User Tag List

Ergebnis 1 bis 7 von 7

Thema: Captain Swing (Warren Ellis & Raulo Cáceres)

Baum-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1
    Mitglied Avatar von #churchi
    Registriert seit
    11.2019
    Beiträge
    1.366
    Mentioned
    151 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Blog-Einträge
    3

    Captain Swing (Warren Ellis & Raulo Cáceres)

    Der komplette Name hat nicht mal in der Titelzeile Platz...


    ...also...

    CAPTAIN SWING und die elektrischen Piraten von Cindery Island

    – Captain Swing and the Electrical Pirates of Cindery Island # 01-04 (US Avatar / 2010)



    (Dantes Verlag / 2019)

    Warren Ellis & Raulo Cáceres


    “Dies ist eine geheime Geschichte,
    Alles was ich euch erzähle ist wahr.“

    - Captain Swing


    London, 1830

    Im Zeitalter der industriellen Revolution liegt die Stärke der Londoner Metropolitan Police bei 3300 Mann.
    Die sogenannten „Bobbies“, oder „Peelers“ (die Namen kommen vom Gründer Sir Robert Peel), patrouillieren mit Schlagstöcken und Ratschen durch die Straßen.
    Die Skepsis in der Bevölkerung ist groß, die rekrutierten Peelers sind zum Teil Taugenichtse, oder einfach ständig zu besoffen für den Dienst.

    Als zweite Gruppe sind die „Bow Street Runners“ unterwegs. Sie sind dem Magistrat unterstellt und Vorläufer der Polizei.
    Vergleichbar etwa mit Kopfgeldjägern, unterliegen sie keinen Restriktionen und sind nicht besser als die Kriminellen die sie jagen.
    Ihre Zeit ist beim ablaufen und sie hassen die Bobbies…

    Ein Verbrecher treibt sein Unwesen in der Stadt. Laut Gerüchten soll er mit seinen Stiefeln meterweit springen können
    und bekommt so den Spitznamen „Spring Heeled Jack“ verpasst.



    Bei einem Einbruchsversuch werden die Bobbies auf den mysteriösen Dieb aufmerksam und nehmen die Verfolgung auf.
    Einer der Bobbies ist Charlie Gravel (keine Ahnung ob der ein Vorfahre eines gewissen Kampfmagiers ist) und schlittert
    so mitten in ein phantastisches Abenteuer.

    Spring Heeled Jack verfügt nicht nur über „elektrische“ Waffen die seiner Zeit weit voraus sind, sondern kann mit der Technik
    anscheinend auch die Schwerkraft aufheben.
    Er entzieht sich mühelos seinen Häschern und schwebt mit einem Boot über die Dächer von London davon.

    Bei einer erneuten Sichtung gelingt es Gravel das Boot zu kapern, wird aber von Jack K.O. geschlagen. Als er wieder erwacht ist er von Piraten umgeben.
    Jack hat ihm mit seinem fliegenden Schiff in sein Allerheiligstes gebracht. Zur geheimen Cindery Isle und seinem Gefolge.

    Dort enthüllt ihm Jack seine wahre Identität und versucht ihn von seiner Vision eines Utopia zu überzeugen, in dem genug Energie für Alle vorhanden ist.
    Es Treffen zwei Weltanschauungen aufeinander die am Ende gar nicht so verschieden sind.

    Eine kleine Unachtsamkeit hat allerdings einen skrupellosen Bow Street Runner auf ihre Fährte gebracht…




    Captain Swing basiert auf einer fiktiven Figur die während der sogenannten „Swing Riots“ (von 1830-1833) zu Berühmtheit kam.
    Als Folge der industriellen Revolution formierten sich aus Angst vor den sozialen Folgen Proteste der Landarbeiter, die sich gegen die Mechanisierung richtete.
    Die Wut der Leute entflammte sich an Landmaschinen und den Grundbesitzern (in D vergleichbar mir den Maschinenstürmern)
    Drohbriefe wurden an die Farmer und Gutsherren verschickt, unterzeichnet mit den Namen… „Captain Swing“.

    Ellis verwurstet nun die Figur in seiner „Uchronie“ mit einer steampunkartigen Welt.
    Sein Captain Swing ist ein Libertine und Revolutionär der von einem Utopia träumt.
    Er ist seiner Zeit voraus und versucht eine bessere Welt zu schaffen, je nach Sichtweise ist er wohl ein Terrorist (oder halt Pirat ).

    Die Geschichte ist ziemlich dicht gepackt, hätte bei dem Thema aber ruhig etwas mehr in die Tiefe gehen können.

    Der holzschnittartige Zeichenstil den Cáceres hier verwendet, transportiert die Thematik richtig klasse.
    Immer wieder wird die Story von kurzen Textpassagen, Erklärungen und alten technischen Zeichnungen von Captain Swing unterbrochen
    (ergibt übrigens eine nette Metaebene, die gewählte Schriftart ist aber gewöhnungsbedürftig).

    Am besten mal in die Leseprobe reinschauen, damit klar wird was gemeint ist

    Hätte eigentlich ganz gut in die Apparat Reihe gepasst, Cáceres war dort auch schon für „Crecy“ (und ein paar „Gravel“ Hefte) verantwortlich.

    Captain Swing war auch als limitiertes HC (inkl.sign.Print) zum Comic Festival 2019 erhältlich (das ich natürlich nirgends mehr bekommen habe )




    So, damit hätte ich jetzt tatsächliche alle Warren Ellis Titel bei Dantes besprochen, wird dann Zeit für Nachschub…
    Geändert von #churchi (Gestern um 10:18 Uhr)

Stichworte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •