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Ergebnis 526 bis 550 von 596

Thema: hentai

  1. #526
    Mitglied Avatar von Senova
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    Offenbar bin ich schon recht abgestumpft - ich fand *Sex-Philes* alles in Allem eigentlich recht harmlos. Im Vergleich zu z.B. *Spunky Knight* geradezu "normal"

    Es stimmt allerdings, daß in *Sex-Files* einige Fetisch Arten "abgearbeitet" werden. Lolicon ist aber zumindest in den Geschichten, die ich kenne nicht vorgekommen.

    Hentai Stories scheinen sich allgemein eher nicht um Blümchen Sex sondern vielmehr um "Situationen" abseits der Norm zu drehen.
    Hängt wohl auch ein wenig mit dem "Reiz des Verbotenen" zusammen. Quasi ein Blick hinter verschlossene Türen.

    Warum die Hentai Geschichten sich aber so häufig um Vergewaltigung und Dominanz drehen, ist mir ein Rätsel.

    Was *Eroguro* genau bezeichnet, ist mir nicht so ganz klar.
    Anscheinend setzt sich der Begriff aus Erotik und grotesk zusammen und bezieht sich auf schockierende Bilder. Ist das ein eigenes Genre ?

    Anscheinend hat sich Carlsen jetzt auch ins Josei Genre vorgewagt: :hat:

    :tup: Happy Mania

    Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Wer weiß - vielleicht kommt ja in ein bis 2 Jahren der erste "soft" Redikon Titel.

  2. #527
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    Original von SenovaOffenbar bin ich schon recht abgestumpft - ich fand *Sex-Philes* alles in Allem eigentlich recht harmlos. Im Vergleich zu z.B. *Spunky Knight* geradezu "normal" cool

    Es stimmt allerdings, daß in *Sex-Files* einige Fetisch Arten "abgearbeitet" werden. Lolicon ist aber zumindest in den Geschichten, die ich kenne nicht vorgekommen.

    Hentai Stories scheinen sich allgemein eher nicht um Blümchen Sex sondern vielmehr um "Situationen" abseits der Norm zu drehen.
    Hängt wohl auch ein wenig mit dem "Reiz des Verbotenen" zusammen. Quasi ein Blick hinter verschlossene Türen.

    Warum die Hentai Geschichten sich aber so häufig um Vergewaltigung und Dominanz drehen, ist mir ein Rätsel.
    Oh, da waren noch "Tokyo Akazuki-chan" u.Ä., Benkyou ist ein kranker Bastard, wenn man ihn einmal von der Leine gelassen hat. -_-
    Vermutlich überreagiere ich gegenüber Sex Philes ein wenig, da er nahe dran wäre in meine Liste von kaufenswerten Hentai aufgenommen zu werden, dann aber immer wieder solche Fetische hineinwirft, die ich nicht teile und die folglich meinen Tag versauen.
    Über deine Abgestumpftheit will ich hier kein Urteil fällen, aber erlaube mir die kleine Spitze wenn ich anmerke, dass du das tiefe Ende glücklicherweise noch nicht gesehen hast. :rolleyes2:

    Anne Allison hat in einem ihrer Bücher theoretisiert, dass dies mit der gesetzlich verordneten "Kastration" von Männern in Hentai (von sa und gg als "invisible dick" betitel worden) zusammenhängt. Sie meint, dass nach der Entfernung des primären männlichen Dominanzymbol dessen Präsenz und damit die Überlegenheit des Lesers (der durch den kastrierten Mann im Comic präsent ist) über die Frauen in den Comics auf andere Weise klargemacht werden musste und das Gewalt ausgeführt mit phallischen Objekten die beste verfügbare Alternative war.

    Man kann die Meinung unterstützen wenn man möchte, aber ich halte es für wahrscheinlicher, dass man damit einfach den geringsten gemeinsamen Nenner anspricht. Macht und Dominanz sind für die/den Dominierend/en immer noch das billigste Aphrosidika. Man wird damit mehr Leser erreichen und zumindest minimal zufrieden stellen als wenn man sich auf die komplexeren Fetische einlässt, die einigen Lesern viel und dem ganzen Rest wenig bis nichts bringen.
    Was *Eroguro* genau bezeichnet, ist mir nicht so ganz klar.
    Anscheinend setzt sich der Begriff aus Erotik und grotesk zusammen und bezieht sich auf schockierende Bilder. Ist das ein eigenes Genre ?
    Momentan kommt es mir eher wie ein Sammelbegriff für die Werke von verschiedenen Mangaka die am einen Ende mit einer Mischung aus sexualisierter Gewalt, detailierten Darstellungen von Morden und generell einem Sex/Tod-Coktail ihren Lebensunterhalt verdienen (Shintaro Kage, Waita Uziga), Leuten mit sehr surrealem Humor (Usama Fuyuma, Nekojirou), ausgewachsene Surrealisten (Yoshiharu Tsuge) und jene die irgendwo dazwischen stehen (Suehiro Maruo, Kazuichi Hanawa, Yoshikazu Ebisu).

    Aber im Internetslang bedeutet Eroguro in 80% aller Fällen Vergewaltigung/Schändung+Mord.

    Anscheinend hat sich Carlsen jetzt auch ins Josei Genre vorgewagt: :hat:

    :tup: Happy Mania

    Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Wer weiß - vielleicht kommt ja in ein bis 2 Jahren der erste "soft" Redikon Titel.
    Lasst uns hoffen und träumen und die Kunde verbreiten, dass solche Manga und ein Markt dafür existieren würden.

  3. #528
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    Original von Zentrum
    Man kann die Meinung unterstützen wenn man möchte, aber ich halte es für wahrscheinlicher, dass man damit einfach den geringsten gemeinsamen Nenner anspricht. Macht und Dominanz sind für die/den Dominierend/en immer noch das billigste Aphrosidika. Man wird damit mehr Leser erreichen und zumindest minimal zufrieden stellen als wenn man sich auf die komplexeren Fetische einlässt, die einigen Lesern viel und dem ganzen Rest wenig bis nichts bringen.
    Ich denke ein Umstand ist auch die gesselschaftlichen Zwänge in der japanischen Bevölkerung, die Unterdrückung der eigenen Individualität und Dominanz nur um perfekt im ganzen aufzugehen. Geschichten die wenigstens die Phantasie anregen zum ausbrechen aus der Norm in eine Rolle wo man seine Dominanz (oder aufgestauten aggressionen), sind wohl dadurch sehr beliebt.

    Aber ich unterstell mal die sexuelle Phantasie, die Herschaft über einen anderen zu haben und darum mit ihm alles machen zukönnen, dürfte wohl jeder mal gehabt haben.

