sein soll.

    Wo das Statement leider auch nicht darauf eingeht, sind jene Anime (bzw. auch Manga) Titel, die durch den «Wechsel auf Vornamen» zu grossen Problemen führen und aus meiner Sicht auch den Zuschauer (bzw. Leser) verwirrt. Hier einige Beispiele:

    - Pretty Cure
    Bei der deutschen Synchro sprachen sich die beiden Hauptcharaktere von Anfang an mit Vornamen an (im Gegensatz zum Original). In der 3. Folge (Angaben ohne Gewähr) haben sich beide überlegt, ob man sich nun gut genug kenne, um sich nun mit Vornamen ansprechen kann.
    In der deutschen Synchro macht diese Folge natürlich keinen Sinn, weil man sich ja bereits mit Vornamen anspricht. Man «löste» dies so, dass Anfang der Folge die beiden sich («plötzlich») mit Nachnamen ansprechen, nur um dann am Ende der Folge zu vereinbaren, dass sie sich mit Vornamen ansprechen (was sie in den vorherigen Folgen bereits immer taten). Das ist nun erst recht verwirrend, dass man dies so löste.

    - Card Captor Sakura (die alte Serie)
    Im Original sprechen sich zu Beginn Sakura und Shaoran (sobald er in der Serie erscheint) wie üblich mit Nachnamen an. Auf Deutsch wissen wir: sie sprechen sich mit Vornamen an.
    In der 2. Hälfte der Serie (die nie in einer deutschen Synchro erschien) gibt es wie bei Pretty Cure auch die Überlegungen beider Seiten, ob man sich mit Vornamen ansprechen soll (nachdem Shaoran einmal «Sakura» schrie, als sie in einer gefährlichen Situation war). Dieses Thema war eine Folge später noch präsent.
    Diese Folgen waren auf Netflix zu sehen, jedoch nur in der OmU-Fassung. Interessanterweise hat Netflix offenbar zwar Untertitel erstellt, jedoch keine Synchro. Vielleicht fanden sie keine geeignete Lösung (jene bei Pretty Cure ist ja auch nicht gut), weshalb sie ganz darauf verzichten, weil dies nur verwirrt.

    - School Rumble
    Der wiederkehrende Joke liegt in dieser Serie darin, dass die beiden männlichen Hauptcharaktere glauben, sie wären Rivalen, weil sie vermeintlich das gleiche Mädchen lieben. Jedoch lieben sie jeweils die andere Schwester, wären also keine Rivalen bezüglich ihrer heimlichen Liebe. Da beide Schwestern logischerweise den gleichen Nachnamen besitzen und man in der Schule (im Original) den Nachnamen nennt, kommt es ständig zu diesen Missverständnissen.
    In der deutschen Fassung gehen diese Jokes leider verloren; sowohl im Manga wie auch im Anime. Tokyopop hat hier ein etwas anderes System bezüglich der Namen, jedoch besitzt dies die gleichen Probleme. Da insbesondere die männlichen Schüler die Schülerinnen mit Vornamen ansprechen, gehen diese Missverständnisse verloren; und damit viel Situationskomik. Wenn man den Anime in der OmU-Fassung schaut, muss man die Untertitel besser ignorieren (nur bei dieser einen Sache), damit man eigentlich versteht, warum die Charaktere so reagieren, wie sie es gerade tun. Sonst wirkt es auch etwas verwirrend.

    - We never learn
    Zu Beginn der 2. Staffel spricht Fumino beim Lernen Nariyuki mit Vornamen an, was in der Lerngruppe zu Verwirrung sorgt (da alle Mädels ihn bis jetzt mit Nachnamen ansprachen bzw. mit Nachnamen angesprochen wurden; mit einer Ausnahme). Nach einer Diskussion über «Freundschaft vertiefen» war dies im Original grösstenteils geklärt; Fumino ist es aber noch am Abend peinlich, weil sie ihn mit Vornamen ansprach und muss sich ihrer Gefühle bewusstwerden.
    Bei den Untertiteln wurde dies (Wakanim-Simulcast) ganz OK gelöst und Wakanim ist nicht gerade ein Publisher, der bei der Übersetzung als mutig gilt. So wurden auch schon «Karaage» als «Chicken Nuggets» übersetzt (aus meiner Sicht unnötig) und Suffixe und Ranganreden (wie Senpai oder Sensei) werden konsequent nicht benutzt.
    Kazé hingegen hat bei der Synchro offensichtlich wieder alles mit Vornamen versehen. Wie das Problem gelöst wird, wissen wir noch nicht. Aber es wird hier auch klar sein, dass es für den Zuschauer verwirrend sein wird, weil die Diskussion über «Wir vertiefen unsere Freundschaft und sprechen uns nun alle mit Vornamen an» ja völlig sinnlos ist, wenn man sich bereits ab der ersten Folge der ersten Staffel sich mit Vornamen anspricht.
    Hierbei habe ich Kazé auf Twitter bereits angesprochen, jedoch keine Antwort erhalten, wie der Publisher dieses Problem lösen möchte, ohne dass es verwirrend wird mit den Dialogen.

    - Nicht schon wieder Takagi-san
    Hier ist es ein wenig ironisch, dass die Vornamen beider Hauptcharaktere gar nicht bekannt ist und Kazé hier gezwungen sein wird, den Nachnamen zu verwenden; gegen ihre festgelegte Praxis.
    In der 2. Staffel wird aber das Ansprechen auch bei einer Folge ein Thema. Hier geht es nur um Suffixe (Nishikata möchte Takagi aus dem Konzept bringen, indem er sie nicht «Takagi-san» anspricht, sondern nur mit «Takagi»). Wie üblich geht das ganze in die Hose und er spricht sie – weil es ihm zu peinlich ist ohne Suffix – weiterhin mit «Takagi-san» an. Hingegen spricht Takagi von ihn nun (bzw. ist ein Rückblick, da nicht alles chronologisch ist) mit «Nishikata» an.
    Die Synchro gibt es bereits auf Netflix und dort hat man (auch zu meiner Überraschung) die Suffixe verwendet; natürlich auch bei den Untertiteln. Alles passt damit und die Dialoge sind deshalb plausibel. Natürlich kann man hier sagen, dass ein neuer Zuschauer hier verwirrt sein könnte, weil er diese Suffixe nicht kennt. Interessant ist jedoch, dass mit Netflix ein Publisher aus dem angelsächsischen Sprachraum uns Zuschauern mehr zumutet. Hinzu kommt, dass für Netflix Anime nur ein kleiner Bereich ist. Sie pushen Anime zwar, jedoch ist die Wahrscheinlichkeit gerade bei Netflix wohl höher, dass «Anime-Neulinge» dort einen Titel schauen als bei AOD/Kazé, Wakanim oder Crunchyroll, die (grösstenteils) nur Anime im Programm haben.

    Mein Fazit:
    Bei «Schul-Anime»-Titeln ist immer wieder die Gefahr gross, dass es Folgen gibt, in denen die Dialoge keinen Sinn ergeben (oder man wie bei Pretty Cure verwirrende «Lösungen» finden muss), weil im Original die Charaktere abmachen, sich nun mit Vornamen anzusprechen, während dies auf Deutsch bereits immer getan wurde.
    Wenn man sicher gehen möchte, dann ist es deshalb bei «Schul-Anime»-Titeln sinnvoll, dass die Charaktere die anderen so ansprechen, wie dies im Original getan wird; ohne Suffix reicht meistens, wenn man aber (wie bei Takagi-san) ganz sicher gehen möchte, dann auch inklusive Suffixe. Denn dann vermeidet man jede verwirrende «Notlösung», um die Dialoge irgendwie noch zu retten.

