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  1. #26
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Ich hab die ersten Bände jetzt auch durch, den Unsichtbaren will ich mir noch aufheben, bis draußen Schnee liegt. Ich bin von der Reihe zwar sehr angetan, aber nicht ganz so euphorisch wie einige hier. Hab meine Meinung zu den Bänden mal etwas ausführlicher im Panini Forum gelassen, falls es jemanden interessiert:

    H.G. Wells - Die Zeitmaschine
    https://www.paninishop.de/forum/inde...26#post2001726

    H.G. Wells - Der Krieg der Welten (1/2)
    https://www.paninishop.de/forum/inde...54#post2006354

    H.G. Wells - Der Krieg der Welten (2/2)
    https://www.paninishop.de/forum/inde...70#post2006570

    H.G. Wells - Die Insel des Dr. Moreau
    https://www.paninishop.de/forum/inde...06#post2001906

    VG, God_W.

  2. #27
    Mitglied Avatar von Zardoz
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    @God W.: optisch und inhaltlich extrem professionell! Respekt!

  3. #28
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    Finde auch toll wie er das macht. Engagiere Dich weiter so @God_W.

  4. #29
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Zitat Zitat von Zardoz Beitrag anzeigen
    @God W.: optisch und inhaltlich extrem professionell! Respekt!
    Zitat Zitat von jellyman71 Beitrag anzeigen
    Finde auch toll wie er das macht. Engagiere Dich weiter so @God_W.
    Danke Euch beiden! Ich beschäftige mich eigentlich erst seit ein paar Monaten stärker mit Comics (früher eher so ab und an mal einen gelesen), und teile meine Meinung halt einfach gern mit Anderen. Freut mich echt total, wenn es dann auch tatsächlich einen interessiert .

  5. #30
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    Zitat Zitat von jellyman71 Beitrag anzeigen
    Finde auch toll wie er das macht. Engagiere Dich weiter so @God_W.
    Ich finde das in Form und Inhalt bewundernswert und raufe mir die Haare, was da an Zeit für das Lesen drauf geht.
    Das sollte gegen Bezahlung möglich sein.

  6. #31
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Naja, soo lange dauert das Lesen jetzt auch net. Ich schreib ja keine Romane... Oder meintest Du die Zeit fürs Schreiben?
    Freut mich aber sehr wenns gefällt!

    Hab mich jetzt mal an den ersten Band des Finales gewagt und bin ziemlich begeistert:

    H.G. Wells – Der Unsichtbare (1/2)
    https://www.paninishop.de/forum/inde...82#post2012182

    VG, God_W.
    Geändert von God_W. (21.12.2018 um 10:38 Uhr)

  7. #32
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Hier noch mein Senf zum Abschluss der schicken Reihe:

    H.G. Wells – Der Unsichtbare (2/2)
    https://www.paninishop.de/forum/inde...75#post2012675

    VG, God_W.
    Geändert von God_W. (21.12.2018 um 10:39 Uhr)

  8. #33
    Mitglied Avatar von Kohlenwolle
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    Immer wieder klasse was du uns so präsentierst.
    Mach bitte so weiter.
    Schöne Grüsse aus dem Kohlenpott


  9. #34
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Danke für das Lob! Mach ich gerne, solange ich das zeitlich irgendwie gebacken bekomme. Wenn ich meinen Lesestapel so angucke kommt in nächster Zeit allerdings erstmal nur wenig vom schönen Splitter-Verlag, sondern eher Cross Cult und Panini.

  10. #35
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Mal wieder ein Ausflug ins Franko-Belgische Territorium...



    Titel: H.G. Wells – Die Zeitmaschine

    Verlag: Splitter (Fr: Editions Glénat)

    Format: 56 Seiten im Hardcover Albenformat

    Inhalt: H.G. Wells Band 1 von 6 – Die Zeitmaschine

    Autoren: H.G. Wells, Dobbs

    Zeichner: Mathieu Moreau

    Klappentext bzw. Angaben des Verlags:
    Splitter widmet dem Meister der Science Fiction eine sechsbändige Prachtausgabe.

    H.G. Wells ist, neben Jules Verne, nicht nur ein, sondern der Ahnherr und Klassiker der modernen Science-Fiction-Literatur. Einige seiner Bücher sind Schlüsselwerke des utopischen Zukunftsromans, »Der Krieg der Welten« etwa, »Die Insel des Dr. Moreau« und natürlich »Die Zeitmaschine«. Im Laufe der Jahrzehnte sind sie unzählige Male adaptiert, interpretiert, kopiert, zitiert und auch persifliert worden. Allein »Der Krieg der Welten« ist ein äußerst beliebter Stoff, auch und gerade im Comic, und dürfte so oft im Stil der jeweiligen Zeit verarbeitet worden sein – von Orson Welles‘ legendärer Hörspielfassung, die 1938 in den USA angeblich für Massenpanik sorgte, bis hin zu Roland Emmerichs »Independence Day« 1 & 2 (Tim Burtons »Mars Attacks!« nicht zu vergessen) –, dass der eigentliche Urheber dahinter gerne vergessen wird.

    Szenarist Dobbs hat sich deshalb nun daran begeben, zusammen mit einigen ausgewählten Zeichnern eine zeitgemäße Interpretation der Hauptwerke von H.G. Wells im klassischen Geist vorzulegen – neben den eingangs genannten Titeln zudem noch »Der Unsichtbare«, ein weiteres Beispiel dafür, dass die Erzählungen von Wells stets spannend sind, unterhaltsam, auch amüsant und vor allem eins: zeitlos aktuell!

    • Unser Freund hat nichts von einem Zauberkünstler.
    • Nein, er ist ein Mann der Wissenschaft, der sich in der Geometrie der vier Dimensionen verirrt hat…
    • Genauer gesagt, ein Mann der Wissenschaft, der erklärt, er könne durch die Zeit reisen, Gentleman.