  4. #529
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    oh ja^^

    aber ich muss sagen so schlimm finde ich die hentai sachen nicht solange sie sich in einem vernümpftigen mass bewegen

  5. #530
    Mitglied Avatar von Senova
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    Original von Zentrum
    Anne Allison hat in einem ihrer Bücher theoretisiert, dass dies mit der gesetzlich verordneten "Kastration" von Männern in Hentai (von sa und gg als "invisible dick" betitel worden) zusammenhängt. Sie meint, dass nach der Entfernung des primären männlichen Dominanzymbol dessen Präsenz und damit die Überlegenheit des Lesers (der durch den kastrierten Mann im Comic präsent ist) über die Frauen in den Comics auf andere Weise klargemacht werden musste und das Gewalt ausgeführt mit phallischen Objekten die beste verfügbare Alternative war.
    Halte ich eher für unwahrscheinlich - diese "Leuchtstab" Vorgabe wurde ja durch die Tentakel umgangen. Außerdem ist in den heutigen Hentai Mangas alles sichtbar, es hängt eher vom Zeichner ab, wie detailliert alles dargestellt wird.

    Man kann die Meinung unterstützen wenn man möchte, aber ich halte es für wahrscheinlicher, dass man damit einfach den geringsten gemeinsamen Nenner anspricht. Macht und Dominanz sind für die/den Dominierend/en immer noch das billigste Aphrosidika. Man wird damit mehr Leser erreichen und zumindest minimal zufrieden stellen als wenn man sich auf die komplexeren Fetische einlässt, die einigen Lesern viel und dem ganzen Rest wenig bis nichts bringen.
    Mag stimmen - allerdings wird ja gerade auf sehr viele verschiedene Fetische eingegangen. Die Bandbreite der dargestellten Neigungen hat mich ehrlich gesagt ziemlich verblüfft. Darin zeigt sich wahrscheinlich auch, daß in Asien wesentlich unverklemmter mit Sex umgagangen wird.

    Es klingt einleuchtend, daß die Gewalt in den Hentai Mangas als Ventil für aufgestaute Agressionen dienen kann.

    Ich finde es ziemlich bezeichnend, daß z.B. in den Shonen Mangas zumeist gegen einen mächtigen Feind gekämpft wird, während sich die Gewalt in Hentai Mangas häufig gegen die, in der japanischen Gesellschaft ja untergeordneten Frauen richtet, also quasi "nach unten getreten" wird.

  6. #531
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    Original von Masterfly Ich denke ein Umstand ist auch die gesselschaftlichen Zwänge in der japanischen Bevölkerung, die Unterdrückung der eigenen Individualität und Dominanz nur um perfekt im ganzen aufzugehen. Geschichten die wenigstens die Phantasie anregen zum ausbrechen aus der Norm in eine Rolle wo man seine Dominanz (oder aufgestauten aggressionen), sind wohl dadurch sehr beliebt.
    Würde sich solch ein Bedürftniss nicht eher in einem Überfluss an Manga manifestieren, welches den Sieg des Individuums über die Masse und die lustvolle Vernichtung der bestehenden Ordnung feiert? Seltsamerweise aber kann man solche Manga an einer Hand abzählen - die meisten davon stammen aus den 60ern und von den neueren sind mir nur "Bakune Young" (Psycho versucht die Welt zu erobern, scheitert wo Psychotin mit sehr großem Selbstvertrauen Erfolg hat), und "Akumetsu" (Hochschüler beginnt auf eigene Regie, korrupte Politiker, Wirtschaftsbosse und Bozozoku zu erschießen, stirbt im zweiten Band, Fünf Bände bisher.) und der surreale Galgenhumor über Sarariiman von Yoshikazu Ebisu bekannt. Offen gesellschaftskritische Manga existiert genau einer: "Goumaizumu Sengen" von Yoshinori Kobayashi, aber er scheint schon relativ weit rechts im politischen Spektrum zu stehen.

    Wieso manifstiert sich das Bedürftniss nach Ausbruch deiner Meinung gerade in Porno so sehr?

    btw, eine andere Theorie war, dass Hentai Kompensation für Sarariiman waren, die ihrer Position als Hausherren durch Abwesenheit und Frauen mit Universitätsabschluss verlustig gegangen sind. Hentai soll sie nebenbei davon abhalten, sich überhaupt mit dem Warum ihrer überhaupt nicht beneidenswerten Lebensumstände auseinander zu setzen.

    Folgender Quote bezieht sich zwar auf Redikon, sollte sich aber auch sinngemäß auf Hentai umlegen lassen:
    Saotome Miyaka, die Szenaristin dieses manga und Autorin des Büchleins zu den "Geheimnissen des Lady's Comic", fasst die Wirkungsweise der neuen Gattung lapidar zusammen: Wenn sich der Streß daheim häuft, lieber erst mal zum Lady's Comic greifen, als gleich fremdzugehen. Mit anderen Worten: Der Lady's Comic hilft in seiner Wirkungsweise hervorragend, den verinnerlichten Zwang zur Ehe durchzuhalten.

    Jaquelin Berndt, "Phänomen Manga", S 137


    Nebenbei hat Japan immer wieder Fälle von "Flip out and Kill" in seiner Bevölkerung, bei der ein Bürger beliebigen Alters beginnt seine Nachbarn umzubringen, Kinder auf dem Schulweg zu attackieren oder seine Klassenkameraden umzulegen (Nevada-tan ist jetzt vielleicht zwei Jahre her, glaube ich).

    Original von Senova Senova Halte ich eher für unwahrscheinlich - diese "Leuchtstab" Vorgabe wurde ja durch die Tentakel umgangen. Außerdem ist in den heutigen Hentai Mangas alles sichtbar, es hängt eher vom Zeichner ab, wie detailliert alles dargestellt wird.
    sie schrieb ihr Buch vor dem "Day of Tentacel", also bevor Maeda Overfiend zeichnete, und heutzutage ist Gewalt ausgeführt mit phallistischen Objekten wirklich selten geworden, da stimme ich zu. Aber immernoch bleibt die Vorherrschaft von Manga mit Dominanzthemen ungebrochen und Dildos, Fesselung und sonstiges SM-Gerät tritt doch immer noch sehr prominent hervor, IMO. Und immer noch findet man in fast jedem Hentai-Sammelband mindestens eine Geschichte, die einfach nur Sadistisch ist.

    Dass die Obszönitätsgesetze nicht mehr so stringent durchgesetzt werden, wie zu der Zeit als Sharon Kinsella "Adult Manga" (wie der Titel nicht vermuten lässt, mehr ein Buch über die Industrie der Comics für Erwachsene als über Pornographie, auch wenn ihre Kommentare zum Grund für den seltsam guten Start des Hentai sehr einleuchtend waren.) schrieb und das Zusammenspiel zwischen NOG's besorgter Mütter gegen Pornographie und deren staatlicher Förderung kommentierte ABER man achtet immer noch darauf, dass die Zeichnungen eine gewisse Lebensnähe nicht erreichen. Der Manga "Missitsu", an sich eine gewöhnliche Zusammenstellung von Hentai, wie man sie tausenfach findet wurde über zwei Jahre, wenn ich mich recht entsinne der Prozess gemacht und inzwischen eingestampft weil die Genitalen zu lebensnah gezeichnet sind. In Sachen "Mangel an Zensurstreifen " habe ich mindstens drei weiter Manga auf der Festplatte, die ähnlich sparsam agieren.