    Bei «Fantasy»-Titeln etc. kann man sicherlich eine «westliche Lösung» bezüglich Anrede verwenden. Schliesslich ist man gar nicht in Japan, sondern in einer fiktiven Fantasy-Welt, weshalb japanische Gepflogenheiten auch nicht zwingend in dieser Fantasy-Welt üblich sind. Hinzu kommt, dass solche Szenen – wo man abmacht, dass man sich nun mit Vornamen anspricht – in solchen Titeln sehr viel seltener vorkommen (mir kommt jetzt «spontan» auch nichts in den Sinn).

    Was jedoch aus meiner Sicht in Anime zwingend bei Kazé ändern muss, sind die Untertitel.
    Es verwirrt wirklich sehr stark, wenn in den Untertiteln der Vorname steht, man gleichzeitig den Nachnamen hört. Für «Neulinge» ist dies sicherlich nochmals wesentlich verwirrender. Hier sollte man bei der Übersetzung die Namen wie im Original verwenden. Aus meiner Sicht sollte man hier sogar die Suffixe in den Untertiteln verwenden. Selbst wenn man diese als «Neuling» nicht gut kennt («Bond-san»), dann verwirrt dies nicht so, sondern ist sehr rasch sogar eher eine Hilfe (z.B. dass jemand mit Nachnamen «Yuiga» heisst und nicht «Yuigakun»).

    Sobald man «Schul-Anime» schaut, wird ein Zuschauer – auch ein Neuling – mit japanischen Gepflogenheiten in Kontakt kommen. Aus meiner Sicht ist das Verwenden von Nachnamen (und Suffixen) nur ein kleines Thema. Da gibt es in Japan viele kulturelle und gesellschaftliche Punkte, die mich – selbst als «Nicht-Neuling» - viel mehr verwirrte. Hier meine Top 3:

    - Platz 3: Händchenhalten in der Öffentlichkeit gilt als «mutig»
    - Platz 2: Die Existenz von «indirekten Küssen»
    - Platz 1: Frauen, die als Karriereplan «Ich möchte eine Braut werden» sagen

    Und dies ist bei weitem nicht alles, was ein «Neuling» lernen muss. Schuhe bei der Schule wechseln (und dass im Schuhfach auch ein Liebesbrief liegen kann), Reinigungsdienste (und weitere Dienste) in der Schule, Hausaufgaben während den Schulferien, Futons, Onsen, Tempelbesuche zum Neujahr, etc. sind nur wenige Gebräuche, die man hier in Europa nicht in dieser Form kennt, aber zwangsläufig lernen muss, wenn man «Schul-Anime/Manga» konsumiert.
    Da ist es wie gesagt eigentlich eine einfache Sache, dass man sich merkt, dass Schüler sich üblicherweise mit Nachnamen anspricht und nur engere Freunde mit Vornamen; was wie erwähnt auch in englischen Zauberschulen offenbar üblich ist und niemand verwirrt war.

  2. #2
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    Leider ist es offensichtlich unmöglich, die Anime-Redaktion zu kontaktieren bzw. dass diese auf dieses Thema antwortet (auch nicht über e-mail und auch über Twitter bekomme ich keine Antworten).

    Zur Vollständigkeit hier zumindest das Statement der Manga-Redaktion:

    Zitat Zitat von Patrick Peltsch Beitrag anzeigen
    Ich gebe hiermit gerne noch mal ein aktuelles Statement ab.
    Die Charaktere sprechen sich deswegen mit Vornamen an, weil es im deutschsprachigen Raum üblich ist, sich mit Vornamen anzureden. Es erleichtert sowohl den Lesefluss als auch das Leseverständnis und verringert dabei die Hürde für Neueinsteiger als auch mögliche Fehlerquellen in der Übersetzung. Selbst unsere Übersetzer und Redakteure, die jeden Tag acht Stunden mit der Materie arbeiten, benötigen Hilfsmittel wie Indexe, wo sämtliche Eigennamen und feststehende Begriffe und ihre Übersetzungen notiert werden. Das wird umso wichtiger, je länger die Abstände zwischen den einzelnen Bänden werden. Das möchten wir Lesern und vor allem Neueinsteigern gerne ersparen. Auch gehört es zum Definitionsbereich unserer Arbeit, also dem Wesenskern, eine deutsche Sprachfassung zu erstellen. Dazu gehört nicht, alle in irgendeiner Form kodierten Begriffe in ihrer Ursprungsform zu belassen und mit einer Fußnote zu versehen. Das wäre ein Fass ohne Boden. Trotzdem werden genau solche Dinge redaktionsintern wiederkehrend besprochen und neu bewertet. Die japanische Kultur erlebt derzeit weltweit einen Boom und gewissen Dinge, die vormals niemand kannte, sind im normalen Sprachgebrauch angekommen. Was ein Onigiri oder ein Onsen ist, muss man heute in der Regel nicht mehr erklären, vieles anderes dagegen nach wie vor. Auch die „so liest man einen Manga richtig“-Seite am Ende der Bücher gehören inzwischen der Vergangenheit an. Es besteht also Hoffnung.
    Vermutlich sind die Gründe bei Anime die gleichen, also:

    - Leseverständnis (bzw. Verständnis beim deutschen Dub)
    - Lesefluss (bzw. "Hörfluss" beim deutschen Dub)
    - Tiefere Fehlerquote bei der Übersetzung

    Der letzte Punkt ist für mehrere User unverständlich. Schliesslich müsste eher die Quote tiefer sein, wenn man den Namen wie im Orginal übernimmt (bzw. nur die Suffixe entfernt) statt immer daran zu denken, den Namen zu ändern (inkl. Kontrolle, ob dies bei dieser Szene wirklich geändert werden muss). Die Begründung wurde von mehreren Usern (darunter auch welche mit beruflicher Erfahrungen mit Übersetzungen) nachgefragt, jedoch möchte die Manga-Redaktion offenbar keine Begründung zu diesem Punkt liefern.

    Bei den ersten 2 Punkten zumindest beim Untertitel wirklich fraglich, ob diese Praxis von Kazé dem Lesefluss bzw. der Leseverständnis hilft. Aus meiner Sicht stört es den Lesefluss sehr stark, wenn man im O-Ton den Nachnamen hört, während man den Vornamen liest. Wie erwähnt ist dies beim Film "Kase-san and morning glories" sehr extrem (und ironischerweise ist im Filmtitel ein Nachname drin).
    Für Neulinge - sofern sie Anime in OmU schauen - ist dies bezüglich Leseverständis zudem sehr schwer. Denn diese kennen die Umgangsformen möglicherweise nicht und verstehen deshalb auch nicht, warum im Untertitel ganz andere Namen stehen.

    Fazit für die Untertitel nach derzeitiger Lage:
    Bei den 3 Argumenten sind die ersten beiden Argumente klar nicht gültig, da genau das Gegenteil der Fall ist, wenn im Untertitel ein anderer Name steht als man hört.
    Das 3. Argument ist so oder so bis jetzt nicht plausibel (gilt auch für den deutschen Dub).


