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Thema: Italowestern, Gialli und andere Filme

  1. #151
    Mitglied Avatar von Bücherwurm77
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    64. Zwei Halunken Im Alten Rom (1972)

    Poppaea, La Puttana Di Roma

    https://www.imdb.com/title/tt0069111/

    Nach der zweiten Sichtung müsste ich erstmal einen früheren Beitrag von mir ein bisschen korrigieren, den ich mal in einem benachbarten Thread geschrieben hatte: Die reifere Schauspielerin Linda Sini zeigt sich hier im Gegensatz zu Femi Benussi und Co. noch nicht wirklich nackt, und ihre Sexszene fällt vergleichsweise eher kurz aus... Trotzdem spricht ihr Anbandeln mit diesem bärtigen Typ eindeutig für sich, sodaß ich da dachte: So habe ich die Frau in den Italowestern noch nicht erlebt!

    Andererseits dürte diese dt. Synchrofassung die ich bisher zweimal gesichtet hatte auch stark gekürzt sein, da sie knapp 70 Minuten dauert, und die auf IMDB angegebene Originallänge ja 93 Minuten beträgt....
    Geändert von Bücherwurm77 (26.02.2019 um 21:13 Uhr)

  2. #152
    Mitglied Avatar von Bücherwurm77
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    65. Das Letzte Gewehr (1964)

    Jim Il Primo

    https://www.imdb.com/title/tt0181611/

    Unterhaltsamer und aktionsreicher Italowestern mit Cameron Mitchell.

    Und laut Wikipedia auch einer der ältesten Italowestern (noch vor "Für Eine Handvoll Dollar" abgedreht)...

  3. #153
    Mitglied Avatar von franque
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    Zitat Zitat von Bücherwurm77 Beitrag anzeigen
    Den Namen "Anita Strindberg" kannte ich bisher auch nicht.

    Vor wenigen Tagen gesehen in dem Giallo "Der Schwanz des Skorpions" von Sergio Martino (1971), neben George Hilton, Janine Reynaud (aus Francos "Necronomicon" und "Rote Lippen - Sadisterotica") und Evelyn Stewart (aka Ida Galli; ist auch in dem exzellenten Fulci-Giallo "Sieben schwarze Noten" alias "The Psychic", einem Lieblingsfilm von Tarantino).

    Der "Skorpion" ist ziemlich twistreich und besticht v.a. auf visueller Ebene, d.h. jedes Super-Widescreen-Bild ist fürs Popkultur-Museum geeignet. Besonders ungewöhnlich ist eine Polizeiverhör-Szene, in der nicht Schnitt-Gegenschnitt erfolgt, sondern die Kamera seitlich gekippt (als ob die Charaktere 45 Grad an die Wand gekippt wären) zwischen den Sprechenden hin- und herfährt (nicht ganz unähnlich zu einer Szene in Godards "Eine Frau ist eine Frau", da allerdings bleibt alles "normal" vertikal).
    Ja, dafür lieben wir sie, die Gialli, natürlich wie auch für die attraktiven Frauen und die schmissige Mucke, hier wieder von Morricones Lehrmeister Bruno Nicolai und leicht experimentell wie kurz davor Morricones Soundtrack zu Argentos "The Bird With The Crystal Plumage" (den idiotischen dt. Titel verweigere ich).

    https://www.imdb.com/title/tt0066924...1?ref_=nv_sr_1



    Apropos attraktive Giallo-Frauen: Kurz danach gesehen habe ich Emilio Miraglias hübsch delirierenden "La Dama Rossa Uccide Sette Volte" ("The Red Queen Kills Seven Times"/"Die Rote Dame", 1972) mit der wie immer völlig umwerfenden Barbara Bouchet sowie, ebenfalls aus deutschsprachigen Landen, der hier noch ganz jungen Sybil Danning. Auch hier wieder Nicolai-Mucke und exquisite Bildgestaltung.


    https://www.imdb.com/title/tt0068444...1?ref_=nv_sr_1

  4. #154
    Mitglied Avatar von joe ker
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    Hui, ein Thread genau nach meinem Geschmack
    Bin selber großer Giallo Freund und auch dem Italo Western Genre nicht abgeneigt. Hab jetzt noch nicht alle Seiten durchgekämpft aber was ich bisher gelesen habe, sauber, haben hier einige User ne Menge Ahnung. Da kann ich nicht mithalten.

