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Wir sind konstruktiver Kritik gegenüber überhaupt nicht abgeneigt und werden über den einen oder anderen hier geäußerten Vorschlag gerne nachdenken. Worum wir aber nachdrücklich bitten, ist, sich nicht so abfällig über Leute zu äußern, die wir um Mitwirkung gebeten haben. Von den Jurorinnen und Juroren des Max und Moritz-Preises hat es keiner nötig, Comics zu schnorren. Die Comics, die einem gefallen, kann man sich selbst kaufen und die anderen behält man ohnehin nicht. Übrige Exemplare werden an bedürftige Organisationen gespendet. Journalisten können außerdem Rezensionsexemplare anfordern, Händler und Veranstalter Leseexemplare. Insofern ist das wirklich Unfug.
Zum Einreichverfahren: Wir bitten alle Verlage um Einreichungen. So ist das bei anderen anerkannten Literaturpreisen wie dem Deutschen Buchpreis auch üblich. Zusätzlich fragen wir die Jurorinnen und Juroren, ob es wichtige Titel gäbe, die nicht eingereicht wurden, und ordern diese nach. Darüber hinaus befragen wir eine Reihe von Leuten aus der Branche, welche Titel sie vorschlagen würden und ordern diese bei den Verlagen. Manchmal, wenn es bei kleinen Auflagen den Verlagen weh tut, uns die entsprechende Anzahl an Jury-Exemplaren zuzuschicken, kaufen wir auch mal selbst. Allerdings ist auch klar: Man kann keinen Verlag und keinen Künstler zur Teilnahme an einem Preis oder gar zur Annahme dessen zwingen. Da gab es ja in der Vergangenheit bekanntlich auch schon entsprechende Zurückweisungen.
Und noch eine Bemerkung zu der Legende, dass da irgendwie gemauschelt würde, wenn Bücher nominiert werden, die zum Zeitpunkt der Jury-Sitzung noch gar nicht erschienen sind. Das ist alles ganz offiziell und transparent. Da wir Neuerscheinungen einbeziehen wollen, die zum Salon erscheinen, enthält die Ausschreibung folgende Formulierung: "Neuerscheinungen, die erst nach der Jury-Sitzung, spätestens aber bis zum 18. Internationalen Comic-Salon 2018 vorliegen, können in druckfertiger Fassung als Digitaldruck eingesandt werden. In diesem Fall werden ebenfalls acht Exemplare benötigt sowie ein Muster oder eine Beschreibung der geplanten Buchverarbeitung."
Soviel zur Klarstellung!
Man hätte ja gerne einen Preis, der die Verkaufszahlen beeinflusst, so wie es der "Deutsche Buchpreis" oder das "Spiel des Jahres" tun.
Dafür muss für den Preis aber vor allem erst einmal möglichst viel öffentliche Wahrnehmung gesichert werden. Und auch wenn hier noch viel zu tun ist, so meine ich, dass wir hier auf einem guten Weg sind.
Ich verfolge die Verleihungen des Max und Moritz-Preises quasi von Anbeginn an. Und seien wir ehrlich, bis zur Jahrtausendwende wurde der Preis von der Öffentlichkeit komplett ignoriert. Selbst die Szene hatte sich von ihm größtenteils abgewandt und die Verleihungen im Marktgrafentheater fanden vor immer weniger Zuschauern statt mit nur noch spärlich gefüllten Rängen.
Das ist heute Gott sei dank ganz anders. Auch dass wir hier seit einigen Jahren so erbittert um den Max und Moritz-Preis diskutieren, sehe ich ganz klar als Zeichen für diese Trendwende vor ca. 10–15 Jahren.
Noch viel wichtiger ist aber, dass der Preis immer mehr "draußen" wahrgenommen wird. Das kann ich ganz gut als Fachjournalist beurteilen, der regelmäßig gerade auch für Branchenblätter wie den "Buchreport" tätig ist. Auch dieses Jahr gab es wieder diverse Anfragen an mich nach der Veröffentlichung der Nominierungslist vor einem Monat zu Interviews und Berichten. Vor noch zehn Jahren absolut unvorstellbar!
Auch dass u.a. die dem Redaktionsnetzwerk Deutschland angeschlossenen Zeitungen wie "Leipziger Volkszeitung", "Hannoversche Allgemeine Zeitung", "Lübecker Nachrichten" etc mit einer Druckauflage von 1,5 Millionen und 4 Millionen Lesern den Max und Moritz-Preis als Aufhänger für einen doppelseitigen Aufmacher zum Comic in ihrer Sonntagsbeilage nutzen – wie kürzlich geschehen – all das sind Entwicklungen, von denen ich noch vor Jahren nur zu träumen wagte.
Und die Preise selbst wurden ja noch gar nicht verliehen – wir reden hier nur von der Vorberichterstattung.
Das mit den Verkaufszahlen seh ich leider auch so, noch mehr mit dem Image, das damit verbunden ist. Das mit den Neuerscheinungen würde ich persönlich nicht so machen. Aber klar, wenn man dann Stargäste wie Jeff Lemire wegen Black Hammer kriegt (der wohl auch ziemlich sicher den Preis für Us Comics/bestes ausländisches Comic kriegt) gibts da einen Nebennutzen. Das sind halt verschiedene Variablen, die man gewichten muss und sowas kann man der Jury durchaus zugestehen.
Die berechtigte Kritik ist imho aber nunmal, dass die Nominierungen in eine sehr einseitige Richtung gehen.
Genau deshalb der Vorschlag, den Publikumspreis als Ventil zu sehen, der als Ergänzung nicht in diese Richtung geht.
BTW: Nimmt man für den Publikumspreis die von mir vorgeschlagene Jury entfallen Beschaffungskosten der Comics, weil ich es den Händlern schon zutraue die wichtigsten Comics die in ihrem Laden erscheinen selbst auch zu lesen und zu bewerten. Genauso den von mir erwähnten Comicportalen bzw. Zeitschriften, die ja sowieso dazu Rezensionen machen.
Aber eigentlich müßten die Vorauswahljury-Mitglieder nicht nur die Comics gelesen haben, die sie dann vorschlagen, sondern zur qualifizierten Abgrenzung auch alle die, die sie nicht vorschlagen. Und das können nur wenige leisten.
Geändert von Mick Baxter (24.05.2018 um 12:19 Uhr)
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Find ich nicht. Niemand rmuss alles lesen was es gibt, nur das was aktiv beurteilt wird. Sieht man die Juryliste wird halt vornehmlich die schon erwähnte eingeschränkte Sichtweise bereits in der Vorauswahl klar. Die Erweiterung versucht man ja dieses Jahr, nur eben nicht ausreichend.
Wenn schon über die alten Kerle in den Foren geurteilt wird, wäre es vielleicht ganz gut mal zu sehen was die so sagen. Das erweitert den Horizont ungemein.
Mich würden zB die Jury-Shortlist ineteressieren aus denen dann
Black Hammer als Us Comic
Chiisakobee und DDDDD als Mangas
Maggy Garrisson als FB Album
hervorgegangen sind.
Ich vermute mal dass man da jeweils mindestens 5 Titel ins Auge genommen hatte.
Wissen das die deutschen Comicverlage oder zumindest die, die es beträfe?
Eigentlich lese ich nach fast jedem Comic-Salon von enttäuschten Kleinverlagen/Selbstverlagen, die sich eine Einreichung für den Preis nicht leisten konnten.
Was mache ich als Kleinverlag konkret, wenn ich glaube das trifft auf mich zu?
Das könnte ja jeder nutzen, ist schließlich praktisch kostenlos. Und nur die, die dann tatsächlich nominiert werden, profitieren auch davon. Also fast keiner.
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Die irren. Gerade Reprodukt hat es öfter verdient, als sie es bekommen haben. Merkwürdigerweise ist ja ausgerechnet der Verlag, der in Deutschland Qualitätsstandards in der Produktion gesetzt hat, am seltensten mit dem M&M ausgezeichnet worden. Ich bleibe ansonsten bei meinem Vorschlag der stärker rotierenden Jury von 2012 (!):
http://www.pannor.de/?p=1003Natürlich ist klar, dass am Ende nur einer gewinnen kann. Und dass nur so und so viele nominiert werden können. Und dass Gewinner und Nominierte der Überzeugung einer unabhängigen Jury entspringen sollten, nicht irgendeiner Art von Verlagsproporz.
Aber die Antwort auf dieses Dilemma kann nicht darin liegen, weiter die üblichen Verdächtigen zu nominieren. Nicht darin, Verlage zu vergraulen, weil sie sich (ganz realistisch) keine Siegchancen ausrechnen.
Es braucht mehr Flexibilität auf allen Seiten und ja – dare I say it? – eine stärkere Rotation der Jury statt einer festsitzenden Expertengruppe (so sehr ich auch jeden einzelnen der dort sitzenden Experten aus voller Überzeugung respektiere). „Round up the usual suspects“ war noch nie eine erfolgversprechende Strategie, wie jeder weiss, der „Casablanca“ gesehen hat. Auch nicht beim Aufbau der Jury.
Das findet bereits in Ansätzen statt, aber insgesamt erfolgt die Veränderung in überschaubar großen Schritten. Dass die Juryzusammenstellung kuratiert sein muss, finde ich dagegen gut und wichtig und richtig. Das handhaben nicht alle deutschen Comicpreise so.
Das hat sich 2014 und 2016 gründlich geändert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Max-und-Moritz-Preis
Interessante Diskussion! Nur eine Klarstellung: Ich lege beide Hände dafür ins Feuer, dass Preis und Salon-Programm absolut voneinander unabhängig sind. Die Lemire-Ausstellung war schon lange geplant, da wusste noch keiner, dass es jemals einen Black Hammer geben wird. Und die Jury würde uns ganz schön etwas erzählen, wenn wir in der Sitzung versuchen würden, Künstler ins Spiel zu bringen, die wir ausstellen werden.
