Laut Lindner wohl weniger der Brief als vielmehr das Bestreben von Ulbricht & Co die Wogen nach dem Mauerbau etwas zu glätten und auf die Jugend zuzugehen.
Laut Lindner wohl weniger der Brief als vielmehr das Bestreben von Ulbricht & Co die Wogen nach dem Mauerbau etwas zu glätten und auf die Jugend zuzugehen.
[QUOTE=Tilberg;5060793]Wenn ich das Lehmstedt-Buch richtig in Erinnerung habe, gab es eine rätselhafte Situation in der Mosaikgeschichte. Alle Feinde hatten sich Anfang der 60er positioniert und es sah eine Zeitlang richtig übel aus für HH und Co. Aber ohne daß ML es sich anhand der von ihm gesichteten Unterlagen erklären konnte, verzogen sich die Wolken ganz plötzlich wieder...
Meines Erachtens war das aber die Zeit, als Mosaik mit nur wenigen Seiten im Innenteil in der Frösi integriert werden sollte. Das sollte aber weit vor Runkel gewesen sein, also in der Zeit, als Hegen den Abschiedstitel von Heft 37 zeichnete. Da waren die Fronten auch sehr verhärtet und M. Lehmstedt konnte nicht aufzeigen wer die Wogen geglättet hat. In der Redaktion vermutete man einen "Anruf von ganz oben". Muß einfach demnächst mal wieder die GGdD lesen, dann kann ich noch mal besser Auskunft geben.
der Gedanke ist mir auch gekommen, dass die Drei Leben eine gute Ergänzung zur Geheimen Geschichte sind - aber als alleinstehendes Werk ist der Neuigkeitsgrad doch begrenzt. Da hatte ich bei der Lektüre von GGdD doch mehr erhellende Aha-Momente...Zitat von kathleen
Insgesamt aber ein schönes Buch; vor allem unter den Illustrationen gab es neben vielem Bekannten auch ein paar (für mich) neue Werke zu bewundern.
Bitte beachtet meinen neuen Verkaufsthread.
Trinken mit der Linken, Fechten mit der Rechten.
Ja, das mag sein, daß es bei ML diese Zeit betraf. Ich werde auch noch mal nachgucken.
"Wir pfeifen immer noch darauf, wenn es der Story dienlich ist!"
Bhur am 12.9.2016
"Die MosaPedia - das dufte Mosaik-Lexikon im Internet!"
Nietzsche am 3.1.1889
Wahrscheinlich ist die Antwort auf den Brief vom Hegen, ich habe es nicht so herausgelesen, das Missing link zum Archiv-Brief bei DgGdD?
Sagt mal, ist das jetzt das neue political correctness?
Ich finde es ja gut, dass ein paar verfügbare Fakten neben die dünne Informationsdichte im ersten Abschnitt gestellt werden.
Aber "Anfang der 1930er Jahre ... 7417 Einwohner ... 262 davon waren Tschechen"? Allein die Zahl 7417 ist ja nur eine Momentaufnaheme am Ende (oder Anfang?) eines bestimmten Beamtenjahres, aber bei statistischen Ämtern eben üblich. (Wie man ja z.B. an der Einwohnerzahl von Berln für 1998 sehen kann.)
So im Smaltalktext wäre das vielleicht sogar noch entschuldbar gewesen, nicht anzugeben, in welchem Jahr das statistische Amt diese Zahl angegeben hat, aber zehn Seiten später wird noch einmal mit der, um 3057 geringeren, Einwohnerzahlen jongliert. Ohne Angabe von Ethnien!
Zudem frage ich mich - da der Grund für die Auswanderung in´s Reich nicht genannt ist - ob also eine Osterweiterung immer einen Bevölkerungsrückgang impliziert.Hätten die Sudetendeutschen eigentlich 89 mal was sagen können.
Noch makaberer wird die political correctness, auf der selben Seite, beim Dankesstempel. "Nicht jeder Sudetendeutsche fühlt sich befreit: Oktober 1938" steht lapidar und beleglos - nur, damit es politically correct beiläufig erwähnt wird - neben anderssagender Briefmarke mit Stempel.
Interessant wäre geschichtlich auch gewesen, welche Wappen Johannes da für die Gefäße entworfen hat. (S.18) Da die Entwürfe zwischen 40 &45 datiert sind, ist leider nicht klar, ob er sie noch in böhm. Kamnitz, oder erst in WIen entworfen hat. Auf jeden Fall sicherlich für Gefäße, die man in der väterlichen Glasmacherei (?für den Export oder als Sammelmotive?) hätte bemalen können. Eines eben mit polnischem Wappen. [Kennt sich hier wer mit Wappen aus? Ist das das Wappen vom Königreich Polen, oder das eines der neuen Reichsgaue Westpreußen bzw. Danzig-Westpreußen oder Posen bzw. Wartheland?
#Phönix
ich würde die sache nicht überbewerten. Bis 1919, also Gründung des Teschechischen Staates leben auch Deutsche und Tschechen zusammen, ohne große Ethnienvergleiche, sie gehörten dem KuK an.
Die damals in Mitteleuropa größte, heute würde man von einem "Europäischen Projekt" sprechen, Völkergemeinschaft.
Das Ende des WK I fegte leider dieses KuK hinweg. Den Engländern hat es wohl nicht gepaßt :-)
Wie dem auch sei, erst ein Coudenhove-Kalergi gründete in Österreich, praktisch der Rumpfstaat der KuK, 1922 die Paneuropa-Union und knüpfte damit an die Europäische Idee an. Selbst A. Einstein war Mitglied. leider passte das den Herren aus dem Nat.soz. Deutschland nicht, denn sie wollten die "Neugründer" Europas sein, also wurde die Paneuropa-Union Anfang der 30er Jahre verboten. Übrigens, wie immer, die Engländer hatten nichts dagegen...
Die von phönix genannten Zahlen halte ich für sehr interessant. Möglicherweise resultiert der Unterschied daraus, dass einmal Böhmisch Kamnitz (im Gegensatz zum Buch ohne Bindestrich zu schreiben) mit umliegenden zum Gerichtsbezirk Böhmisch Kamnitz gehörenden Ortschaften (Kunnersdorf, Markersdorf etc.) und einmal ohne berechnet wurde. Einen Migrationsverlust um über 40 Prozent halte ich nicht für realistisch. Es gab Leute, die in die damals so genannte Rest-Tschechei oder in andere Länder emigriert sind, oder eben ins "Altreich", aber es waren bestimmt nicht so viele. Dass nicht jeder als sudetendeutsch bezeichnete Deutschböhme sich befreit fühlte, dürfte nachvollziehbar sein. Die Mehrheit hat zwar Henlein gewählt. Es waren aber nicht alle. Es gab auch unter den dortigen Deutschen bürgerliche Demokraten, Sozialdemokraten, Kommunisten, Monarchisten und Katholiken, die mit den Nazis nichts am Hut hatten, und es gab unter ihnen Menschen, die nach Nazi-Definition Juden waren, egal, ob sie sich selbst als Juden betrachteten oder nicht.
Geändert von Meinrath (18.10.2015 um 20:27 Uhr)
@gbg: Danke erst einmal. Im "Normalfall", d.h. wenn nicht einer der Autoren eben vom Zeitgeschichtliches Forum Leipzig, also einem Standort der Stiftung des Hauses der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, gewesen wäre, hätte ich das vielleicht auch als "Infoengpass bei Puplikationszeitdruck" durchgehen lassen. Aber so wirkt es ein wenig ...... finde gerade nicht den richtigen Begriff dafür.
Hier findet Ihr Näheres zu den Zahlen:
http://www.neumann-zp.de/html/bohmisch_kamnitz.html
Danke für die Verlinkung, diese Seite war mir bisher nicht bekannt! :-)
#Phönix
natürlich hast Du recht (ohne ein "rechter" zu sein) das muss man ja mittlerweile immer dazu schreiben, der PC wegen :-))
Aber da das ganze Buch ohne Quellen auskommt, betrachte ich es als eine Art biografisches Lesebuch, in Lesebücher sind ja auch keine Quellen. jeder der ein wenig Ahnung von der Materie hat, weiß woher die Quellen stammen. Vielleicht sollte bei Amazon mal eine kritische Rezension veröffentlich werden.
Und nun bitte keine Diskussion über rechts-Links und Amazon, bitte etwas neues zum Hegenbuch, da steckt noch viel mehr drinnen. Da ich ja eher "Betriebsblind" bin, würden mich andere Sichtweisen, auch völlig konträre gefallen... ;-)
Lass aber lieber jemanden vorher drüberschauen.
Geändert von CHOUETTE (19.10.2015 um 12:25 Uhr)
Fasse dich kurz! Nimm Rücksicht auf Wartende!
Es kann ja vorher hier gepostet werden. Übrigens könnte man auch eine Rezension des Comicforums daraus machen, dann muss niemand allein posten, falls man sich nicht traut :-)
Habe jetzt nochmal beide Bücher nebeneinander gelegt. Zeitlich hatte ich es richtig in Erinnerung, es handelt sich um die Monate direkt vor Beginn der Marco-Polo-/Runkel-Serie. Aber Lehmstedt kennt Hegenbarths (und Drägers!) Eingabe auch, zitiert S. 197-198 ausführlich daraus (das war mir entfallen). Er schreibt ihr nur nicht den alles entscheidenden Einfluss auf das Geschehen zu, wie es Lindner/HH tun. Bzw. kann nicht belegen, wer genau warum den damaligen Hauptgegner Barbarino dazu gebracht hat, seine Kristall-Pläne aufzugeben. Lindner/HH sind sich da - natürlich ohne Belege - ganz sicher ("Der Erfolg seines Schreibens war verblüffend.", S. 132), allerdings ebenfalls ohne anzugeben bzw. zu wissen, wem Hegenbarth seinen neuen alten Vertrag Ende Mai 64 schließlich zu verdanken hatte.
Von Drägers Mitwirken ist bei Lindner/HH natürlich keine Rede. Vielleicht war dessen Anteil aber auch wirklich nicht so bedeutsam und beschränkte sich mehr auf eine Art Sekretärstätigkeit. Offiziell spielte er ja auch keine Rolle, sondern es ging nur um Hegenbarth. Immerhin ist aber nicht unwichtig, daß er damals im Kampf gegen den Verlag noch fest an Hegenbarths Seite stand. Das war ja 9 oder 10 Jahre später anders.
"Wir pfeifen immer noch darauf, wenn es der Story dienlich ist!"
Bhur am 12.9.2016
"Die MosaPedia - das dufte Mosaik-Lexikon im Internet!"
Nietzsche am 3.1.1889
#Tilberg, da Du aus dem Buchgeschäft kommst, wie kann man denn dieses Werk bezeichnen:
also ein Roman ist es nicht, eine Biografie ja, aber muss oder sollte sie Quellen enthalten?
Ein Lesebuch, eine Selbstdarstellung, ein Essay :-)
Eine locker flockige Geschichte, um den "kritikern", die es eigentlich nicht gab, zu zeigen wie es wirklich war?
Eine psychologische Abhandlung, die Welt hat mich nie geliebt... ;-)
Übrigens sind neue 8mm Filme freigegeben wurden, die sprechen in letzter Sache eine eher auch deutliche Sprache. Freut Euch auf den Film, ist erstmals mit vielen Sequenzen aus den original-Filmen vom Hegen selbst. Ich denke, sie zeigen noch eher den Psychologischen Hintergrund des "Hans". Würde Hegen in heutiger Zeit leben, also so zwischen 25 und 35 sein, hätte er auch diesen Selbstdarstellerischen Reflex, wie viele heutige Lebende, der Altersgruppe (und nicht nur die :-). Auf alle Fälle wären "Gesichtsbuch, Zwitschern und Was ist los" sein Werkzeug. Wenn auch nur für sich selbst. Auf alle Fälle hat er seinen Weg recht frühzeitig auf Super8 gebannt, schon der Weg in die HGB wurde dokumentiert. Das possieren vorm neuen Auto, heute würde man dafür Models beauftragen... Also es wird noch spannend.
Das genre ist einmalig ...
Filme?
"Wir pfeifen immer noch darauf, wenn es der Story dienlich ist!"
Bhur am 12.9.2016
"Die MosaPedia - das dufte Mosaik-Lexikon im Internet!"
Nietzsche am 3.1.1889
HimbeersafttischbuchDas genre ist einmalig ...
...ob MILCHSCHLECKER schon eins hat oder trinkt er nur reine Milch?Himbeersafttischbuch
Anscheinend löst das Buch keine "Begeisterungsstürme" aus, da es relativ ruhig darum ist. Auch bei Amazon halten sich die Rezensionen noch in Grenzen...
Ich bin in der Tat aufgrund des Stresses noch nicht einmal dazu gekommen, hinein zu sehen.
War einer von den Forumsteilnehmern sowohl in Leipzig als auch in Dresden bei der Lindner Lesung? Mich würde mal interessieren, ob es genau wie in Leipzig von der Präsentation her war und wie hoch schätzungsweise der Teilnehmerkreis war. In Leipzig waren ja einige Dresdner am Start, vieleicht können die hier etwas dazu schreiben.
Augen auf! Es gibt Fotos bei Tangentus!
http://www.tangentus.de/mbild123.htm
Augen auf! Kathleen fragte nach Dresden!
"Wir pfeifen immer noch darauf, wenn es der Story dienlich ist!"
Bhur am 12.9.2016
"Die MosaPedia - das dufte Mosaik-Lexikon im Internet!"
Nietzsche am 3.1.1889
Hier schon mal zu Vorinfo
Am 22.12. soll nun endlich der RBB-beitrag erscheinen 60 jahre Mosaik 90 Jahre Hegen
20:15
praktisch einen tag vor erscheinen des 1. Mosaik
Näheres auf meine Homepage demnächst.
Berechtigungen
Zitieren
-thowi-
Lesezeichen