    Beim deutschen Dub kann man natürlich sagen, dass die japanischen Namen für Anfänger noch ungewohnt sind.
    Wie im Pendant dieses Threads im Manga-Forum jedoch beschrieben, gibt es bei Harry Potter auch Schüler, die sich mit Nachnamen ansprechen. Die Namen insbesondere der Lehrer sind auch sehr "exotisch" und da sich die Lehrer untereinander mit Vornamen ansprechen, muss man hier nicht selten auch Vor- und Nachnamen merken. Dies ist aber offenbar bei Harry Potter kein Problem.
    Deshalb muss man sich doch frage, ob die kognitiven Fähigkeiten bei Anime-Fans (bzw. Manga-Fans) geringer sind oder zumindest als geringer eingeschätzt werden als z.B. bei Harry-Potter-Fans.

    Fazit beim deutschen Dub nach derzeitiger Lage:

    - Bei Punkt 1 und 2 wird vermittelt, dass man deshalb die Vornamen verwendet, weil die zuständigen Redaktionen von schlechteren kognitiven Fähigkeiten ihrer Leser/Zuschauer ausgeht als dies Redaktionen anderer - recht vergleichbarer - Titel tun (z.B. Harry Potter mit nicht selten ungewöhnlichen Namen, etc.). Aus meiner Sicht eine recht zweifelhafte Begründung, die ich persönlich nicht teile (zumal Leser von Manga bzw. Zuschauer von Anime zwangsweise mit jeder Menge speziellen und ungewohnten Dingen aus Japan Kontakt haben werden, die sie ebenfalls kognitiv verarbeiten müssen).


    Bei den Untertiteln gibt es deshalb kein wirklich sinnvoll Argument (zumindest konnte Kazé keines liefern), warum man Vornamen verwendet, während im O-Ton der Nachname fällt.
    Beim deutschen Dub denke ich, dass die Kazé-Redaktionen die kognitiven Fähigkeiten ihrer Kundschaft doch stark unterschätzt, das die Anreden angeht. Man muss als Manga-Leser bzw. Anime-Zuschauer grundsätzlich viele Dinge verarbeiten, die in Japan üblich aber bei uns unüblich sind. Das mit den Anreden können sie deshalb auch - ohne nennenswerten Malus beim Konsum - verarbeiten; auch Neulinge.

  3. #3
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    Es ist inzwischen so, dass man im Anime (egal welcher Publisher) außer Mutter und Vater sämtliche Anreden weg lässt und nur den Vornahmen benutze. Ist mir bei diversen Simulcast aufgefallen, wenn dort jemand Bruder, Schwester, Onkel oder Tante sagt und im Untertitel der Vorname steht.

  4. #4
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    Sorry, hatte letztens keine Zeit zu antworten.^^

    Zitat Zitat von Yang Xing Ho Beitrag anzeigen
    Es ist inzwischen so, dass man im Anime (egal welcher Publisher) außer Mutter und Vater sämtliche Anreden weg lässt und nur den Vornahmen benutze. Ist mir bei diversen Simulcast aufgefallen, wenn dort jemand Bruder, Schwester, Onkel oder Tante sagt und im Untertitel der Vorname steht.
    Dies finde ich auch in Ordnung.
    Die Geschwister "Bruder" oder "Schwester" zu nennen, wirkt auch etwas hölzern, finde ich.
    Es gibt im Japanischen zwar auch da gewisse Unterschiede, wie man diese anspricht (und dass auch unterschieden wird, ob diese älter oder jünger ist), jedoch ist dies in den Dialogen sehr, sehr selten wirklich ein Thema. Ich glaube, ich kenne nur einen Anime, bei dem darüber gesprochen wurde, ob eine Schülerin ihren älteren Bruder nun "Aniki" oder "o-nii-san" nennt (und dies kann man sicherlich noch plausibel hinbiegen und war auch nur in einer Szene von maximal 1 Minute ein Thema und dann in der ganzen Serie nie mehr).

    Bei den Simulcasts-Anbietern sehe ich jedoch schon einige Unterschiede:

    Wakanim verwendet keine Suffixe, aber jeweils den genannten Namen, der gesagt wurde (also auch Nachnamen, wenn der Nachname im Original verwendet wird). Sie verwenden auch keine "Rangnamen" wie "senpai" oder "sensei", auch wenn sie ohne Namen verwendet werden. Dann wird meist der Nachname verwendet. Diese Lösung finde ich nicht ideal. Man hört einfach etwas anderes als man liest. Zudem macht Wakanim keine Ausnahme und wenn der Name zusätzlich verwendet wird, wirkt es oft seltsam.
    Denn bei "We never learn" ist es mehrmals ein Thema, dass Kominami (die ihren Schulabschluss gemacht hat) ihre ehemalige Lehrerin mit im Original "Mafuyu-sensei" anspricht (also "Vorname-sensei", was ihr nicht gefällt). In den Untertiteln steht hier "Frau Mafuyu". Das wirkt dann wieder seltsam und hätte man plausibel verhindern können, wenn man Rangnamen wie "senpai" und "sensei" nennt.
    Ich weiss nicht, wie es anderen geht, aber den Rangnamen "sensei" kannte ich, bevor ich Manga/Anime konsumierte. Denn in der Schule (damals war Manga/Anime noch nicht bekannt) war der eine oder andere Schüler in unserer Klasse beim Kampfsport (Judo, Karate, etc.) und wenn die von ihrem Coach sprachen, nannten sie ihn immer "sensei".

    Crunchyroll verwendet ebenfalls die genannten Namen (also Nach- oder Vornamen), nutzt aber in den Untertiteln auch Suffixe. Ich habe jetzt nirgends gesehen, dass sich Leute darüber beschweren (wobei ich selten im Forum dort bin) und dass der Lesefluss damit beeinträchtigt wäre.
    Hier ist Crunchyroll erheblich mutiger und aus meiner Sicht auch erfolgreich damit. Interessant: ich habe auch kurz bei "That time I got recarnated as a Sllime" auch den deutschen Dub angehört und offensichtlich nutzt CR auch spezielle Ausdrücke wie "Tsundere". Wenn ich dann mit den Untertiteln von "Kase-san and morning glories" von Kazé vergleiche, sind hier Welten dazwischen.
    (btw. auch bezüglich Kundenservice, denn bei Kazé Anime ist es offensichtlich unmöglich, dass auch jemand antwortet. CR hat hingegen einen guten Kundenservice, finde ich.)

    Bei AOD habe ich kurz die erste Folge von "We never learn" in OmU geschaut.
    Interessant ist, dass die Untertitel grundsätzlich gleich sind wie bei Wakanim (also wirklich grundsätzlich 1:1). Es werden also keine Suffixe verwendet (bis auf Rangnamen wie "sensei" ist dies aus meiner Sicht auch völlig OK). Kann aber sein, dass Wakanim für die Lokalisierung zuständig war (müsste ich sehen, ob später auch "Frau Mayufu" vorkommt.
    Einen Unterschied sah ich hingegen: bei der ersten Vorstellung des Mathe-Genies steht im Untertitel "Rizu Ogata", bei der 2. Vorstellung ein paar Minuten hingegen "Ogata Rizu" (so wie es auch gesagt wird). Furuhashi hingegen wurde in beiden Fällen - wie bei Wakanim - zuerst mit Nach- dann mit Vornamen vorgestellt.
    AOD/Kazé hat also aus unerfindlichen Gründen einmalig zuerst Vor- dann Nachnamen verwendet, dann doch andersrum (wie man es auch hört und sicherlich sinnvoll ist). Die Kazé-Praxis führt offensichtlich dafür, dass Fehler auftauchen bzw. dass das Ganze nicht mehr konsitent ist.

