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Thema: X-Men Mutant High - Spielthread - Ein unerwartetes Wiedersehen

  1. #76
    Moderator Fanprojekte & RPG Avatar von Zero-Cool
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    Eine Spritze, die durch Ihre Haut stach, dann ein seltsames Gefühl als Ihr Kopf sich anfühlte, als würde sie schweben. Die Hände, begrenzt von einem Band. Die Temperatur, die sich laufend erhöhte. Weitere Erinnerungsfragmte, die in Brittany's Erinnerungsvermögen auftauchten. Ihre Augen spiegelten das Entsetzen, das sie verspührte nur um so mehr wieder. Sie begann leicht zu zittern und die Temperatur Ihres Körpers erhöhte sich ein wenig.
    "Drogen... ja... ja, sie haben mir irgendwelche komischen Substanzen... mit Spritzen und.... " Ein weitere Sequenz kam Ihr in den Sinn. Sie war auf einer Untersuchungsliege festgeschnallt. In einer Glasscheibe sah sie ein Spiegelbild von sich selbst. Ein Tropf stand neben Ihr aus dem eine Flüssigkeit durch den Zugang in Ihrem Arm träufelte. Sie erinnerte sich wie sie blinzelte, versuchte einen klaren Blick durch die Fensterscheibe zu erhaschen suchte... und eine Art Tank auf der anderen Seite erblickte.
    "... einem Tropf eingeflösst", fuhr sie beinahe geschäftsmäßig fort. Nur Ihre Augen zeigten das Grauen, das Sie heimsuchte.
    "Ich war neben mir", stellte sie fest: "und doch... und doch kann ich mich erinnern. Zwar nicht an... alles, aber ich kann es sehen, als ob ich es als Beobachterin wahrgenommen hätte."

    Brittany schien nachzudenken, die Worte von Pandora zu bewerten und zu versuchen in Ihren Erinnerungen Hinweise darauf zu finden. Das zittern Ihres Körpers hatte nachgelassen, dafür war Ihre Körpertemperatur erneut angestiegen und war nun beinahe wieder auf dem Niveau eines normalen Menschen.

    Unwirr waren die Bilder eines Daches in tiefster Nacht in Ihren Gedanken. Sie versuchte sich zu konzentrieren, doch fast war es, als hinderte sie etwas sich daran zu erinnern was geschen war. Je angestrengter sie nachdachte, desto mehr verschwammen die Erinnerungen an diese Sequenz. Brittany konntre nicht einordnen, was es war. Ob Ihr Geist sie vor einer unangenehmen, vielleicht sogar für sie gefährlichen Erinnerung schützen wollte? Vielleicht lag es aber auch an etwas anderem, unbekanntem? Sie konnte den Gedanken nicht zuende bringen, doch je länger sie darüber nachdachte, desto klarer wurde Ihr eines: So wie Pandora es gesagt hatte, konnte es nicht gewesen sein. Sie konnte nicht aufgegeben haben. Rational gesehen, wäre dies vermutlich die beste Lösung gewesen, doch es gab nur eines wovor Brittany mehr Angst hatte als dem Sterben - etwas das zurückreichte bis zu jenem verhängnisvollen Moment als sie Ihre Mutter .... Sie konnte den Gedanken nicht zuende bringen, versuchte jede Erinnerung an Ihre Mutter weit in die Ecken Ihres Verstandes zu verbannen. Nein, sie war sich sicher, dass egal was auf diesem Dach geschehen war - aufgeben hatte es nicht sein können.

    Sie war abwesend gewesen, als Pandora das Make-Up auftrug. Etwas das Ihr ebenso seltsam erschien. Noch nie zuvor hatte Sie Schminke benötigt um die äußerlichen Merkmale Ihrer Mutation zu verbergen. Noch nie waren Sie so eindeutig wie heute. So vieles hatte sich verändert.
    Vorsichtig begann Sie zu sprechen, als ob sie auf die Frage 'verstehst Du?' antworte: "Was...auch immer... auf diesem Dach passiert ist. Ich habe ... nicht aufgegeben", stellte sie mit absoluter Überzeugung fest: "Ich... meine Erinnerungen sind verschwommen, und ich fühle als ob es da etwas wichtiges gibt... etwas das sich vor mir verbirgt. Etwas ist geschehen, auf diesem Dach... oder kurz zuvor und ich sollte herausfinden was es ist."
    Geändert von Zero-Cool (10.10.2015 um 17:02 Uhr)
    God's in his heaven - all's right with the world.

  2. #77
    Mitglied Avatar von Sphinx
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    Pandora atmete tief durch als sie fertig war und den Kragen von Brittany's Bluse richtete, nur um ihr dann einen kritischen Seitenblick zuzuwerfen als sie wie hypnotisiert zu sprechen begann, Sie nahm den Rückspiegel und drehte ihn sich passen, ehe sie bei sich selbst begann die grünen Flecken unter der hautfarbenen Paste verschwinden zu lassen, wenngleich das bei ihr schwieriger war und sie wie Sommersprossen durchschimmerten. Was die Engländerin beschrieb kam ihr halbwegs bekannt vor und es beschwerte ihr selbst einen eiskalten Schauer, den Rücken hinab, nur ließ sie sich das nicht anmerken, blieb geschäftig weiter bei ihrer Arbeit, damit sie die anderen beiden nicht weiter aufhalten würde. Und bei sich selbst war sie auch um einiges schneller, das machten mitunter aber auch die Jahre der Erfahrung in denen sie sich getarnt hatte.
    Doch zwischendurch hielt sie inne, die Finger krampfhaft an dem Schwämmchen haltend, da die aufwallenden Gefühle von Verunsicherung und Angst gegen die gewählte Zorn und Wut, um ihre Haarfarbe zu halten, ihre Konzentration auf eben dies schwächten, Für ungewohnte Augen kaum sichtbar schwankte die Farbe etwas, aber blieb im Ganzen doch bestehen.
    Die Eisprinzessin schien sich an das Dach zu erinnern, auch an die Szenerie, doch war sie offensichtlich anderer Meinung. Sie bestand darauf nicht aufgegeben zu haben, aber so wirklich widersprechen konnte Pandora ihr auch nicht, denn sie erinnerte sich selbst nur Lückenhaft und war sich nicht so ganz sicher ob das noch besser werden würde. An den Medikamenten konnte es nicht leigen, denn sie war sich ziemlich sicher, das nahezu alles schon aus ihrem Kreislauf raus war. Doch es würde nur eine unliebsame Diskussion bringen, wenn sie ihr jetzt widersprach und das eigentliche Ziel weiter in die Ferne schieben, daher presste die Mutantin die nun hautfarbenen Lippen fest aufeinander und verkniff sich weitere zynische Kommentare dazu. "Kann sein." meinte sie stattdessen. "Ich erinner mich auch nicht mehr an alles... vielleicht war auch jemand in unserem Kopf und hat es ausgelöscht." schlug sie vor, als Kompromiss ihrer beider Meinungen, die richtig sein konnten. "Gemeinsam können wir das aber besser... und hör auf meine Freundin als Hindernis zu bezeichnen, sonst werde ich echt sauer." meckerte sie trotzig, im halben Scherz, ebenso aber wohlwollend. Zumindest klang es danach und in ihrer Maskerade war sie fast undurchschaubar. Für jetzt war es wohl angebrachter freundlich zu sein, um keine unliebsamen Überraschungen zu erleben. Auch nicht mit Kimberly.

  3. #78
    Mitglied Avatar von Apoc
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    Sam war schon ganz aufgeregt und krabbelte von Sylvains Bauch aufwärts Richtung Brust, ehe er seinen kleinen Frettchenkopf aus dem Pullover streckte und einen freudigen Pfiff von sich gab. Für den kleinen Marder war die Welt in Ordnung und die Bindung zwischen ihm und dem Kanadier stärker denn je. Auch Sylvain schlenderte, im Gegensatz zu den restlichen Protagonisten dieser Geschichte, (noch) unbeschwert durch die Strassen von Boston. Zwar stelle das Fliegen für den in Irland lebenden Nordamerikaner immer eine Tortur dar, den Überraschungsbesuch bei Felina war für ihn jedoch ein zu grosser Aufsteller, als dass er sich von knapp sieben Stunden eingesperrt sein mit schreienden Kleinkindern hätte die Laune verderben lassen. Zudem war er im Umgang mit seinen Mutantenkräften in der Mutant High sowie in der Schule in Irland sehr sicher geworden und so konnte er gleich beide schreienden Krabbelmonster im Flugzeug ohne einen Wortwechsel beruhigen und zum Lächeln bringen.
    Er hatte alles geplant, Felina nach ihrer Adresse gefragt, um ihr aus den letzten Ferien eine Karte zu schicken, sich mehrmals unter irgendwelchen Vorwänden versichert dass sie zu diesem Zeitpunkt auch zu Hause sein würde, und jetzt war es endlich so weit. Er würde sie nach X Jahren wieder sehen, Geschichten austauschen und hoffentlich alle ach so kitschig touristischen Dinge erledigen, die es in Boston zu erledigen hab. Jetzt, wo Sylain vor der Türe stand, wurde auch er nervös, schluckte einmal leer und klopfte dann an die Holztüre.

    *Knock knock knock*

    In Sylvains Kopf formte sich das Wort "Penny" und er musste unweigerlich grinsen.
    Stellt ein Mann sein Fahrrad an einer Laterne ab und geht einkaufen. Als er wiederkommt, ist die Laterne weg...

  4. #79
    Mitglied Avatar von Felina Noctis
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    Cambridge, Massachusetts, Freitag, kurz nach 16:00 Uhr

    Es klingelte mehrmals bis Ben schließlich abhob. Ein gegrunzter Gruß war zunächst alles, was Sergio hörte. Er schaffte er es nicht, sein Anliegen zu formulieren, denn bereits im ersten Satz wurde er von seinem Kontaktmann rüde unterbrochen. "Sorry, grade ganz schlecht. Hier ist die Hölle los. Eine Gruppe Immigranten wurde aufgegriffen - zunächst alles Standard, aber dann kam eine radikale Gruppe - wie zur Hölle soll ich denn wissen, was für eine - dazu und jetzt... F*ck!" Die Geräusche einer Explosion drangen durch den Lautsprecher. "Sh*t, f*ck*ng m*th*rf***... Die feuern scharf! Das ist nicht gut, gar nicht gut. Ich muss Position wechseln. Muss los!" Mit einem lauten Klicken wurde das Gespräch unterbrochen. Die Tatsache, dass der Hafenarbeiter in den wenigen Gesprächen, die Sergio mit ihm gehabt hatte, stets eine für seine Berufsgruppe ungewöhnlich zivilisierte Ausdrucksweise an den Tag legte, sprach Bände.

    *~*~*

    Als Sergio sie nach einem Telefon ohne Rufnummerverfolgung fragte, warf Felina ihm kommentarlos ihr eigenes Smartphone zu. Bei Gelegenheit sollte sie ihm eines der Prepaid-Handys anbieten, die sie für Notfälle bereit hielt - immer wieder kamen Mutanten auf der Suche nach Schutz ohne jeglichen Besitz bei ihr an und waren dankbar, wenn sie sie mit dem Notwendigsten ausstattete. Gerade an Handys, Tabletts und ähnlichem Schnickschnack herrschte kein Mangel. Obwohl sie ihre Aktivitäten so gut sie konnte vor ihrem Vater geheim hielt, kamen überraschend oft Geschäftspartner und Familienfreunde vorbei, um eine Kiste vorbeizubringen, die kurz zuvor von irgendeinem Transporter gefallen war und vielleicht irgendwas brauchbares für sie und ihre Studentenfreunde enthalten könnte. Don't ask, don't tell! Mit diesem Credo war die junge Italienerin aufgewachsen, war stets gut damit gefahren und solange sich alle an diese Regel hielten, waren sie alle eine glückliche Familie.

    In der Küche angekommen, hatte sie J.C. gedeutet, die Einkäufe auf den Küchentisch zu stellen. Sie ließ sich keine Zeit, die Informationen sacken zu lassen. Stattdessen warf sie umgehend die monströse Kaffeemaschine an - das einzige blitzblanke Hightech-Gerät in den Gemeinschaftsbereichen der WG. Zischend stieg eine Dampfwolke in den Raum. Davon unbeirrt füllte Felina frische Bohnen - brasilianischer Fairtrade - nach und prüfte den Wasserstand. Fast liebevoll glitten ihre Hände über ihren Schatz, dessen unbeaufsichtigte Nutzung die meisten Mitbewohner nie gewagt hätten. Da sie jede Menge Kaffee benötigen würden, wählte sie die Einstellung Kanne und wandte sich zu dem Küchenschrank, in der sich das Thermogefäß für Besucher befand. Erst nun fiel ihr auf, dass der Punk zu kochen begonnen hatte. Diese Handlung überraschte sie durchaus ein wenig, doch sie entschloss sich, nicht zu kommentieren. Sie war sicher, dass er seine Gründe hatte. Trotz seines etwas skurrilen Aussehens, hatte sie den jungen Mann sofort in ihr Herz geschlossen. Ohne Fragen zu stellen, hatte er ihr nach dem Eklat in der irischen Schule Unterschlupf geboten und geduldig darauf gewartet, dass sie sich genug gefangen hatte, ihr Zimmer zu verlassen. Ihren Freunden gegenüber zu treten. Aktiv zu werden. Außerdem sollte man nie eine Mahlzeit ausschlagen, wer wusste schon, wann die nächste wartete? Lediglich die Fertigsaucen, die sie in seiner Tüte erspähte, ließen sie die Nase rümpfen.

    "Ich schmeiß schnell den Kaffee an und geh mich dann kurz umziehen. Du hast hier alles im Griff, wie ich sehe." Sie stellte die Thermoskanne unter die Kaffeemaschine und drückte einige Knöpfe. Mit einem höllischen Lärm machte das Monstrum sich daran, die Bohnen zu zerkleinern. Keine Sekunde abwartend, wandte sich das Katzenmädchen ab und eilte aus der Küche und in schnellen Sätzen die Treppe empor. Doch sie hatte nicht einmal den ersten Absatz erreicht, als ein lautes Klopfen sie mitten in der Bewegung innehalten ließ. Überrascht wandte sie sich zur Tür. Dann fiel ihr wieder ein, dass sie am Vormittag einen Anruf erhalten hatte, dass eine Gruppe flüchtiger Mutanten, eventuell mit Verletzten, im Laufe des Tages ankommen würden. Ab und an wunderte es sie, wie weite Kreise das Geheimnis um ihre WG zog. Eigentlich schien es ihr noch etwas früh. Aber in dem Durcheinander hätte sie die Gruppe ohnehin völlig vergessen. Gut also, dass sie sich nun frühzeitig in Erinnerung rief. Sie seufzte - wenn, dann kam alles auf einmal.

    So drehte Felina also auf dem Absatz um und hechtete die Treppe hinunter. Ab und an liebte sie es, ihre Kräfte zu nutzen. Binnen Sekunden war sie an der Tür. Nur für den Fall schnappte sie sich ein Cap der Boston Sox, welches für solche Fälle an der Garderobe bereit lag, und setzte es auf. Dann öffnete sie schwungvoll und mit einem freundlichen Lächeln die Tür. Schnell hatte sie gelernt, dass der Ersteindruck entscheidend war und die meisten Flüchtigen dringend Vertrauen und Geborgenheit benötigten.

    Das Lächeln gefror mit einem erstickten Ton der Überraschung auf ihren Lippen. Für einen Augenblick starrte sie Sylvain an, als habe sie einen Geist gesehen. Doch ebenso schnell drang seine Präsenz in ihr Bewusstsein. Sofort erkannte sie sein Gesicht, seinen Geruch - als hätten sie sich erst gestern gesehen. Natürlich hatte er sich in den Jahren verändert, doch dank Skype wusste sie stets genau, wie er aussah. Nun sah sie ihn endlich wirklich vor sich und konnte ihn tatsächlich... sie führte den Gedanken nicht zu Ende. Stattdessen warf sie sich ihm mit einem erfreuten Ausruf um den Hals. "Sylv!" Sie schmiegte sich etwas zu lange an den ehemaligen Klassenkameraden und fuhr dann erschrocken zurück. Musterte das Wesen, das ihre Instinkte zunächst übersehen hatten und welches dadurch fast erdrückt worden wäre. Schnell wanderte ihr Blick aber wieder zum Gesicht des Kanadiers, suchte seinen Blick. Für diesen Moment waren alle anderen Gedanken wie weggeblasen. Plötzlich stieg eine unerklärliche Nervosität in ihr auf und sie schob sich mit dem Handrücken einige nicht vorhandene Strähnen aus dem Gesicht. "Hi", hauchte sie schüchtern.
    "It does not do to dwell on dreams and forget to live."
    J. K. Rowling


  5. #80
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    Sylvains Grinsen wurde beim Anblick von Felina breiter und breiter und seine Freude wurde durch die Reaktion der Katzendame und der sichtlich gelungenen Überraschung nochmals verstärkt. Der Kanadier hatte das Gefühl, kein Honigkuchenpferd der Welt würde in diesem Moment eine Konkurrenz darstellen können. Er griff nach der Hand von Felina und zog diese nochmals an sich heran. Sam, neugierig und zutraulich zugleich, war inzwischen auf Sylvains Schultern gesprungen und drohte deshalb nicht mehr, zwischen den beiden Körpern zerquetscht zu werden.

    "Hey, Frau Carnivori!", flüsterte Sylvain überspitzt formal Felina zu und drückte sie fest an sich, während Sam die Chance nutzte und das Gegenüber mit neugierigen Blicken und einem hörbaren *schnüffel schnüffel* musterte. Noch ehe die Katzendame reagieren konnte, zuckte Sylvain kurz zusammen. Für einen Moment erhaschten seine Mutantenkräfte die aktuelle Stimmung und Aufregung durch die eben gesehenen Bilder sowie die Festnahme von Jason, ehe Felinas Freude ihn zu sehen wieder überhand nahmen. Er schüttelte das gespürte Gefühle der Aufruhr innerlich ab und hoffte irgendwie, dass es sich nur um einen Fehlalarm handelte und er später in der Wohnung eine sinnvolle Erklärung vorfinden würde. Vielleicht war ja einfach nur die Pizza zu lange im Ofen gewesen. Für eine Millisekunde versank Sylvain in einem Gedanken: "Mmmmh... Pizza!" - "Ruhe, Bauch!"
    Stellt ein Mann sein Fahrrad an einer Laterne ab und geht einkaufen. Als er wiederkommt, ist die Laterne weg...

  6. #81
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    Entsetzen ergriff Besitz von Sergio - und nicht nur, weil er außerhalb von Irland noch nie jemanden derart hatte fluchen hören, sodass er das Telefon einige Zentimeter von seinem Ohr entfernt gehalten hatte. Doch die wenigen Infos, die er von Ben erhalten hatte, klangen nach einer beängstigenden Eskalation der Lage im Hafen.

    "Joder!", fluchte er laut vernehmlich und warf dem mit ihm im Raum verbliebenen Andrew einen sorgenvollen Blick zu. "Im Hafen scheint die Hölle los zu sein ... eine bewaffnete Gruppe Radikaler hat sich anscheinend eingemischt."
    Er wandt er sich wieder in Richtung des Fernseher und versuchte diesen mit einer Handbewegung wieder einzuschalten. Doch er war zu nervös, um das Energiemuster der Infrarotfernbedienung aus dem Kopf heraus korrekt zu reproduzieren und der Bildschirm blieb dunkel. Stattdessen hörte er, wie im Nebenzimmer das Funkradio anging und Countrysongs erklangen. Eine Reihe spanischer Flüche vor sich hinmurmelnd lief er zum TV-Gerät und schaltete es direkt am Gehäuse ein, da immer noch niemand die Batterien wieder in die fallengelassene Fernbedienung eingesetzt hatte, wobei er den Ton laut genug stellte, um Johnny Cash von nebenan zu übertönen. Vor seiner Verjüngung wäre ihm so etwas nicht passiert.

    Gebannt sah er auf den Fernseher und wartete ab, ob es aktuelle Livebilder gab.
    Geändert von Foxx (17.10.2015 um 13:28 Uhr)

  7. #82
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    Buffalo, kurz nach 4 Uhr

    Foxx

    Daniel setzte gerade zu einem bestätigenden Nicken an, da war Lilli schon aus dem Wagen gehuscht. Er nahm sich einen kurzen Moment, schloss die Augen und atmete tief ein. Würde er ihr vertrauen können? Er hatte nichts als ihr Wort, dass sie alte Bekannte waren ... doch im Grunde war es mit Kim nicht anders gewesen. Er hatte keine Wahl - er musste vertrauen. Und sich von Pandy so schnell wie möglich mal ausführliche Infos zu den diversen, zufälllig immer wieder seinen Weg kreuzenden früheren Klassenkameraden geben lassen.
    Als er bemerkte, dass Lilli sich der Beifahrerseite näherte, rutschte er auf den Fahrersitz. Er wartete bis sie eingestiegen war, vergewisserte sich, dass sie die Waffe eingesammelt hatte und griff dann nach den Zündkabeln um diese kurzzuschließen. Dann fuhr er den Wagen von der Tankstelle und in Richtung der Apotheke. Um keine Aufmerksamkeit zu erregen, bog er in eine Seitenstraße ab, so dass der Wagen für den Tankwart nicht mehr zu sehen war, sollte dieser ihnen nachblicken. Er hielt den Wagen erneut und hielt Lilli dann die offene Hand entgegen, damit sie ihm seine Waffe zurückgeben konnte.

    Felicat

    Lilli blickte sich kurz um, aber zumindest auf der Straße war sonst niemand. Hoffentlich blieb es so... Sie bückte sich und hob die Waffe auf, die beinahe unter das Auto gerutscht wäre. Sie sicherte die Pistole und hielt diese dann unter ihrer offenen Jacke versteckt. Nicht, daß der Tankwart sie noch für Räuber hielt und mit der eigenen Kanone anrückte. Lilli versuchte, durchzuatmen und sich zu beruhigen, aber noch immer tobte das Adrenalin durch ihre Adern und sie wußte, sie würden gleich noch einen Einbruch begehen müssen. Dabei hatte der Tag doch noch gar nicht richtig angefangen. Lilli umrundete den SUV und stieg dann auf der Beifahrerseite ein. wortlos zeigte sie Daniel die Waffe, bevor sie sich anschnallte. Daniel hatte mehr Glück damit, den Wagen zu starten und wenig später standen sie in einer Seitenstraße, nahe der Apotheke. Lilli drückte Daniel die Pistole in die ausgestreckte Hand und schnallte sich ab.
    "Was brauchen wir für deinen Freund?" erkundigte sie sich leise und warf einen Blick zu dem dunkelhäutigen Mann auf dem Rücksitz.


    Foxx

    Daniel nahm die Waffe an sich. Als Lilli sich abschnallte, bemerkte er, dass er gar keinen Gurt angelegt hatte und schalt sich innerlich dafür – nicht weil er allzu Sorge um die eigene Sicherheit hatte, sondern weil solche kleinen Details der Polizei Anlass geben konnten, sich genauer mit ihm zu befassen. Zwar mochte um diese Uhrzeit noch nicht die Gefahr bestehen, dass man von außen sah, ob er seinen Gurt trug, doch später am Tag wäre diese der Fall und er sollte besser gleich auf so etwas achten.
    Ihm fiel, obwohl sie leise sprach, eine gewisse Entschlossenheit in Lillis Stimme auf und erst jetzt bemerkte er, dass sie ihn gar nicht gefragt hatte, weshalb ein schwer verletzter Nordafrikaner auf der Rückbank lag. Sie mussten sich gut kennen, wenn sie ihm angesichts solcher Umstände dennoch sofort vertraute und bereit war, Komplizin bei einem Einbruch zu sein … gut, andererseits hatte sie wenige Minuten zuvor seinen Wagen stehlen wollen … der seinerseits gestohlen war. Pfadfinder war niemand von ihnen.
    „Desinfektionsmittel, Verbandsmaterial, Entzündungshemmer, Schmerzmittel … und am besten ein Breitbandantibiotikum, zur Vorbeugung.“ Er legte den Kopf schief und blickte Lilli an. Sie hatte demonstriert, dass sie ein Speedster war, doch er war sich nicht sicher, wie sie ihre jeweiligen Fähigkeiten hier am besten einsetzten. Es war zwar nicht davon auszugehen, dass die Apotheke über raffinierte Sicherheitssysteme verfügte, aber das war kein Grund, kopflos zu agieren.
    „Ich kann hinein ohne die Tür aufbrechen zu müssen“, konstatierte er.

    Felicat

    Daniel schwieg einen Moment, offenbar in Gedanken, dann gab er eine hübsche Einklauliste zum besten, die eigentlich in jeden Erste Hilfe-Kasten für Mutanten gehörte. Sie nickte kurz. Daniel musterte sie derweil, vielleicht um seine Erinnerungen auszugraben, vielleicht auch nur weil er an ihrem Plan feilte. Letzteres war dann auch der Fall. "Ich kann mich inzwischen durch Wände vibrieren, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich dann die Medikamente unfallfrei wieder mit rausvibrieren kann. Ich denke, das ist eher ein Job für dich. Ich halte derweil die Augen offen. Und bewache deinen verletzten Freund." Lilli drehte sich ein Stück um, um nach dem Handgelenk des Fremden zu tasten. Zu ihrer Erleichterung fühlte sie einen Puls. "Noch lebt er. Armer Kerl. Wie heißt er? Nur für den Fall, daß er aufwacht.


    Foxx

    Daniel quittierte Lillis Erläuterung mit einem respektvollen Nicken. Er hatte nur selten von Speedstern gehört, deren Fähigkeit so weit fortgeschritten war, dass sie auf molekularer Ebene das Durchdringen von Materie erlaubte. Es war sicherlich nur vorteilhaft, eine Verbündete mit derartigen Kräften zu haben.
    Die Frage nach dem Namen des Ägypters aber brachte ihn aus dem Tritt. Mit einer gewissen Betretenheit bemerkte er, dass er sich darüber bisher gar keine Gedanken gemacht hatte. „Ich weiß es nicht“, räumte er tonlos ein. „Er hat mich aus einer brenzligen Situation gerettet und ist dabei angeschossen worden.“ Dies war vorerst alles an Erklärung, was er anbieten wollte.
    Er öffnete die Tür und meinte im Gehen: „Wenn etwas ist, dann drück zweimal kurz die Hupe.“

    Felicat

    Daniel wirkte plötzlich alles andere als sicher. Das Warum offenbarte Lilli sich auch sogleich, als er zugab, dass der Verletzte eher zufällig an Daniel und dann in dessen Auto geraten war. "Das war wirklich heldenhaft von ihm", antwortete Lilli, nachdem sie die Überraschung verarbeitet hatte. "Mach ich", fügte sie dann noch hinzu, während Daniel ausstieg. Nach einem letzten Blick auf den Verletzten wandte Lilli ihre Aufmerksamkeit auf ihre Umgebung.
    Während sie die noch dunklen Straßen sondierte, zog sie eine Bifi aus der Jackentasche, wickelte sie aus und begann zu essen. Hoffentlich bemerkte niemand ihren kleinen Einbruch. Aber es war realistischer vom Gegenteil auszugehen. In einigen Fenstern wurde es schon hell, Zeugnis, das einige hier doch früh raus mussten. "Ganz ruhig", wisperte Lilli sich selbst auf Deutsch zu. Sie waren nur ein geparkter Wagen in einer Straße und hier passierte überhaupt nichts Außergewöhnliches …


    Foxx

    Mit antrainierter Geschmeidigkeit eilte Daniel über die Straße in Richtung der Apotheke und achtete dabei, den Lichtkegeln der Straßenlaternen fern zu bleiben ohne ihnen dabei „auffällig unauffällig“ auszuweichen. Er erreichte die die Eingangstür der Apotheke. Ein Rollgitter war herabgelassen. Prüfend sah er sich nach einer Alarmanlage um und wurde fündig: Ein kleiner Elektrokasten, der mit einem Sicherheitsschlüssel geschaltet werden konnte, befand sich links an der Tür. Daniel seufzte – vermutlich war es ein Bewegungsmelder basiertes Alarmsystem. Er würde es ausschalten müssen, doch hindurch zu shiften würde ihm nicht helfen – zwar zerstörte er dabei elektronische Geräte, doch Alarmsysteme waren üblicherweise so gestaltet, dass sie bei einem Kurzschluss automatisch auslösten. Ohne geeignetes Werkzeug würde es schwierig sein, die Alarmanlage zu deaktivieren.
    Er beschloss, anders vorzugehen. Mit seiner linken Hand bildete er einen Sichtschirm oberhalb seiner Augen und bewegte dann seinen Kopf an die Scheibe um ins Innere der Apotheke zu sehen. Nachdem sich seine Augen auf die Dunkelheit im Innern eingestellt hatten, wurde er kurz darauf fündig: Der Bewegungsmelder war so installiert, dass er vor allem den Eingangsbereich erfasste. Der Bereich hinter dem Bedientresen hingegen sollte großteils außerhalb des Erfassungswinkels liegen. Daniel beschloss, sein Glück zu wagen. Binnen eines Wimpernschlags verblassten seine Konturen und wie ein Lichtstrahlenbündel bewegte er sich durch das Rollgitter und die Tür, durch den Kundenbereich hindurch bis hinter den Tresen, wo er wieder manifestierte. Er verharrte einen Augenblick und hielt die Luft an. Kein Alarm ging los. Erleichtert atmete er aus.

    Felicat


    Lilli stopfte die dritte leere Bifi-Verpackung in ihre Jackentasche. Noch war kein Alarm losgegangen Und noch war auch sonst alles ruhig. Draußen zumindest, Lilli konnte nicht verhindern, vor Anspannung in ihrem Sitz zu hibbeln. Ein Licht im Rückspiegel ließ Lilli schnell ihren Kopf nach hinten drehen. Ihr blieb beinahe das Herz stehen, als sie das Auto im Schein einer Straßenlampe als Polizeiauto identifizierte. Daniel hatte doch keinen Alarm ausgelöst, oder? Automatisch sank Lilli tiefer in den Sitz. Sollte sie jetzt hupen? Aber das Auto hatte weder Licht noch Sirene an. Es fuhr nur sehr langsam die Straße hinab. Wahrscheinlich nur eine Routineuntersuchung. Oder? Was, wenn sie wußten, daß sie dachte, daß sie nur routinemäßig unterwegs waren? Wenn die Polizisten sie nur glauben machen wollten, daß sie vorbeifahren würden? Lilli biß sich auf die Unterlippe. Scheiße!


    Foxx

    Daniel war indes im Hinterzimmer der Apotheke und durchsuchte die Ausziehschränke. Iod sowie Ibuprofen 800 hatte er bereits gefunden und in einen Stoffbeutel mit der Aufschrift „Der Umwelt zuliebe“ gepackt. Jetzt war er auf der Suche nach einem geeigneten Antibiotikum. Doch ihm fehlten die nötigen Kenntnisse, um aus Produktbezeichnungen wie „Dekufan“ oder „Benetrophol“ abzuleiten, worum es sich handelte. Ein Lichtkegel aus dem Verkaufsraum ließ ihn innehalten. Vorsichtig schlich er sich zurück zum Tresen. Das Licht musste zu einem Auto gehören, welches draußen vorbeifuhr. Daniel hielt den Atem an. Er kniff die Augen zusammen, doch er konnte nicht erkennen, ob es sich um ein Taxi, einen Privatwagen oder aber doch einen Streifenwagen handelte. Bislang war kein Hupen zu hören, also schien keine unmittelbare Gefahr zu drohen.

    Felicat

    Lilli rutschte noch tiefer, bis sie eingekeilt zwischen Handschuhfach und Sitz auf dem Boden saß. Das Licht glitt an dem SUV vorbei. Hoffentlich hatten die Beamten keine Ahnung, daß ein SUV vermißt wurde, sonst stiegen sie noch hier aus und überprüften die Kennzeichen. Aber das Glück schien ihnen hold zu sein... oder zumindest ihrem bewußtlosen, verletzten Helden auf dem Rücksitz. Das Licht verschwand und als Lilli vorsichtig wieder nach oben krabbelte und durch die Scheiben spähte, verschwand das Polizeiauti bereits am anderen Ende der Straße. "Daniel, komm bloß schnell zurück", murmelte sie. Nicht, daß die Freunde und Helfer doch noch umdrehten, weil ihnen irgendetwas merkwürdig vorgekommen war.


    Foxx

    Der Wagen zog vorbei, und das Licht wurde schwächer, als das Auto sich entfernte. Daniel löste die Spannung, atmete aus und fuhr sich mit der rechten Hand nervös über die Augen. Er musste sich beeilen. Rasch eilte er noch einmal in den Lagerraum zurück, zog den erst besten Apothekerschrank auf und entschied sich nach kurzem Zögern für ein Medikament namens „Renostan“, das ebenso gut ein Antibiotikum wie ein Abführmittel sein mochte. Dann eilte er zurück in den Kundenraum. Zu spät bemerkte er, wie nervös er agierte, als er gegen einen Aufsteller für Allergiemedikamente stieß und diesen umwarf.
    Daniel wusste, was dies bedeuten würde. Noch ehe der Aufsteller den Boden berührte, warpte er durch den Raum und das Schaufenster hindurch und stand auf der Straße. So schnell er konnte, hastete er in Richtung des Wagens. Hinter ihm erschall eine penetrante Sirene, als der Aufsteller in den Erfassungsradius des Bewegungssensors fiel. Er erreichte den Wagen, riss die Tür auf, warf Lilli den Stoffbeutel zu und stieg ein. Binnen Sekunden hatte er die beiden Zündkabel abermals kurzgeschlossen und trat aufs Gas …

    Felicat

    Lilli sprang fast an die Decke des Wagens, als ein grauenvolles Geräusch erklang. Scheiße! Der Alarm! Da sah sie auch schon Daniel zum Auto eilen. Er öffnete mit Schwung die Tür und nur Lillis Schnelligkeit ermöglichte es ihr, den Beutel sicher aufzufangen. Sie wollte wirklich nicht noch Fläschchen unter den Sitzen suchen... Daniel saß gleich darauf und startete erneut den Motor auf die unkonventionelle Weise. Lilli ließ das Stoffsäckchen vorsichtig zu Boden gleiten und schnallte sich dann an. Mit einem Fuß schob sie ihren Rucksack über ihre ungewöhnliche Beute. "Die Polizei wird schnell hier sein", informierte Lilli Daniel. "Das eben war einer ihrer Streifenwagen." Sie deutete in die entsprechende Richtung. "Sie sind da lang.


    Foxx

    Daniel nickte dankbar auf Lillis Erläuterung, zog die Handbremse und driftete den Wagen bis er gewendet hatte – es gab nur wenige intelligente Gründe, in die gleiche Richtung wie der vorbeigezogene Streifenwagen zu fahren. Er bog zurück auf die Hauptstraße, auf welcher auch die Tankstelle lag, und beeilte sich, Distanz zwischen sich und den Tatort zu bringen. Sein Ziel war die Landstraße in Richtung Boston. Der Klang der Alarmanlage wurde leiser und bisher konnte er keine Polizeisirene oder gar ein Blaulicht ausmachen. Sollte die Polizei die Apotheke inspizieren, so würde sie auf keinerlei Einbruchsspuren stoßen, lediglich einen umgefallenen Pappaufsteller. Drei fehlende Medikamente ließen sich im Zweifelsfall auf mangelhafte Inventur zurückführen. Vermutlich würde man es dabei belassen und das Ganze für einen unglücklichen Umstand halten. Doch darauf wollte es Daniel nicht ankommen lassen. Er schaltete hoch und beschleunigte, wobei er darauf achtete, die Geschwindigkeitsbegrenzung nicht zu sehr zu überschreiten – nicht dass er am Ende wegen Rasens angehalten wurde.
    In diesem Moment fiel ihm auf, dass er sich abermals nicht angeschnallt hatte, und er zog den Gurt mit einer fließenden Bewegung über seinen Oberkörper und klickte die Schnalle in das Gegenstück. Dann schnaubte er, begleitet von einem kurzen Lacher und mit einem erleichterten Grinsen sah er zu Lilli: „Das wäre geschafft.“

    Felicat

    Daniel tat das Klügste und fuhr in die entgegengesetzte Richtung, zurück auf die Hauptstraße. Lilli atmete erst auf, als sie einige Kilometer zwischen sich und die Apotheke gebracht hatten. Noch dazu ohne einen weiteren Polizeiwagen. Vielleicht war auch etwas viel Wichtigeres geschehen und die Polizei würde erst viel zu spät den kleinen Einbruch entdecken. Falls es überhaupt etwas zu entdecken gab. Ein Klicken riß Lilli aus ihren Gedanken. Daniel hatte sich nun auch angeschnallt. Lilli grinste ebenfalls. "Ja, und das ohne weitere Verletzte." Jetzt wirkte Daniels Gesicht fast schon jungenhaft, viel gelöster... Ein wenig so wie zu ihrer Anfangszeit in Irland.
    "Jetzt müssen wir nur deinen Retter irgendwo versorgen. Und dann... Ich weiß zufällig von einem sicheren Haus für Mutanten in Cambridge. Dort nehmen sie auch Verletzte auf. Damit wäre seine Versorgung fürs Erste gesichert. Ich hab die Adresse von einer Mutantin bekommen, die ich auf meiner Suche getroffen habe."


    Foxx

    Daniels Gelöstheit hielt an. Der Kick des knapp geglückten Einbruchs hatte ihm einen Adrenalinschub verpasst, der ihn die bevorstehenden Herausforderungen als bewältigbar ansehen ließ.
    „Lass uns noch etwas Strecke machen, dann suchen wir uns erst einmal einen Rastplatz und versorgen ihn.“ Er machte eine unnötige Kopfbewegung in Richtung Rückbank, es war ohnehin klar, von wem er sprach. „Dann sehen wir weiter.“
    Daniel ließ sich Lillis Vorschlag durch den Kopf gehen. Er war mit Kim ohnehin in Boston verabredet, Cambridge lag quasi auf dem Weg. Er wollte aber keine Zusagen machen, ohne nicht mindestens noch einen Versuch zu unternehmen, mit Kim in Kontakt zu treten.
    Doch die Details waren vorerst egal. Der Weg wäre derselbe. Nun galt es erst einmal, weiter voran zu kommen. Zudem schuldete er Lilli eine Erklärung zu seiner Amnesie. Und er seinerseits wollte nun natürlich mehr über die ihm nicht bekannte Freundin aus der Vergangenheit erfahren. Die kommenden Stunden würden definitiv nicht langweilig werden.

    Felicat

    "Ist in Ordnung", stimmte Lilli zu. Offenbar konnte Daniel sich noch nicht durchringen, direkt nach Cambridge zu fahren, aber zuerst hatten sie auch noch ein paar andere Dinge zu bereden. Wie zum Beispiel was Daniel in den Staaten tat, wieso er sich an nichts erinnerte und was er trieb, dass andere angeschossen werden konnten. Und sie hatte auch einiges zu berichten. Bevor sie aber anfingen, sich auszutauschen, zog Lilli noch mehr Bifi und zwei Dosen Cola aus ihrem Rucksack. "Hier, ein Frühstück. Und dann lass uns reden..."
    Geändert von Foxx (28.02.2016 um 10:12 Uhr)

  8. #83
    Mitglied Avatar von Sac
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    J.C. blieb allein in der Küche zurück. Kaffee war immer eine gute Idee. Er lauschte dem monotonen Geräusch des durchlaufenden Wassers und den kleinen Zischlauten, die die Maschine regelmäßig von sich gab. In Gedanken stellte er sich bereits den Geruch des fertigen Kaffees aus frischen Bohnen vor.
    Mit geübten Bewegungen gab er Nudeln in den Topf, holte ein Sieb hervor und stellte es in die Spüle. Als nächstes wandte er sich der Fertigsoße zu, die Felina mit gerümpfter Nase zur Kenntnis genommen hatte. Ein König kulinarischer Köstlichkeiten war er nicht, aber für eine Grundversorgung hatte es sein Leben lang gereicht. Und die Nudeln waren in weniger als zehn Minuten mitsamt Soße servierfertig.
    Mit der Soße holte er auch gleich eine Packung Brownies hervor, noch Felinas Frage nach Zuckrigem im Ohr. Er stellte die Packung gut sichtbar neben die Kaffeemaschine, bevor er Geschirr für alle aus den Schränken holte.
    Als es schließlich nicht mehr viel zu tun gab, als den Nudeln und der Soße ihre Zeit zu lassen, lehnte er sich mit verschränkten Armen gegen den Küchenschrank. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen. Die Entwicklung, die sein Besuch in den USA gerade nahm, gefiel ihm nicht. Er war ganz zufrieden damit gewesen, sich aus allen Mutantenschwierigkeiten herauszuhalten. Zwar hatte seine Bar immer noch jederzeit ein Zimmer zum Unterschlupf, wenn es nötig war, doch das hier war ein ganz anderes Kaliber, als einer einsamen Seele ein Quartier für die Nacht anzubieten.
    Totgesagte leben länger.

  9. #84
    Mitglied Avatar von Shane_Gooseman
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    Andrew war perplex Felina hatte sich im Laufe der Jahre sehr verändert. So resolut und befehlend hatte er Sie noch nicht erlebt. Er erinnerte sich noch sehr gut daran wie er Felina bei einem ihrer ersten Treffen von einem Baum retten musste.
    Als die Katzendame und J.C. das Wohnzimmer verließen blieb Andrew noch einen Augenblick stehen um zu sehen was Sergios Anruf brachte. Andrew selber hatte sich sein eigenes Smartphone geschnappt und überprüfte die sozialen Medien, Twitter, Facebook und die anderen Sozialen Plattformen waren eine gute Informationsquelle wenn man wusste wonach man suchen musste.
    Schnell ging er die gängigen Hashtags durch und gab entsprechende Suchbegriffe ein. Es dauerte nicht lange bis er erste Ergebnisse gefunden hatte es gab doch immer irgendwelche Idioten und Wichtigtuer die es nicht lassen können von solchen Ereignissen live zu posten.
    Etwa zur selben Zeit führte Sergio sein Telefonat und sein Informant schien ein ähnliches Bild wieder zugeben wie die Nachrichten die Andrew gerade bekam.
    Als der verjüngte Spanier den Fernseher wieder einschaltete sah Andrew gerade einen Kurzclip einer Explosion im Hafen.
    „Oh ja das kannst du wohl laut sagen da scheint der Teufel los zu sein. Und egal was wir hier planen für die Aktion im Hafen kommen wir zu spät.“
    Er zeigte Sergio das Video bis der Fernseher ein klares Bild brachte.

  10. #85
    Mitglied Avatar von Felina Noctis
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    Spielleitung: Cambridge, Massachusetts, Freitag, kurz nach 16:00 Uhr

    Zunächst schien es, als bliebe Andrews Smartphone ihr einziges Fenster zur Außenwelt. Natürlich nahm der alte Schrottkasten Sergios Manipulationsversuche mit wenig Humor. Erst einmal gab es ein wenig Schneegestöber, ein unscharfes Bild, keinen Ton. Auch keinen hörbaren Erfolg beim Versuch, die Lautstärke zu regulieren – lediglich die Skala stieg. Doch dann konterte der Fernseher urplötzlich, indem er CNN verweigerte und stattdessen gestochen scharf Fox News wiedergab. Ohrenbetäubend schallte eine Sirene durch das Wohnzimmer und wohl das gesamte Haus – fürwahr, es wäre ein Wunder, wenn die Nachbarn es nicht hörten. Auf einem „live“ untertitelten Video sah man zunächst vor allem eine dichte Rauchwolke und nur verschwommen einige verstreute Körper. Wer dort lag und ob es sich um verletzte oder Tote handelte, war nicht zu erkennen. Das Bild war von einiger Entfernung aus der Vogelperspektive aufgenommen, höchstwahrscheinlich von einem Hubschrauber.

    Über die Sirenen dröhnte die Stimme eines unsichtbaren Nachrichtensprechers „…reagierten mit unprovozierter Gewalt auf einen Routineeinsatz der Einreisekontrolle. Es scheint sich dabei um einen Konflikt verschiedener und untereinander verfeindeter Splittergruppen zu handeln, in den die Gesetzeshüter geraten sind. Einer der Terroristen, hat eine Beamtin als Geisel genommen und befindet sich nun auf der Flucht. Laut Augenzeugenberichten handelt es sich…“ der Nachrichtensprecher unterbrach sich kurz und fuhr dann zögerlich fort „um einen Werwolf. Vermutlich hat er sein Opfer bereits infiziert…“ Die Szenerie wechselte kurz zu einem offensichtlich stark vergrößerten und dementsprechend verschwommenen Bild, auf dem am Rande der Rauchwolke eine etwas größere, entfernt als Mann zu erkennende Gestalt eine weitere Person aus der Gefahrenzone trug. Die Farben entsprachen der Kleidung, die sie zuvor an Jason gesehen hatten. „Die Situation am Anschlagsort ist weiterhin unübersichtlich, doch ersten Meldungen zu Folge gibt es mehrere Tote und schwer verletzte Polizisten…“

    Tief in seiner eigenen Welt versunken bemerkte J.C. kaum, dass Johnny Cash seine Gedankengänge plötzlich mit sanfter Stimme untermalte. Gerade noch konnte er ein kleines, unscheinbares Küchenradio als Ursprung von „Hurt“ identifizieren, bevor im Wohnzimmer nebenan die Hölle losbrach. Sirenen, ein Nachrichtensprecher – selbst in der Küche war der Ton noch laut und deutlich genug, um den Inhalt der Worte zu verstehen…
    "It does not do to dwell on dreams and forget to live."
    J. K. Rowling


  11. #86
    Mitglied Avatar von Felina Noctis
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    Cambridge, Massachusetts, Freitag, kurz nach 16:00 Uhr

    Auch Felina blieb kaum Zeit, sich über das selbstsichere Auftreten ihres einst so schüchternen Freundes oder das bizarre Tierchen auf seiner Schulter zu wundern. Kaum bemerkte sie sein leichtes Zucken, da zuckte sie ihrerseits heftig zusammen, als die Sirenen aus dem Fernseher erklangen. Sie löste sich aus der Umarmung, fasste stattdessen nach Sylvains Hand, zog ihn ins Haus und schloss die Tür. Dann wirbelte sie herum in Richtung Wohnzimmer. „Dios mio, estàis locos?“ Ihre Stimme schaffte es sogar, den Fernseher zu übertönen.

    Ohne eine Reaktion abzuwarten, wandte sie sich wieder den beiden Neuankömmlingen zu. “Sorry, hier geht es gerade etwas drunter und drüber! Im Hafen gibt es eine größere Krise, sie haben einige von uns aufgegriffen – darunter auch Jason, du erinnerst dich, der Husky aus Frankreich? Zum Glück bist du nicht mit dem Schiff angekommen… Oder?“ Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass das es ebenso gut Sylvain hätte erwischen können. Die Erkenntnis traf sie mit einer Wucht, dass ihr schlecht wurde und erneut alle Farbe aus ihrem Gesicht wich. Doch schnell riss sie sich zusammen, schließlich war er augenscheinlich gesund und munter hier angekommen. Deshalb fuhr sie in gezwungen lockerem Tonfall fort. „Wir wollten gerade einen Schlachtplan erstellen, als du geklopft hast. Unglaublich, aber es ist fast wie in alten Zeiten! Andrew hatte vor ein paar Tagen die gleiche Idee wie du. J.C. ist zu Besuch da und Sergio… Mr. Vázquez… wohnt seit kurzem hier. Du wirst ihn nicht wiedererkennen! – Oh, aber wo sind denn meine Manieren! Leg erst einmal deine Sachen ab. Du bist sicherlich k.o. Hast du Hunger? Durst? Jay bereitet gerade etwas zu essen vor, der Kaffee ist auch gleich fertig…“

    Wie ein kleiner Wasserfall sprudelten die Worte aus Felina heraus. In ihrer Bemühung, ihn nicht zu beunruhigen und ihm stattdessen das Gefühl des Willkommens und ihrer Freude zu vermitteln, vergaß sie vollkommen, dass es zwecklos war Gefühle vor Sylvain verbergen zu wollen. Vor lauter Aufregung bekam sie auch nicht ein Wort des Nachrichtensprechers mit, jedoch hatte sie die Ohren fest an den Kopf angelegt und scheinbar konnte sie die Lautstärke nicht weiter verdrängen… „Geh doch schon mal in die Küche! Ich bin gleich wieder da. Helfe den Jungs nur schnell mit dem Fernseher – bevor die Nachbarn uns wegen Ruhestörung anzeigen.“ Es sollte scherzhaft klingen, doch als die Worte ihren Mund verließen, war der Klang selbst für ihre Ohren schal. Sie drückte noch einmal kurz die Hand des Kanadiers, die sie ganz selbstverständlich immer noch gefasst hielt, und eilte dann zum Wohnzimmer, um nach den Batterien zu suchen, welche Sergio eben im Raum verteilt hatte. Zu dumm, dass die manuelle Einstellung an dem Gerät kaputt war…
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  12. #87
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    Cambridge, Massachusetts, Freitag, kurz nach 16:00 Uhr

    Sergio hatte sich in die Hocke begeben und versucht, dem geradezu antiken Fernsehgerät Herr zu werden, das bislang nur Rauschen anzeigen wollte, als Andrew ihm die Smartphone-Bilder zeigen wollte. Von seiner Position aus sah er über die Schulter auf zu dem Kumpanen und wurde blass - selbst auf dem kleinen Display war genug zu sehen, um das Grauen zu zeigen, das sich im Hafen abspielte. Er spürte, wie Unruhe von ihm Besitz ergriff, sein Puls sich beschleunigte. iPuta madre! que horror ...

    Dann plötzlich beschloss der Fernseher anscheinend, dass er sich in seinem gestandenen Alter nicht von einem Mobiltelefon ausstechen lassen wollte und dröhnte durch den Raum wenn nicht gar die ganze Straße mit hörsturzverursachender Lautstärke. Vor Schreck fiel Sergio hinten über und musste sich erst wieder aufrappeln, ehe er hektisch und genervt auf den Knopf zur Lautstärkereduzierung einhämmerte. Von hinten erschall Felinas Stimme und gestresst gab er zurück: "Lo siento mucho, pero no es culpa mia que tienes un aparato de mierda que probablemente ya no había funcionado cuando lo heredó tu abuelo en la segunda guerra mundial!" Er merkte nicht, dass er mit der für Spanier üblichen Geschwindigkeit ratterte, mit der jeder Lateinamerikaner mühelos abzuhängen war. Auch sein andalusischer Akzent kam überdeutlich durch, obwohl er sonst ein recht sauberes Kastilisch sprach.

    Entnervt bemerkte er, dass seine Versuche zwecklos waren und wollte sich nun doch gerade endlich nach der Fernbedienung und den Batterien umsehen, als erneut Jason auf den Fernsehbildern zu sehen war, welcher eine offensichtlich bewusstlose und verletzte FBI-Agentin trug und anscheinend aus der Gefahrenzone zu bringen versuchte. Freilich deuteten Kommentatoren bei Fox News das Geschehen anders. Entsetzt schüttelte Sergio den Kopf. "Dios mío ...", war alles, was er hervorbrachte, während hinter ihm Felina der Raum betrat und sich der Fernbedienung annahm.
    Geändert von Foxx (17.10.2015 um 21:34 Uhr)

  13. #88
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    Spielleitung: Boston, Hafen

    Eine der Türen des Schwarzen SUV öffnete sich. Ein untersetzer Mann stieg aus. Er hatte ein Telefon an seinem Ohr und sprach schnell hinein.
    Von seiner Position aus, konnte Jason nicht hören worum es ging, doch es schien als ob dem Mann irgendetwas gar nicht gefiel. Er wirkte fahrig und fuchtelte mit der anderen Hand wild umher, warf immer wieder einen Blick in die Richtung des Hafens auf der vermeintliche Anti-Terror-Einsatz gerade so grandios schief gegangen war.
    Er schien immer mehr aus sich zu sein, als die vordere Tür sich öffnete und ein weiterer Mann, dieser von der Statur eines Schranks ausstieg. Er wirkte weitaus ruhiger und musterte die Umgebung. Fast schien es als habe er Jason gesehen, doch dann beugte er sich zurück in den Wagen und zog etwas hervor, dass er unter einer Jacke verdeckt hielt...

    Als William den Blick in Richtung des Krans richtete, konnte er Ben erkennen, der gerade versuchte sich selbst in Sicherheit zu bringen. Offensichtlich war er aus irgendwelchen Gründen viel zu lange bei seinem Kran geblieben und so waren 2 Feuerbälle an Ihm vorbei gerauscht, hatten die Umgebung um Ihn herum in Flammen gehüllt, so dass es nur noch einen Rückzugsweg für Ihn gab. In Richtung der panischen FBI-Agenten, die wie wild um sich schossen. Die Chance, dass er von einem Querschläger getroffen werden konnte, war deutlich höher, die Chance auf einen Gewinn in der staatlichen Lotterie und das sollte etwas bedeuten.

    Als Thomas den Wagen beinahe erreicht hatte, verschwand dieser urplötzlich vor seinen Augen. Als er sich umdrehte konnte er auch den FBI-Agenten, den er soeben niedergeschlagen hatte nicht mehr sehen. Er war verschwunden, so als ob er nie dagewesen wäre. Auch der Schmerz den er empfunden hatte, war urplötzlich verschwunden. Nur der Rauch, in dem er sich befand schien echt zu sein. Nach wie vor hörte er Stimmen, Panik, das Geschrei von Männern und Frauen, sowie immer wieder abgegebene Feuersalven aus Handfeuerwaffen.

    Jason schaffte es Agent Whitmann unbeschadet in Richtung der Container zu befördern. Weder wurde er von den anderen FBI-Agenten noch von den unbekannten Angreifern aufgehalten. Auch die Hitze des Feuers schien hier nicht mehr so gefährlich zu sein.
    Whitmann schlug die Augen auf, blinzelte und stöhnte leicht auf, als den Schmerz verspürte. Bevor Sie etwas sagen konnte, durchfuhr Sie erneut der Schmerz und außer einem Stöhnen entkam kein weiterer Laut Ihren Lippen.

    Als Rick an der Stelle ankam, an der zuvor noch Thomas und Jason, sowie viele der anderen mutmaßlichen Mutanten gefangen gehalten wurde, entdeckte er den leblosen Körper eines Menschen auf dem Boden. Sein Körper sah vollständig verbrannt aus - augenscheinlich durch einen direkten Treffer mit einem Feuerball, doch als Rick Ihn berührte konnte er noch einen Puls fühlen. An der Brusttasche des Agenten konnte er einen verkohlten FBI-Ausweis erkennen, auf dem mittig die Buchstaben thor prangten. Offensichtlich war dies nicht der Name des Mannes, doch die davor und dahinter liegenden Buchstaben konnte Rick nicht erkennen
    God's in his heaven - all's right with the world.

  14. #89
    Moderator Fanprojekte & RPG Avatar von Zero-Cool
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    Spielleitung: Murrays Corner, New York State Road NY33-E

    Rund eine dreiviertel Stunde nach Ihrer ungewöhnlichen Abreise aus Buffalo waren Daniel und Lilli an Murrays Corner, einer Abzweigung der Staatsstraße NY 33-E auf dem Weg von Buffalo noch Boston angekommen. Daniel hatte entschieden, dass es wohl besser wäre sich von den Hauptstraßen fern zu halten und so hatten die beiden die Interstate 90 gemieden und waren stattdessen im Nirgendwo angekommen. Es wurde langsam hell und so konnten die beiden auch ohne Lichter sehen, was Lilli einen recht guten Blick auf den bewusstlosen Ägypter auf der Rückbank des Wagens erlaubte. Inzwischen hatten Sie es auch geschafft das Radio des Wagens, welches durch Lillis vorherigen Versuch denselbigen zu stehlen beeinträchtigt worden war, auch normale Lautstärkte einzustellen.

    Noch immer hatten Sie nichts von Kimberly gehört. Das mochte auch daran liegen, dass Daniel das Telefon nur einmal kurz eingeschaltet hatte, um es auf Nachrichten zu prüfen, bevor Sie Buffalo letztlich verließen. Schon dort hatte er als einzige Meldung das zur Neige gehen seines Akkus vorgefunden...
    Geändert von Zero-Cool (09.11.2015 um 22:56 Uhr)
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  15. #90
    Mitglied Avatar von RyuDragon
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    Hafen von Boston

    Als eine der Türen des schwarzen SUVs sich öffnete, ging Jason schnell hinter einem Stapel Eisenträger, der unweit der Hafenzufahrt abgelegt worden war, in Deckung. Er wusste selbst nicht so genau warum er das tat, aber irgendetwas an der ganzen Situation kam ihm merkwürdig vor, und er hielt es für besser nicht gesehen zu werden. Vorsichtig lugte er um die Ecke. Ein untersetzter Mann war ausgestiegen und telefonierte hektisch, wobei er immer wieder in Richtung des Hafens blickte. Jason konnte nicht hören was gesprochen wurde, doch er was sich sicher, dass es etwas mit den Geschehnissen dort zu tun haben musste. Er erinnerte sich wieder an die Worte des jungen Mannes, der ihm gesagt hatte, dass unschuldige Mutanten leiden müssten, und wurde unruhig. Dieser Mann wirkte definitiv nicht wie ein Polizist oder ein anderer Bundesagent, und das konnte nur bedeuten, dass er zur anderen Seite gehörte, welche Seite auch immer das war. Inzwischen war ein weiterer Mann aus dem Wagen gestiegen. Dieser war sehr viel ruhiger, und musterte die Umgebung sorgfältig. Der Mann war groß und muskulös, möglicherweise eine Art Bodyguard. Als der Mann in seine Richtung blickte zog Jason schnell seinen Kopf zurück. Hoffentlich hatte der Mann ihn nicht gesehen. Einige Sekunden verstrichen, und nichts geschah. Offenbar war er nicht bemerkt worden. Vorsichtig sah er erneut um die Ecke. Der untersetzte Mann telefonierte immer noch aufgebracht und schien seine Umgebung überhaupt nicht wahrzunehmen während er scheinbar mit jeder verstreichenden Sekunde aufgebrachter und hektischer wurde. Vermutlich stand der Mann inzwischen kurz vor einem Herzinfarkt. Der vermeintliche Bodyguard, noch immer die Ruhe selbst, hatte sich inzwischen wieder zum Wagen umgedreht und sich in die noch immer offene Tür gebeugt. Er zog etwas aus dem Wagen, dass unter einer Decke verborgen war. Er versuchte auszumachen um was es sich handelte, doch noch konnte er nichts erkennen.

  16. #91
    Mitglied Avatar von Khamira
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    Unentspannt wippte Kimberly von einem Fuß auf den anderen. Sie hatte das Gefühl als würden ihre Füße einfrieren. Gut, das war vielleicht ein wenig übertrieben, aber sonderlich warm war es hier draußen nicht und die Damen im noch warmen Auto hielten entspannt ein kleines Schwätzchen. Sie warf einen Blick ins Innere des Autos. Pandora wirkte freundlich und aufmerksam, während Sie Brittany schminkte. Doch so ganz traute Kim dem Braten nicht. Es war so auf jeden Fall ein wenig stressfreier als sich dauernd zu streiten, aber sie hatte nicht vergessen wie sich Pandora bis gerade eben noch verhalten hatte. Die Strapazen der letzten Jahre hatten sich deutlich in ihrer Haltung abgezeichnet, doch schien sie vielleicht gemerkt zu haben, dass sie mit dieser Art erst einmal nicht weiter kam und nur eine Zusammenarbeit am besten weiterhelfen konnte. Zumindest war es was Kim tief im Inneren hoffte.

    Entschlossen öffnete Kim ruckartig die Türe. Wärme strömte ihr entgegen und wieder einmal war sie dankbar für die Autoheizung eines jeglichen Autos. "So ihr Lieben, eure gemütliche kleine Runde hat jetzt fertig. Ihr seht hübsch genug aus und sollte noch etwas durchschimmern, so kann man es auch getrost als Sommersprossen deuten." Liebevoll legte Kim einen Arm um den Rücken ihrer Schwester und schob den anderen Arm unter die Knie, so konnte sie ohne große Probleme ihre Schwester aus dem Beifahrersitz heben und in den Rollstuhl setzen. Einzig und allein die fehlende Decke störte sie ein wenig. So hätte man ihre schuhlosen Füße ein wenig verstecken können. Sie hoffte nur es würde niemandem auffallen. "Es ist noch nicht besonders warm hier draußen und wir haben noch einiges vor uns, vor allen Dingen müssen wir was Essen und Daniel kontaktieren."

    Sie ließ die Tür langsam zufallen und wartete darauf, dass Pandora aus dem Wagen stieg. Als auch diese sich an ihre Seite gesellte, schob Kim den Rollstuhl mit ihrer Schwester in Richtung des Diners. Vor ihrem inneren Auge sah sie schon die heiße Tasse Kaffee und Pancakes vor sich und spürte wie ihr Magen knurrte. Die letzte Mahlzeit war schon eine ganze Weile her, gestern Abend hatte es auch nur etwas Süßes aus dem Automaten, direkt in der Nähe ihres Motelzimmers, gegeben, bevor sie hatten flüchten müssen. Seitdem waren sie nur noch im Auto unterwegs gewesen und zugegebenermaßen war Kim jetzt doch ein wenig froh sich ihre Beine vertreten zu können und etwas zu essen. Zumindest einen kurzen Moment in der Annahme sein, es wäre alles in Ordnung.
    Wenn man den Willen zum Leben hat, kann man aus jedem Ort der Welt ein Paradies machen.

  17. #92
    Alumnus (ehemaliges Teammitglied) Avatar von Foxx
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    Murrays Corner, New York State Road NY33-E

    Daniels Blick war auf die Straße fixiert, unterbrochen von gelegentlichen Blicken in den Rückspiegel. Es war Schweigen eingekehrt, eine Mischung aus Erschöpfung und unausgesprochenen Fragen. Aus dem Radio erklang gerade ein Song von Chris Henderson. Er warf einen Blick zum Beifahrersitz, um zu sehen, ob Lilli wach war. Er wusste, sie hatte Fragen, doch er wusste genau genommen gar nicht, wie er diese beantworten sollte. Denn was war eigentlich geschehen vor dreieinhalb Jahren? Weder er noch Pandy hatten das je richtig rekonstruieren können. Er hatte ihr das Nötigste zur Situation erklärt, dass er auf der Suche nach einer Freundin war und in einem Motel attackiert worden war, wobei der Junge auf der Rückbank eingegriffen hatte und verletzt worden war. Doch bezüglich der weiteren Details oder anderer Fragen hatte er sie vorerst auf später vertröstet.

    Der junge Nordafrikaner auf der Rückbank atmete inzwischen ruhig. Zwar hatte "Renostan" sich als Medikament gegen Harndrang herausgestellt und war somit wenig hilfreich, doch immerhin hatten Lilli und er dem Jungen erfolgreich zwei Ibu 800 verabreicht und beim Verbandswechsel die Wunde mit Iod desinfiziert. In Kombination mit der entzündungshemmenden Wirkung des Schmerzmittels sollte dies vorerst ausreichen, hoffte er.

    Daniel bemerkte, dass er wiederholt blinzelte und gestand sich ein, dass er müde war. Es wäre sinnvoll, demnächst Rast zu machen, einen Kaffee zu trinken, vielleicht etwas zu essen. Bei dieser Gelegenheit sollte er auch sein Smartphone noch einmal checken - vielleicht hatte Kim sich inzwischen gemeldet. Inzwischen hielt er es nicht länger nur wegen der Gefahr, geortet zu werden, ausgeschaltet, sondern auch, weil der Akku nicht mehr lange durchhalten würde. Zwar hatte er ein USB-Ladekabel bei sich, allerdings verfügte das Auto nicht über eine USB-Buchse. Aber vielleicht war Lilli ja entsprechend ausgerüstet?

    "Du hast nicht zufällig eine Powerbank dabei? Oder einen USB-Adapter hierfür?" Er deutete mit der Rechten auf den Zigarettenanzünder.
    Geändert von Foxx (25.10.2015 um 11:52 Uhr)

  18. #93
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    Plötzlich war da ... Bewusstsein. Khaliq erwachte langsam aus einem langen Schlaf; so zumindest fühlte es sich an. Die Augenlider ruhten sanft und waren geschlossen. Nach und nach wurde sich der junge Mann gewahr, dass er schon einige Zeit geträumt hatte - kürzliche Erinnerungen an ein Motel, an die freundliche alte Dame beim Empfang sowie ein paar Mädchen, die er kennengelernt hatte - all das vermischt in wirren Zusammenhängen und Schreckmomenten. Wenn Khaliq nun träumte, bedeutete das auch, er schlief, hatte geschlafen. Irgendwie fühlte er sich schlecht, so als ob er krank werde oder es schon sei. Die ersten Gedanken daran, die Augen zu öffnen hatte er daher schon mehrfach beiseite geschoben. Er war umgeben von Wärme, die sich einerseits angenehm, anderseits fiebrig und elend anfühlte, sodass er ... Moment ... Warum schlief er überhaupt, hatte er sich nicht mit dem einen Mädchen ... wollt er sie nicht ... ?!?

    Erschrocken riss der Ägypter die Augen auf und konnte das, was er nun um sich herum wahrnahm kaum fassen, geschweige denn einordnen. Lag er in ... in einem Auto?! Musik, Bewegung, andere Menschen und ... schlagartig Schmerz. Schmerz, der ihn mit einem Mal voll umfänglich ausfüllte, der ihm die Luft zum atmen nahm. Khaliq riss den Mund auf, wollte nach seiner Mutter, nach irgendjemandem schreien, doch sein Körper beschränkte sich zunächst darauf, viel Luft einzusaugen. Gleich im Anschluss spürte Khaliq wieder diese Energie in sich aufsteigen, dieses Gefühl, kurz bevor sich seine Kräfte explosionsartig entluden ... Doch bevor es dazu kommen sollte, entwich ihm - wenn auch nicht mehr steuerbar - doch noch ein Laut, ein Schrei: "Aaaaaaaaaaaaaaahhh!!!!"

  19. #94
    Mitglied Avatar von Dante
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    Direk hinter dem erstbesten Container bog Jason ab, stoppte und lehnte sich mit dem Rücken an eben diesen. Er legte den Hinterkopf an den Container und schloss kurz die Augen. Was zur Hölle war hier nur los? In diesem Moment schlug Whitmann die Augen auf und stöhnte leicht auf. Jason schreckte kurz zusammen. Scheinbar wollte sie etwas sagen, konnte es aber nicht. Was wollte sie ihm sagen? Egal, sie musste zu einem Arzt und das schnell. Aber was wenn es wichtig war? So vieles war seltsam an der Situation und was war eigentlich mit dieser Familie los? Kurz rang er mit sich selbst, Whitmann kurz hier abzusetzen und nocheinmal zurück zu gehen. Dann atmeteer tief aus und sah Whitmann direkt ins Gesicht, sie hatte Schmerzen :"Hey...Ich bin Jason, wolltest du mir etwas wichtiges sagen? Nick einfach nur falls ja."


    Adrenalin strömte durch Ricks Adern. Der Geruch von verbranntem Fleisch stieg ihm in die Nase, ohne das Adrenalin wäre ihm wahrscheinlich schlecht geworden. So dachte er nicht viel nach und überprüfte den Puls des verbrannten Agenten. Er lebte noch. Rick sah sich den verbrannten Körper an, wie sollte er jemanden der dermaßen zugerichtet war hier wegschaffen ohne alles noch schlimmer zu machen?
    Wie war es mit teleportieren? Würde das irgendeine Auswirkung auf den Agenten haben? Sein Blick fiel auf den verkohlten FBI-Ausweiß. "thor"? Ein Fragment eines Wortes. Rick hatte zwar das Gefühl das dieses Wort wichtig war, doch konnte er sich darauf gerade keinen Reim machen. Die Situation war einfach zu krass. Er sah sich um. Selbst wenn der Teleport klappte, welche Richtung war sicher?
    The mind is like a parachute. It doesn't work unless it's open.

    Frank Zappa

  20. #95
    Mitglied Avatar von Felina Noctis
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    Cambridge, Massachusetts, Freitag, ca. 16:15 Uhr

    Blitzschnell sammelte Felina die drei kleinen Batterien auf, die auf dem Fußboden verteilt waren, und angelte mithilfe ihrer Krallen eine vierte unter dem Sofa hervor. Etwas länger brauchte sie, um die Universalfernbedienung wieder damit zu bestücken und dann augenblicklich den Ton von 100 % auf knapp unter 30 zu regulieren – für sie selbst immer noch ein wenig laut, doch definitiv Zimmerlautstärke. Dem Geschehen auf dem Bildschirm schenkte sie keine Beachtung; dort war auch im Moment nur noch der Nachrichtensprecher zu sehen.

    Statt diesem zuzuhören, wandte sie sich ihrem Mitbewohner zu. Sergios Ausbruch hatte die Italienerin trotz ihrer guten Spanischkenntnisse nur begrenzt verstanden. Zu schmerzhaft war das elektronische Gebrüll in ihren Ohren gewesen. Zudem hatte der Andalusier einen derben Akzent, wenn er sich aufregte – selbst unter optimalen Bedingungen musste sie ab und an raten, was sich unter dem Dialekt seiner Heimat verbergen mochte. So auch dieses Mal. Vorsichtig legte sie ihm die Hand auf die Schulter und hielt ihm mit der anderen die Fernbedienung hin. „Sí, es un aparato viecho. Aber er läuft. Du musst dich einfach noch mit ihm anfreunden, “ meinte sie in versöhnlichem Tonfall. Seine heftige Reaktion verunsicherte sie. Hatte sie sich vielleicht zu sehr im Tonfall vergriffen? Er war ihr Lehrer, Anführer… ehemaliger Anführer des irischen Widerstandes. Aber sie waren auch Freunde. Normalerweise hatte er kein Problem mit lockeren Kommentaren; nicht damals in Irland, nicht wenn sie zwischenzeitlich telefoniert oder gechattet hatten… Deshalb zögerte sie nur kurz, bevor sie versuchte, die Stimmung aufzulockern. „Dabei müsste man meinen, dass ein Röhrengerät bei einem Mann in deinem Alter nostalgische Erinnerungen weckt.“

    Als ihr bewusst geworden war, dass sich auch Andrew noch im Raum befand, hatte Felina sofort zu Englisch gewechselt. So sehr sie den spanischen Austausch mit Sergio schätzte, sie wollte niemanden ausschließen oder unhöflich sein. So fuhr sie munter an beide gewandt fort: „Ihr werdet nicht glauben, wer…“ Mitten im Satz unterbrach sie sich. Sie hatte die noch immer angespannte Stimmung im Raum auf den Bericht geschoben, den sie soeben gesehen hatten. Von den neuesten Entwicklungen hatte sie dank Sylvains Ankunft nichts mitbekommen. Doch als ihr Blick nun auf die Gesichter ihrer beiden Freunde fiel, blieb ihr der Satz im Hals stecken und jeder Hauch von Freude und Fröhlichkeit erlosch augenblicklich. „¿Que passa? Was ist los?“ Verwirrt blickte sie auf den Bildschirm, doch die Festnahme im Hafen schien offenbar schon wieder neuen Nachrichten gewichen zu sein. Noch immer war der Sprecher zu sehen, der gerade über irgendeine Geiselnahme berichtete. Dahinter war das Bild einer lächelnden jungen Frau in Polizeiuniform eingeblendet, eine gewisse A. Whitmann, vermutlich das Opfer der Entführung. „Ist sie auch eine von uns?“
    "It does not do to dwell on dreams and forget to live."
    J. K. Rowling


  21. #96
    Mitglied Avatar von Shane_Gooseman
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    Als der Fernseher zu brüllen begann schrak Andrew kurz zurück und Sergios spanische Schimpfkanonade machte die Gesamtsituation nicht besser. Nicht dass Andrew auch nur ein Wort von dem verstand was der ehemalige Lehrer gerade von sich gab. Fast im gleichen Augenblick stürmte Felina wieder ins Wohnzimmer und blickte sich suchend um.
    Felina war schneller als er gedacht hatte und hatte die Batterien schnell wieder in die Fernbedienung gelegt so das der Fernseher jetzt in einer erträglichen Lautstärke lief.
    Andrew verfolgte die Nachrichtensendung weiter und hörte der Felina nur mit einem Ohr zu.
    „Nein das scheint eine der Toten oder Verletzten des terroristischen Anschlages im Hafen zu sein."
    Er schluckte kurz. Ein weiteres Verbrechen das man den Mutanten anhängen würde.
    "Wenn ich das richtig überschaue haben wir momentan nicht viele Möglichkeiten am Hafen einzugreifen, wir sollten erst einmal abwarten wie sich die das ganze am Hafen entwickelt und dann können wir einen vernünftigen Plan machen, wie wir den armen Teufeln helfen können. Wenn dort jetzt noch mehr Mutanten auftauchen wird das ganze noch zu einem Kleinkrieg ausarten.“ Andrews Stimme hatte jetzt nichts fröhliches mehr an sich und auch seine Mine war starr.
    Geändert von Shane_Gooseman (22.10.2015 um 18:08 Uhr)
    Der Neid ist die aufrichtigste Form der Anerkennung.

    -Wilhelm Busch-

  22. #97
    Mitglied Avatar von Sac
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    Immer noch gegen den Küchenschrank gelehnt, schreckte J.C. aus seinen Gedanken auf, als ein ohrenbetäubender Krach aus dem Wohnzimmer kam. Ob das ihm galt? Wollten die anderen sichergehen, dass er mitbekam, was vor sich ging? Er atmete tief durch und ballte kurz seine linke Hand zur Faust.
    Während er seine akustische Aufmerksamkeit nicht von dem Tumult im Wohnzimmer abwenden konnte - samt Veränderung der Lautstärke und fremdländischem Disput, von dem er kein Wort verstand - waren seine anderen Sinne auf das Essen konzentriert. Er goss die Nudeln in das Sieb in der Spüle und nahm die blubbernde Soße von der Platte.
    Anschließend ging er in den Flur und lehnte sich gegen den Türrahmen des Wohnzimmers. "Ich bin Andrews Meinung", sagte er trocken. "Die Nudeln sind fertig. Und soweit ich das bei dem futuristischen Teil beurteilen kann, ist der Kaffee auch durch." Aus den Augenwinkeln nahm er etwas wahr und wandte den Kopf. In der geöffneten Tür stand jemand, der ihm bekannt vorkam. "Perfektes Timing zum Essen", grüßte er ihn locker.
    Totgesagte leben länger.

  23. #98
    Alumnus (ehemaliges Teammitglied) Avatar von Foxx
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    Cambridge, Massachusetts, Freitag, ca. 16:15 Uhr

    Die Nudeln sind fertig.

    Die Nudeln?

    Sergio war sich sicher, dass er sich verhört haben musste, was seiner Miene auch deutlich anzusehen war. Hatte Felina J. C. nicht nur zeigen wollen, wo er die Einkäufe verstauen konnte und Kaffee machen? Nun waren jedenfalls mehr als die veranschlagten fünf Minuten vergangen, Andrew trug immer noch kein T-Shirt, auch Felina war noch nicht umgezogen aber dafür hatten sie jetzt Pasta. Anscheinend war er der einzige, der seinen Auftrag, jemanden im Hafen zu kontaktieren, erledigt hatte.

    Die Unruhe, die ihn ergriffen hatte nahm zu. Zu viele Leute, zu viel Aufregung! Er besann sich, nahm einen tiefen Atemzug und versuchte die aufgeladene Energie im Raum auszublenden. Er bemerkte, dass Andrews Antwort an Felina leicht zu Missverständnissen führen konnte, denn noch hatte sie gar nicht mitbekommen können, dass inzwischen wirkliche Terroristen involviert waren. "Wir reden hier nicht mehr nur von ein paar vom FBI festgesetzten Mutanten, es hat eine radikale Gruppe eingegriffen", stellte er klar und fuhr fort: "Und den Bildern nach zu urteilen haben die scharfe Waffen, von denen sie heftigen Gebrauch machen, sowie entweder einen Flammenwerfer ... oder es sind Mutanten dabei. Egal wie, die Situation kann jetzt nur noch fatal ausgehen."

    Er machte ein paar Schritte vor, so dass er nun in der Mitte von Felina, Andrew und J. C. stand. Der Reihe nach blickte er die Freunde an. "Ich stimme nicht zu, dass wir im Moment nichts machen können. Wie Felina schon sagte: Wenn wir Jason und den anderen Unschuldigen dort irgendwie helfen wollen, darf die Spur nicht kalt werden. Und wir erfahren nicht, wie die Sache ausgeht, wenn wir uns hier auf die Couch setzen und allein den Fernsehberichten glauben. Wie sollen wir weitere Schritte planen, wenn wir nicht wissen, wer sowohl die Opfer als auch die Terroristen sind und was jetzt mit ihnen passiert? Die Angreifer werden fliehen, sobald sie genügend Unheil angerichtet haben. Alle Mutanten, die dann noch dort sind, werden gefangen genommen und als Mittäter angeklagt werden, egal wie es wirklich war. Die Mitarbeiter im Hafen, die die Transporte organisieren, werden wahrscheinlich auffliegen. Und dann haben wir keinerlei Anhaltspunkte, nichts das wir verfolgen können." Er machte eine kunstvolle Pause um seine Worte wirken zu lassen, während er sich fragte, ob seine Stimme tatsächlich heller und jünger als gewohnt klang oder er sich das nur einbildete.

    Dann ging er wieder zurück zur Couch und griff nach seiner Sweatshirtjacke, die er vorhin beim Kommen lose über die Rückenlehne geworfen hatte. "Ich bin dafür, dass ein paar von uns, aber mindestens zwei, sofort zum Hafen gehen, so dass wir wenigstens versuchen können, ein paar der Opfer zu retten und vielleicht etwas über die Terroristen in Erfahrung bringen, sodass wir eine Spur haben, die sich verfolgen lässt." Die Tatsache, dass er sich, während er sprach, bereits die Jacke anzog, ließ wenig Zweifel daran, dass er sich nicht davon abbringen lassen würde.
    Geändert von Foxx (25.10.2015 um 11:43 Uhr)

  24. #99
    Alumnus (ehemaliges Teammitglied) Avatar von Foxx
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    Murrays Corner, New York State Road NY33-E

    Ein markerschütternder Schrei erfüllte das Auto. Daniel zuckte zusammen und unterdrückte gerade noch rechtzeitig den natürlichen Reflex, die Bremse durchzutreten. Stattdessen reduzierte er die Geschwindigkeit und warf einen Blick auf die Rückbank. "Alles ist gut", sprach er und wählte einen möglichst sanften Tonfall, der aber noch laut genug war, um zu dem Verletzten durchzudringen. "Alles ist gut", wiederholte er, "Du bist in Sicherheit."

    Dann wandte er sich wieder der Straße zu und warf Lilli einen bittenden Blick zu. Er war sich nicht sicher, wie der junge Mann am besten zu beruhigen war. Wahrscheinlich wähnte er sich als Entführungsopfer - falls die Schmerzen durch die Verletzung nicht ohnehin jeden klaren Gedanken unmöglich für ihn machten. Er hoffte, dass bald ein Rastplatz käme, so dass sie anhalten und sich ihm in Ruhe widmen konnten.
    Geändert von Foxx (25.10.2015 um 11:56 Uhr)

  25. #100
    Mitglied Avatar von Sac
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    "Entschuldige", wandte J.C. ein und kehrte seine Aufmerksamkeit von der Person im Eingang ab. "Was bringt dich zu der Annahme, dass wir hier die großen Helden spielen müssen, wo es in der schönen neuen Welt ganz sicher mehr als eine gut organisierte (radikale, fügte er in Gedanken hinzu) Mutanten-Gruppe gibt, die genau darauf spezialisiert ist? Hätte irgendjemand von uns ernsthaftes Interesse daran, wäre er schon längst Teil einer solchen Gruppe. Ich denke, jeder von uns hat mindestens einen guten Grund, warum er - oder sie", fügte er mit einem Blick auf Felina hinzu, "es nicht ist. Und trotzdem bist du überzeugt, genau wir müssten es sein, die sich unvorbereitet mit der Regierung anlegen? Das hier ist was anderes als ein Schulwiderstand, für den sich ansonsten niemand interessiert hätte. Das hier ist öffentlich."
    Totgesagte leben länger.

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