    Just my 2 cents:
    Es ist wirklich extrem hübsch anzuschauen, was der Splitter Verlag hier zu Ehren von H. G. Wells, einem Vorreiter der Science-Fiction, auf die Beine gestellt hat. Das große Album ist mit der Goldprägung und einem Cover, dass uns förmlich in die Zeit der Geschichte saugt, oder besser gesagt fallen lässt, wirklich wunderschön gestaltet. Nicht minder atmosphärisch geht es im inneren des Bandes weiter. Zeichner Mathieu Moreau benötigt nicht einmal eine Doppelseite um mich mit magischer Hand in das London von 1895 zu entführen und auch als es später in die Zukunft geht verliert das Artwork nichts von seiner fast schon perfektionistischen Faszination. Das kratzt schon ein einer Höchstnote, und das bei einer Auftragsarbeit, Respekt!

    Die Geschichte selbst sollte hinlänglich bekannt sein, was mich nicht daran hindert sie nochmal ganz kurz zu umreißen. Eine Gruppe von Gentlemen wird von einem Freund unter Angabe von nur wagen Gründen zum Abendessen eingeladen. Nachdem alle versammelt sind verspätet sich besagter Freund und als er schließlich doch noch eintrifft macht er einen sehr derangierten Eindruck. Er stopft das Essen und die Getränke geradezu in sich hinein bevor er beginnt eine unglaubliche Geschichte zu erzählen. Er behauptet eine Zeitmaschine gebaut zu haben und mit dieser viele tausend Jahre in die Zukunft gereist zu sein. Von seinen wilden und gefährlichen Abenteuern und wie er es trotz aller Widernisse geschafft hat zurückzukehren, davon handelt diese Geschichte.

    Früher wie heute eine spannende und faszinierende Geschichte, die nichts von ihrem Charme eingebüßt hat. Das, an sich ja schon relativ dünne Buch von Wells, wurde für diese Comic-Ausgabe (oder kann man da schon Graphic Novel sagen?) genau an den richtigen Stellen zurechtgestutzt, ohne das man meinen würde es fehle irgendetwas. Die Charaktere sind gut getroffen, der Schreibstil erinnert an die damalige Zeit und schafft eine wunderbare Atmosphäre. Es ist schon einige Jahre her, dass ich das Buch gelesen habe und so verschwimmen meine Erinnerungen dahingehend immer ein wenig mit der alten Verfilmung mit Rod Taylor. Insgesamt würde ich aber behaupten, dass der vorliegende Band eine schöne Brücke zwischen der Kinoadaption und dem Original schlägt, jedoch um einiges näher an der Originalstory bleibt.

    Ein extrem gelungener Auftakt zu dieser sechsbändigen Hommage an den Altmeister der Science-Fiction und ich freue mich schon sehr auf die weiteren Werke! Band 2 & 3 adaptieren Krieg der Welten, Band 4 die Insel des Dr. Mureau und die letzten beiden drehen sich um den Unsichtbaren.

    Meine Wertung: 9/10

    Wie fandet Ihr den One-Shot? Kennt Ihr das Original von Wells? Welche Adaption (Buch, Comic, Film etc…) findet Ihr am gelungensten?
    VG, God_W.

  11. #36
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    Bin direkt mal am Wells-Thema dran geblieben...



    Titel: H.G. Wells – Die Insel des Dr. Moreau

    Verlag: Splitter (Fr: Editions Glénat)

    Format: 56 Seiten im Hardcover Albenformat

    Inhalt: H.G. Wells Band 4 von 6 – Die Insel des Dr. Moreau

    Autoren: H.G. Wells, Dobbs

    Zeichner: Fabrizio Fiorentino

    Klappentext bzw. Angaben des Verlags:
    Splitter widmet dem Meister der Science Fiction eine sechsbändige Prachtausgabe.

    H.G. Wells ist, neben Jules Verne, nicht nur ein, sondern der Ahnherr und Klassiker der modernen Science-Fiction-Literatur. Einige seiner Bücher sind Schlüsselwerke des utopischen Zukunftsromans, »Der Krieg der Welten« etwa, »Die Insel des Dr. Moreau« und natürlich »Die Zeitmaschine«. Im Laufe der Jahrzehnte sind sie unzählige Male adaptiert, interpretiert, kopiert, zitiert und auch persifliert worden. Allein »Der Krieg der Welten« ist ein äußerst beliebter Stoff, auch und gerade im Comic, und dürfte so oft im Stil der jeweiligen Zeit verarbeitet worden sein – von Orson Welles‘ legendärer Hörspielfassung, die 1938 in den USA angeblich für Massenpanik sorgte, bis hin zu Roland Emmerichs »Independence Day« 1 & 2 (Tim Burtons »Mars Attacks!« nicht zu vergessen) –, dass der eigentliche Urheber dahinter gerne vergessen wird.

    Szenarist Dobbs hat sich deshalb nun daran begeben, zusammen mit einigen ausgewählten Zeichnern eine zeitgemäße Interpretation der Hauptwerke von H.G. Wells im klassischen Geist vorzulegen – neben den eingangs genannten Titeln zudem noch »Der Unsichtbare«, ein weiteres Beispiel dafür, dass die Erzählungen von Wells stets spannend sind, unterhaltsam, auch amüsant und vor allem eins: zeitlos aktuell!

    • Wir hätten nicht gedacht, dass Sie die Insel auf eigene Faust erkunden …Ohne uns Bescheid zu sagen.
    • Sie sagen mir jetzt, was hier vor sich geht, Montgomery! Und zwar sofort!
    • Was sind das für >>Dinger<<, die mich im Dschungel verfolgt haben?