    Entgegen dem Statement von Kazé Manga (Patrick) bin ich immer noch der Meinung, dass die Fehlerquote steigt, wenn man jeweils auf Vornamen wechselt (bzw. zuerst Vor- dann Nachnamen in den Untertiteln schreibt). Eine Begründung, warum dies anders sein soll, konnte Patrick leider nicht liefern und Kazé Anime antwortet leider nicht (auch nicht über e-mail, Twitter, etc.); ich vermute ehrlich gesagt, weil Kazé Anime schlicht und einfach keine guten Gründe liefern kann, warum man insbesondere bei den Untertiteln Vornamen verwendet, wenn im Original die Nachnamen hört.

  5. #5
    Felidae Avatar von Panthera
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    Zitat Zitat von HyperionCH Beitrag anzeigen
    Eine Begründung, warum dies anders sein soll, konnte Patrick leider nicht liefern und Kazé Anime antwortet leider nicht (auch nicht über e-mail, Twitter, etc.); ich vermute ehrlich gesagt, weil Kazé Anime schlicht und einfach keine guten Gründe liefern kann, warum man insbesondere bei den Untertiteln Vornamen verwendet, wenn im Original die Nachnamen hört.
    Ich denke eher, weil Kazé Anime generell kaum bis gar nicht antwortet^^.

  6. #6
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    Zitat Zitat von Panthera Beitrag anzeigen
    Ich denke eher, weil Kazé Anime generell kaum bis gar nicht antwortet^^.
    Fairerweise muss ich sagen, dass Kazé Anime auf Twitter grundsätzlich doch recht oft Fragen beantworten.
    Jedoch scheinen sie unangenehme Fragen nicht zu beantworten und/oder User, die unangenehme Fragen stellen, auf ignore zu stellen.
    Geändert von HyperionCH (28.10.2020 um 13:51 Uhr)

  7. #7
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    Update:
    Im Rahmen der MAG Online war Kazé (in diesem Fall Michel) zum Thema Anime zu Gast auf dem Twitch-Kanal von Akiba Pass inkl. Fragerunde von der Community über den Twitch-Chat.
    Bei dieser Gelegenheit habe ich zum Thema Anreden in Untertitel auch nachgefragt. Somit habe ich ein kurzes Statement dazu erhalten.

    Aus Sicht von Kazé Anime würden es sowohl Fans geben, welche in den Untertitel die Vornamen bevorzugen und welche die Nachnamen (wie im O-Ton) bevorzugen. Entsprechend könne man es nur jeweils der einen Gruppe recht machen.

    Nach diesem Programmblock wurden Werbe-Trailer von den aktuellen Peppermint-Titeln gezeigt; auch in OmU. Dabei ist mir aufgefallen, dass Peppermint nicht nur die Nachnamen verwendet, sondern teils sogar Suffixe.
    (Anmerkung: ich habe zwar nicht wenige Discs von Peppermint-Titeln, mir ist dies jedoch nicht so aufgefallen. Aber wie gesagt: es fällt mir massiv stärker auf, wenn ich den Nachnamen höre und den Vornamen lese. Wenn ich lese, war ich höre, fällt dies nicht auf.)

    Da im nächsten Programmblock auch Peppermint (Miri) über ihre Veröffentlichungen interviewt wurde, habe ich entsprechend die Frage zu den Anreden in den Untertitel auch gestellt. Das Statement war hier etwas ausführlicher:

    Peppermint übernimmt grundsätzlich in den Untertitel jene Ansprache, die auch im O-Ton zu hören ist. In Einzelfällen wird auch der Suffix verwendet, wobei dies jeweils - teils auch länger - im Team besprochen wird, ob dies für den jeweiligen Titel sinnvoll ist.

    (Anmerkung: der folgende Teil war nicht Teil der Frage; Peppermint hat hier unabhängig davon weitere Informationen geliefert, die sehr interessant sind)
    Bei der deutschen Synchro wird grundsätzlich mit Vornamen (d.h. wie in Deutschland sich die Leute ansprechen würden) angesprochen.
    Peppermint recherchiert jedoch bei ihren Veröffentlichungen, ob das Ansprechen im späteren Verlauf der Story relevant werden könnte, gleicht teils mit den Manga-Verlagen ab (sollte dieser den Titel bereits veröffentlicht haben), etc.


    Mein persönliches Fazit/meine persönliche Interpretation:
    Peppermint geht - so vermute ich - zwar auch von "2 Gruppen" - aus, die jeweils beim Ansprechen unterschiedliche Lösungen bevorzugen. Jedoch sind sie offenbar der Meinung, dass bei der deutschen Synchro stärker lokalisiert werden soll (da dort die Zuschauer die Vornamen eher bevorzugen), während die OmU-Fans es bevorzugen, dass dies dem Original näher sind (z.B. auch eher keine "Anime-Neulinge" sind).
    Hätte Peppermint "Kase-san and morning glories" veröffentlicht, würden in den Untertiteln auf jeden Fall die Nachnamen stehen (evtl. bei "Kase-san" inkl. Suffix). Wahrscheinlich würden sich in der deutschen Synchro beiden Hauptcharakter mit Vornamen ansprechen (der 3. Charakter - Yamadas beste Freundin - müsste man zwangsläufig mit Nachnamen ansprechen). Dies wäre eine Lösung, mit der ich leben könnte, da ich grundsätzlich OmU bevorzuge und im Film es keine story-technische Relevanz hat.
    Wäre "We never Learn" bei Peppermint gelandet, so wäre dies komplizierter. Denn auf der einen Seite werden im deutschen Manga die Vornamen verwendet, auf der anderen Seite sind die Anreden für einige Zeit auch story-relevant. Da aber auch gesagt wurde, dass man im Vergleich zur Lokalisierung des deutschen Mangas auch bereits Änderungen beim Ansprechen vorgenommen habe, vermut ich in diesem Fall, dass Peppermint in diesem Fall bei der deutschen Synchro die gleichen Ansprechregeln verwendet hätte (d.h. was im O-Ton gesagt wurde, wird auch im Dub gesagt).

    Peppermint verwendet also eine ganz andere Praxis, als dies Kazé tut. Aus meiner Sicht ist dies eine gute Lösung, da man offenbar sehr spezifisch darauf achtet, wo das Verwenden der Nachnamen (und teils sogar Suffixe) sinnvoll ist; sowohl bei der Synchro wie auch bei den Untertitel. Da hat Peppermint offensichtlich ein besseres Fingerspitzengefühl (zumal ich wie gesagt innerhalb der Community noch nie gehört habe, dass es Unsinn sei, wenn man im Untertitel - analog zum O-Ton - den Nachnamen verwendet; umgekehrt jedoch öfters).

    Bleibt zu hoffen, dass Kazé sich in Zukunft zumindest bei den Untertitel sich mehr an Peppermint orientiert (oder an ihre Muttergesellschaft Crunchyroll; denn diese verwenden nämlich auch die Nachnamen; und auch Suffixe btw.).

  8. #8
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    Vor wenigen Tagen nahm Crunchyroll die Serie "Pretty Cure" ins Programm. Diese war ja im Eröffnungspost auch genannt.

    Zuerst einmal eine Korrektur:
    Die genannte Folge betraf Folge 8 und nicht 3 (hatte ich wohl falsch in Erinnerung); das Thema Ansprechen mit Vornamen war auch in Folge 9 ein Thema (da logischerweise die Mitschülerinnen bemerkten, dass die beiden sich nun mit Vornamen ansprechen).

    CR zeigt die Serie nur in der OmU-Version. Hier vermute ich jedoch eher lizenz-technische Gründe (Lizenz für den Dub konnte bis jetzt nicht erworben werden), als dass CR wegen der seltsamen Lösung beim Ansprechen in Folge 8 auf die Veröffentlichung der Dub-Version verzichtet wurde.

