Findet der Comic-Salon 2020 statt?
Um die weitere Ausbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen, wurden in Deutschland Großveranstaltungen in den nächsten Wochen weitestgehend abgesagt, in vielen Bundesländern, so auch in Bayern, Schulen, Kindergärten und Kitas geschlossen sowie weitreichende Einschränkungen auch für kleinere Veranstaltungen festgelegt. In Erlangen werden derzeit alle Veranstaltungen, die nicht unbedingt notwendig sind, abgesagt und alle öffentlichen Einrichtungen wie Museen, Bibliotheken, Schwimmbäder usw. geschlossen. Die Vorgaben der Staatsregierung und die Regelungen der Stadt gelten zunächst bis zum 19. April. Für Absagen von Veranstaltungen nach diesem Termin gibt es nach heutigem Stand keine Veranlassung. Im Moment gehen wir davon aus, dass der Internationale Comic-Salon vom 11. bis 14. Juni ohne Einschränkungen stattfinden wird und setzen die Vorbereitungen dafür, die bereits seit Wochen auf Hochtouren laufen, uneingeschränkt fort. Sobald sich die Situation ändert, werden wir auf allen unseren Kanälen umgehend darüber informieren. Wir sind uns unserer Verantwortung gegenüber den Verlagen, den Künstlerinnen und Künstlern sowie gegenüber unseren Kooperationspartnern natürlich bewusst. Letztlich wird die Entscheidung aber nicht das Kulturamt treffen. Natürlich muss die Gesundheit höchste Priorität haben. Also: Daumen drücken!
Stand heute würde der Salon ausfallen. Definitiv. Kann man nur hoffen, dass die verbleibenden drei Monate da draußen was zum Positiven ändern.
Ja klar. Würde der Comic-Salon in den nächsten fünf Wochen stattfinden, wäre er sicher schon abgesagt worden. Aber wir hoffen doch alle, dass das gesellschaftliche und kulturelle Leben nicht drei Monate stillstehen muss!
Sorry, aber das ist weltfremd.
Heute wurde das Internationale Pfingstturnier bei uns in Wiesbaden abgesagt, eine Veranstaltung die zudem weitesgehend im Freien stattfindet. Das Turnier findet gerade mal eineinhalb Wochen vorher statt.
Herr Bach vom IOC hat die Zeichen der Zeit ja auch noch nicht erkannt. (Zumindest offiziell.)
So bitter und schmerzhaft das für uns alle sein wird, aber wir werden uns der bitteren Realität stellen müssen. Wer mich nicht kennt, ich bin niemand der so leicht in Panik verfällt. Das ist einfach gelebte Realität und nachdem ich heute mit meinen Rad (allein natürlich) mein übliche Tour gemacht habe und wieder ein Dutzend Leute auf dem Spielplatz auf der Platte (beliebter Ausflugsort im Taunus bei Wiesbaden) gesehen habe, scheint die Realität immer noch nicht in den Köpfen der Leute angekommen zu sein. In einer Woche sind wir dann viel schlauer, leider! *Kopfschüttel
Sinnvoller wäre es vielleicht schon jetzt Planungen anzustellen, ob man den Salon nicht um ein Jahr, auf 2021, verschiebt (wenn das denn überhaupt möglich ist).
Geändert von Ollih (18.03.2020 um 17:58 Uhr)
Ich schreibe das auch, weil wir gerade Comics gezielt für den Salon produzieren, da wäre dann schon ziemlich gut, rechtzeitig realistische Antworten zu bekommen, dann können wir nämlich noch reagieren und gewisse Produktionsketten unterbrechen (und auf einen späteren Zeitpunkt verschieben). Zusätzlich haben wir diesmal einen Künstler am Start, den ich auch gerne rechtzeitig informieren würde.
Es bringt ja nichts, gerade den vielen Freiberuflern Hoffnungen auf etwas zu machen, dass dann nicht stattfindet. Dann lieber ein Ende mit "Schrecken" als "Schrecken" ohne Ende, will heissen, den Künstlern rechtzeitig/frühzeitig die zumindest kleine Chance zu geben sich entsprechend anderweitig zu orientieren (was ohnehin schwierig werden dürfte).
Geändert von Ollih (18.03.2020 um 18:42 Uhr)
Ich denke, es dürfte allen Realisten inzwischen klar sein, dass diesen Sommer in Deutschland keine Großveranstaltungen stattfinden werden, so traurig das auch ist.
