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Thema: Conan der Barbar - Classic Collection

  1. #1
    Mitglied Avatar von Andreas1987
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    Conan der Barbar - Classic Collection

    Conan der Barbar - Classic Collection 1




    Enthält: Chamber of Darkness 4, Conan the Barbarian 1-26, Savage Tales 1 & 4
    Autor: Roy Thomas
    Zeichner: Barry Windsor-Smith und Gil Kane
    780 Seiten für 99 € (für die Klemmbausteinfans fats 13 cent pro Siete)

    Was soll man dazu noch groß sagen? Conan ist halt immer geil. Wie bei jeder Anthologie ist das Herzstück die ausführlich, geschilderten Hintergrundinformationen, samt der ein oder anderen lustigen Anekdote. Ich hätte es jedoch besser gefunden, wenn man diese mehr aufgesplittet und vor oder nach jeder angesprochenen US Ausgabe gepackt hätte.
    Überraschend war für mich die enthaltende nicht Conan Geschichte Chamber of Darkness 4, in dieser verschwimmt die "Echte Realität" des Autors mit der seiner Fantasy Realität. Diese Story zeigt uns sehr schön die Macht des Autors und das dieser der wahre feind des Helden ist.

    Conan the Barbarian 1-26 ist gewohnt gute Conan kost und obwohl es einige Zeit auf dem Buckel hat liest es sich doch relativ flüssig. Meist habe ich bei älteren DC oder Marvel Sachen Probleme mit dem damaligen Lesefluss, hier jedoch lief alles ohne Probleme und blieb spannend bis zum Schluss.
    Was mir dieser Band wieder vor Augen zeigt, dass die Story um den Elefantenturm, eine meiner liebsten Geschichten ist.
    Zudem erleben wir in späteren Geschichten den erst Auftritt von Red sonya.

    Savage Tales 1 & 4 ist eine nette Zugabe und ich habe immer gerne verglichen mit der entsprechenden Conan, the Barbarien Ausgabe. Finde es auch sehr gut das Panini diese Schwarz Weiß Ausgaben mit reingenommen hat. Glaube sie waren im englischen Omnibus auch enthalten. Denn nicht ist nerviger in einer Anthologie von den jeweils geschilderten SW Ausgaben zu lesen und sie nicht vorzufinden, nur weil SW sie sich in Deutschland nicht verkaufen.

    Zeichner Barry Windsor-Smith steigert sich von Ausgabe zu Ausgabe, leider wirken dadurch die späteren Zeichnungen von Gil Kane wie eine Verschlechterung.

    Wertung: 9 von 10 Punkten

  2. #2
    Mitglied Avatar von Manfred G
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    Eine sehr gute Besprechung von Band 1! Auch ich finde, besser geht es nicht und ich habe mittlerweile Band 2 zum lesen hier! Panini hat den Band so wie er ist aus den USA übernommen,ein Aufsplitten der Hintergrund-Info´s wäre sehr schwierig gewesen. Aus diesem Grund hatte ich im Panini Forum empfohlen immer nur einen Teil der Info zu lesen und dann die Hefte.

  3. #3
    Mitglied Avatar von Andreas1987
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    Band 2 liegt auch schon seit einer Woche bei mir rum. Werde diesen jedoch erst in 2 Wochen, wenn ich Urlaub habe anfangen zu lesen.

  4. #4
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    Zitat Zitat von Manfred G Beitrag anzeigen
    Panini hat den Band so wie er ist aus den USA übernommen,ein Aufsplitten der Hintergrund-Info´s wäre sehr schwierig gewesen.
    Nicht nur schwierig, sondern unmöglich, wenn es der Lizenzgeber nicht erlaubt.

  5. #5
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Conan der Barbar – Classic Collection Band 1



    Das ist er also, der erste Omnibus in der deutschsprachigen Panini-Geschichte. Oder täusche ich mich da? Wie auch immer, ich glaube über kaum ein Panini-Produkt wurde im vergangenen Jahr mehr geschrieben, berichtet oder diskutiert wie über diesen monströs großen Brecher. Lange Zeit hat Panini immer behauptet in Deutschland bzw. dem deutschsprachigen Raum gäbe es keinen Markt für das Omnibus-Format. Tja, dass das so mal ganz und gar nicht richtig ist beweist dieses Fette Buch hier neben mir, denn wenn ich das richtig mitbekommen habe ist Band eins jetzt schon in der zweiten Auflage und Band drei steht uns ja ganz aktuell ins Haus, was sicherlich nicht der Fall wäre, wenn Panini mit den Teilen kein Geld verdienen würde. Ob die Deutschen, Schweizer und Österreicher allgemein Fans von solch fetten Sammlungen sind, oder Panini mit Conan nur einfach genau den richtigen Riecher hatte werden die nächsten Monate zeigen. Mit Tomb of Dracula wurde ja bereits die nächste dreiteilige Omnibus-Ausgabe gestartet und neben dem Conan-Spin-Off Savage Sword of Conan stehen im Laufe des Jahres noch Batman Black & White sowie Garth Ennis‘ Hellblazer-Run in vermutlich vergleichbarem Format in den Startlöchern. Bin gespannt, ob sich das auch angesichts der großen Anzahl dieser hochpreisigen Ausgaben dann noch immer so gut verkauft.