    Interessant ist aber, dass hier die Untertitel (im Gegensatz zum Dub) jeweils richtig angesprochen wird (inkl. Suffixe, was aber aus meiner Sicht ein anderes Thema ist).
    Wenn ich die Untertitel zwischen "Pretty Cure" (bei CR -> Muttergesellschaft von Kazé) und "Kase-san and morging glories" (bei Kazé) vergleiche, sind damit qualitativ Welten auseinander. Ja, über Suffixe kann man sich streiten (wie gesagt eigentlich ein anderes Thema). Wie gesagt wirken die Untertitel (insbesondere für Anime-Neulinge) eher nach Dubtitles, weil man andere Namen liest als man hört und somit glaubt, dass (z.B. wie bei Pokemon) die Charaktere im Dub andere Namen bekommen haben.

    Kazé Manga hat im Manga-Forum auch darauf verwiesen, dass der "Erfolg ihnen Recht gibt", ihre Lokalisierungspraxis umzusetzen (obwohl beim Manga "We never learn" mindestens ein potentieller Käufer die Kazé-Version nicht kaufen wird).
    Hier muss ich sagen, dass CR auch sehr erfolgreich ist (Warner verkauft CR nicht wegen fehlendem Erfolg, sondern weil der Konzern selbst finanzielle Probleme hat und nun jene Unternehmensteile verkaufen muss, die zumindest finanziell etwas einbringen).
    CR ist wesentlich "mutiger" was die Untertitel betrifft (wie gesagt werden auch Suffixe verwendet), so dass man sagen kann, dass CR ihrer Kundschaft wesentlich mehr zutraut als dies Kazé bei seinen Kunden es tut.

    Bleibt zu hoffen, dass Kazé (Manga und Anime) ihre Lokalisierungspraxis ändern wird. Dies würde eine wesentliche Steigerung der Qualität bedeuten.
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  9. #9
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    Zitat Zitat von HyperionCH Beitrag anzeigen
    Wie gesagt wirken die Untertitel (insbesondere für Anime-Neulinge) eher nach Dubtitles, weil man andere Namen liest als man hört und somit glaubt, dass (z.B. wie bei Pokemon) die Charaktere im Dub andere Namen bekommen haben.
    Das hat dann aber nichts mit Dubtitles zu tun. Kazé verwendet halt die westliche Namensreihenfolge. Aber das Thema wurde ja schon letztes Jahr diskutiert. Du kannst ja mal die Deutsche Tonspur und die Untertitel einschalten und nachprüfen ob es Dubtitles sind. Das macht KSM bei ihren Veröffentlichungen gerne aber eigentlich nicht Kazé.

    Zitat Zitat von HyperionCH Beitrag anzeigen
    CR ist wesentlich "mutiger" was die Untertitel betrifft (wie gesagt werden auch Suffixe verwendet), so dass man sagen kann, dass CR ihrer Kundschaft wesentlich mehr zutraut als dies Kazé bei seinen Kunden es tut.
    Würde ich so nicht sagen. Das kommt ganz auf den Anime und den Übersetzer selbst an. Gibt auch genügend Anime auf CR in denen es keine Suffixe in den Untertiteln gibt.
    Ich kann dir diesbezüglich den Knuspercast von Crunchyroll empfehlen da wurde das Thema mal aufgegriffen.
    Geändert von Columbo (31.03.2021 um 14:35 Uhr)

  10. #10
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    Zitat Zitat von Columbo Beitrag anzeigen
    Das hat dann aber nichts mit Dubtitles zu tun. Kazé verwendet halt die westliche Namensreihenfolge. Aber das Thema wurde ja schon letztes Jahr diskutiert. Du kannst ja mal die Deutsche Tonspur und die Untertitel einschalten und nachprüfen ob es Dubtitles sind. Das macht KSM bei ihren Veröffentlichungen gerne aber eigentlich nicht Kazé.
    Ich habe nicht geschrieben, dass dass es Dubtitles wären, sondern dass man (ein Anime-Neuling) glaubt, dass es Dubtitles wären.
    Denn sind wir ehrlich: wenn ein Neuling "Yamada! Yamada!" hört, aber im Unteritel "Yui! Yui!" hört, wirkt dies für ihn sehr wahrscheinlich so, dass (wie bei Pokemon) die internationale (bzw. deutsche) Version andere Namen verwendet und die Untertitel auf dem deutschen Dub basieren.
    Ja, diese Annahme, welche ein Anime-Neuling sehr wahrscheinlich haben wird, ist falsch und es sind keine Dubtitles. Aber dies wäre wie gesagt seine erste Annahme.
    Damit wirkt der Untertitel (gerade bei "Kase-san and morning glories") qualitativ wesentlich schlechter als er in Wahrheit ist. Nur weil Kazé der Meinung ist, in den Untertitel muss für Untertitel Vornamen verwenden, obwohl im O-Ton Nachnamen verwendet werden.

    Würde ich so nicht sagen. Das kommt ganz auf den Anime und den Übersetzer selbst an. Gibt auch genügend Anime auf CR in denen es keine Suffixe in den Untertiteln gibt.
    Ich kann dir diesbezüglich den Knuspercast von Crunchyroll empfehlen da wurde das Thema mal aufgegriffen.
    Ja, da habe ich mich sicherlich ungenau ausgedrückt.
    Wie gesagt bin ich der Meinung, dass Suffixe nicht immer nötig sind (auch bei Untertiteln). Ist zwar wie gesagt für mich ein eigenes Thema, was dieses hier gar nicht betrifft. Ich habe es hier erwähnt, weil aus meiner Sicht "Pretty Cure" eher ein Titel ist, wo man recht gut die Suffixe weglassen könnte (könnte, nicht muss). Denn zwar spielt die Serie in Japan, aber nicht ganz so vordergründig und die Suffixe sind hier nicht so wichtig (wie z.B. in einem historischen Titel im japanischen Mittelalter). Zudem ist die Serie für ein etwas jüngeres Publikum und ein weitreichender Franchise. Dies spricht eher dafür, dass man möglichst viele Zuschauer erreichen möchte und inbesondere jüngere Zuschauer könnten mit Suffixe Probleme haben (wobei jüngeres Publikum die Serie evtl. nicht schauen, da nur in OmU).
    Meine Erwartung war also eher so, dass hier auf Suffixe verzichtet (wegen den genannten Gründen) und ich positiv überrascht wurde, dass diese verwendet werden.
    Ja, CR verwendet nicht immer die Suffixe. Trotzdem scheinen sie die Praxis zu haben, dass "im Zweifelsfall" eher Suffixe verwendet werden (u.a. wie erwähnt, weil man bei englisch-sprachigen Filmen/Serien auch meist "Mr." bzw. "Mrs./Ms." verwendet).

    Das Thema "deutsche Reihenfolge" (aka Schüler sprechen sich alle mit Vornamen an) wurde nur kurz erwähnt (ab ca. Minute 59).
    Auch hier wurde "Nisekoi" erwähnt und dass da starke Kritik kam (Patrick Peitsch: "Wir bekommen schlicht keine Beschwerden und unsere Bücher verkaufen sich hervorragend. Für mich spricht das für sich." -> trifft offensichtlich nicht für Anime zu).

    Im Podcast wurde auch wieder erklärt, dass man sich bei Nisekoi an den Manga hielt und man erst dann merkte, dass das "Horrorszenario" kam (dass jemand vorschlägt, sich nun mit Vornamen anzusprechen).
    Und da kam der wohl beste Satz zu diesem Thema:

    "Naja, bei einer Romanze hat man sich auch wunderbar in den Fuss geschossen; weil die(se) Szene da garantiert kommt."