    "The singular permanent exception that I know of is the adult manga "Missitsu" created by the artist known as "Beauty Hair." Last last year this hentai manga was withdrawn from publication after it was legally deemed too graphic and in violation of Japan's censorship laws that prohibit uncensored graphic depictions of genitalia."

    (Ich glaube, man sollte auch noch in einigen der japanischen Internetzeitungen den entsprechenden Artikel finden können)

    Mag stimmen - allerdings wird ja gerade auf sehr viele verschiedene Fetische eingegangen. Die Bandbreite der dargestellten Neigungen hat mich ehrlich gesagt ziemlich verblüfft. Darin zeigt sich wahrscheinlich auch, daß in Asien wesentlich unverklemmter mit Sex umgagangen wird.

    Es klingt einleuchtend, daß die Gewalt in den Hentai Mangas als Ventil für aufgestaute Agressionen dienen kann.

    Ich finde es ziemlich bezeichnend, daß z.B. in den Shonen Mangas zumeist gegen einen mächtigen Feind gekämpft wird, während sich die Gewalt in Hentai Mangas häufig gegen die, in der japanischen Gesellschaft ja untergeordneten Frauen richtet, also quasi "nach unten getreten" wird.
    Wie ich oben schon sagte, auch wenn viele Fetische abgearbeitet werden, so ist die Dominanz doch noch das am häufigsten auftretende Thema, sei dies in Geschichten, in denen beide Partner aktive diese Form der Beziehung suchen und pflegen oder ein Partner dem andere diese aufdrängt. Nebenbei wird der erste Akt der Gewalt viel zu oft am Ende zu einfach als Ausdruck der tiefen, unverfälschten Liebe aufgelöst und damit legitimiert (In Hentai wie in Yaoi übrigens ).
    ^^ Vielleicht sollte man wirklich mal ein Projekt starten in dem man die Fetische sortiert und sie nach Häufigkeit anordnet. Repräsentativ wäre die leider nur für den Geschmack des Internets.

    Mit der Sache "Freie Liebe in Asien" ist es so ein Crux ^^, aber zwei Japanerinnen, die einem ständig deuten, dass man LEISE über Boy's Love reden soll, erzählen da eine andere Geschichte. ^^

    ...achte bei den Shounen Manga auch mal darauf, wie hoch die Rate an Frauen aus dem Lager des Hauptcharakters ist, die ihren eigenen "Mann" stehen können. Ich denke dabei mal an Naruto, bei dem die eine praktisch umfällt wenn man sie anbläst und die andere ihr Potential in der Koordiantion und der Theorie ausspielt, aber dabei in ersterem von einem Nichtsnutz um Meilen geschlagen wird. Starke Frauen treten aber mit seltsamer Regelmäßigkeit bei allen anderen Clans auf...seltsam, oder?
    Nicht zu erwähnen, dass der Unterton von homophilie wie immer unüberhörbar wird, wenn sich die jungen Ninjas wieder mal füreinander aufopfern. That shit is as gay as a march hare in a field of rape blossom und Yaoi kam sicherlich nicht grundlos auf.

    Aber der Grundkanon dieser Serien ist viel zu oft der Kampf für die Erhaltung eines "Idealzustandes", ein Stemmen gegen von außen eingeleite Veränderungen wobei intern Konsens herrscht und alle Abweichler von der offiziellen Linie entweder Schwächlinge oder Verräter sind.

    (One Piece stellt eine der seltenen Ausnahme dar, Band 29 komme bald! :laugh1: )

    Betrachtet man diese konservative Grundtendenz zusammen mit dem oberen Zitat zum Thema Redikon, und mit der Überherrschaft von Dominanzthemen (die auch im Redikon oft genug auftreten) in Hentai ergibt sich durch den Metatext ein Bild von einer Gesellschaft, die keinen Wert auf Veränderung legen möchte und in der jeder darauf hingetrimmt wird genau auf seinem Platz zu bleiben und die Formen des Umganges streng einzuhalten um nicht wie der Nagel ins Brett zurückgeschlagen zu werden. Selbst das "Überlaufventil" wird streng unter Aufsicht gehalten.


    Das soll allerdings nicht bedeuten, dass alle Produkte der Unterhaltungsindustrie auf dieses Ideal hin getrimmt sind. Es gibt genügend Abweichler, doch diese zu finden kostet so viel Zeit, dass man gerne auch mal auf "vorbelasteten" Stoff zurückgreift.

    Btw, langsam wir es unterhaltsam, wie schnell die jüngeren Semestern sich zurückzogen als die Beträge länger und detailierter wurden. :laugh1:

  7. #532
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    Original von Zentrum
    Würde sich solch ein Bedürftniss nicht eher in einem Überfluss an Manga manifestieren, welches den Sieg des Individuums über die Masse und die lustvolle Vernichtung der bestehenden Ordnung feiert?
    Warum sollten sie die Ordnung zerstören?? Der Japaner liebt sein "sicheres" System, das ist ja die Doppelmoral, der alte Japaner begehrt nicht auf, denn ihm wurde von klein auf beigebracht, so wie es ist, so muss es sein, so ist es richtig, aber diese Einengung in die vielen Edikette, Regeln und Erwartungen (nicht nur von Vorgesetzten, sondern von allen) wo kann man die am besten abbauen bzw. davor flüchten, als in der eigenen Phantasie? Hier könnte man auch gut dein Zitat von Saotome Miyaka anbringen.
    Ich will damit nicht sagen, das das der alleinige grund wäre und auch ist es nur eine pauschalisierung, doch ich denke das dieser Umstand einen Einfluss darauf hat.
    Ähnlich seh ich z.B. die Doppelmoral in der USA, auf der einen Seite die scheinheilige Welt der Prüderie vorantreiben und auf der anderen Seite den größten Pornomarkt zuhaben.


    PS: Wenn, wären es nicht eher Geschichten von kleinen schwächlichen Jungs, die sich gegen die Gesellschaft stellen und sich nach ganz oben kämpfen ? z.B. ala Shamo (Sorry ich kenne mich in der Hinsicht nur mit deutschen Serien aus, also nützen mir deine englischen/japanischen Beispiele nicht viel).

    Wieso manifstiert sich das Bedürftniss nach Ausbruch deiner Meinung gerade in Porno so sehr?
    Das habe ich nicht behauptet, das kann sich auch in anderen Generes ausleben, aber ich sehe es als ein Aspekt der mit in dieses Genere einfließt und wohl auch zur heutigen Entwicklung dazubeigetragen hat.
    Auch bei uns gibt es solche Geschichten und Comics, die sind natürlich viel weniger, da Comics nicht in dem Maße in unserer Bevölkerung vertreten sind und wohl auch da wir nicht so naiv (ja ich sag naiv, den ein anderes Wort fällt mir dazu nach lesen von "Warum Japaner nerven" von Christoph Neumann nicht ein) mit der sexualität umgehen (eher prüde im Vergleich zu den Japanern), sowie da wir ne nette Bundesjugeschutzbehörde haben, aber Vergewaltigungen/SM/Bondage/Fisting/.... ist kein Erfindung der Japaner (Bei uns sind es aber eher Zeitschriften, die man nur unter der Hand oder Ladentheke bekommt (auch die wird es in Japan geben, will ich hiermit gar nicht bestreiten)).