    Wo wir gerade bei hochpreisig sind, ja dieses Barbaren-Package kostet ganze 99€, wahrlich kein Pappenstiel. Im Gegenzug wird vielerorts über die mangelnde Qualität des Buches gemosert. Dazu möchte ich auch ein paar Worte sagen, wie sich das von meiner Warte her darstellt. Ich persönlich bin der Meinung, dass das Buch eine normale Verarbeitungsqualität aufweist, die keinesfalls billig oder schrottig wirkt. Das gestrichene Papier hat leichten Glanz, bringt leuchtende Farben und sauberen Druck und ist vergleichsweise dünn. Wäre es dicker hätten wir bei einem nahezu 800 Seiten umfassenden Band ein noch größeres Gewichtsproblem, als es so schon einige bemängeln. Scheinbar gibt es einen ganzen Schwung Exemplare bei denen sich Knicke bzw. Wellen in den Seiten finden. Bei meiner Ausgabe haben einige wenige Seiten oben Richtung Buchmitte auch leichte Knicke. Diese sind aber außerhalb des Drucks und bei weniger als 10% der Seiten. Stört mich nicht wirklich. Wer das im großen Stil hat sollte das einfach reklamieren, da gibt es bestimmt ein Austauschexemplar. Auch die Dicke des Hardcover-Umschlags ist für meine Begriffe normal. Klar, das ist keine Super-Sonder-Deluxe-Ausgabe in Premiumqualität, sondern ein normales Comicbuch, welches aufgrund des enormen Umfangs einfach ziemlich teuer ist. Ich jedenfalls wurde nicht enttäuscht, mal davon abgesehen, dass der Inhalt über jeden Zweifel erhaben ist. Das alles gilt übrigens in gleichem Maße für den noch dickeren zweiten Band und auch für Tomb of Dracula Band eins.


    Hier habe ich versucht einen der kleinen Knicke zu fotografieren, ist hoffentlich erkennbar.


    Als ich zum ersten mal von dieser Veröffentlichung gehört habe war ich schon ziemlich überrascht über die vielen Jubelschreie in der Community. Ich selbst habe als Jugendlicher natürlich die Schwarzenegger-Filme über den Barbaren gefeiert, ansonsten aber kaum Kontakt zu der Figur gehabt. Dass es schon ziemlich früh Comic-Adaptionen zu Thema gab hatte ich zwar schon mitbekommen, denn witzigerweise gibt es dazu ein recht ausführliches Making-of bzw. Interview mit Roy Thomas auf der alten DVD zu Conan der Zerstörer zu bewundern, welches ich damals aber als überflüssige Werbung abgetan hatte. Dennoch habe ich die Conan-Comics erstmal geflissentlich ignoriert, denn ich wollte da keine neue Großbaustelle öffnen, Ihr kennt das ja. Dass es jetzt im Nachhinein doch nicht geklappt hat, tja, daran ist ein ganz anderer wilder Recke schuld. Der Keltenkrieger Sláine, der vom Dantes-Verlag in einer großartig aufbereiteten Gesamtausgabe in schicken Hardcovern veröffentlicht wird (aktuell sind die Jungs bei Band acht, man kann also gerne noch einsteigen!) hat das Barbarenblut in mir geweckt und die immer wieder aufpoppenden Empfehlungen bzw. Rezensionen von Community-Mitgliedern deren Meinung ich sehr schätze, allen voran excelsior1166 und Marvel Boy, haben mich dann doch dazu bewogen die Büchse der Pandora, äh des Robert E. Howard zu öffnen. Jetzt habe ich in den vergangenen Wochen also einen Schwung von Howards Originalerzählungen aus den Festa-Hardcoverausgaben gelesen, mich auf den Franko-Belgischen Conan des Splitter-Verlags gestürzt und dazwischen immer mal wieder einige Stories aus diesem Wälzer hier eingeschoben, denn eins muss man schon sagen: Zum am Stück lesen ist das Teil nicht gedacht! Ach ja, der erste Band der aktuellen Conan-Reihe von Panini liegt auch noch hier, ich bin also voll drin in der Welt des Cimmeriers.

    Aber macht dieser Overload an Barbarenaction überhaupt Spaß? Und wie!!! Das grandiose ist halt echt zum einen die zwar klassische, aber dennoch äußerst unterhaltsame und von unbändiger Kraft strotzende Schreibe von Mister Howard himself und auf der anderen Seite mit den Franko-Belgiern und dem dicken Omnibus mit dem 70er-Jahre Material zwei erfrischend unterschiedliche Herangehensweisen an die Figur Conan, die beide für sich gesehen einfach perfekt funktionieren. Zu den F/B-lern habe ich an passender Stelle ja schon berichtet (und werde das auch weiter tun), hier soll es jetzt also um die Marvel-Comics gehen, die heutzutage selbst schon genauso große Klassiker sind wie Howards Geschichten selbst, und dieser fast schon legendäre Ruf ist meines Erachtens keinesfalls unbegründet.


    Das ist die Scheibe auf der als Bonus das Making-Of der Comics mit drauf ist, sicher weil Roy Thomas am Drehbuch beteiligt war.


    Wie überall mussten die Macher auch hier zu Anfang erstmal ihren Stil finden, alles musste sich einspielen und auch von den Rechten her war alles nicht so einfach wie man vielleicht denken könnte. Sehr ausführlich und aufschlussreich wird das ganze von Marvel-Conan-Schöpfer Roy Thomas im ausführlichen, 12-seitigen Vorwort dargelegt. Die Entstehungsgeschichte der Comics ist mindestens genauso abenteuerlich wie das eine oder andere Abenteuer des Schwertschwingers selbst! Große Teile davon bekommt man auch in Thomas‘ Interview in besagtem Bonusmaterial der Conan der Zerstörer DVD schon mit.