    Hab zuletzt auf ner Filmbörse die Koch Media Giallo Box II mitgenommen und hier ein kurzer Einblick über zwei der drei Filme:

    Blutiger Zahltag aka La ragazza dal Pigiama Giallo

    Kein Waschechter Giallo, geht für mich eher in Richtung Italo Polizeifilm. Eine verbrannte Frauenleiche wird am Strand gefunden, ein altender Kommissar kann von diesem Fall nicht ablassen und ermittelt neben der Polizei auf eigene Faust. Dazu erleben wir das Vorleben der Toten und wie es zur Tötung der selben kommt. Wie gesagt hat der Film nicht viele der typischen Giallo Zutaten. Mit Mel Ferrer, Michele Placido und Ray Milland sind viele bekannte Schauspieler dabei, erwähnungswert ist die Tatsache das der Film, der auf wahren Begebenheiten beruht, in Australien spielt, also mal ganz weit weg von Italien. Dazu Musik von ua Amanda Lear, was jetzt auch nicht alltäglich ist
    Blutiger Zahltag legtviele falsche Fährten und überrascht immer wieder, aber ist halt nicht so ganz ein Giallo.


    In the Folds of the Flesh aka Nelle Pieghe della carna

    Als ein flüchtiger Verbrecher sich auf einem ablegenen Anwesen vor der Polizei versteckt, beobachtet er wie die zwei Damen des Hauses gerade eine Leiche im Garten vergraben. Als kurze Zeit später ein alter Freund des "verstorbenen" Hausherrn auttaucht und ebenso entsorgt wird, steigert sich der Film immer mehr in ein Verwirrspiel mit falschen Fährten und Plottwists das es eine wahre Freude ist. Auch wenn man manchmal kaum noch durchblickt, wird am Ende alles wunderbar aufgedröselt.
    Der Film liegt nur im Original mit deutschen Untertiteln vor, das mal zuerst und zeigt mMn eine deutliche Nähe zu Edgar Wallace Verfilmungen, nur halt etwas blutiger wenn auch nie im Stile eines Argento, Bava oder Martino.
    Bemerkenswert ist auch das Schauspiel der Akteure die, vor allem die Hausbewohner, immer erst sehr stoisch daherkommt um dann in überdrehtem fast schon overacting zu münden.
    Raffinierter kleiner Bastard.

    Den dritten Film, The Child- Die Stadt wird zum Alptraum hab ich noch nicht gekuckt.
    So nu hab ich hier mal meinen Senf abgeladen, könnte sein das ich öfters vorbei schau

  5. #155
    Mitglied Avatar von franque
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    Ich würde sagen, der dritte, "The Child"/Chi L'Ha Vista Morire?", ist mit Abstand der beste der 3 und mW auch der weit renommierteste von denen. In den Hauptrollen gibt es Anita Strindberg und George Lazenby (!) zu bewundern und Regisseur ist Aldo Lado von dem sehr erwähnenswerten "Malastrana".

    Falls du Box 1 noch nicht hast und in die Finger kriegst, dann schlage bloß zu, da hier nämlich die einzige dt. VÖ* des nahezu unglaublichen "Femina Ridens" ("The Frightened Woman") mit Dagmar Lassander enthalten ist. Das ist kein typischer Giallo, aber einer der unvergeßlichsten Artverwandten mit einer extrem denkwürdigen Plot-Entwicklung und einem Hammer von einem Ende.




    *gibt's auch in GB, bei Shameless, einzeln oder in der Pop Erotica Fest Box zusammen mit "Baba Yaga" und "Venus In Furs" (mit Laura Antonelli, nicht der von Jess Franco)

  6. #156
    Mitglied Avatar von joe ker
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    Wenn die erste Box nicht so teuer wäre, hätt ich sie längst

    Auf The Child freu ich mich auch schon, hab schon gelesen das Lazenby mitspielt und finde ja seinen Bond wesentlich besser als er allgemein aufgenommen wird, auch wenn er dort etwas steif spielt. Malastrana fehlt mir leider auch noch in der Sammlung, schande über mein Haupt

  7. #157
    Mitglied Avatar von joe ker
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    The Child aka Chi L'Ha Vista Morire?