    Zu dem anderen Thema, bis vor wenigen Jahren, gab es ja noch das Gesetz, was es Verbot einen erigierten Penis oder Schamhaare (die Vagina ohne Schamhaare war aber erlaubt :rolleyes2: ) zu zeigen, das ist aber inzwischen aufgehoben wurde und nun ist es eine reine Entscheidungssache der Künstler, wie detailgetreu sie zeichen wollen.


    Ich hoffe man versteht es -.- bin viel zu müde zum logischen denken -.-

  8. #533
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    Man sollte nicht vergessen, dass die Japaner ursprünglich in sexueller Hinsicht sehr freizügig waren. Alte Ukiyo-e-Bilder aus dem 19. Jahrhundert zeigen Geschlechtsakte seht explezit, ohne irgendetwas zu verbergen. Leider wurde nach der Öffnung Japans durch die Amis 1854, nicht nur westliche Technologie, sondern auch die christlich-abendländiche "Kultur" importiert. Diese Übernahme westlicher Bräuche blieb aber auf die Oberfläche beschränkt. Japan ist auch heute noch ein orientalisches Land, geprägt von den frauenfeinlichen Lehren des Konfuzius. Die Versuche der Amis, vor allem in der Besazungszeit von 1945-52, aus Japan ein christlich geprägtes Land zu machen, haben eben zu solchen Schoten wie dem "Schamhaargesetz" geführt. Unter dieser okzidentalischen Oberfläche aber halten sich weiterhin die alten Bräuche und Gepflogenheiten, die eben für Frauen nur einen zweitrangigen Platz bereithalten. Das Problem für den japanischen Mann besteht eben darin, dass er gegenüber "echten" Frauen die Sau eben nicht mehr so rauslassen kann wie seine Vorväter, weil es eben auch in Japan mittlerweile Gesetze gibt, die das verhindern.

    Vielleicht läßt sich damit auch der Erfolg von Hentai im Westen erklären. Die Hegemonie der Männer, die Jahrhunderte lang anhielt, wird nun von den Frauen Schritt für Schritt untergraben. Und nun "rächt" sich der Mann, und weil das eben in der Realität nicht geht, zumindest nicht ohne Strafe, lebt er eben seine Rache in schwarz-weißen Vergewaltigungsphantasien aus.

  9. #534
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    is doch egal schmieße mich jedesmal weg wenn ich mir goldenboy anschaue

  10. #535
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    Aber immernoch bleibt die Vorherrschaft von Manga mit Dominanzthemen ungebrochen und Dildos, Fesselung und sonstiges SM-Gerät tritt doch immer noch sehr prominent hervor, IMO. Und immer noch findet man in fast jedem Hentai-Sammelband mindestens eine Geschichte, die einfach nur Sadistisch ist.
    Das viele verschiedene Varianten (auch alle möglichen Abstufungen von SM) durchgeprobt werden, kann auch daran liegen, dass das Interesse der Leser an immer neuem befriedigt werden muss.

    Hentai Mangaka stehen ja im Prinzip vor dem Problem trotz wenig Platz für Story immer neue Situationen (und Stellungen) bringen zu müssen.
    Der 08/15 Sex, den jeder zuhause praktiziert, würde den Leser schnell langweilen. Fetische und SM Spielchen sind da einfach interessanter.


    Wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann zielen viele Theorien darauf ab, daß über die Geschichten in den Manga der einzelne zum Durchhalten im System angehalten werden soll.

    Dem kann ich aber nicht zustimmen.
    In sehr vielen Mangas (zumindest den auf Deutsch erschienenen) ist der "Held" eine Person, die sich gerade nicht eingliedern kann oder will - also sich gegen das System wehrt.
    "Vitamin" - *20th Century Boys* - *Ayashi no Ceres* - *Bronze/ Zetsuai* - *Neji* - oder die *Confidential Confessions* Reihe usw.

    Es ist sicher ein Weg, dem Druck über die Fantasie auszuweichen - aber da in vielen Geschichten der "ausbrechende" Held Erfolg hat, sind die Mangas eher kein Mittel jemanden zur kommentarlosen Anpassung anzuhalten.

    Deswegen kann ich auch nicht glauben, daß dies bei Hentai oder Redikon beabsichtigt ist.

    Nebenbei - dieses "Flip out and kill" Phänomen ist leider nicht auf Japan beschränkt. Es gibt einige traurige Beispiele auch aus den USA und Deutschland.

    Wie ich oben schon sagte, auch wenn viele Fetische abgearbeitet werden, so ist die Dominanz doch noch das am häufigsten auftretende Thema, sei dies in Geschichten, in denen beide Partner aktive diese Form der Beziehung suchen und pflegen oder ein Partner dem andere diese aufdrängt. Nebenbei wird der erste Akt der Gewalt viel zu oft am Ende zu einfach als Ausdruck der tiefen, unverfälschten Liebe aufgelöst und damit legitimiert (In Hentai wie in Yaoi übrigens ).
    Oh ja - dieses: Ich hab dich doch nur vergewaltigt, weil ich mich vor lauter Liebe nicht mehr beherrschen konnte... :O

    Es gab übrigens eine Zeit, da kam kein westlicher Liebesroman, der was auf sich hielt ohne Vergewaltigungsszene aus.
    Und diese Romane wurden und werden immerhin für Frauen geschrieben !

    Original von Manami Ittegoya
    Die Hegemonie der Männer, die Jahrhunderte lang anhielt, wird nun von den Frauen Schritt für Schritt untergraben. Und nun "rächt" sich der Mann, und weil das eben in der Realität nicht geht, zumindest nicht ohne Strafe, lebt er eben seine Rache in schwarz-weißen Vergewaltigungsphantasien aus.
    Das Argument, daß der Mann mit der wachsenden Gleichberechtigung der Frau sich jetzt nicht mehr einfach alles erlauben kann und die Hentai Geschichten als Kompensation dafür herhalten müssen, erscheint mir einleuchtend.

    Obwohl ich sagen muß, daß diese Sichtweise ein wirklich erbärmliches Bild auf den männlichen Charakter wirft.