    Wenn wir gerade bei Bonusmaterial sind lasse ich auch dazu mal schnell ein paar Zeilen da. Ich finde es echt löblich welche schiere Masse an Zusatzmaterial hier zusammengetragen wurde. Das ist sehr löblich und grundsätzlich bin ich auch immer ein großer Freund von so etwas. Allerdings hat das im Fall der Conan Classic Collection durchaus auch Schattenseiten. Wie gesagt, das Vorwort ist großartig, allerdings finden sich im Anhang dann auch noch die Vorworte zu allerlei anderen Veröffentlichungen der hier enthaltenen Geschichten, sofern sie denn bereits mal als Sammlung in Dreiersets oder noch dickeren Ausgaben zusammengefasst wurden. Leiser wurden auch diese Vorworte ausnahmslos von Roy Thomas verfasst, was zur Folge hat, dass man die gleichen Infos bis zu viermal zu lesen bekommt. Klar, was soll der über die Jahre auch zu ein und denselben Stories und deren Entstehung auch groß anderes schreiben. Wenigstens gibt es zwischendrin mal ein paar Zeilen vom großen Stan Lee selbst zu lesen und eine ganze Flut an Skizzen, Entwürfen, Seiten die noch auf das Tuschen warten, oder bereits getuscht wurden aber noch nicht koloriert usw. Dazu Skripte, Storyboards und massig Fanpostseiten bzw. Seiten aus dem damaligen Magazin. Das ist alles schon sehr sehenswert. Andererseits gibt es aber auch einen ordentlichen Schwung Material, z.B. alles an Fanpost, welches in Englisch belassen wurde. Dessen bin ich zwar mächtig, stört mich in einem fast 100€ teuren Buch, das für den deutschsprachigen Raum produziert wird doch ein wenig. Trotzdem empfehle ich jedem, der sich nicht ganz so schwertut, die „Hyborian Page“ nach jeder Geschichte wenigstens mal zu überfliegen. Was die Fans damals so umtrieb und wie sie welche Entwicklung in der Serie aufgenommen haben, ihr Wünsche, Befürchtungen und Vorschläge – das versprüht halt echt in ganz wundervoller Weise den damaligen Zeitgeist und saugt mich ganz tief in die damalige Marvel-Welt, wo ich ja gar nicht so der Marvel Fanboy bin.


    Front des Bandes ohne Schutzumschlag


    Aber zurück zu den enthaltenen Heften, von denen es in diesem Erstling sicherlich einen ganzen Schwung nur leicht überdurchschnittlicher Monster des Monats-Stories gibt, aber allzu lange haben Autor Roy Thomas und Zeichner Barry Windsor-Smith damals nicht gebraucht um den rechten Groove zu finden. Am besten wird es immer, wenn sie auf eine von Robert E. Howard selbst geschriebene Story zurückgreifen konnten, was wegen der Rechte ja immer auch eine Geldfrage war. Interessanterweise wurden dabei nicht ausschließlich Conan-Stories verwendet, von denen Howard ja nicht mal zwei Dutzend verfasst hat, sondern Roy Thomas hat oft auch anderweitige Abenteuerstories des Conan-Erfinders passend zum Barbaren umgearbeitet. Das ist ein toller Kniff, denn so wächst und gedeiht die Welt des Hyborischen Zeitalters und erschafft einen ganz neuen „Marvel“-Conan-Kosmos, der einen wundervollen Duft von 70s-Charme und Abenteuer versprüht. So dauert es auch wirklich nicht lange bis erste richtige Highlights herausstechen. Sei es die sehr schön umgesetzte Howard-Story „Der Elefantenturm“, oder – noch besser – die wirklich äußerst stimmungsvolle Variante der „Tochter des Frostriesen“, einer meiner ersten auch grafischen Höhepunkte. Im direkten Vergleich ziehe ich hier Robin Rechts Meisterwerk beim „Euro-Conan“ zwar vor, aber da waren ja die Voraussetzungen auch gänzlich andere.

    Insgesamt gibt es bei dieser Reise durch ganze 30 Hefte deutlich mehr Hochs als Durchschnittsware und kaum bis gar keine Tiefs. Die ersten Auftritte von Red Sonja sind richtig stark und bringen neben einem gewissen Prickeln auch eine schöne Portion Humor mit rein. Da die rothaarige Kriegerin von Mr. Thomas in der Form ja quasi für die Heftreihe erfunden wurde schulden wir alle ihm dafür großen Dank, ganz toller Charakter. Ein wahres Highlight erwartet uns dann zum Finale des Bandes wo erstmals ein epischer Storybogen über einen ganzen Schwung von Heften gespannt wird.


    Weitere Ansicht ohne Schutzumschlag.


    Insgesamt ist der Band für mich ein absolutes Highlight in meiner bisherigen Comiclesekarriere, auch wenn das die abschließende Bewertung wohl nicht wiederspiegelt. Das liegt an den bislang von mir genannten Kritikpunkten, die ich hier dann auch noch um ein paar weitere ergänzen muss. Klar, ich weiß, dass der Comic-Code das zur damaligen Zeit einfach nicht zuließ, aber bei all dem Schwertschwingen, Kämpfen und Schlachten fällt es doch ganz stark auf, dass auf den Seiten in Relation zum Gewaltgrad eine Blutarmmut herrscht als hätte Dracula zuvor schon alle Protagonisten ausgesaugt. Wie gesagt, da können die Macher nix für, aber Tatsache ist es nun mal trotzdem. Bei der Erwachsenenvariante Savage Sword of Conan sieht das sowohl in Sachen Blut als auch was Nacktheit anbelangt gleich viel freizügiger aus, wie man ja auch in diesem Band schon bewundern kann. Dass „Savage“ in Schwarz/Weiß gehalten wurde stört mich dabei keineswegs.

    Das bringt mich gleich zum nächsten Punkt, nämlich dem Artwork. Ja, schlecht sieht das alles nicht aus, gerade für die Zeit. Barry Smith schafft ordentlich Dynamik in die Fights, insgesamt wird viel Abwechslung geboten und auch wenn Conan in einigen von Howards Stories mit so einem gehörnten Helm beschrieben wird war ich äußerst dankbar, als dieser vom „Babe of the Month“ in Heft sechs zum Knutschen entsorgt wurde. Dennoch denke ich nicht, dass man Barry Smith‘ Zeichnungen derart über den Klee loben muss wie Roy Thomas das immer wieder tut, vor allem was den Detailgrad anbelangt. Ich bin ja jetzt wirklich nicht der Geek, der seit Jahrzehnten Comics liest, aber auch vor den 70ern gab es da schon Zeichner die mich da mehr beeindruckt haben. Um bei Abenteuergeschichten zu bleiben beispielsweise Jacques Martin (Alix) oder Hal Foster bei Eisenherz. OK, ist vielleicht ein nicht ganz fair, denn bei Eisenherz mussten nur 4 Seiten pro Monat gefertigt werden und kein ganzes Heft, aber dennoch. Andererseits habe ich für mich festgestellt, dass mir bei klassischem Material oftmals die S/W-Variante mehr zusagt, weil der Strich der Zeichner und ggf. Tuscher viel besser zur Geltung kommt. Damals wurde halt doch sehr plakativ und grell koloriert, was von der eigentlichen Zeichenkunst schon einiges überdeckt bzw. davon ablenkt. Die „Planet der Affen Archive“ von Cross Cult stammen ja aus einem ähnlichen Zeitabschnitt und da ist mir das besonders positiv aufgefallen. Auch hier im Anhang mit den vielen Skizzen etc. konnte mich Barry Smith mehr begeistern als beim Lesen selbst. Deshalb freue ich mich auch umso mehr auf den ersten Savage Sword of Conan Omnibus. Mehr Blut, mehr nackte Haut und in S/W, wenn auch nicht von Barry Smith.