    Just my 2 cents:
    Da ich (noch) nicht alle sechs Ausgaben besitze halte ich mich mal nicht an die chronologische Reihenfolge, ist ja auch gar nicht nötig, da es sich ja um vier in sich abgeschlossene Adaptionen von Werken des Großmeisters H. G. Wells handelt. So nehme ich als nächstes den vierten Band der wirklich wunderschön gestalteten Reihe unter die Lupe. Die Insel des Dr. Moreau ist gleichzeitig die Geschichte, die mir von den vieren am wenigsten vertraut ist. Ich besitze weder das Buch, habe es auch nie gelesen und sollte ich jemals eine der Verfilmungen gesehen haben, so ist davon kaum etwas bis gar nichts bei mir hängen geblieben. Nichtsdestotrotz ist mir das Grundthema der Story zwar schon vertraut, aber ich kann mich doch recht unvoreingenommen daran machen die Insel des Dr. Moreau zu erkunden…

    Das wieder mit Goldprägung versehene, stimmungsvoll gestaltete Cover lässt es schon erahnen und die ersten Seiten im Buch verschaffen mir schnell Gewissheit: Das Artwork ist wieder atemberaubend schön gelungen. Fabrizio Fiorentino, der Zeichner dieses Bandes, hat wohl schon an Batman, Green Arrow und Mystic gearbeitet und schafft hier ohne Umschweife eine wunderbar maritime Abenteueratmosphäre, die sich auch bei der Ankunft auf der Insel und später im Dschungel stets greifbar anfühlt.

    Unser Held ist ein Schiffbrüchiger, der in den ersten Panels von einem Schiff gerettet wird. An Bord lernt er einen Hilfsbereiten Arzt kennen, der ihn wieder aufpäppelt. Das Schiff soll die Versorgung einer geheimnisvollen Insel sicherstellen, nur scheint der Kapitän weder von seiner Fracht, noch von dem Arzt und schon gar nicht von unserem Schiffbrüchigen begeistert zu sein. So kommt es, dass selbiger dann ein Stück vor der Insel unsanft gebeten wird von Bord zu gehen und so verschlägt es ihn mit dem Arzt und der Fracht auf die geheimnisvolle Insel des Dr. Moreau. Dort muss er sehr schnell feststellen, dass die Gesetze der Natur hier nicht zu gelten scheinen, denn er trifft auf verschiedenartige Lebewesen, wie sie in der Form eigentlich nicht existieren dürften.

    Der Arzt der ihn nach seiner Rettung wieder gesund pflegte ist ein Gehilfe von besagtem Dr. Moreau und da unser stets neugieriger Held sich nicht an die Regeln halten kann wird er bald unverhoffter weise zum Augenzeugen der schrecklichen Experimente, die Moreau auf der Insel durchführt. Ein Abenteuer voll Spannung, Schrecken und Tragik beginnt und immer schwebt über allem die Frage: Wie weit darf der Mensch bei seinem Streben nach Wissen gehen und wo handelt er gegen die göttliche Vorsehung?

    Das klingt so weit alles sehr gut und das könnte es auch sein, allerdings gelingt es Autor Dobbs hier nicht wie zuvor bei der Zeitmaschine, die Geschichte zu einer verdichteten, wie aus einem Guss wirkenden Essenz des Buches zu verschmelzen. Die Charaktere bleiben weitgehend blass, die Geschichte wirkt an vielen Stellen holprig und unausgereift erzählt. Man blättert oftmals zurück, um zu prüfen, ob man nicht eine Seite überblättert hat, so löchrig stellt sich das Storykonstrukt dar. Das macht viel der von Zeichner Fiorentino geschaffenen Atmosphäre wieder zunichte und so ist es am Ende leider wirklich nur noch das Artwork, das den Band über Mittelmaß hinaus hievt.

    Ich weiß nicht, ob es bei dieser Adaption schon an der Vorlage mangelt, da ich diese nicht gelesen habe, kann ich mir aber eigentlich nicht vorstellen, dann müsste das Buch schon wirklich zu den schlechtesten von H. G. Wells gehören. Vielleicht werde ich mir in nächster Zeit mal eine der Verfilmungen besorgen um damit zu vergleichen. Das Grundthema ist ja echt fesselnd und wirft streckenweise ähnliche Fragen auf wie "Frankenstein oder der moderne Prometheus", erreicht aber nie die Qualität von Mary Shelleys Erzählung und die stolpernde Erzählweise bricht der Auflage hier echt das Genick. Auf jeden Fall hoffe ich inständig, dass der nächste Beitrag zur Reihe wieder mehr meinen Geschmack trifft, ich lass mich von diesem einen schwächelnden Band erstmal nicht entmutigen.

    Meine Wertung: 6/10

    Wie fandet Ihr das Album? Kennt Ihr das Original von Wells? Wenn ja, wie dicht ist der Comic an der Vorlage? Ist eine der Verfilmungen zu empfehlen (gibt ja wohl eine mit Burt Lancaster und eine mit Marlon Brando)?

    VG, God_W.

  12. #37
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    Nach dem mäßigen „Dr. Moreau“ mal an die nächste Wells-Adaption gewagt…



    Titel: H.G. Wells – Der Krieg der Welten 1/2

    Verlag: Splitter (Fr: Editions Glénat)

    Format: 56 Seiten im Hardcover Albenformat

    Inhalt: H.G. Wells Band 2 von 6 – Der Krieg der Welten 1/2

    Autoren: H.G. Wells, Dobbs

    Zeichner: Vicente Cifuentes

    Klappentext bzw. Angaben des Verlags:
    Splitter widmet dem Meister der Science Fiction eine sechsbändige Prachtausgabe.

    H.G. Wells ist, neben Jules Verne, nicht nur ein, sondern der Ahnherr und Klassiker der modernen Science-Fiction-Literatur. Einige seiner Bücher sind Schlüsselwerke des utopischen Zukunftsromans, »Der Krieg der Welten« etwa, »Die Insel des Dr. Moreau« und natürlich »Die Zeitmaschine«. Im Laufe der Jahrzehnte sind sie unzählige Male adaptiert, interpretiert, kopiert, zitiert und auch persifliert worden. Allein »Der Krieg der Welten« ist ein äußerst beliebter Stoff, auch und gerade im Comic, und dürfte so oft im Stil der jeweiligen Zeit verarbeitet worden sein – von Orson Welles‘ legendärer Hörspielfassung, die 1938 in den USA angeblich für Massenpanik sorgte, bis hin zu Roland Emmerichs »Independence Day« 1 & 2 (Tim Burtons »Mars Attacks!« nicht zu vergessen) –, dass der eigentliche Urheber dahinter gerne vergessen wird.