    Trifft James Bond Emilio Largo in Venedig oder so ähnlich. Guter Italo Thriller, der dem Genre Giallo nicht so ganz zugerechnet werden kann, allerdings viel Nähe zu Fulci's Don't torture a duckling oder eben Roegs Wenn die Gondeln trauer tragen hat. Schauspielerisch gibt's nix zu bemängeln, Lazenby wirkt bemüht und hat zumindest zu seinem Bond einiges dazu gelernt.

    Musikalisch gibt's Morricones Kinderchöre, der stellenweise allerdings etwas nervt und unplaziert wirkt. In den besten Momenten des Films erzeugt die Musik allerdings ein enorm unbehagliches Gefühl. Trotzdem wäre ein wenig Abwechslung besser gewesen.

    Hat gefallen und ist durchaus sehenswert wenn man auf diese Art Filme steht. Bietet darüber hinaus tolle Kameraperspektiven und schwimmt zumindest Handwerklich stark im italienischen Gialli-Polizio-Genre der frühen 70er Jahre
    Da die Koch Media Giallo Box II für wenig Geld erhältlich ist, kann man da schon mal zugreifen.
    Geändert von joe ker (29.12.2019 um 19:41 Uhr)
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  8. #158
    Mitglied Avatar von Bücherwurm77
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    65. Gangster In Key Largo (1948)

    Key Largo

    Gangsterfilm, USA

    Regie: John Huston

    Mit: Humphrey Bogart, Lauren Bacall, Edward G. Robinson, Lionel Barrymore u.a.

    E.G. Robinson gibt diesmal einen echt gemeinen Ganoven ab.
    Lauren und Bogey werden von ihm gekidnappt, und befinden sich in seiner Gewalt.

    Lustig fand ich diese alkoholkranke und nervöse Freundin von Robinson, die immer wieder mal um einen Drink bettelt. Und wenn sie mal keinen bekommt, heult sie deswegen...
    Und in einer Szene des Films bekommt Bogey von Robinson ein paar hübsche Ohrfeigen, weil er dieser Frau (gegen seinen Willen) einen Schluck Schnaps ausschenkt....

    Sorry, jetzt hab ich mich mit der Nummer vertan: Key Largo ist die Nummer "66" der von mir vorgestellten Filme in diesem Thread (die 65 hatte der Vorgängerfilm).
    Geändert von Bücherwurm77 (25.01.2020 um 18:55 Uhr)

  9. #159
    Mitglied Avatar von frank1960
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    Wir reden hier von Claire 'Clever' Trevor, die mit ihrer Darstellung der Schnapsdrossel mit Herz einen Oscar gewinnen konnte.
    Geändert von frank1960 (25.01.2020 um 19:52 Uhr)
    Ach wär Ich doch ein Junge noch wie einst
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    Euer Frank

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  10. #160
    Mitglied Avatar von Bücherwurm77
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    Das ist ja cool! Den Oscar hat sich die Claire redlich verdient! ;-)

  11. #161
    Mitglied Avatar von Bücherwurm77
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    67. Die Zwei Mrs. Carrolls (1948)

    The Two Mrs. Carrolls

    Film Noir, USA

    Regie: Peter Godfrey

    Mit Humphrey Bogart, Barbara Stanwyck, Alexis Smith, Patrick O`Moore u.a.

    Bis zur letzten Minute spannend!

    Bogey nimmt man hier die Rolle des geisteskranken Malers durchaus ab.

    Ebenso überzeugend auch Barbara Stanwyck in ihrer Rolle als Bogey`s zweite Frau, die am Ende auch beinahe ein weiteres Mordopfer von ihm wird....