    Aber die untergeordnete Rolle von Frauen in Mangas ist wirklich auffallend. Egal ob Shojo oder Shonen - dumme oder schwache Frauen sind unglaublich häufig anzutreffen. Selbst wenn die Frau eine Hauptperson ist, steht ihr zumeist noch ein "rettender" Mann zur Seite.
    Natürlich gibt es da auch Ausnahmen - aber der Großteil der Stories läuft nach diesem Schema ab.
    (Das ist in Liebesromanen aber leider nicht anders)

    Interessant ist dabei auch, daß sich Yaoi / Shonen ai durchgesetzt hat (obwohl man nicht offen darüber spricht), während Redikon - also die heterosexuelle Variante kaum zu finden ist.
    Nicht, daß mich das als Yaoi Fan sonderlich stören würde *gg*

    Frauen kommen wohl allgemein im Manga nicht sonderlich gut weg

  11. #536
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    Original von MasterflyWarum sollten sie die Ordnung zerstören?? Der Japaner liebt sein "sicheres" System, das ist ja die Doppelmoral, der alte Japaner begehrt nicht auf, denn ihm wurde von klein auf beigebracht, so wie es ist, so muss es sein, so ist es richtig, aber diese Einengung in die vielen Edikette, Regeln und Erwartungen (nicht nur von Vorgesetzten, sondern von allen) wo kann man die am besten abbauen bzw. davor flüchten, als in der eigenen Phantasie? Hier könnte man auch gut dein Zitat von Saotome Miyaka anbringen.
    Ich will damit nicht sagen, das das der alleinige grund wäre und auch ist es nur eine pauschalisierung, doch ich denke das dieser Umstand einen Einfluss darauf hat.
    Ich meinte, wenn Manga Kompensation für ein Leben unter der Knute undefinierbarer Kräft "von Oben" sind, wäre es dann nicht verständlicher, wenn man Kompensation dazu in Erzählungen über Gewalt gegen alles und jeden (im Stile von Silvestre Matuschka) suchen würde?

    PS: Wenn, wären es nicht eher Geschichten von kleinen schwächlichen Jungs, die sich gegen die Gesellschaft stellen und sich nach ganz oben kämpfen ? z.B. ala Shamo (Sorry ich kenne mich in der Hinsicht nur mit deutschen Serien aus, also nützen mir deine englischen/japanischen Beispiele nicht viel).
    Was ist mit "Hajime no Ippo" (Ex-Knacki wird durch Boxen berühmt)? Natürlich gibt es solche Manga, ich bestreite dies in keiner Weise. aber die Überzahl dieser predigt die Integration (sogar solcher Blut und Gedärme-Müll wie "Elfenlied" endet oft auf diese Weise ) In welchem Band bekommt er denn die Akzeptanz, die er sich wünscht? Wenn ich mich recht entsinne, buhte man ihn sogar im Budoka beim Karateturnier noch aus, als der dem beliebten Schönling ins Gesicht trat.

    Das habe ich nicht behauptet, das kann sich auch in anderen Generes ausleben, aber ich sehe es als ein Aspekt der mit in dieses Genere einfließt und wohl auch zur heutigen Entwicklung dazubeigetragen hat.
    Auch bei uns gibt es solche Geschichten und Comics, die sind natürlich viel weniger, da Comics nicht in dem Maße in unserer Bevölkerung vertreten sind und wohl auch da wir nicht so naiv (ja ich sag naiv, den ein anderes Wort fällt mir dazu nach lesen von "Warum Japaner nerven" von Christoph Neumann [...]
    ^^ Neumann ist keine gute Quelle für grundierte Meinungen zum Thema Japan. Der Herr ist einfach nur enttäuscht darüber, dass er sein persönliches Idealland, wie es ihm Hearn und andere vorlogen dort nicht fand. Oder hat er Antworten auf die beiden Fragen A) Warum sind in ganz Tokyo keine Müllkübel aufgestellt und B) Warum zur Hölle isst niemand im Gehen? Die wahren Mysterien des modernen Japans.
    Ich kann dir durchaus zustimmen, dass Kompensation einfließt aber ich bin eben der Meinung, dass diese nicht so geradelinig verläuft wie du es darstellst, aka - Streß mit dem Chef - Porno lesen - alles wieder gut. Der Schritt über den Porno anstatt über näherliegende Gewaltphantasien (wie sie in den von mir genannte Manga auftreten) halte ich schon eine Verschiebung, die nicht unbewusst getätigt wird - dem Druck wird also nicht direkt Luft gemacht, sondern bis auf weiteres auf ein anderes Objekt verschoben (hier oft unterlegene Frauen).
    Nebenbei, in ihren Anfangszeiten wurden Hentai von Studenten gelesen und der Mehrwert neben dem Sex war damals nicht die Kompensation für irgend etwas, sondern das Faktum, dass die Magazine von gesellschaftlichen Aussteigern, oft gescheiterten Revolutionären aus ihren Rängen, die sich gegen den Vietnamkrieg und für mehr Demokratie geäußert hatten herausgegeben wurden. (Kinsella, "Adult Manga") Ist da Kompensation wirklich noch das erste Gut, kommt sie (zumindest für eine gewisse Schicht Leser) überhaupt noch ins Spiel?

    Zu dem anderen Thema, bis vor wenigen Jahren, gab es ja noch das Gesetz, was es Verbot einen erigierten Penis oder Schamhaare (die Vagina ohne Schamhaare war aber erlaubt :rolleyes2: ) zu zeigen, das ist aber inzwischen aufgehoben wurde und nun ist es eine reine Entscheidungssache der Künstler, wie detailgetreu sie zeichen wollen.
    Das Gesetz ist noch inkraft, siehe den Link zum Thema Missitsu aber in Japan werden nicht alle Gesetze wirklich stringent sonder eher Fallartig durchgesetzt. solange man nicht allzu auffällig wird kann man sich einiges erlauben in der Pornographie.

    Original von Manami Ittegoya Manami Ittegoya[...]Leider wurde nach der Öffnung Japans durch die Amis 1854, nicht nur westliche Technologie, sondern auch die christlich-abendländiche "Kultur" importiert.[...]
    BÖÖÖÖÖSES und VERDAMMMMMENSWERTES Christlich-Abendländische Kultur, wie Gleichberechtigung von Frau und Mann, Gleichheit vor dem Gesetz, Gleichberechtigung aller Schichten, politisches Mitbestimmungsrecht für unbewaffnete usw usf?
    Die Pornogesetze wurden schon zur Meijizeit ausgebrütet weil man nicht "barbarisch" erscheinen wollte und Shunga verloren von selbst an Popularität als man Photographie einführte und erstmals ein gesellschaftspolitisches Programm für die gesamte Bevölkerung (und nicht nur für Samurai) propagierte.
    Nebenbei hätten auch japanische Männer Emanzipation ganz notwendig, sofern sie nicht an karoshi verrecken möchten.

    McArthur versuchten so sehr Japan zu christianisieren, dass sie den Kaiser nicht wegen Mitschuld am Krieg verurteilten, sein Vermögen nicht einzog, das Groß der höhergestellten Persönlichkeiten unangetastet ließ und umfassende Abkommen mit antidemokratischen Kräften schloss um die allgegenwärtige Bedrohung durch Nazikommijews und andere Menschen, die ernsthaft Demokratisierung forderten abzuwehren. Man dachte ganze fünf Minuten daran, die Yakuza mit militärischer Gewalt von der Landkarte zu wischen, tat es aber dann doch nicht, da sie Protestanten so gekonnt vermöbeln konnten. Klingt ganz nach jemandem, der an solch umfassenden gesellschaftlichen Veränderungen wie Zwangschristianisierung interessiert ist, oder?

    Und die Öffnung fand, btw unter Perry und seinen schwarzen Schiffen statt. Das war hundert, hundertfünfzig Jahre zuvor. Im internet gibt es übrigens einen interessanten Text über die Instrumetalisierung von Holzschnitten durch die Meiji-Regierung, der deutet zumindest in eine mögliche Richtung für den wirklichen Grund für den Untergang dieses Genres der bildenden Kust (wärend des Russo-Japanischen Krieges druckte man diese allerdings wieder kurze Zeit massenhaft, damit abergläubische Soldaten diese als "Siegesbilder" mit in die Schlacht tragen konnten). It ain't never as straightforward as it seems.

    Original von Manami Ittegoya Manami IttegoyaVielleicht läßt sich damit auch der Erfolg von Hentai im Westen erklären.
    Einerseits ist aber das Verhältniss hier verzerrt (aka, es kommen relativ betrachtet jährlich mehr Porno-Anime bei uns auf den Markt als in Japan) und Hentai werden hier generell in Stückzahlen von 25 000-60 000 Einheiten verkauft während in Japan Hentai maximal an den 13 000 kratzt. Im Internet ist es dasselbe - Menr Porno läuft durch die Leitungen als sonstige Scanlations, man kommt früher mit Hentai in Berührung als mit nicht-erotischen Serien.
    Der "Erfolg" sollte also sehr, sehr relativ gesehen werden weil zusätzlich noch von der Wirtschaft der gewöhnliche Konsument als Mann angenommen wird und das Internet ebenfalls männlich ist - der Spruch "Im Internet gibt es keine Frauen" kommt nicht von ohne.

    Zusätzlich, vielleicht hast du bemerkt, dass sich dieser Thread um einen wahrgenommenen MANGEL an Hentai dreht, das Angebot ist sehr einseitig gestaltet.

  12. #537
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    Das viele verschiedene Varianten (auch alle möglichen Abstufungen von SM) durchgeprobt werden, kann auch daran liegen, dass das Interesse der Leser an immer neuem befriedigt werden muss.

    Hentai Mangaka stehen ja im Prinzip vor dem Problem trotz wenig Platz für Story immer neue Situationen (und Stellungen) bringen zu müssen.
    Der 08/15 Sex, den jeder zuhause praktiziert, würde den Leser schnell langweilen. Fetische und SM Spielchen sind da einfach interessanter.
    Die Augenlust ist nie zu befriedigen und eigentlich mit allem zufrieden, sofern es nur graphisch ist und ich bezog mich nicht speziell auf Bondage/SM, sonder auf dem Moment der Dominanz in dem es allzu oft Frauen sind, die dominiert werden. (die andere Seite existiert natürlich auch, aber da sind es dann öfters als nie Jungs, die sich als Mädchen verkleiden. )

    Beispielhaft dafür wäre die Serie, die mir gerade zur Hand ist (gott, klingt das ^^) "Little Sister is a pretty Boy", in dem sich ein Junge durch seine jüngere Schwester belästigt sieht, die auf einer Umkehrung der Geschlechterrollen beharrt und ihn gleich zu Beginn des Manga während er schläft in eine Mädchenschuluniform steckt und ihn auch auf andere weisen piesackt und sogar so weit geht, eine Jungenuniform zu tragen aber als der Bruder dann durchdreht, sie niederdrückt und (wie er sagt "schon wieder") Sex mit ihr hat um zu zeigen wer hier die Frau ist, ist ihr das recht. Wieso sollte sie plötzlich von dominant auf devot wechseln?

    Ich meine, ich kann die interne Logik für ihr nach außen hin dominantes Verhalten ausmachen - sie behauptet es zu tun, um andere Mädchen von ihrem Bruder fernzuhalten doch dies widerspricht wieder der ersten Szene, in der sie schon als kleines Mädchen klar sagt, dass sie eine dominante oder zumindest gleichwertige Rolle übernehmen möchte. Sie hätte eigentlich keinen Grund, ihr Spiel im eigenen Hause weiterzuspielen, da sie es als devote Person (wie die Sexszene es nahelegt) eigentlich nicht gerade genießen sollte, ihren "Mann" zu stehen. und solche Sprünge im Fetisch treten im Hentai immer und immer wieder auf. Nur in eine einzige Ausnahme, "Gekko no sasayaki" (es existiert ein Film dazu, sogar in europäischer Sprache) von Masahiko Kikuni, bleibt die Aufstellung durchgehend konstant, aber der zählt schon zu dem, was man "intelligentes Hentai" nennen muss.

    Wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann zielen viele Theorien darauf ab, daß über die Geschichten in den Manga der einzelne zum Durchhalten im System angehalten werden soll.

    Dem kann ich aber nicht zustimmen.
    In sehr vielen Mangas (zumindest den auf Deutsch erschienenen) ist der "Held" eine Person, die sich gerade nicht eingliedern kann oder will - also sich gegen das System wehrt.
    "Vitamin" - *20th Century Boys* - *Ayashi no Ceres* - *Bronze/ Zetsuai* - *Neji* - oder die *Confidential Confessions* Reihe usw.

    Es ist sicher ein Weg, dem Druck über die Fantasie auszuweichen - aber da in vielen Geschichten der "ausbrechende" Held Erfolg hat, sind die Mangas eher kein Mittel jemanden zur kommentarlosen Anpassung anzuhalten.

    Deswegen kann ich auch nicht glauben, daß dies bei Hentai oder Redikon beabsichtigt ist.
    Uh-uh! Yaoi sollte automatisch wegfallen! Denk immer daran, wie weit "Die Gesellschaft" darin auf eine überschaubare Gruppe von Personen reduziert wurde! Das Genre lebt geradezu davon, dass "die Liebe" als transzendaler Wert alles andere in den Hintergrund drängt, auch die übermächtige Gesellschaft - Das war und ist ihr Köder für den Leser.

    Ayashi no Ceres, ist sie am Ende nicht schwanger und erfüllt nach langem Irren doch noch ihre ultimative gesellschaftliche Aufgabe als Frau?

    In "20th Century Boys" geht es doch in der Supererzählung um den Kontrast, mit dem sich die "Helden" konfrontiert sehen, als sich ihr selbst geschaffener Bösewicht in einer realen Welt einrichtet. Das urspüngliche Schema geht stets davon aus, dass der Bösewicht allein dasteht und die Helden als Gruppe "das Wohl der Gesellschaft" als ganzes präsentieren doch hat der Freund (und der Autor) den Spieß kurzerhand umgedreht indem er zeigte, dass es eine Vielzahl von Menschen benötigt um solches Übel zu erzeugen, praktisch eine ganze Gesellschaft und das "Die Helden" dementsprechend eigentlich stets einer Übermacht entgegenzutreten hätten. Dass man eine "klassische Erzählung" aktualisiert, entwertet die ursprüngliche Idee in keiner Weise denn wenn Kenji und seine Freunde nicht immer noch der Meinung wären, für das Wohl der ganzen Menscheit weiterzustreiten würden sie aufgeben.
    Schlussendlich kämpfen sie eigentlich für nichts anderes als dafür, dass die Geschichten ihrer Kindnheit keine Lügen waren und ihr Leben nicht wertlos ist. Gut, du hast eine der Ausnahmen erwischt, die existiert, aber wieso lässt du da "One Piece" weg? Band 29 - die Strohhüte, Jonny und seine Familie und sonst noch ein Paar Freaks gegen Tsunamis und die gesamte Weltregierung. Und es gäbe noch ein paar in die Richtung, aber die Titel sagen hier leider niemandem etwas ;_;

    *Confidential Confessions* - Ich habe nur Band 2, aber da ist doch ein *Junge* eine nicht unbedeutende Motivation für einer Dames tun. /: Really, Frauen die wegen Männern stark werden, beliebtes konservatives Erzählmuster, trat schon in der Heike Monogatari gehäuft auf.

    Vitamin und Neiji kenne ich leider nicht.

    Es existieren mehr als eine ideale Erzählung neben der "Nichtsnutz integriert sich" im Shounen und ich verneine diese nicht aber ich klage über die Seltenheit mit denen diese auftritt und bezeichne diese als prägendes Merkmal welches sich durch die Unterhaltung einer gewissen Altersklasse zieht (Shounen/Shoujo, danach wird die Dominanz ein wenig schwächer). Ich nehme deswegen stark an, dass man diesen Konservativen Zug bei den Männern im Hentai weiterzieht während man ihn bei den Frauen bis auf die glücklicherweise existenten Ausnahmen praktisch übergangslos bis zum Ende der Mangaphase mit den Themen "Glückliche Heirat am Ende und Frau ohne Mann bringt es nicht" durchzieht. Sogar Redikon ist oft genug davon betroffen, wenn auch hier natürlich wieder die Ausnahmen vorhanden sind.


    Interessant ist dabei auch, daß sich Yaoi / Shonen ai durchgesetzt hat (obwohl man nicht offen darüber spricht), während Redikon - also die heterosexuelle Variante kaum zu finden ist.
    Es gab eine Zeit, in der lasen sich alle Geschichten im Shoujo gleich oder zu ähnlich und endeten stets in der Vermählung und der platonischen Ehe und man konnte dies schon ab dem dritten Kapitel riechen. Nabenbei tat sich Shoujo als Vertreter dern "99% Mittelklasse"-Ideologie schwer den Liebenden noch irgendwo ein paar wirkliche Hindernisse in den Weg zu werfen. Da griff man lieber irgendwann lieber auf das "Liebe ohne Rücksicht auf Normen" zurück um sich seinen Kick zu holen - es gab und gibt also Widerstände gegen die Konservatisierung des Genres (auch wenn die Gründe für den Umstieg eher an der Ausgelutschtheit eines bestimmten Erzählstiles als an dem offensichtlichen Konservativisums lagen)

    Natürlich, inzwischen ist Yaoi weder neu noch Innovativ und ergeht sich einfach in einer unendlichen Multiplizierung der Szenarios - Wikinger, Catboys, Fischmenschen, Dogboys, Schüler, Büro, Steinzeit, Millionen von Fantasyerzählungen usw alles wurde schon durchexerziert. Soll aber nicht heißen, dass nicht auch noch glücklicherweise genügend gutes Zeug auf den Markt kommt.

  13. #538
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    Original von Zentrum
    ich bezog mich nicht speziell auf Bondage/SM, sonder auf dem Moment der Dominanz in dem es allzu oft Frauen sind, die dominiert werden.
    Da habe ich Dich wohl falsch verstanden.

    Allerdings finde ich es in einem Genre, daß ja hauptsächlich für Männer gedacht ist nicht sonderlich verwunderlich, daß die männlichen Charaktere in der Story "die großen Macker" sind
    [Sarkasmus]Gleichberechtigung ist ja schön und gut - aber wer hat schon gerne noch einen Gott neben sich :bigt: [/Sarkasmus]

    Mich stört eher, daß die Frauen gleich gar so dämlich dargestellt werden. *Kopfschüttel*

    Das es im Westen mehr Publikum für Hentais gibt, als im Ursprungsland finde ich äußerst interessant. Offenbar hat das arme geknechtete Ego der westlichen Männer einen kleinen Push up nötig
    (Sorry, kleiner böser Zwischenkommentar - konnte nicht widerstehen)

    Aber z.B. in *Secret Plot* scheinen mir eher die nymphomanischen Lehrerinnen zu dominieren. Auch wenn sich die Story insgesamt eher als Schuljungentraum darstellt.

    Zu den Manga Beispielen:
    Ich glaube, da hast Du mich mißverstanden - es ging mir dabei nicht um die Stellung der Frau im Manga, sondern um den nichtkonformen Held, der dennoch erfolgreich ist.

    *Ayashi no Ceres* paßt da wohl tatsächlich nicht so rein, denn letztendlich glücklich wird sie erst, als sie sich wieder in die Gesellschaft einfügt.

    *Neji* (Kaori Yuki) handelt von einem Jungen, der nach seinem eigentlichen Tod wieder auferweckt und von einer Gesellschaft als Testobjekt benutzt werden soll. Allerdings fügt er sich nicht ein sondern kämpft gegen die Gesellschaft.

    *Bronze/ Zetsuai* (ja, ein Shonen ai) habe ich angeführt, weil beide Hauptpersonen sich partout nicht einfügen können oder wollen und trotzdem erfolgreich sind.
    Koji ist ein Egomane wie er im Buche steht und kümmert sich einen Dreck um andere - trotzdem ist er ein gefeiertes Idol
    Izumi ist ein Einzelkämpfer, dem es aufgrund seiner Psyche nicht möglich ist, sich in ein Team einzufügen - trotzdem ist er in einem Teamsport wie Fußball ein absolutes Ass.

    *Vitamin* (Keiko Suenobu) handelt von einer Schülerin, die sich letztlich trotz massiven Mobbings gegen die Gruppe durchsetzt.

    Bei *Confidential Confessions* Bd.2 ist es in meinen Augen nicht so wichtig, daß ein Junge den Anstoß gibt, sondern vielmehr WIE er ihn gibt: Er ermuntert sie ja dazu, die Mißstände nicht einfach hinzunehmen, sondern sich aktiv dagegen zu wehren - na wenn das nicht unkonform ist !

    *One Piece* habe ich nie gelesen - die Serie kenne ich nur vom Titel her

    Zu Yaoi/Shonen ai:
    Ich habe bei diesen Stories eigentlich nie wirklich das Gefühl gehabt, als ginge es um den Verstoß gegen Konventionen.
    Das Homosexualität gesellschaftlich nicht so wirklich anerkannt ist, wird nur sehr selten thematisiert, sondern höchstens mal am Rande erwähnt.
    Ein echtes "Hindernis" scheint das aber nie zu sein.