    Backcover des Schutzumschlags mit den Heften, die im Band enthalten sind.


    OK, das ist jetzt wieder ordentlich umfangreich geworden. Weiß der Geier, ob das Geschreibsel überhaupt jemand lesen mag, deshalb hier vielleicht nochmal ganz kurz und knapp zusammengefasst:

    - Lohnt sich der Band? Auf alle Fälle!

    - Ist die Ausgabe perfekt? Keineswegs.

    - Ist der Omnibus preisWERT? Das muss jeder für sich selbst entscheiden, ich habe gerade ungefähr 13.000 Zeichen lang versucht dafür eine Entscheidungshilfe zu geben. (Falls es einen gibt der sich jetzt denkt „Mist, muss ich das doch alles lesen!“ würde ich mich diesbezüglich über eine kurze Info freuen. )

    7/10

    Das ist allerdings die begeistertste Sieben von Zehn die ich je vergeben habe, aus oben genannten Gründen. 'Nuff said.

    VG, God_W.


    PS: Wer Interesse an den Original-Geschichten von Robert E. Howard hat, die in diesem Band abgefrühstückt wurden, zu denen hat der gute Kain von "drüben" eine schöne Liste samt Verlinkung zum entsprechenden Verlag ausgearbeitet. Sehr nützlich wie ich finde:
    https://www.sammlerforen.net/showpos...90&postcount=1
    Geändert von God_W. (18.04.2020 um 03:03 Uhr)

  6. #6
    Mitglied Avatar von JRN
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  7. #7
    Mitglied Avatar von LaLe
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    Gelesen habe ich das. Dass die Geschichten klasse sind, wäre jetzt meine Erwartungshaltung gewesen. Die 99 Ocken sind für mich dennoch eine Hürde. Und Knicke von der Sorte wie du sie hier zeigst, fände ich da echt ätzend.
    Geändert von LaLe (19.04.2020 um 10:00 Uhr)
    [SIGPIC][/SIGPIC]

  8. #8
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Ja, wie gesagt, dass muss halt jeder selbst für sich wissen. Deshalb hab ich ja versucht möglichst alle Für und Wider anzusprechen und zu verdeutlichen, sodass sich jeder selbst ein Bild machen kann.

    @JRN: Danke für den Daumen, bin mir allerdings nicht sicher, ob der dem Conan-Omnibus gilt, meiner Besprechung dazu, oder der lobenden Erwähnung von Sláine in selbiger.

  9. #9
    Mitglied Avatar von JRN
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    @God_W. :

    Den Daumen gibt's selbstverständlich für Deine grandiose Besprechung.
    Für die Erwähnung von Sláine gibt's dagegen gleich 'ne ganze Hand:



    Mit 1000 Grüßen,
    JRN

  10. #10
    Mitglied Avatar von Hahlebopp
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    Ja, ist wirklich eine sehr schön geschriebene Comic-Kritik. Da bekomm' ich auch direkt Lust zuzugreifen. Eigentlich. Aber der Preis ist mir leider doch etwas zu hoch. Wohl auch weil ich die Befürchtung hab, dass ich den Band am Ende nur höchstens einmal lesen würde... Aber ich werd' mal die Augen offen halten. Zu einem guten Gebraucht-Preis würde ich bestimmt zugreifen und vielleicht hab ich ja irgendwann mal Glück.

  11. #11
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Na das geht ja runter wie Öl! Danke Euch beiden!
    @Hahlebopp: Also auch wenn ich insgesamt "nur" eine sieben gegeben habe kann ich den Totschläger dennoch wärmstens empfehlen, wenn man mit US-Comics aus der Zeit auch nur entfernt was anfangen kann. Tolles Storytelling und unglaublich viel Charme! Wenn man den Inhalt von 29 (bzw. 30) US-Ausgaben und der großen Menge an Zusatzmaterial entgegenstellt relativiert sich der Preis auch wieder ein Stück weit. Auch wen ich zugeben muss, dass ich persönlich auch 10-15€ weniger eher als angebracht empfunden hätte. Ich bin gespannt, ob Panini den Savage Sword of Conan Omnibus (in S/W) günstiger macht oder ebenfalls für nen Hunni einpreist. (Ich Dödel werd den natürlich so oder so kaufen).

  12. #12
    Mitglied Avatar von Hahlebopp
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    Ich habs mir ja auch nicht wirklich verkneifen können, jetzt die letzten Tage mal nachzusehen, was der Buchhandel derzeit schon so gelistet hat. Und Savage Sword wird wohl sogar mit 120 Öcken zu Buche schlagen. Dafür bekommen wir aber wohl sogar über 1000 Seiten geboten, statt "nur" über 800, wie beim Classic Conan.

    Edit: Der Verkaufsstart soll außerdem im August liegen.
    Geändert von Hahlebopp (19.04.2020 um 10:03 Uhr)

  13. #13
    Mitglied Avatar von FOX
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    @ God W: Tolle Rezension. Da ich den Band derzeit auch stückchenweise (1-2 Heft/ Tag) lese, kann ich das unterstreichen, was Du schreibst.
    Nach dem frühen Kauf hatte ich nur mal durchgeblättert und war nicht so angetan, weil mir die Colorierung zu grell war.
    Aber um jetzt Entscheidungen über die nächsten Bände zu treffen habe ich mal angefangen - und mir gefällt auch der Conan sehr gut.
    Ich bin halt ein Fan der Savage Sword Stories aus den alten Sprechblasen.
    Ich mag den Smith-Conan auf jeden Fall weitaus mehr als den Kane-Conan (sind ja auch nur 2 Hefte)
    Das Zusatzmaterial ist mir fast zuviel.....


    @Hahlebopp: ich habe unter Thalia noch den 99 Euro Preis gefunden, 1044 Seiten und 25. (oder 24.) August
    Mal sehen, wie teuer er dann wird....
    "Was alles Kunst ist!" W.W. Möhring als Kommissar Falke im Tatort

  14. #14
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Danke für das Lob @FOX! Freut mich, dass Du das ähnlich siehst wie ich und ja, auch mir gefällt Smith an Conan besser als Kane. Jetzt, nach den ersten Heften aus Band 2 kann ich sagen: Buscema finde ich nochmal deutlich gelungener!
    Das mit dem Bonusmaterial kann ich nachvollziehen. Ich finde auch, einiges der englischsprachigen Sachen hätten sie außen vor lassen können und den Rest ein wenig aussieben um doppelt und dreifach erzählte Entstehungsgeschichten zu vermeiden. Dafür im Gegenzug lieber noch 1-2 Hefte reingepackt. Aber hey, das ist echt Jammern auf hohem Niveau.

    @Hahlebopp: Der erste Band der Classic Collection hat ja "nur" 780 Seiten, erst bei Band 2 wird die 800er Marke geknackt. Bei bücher.de ist der Savage Omnibus ebenfalls noch für 99€ gelistet, was ich wiederum OK finde, wenn der Umfang wirklich, wie dort auch angegeben, 1.044 Seiten beträgt. Keine Farbe aber dafür im Gegenzug rund 250 Seiten mehr Inhalt, das lass ich mir angehen. Spätestens am 11. August wissen wir es genau (falls es keine Verschiebung gibt).
    Geändert von God_W. (25.04.2020 um 01:22 Uhr)

  15. #15
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    Conan der Barbar – Classic Collection Band 2



    Wieder so ein Fall, der eigentlich eine viel ausführlichere Rezi verdient hätte, aber man kann halt nicht immer wie man möchte. Dennoch will ich meine Meinung zu dem äußerst umfangreichen Brocken kurz zusammenfassen und vor allem darauf eingehen, weshalb mir der zweite Band nochmal deutlich besser gefallen hat der Erstling. In Sachen Verarbeitung und Bonusmaterial bleibt alles beim Alten, mit allen Vor- und Nachteilen. Noch immer finde ich die Leserbriefe teilweise ganz witzig und auch erhellend. Das ist schon beeindruckend, mit welcher Offenheit Marvel da den Kunden gegenüber erläutert und argumentiert, weshalb das Heft denn jetzt ein paar Cent teurer werden musste. Das kommt fast schon als Entschuldigung rüber, da könnte sich so mancher Verlag heutzutage eine Scheibe abschneiden! Faszinierend auch die in Deutschland stationierte Soldatentruppe, die ihren Panzer mit einem passenden Conan-Symbol verzieren wollte und von Marvel dann tatsächlich Vorlagen geschickt bekam. Solche kleinen Anekdoten machen das Leseerlebnis auch abseits der Abenteuergeschichten zu etwas Besonderem. Im Gegenzug gibt es Roys Ausführungen neben der informativen Zusammenfassung für diese Ausgabe auch gleich noch zwei- bis dreimal im Nachgang als Sammlung früherer Vorworte. Hätte man sich wieder schenken können.

    Dafür wissen die enthaltenen Geschichten diesmal noch eine ganze Kante stärker zu überzeugen als noch im ersten Omnibus. Die Creature of the Month One-Shots treten mehr und mehr zugunsten von größer angelegten, abenteuerlichen Mehrteilen in den Hintergrund, was mir wirklich sehr gut gefällt. Den Zeichenstift übernimmt zumeist „Big“ John Buscema und – hier muss ich einfach mit der großen Masse schwimmen – er ist nun mal der beste Mann für Conan. Sein kraftvoller, roher Style, der vielleicht detailarmer daherkommt als der elegantere Strich von Barry Smith passt zum muskulösen Barbaren einfach wie die Faust aufs Auge. Allgemein sieht Conan jetzt auch bedrohlicher, stämmiger und massiver aus. Ich liebe das kantige Gesicht mit dem wilden Blick, das Buscema dem Recken aus dem Norden verpasst hat.


    Hier der Inhalt des 856 Seiten starken Brechers


    Ein schönes Kontrastprogramm bietet da Heft #37 mit Neal Adams als Zeichner und seiner augenzwinkernden Riesen-Vulva-Schnecke im Gepäck. Zum Finale wird es dann richtiggehend episch, wenn Roy Thomas auf über 200 Seiten den einzigen Conan-Roman von Robert E. Howard „The Hour of the Dragon“ adaptiert. Das Stück, welches im Grunde eine Mixtur von Conan-Motiven verschiedener Kurzgeschichten darstellt hat so einiges zu bieten. Naben ein paar Kleinigkeiten in Sachen künstlerischer Freiheit bleibt Thomas zu großen Teilen dicht an der Vorlage und erlaubt sich nur zum großen Finale ein paar dramaturgische Freiheiten, was vollkommen verständlich ist, da die Sichtweise im Comic halt auf Conan konzentriert bleiben sollte. Das wurde im Roman anders gelöst, da kann man das aber auch besser rüber bringen.

    Grundsätzlich konnte mich das Finale also wirklich begeistern, auch weil zwei der Schluss in zwei Ausgaben von Savage Sword of Conan abgedruckt wurde, was zwar bedeutet, dass die Story in schwarz/weiss zu Ende erzählt wird, aber auch nicht länger dem damaligen Comic Code unterlag. Sprich, deftigere Sprache und blutigere Fights, was dem Barbaren außerordentlich gut zu Gesicht steht. Ganz im Gegensatz zum beinahe schon üblen Artwork vorn Gil Kane. Es ist schon traurig, dass ausgerechnet dieses große Epos über weite Strecken nicht von John Buscema, sondern von Gil Kane gezeichnet wurde. Dessen Artwork empfinde ich mit Abstand als das schlechteste welches ich bislang am Cimmerier gesehen habe, und das liegt nicht nur an der unsäglichen Eisenherz-Frise, die er dem Barbaren verpasst hat. Den äußerst positiven Gesamteindruck können mir die paar Hefte allerdings nicht vermiesen und die Vorfreude auf Omnibus Nummer 3 – und vor allem auf Savage Sword of Conan 1 – schonmal gar nicht.

