Lieg ich noch in der Shounen-Zielgruppe?

**Kaze no Uta** · 02.09.2018, 20:06

Tag. Bin großer Shounen-Fan (One Piece, Naruto, Fairy Tail usw.) und das wird so oder so auch noch ne Weile so bleiben

Trotzdem würd mich mal interessieren, ob ich mit ca. 21 Jahren noch in der "tatsächlichen Zielgruppe" liege.
Wenn selbst 21 nicht mehr die Zielgruppe wär, würd mich das schon etwas wundern, weil es alleine schon wegen der "Tradition" zumindest bei OP und Naruto viele Ü30 Fans gibt.
Wie es mit FT aussieht, kann ich net so genau sagen^^

**Aya-tan** · 02.09.2018, 21:38

Nein, liegst du nicht mehr. Die Shounen-Zielgruppe geht von ca. 13 bis 18 Jahren. Aber natürlich gibt es viele ältere Leser, die sich noch immer an Shounen-Titeln erfreuen, genauso wie es Mädchen und Frauen gibt, die Shounen konsumieren, obwohl sie überhaupt nicht die Zielgruppe sind. Die Einteilung in Zielgruppen hat in erster Linie marketingstechnische Gründe und mehr eigentlich nicht. Es steht jedem frei, das zu gucken, was ihm gefällt.

**Fangster** · 02.09.2018, 22:22

Der Begriff Shounen umfasst ja eigentlich die Jugendjahre, und die sind mit dem 18. Lebensjahr, in Amerika mit 21, offiziell und auf dem Papier abgeschloßen. Nach der reinen Definiton ist man aus der angepeilten Zielgruppe also raus, ja. Was die persönliche und individuelle Situation angeht.. naja, steht auf einem anderen Blatt ^^. Gerade auch weil das Shounen-Spektrum an sich, ein interessantes ist. Was in Japan als kind und jugendtauglich gilt (Gewalt, Fäkalhumor, Ecchii, etc.), hat dem Westen ja schon immer eher die Augenbrauen hochziehen lassen. Gerade die frühe Zeit des 'Animebooms' war hierzulande ja auch eine dunkle Epoche, die mit Zensur und Kürzungen überschattet war oder 'Anpassung' an westliche Verhältnisse und wie man animierte Unterhaltung halt definiert hat. Für Kinder eben. Das geht bis zu Captain Future zurück. Auf irgendeiner Internetseite gab es diesbezüglich mal einen ausführlichen und sehr interessanten Artikel, der sich mit der damaligen sagenhaften Anpassung für den Westen oder zumindest Deutschland beschäftigt hat. Da lief Anime sogar noch auf dem ZDF, unglaublich.

MMn kann man dem Shounen auf vielen Ebenen eigentlich keinen wirklich festgesetzten Altersradius verpassen. Es kommt auf die individuelle Betrachtungsweise an, und wie der einzelne die präsentierten Inhalte für sich bewertet. Nimm da z .b. auch nur mal die Dragonball Franchise. Hier wird sprichwörtlich die ganze Lebensspanne des Protagonisten und seiner Umgebung gezeigt und abgehandelt, man steckt nicht in einer Zeitblase fest, wie z. b. bei Pokemon. Mit dem voranschreitenden Alter verändern sich auch die Plots, Wesens und Charaktereigenschaften. Na gut, Goku bleibt immer ein relativ naiver Kindskopf, aber trotzdem durchläuft auch er Entwicklungen. Und man selbst ist quasi mit den Charakteren herangewachsen, und konnte sich immer irgendwie daran halten. Auch ein Grund warum Dragonball mein absoluter Favorit ist und immer einen besonderen Platz in meinem Leben haben wird. Shounen oder japanische Kinder/Jugendunterhaltung ist differenzierter als die westliche Cartoonlandschaft. Hier ist es oftmals wirklich nur noch seicht und ab einem gewissen Alter nicht mehr auszuhalten, während der Shounen breiter fächert, visuell, erzähltechnisch. Er fängt mitunter viel mehr realitätsnahe Aspekte und Problematiken ein, mit dem sich der Zuschauer (jeden Alters) viel ernsthafter identifizieren kann.

Fakt ist auch, dass die einschlägigsten Shounen und die überhaupt erst vieles geebnet haben, in den 90er Jahren oder den frühen 00er Jahren ihren Anfang hatten. Und da wird die Fan-Gemeinschaft eher älter als jünger. Hast du ja wohl auch schon gemerkt. Auch viele Fans der ersten Stunde können von ihrem Endlosstitel nicht loslassen ^^. Ich bin 28, in einer Woche 29, und bin auch noch relativ auf dem Shounentrip. Zwar alters und entwicklungsbedingt nicht mehr so stark wie in der Jugend, aber trotzdem noch drin. Ich habe z .b. jetzt erst im Alter viele Titel auf dem Schirm und bin daran interessiert. Z . b. auch an Fairy Tail oder Naruto, was ich zu RTL 2 Zeiten für nervigen Kinderkram gehalten habe (Dank der Zensur, Bearbeitung, und allgemeinem Präsentation). Wobei ich mich aber dabei ertappe, heutzutage eher die strukturierteren und mehr fokussierten Erzählstränge der Mangavorlagen zu bevorzugen, als die der animierten, die mir durch Filler oft nur noch unsäglich gezogen sind.