    Und bei Nisekoi muss man sagen: da hat sich zuerst bereits die Kazé-Manga Redaktion ins Bein geschossen und dann hat sich die Kazé-Anime Redaktion (mit dem Entscheid, den Fehler der Manga-Redaktion zu belassen) gleich in beide Beine geschossen (ins "Dub-Bein" und ins "UT-Bein").
    Im Podcast ist die Aussage klar: solche Szenen kommen zu nahezu 100%; also sollte man besser gleich zu Beginn die Nachnamen (wie im Orginal verwenden), damit die "Horrorszene für jeden Übersetzer" dann nicht mit einer Lösung auskommt, die eher seltsam wirkt (ja, bei Nisekoi wirkt die Szene doch recht seltsam).

    Vielelicht ist es deshalb doch keine gute Idee, dass die Anime-Redaktion die Fehler einer Manga-Redaktion (auch wenn es die firmen-interne ist) übernimmt statt sie zumindest für den Anime zu berichtigen. Und ja, vielleicht sollte auch die Kazé-Manga Redaktion einmal ihre Praxis überprüfen. Leider klang dies im Manga-Forum nicht wirklich so, als ob man dies in der Redaktion ändern möchte.

    Leider scheint man auch von Nisekoi nichts gelernt zu haben.
    Denn bei "We never learn" kam das Ganze gleich nochmals vor. Auch da konnte man wie bei Nisekoi klar davon ausgehen, dass eine solche Szene geben wird. Naja, eigentlich wusste man dies bereits, denn im Trailer zur 2. Staffel (Sept. 2019) wurde die erste dieser Szenen gezeigt und der 1. Band von We never learn veröffentlichte Kazé im November 2019; sicherlich noch genug Zeit (notfalls Release etwas verschieben), um die Vornamen - wo nötig - in Nachnamen zu ändern.
    Aber die Manga-Redaktion schiesste sich wieder selbst ins Bein und die Anime-Redaktion folgte wieder blind und schoss auch ins Bein (wobei ich hier die Untertitel nicht beurteilen kann, da ich die Serie bei Wakanim schaute und die grundsätzlich die Namen wie im Orginal übernehmen; bis auf Rangnamen wie "sensei" etc.)

    Man hätte es das "Horrorszenario" also verhindern können; aber Kazé blieb stur auf ihrer Schiene. Dies wertet einfach die Qualität der Untertitel und auch des Dubs unnötig ab.
    Und ich gehöre nicht zu jenen Leuten, die im Podcast meinten, dass der Untertitel bei Nisekoi der schlechteste überhaupt ist. Ich habe nicht einmal darauf reagiert. Dies Szene wirkt wirklich (im Dub und beim Untertitel) recht seltsam, ist aber zum Glück nur eine kurze Szene. Es ist ärgerlich und vermeidbar, aber man kann es noch irgendwie schlucken. Deshalb habe ich damals nicht reagiert (hätte ich vielleicht besser tun sollen).

    Jedoch ist dies bei "We never learn" anders.
    Dort wusste man vor der Veröffentlichung des Manga, dass es eine solche Szene geben wird und dann waren es sogar mehrere solche Szenen über mehrere Folgen. Und in der ersten Staffel gab es eigentlich auch bereits eine "kleine Horrorszene", die man aber noch irgendwie herumbiegen kann. Hier ist es nicht nur ärgerlich und vermeidbar; es ist doch recht störend, weil wie gesagt die "Lösung" auf solche Horrorszenen doch sehr unlogisch/nicht plausibel wirken.
    In dieser Hinsicht finde ich es doch befremdlich, dass man behauptet, dass die "deutsche Reihenfolge" in den Untertitel gar nicht so schlimm wäre (aber man solche "Horrorszenen" dann nicht mehr logisch lokalisieren kann), aber dann meint, dass Neulinge völlig vewirrt und ausgeschlossen wären, wenn die Schüler sich mit Nachnamen ansprechen (obwohl ein Grossteil der Anime-/Manga-Neulinge wohl gar nicht genau wissen, was genau Vor- bzw. Nachname bei den einzelnen Schülern ist).

    Und wie gesagt wirkt der Untertitel bei "Kase-san and morning glories" wirklich extream störend, dass man die Nachnamen hört, aber die Vornamen liest. Denn dort wird der Nachname so oft gesagt/gerufen/etc. wie bei Dragonball-Fights "Aaaaaaaah!" geschriehen wird; also eigentlich ständig. Und jedes Mal liest man den jedoch den Vornamen.
    Ich bezweifle, dass es eine nenneswerte Minderheit gibt, die "Kase-san and morning glories" in OmU geschaut hat und der Meinung ist, dass dies mit den Vornamen eine gute Idee ist (und dies noch gut begründen). Vermutlich ist dies sogar intern bei Kazé der Fall, wenn sich die Mitarbeiter einmal die OmU-Version anschauen; weshalb wohl auch Funkstille seitens Kaze Anime herrscht (und eigentlich auch bei Kaze Manga leider).
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  11. #11
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    Wenn dich das bei Kase-san so stört kannst du die Untertitel ja OCRn und die Reihenfolge der Namen ändern. Glaube allerdings nicht das Kazé diesbezüglich was ändern wird.

  12. #12
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    Zitat Zitat von Columbo Beitrag anzeigen
    Wenn dich das bei Kase-san so stört kannst du die Untertitel ja OCRn und die Reihenfolge der Namen ändern.
    Und dies dann auch für Nisekoi, We never Learn und allen zukünftigen Titel, bei dem sich die Kazé Redaktionen "ins eigene Bein schiesst"?
    Beim Manga müsste ich dann von Hand überschreiben?

    Du siehst, das ist wohl nicht wirklich die geeignete Lösung.
    Da ich gut genug Englisch und Französisch beherrsche, ist es wohl die sinnvoller, stattdessen einer dieser Sprachversionen zu kaufen. Nachteil ist nur, dass man damit den DACH-Markt nicht unterstützt. Der DACH-Markt ist wie gesagt immer noch sehr klein und eine Unterstützung wäre sinnvoll.

    Jedoch stimmt die Qualität wie gesagt nicht wegen eines Fehlers, den Kazé seit Jahren begeht, seit Jahren kritisiert wird und der eigentlich vermeidbar ist.
    Denn sorry, kein Anime-/Manga-Neuling wird ausgeschlossen, wenn sich Schüler mit Nachnamen ansprechen. Viele davon wüssten ja spontan gar nicht, was nun der Vor- bzw. Nachname der einzelnen Charaktere ist.
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  13. #13
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    Zitat Zitat von HyperionCH Beitrag anzeigen
    Da ich gut genug Englisch und Französisch beherrsche, ist es wohl die sinnvoller, stattdessen einer dieser Sprachversionen zu kaufen. Nachteil ist nur, dass man damit den DACH-Markt nicht unterstützt. Der DACH-Markt ist wie gesagt immer noch sehr klein und eine Unterstützung wäre sinnvoll.
    Kauf dir die Version, die dir am meisten zusagt. Die deutsche Version zu kaufen, die einem gar nicht gefällt, weil man unbedingt den DACH-Markt unterstützen zu wollen, finde ich, mit Verlaub, dämlich. Damit unterstützt du ja nicht nur den Mangamarkt, sondern zeigst im Grunde auch, dass dir die Version so gefällt, wie sie erscheint. Wenn Mangas hierzulande nicht so erfolgreich wie woanders sind, ist das eben so.
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  14. #14
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    Zitat Zitat von Anti Beitrag anzeigen
    Kauf dir die Version, die dir am meisten zusagt. Die deutsche Version zu kaufen, die einem gar nicht gefällt, weil man unbedingt den DACH-Markt unterstützen zu wollen, finde ich, mit Verlaub, dämlich. Damit unterstützt du ja nicht nur den Mangamarkt, sondern zeigst im Grunde auch, dass dir die Version so gefällt, wie sie erscheint. Wenn Mangas hierzulande nicht so erfolgreich wie woanders sind, ist das eben so.
    Da gebe ich dir Recht. Mit der Veröffentlichung in dieser schlechter Qualität ist das Kind bereits in den Brunnen gefallen. Da kann man leider nichts mehr dagegen tun ausser dass man z.B. die englische Version kauft (was ich nun beim Manga von "We never learn" tun muss).
    Den lokalen Anbieter möchte ich gerne unterstützen, jedoch muss dann auch die Qualität stimmen.