Es wäre sehr schön, wenn man keine weiteren zwei Jahre warten müsste, sondern sich nächstes Jahr in Erlangen wiedersehen würde.
Da wiederum findes das (jährliche) Poetenfest in Erlangen statt. Der Festival-Kalender in Erlangen ist wirklich sehr eng getaktet, nicht zuletzt im Hinblick auf die mögliche Arbeitsbelastung im Kulturamt. Da gibt es wirklich keinen echten Spielraum für Ausweichtermine – übrigens auch aus Sicht vieler Verlage!
Wenn man Erlangen um ein Jahr verschiebt, kollidiert es mit dem Comic Festival München. Dann müßte man dieses verschieben oder ausfallen lassen. Ich denke eine Absage und dann mit neuem Elan in zwei Jahren und dann hoffentlich ohne Corona ist die realistischste Lösung, auch wenn es vielen weh tun wird, emotional aber vor allem finanziell, also den Händlern, Künstlern und Verlagen.
Allerdings wäre eine baldige Absage wünschenswert, oben schrieb ja schon mal jemand, jeder Cent der da noch reinbeuttert wird, ist verschwendet!
BtW die CCXP in Köln hat schon abgesagt und die wäre zwei Wochen später!
"If you can't dazzle them with brilliance, baffle them with bullshit." W.C.Fields
Das halte ich für sehr blauäugig und eigentlich unverantwortlich.
Wie man an China sieht dauerte es jetzt rund 3 Monate.
Am 19. April wird bei uns der Höhepunkt sein und ein abflauen erst Ende Juni / Anfang Juli sichtbar werden.
Beteiligte aus dem Ausland werden auch dann sicher nicht anreisen.
Man sollte davon ausgehen, dass es bei uns noch deutlich länger dauern wird. In China (hab einen Schulfreund, der dort Deutschlehrer an einer Uni ist) hat man es nur so relativ schnell unter Kontrolle gekriegt, weil die Leute zum einen die Mentalität haben, dass die machen, was man ihnen sagt ... und das zum anderen dort extrem überwacht wird. Da muss man jetzt vor jeder Reise mit Zug, Flugzeug etc. sein Handy zeigen, dann wird das Bewegungsprofil ausgelesen und wenn man dann in einer gefährdeten Region war, wird man erst mal in Quarantäne gesteckt. Und in Städten etc. werden öffentlich dauernd Fiebertests etc. gemacht und Busse ständig in große UV-Bestrahlkanäle gefahren, bevor die wieder im Einsatz sind und so was alles. Kann man hier natürlich vergessen, den Leuten muss ja erst verboten werden rauszugehen, weil 99 % der Bevölkerung hirnlos ist. Aber ist ja in den USA und dem Großteil der restlichen Welt genauso. Von daher wird sich das außerhalb von Asien sicher noch Monate hinziehen, denn ohne Bewegungsprofile und konsequentes Einkassieren auch nur potenziell Infizierter kann sich das ja sofort alles wiederholen, selbst wenn es scheinbar schon abgeflaut ist.
Geändert von Jano (19.03.2020 um 17:10 Uhr)
Da gebe ich dir recht, wollte hier nur keine "Teufel" an die Wand malen.
Hab grad mal die aktuellen Fallzahlen gesucht ...
19.03.2020, 15:18 Uhr
Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Personen ist
in Mittelfranken sprunghaft angestiegen.
Inzwischen seien 148 Fälle bekannt, teilte das Landesamt
für Gesundheit in Erlangen mit.
Quelle: https://www.br.de/nachrichten/bayern...zierte,Rt0pU0I
Natürlich haben wir im Moment alle Zweifel daran, dass der Comic-Salon wie geplant stattfinden kann. Aber bitte unterstellt uns keine Blauäugigkeit oder gar Unverantwortlichkeit! Wir bewegen uns nicht im luftleeren Raum, sondern wir sind Teil der Stadtverwaltung Erlangen. Es wäre wenig hilfreich, wenn jeder jetzt für sich entscheiden würde, was er für richtig hält. Jeden Tag beschäftigen wir uns bei der Stadt Erlangen im Moment damit, welche Entscheidungen angemessen und verantwortungsvoll sind, beileibe nicht nur in Bezug auf den Salon. Die Schließungen von Kultur-, Freizeit- und Bildungseinrichtungen sowie die Absagen von Veranstaltungen gelten in der Regel zunächst bis 19. April. Auch wenn wir alle Zweifel daran haben, dass nach diesem Termin schon sehr bald wieder Großveranstaltungen stattfinden können, hat die Stadt Erlangen doch noch keine Entscheidungen darüber getroffen, wie es mit ihren Veranstaltungen nach diesem Termin weitergeht.