    Szenarist Dobbs hat sich deshalb nun daran begeben, zusammen mit einigen ausgewählten Zeichnern eine zeitgemäße Interpretation der Hauptwerke von H.G. Wells im klassischen Geist vorzulegen – neben den eingangs genannten Titeln zudem noch »Der Unsichtbare«, ein weiteres Beispiel dafür, dass die Erzählungen von Wells stets spannend sind, unterhaltsam, auch amüsant und vor allem eins: zeitlos aktuell!


    • Das Empire wird angegriffen…
    • Selbst in meinen schlimmsten Albträumen hätte ich mir solch furchtbare Szenen nie ausmalen können
    • Wer hätte das für möglich gehalten?





    Just my 2 cents:
    Mit dem ersten Band des Zweiteilers „Krieg der Welten“ starte ich nun meinen dritten Ausflug in die Welt von H. G. Wells. Um es gleich vorweg anzumerken, Im Gegensatz zur „Zeitmaschine“ habe ich die Originalgeschichte hier nicht gelesen, kann diesbezüglich also leider keine Vergleiche anführen. Die alte und die neue Verfilmung kenn ich sehr wohl, bevorzuge hier allerdings klar den Klassiker „Kampf der Welten“ aus den 50ern, auch wenn ich Tom Cruise in Filmen eigentlich sehr gerne mag. Ich finde die Neuverfilmung war eines der schwächsten Werke von Spielberg, aber sei es drum, hier geht es ja um die Comic-Adaption.

    Alles beginnt mit einem abendlichen Besuch unseres Helden und Protagonisten bei seinem Freund und Mentor Professor Ogilvy. Unser Held hat entweder keinen Namen, oder ich habe ihn überlesen, aber da das ja bei der „Zeitmaschine“ auch so war ist das vielleicht ein Stilmittel von Mr. Wells dem Hauptcharakter keinen Namen zu geben. Auf jeden Fall diskutieren und debattieren die beiden wohlwollend darüber, ob denn nun Leben auf dem Mars existiert, überhaupt möglich sei und wenn, ob uns diese Wesen dann freundlich oder feindlich gesonnen seien. Anlass zur Diskussion geben wohl einige Zeitungsartikel, da verschiedene Teleskope wohl Eruptionen auf dem Mars ausmachen konnten und die Erde seit kurzem von Meteoriten getroffen wird. Darüber vergisst unser Held komplett die Zeit und muss schließlich überstürzt aufbrechen um nach Hause zu seiner lieben zu kommen, die bereits mit dem Essen wartet.

    Der Professor beobachtet derweil den Nachthimmel und es dauert nicht lange, bis die nächsten Meteoriten ihre Bahnen am Himmel ziehen. Wie es der Zufall so will schlägt einer ganz in der Nähe ein und so macht sich der neugierige Wissenschaftler schleunigst mit dem Fahrrad auf den Weg um die Absturzstelle zu erkunden. Was er dort entdeckt hätte er nie zu hoffen gewagt…

    Als unser Held am nächsten morgen stürmisch geweckt wird hat die große Neuigkeit bereits die Runde gemacht. Er wird gedrängt sich ebenfalls umgehend auf den Weg zum Krater zu machen, wo bereits Volksfeststimmung herrscht. Ein riesiger Auflauf von Menschen begafft den Professor und seine Helfer bei der Untersuchung der außerirdischen Rakete, die im Zentrum des Kraters ihre Parkposition erreicht hat. Allerdings hält die freudige Stimmung nicht lange an, als der Flugkörper sich plötzlich öffnet und ein höllisches Inferno entfesselt wird…

    Wie es weiter geht kann sich jeder denken, oder selbst lesen. Von meiner Seite nur soviel (auch weil ich heut wenig Zeit hab), die Zeichnungen von Cifuentes sind sehr gelungen, haben mir persönlich aber bei der „Zeitmaschine“ und der „Insel des Dr. Moreau“ einen Tacken besser gefallen. Dafür haut die Dramaturgie hier um einiges besser hin als bei der „Insel“. Es war wirklich eine gute Entscheidung sich hier zwei Bände Zeit für die Geschichte zu nehmen. Zwar ist alles flott und actionreich erzählt, wirkt aber zu keinem Zeitpunkt so holprig und unruhig wie bei der Moreau-Story. Dennoch bleibt bei 56 Seiten doch nicht soo viel Zeit den Charakteren extreme Tiefe zu verleihen uns so behält die Geschichte trotz einiger dramatischer Szenen doch einen „leichten“ Charakter.

    Zusammengefasst bleibt meiner Meinung nach ein schön gezeichneter Comic, der sich extrem flüssig liest, spannend und actionreich daherkommt, und die Geschichte des Angriffs vom Mars schlüssig, ohne Längen und ohne Stolpersteine erzählt. Also ein Comic der erstmal alles richtig macht, aber eben auch nix grandios.

    Meine Wertung: 7/10

    Habt Ihr den Zweiteiler gelesen? Wie fandet Ihr ihn? Kennt Ihr das Buch und könnt Vergleiche ziehen? Und welche Film oder TV-Fassung gefällt Euch am besten?

    VG, God_W.

  13. #38
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    Nach dem ziemlich guten ersten Band wollte ich natürlich gleich wissen wie es ausgeht…



    Titel: H.G. Wells – Der Krieg der Welten 2/2

    Verlag: Splitter (Fr: Editions Glénat)

    Format: 56 Seiten im Hardcover Albenformat

    Inhalt: H.G. Wells Band 3 von 6 – Der Krieg der Welten 2/2

    Autoren: H.G. Wells, Dobbs

    Zeichner: Vicente Cifuentes

    Klappentext bzw. Angaben des Verlags:
    Splitter widmet dem Meister der Science Fiction eine sechsbändige Prachtausgabe.

    H.G. Wells ist, neben Jules Verne, nicht nur ein, sondern der Ahnherr und Klassiker der modernen Science-Fiction-Literatur. Einige seiner Bücher sind Schlüsselwerke des utopischen Zukunftsromans, »Der Krieg der Welten« etwa, »Die Insel des Dr. Moreau« und natürlich »Die Zeitmaschine«. Im Laufe der Jahrzehnte sind sie unzählige Male adaptiert, interpretiert, kopiert, zitiert und auch persifliert worden. Allein »Der Krieg der Welten« ist ein äußerst beliebter Stoff, auch und gerade im Comic, und dürfte so oft im Stil der jeweiligen Zeit verarbeitet worden sein – von Orson Welles‘ legendärer Hörspielfassung, die 1938 in den USA angeblich für Massenpanik sorgte, bis hin zu Roland Emmerichs »Independence Day« 1 & 2 (Tim Burtons »Mars Attacks!« nicht zu vergessen) –, dass der eigentliche Urheber dahinter gerne vergessen wird.

    Szenarist Dobbs hat sich deshalb nun daran begeben, zusammen mit einigen ausgewählten Zeichnern eine zeitgemäße Interpretation der Hauptwerke von H.G. Wells im klassischen Geist vorzulegen – neben den eingangs genannten Titeln zudem noch »Der Unsichtbare«, ein weiteres Beispiel dafür, dass die Erzählungen von Wells stets spannend sind, unterhaltsam, auch amüsant und vor allem eins: zeitlos aktuell!


    • Im Grunde ist dies kein KriegEs ist nie einer gewesen, genauso wenig wie es einen Krieg zwischen Menschen und Ameisen geben kann.Und wir sind essbare Ameisen, Soldat…





    Just my 2 cents:
    Die gelehrten in London haben den Schlag nicht gehört und diskutieren allen Ernstes noch immer darüber, welchen technologischen RÜCKSTAND die Marsianer gegenüber der Menschheit haben, als die ersten Außerirdischen Maschinen in der Hauptstadt ankommen und die Hölle losbricht. Das Ergebnis ist neben unzähligen Toten eine Massenpanik in der die englische Gentleman-Fassade ganz schön bröckelt. Da werden Fahrräder gestohlen und Frauen von Kutschen gezerrt um selbst fliehen zu können. Doch auch Mut und Aufopferung ist zu finden, wenn sich die Kanonenboote auf der Themse den übermächtigen Gegnern entgegenstellen.

    Derweil muss sich unser Held in ländlichem Gebiet mit einem fanatischen Geistlichen herumschlagen, den er bereits in Band eins aufgelesen hat. Sie warten in einer Hütte bis sich der tödliche schwarze Rauch, den die Marsianer teilweise verbreiten verflüchtigt hat. Als die Luft im wahrsten Sinne des rein zu sein scheint machen sich die beiden auf den Weg und werden kurze Zeit später Augenzeugen von schrecklichen Vorkommnissen. Die großen dreibeinigen Maschinen töten nicht mehr alle Menschen, sondern nehmen sie gefangen und das nur, um sie kurze Zeit später völlig ausgesaugt wie Abfall wieder fallen zu lassen. Wir dienen den Marsianern also als Nahrung! Zusätzlich beginnt sich eine seltsame, rote Pflanze auszubreiten, welche offensichtlich ebenfalls von den Marsianern eingeschleppt wurde und die Tiere, wie beispielsweise Hunde extrem aggressiv werden lässt.
    Die ganze Situation scheint so hoffnungslos, dass der Priester freiwillig in den Tod geht und als unser Held endlich London erreicht und durch die in Trümmern liegende Stadt wandert scheint jede Hoffnung für die Menschheit verloren. Vermutlich werden wir vernichtet oder versklavt um dann als Schlachtvieh gezüchtet zu werden. Gibt es denn wirklich keine Hoffnung mehr?...

    Die Verwüstung und Vernichtung werden in sehr „schön“ gestalteten, stereotypen Bilden erzählt, die dem klassischen Stil der Geschichte gerecht werden. Dramaturgisch bleibt allerdings deutlich Luft nach oben. Die bedrückende Atmosphäre kommt nur manchmal rüber und auch der Szenenaufbau in spannenden Passagen gelingt nicht immer zu 100%. Die Gefühle der Charaktere werden nur an wenigen Stellen wirklich glaubhaft transportiert und so bleibt das ganze Werk leider ein wenig oberflächlich. Nicht langweilig und auch schick, aber zu keinem Zeitpunkt etwas Besonderes schafft es Band zwei leider nicht nochmal eine Steigerung hinzulegen. Fällt für mich ein wenig unter die Kategorie "verpasste Chance" weil hier zwar einiges gut gemacht wurde, aber auch viel potential ungenutzt blieb. Bislang bester Band der H.G. Wells Edition von Splitter bleibt für mich somit vorerst „Die Zeitmaschine“.

    Meine Wertung: 6/10

    Obwohl der „Krieg der Welten“ jetzt keine Offenbarung war habe ich mich trotzdem nicht gelangweilt und schön anzuschauen war es auch, deshalb freue ich mich schon auf den letzten Vertreter „Der Unsichtbare“.

    VG, God_W.

  14. #39
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    Start zur letzten Runde H.G. Wells…



    Titel: H.G. Wells – Der Unsichtbare 1/2

    Verlag: Splitter (Fr: Editions Glénat)

    Format: 56 Seiten im Hardcover Albenformat

    Inhalt: H.G. Wells Band 5 von 6 – Der Unsichtbare 1/2

    Autoren: H.G. Wells, Dobbs

    Zeichner: Christophe Regnault

    Klappentext bzw. Angaben des Verlags:
    Splitter widmet dem Meister der Science Fiction eine sechsbändige Prachtausgabe.

    H.G. Wells ist, neben Jules Verne, nicht nur ein, sondern der Ahnherr und Klassiker der modernen Science-Fiction-Literatur. Einige seiner Bücher sind Schlüsselwerke des utopischen Zukunftsromans, »Der Krieg der Welten« etwa, »Die Insel des Dr. Moreau« und natürlich »Die Zeitmaschine«. Im Laufe der Jahrzehnte sind sie unzählige Male adaptiert, interpretiert, kopiert, zitiert und auch persifliert worden. Allein »Der Krieg der Welten« ist ein äußerst beliebter Stoff, auch und gerade im Comic, und dürfte so oft im Stil der jeweiligen Zeit verarbeitet worden sein – von Orson Welles‘ legendärer Hörspielfassung, die 1938 in den USA angeblich für Massenpanik sorgte, bis hin zu Roland Emmerichs »Independence Day« 1 & 2 (Tim Burtons »Mars Attacks!« nicht zu vergessen) –, dass der eigentliche Urheber dahinter gerne vergessen wird.

    Szenarist Dobbs hat sich deshalb nun daran begeben, zusammen mit einigen ausgewählten Zeichnern eine zeitgemäße Interpretation der Hauptwerke von H.G. Wells im klassischen Geist vorzulegen – neben den eingangs genannten Titeln zudem noch »Der Unsichtbare«, ein weiteres Beispiel dafür, dass die Erzählungen von Wells stets spannend sind, unterhaltsam, auch amüsant und vor allem eins: zeitlos aktuell!


    • Genug! Seien Sie jetzt still!
    • Sie verstehen weder, wer ich bin… noch was ich bin!
    • Also werde ich es Ihnen zeigen! Ein für alle Mal!





    Just my 2 cents:
    Am Wochenende fielen bei uns die ersten Schneeflocken diesen Winters und so wurde ich direkt in die passende Stimmung versetzt mich in einen der Comics, die ich mir extra für die kalte Jahreszeit aufgespart habe, zu vertiefen. Da ich schon länger sehr gespannt auf den Abschluss der schicken Reihe, die der Splitter Verlag zu Ehren des Sci-Fi-Altmeisters H.G. Wells herausgebracht hat, war, fiel die Wahl auf den ersten Band des Zweiteilers Der Unsichtbare. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass auch dieses Buch von Wells, genau wie Krieg der Welten, noch ungelesen in meinem Bücherregal steht, ein direkter Vergleich mit der Buchvorlage fällt also wieder weg. Dennoch bin ich schon seit langem ein riesen Fan des Unsichtbaren in all seinen filmischen Variationen.

    Angefangen mit dem famosen Claude Rains und seiner vor allem stimmlich unglaublich intensiven Darstellung im Universal-Klassiker, sowie den ganzen Fortsetzungen dazu. Ja da waren nicht alle brillant, manche noch recht spannend, andere eher lustig, aber ich bin doch immer wieder überrascht wie toll die schon damals zu Schwarz/Weiß-Zeiten die Effekte hinbekommen haben, da war noch Einfallsreichtum gefragt! John Carpenters unerwartet humorvolle Variante Jagd auf einen Unsichtbaren mit Chevy Chase in der Hauptrolle kann ebenso bedenkenlos empfohlen werden wie Paul Verhoevens Hollow Man, der eine weit härtere Gangart einschlägt und neben den wieder mal grandiosen Effekten vor allem die Veränderungen der Psyche, die der Unsichtbare erfährt in den Vordergrund stellt. Das trifft bei mir einen Nerv und wohl auch den vieler Anderer, denn seien wir mal ehrlich: Wer hat sich noch nie darüber Gedanken gemacht, was man alles tun würde, wenn man wüsste, dass man nicht erwischt werden kann und sicher ungestraft davonkommt. Diese Frage der Moral ist bestimmt auch eine Kernintention von Wells gewesen und macht einen Großteil der bis heute präsenten Aktualität und Faszination des Stoffes aus. Notiz am Rande: Hollow Man 2 mit Christian Slater statt Kevin Bacon als Unsichtbarem kann man sich getrost sparen.

    Jetzt aber zu dem wirklich wundervoll aufgemachten Album von Splitter, die uns schon auf dem, mit Goldprägung versehenen Cover ein derart stimmungsvolles Titelbild präsentieren, dass man am liebsten sofort loslesen möchte, sobald man das Schmuckstück in Händen hält. So schick sich die Ausgabe von außen präsentiert, vom Inhalt wird das alles noch übertroffen. Es ist unfassbar, wie perfekt das Artwork von Chris Regnault innerhalb von zwei, drei Seiten eine derart dichte Atmosphäre schafft, die bis zum Ende nicht ein Stück nachlässt. Wunderbar detailliert gelingt es ihm in seinem klassischen Zeichenstil mit unverhoffter Leichtigkeit zwischen spannenden Szenen, wohligem Grusel, dezentem Humor und sogar einem Spritzer Erotik hin und her zu wechseln, ohne auch nur einmal seine Linie zu verlieren. Perfekter kann man ein Artwork zu einem solchen Thema in dieser Epoche um die Jahrhundertwende kaum gestalten.

    Auch Dobbs gibt sich diesmal als Autor keine Blöße und findet nach dem etwas holprigen vierten Band Die Insel des Dr. Moreau zu alter Stärke zurück. Wunderbar fließend, stimmungsvoll und wie aus einem Guss wirkend schreitet die Geschichte voran. Die extrem fesselnde Story wird einfach toll erzählt, die Charaktere wirken allesamt sehr lebendig und jeder hat seinen eigenen Charakter, der wirklich gut getroffen wird. Am besten ist die Entwicklung des Protagonisten herausgearbeitet, dessen Verhalten oftmals Moralfragen aufwirft, aber von einem gewissen Standpunkt aus immer nachvollziehbar bleibt. Man steht oft mit sich im Zweifel, ob man mit ihm mitfiebern, oder ihn verdammen soll. Damit nimmt mich die Geschichte mit, bezieht mich sogar mit ein und weckt Emotionen, großes Kino. Apropos Kino, wie im Film von 1933 setzt auch unsere Geschichte ein…

    Alles beginnt mit dem geheimnisvollen Fremden, der durch einen wilden Schneesturm stapft und in einem Gasthaus innerhalb einer kleinen, ländlichen Ortschaft ein Obdach sucht. Die wunderbar schrullige Haushälterin offeriert ihm ein Zimmer und weckt das junge, reizende Dienstmädchen um die Stube für den Gast vorzubereiten. Das es sich bei dem bis oben hin vermummten Zeitgenossen um den Unsichtbaren handelt wissen bis dahin natürlich nur wir Leser. Doch auch, wenn die Absichten und die Gesinnung des Mysteriösen Wissenschaftlers anfänglich unklar bleiben entwickelt sich schnell eine bedrohliche Atmosphäre. Das der Charakter des neuen Mitbewohners keineswegs frei von Tadel ist stellen wir bereits in der ersten Nacht fest, in der er seine besondere Fähigkeit direkt ausnutzt, um das reizende Dienstmädchen genauer zu betrachten, später wird er sogar zum Dieb.