    Das Feedback zu geben ist jedoch wichtig, wenn man den lokalen Publisher unterstützen möchte. Ja, an den veröffentlichten Titeln kann man nichts mehr ändern; jedoch kann der Publisher bei zukünftigen Titeln vermeiden, den gleichen Fehler nochmals zu tun.

    Dies hat leider bis jetzt nicht geklappt, weil Kazé offenbar beratungs-resistent ist und den gleichen Fehler immer wieder macht (Nisekoi, Haikyu-Manga, We never learn, Kase-san, etc.). Man kann sich natürlich darüber streiten, ob es dann noch Sinn macht, an Kazé Feedback zu geben oder man gleich immer auf die ausländischen Veröffentlichungen zu greifen, wenn Kazé den jeweiligen Titel hierzulande lizenziert. Letzteres gefällt mir jedoch ehrlich gesagt nicht besonders.

    Ich bin wie gesagt gerne bereits, mit den Kazé-Redaktionen auf gleicher Augenhöhe über das Thema zu diskutieren.
    Leider ist Kazé offensichtlich nicht bereit dazu und versteckt sich lieber mit Scheinargumenten wie "Neulinge werden damit ausgeschlossen", ohne zu begründen, warum diese jetzt ausgeschlossen werden, nur weil sich z.B. Schüler mit Nachnamen ansprechen.

    EDIT:
    Noch gerade gesehen:
    Egmont Manga hat letztens den ersten Band der "Kase-san"-Serie veröffentlicht. Gem. Leseprobe wurden dort analog zum Orginal die Nachnamen verwendet.
    Kazé (Manga + Anime) scheint offenbar einer der wenigen Publisher zu sein, die bei Romance-/RomCom-/Slice of Life-Titeln "sich selbst ins Bein schiessen" (wie man es im Knuspercast so schön nannte).
    Geändert von HyperionCH (01.04.2021 um 14:13 Uhr)
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  15. #15
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    Gestern zeigt Kazé die erste Folge von "How Heavy Are the Dumbbells You Lift" in der deutschen Synchro (auf Twitch/Youtube).

    Die 17jährige Oberschülerin wurde dabei von ihrer Lehrerin offensichtlich mit Vornamen angesprochen.

    Ich weiss nicht, wie dies in Deutschland ist, jedoch wird man in der Schweiz ab "Sekundarstufe II" (d.h. nach der obligatorischen Schule / in der Berufsschule, Gymnasium, Maturitätsschule, etc. / ca. als 16-Jähriger) von den Lehrern/Dozenten nur noch mit Nachnamen angesprochen.
    Ich vermute, dies ist in Deutschland und Österreich ähnlich.

    Man kann in diesem Fall also nicht sagen, dass die Lokalisierung das Ansprechen ändert, weil "man bei uns anders anspricht". Denn dann hätte die Lehrerin auch mit Nachnamen ansprechen sollen.
    Einen Fehler bei der Lokalisierung kann man ja eher ausschliessen, da Patrick Peitsch aussagte, dass ihre Praxis zu weniger Fehlern führt als wenn man das Ansprechen beibehält (warum auch immer dies so sein soll; eine Erklärung wurde ja leider nicht geliefert).
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  16. #16
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    Zitat Zitat von HyperionCH Beitrag anzeigen
    Ich weiss nicht, wie dies in Deutschland ist, jedoch wird man in der Schweiz ab "Sekundarstufe II" (d.h. nach der obligatorischen Schule / in der Berufsschule, Gymnasium, Maturitätsschule, etc. / ca. als 16-Jähriger) von den Lehrern/Dozenten nur noch mit Nachnamen angesprochen.
    Ich vermute, dies ist in Deutschland und Österreich ähnlich.
    Ich weiß nicht, wie es an anderen Schulen ist, aber an meiner Schule wurde man immer mit Vornamen angesprochen. Die Lehrer haben gefragt (in der zehnten oder elften Klasse, glaube ich), ob sie siezen sollen oder uns (weiterhin) duzen können, und die Klasse hat gesagt, dass duzen in Ordnung ist. (Oder sie haben gar nicht gefragt und so geduzt. Es hat sich jedenfalls nie ein Schüler deswegen beschwert.)

    (Ich kann aber nur für die Klassen/Kurse sprechen, die ich besucht/belegt habe.)
    Geändert von Anti (14.04.2021 um 11:26 Uhr)
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  17. #17
    Felidae Avatar von Panthera
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    Zitat Zitat von Anti Beitrag anzeigen
    Ich weiß nicht, wie es an anderen Schulen ist, aber an meiner Schule wurde man immer mit Vornamen angesprochen. Die Lehrer haben gefragt (in der zehnten oder elften Klasse, glaube ich), ob sie siezen sollen oder uns (weiterhin) duzen können, und die Klasse hat gesagt, dass duzen in Ordnung ist. (Oder sie haben gar nicht gefragt und so geduzt. Es hat sich jedenfalls nie ein Schüler deswegen beschwert.)

    (Ich kann aber nur für die Klassen/Kurse sprechen, die ich besucht/belegt habe.)
    War bei mir in der Oberschule und Abitur (zum Glück) genauso.

  18. #18
    Mitglied Avatar von Nebeljongleur
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  19. #19
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    Etwas OT: In einer Parallelklasse gab es 3 Andreas Müller.

  20. #20
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    Zitat Zitat von Alita Beitrag anzeigen
    Etwas OT: In einer Parallelklasse gab es 3 Andreas Müller.
    Das macht es jetzt nicht einfach für den Lehrer.
    Wie wird das eigentlich bei Klausuren gehandhabt? Nur den Namen hinzuschreiben reicht ja nicht. Dann würde ja jeder der drei bei der jeweils besten Klausur sagen, dass dies seine Handschrift ist.

    Mir fällt gerade ein, dass mit den Nachnamen bei mir (durch meinen Migrationshintergrund habe ich einen unüblichen Nachnamen) eine "Anime-ähnliche Szene" kam. Mein Bruder und ich hatten (um 1 Jahr verschoben) den selben Dozenten und wie gesagt: Die Lehrer sprechen die Schüler/Studenten mit Nachnamen an.
    Anwesenheitskontrolle (damit der Dozent auch die Gesichter + Namen merken kann) in der allerersten Stunde:

    Dozent: "Herr "Hyperion"? Ist sicherlich nicht da."
    Ich: "Doch! Hier!"
    Dozent: schaut mich an, schaut die Namensliste an, schaut micht an,...
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  21. #21
    Felidae Avatar von Panthera
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    Zitat Zitat von Alita Beitrag anzeigen
    Etwas OT: In einer Parallelklasse gab es 3 Andreas Müller.
    Wow, ich glaube da ist tatsächlich ein Lottogewinn wahrscheinlicher, krass^^.