Im Moment gehen wir also davon aus, dass der Internationale Comic-Salon vom 11. bis 14. Juni stattfinden wird und setzen die laufenden Vorbereitungen dafür fort, so gut es unter den gegebenen Umständen eben möglich ist. Wir sind uns unserer Verantwortung gegenüber den Verlagen, den Künstlerinnen und Künstlern sowie gegenüber unseren Kooperationspartnern aber natürlich bewusst und wissen, dass wir die Entscheidung nicht ewig werden aufschieben können. Letztlich wird die Entscheidung aber nicht das Kulturamt alleine treffen. Natürlich muss die Gesundheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie der Besucherinnen und Besucher sowie unsere gesamtgesellschaftliche Verantwortung höchste Priorität haben. Dies gilt sowohl was die Ausbreitung des Virus anbelangt, als auch im Hinblick darauf, dass irgendwann eine Rückkehr in die Normalität möglich sein muss.
Die Stimmen hier im Forum sind uns wichtig und finden Gehör, auch wenn wir uns nicht ständig selbst dazu äußern. Aber bitte geht davon aus, dass wir uns auch mit den anstehenden Fragen beschäftigen.
Ich denke auch, dass das hier von zur Zeit sehr vielen Menschen weiterhin nicht wirklich ernst genommen wird. Daher rechne ich auch mit Ausgangssperren. Dann können die Leute natürlich immer noch Coronapartys daheim feiern...
Erlangen: (…) " Im Moment gehen wir also davon aus, dass der Internationale Comic-Salon vom 11. bis 14. Juni stattfinden wird und setzen die laufenden Vorbereitungen dafür fort" (…)
Da Erlangen nicht auf einer Wolke liegt, wird die Stadtverwaltung auch noch die richtige Entscheidung finden. Wohl alle Großveranstaltungen für diesen Zeitraum wurden weltweit abgesagt.
… außer die Olympiade. Da muss Herr Bach erst noch überzeugt werden, dass der Schutz der Menschen vor Milliardengewinnen geht.
Geändert von Couper (19.03.2020 um 19:34 Uhr)
Lieber Couper, das stimmt halt einfach nicht, dass alle Großveranstaltungen für Juni bereits abgesagt worden wären. Im Gegenteil: Viele Veranstaltungen, die eigentlich diese Tage stattgefunden hätten, wurde erst einmal in den Juni verlegt. Und die Fußball EM wurde verschoben, weil man den nationalen Ligen ermöglichen will, die Saison im Mai und Juni abzuschließen. Also so ganz weltfremd sind wir bei der Stadt Erlangen nun auch wieder nicht.
Ob wir im Juni wieder durchstarten können, wird maßgeblich von der Entwicklung in den nächsten beiden Wochen abhängen. Wenn die Kurve dann nicht abflacht, weil zuviele Menschen, die Gefahr nicht wirklich ernst nehmen und sich entsprechend der Lage verhalten, dann können wir uns nicht nur vom Comicsalon verabschieden. Noch sind wir aber nicht soweit. Noch besteht Hoffnung.
Allerdings nur eine kleine.
Geändert von Zardoz (19.03.2020 um 21:25 Uhr)
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Die Welt steht Kopf und in Erlangen überlegt man noch, ob man normal weitermachen kann? Möglicherweise haben bis zum Juni eine Menge Leute andere Sorgen als ihr Geld für Comics auszugeben. Viele Künstler und Kleinverlage sind Freiberufler bzw. Einzelkämpfer und werden von der gegenwärtigen Krise gebeutelt werden und sich dreimal überlegen, ob sich die Standgebühren in Erlangen dieses Jahr rechnen. Was ist mit der Gastronomie und Hotellerie in Erlangen? Werden die alle überleben? Was ist mit internationalen Künstlern, die nicht kommen werden? Ich denke der Schaden für alle Beteiligten wird geringer, je eher abgesagt wird.
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