    8/10

    Mal schauen, wann ich Zeit für den nächsten Schwung finde…
    VG, God_W.
    Geändert von God_W. (22.07.2020 um 23:13 Uhr)
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  16. #16
    Mitglied Avatar von Manx cat
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    Ich vermisse Leserbriefe auch. Social Media ist einfach kein Ersatz und vor allem kein Dokument, mit dem man Jahre später noch was anfangen kann. Ich kenne von den Conan-Mainstream-Heften bisher nur die Song of Belit-Episode. Die Adaption ist der absolute Hammer und steht den Savage Sword-Sachein in nichts nach. Ich hab die Originalhefte auf miesem Papier und habe große Freude daran.

  17. #17
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Die Zeit mit Belit startet im dritten Omnibus, da bin ich gerade mittendrin.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  18. #18
    Mitglied Avatar von Feivy_Browne
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    @Manx cat:
    Wenn ich richtig verstehe, hast du die Serie Conan the Barbarian im Original gelesen ?

    Evt. kannst du mir einige Fragen beantworten:

    Bis Heft 115 hat ja Roy Thomas als Autor die Reihe geschrieben.
    Was mir dabei sehr gut gefällt, ist die chronologisch fortlaufende Handlung.
    Also kein hin uns her zwischen Conan der Freibeuter, King Conan etc.
    Bleibt das nach Roy Thomas auch so ?
    Also weiterhin chronologischer "Lebenslauf" von Conan....

    Und wie entwickelt sich die Qualität der Geschichten nach Roy Thomas ?

    Ich grüble nämlich schon die ganze Zeit, ob ich nach Band 4 der aktuellen Conan Classic Ausgabe aufhöre ......

  19. #19
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Also ich bleib sol lange dran bis es mir selber keinen Spaß mehr macht (oder Panini aufhört das zu veröffentlichen). Mal schauen was eher eintrifft...
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  20. #20
    Mitglied Avatar von Manx cat
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    @feivy: Leider kenne ich nur ein paar Einzelhefte und kann über Nachfolgeautoren gar nichts sagen. Bei Dark Horse dagegen habe ich ziemlich komplett gesammelt. Mir fehlen allerdings ein paar Kong Conan: The Conqueror-Hefte, die ich händeringend suche.

  21. #21
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Wurde der Dark Horse Stoff über den Cimmerier bei uns eigentlich auch veröffentlicht? Wenn ja, welche Ausgaben wären das denn?
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  22. #22
    Mitglied Avatar von Feivy_Browne
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    Zitat Zitat von Manx cat Beitrag anzeigen
    @feivy: Leider kenne ich nur ein paar Einzelhefte und kann über Nachfolgeautoren gar nichts sagen. Bei Dark Horse dagegen habe ich ziemlich komplett gesammelt. Mir fehlen allerdings ein paar Kong Conan: The Conqueror-Hefte, die ich händeringend suche.
    Na dann werde ich mal warten was God_W. zu Band 5 (nach Roy Thomas-Ära) der Conan Classic Reihe in seiner Besprechung schreibt.

  23. #23
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Das dauert aber noch ein paar Tage, bin gerade im letzten Drittel von Band 3 und zu Weihnachten kommt ja erst Band 4.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  24. #24
    Mitglied Avatar von Chrisionvision
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    Habe mich heute endlich mal an den zweiten Band gesetzt und bisher durchweg begeistert.
    Geändert von Chrisionvision (28.07.2020 um 01:45 Uhr)

  25. #25
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Jetzt wo der gute Kal-L an anderer Stelle schon beim ersten „Savage Sword of Conan“-Omnibus angekommen ist muss ich auch mal in die Pötte kommen und ein paar Zeilen zum dritten Omnibus der regulären Reihe hierlassen.


    Conan der Barbar – Classic Collection Band 3



    Mit 836 Seiten Barbaren-Abenteuer hat Panini uns da wieder ein fettes Paket geschnürt. Ich als Leser der Geschichten von Robert E. Howard, und scheinbar auch ganz viele Fans in der Community, haben sehnsüchtig auf diesen dritten Band gewartet, denn hier steht endlich ihr großer Auftritt bevor! Die Rede ist natürlich von Bêlit, der Königin der schwarzen Küste, war sie es doch, die als erste Frau Conans Herz im Sturm eroberte. Oder hat Autor Roy Thomas da etwas zu viel in Howards Story hineininterpretiert? Aber dazu später mehr. Beschäftigen wir uns eingangs erstmal kurz mit den Rahmenbedingungen dieser dritten Ausgabe einer Reihe, die mich trotz meiner bisherigen Bewertungen von sieben und acht Punkten stärker begeistern kann als viele andere.

    Das liegt sicherlich daran, dass kaum jemand zu hoffen wagte, dass Panini Deutschland das Experiment wagen würde solch „altes“ Material in fetten Omnibus-Ausgaben, die ja preislich naturgemäß recht heftig zu Buche schlagen, hierzulande zu veröffentlichen. Noch weniger hätten vermutlich mit einem solchen Erfolg gerechnet, vielleicht nicht mal Panini selbst? Aber scheinbar war es endlich mal Zeit für diese Veröffentlichungsform, denn neben den drei neben Conan, zu dem uns kürzlich mit dem ersten „Savage Sword of Conan“-Omnibus bereits der vierte Band um den wilden Recken beglückte, stehen mit der „Gruft von Dracula“ und dem „Werwolf by Night“ auch klassische Monster auf dem Programm, Batman hat mit der Schwarz-Weiss Collection seinen ersten Omnibus erhalten und weitere Ausgaben in dem mächtigen Format wurden bereits angeteasert.