  22. #22
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    Heute begannen ja offiziell die olympischen Spiele in Tokyo.
    Dabei stelle ich ich fest, dass das Schweizer Fernsehen ihr Magazin-Format (mit der Zusammenfassung des Tages) "Tokyo konpakuto" nennt; also "Romanji" einsetzt (wie es wirkt, ist eine andere Frage).

    Dass in Romanji das "u" oft stumm ist und bei "to" grundsätzlich auch das o nicht oder nur schwach ausgesprochen wird, ist aus meiner Sicht doch ziemliches Fachwissen.
    Und wir sprechen davon, dass Zuschauer dieses TV-Magazins grundsätzlich sportbegeistert sind und die grosse Mehrheit wohl nicht über Manga/Anime Bescheid weiss (für die Zielgruppe grundsätzlich nicht relevant, wo die Spiele stattfinden; höchstens bezüglich der Zeitverschiebung^^).

    Ich finde es doch interessant, dass der schweizer TV-Sender Romanji einem breiten Publikum (grösstenteils ohne Japan-Affinität etc.) zumutet, aber Kazé nicht einmal bei Romance/RomComs/Slice of Life (gerade bei diesen Genre ist doch einiges an Japan-/Anime-Affinität Grundvoraussetzung) teilweise nicht einmal bei den Untertiteln zumutet, dass sich Schüler mit Nachnamen ansprechen (selbst wenn man dies in der OmU-Fassung sehr gut raushört; auch ohne Japanisch-Grundkurs).
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  23. #23
    Premium-Benutzer Avatar von Anti
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    Und bei den französischen Untertiteln auf Crunchyroll werden alle Suffixe weggelassen, Nachnamen zu Vornamen geändert, nicht mal Sempai ist zu hören.
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  24. #24
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    Zitat Zitat von Anti Beitrag anzeigen
    Und bei den französischen Untertiteln auf Crunchyroll werden alle Suffixe weggelassen, Nachnamen zu Vornamen geändert, nicht mal Sempai ist zu hören.
    Hast du Beispiele?

    Dass Suffixe weggelassen werden, da stimme ich dir zu. In Frankreich ist es üblich, dass man keine fremdsprachigen Ausdrücke verwendet, sondern alles in Französisch ändert (also wird es auch bei US-Blockbuster kein "Mister Anderson" geben, was bei deutschen Dubs jedoch üblich ist). Man wird deshalb auch andere japanische Ausdrücke wie "Ramen", "Onigiri", "Onsen", etc. viel seltener hören.
    Deshalb ist es etwas schwierig, die französische Lokalisierungen mit jenen in DACH zu vergleichen, da in DACH weniger "eingedeutscht" wird (Suffixe sind bei CR in den deutschen Untertitel üblich; genauso wie bei englischen Untertiteln).

    Wie bereits sind für mich Suffixe eigentlich gar nicht so wichtig bzw. da muss man abwägen, wann es Sinn macht (bei einigen Titeln macht dies wirklich Sinn). Wichtig ist ja für mich wie gesagt, dass man am besten Vor- oder Nachnamen verwendet, wie dies im Original ist (zumindest bei den Untertiteln und bei RomComs/Romance/etc. macht dies auch oft Sinn).

    Ich habe kurz "Miss Kobayashi's Dragon Maid" Folge 4 geschaut (sehr gut geeignet, da Kanna in die Schule geht):

    - deutscher UT: Name wie man es hört (d.h. meist Nachname; Lehrerin spricht Kanna mit Nachnamen an)
    - franz. UT: Name wie man es hört (d.h. meist Nachname; Lehrerin spricht Kanna mit Nachnamen an)
    - deutscher Dub: grundsätzlich Name wie im Original; Lehrerin spricht Kanna jedoch mit Vornamen an (ein 2. Mal, obwohl im Original der Name nicht genannt wird btw.); bei der Vorstellung wird zuerst der Vorname genannt.
    - franz. Dub: grundsätzlich Name wie im Original; Lehrerin spricht Kanna zuerst mit Nachnamen (wie im Original) an; dann jedoch mit Vornamen (bei jener Szene, bei der wie gesagt im Original der Name gar nicht genannt wird); bei der Vorstellung wird zuerst der Vorname genannt.

    Kann natürlich sein, dass unter den Schüler der Nachname verwendet wird, weil bei der Sportstunde eine Schülerin Kanna fragte, ob sie sie "Kanna" nennen darf. Dies hätte ja keinen Sinn gemacht, wenn die Schüler bereits von Anfang an sich mit Vornamen ansprechen (genau jene Szene, die ich ja bei Kazé kritisiere, weil sie dann "improvisieren" müssen, was selten bis nie passt). Deshalb bin ich gespannt, welche Beispiele du von CR hast.
    Ich habe jetzt nur kurzfristig einen Titel gewählt und nicht mehr Stichproben bei CR. Dieser Titel ist vielleicht nicht der beste bezüglich Vor- und Nachnamen (deshalb musste ich gleich zur Episode 4 springen, wegen den Szenen in der Schule dort), aber ich wusste, dass CR dort auch einen franz. Dub hat, weshalb ich dies auch kurz checkte.

    Ich habe auch noch kurz bei Wakanim FR geschaut; dort den Anfang von Episode 1 von Darwin's Game (sorry, ist jetzt schon spät für mehr Recherche). Resultat:

    Franz. Dub und Sub:

    - keine Suffixe
    - Vor- bzw. Nachnamen, wie es im Original ist (Shinozuka wird mit Nachnamen genannt, Kaname mit Vornamen)
    - bei Nennung des gesamten Namen zuerst Nachname, dann Vorname (also wie im Original)

    Wakanim FR lokalisiert also Sub und Dub gleich und verwendet keine Suffixe. Aber sie verwenden die Namen genau wie im Original (also ob Vor- oder Nachnamen) und im Gegensatz zu CR auch zuerst - wie in Japan üblich - den Nachnamen und dann den Vornamen, wenn beide genannt werden (auch wenn irgendwo der Name steht z.B. auf einem Display etc.).

    Wakanim DE lokalsiert bei den Untertiteln genau gleich; Reihenfolge Vor- oder Nachname ist wie man es hört (bzw. liest, wenn der Name irgendwo steht) und auf den Unterittel steht der Name, wie man es hört. Suffixe werden keine verwendet (da sieht man wohl, dass Wakanim aus Frankreich kommt).

    Interessant: bei der Reihenfolge ist bei "The Detective is allready dead" (1. Folge) im deutschen Dub die Rehenfolge zuerst Vor-, dann Nachname im deutschen Dub. Im franz. Dub hingegen wie gesagt (wie auch im Untertitel) zuerst der Nachname.
    Wakanim macht hier also beim deutschen Express-Dub einen Unterschied zur Lokalisierung in den Untertitel (und den franz. Versionen). Ist jetzt aus meiner Sicht aber auch nicht so schlimm.
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  25. #25
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    @Anti
    Hast du vielleicht noch den einen oder anderen Titel, wo du dies gesehen hast mit den Vornamen vertauschen? (Dub/Sub)

    Würde mich sehr interessieren, z.B. ob dies bei der französischen Lokalisierung allenfalls je nach Genre unterschiedlich ist (wie bereits im Thread erwähnt: bei Fantasy-Titeln ist die Art der Lokalisierung - inhaltlich - seltener relevent als bei Slice-of-Life/RomComs/etc.).
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