    Dennoch gelingt es dem Unsichtbaren seinen besonderen Zustand sehr lange vor der Dorfgemeinschaft zu verheimlichen, auch wenn die Gerüchteküche ob des seltsamen Gebarens des Neuankömmlings natürlich brodelt. Als ihm all die neugierigen Gesellen immer dichter auf die Pelle rücken platzt dem sehr reizbaren Individuum schließlich der Kragen und er reißt sich seine Bandagen vom Leib. Ab hier überschlagen sich die Ereignisse und eine atemlose Hetzjagd beginnt…

    Ihr merkt es, nach dem noch ganz guten Krieg der Welten und der leider etwas schwächelnden Insel des Dr. Moreau steuert die sechsbändige Reihe um Kult-Autor H.G. Wells auf ein furioses, zweibändiges Finale zu. Sehr gut geschrieben und mit, im positiven Sinne, außergewöhnlichem Artwork hat sich Autor Dobbs das Sahnestück scheinbar bis zum Schluss aufgehoben. Ich hoffe der zweite Band kann diesen grandiosen Start zu einem würdigen Ende bringen und das Rennen sicher nach Hause fahren.

    Meine Wertung: 9/10

    Habt Ihr den Zweiteiler schon gelesen und eine Meinung dazu, auch im Vergleich zu den anderen Bänden der Reihe? Habt Ihr das Buch von Wells gelesen und könnt Vergleiche anstellen, oder allgemein mal verlauten lassen, wie Ihr es findet?

    VG, God_W.

  15. #40
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    Kann das Finale halten, was der Vorgänger versprochen hat?



    Titel: H.G. Wells – Der Unsichtbare 2/2

    Verlag: Splitter (Fr: Editions Glénat)

    Format: 56 Seiten im Hardcover Albenformat

    Inhalt: H.G. Wells Band 6 von 6 – Der Unsichtbare 2/2

    Autoren: H.G. Wells, Dobbs

    Zeichner: Christophe Regnault

    Klappentext bzw. Angaben des Verlags:
    Splitter widmet dem Meister der Science Fiction eine sechsbändige Prachtausgabe.

    H.G. Wells ist, neben Jules Verne, nicht nur ein, sondern der Ahnherr und Klassiker der modernen Science-Fiction-Literatur. Einige seiner Bücher sind Schlüsselwerke des utopischen Zukunftsromans, »Der Krieg der Welten« etwa, »Die Insel des Dr. Moreau« und natürlich »Die Zeitmaschine«. Im Laufe der Jahrzehnte sind sie unzählige Male adaptiert, interpretiert, kopiert, zitiert und auch persifliert worden. Allein »Der Krieg der Welten« ist ein äußerst beliebter Stoff, auch und gerade im Comic, und dürfte so oft im Stil der jeweiligen Zeit verarbeitet worden sein – von Orson Welles‘ legendärer Hörspielfassung, die 1938 in den USA angeblich für Massenpanik sorgte, bis hin zu Roland Emmerichs »Independence Day« 1 & 2 (Tim Burtons »Mars Attacks!« nicht zu vergessen) –, dass der eigentliche Urheber dahinter gerne vergessen wird.

    Szenarist Dobbs hat sich deshalb nun daran begeben, zusammen mit einigen ausgewählten Zeichnern eine zeitgemäße Interpretation der Hauptwerke von H.G. Wells im klassischen Geist vorzulegen – neben den eingangs genannten Titeln zudem noch »Der Unsichtbare«, ein weiteres Beispiel dafür, dass die Erzählungen von Wells stets spannend sind, unterhaltsam, auch amüsant und vor allem eins: zeitlos aktuell!


    • Der Tod ist unterwegs.
    • Der unsichtbare Tod nähert sich.
    • Die Devise ist einfach: Heute muss Kemp sterben…



    Just my 2 cents:
    Es ist so weit, das Finale steht an. Band zwei um den unheimlichen Unsichtbaren ist nicht nur der Abschluss der Geschichte, sondern gleichzeitig auch der letzte Band aus der H.G. Wells-Reihe des Splitter-Verlags. Ja, nach dem wundervollen ersten Teil der Story um Griffin, den unsichtbaren Wissenschaftler freue ich mich natürlich außerordentlich auf den finalen Band, bin aber auch ein ganz klein wenig traurig, dass die famos bebilderte Reise durch die Fantasie von Wells damit zu Ende geht. Aber die nächste tolle Reihe kommt bestimmt, wartet vielleicht sogar schon auf meinem LeseK2, und deshalb will ich hier jetzt gar nicht lange Schwermut verbreiten, sondern mich lieber auf das wieder wunderbar aufgemachte Hardcover stürzen, um endlich zu erfahren, wie das Abenteuer des Unsichtbaren ausgeht.


    Am Ende des ersten Teils suchte Griffin ja sein Heil in der Flucht. Auf selbiger gabelte er einen Landstreicher auf, den er dazu zwang ihm fortan behilflich und als Lakai zu Diensten zu sein. Dem armen Schlucker gelang nach einigen weniger erfreulichen Erlebnissen jedoch die Flucht, wobei auch die wertvollen Notizbücher des Unsichtbaren verloren gingen. Erneut auf sich gestellt und auch noch verwundet gelang es Griffin sich in einem Haus zu verstecken, wo er sich ob seiner blutenden Wunde jedoch nicht lange versteckt halten konnte.