  12. #162
    Mitglied Avatar von frank1960
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    In 'Konflikt' von 1945 hat er ebenfalls sein Eheweib um die Ecke gebracht. Erwähnenswert, dass er sich in beiden Filmen in Alexis Smith verliebt. Aus heutiger Sicht sind diese Darstellungen insofern interessant, weil sie mit dem von ihm unsterblich gemachten 'Bogartian Man' aber auch rein gar nichts zu tun haben.
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  13. #163
    Mitglied Avatar von Bücherwurm77
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    Und wo wir schonmal bei Bogart sind:

    Ich erinnere mich noch, daß damals zu seinem 100. Geburtstag interessante Dokus über ihn im TV liefen... wo z.Bsp. John Huston anmerkte, daß Bogey heutzutage eine viel größere Kultfigur ist, als er es zu Lebzeiten war...

    Lustige Hintergrund-Berichte zu seinen Filmen hatte ich in alten TV-Programmheften gelesen:

    Wie, daß er bei Kuss-Szenen mit seiner Frau Lauren Bacall sich heimlich auf ein Telefonbuch stellen musste, um an ihren Mund rankommen zu können - weil er deutlich kleiner als Lauren war. :-D
    Geändert von Bücherwurm77 (01.02.2020 um 12:38 Uhr)

  14. #164
    Mitglied Avatar von franque
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    Von "Casablanca" gibt's auch ein Hinter-den-Kulissen-Foto, wo er gegenüber Bergman auf riesigen Metallabsätzen steht.

  15. #165
    Mitglied Avatar von joe ker
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    Amer (2009)
    Der Tod weint rote Tränen (2013)
    Leichen unter brennender Sonne
    (2017)

    aka

    Das Triptychon des Todes


    von Bruno Forzani und Helene Cattet

    Drei Filme. Drei rauschende und verstörende Bilderwelten. Das belgische Regieduo bringt ihre Interpretaion von Giallo, Poliziottesco und Italo Western und das oft fast ohne Worte. Hier erzählen die Bilder die Geschichte, also für die Augen.
    Augen sind auch ein wichtiger Punkt in der Filmografie von Cattet und Forzani und gerade Amer setzt da sehr stark drauf. Hirn auf Sparflamme dafür Augen und Ohren auf. Wer versucht den Sinn oder eine Art Handlung zu finden hat bereits im Vorfeld verloren. Wobei, mit jedem Film gehen die Macher ein ganz klein wenig in Richtung "Mainstream", wenn man es so nennen mag.
    Nacktheit, Gewalt, Blut, Fetisch, Sex und ganz viele blanke Messer die hier und dort Fleisch zerteilen oder eben in jenes gestoßen werden. Alles wird bedient und so ist eine Freigabe ab 18 schon richtig, früher wäre so was auf dem Index gelandet, heute zeigt man Verständnis für diese Art Film (oder die FSK hat nicht bis zum ende durchgehalten)

    Amer erinnert unweigerlich an Argentos Giallo Filme, bei Der Tod weint rote Tränen fällt einem Suspiria ebenfalls von Argento ein und bei Leichen unter brennender Sonne standen "Der Tod trägt schwarzes Leder" oder Sergio Leones Western Pate.

    Auch musikalisch bedient sich das Regiepärchen am Italo Kino der 70er, da gibt es Morricones Kinderchöre oder die sich ins Hirn windenden Stücke von Stelvio Cipriani. Wer gerne Italo Filme aus dieser Zeit schaut wird unweigerlich das ein oder andere Stücke erkennen.

    Amer
    Begleitet die kleine Ana von der Kindheit über die Jugend bis ins Erwachsenen Alter. Bei ihrer Rückkehr ins Familienanwesen stellt sich sich ihren Ängsten und dem Unheimlichen. In Erinnerung wird die Messerszene gegen Ende bleiben!

    Der Tod weint rote Tränen
    Dan kommt von Geschäftsreise nach Hause und seine Frau ist, trotz von innen verschlossenen Tür, spurlos verschwunden. Die zum Mehrparteienhaus umgebaute Jugendstilvilla und ihre Bewohner offenbaren ein Gewirr aus Geheimnissen und Gewalt und Dan verliert sich zunehmend in einem Gebilde aus Wahn und verschobener Realität

    Leichen unter brennender Sonne
    Nach einem Raubüberfall treffen in einem abseits gelegenen Anwesen mehrere Parteien aufeinander, alle mit dem Ziel irgendwie lebend davon zu kommen. Und das Blut fliest literweise.

    So geht Verneigung vor einem Genre! Nicht für jeden, aber wer sich drauf einläßt der erlebt einen selten gesehenen Rausch. Wer nach diesen drei Filmen noch weiteres Futter sucht, der sollte sich am Remake von Suspiria versuchen, geht in eine ähnliche Richtung.
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  16. #166
    Mitglied Avatar von franque
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    Zitat Zitat von joe ker Beitrag anzeigen
    Das Triptychon des Todes

    Neben "Suspiria" könnte man auch noch Panos Cosmatos' "Mandy" hinzufügen, der ebenfalls plättenden Arthouse-Horror darstellt. Die drei Cattet/Forzani sind ja für heutige Verhältnisse eigentlich die pure Avantgarde (die als Bonusmaterial enthaltenen Kurzfilme noch mehr), wie von den unehelichen Kindern des Sechziger-Godards und von Robert Bresson*, die mit einer Nährlösung aus Italo-(und Franco-, s. "Leichen...")Genrefilm-Style-Trümmern hochgepäppelt wurden. Die frühen Surrealismus-Filme wie "Ein andalusischer Hund" von Bunuel/Dali sind sicher ebenfalls ein Einfluss. Die totale Dekonstruktion, jedes Einzelbild ein Traum, wie du schon sagtest, dem "Plot" zu folgen ist ein schwieriges bis unmögliches Unterfangen.

    Dieses Retro-Soundtrack-Fetzen-Konzept gibt's übrigens auch in der Amazon-Serie "Homecoming", wo das alte DePalma-Filme u.a. waren.



    *der Mittelteil von "Amer", wo das Mädchen als Teen (?) dieser ominösen Biker-Gruppe begegnet, ist in seinen streng fragmentarisch-fetischhaften Bild/Ton-Kompositionen Bresson pur, s. etwa "Pickpocket" oder "Mouchette"


    Alles wird bedient und so ist eine Freigabe ab 18 schon richtig, früher wäre so was auf dem Index gelandet, heute zeigt man Verständnis für diese Art Film (oder die FSK hat nicht bis zum ende durchgehalten)
    Ganz kurz: Die FSK hat mit dem Index ja nichts zu tun, das wäre die Bundesprüfstelle, die ggf. viel später auf Anzeige hin tätig wird (und hier ganz sicher nicht). Diese drei Filme sind vom Material her irgendwie FSK-18-"tauglich", aber sie sind eben "Arthouse" und solche Sachen sind manchmal auch früher, in zensurfreudigeren Zeiten, hierzulande durchgegangen, s. "Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber" oder "Wild At Heart". Bei diesem Trio hier ist ja jede Sequenz bis ultimo durchstilisiert und alles total fragmentarisiert.
    Geändert von franque (14.02.2020 um 12:32 Uhr) Grund: "Suspiria"

  17. #167
    Mitglied Avatar von joe ker
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    Danke für den Mandy Tipp, klingt .... interessant
    Das mit der FSk und BPjM ist mir schon klar. Hab mich halt etwas simpel ausgedrückt

    Die Szene aus Amer mit der Biker-Gang hat mich wiederum von der Art etwas an Tenebrae erinnert, mit der Frau am Strand.

    Bei Homecoming ist mir vor allem der Kniff mit den Bildformaten in Erinnerung geblieben.
    Geändert von joe ker (16.02.2020 um 07:46 Uhr)
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  18. #168
    Mitglied Avatar von Hahlebopp
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    Ich hab vor einigen Jahren das Western-Genre für mich wieder völlig neu entdeckt. Als Jugendlicher war ich irgendwann einfach komplett übersättigt von jeglichen Western-Filmen und hab das ganze Genre auch jahrelang wirklich komplett gemieden. Aber wie geschrieben, hat sich das dann vor ein paar Jahren widerum erneut komplett geändert. Inzwischen ist es wohl mein absolutes Lieblings-Genre und ich hab mir dann auch nach und nach eine riesige Film-Sammlung zugelegt. Habe wohl tatsächlich mehrere hundert Filme in den letzten Jahren gesehen, Italo- und auch US-Western. Wobei beide Stil-Richtungen für mich so ihre Vor- und Nachteile haben. Aber in Summe tendiere ich dann wohl doch eher mehr zu den US-Western. (Heute, früher als Jugendlicher war es bei mir auch eher der Italowestern.)
    Ein weiterer Grund warum ich damals die Lust am Western-Genre verlor war aber glaube ich auch, dass ich mit so einigen großen "angeblichen" Klassikern wirklich überhaupt nichts anfangen kann. Z.B. "Keoma" oder etwa "Leichen pflastern seinen Weg". Filme, die ich nicht nur nicht gut, sondern richtig schlecht finde. Schlechte und langweilige Handlung, schlecht geschauspielert, hölzern inszeniert usw. Oft vor allem aber einfach unglaublich langweilig. Genauso auch bei einigen US-Western. "Der Mann, der Liberty Valance erschoss" finde ich z.B. ist unglaublich schlecht gealtert. Und ich hab solchen Filmen dann auch durchaus mehrere Chancen gegeben. Manchmal ist man ja einfach nur nicht in der richtigen Stimmung und ein paar Jahre später dann ist man plötzlich aber sogar richtig begeisert. Aber nein, auch beim zweiten und teilweise auch beim dritten Anschauen, konnten mich viele Filme überhaupt nicht überzeugen.
    Naja, wie geschrieben, dachte ich dann wahrscheinlich irgendwann, dass wohl irgendwie das ganze Genre nichts taugt.
    Aaaaber weit gefehlt. Habe dann in den letzten Jahren für mich überhaupt erst einmal herausgefunden wie unglaublich viele Western-Filme es überhaupt gibt, und vor allem hab ich darunter auch sehr viele, richtig großartige Filmperlen für mich entdeckt.

    Genug von mir - ich möchte hier einfach mal eine solche Filmperle empfehlen:
    Lauf um dein Leben (1968), von Sergio Sollima - mit Tomas Milian und einem großartigen Donald O'Brien. Ein typischer Revolutionswestern aber meiner Meinung nach ein echter Geheimtipp, weit über dem Durchschnitt und weit unterhaltsamer als viele andere Italowestern.
    Vorher sollte man sich eventuell aber noch Der Gehetzte der Sierra-Madre (1966) ansehen, da dieser im Prinzip die Vorgeschichte erzählt. Der ist dann allerdings leider nicht ganz so gut wie der Nachfolger.

  19. #169
    Mitglied Avatar von franque
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    Zitat Zitat von joe ker Beitrag anzeigen
    Auch musikalisch bedient sich das Regiepärchen am Italo Kino der 70er, da gibt es Morricones Kinderchöre oder die sich ins Hirn windenden Stücke von Stelvio Cipriani. Wer gerne Italo Filme aus dieser Zeit schaut wird unweigerlich das ein oder andere Stücke erkennen.
    Noch ein weiterer Film-Tipp, der vage in diese* Richtung geht, ist der brillante und optisch sensationelle frz. "The Wild Boys" ("Les Garçons Sauvages", 2017, Bertrand Mandico). Auch hier gibt es einen eklektischen Soundtrack mit mindestens einem Giallo-Thema (aus "Lo Strano Vizio Della Signora Wardh" von Sergio Martino, in Deutschland unter dem doofen Titel "Der Killer von Wien" bekannt).

    Wenn du "Wild Boys" noch nicht kennst, dann möchte ich dich noch warnen, dass es ratsam ist, so wenig wie möglich im Voraus darüber zu wissen! Prepare to get your mind blown!



    *analog zu den erwähnten Kunst/Exploitation-Hybriden wie eben den drei Cattet/Forzani oder "Mandy"

    https://ssl.ofdb.de/film/302620,The-Wild-Boys
    Geändert von franque (08.03.2020 um 15:26 Uhr)

  20. #170
    Mitglied Avatar von frank1960
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    'Der seltsame Laster der Frau Wardh' is schon verwirrend. Da glaubt man, die Dame betreibt ein Fuhrunternehmen. Killer von Wien dagegen lässt die Herzen der Krimifans höher schlagen.
    Ach wär Ich doch ein Junge noch wie einst
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  21. #171
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    Bei "Der Killer von Wien" denke ich automatisch an den falschen Film. Auch italienisch, auch aus der gleichen Zeit, aber mit Victor Buono als Metzger.