    Da ist es doch umso erfreulicher, dass Panini die anfänglichen Qualitätsproblemchen, zum Beispiel mit den in meiner Rezi zum ersten „Conan der Barbar Classic Collection“-Band erwähnten kleineren Knicken oder Wellen in den Seiten, mittlerweile in den Griff bekommen zu haben scheint. Ist von diesen kleinen Makeln in meinem Band dieser dritten Ausgabe doch kaum noch etwas zu erkennen und bei den, mit über 1.000 bzw. 916 Seiten Seiten sogar noch dickeren Brechern, „Savage Sword of Conan 1“ und „Batman Schwarz-Weiss“ keine Spur mehr zu finden. Gute Nachrichten wie ich finde und ich hoffe, dass uns in der Form noch viele tolle Veröffentlichungen ins Haus stehen. Ich denke da z.B. an Grant Morrisons Animal Man, seine Doom Patrol, Frank Millers Arbeiten an DareDevil, Walter Simonsons legendären Thor-Run usw… Weitere Conan-Bände sowie Ausgaben zu den klassischen Universal-Monstern wurden ja bereits angekündigt. Was freue ich mich über diese Entwicklung!

    Jetzt aber zurück zur „Conan der Barbar Classic Collection 3“, die neben 36(!) Ausgaben Conan natürlich auch mit massig Bonusmaterial bestückt ist. Das umfangreiche und informative Vorwort von Autor Roy Thomas ist dabei wieder das Herzstück, wobei es Sinn macht, zumindest wenn man die Geschichten noch nicht kennt und sich nicht spoilern möchte, dieses häppchenweise zu genießen. Es beginnt mit einem allgemeinen Teil und anschließend geht Roy, ebenso wie bei den im Anhang befindlichen Vorworten zu früheren Veröffentlichungen, spezifisch auf Hefte und Storyabschnitte ein. Ich bin mit den ersten paar Absätzen des Vorworts gestartet und habe dann immer im Wechsel erst ein paar Hefte gelesen und im Anschluss den Zugehörigen Abschnitt in der Einleitung sowie die Texte in den Anhängen dazu. So hat man immer die Infos zum gerade gelesenen Material und man „muss“ nicht die geballte Ladung „Roys Geschwafel“ am Stück lesen.


    Übersicht über die enthaltenen Hefte.


    In Howards Originalstory „Die Königin der schwarzen Küste“ werden wir mitten ins Geschehen geworfen und erleben gleich zu Beginn eine Fülle abenteuerlicher Ereignisse, bevor Conan auf Bêlit trifft. Da Roy Thomas‘ Variante der Conan-Erzählungen aber den Anspruch hat eine, mehr oder weniger, durchgehende, in sich schlüssige Chronik um den größten aller Barbaren aufzubauen, hat es sich der Autor nicht nehmen lassen eine äußerst stimmige Hinführung zu den Ereignissen in „Königin der schwarzen Küste“ zu verfassen. Dafür bediente er sich bei Robert Howards Kull-Story „Der Altar und der Skorpion“, die in der Kull-Ausgabe des Festa Verlags für deutschsprachige Leser zugänglich ist. Andere Abenteuergeschichten des Autors auf Conan umzumünzen hat ja bislang schon häufiger prima funktioniert, so auch hier, denn die Geschichte ist spannend, macht Spaß und nicht zuletzt wird, neben Wiederbegegnungen mit alten Bekannten, mit der Stiertänzerin Tara ein neuer Nebencharakter eingeführt, der mir persönlich extrem gut gefällt und viel Freude bereitet hat.

    So wurde der Weg nach Messantia, dem Hafen von Argos bereitet, denn dort setzt Howards Story um Bêlit ein. Bis es so weit kommt gehen auf der Reise dort hin allerdings noch fünf weitere Hefte ins Land. Die vergehen allerdings wie im Fluge, denn wie immer stehen allerlei Monster und Dämonen im Weg unseres Helden, die aus den verschiedensten Gründen bezwungen werden wollen. Der klassische „Monster of the Week“-Charme wird hier durch die Begleiter Conans und das am Ende stehende Ziel durch einen dünnen, roten Faden ergänzt, der dem Ganzen eine gewisse Beständigkeit verleiht. Dazu John Buscemas Artwork, was soll da schon schief gehen?

    Dann ist es endlich so weit, Conan steht als Zeuge in der Hafenstadt Argos vor Gericht. Nachdem er den hohen Herren in aller Form gesagt hat, was er von der „zivilisierten“ Welt so hält (eine der besten Szenen in Howards Original-Stories), und ganz nebenbei den Richter gemeuchelt hat, prescht er jetzt auf einem gestohlenen Hengst in wilder Flucht durch die Straßen, um nach einem gewagten Sprung auf einem Handelsschiff zu landen, welches seinen Weg an der schwarzen Küste entlang sucht. Wie heißt es so schön? The Rest is History. Es dauert nicht lange, bis der Cimmerier auf die unbändige Piratin mit dem klangvollen Namen trifft, und genauso leidenschaftlich wie der erste Kampf, den Conan an Deck der Tigerin, Bêlits Schiff, austrägt, so brennend entflammt auch die Leidenschaft zwischen den beiden kämpferischen Seelen.

    Fortan ziehen die beiden als Paar über die Meere, Flüsse und Ländereien des hyborischen Zeitalters. Bêlits eingeschworenes Ziel ist es ihren Thron zurückzuerobern, der ihr einst geraubt wurde, denn Roy Thomas hat einen Satz aus Howards Vorlage genommen und daraus eine recht stimmige Herkunftsgeschichte der Kriegerprinzessin gebastelt. Insgesamt ist es für Howard-Leser aber sicher erstaunlich, dass sich die Gemeinsame Zeit der Beiden fortan bis zu Heft Nr. 83 erstreckt, wo diese Ausgabe dann von der normalen Heftreihe übergeht in „King Size Conan“, in denen zum Ende des Bandes die Adaption von „Im Zeichen des Phönix“, der ersten jemals veröffentlichten Conan-Geschichte folgt.