OK!
Und wie sieht es nun mit der Shortlist im speziellen zu den von mir genanten Gruppen aus:
Gibts, sowas überhaupt? Oder werden einfach nur jene Comics die der Jury aufgefallen sind mitreingenommen?
Wenn ja, wieviele Titel finden sich da so ca. pro von mir genannter Kategorie? (also zB 6 US Comics wurden ins Auge gefasst und man hat sich dann für Black Hammer entschieden, 10 Mangas und man hat sich für die 2 entschieden usw..)
Wenn ja, wie wird das erstellt und wer macht das. Bei aller Liebe zur Jury, ich sehe keinen einzigen Teilnehmer, den ich als Spezialisten für diese Thematik identifizieren würde.
Oder anders gesagt, es gibt imho massig Spezialisten für GN und deutsche Comics, jetzt einen leichten Ausflug in den Mangabereich, aber für US Comics und neuere FB Alben, naja.
Vielleicht sollte man auch das als Denkanstoss nehmen.
Geändert von idur14 (25.05.2018 um 07:57 Uhr)
Also, ich glaube nicht, dass es richtig ist, in einer Jury Spezialisten für einzelne Bereiche sitzen zu haben. Auch bei der Berlinale-Jury gibt es nicht einen Experten für französische Komödien, für portugiesische Melodramen, indonesischen Autorenfilm oder chinesisches Independent-Kino. Wenn man von der Filmkunst insgesamt etwas versteht, kann man einen guten Film schon von einem weniger guten unterscheiden. So ist das beim Comic unseres Erachtens nach auch. Deine Fragen zum genauen Abstimmungsprocedere werden wir nicht beantworten. Das muss juryintern bleiben. Nur so viel: Alle eingereichten und die nachgeorderten Titel werden von allen gelesen. Da gibt es keine Vorauswahl. Und dann nähert man sich in mehreren diskussionsreichen Abstimmungsrunden der Zahl der zu Nominierenden an.
Sehr viele hier im Forum verstehen jede Menge von Comics, können einen guten von einem schlechten unterscheiden.
Sowohl speziell als auch "insgesamt".
Trotzdem werden sie nicht in die M&M-Preis-Jury geladen.
Warum?
Und ich wette, dass dann größtenteils andere Nominierte präsentiert würden!!!
Allen Leuten recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.
Es gibt für eine Bewertung sicher objektive Kriterien; die sind aber schon durch die Vorauswahl der Festivalleitung gewährleistet (sprich: Uwe Boll ist nicht im Wettbewerb). Ansonsten hilft dieser Satz natürlich kein bißchen weiter, da ein Filmfestival keine Viehbeschau ist. Es bleibt alles extrem subjektiv und die Mehrheitsentscheidung setzt sich am Ende durch, was radikalere Werke automatisch benachteiligt - die zudem ja brandneu sind, also noch nicht Teil eines Kanons, den sofort bei jeweils erster Sichtung vollends qualitativ erfasst zu haben sich wohl kaum jemand brüsten kann. Das ist auch der Grund dafür, dass das Feuilleton anschließend immer über (u.a.) den Wettbewerb jammert (in Cannes, Venedig etc. genauso).
Übrigens ein Unterschied zu Comicpreisen, Stichwort: Papier ist geduldig, kann man mehrere Male gelesen haben.
Ja, nur dass dummerweise jeder einen anderen Comic für gut hält.
Dass ein Ergebnis sich ändert, wenn man die Ausgangsbedingungen ändert, ist ja nun eine Binsenweisheit. Ja, eine andere Jury würde zu einem anderen Ergebnis führen. Aber relativ zwingend zu einem ebenso umstrittenen Ergebnis. Deine Äußerungen führen im Grunde im Kreis.
Allen Leuten recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.
Wer einen Preis vergibt, der möchte 25 Jahre später hören, dass die Entscheidung richtig war.
Wenn man zum Beispiel sieht, wer früher einen Oscar bekommen hat und wer nicht, kann man sich nur wundern. Einige der besten Hollywood-Filme und -Darsteller gingen leer aus, während längst vergessene Verfilmungen britischer Theaterstücke den Preis gewannen.
Geändert von Hate (26.05.2018 um 17:33 Uhr)
Ach ja: dass neben der Kompetenz auch die Außenwirkung des Preises etwas mit der Juryzusammensetzung zu tun hat, muss man doch eigentlich keinem erzählen, das weiß doch wohl jeder. Oder?
Hate: es haben aber auch ein paar Klassiker von Bestand gewonnen. Irgendwer würde bei irgendwas immer irgendworüber meckern, das ist bei Jurys so. Ich bin gespannt auf die Debatten nach Donnerstag abend.
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