    Ein glücklicher Zufall muss es gewesen, der ihn geradewegs in das Haus von Doktor Kemp führte, einem seiner ehemaligen Studienkollegen. Nachdem Griffin ihm offenbart hat wer er sei beschließt Dr. Kemp, ein sehr besonnener Mann, dem Unsichtbaren vorerst zu helfen, seine Wunde zu versorgen und im eine Mahlzeit angedeihen zu lassen. Dann hört er sich dessen Geschichte an. Jetzt erfahren wir endlich, in einer langen Rückblende alle Details, unter welchen Umständen und durch welche wahnwitzigen Experimente es Griffin gelang, die Formel zur Unsichtbarkeit zu entdecken und diese auf seinen eigenen Körper anzuwenden. Er gesteht dem gutherzigen Dr. Kemp ebenfalls, dass er sich gezwungen sah Morde zu begehen, dies aber scheinbar gar nicht so schlimm sei und er von nun an nach Macht strebt und eine Schreckensherrschaft, bestimmt von Furcht und Unterwürfigkeit, aufzubauen gedenkt.

    Natürlich bleibt dem guten Doktor nicht verborgen, dass er es hier mit einem Wahnsinnigen zu tun hat, der zu allem fähig scheint. Er wiegt den Unsichtbaren in Sicherheit und entsendet heimlich seine Bedienstete mit einem Brief, der alles erklärt, an die Polizei. Kemp versucht Griffin hinzuhalten während sich die Einsatzkräfte bereit machen. Als die aber schließlich eintreffen bemerkt es unser geistig verwirrter Wissenschaftler zu früh und ihm gelingt erneut die Flucht. Doch von jetzt an hat er ein neues Ziel. Beseelt von seinem Wunsch auf Rache macht er von nun an erbarmungslose Jagd auf den verräterischen Doktor und all jene, die ihm teuer sind…





    Man kann es nicht anders sagen, es geht in Band zwei genauso hervorragend weiter im ersten Teil. Die Geschichte bleibt extrem spannend, abwechslungsreich und bietet noch etwas mehr Action als im Vorgänger. Das man auch mehr über die Hintergründe des unsichtbaren Griffin erfährt bringt noch mehr Tiefe in den Charakter. Auch wenn Dobbs hier wieder sehr flüssig und stimmungsvoll schreibt, das überragende Artwork von Regnault übertrifft alles. Es ist so stimmungsvoll und harmoniert dermaßen perfekt mit der Zeit, in der die Geschichte spielt, wie man es sich nur wünschen kann. Wenn man einige Kleinigkeiten zum bemäkeln sucht so findet man allenfalls zwei kleine Ansatzpunkte. Zum einen kommt das große Finale nach dem schönen Spannungsaufbau etwas abrupt und ist dann doch etwas plötzlich vorüber, auch wenn mich eine kleine „After Credit Scene“ dahingehend wieder etwas milde stimmt. Zweitens fehlt dem zweiten Band ein Stück weit dieses geheimnisvolle und schaurig-gruselige vom ersten Band, einfach deshalb, weil das Rätsel um die Hauptperson ja bereits gelüftet ist. Dafür bekommen wir von Regnault aber einige grandiose zeichnerische Effekte geboten, wenn er bei der Darstellung des Unsichtbaren alle Register zieht.

    Alles in allem ein toller Abschluss einer sehr schönen Reihe, die leider nicht durchgehend aus Höhepunkten besteht, aber dennoch absolut ihre Daseinsberechtigung hat. Für Die Zeitmaschine und Der Unsichtbare kann ich bedenkenlos Kaufempfehlungen aussprechen, für Krieg der Welten sollte man sich schon für das Thema an sich interessieren und die Insel des Dr. Moreau ist entweder für Komplettisten, große Fans des Buches, oder jemanden, der die Optik über den Inhalt stellt interessant, denn auch hier ist das Artwork extrem gelungen! Mit dem Zweiten Teil von Der Unsichtbare findet die H.G. Wells Collection von Splitter jedenfalls einen sehr würdigen Abschluss!

    Meine Wertung: 8/10

    Hat mittlerweile irgendwer einen oder mehrere Teile der Reihe gesichtet? Meinungen? Hat jemand vor sich einen der sechs Bände zum Reinschnuppern zu holen?

    VG, God_W.

  16. #41
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Hatte bei der Amazon Aktion günstig zwei englische Ausgaben bekommen, die Zeitmaschine und die Insel des Dr. Moreau.

    Die Zeitmaschine hat mich jetzt nicht so umgehauen, eine 9/10 wäre das bei mir nicht, auch die Zeichnungen finde ich eher lieblos, beides ist natürlich arg subjektiv. Für mich eher eine 6/10.

    Die Insel gefiel mir besser, einfach durch die Zeichnungen, aber du hast recht, man hetzt schon sehr durch die Geschichte. Auch eher 6/10.

    Bin jedenfalls froh, dass ich die Comics für einen schmalen Kurs bekommen habe.

    Mir gefällt übrigens die Adaption von Adams und Rodriguez bei IDW von der Insel recht gut.
    Geändert von dino1 (05.01.2020 um 19:18 Uhr)

  17. #42
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Naja, solche Rezensionen sind ja auch immer eine Momentaufnahme und hängen unter anderem mit der Erfahrung des Lesers zusammen. Hatte die Reihe recht früh entdeckt und war zu dem Zeitpunkt überschwänglich zufrieden mit der Bearbeitung des Themas in dem Band. Vielleicht würde ich heute ein klein wenig niedriger ansetzen.

    Aber ja, den beiden Zweiteilern kommt der größere Umfang wirklich arg zugute. In die IDW-Variante schau ich bei Zeiten vielleicht mal rein, danke für den Tipp!
    Geändert von God_W. (05.01.2020 um 23:14 Uhr)

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