    Bis zu diesem Zeitpunkt sind aber bereits 25 Hefte mit insgesamt über 500 Seiten an Material ins Land gegangen, die Bêlit und Conan, trotz einiger kleiner Unterbrechungen, Mehr oder weniger gemeinsam bestritten. Das ist insofern verwunderlich, dass die Vorlage von R.E.H. doch gerade mal 50 Seiten Zählt und Bêlits an deren Ende auch noch das Zeitliche segnet. Was war also geschehen? Klar, die „Königin der schwarzen Küste“ ist ein äußerst beliebter und auch faszinierender Charakter, in Conans Vita gibt es massig weiße Flecke, also leere Stellen. Was lag für Autor Roy Thomas da näher, als die Abenteuer der Beiden weiter auszubauen? Das tat er teilweise mit eigenen Geschichten, teils wurden aber auch wieder andere Abenteuer- oder Gruselstorys Robert Ervin Howards zu Conan-Stories umgemünzt. Eine wie immer sehr detaillierte und aufschlussreiche Liste diesbezüglich hat der Gute Kain an dieser Stelle wieder zusammengetragen:
    Conan der Barbar Classic Collection 3 – Bezüge zu Originalstories von Robert E. Howard


    Eine Auswahl an aktuell verfügbaren Büchern, die Originalstorys von Robert E. Howard enthalten, welche in diesem Omnibus adaptiert wurden.


    Zu Anfang war ich natürlich froh, dass Conan wieder einen so starken weiblichen Konterpart an seiner Seite hat. Die Adaption der Howard-Story ist dann auch recht gut gelungen, obwohl sich Thomas natürlich einige Freiheiten nehmen musste um den weiteren Storyverlauf vorzubereiten. Aber auch die nachfolgenden Geschichten machen reichlich Spaß, bieten Action und Abenteuer mit einem Hauch Mystik oder Magie, wie man es am liebsten hat. Der afrikanische Style und die Dschungelwelten bringen ordentlich Abwechslung zu den bisherigen Settings und die Geschichten um Amra, Roys „Tarzan-Version“, und wie Conan zu dessen Namen kam, ist ein wunderbares Highlight für mich.

    Dennoch finde ich, dass man die Zeit mit Bêlit zu langgezogen hat. Meiner Meinung nach wurde ihr Charakter mit der Zeit im Vergleich zur Vorlage zu stark verändert, und das nicht unbedingt zum Positiven hin, und ab der Mitte wird es teilweise echt ermüdend mit ihr. Da bin ich dann für jede Abwechslung dankbar, zum Beispiel wenn Conan für einige Hefte alleine loszieht um einen besonderen Auftrag zu erfüllen, oder wenn Red Sonja für ein kurzes Stelldichein dazwischengrätscht. Ich weiß, viele sehen das anders, finden Conans Solo-Stories in dieser Zeit eher schwach oder gar störend, ich finde das Gegenteil ist der Fall. Aber hey, die Geschmäcker sind verschieden und ich finde es schön, dass diese Meinungen nicht nur aktuell in der Community zu finden sind, sondern sich auch in den zeitgenössischen Leserbriefen wiederfinden, die zwischen den Heften (auf Englisch) zum Besten gegeben werden. Auch da gab es scheinbar sehr viele Bêlit-Fans, aber auch einige Kritiker, denen ihr Charakter nicht exakt genug getroffen wurde, oder die sich mehr Diversität gewünscht hätten. Es gibt also durchaus Dinge, die sich auch seit den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts nicht geändert haben.

    Schließlich kommen wir zu den „Giant-Size Conan“-Ausgaben, wo uns auf gut 60-Seiten die bereits vorhin erwähnte, wirklich gelungene Adaption von „The Phoenix on the Sword“, der ersten jemals veröffentlichten Conan-Story erwartet. Das ist eine kleine Kuriosität, hatte Howard die Geschichte doch ursprünglich unter dem Titel „By this Axe I rule“ für einen seiner anderen Helden, Kull von Atlantis geschrieben. Diese wurde jedoch vom Verlag abgelehnt, woraufhin er sie etwas umarbeitete und als Conan-Story veröffentlichte. Eben dieser Kull von Atlantis taucht in diesem Omnibus bereits einige 100 Seiten früher in dem großen Cross-Over zwischen Conan, Bêlit, Red Sonja und eben Kull auf. Ein Brückenschlag über Heldengeschichten und Jahrhunderte.


    Zum Abschluss erwartet uns noch die Bearbeitung der Story „The Crawler in the Mist“, getuscht von Neal Adams und seinen Crusty Bunkers, für die damalige Hörspielausgabe, welche ein Stein des Anstoßes zwischen Roy Thomas und Neal Adams wurde, aber das könnt Ihr in den ausführlichen Kommentaren gerne selbst nachlesen. Im ebenfalls enthaltenen FOOM-Magazin gibt es unter Anderem ein ausführliches Interview mit Roy (in dem leider mal wieder sehr viel Zeug steht, was wir mittlerweile schon wissen) und abgesehen von ganz vielen weiteren (teilweise wieder doppelten und dreifachen) Infos erwartet uns im äußerst üppigen Bonusmaterial auch wieder wunderschöne Zeichenkunst, ob als fertige Cover von Sonderausgaben, oder als Originalzeichnungen in verschiedenen Stadien der Fertigstellung.

    Insgesamt wieder ein ganz toller Band der alles bietet, was das fantasiebegeisterte Abenteuerherz begehrt, von der Produktionsqualität über den beiden Vorgängern steht, und wieder mehr an Zusatzmaterial bündelt, als sich selbst der interessierteste Fan wünschen kann.

    8/10

    So, das waren meine 2 Cents zu dem Band, diesmal wieder etwas umfangreicher, weil ich ein wenig schlechtes Gewissen hatte, da meine Zeilen zu Band 2 so kurz gefasst waren. Die nächsten Rezis werden aber wieder Shorties, denn der Rezi-Stapel ist einfach noch viel zu hoch.

    VG, God_W.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

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