    https://www.filmdienst.de/film/detai...-leisen-socken

  22. #172
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    Zitat Zitat von franque Beitrag anzeigen
    Noch ein weiterer Film-Tipp, der vage in diese* Richtung geht, ist der brillante und optisch sensationelle frz. "The Wild Boys" ("Les Garçons Sauvages", 2017, Bertrand Mandico). Auch hier gibt es einen eklektischen Soundtrack mit mindestens einem Giallo-Thema (aus "Lo Strano Vizio Della Signora Wardh" von Sergio Martino, in Deutschland unter dem doofen Titel "Der Killer von Wien" bekannt).

    Wenn du "Wild Boys" noch nicht kennst, dann möchte ich dich noch warnen, dass es ratsam ist, so wenig wie möglich im Voraus darüber zu wissen! Prepare to get your mind blown!



    *analog zu den erwähnten Kunst/Exploitation-Hybriden wie eben den drei Cattet/Forzani oder "Mandy"

    https://ssl.ofdb.de/film/302620,The-Wild-Boys
    Danke, dein Mandy Tipp steht schon mal hier, The Wild Boys klingt ebenfalls interessant obwohl nur in franz. Sprache erhältlich. Kommt mal auf die Liste, hab in letzter Zeit einfach zu viel gekauft, muss erst mal wieder mit dem kucken hinterher kommen. Aber ich bin immer dankbar für solche "Perlen", bin gerade was neuere Filme angeht nicht so auf dem laufendem.



    Wenn ich mir hier die Kommentare anseh, frag ich mich, ob ich mit meinen 50 Lenzen hier nicht zum jüngeren Klientel gehöre
    "If you can't dazzle them with brilliance, baffle them with bullshit." W.C.Fields

  23. #173
    Mitglied Avatar von franque
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    Da wird es wohl nie eine dt. Synchro* von geben, ist aber auch besser so. Das dt. Release von Bildstörung ist OmU.


    Ohne in Details zu gehen:
    *

    Außerdem wäre die auch nicht ganz unproblematisch aus bestimmten Gründen.


  24. #174
    Mitglied Avatar von joe ker
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    Francesca von Luciano Onetti (2015)

    ... und alles schreit Giallo!

    Bilder, Musik, Story, Farben, ach das komplette Setting wird hier schon fast übertrieben in Richtung 70er gezwungen. Immer wenn man denkt es ist keine weitere Referenz an das Giallo Genre mehr möglich, haut einem Onetti noch ein Ei drüber. Bei ihm liegen selbst die namensgebenden Krimiheftchen auf dem Nachttisch und den obligatorischen Kinderchor als Musikunternalung gibts natürlich eh.
    Feine, kleine Reminisenz an ein Genre das inwischen toter als die Leichen bei Argento ist. Und das im Jahr 2015. Hab mich köstlich amüsiert und wurde vom Ende sogar überrascht.
    Hab sogleich den Regisseur gegoogelt und festgestellt das sein Erstling Sonno Profondo hierzulande gar nicht erschien, schade aber immerhin sein neuestes Werk Abrakadabra ist gerade veröffentlicht worden. Werd ich mir mal vormerken.
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  25. #175
    Mitglied Avatar von joe ker
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    Eyes of Crystal - Die Angst in deinen Augen

    Hab den lange Zeit mit nem Spanier verwechselt (Open your mind) und war dann etwas überrascht das hier ein waschechter Neo Giallo auf mich wartete. Typischer Whodunnit Plot der kameratechnisch oft auf Makroaufnahmen setzt, blutige Morde bietet und einen Score mit deutlichen Anleihen an Cipriani und Konsorten. Der ungewöhliche Wechsel zwischen rasanter Kamerafahrt und ruhigen Bildern macht den Film abwechslungsreich und kurzweilig. Auch das Spiel auf den verschiedenen Ebenen ist spannend, übersichtlich und bringt nochmal so richtiges Giallo Feeling rüber.
    Einer der letzten Vertreter seiner Art und dann noch in gut, was will ich mehr?
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