    Es ist eher so, daß (besonders bei Yaoi Mangas) fast jeder homosexuell zu sein scheint, was ganz gut ist, da Frauen eh kaum vorkommen. :bigrazz:

    Das Motiv - Liebe gegen alle Konventionen - gibt es aber bestimmt auch in der Shojo Variante.

    Bezeichnender finde ich eher, daß der starke, sexuell aktive weibliche Charakter (Redikon) sich offenbar nicht durchsetzen konnte, sondern das Publikum die männliche Variante (Yaoi) gewählt hat.

    Schön finde ich dabei allerdings. daß der Uke nicht immer (allerdings ziemlich oft) das hilflose Püppchen ist. Dem Uke werden da teilweise schon mehr "Freiheiten" als dem äquivalenten weiblichen Part zugestanden.

  14. #539
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    Liebes Zentrum!

    Vielleicht solltest du dir Beiträge mal durchlesen bevor du sie zitierst. Ich habe wortwörtlich geschrieben: Leider wurde nach der Öffnung Japans durch die Amis 1854, nicht nur westliche Technologie, sondern auch die christlich-abendländiche "Kultur" importiert. Du brauchst mich also nicht über den Zeitpunkt der Öffnung Japans zu belehren (wer es genau haben will: Vertrag von Kanagawa 31. März 1854). Außerdem, warum wollte das Meijiregime, dass Japan im Ausland im positiven Licht dastehe. Eben wegen der zuvor vollzogenen Öffnung. Hätte Japan seine Isolation beibehalten, wäre ihnen das Image im Ausland wohl herzlich egal gewesen.

    Mit Import der christlichen Kultur meinte ich vor allem die christliche Sexualmoral, und damit haben sich die Japaner keinen Gefallen getan.

  15. #540
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    jetzt nich gleich böse werden kommen wir lieber wieder zum thema zurück.

    und immer schön ruhig bleiben wer sich streiten will soll das in einem anderen thread machen. net böse gemeint.

  16. #541
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    Original von Manami IttegoyaMit Import der christlichen Kultur meinte ich vor allem die christliche Sexualmoral, und damit haben sich die Japaner keinen Gefallen getan.
    Sehr geehrte Manami,

    Ich entschuldige mich, sie in unpassender Weise und Unbegründet angegriffen zu haben doch leider irren sie, was die Sexualmoral betrifft oder sind zumindest mangelhaft informiert über die Geschwindigkeit mit der die christliche Einfluss gewann.n Ein Datum überlesen zu haben negiert nicht meinen bereichtigten und zumindest mit Annekdoten belegten Zweifel am Import christlicher Sexualmoral nah Japan.

    Das Land besaß schon vor der Ankunft gut drei vollkommen ausformulierte und fundierte Sexualmoralen - die Konfuzianistische, welche von Tsunemoto zusammen mit dem Shudo zum Bushido weiterverarbeitet wurde für die Samurai, die laizistisch-bisexuelle der Städter wie sie von Leuten wie Ihara Saikaku mit literarischen/philosophischen Bruchstücken und reiner Ironie propagiert wurde und die wakashudo/chigo-Päderasterie wie sie von den großen Klöstern gepflegt und von pseudobuddhistischen esoterischen Elementen unterfüttert war.
    Nebenbei existierte auch noch der reine Konfuzianismus, welcher ebenfalls noch nicht unbedeutenden Einfluss auf Regierungspolitik und Gesetze nahm.

    Christen konnte zu keinem Zeitpunkt vor Ende des zweiten Weltkrieges genügend Macht an sich bekommen um Einfluss auf irgend ein Gebiet der Politik zu nehmen, die Meijireform und deren Ehegesetz war (auch wenn weite Teile von deutschem und französischem Recht stammten) im Kerne Konfuzianistisch und dem ie-System verpflichtet welches eine Familie an den Hausherren und alle Hausbewohner an den Heimatort ihrer Väter band.

    Außerdem, warum wollte das Meijiregime, dass Japan im Ausland im positiven Licht dastehe. Eben wegen der zuvor vollzogenen Öffnung. Hätte Japan seine Isolation beibehalten, wäre ihnen das Image im Ausland wohl herzlich egal gewesen.
    Einfach: Ohne die Öffnung wäre Japan kolonisiert worden.
    Vielleicht kennen sie die Ideologie des Kolonialismus, welche Europa eine Rechtfertigung gaben, die Welt zum höheren Wohle dieser unter sich aufzuteilen? Japan, China und die ganzen anderen Asiatischen Länder zählten damals als barbarische, den europäern genetisch unterlegene Rassen, über deren Terretorium verfügt werden durfte wenn einem die Eroberung gelang.
    Aus mir unbekannten Gründen (vermutlich die nicht allzu schlechte, wenn auch veralterte Bewaffnung und die stehenden Heere) blieb Japan die Aufteilung, welche China widerfahren war auch einige Zeit nach der Öffnung durch Perry und dem Abschluss ungleicher Handelsverträge inklusive Einrichtung exterretorilaler Zonen im Land erspart. Die verschiedenen gesellschaftlichen Reformen hatten den Zweck, die kolonialistische Rechtfertigung der Verträge zu unterlaufen indem man sie als von einem zivilisierten Land einem anderen gleichen Status aufgedrängt worden darstellt.
    Damit dies gelingt musste man sich zuerst einmal weit genug Europäisieren und dann, nachdem die Verträge aufgehoben wurden aber noch bevor man es sich in Europa, Russland oder Amerika anders überlegen konnten Wirtschaft und Heer modernisieren um unangreifbar zu werden.

    Hier kommt wohl der Punkt, an dem sie einen "Import der christlichen Kultur" beklagen - die Politik von "fukoko kyohei" (reiches Land starke Armee) und die damit eingehende Importierung westlicher Sexualmedizinischer Lehren und deren bürgerlich-christlich getönte Meinung über alles (hierzu würde ich "Der Wille zum Wissen", "Der Gebrauch der Lüste" und "Die Sorge um sich" von Michel Foucault empfehlen). Diese wurde allerdings gründlich unterlaufen zum einen von intellektuellen sexuellen Devianten wie den exklusiv Homosexuellen, welche diese kombiniert mit allem anderen was die japanische Geistesgeschichte hervorgebracht hatte benutzten um sich selbst ins rechte Licht zu rücken und die Regierung, welche das obengenannte ie-System beibehielten und Ehebruch nur für die Frau strafbar machten. Weiters führte man der Sexualwissenschaft einige unterhaltsame Neuerungen hinzu wie die bisexuelle Latenzphase Adoleszenter von der ich im Westen noch nichts gelesen habe.

    Hier könnten wir den Diskurs gemäß Foucault abspalten und nachsinnen was nun an unseren Sexualwissenschaften christlich und was im Widerstreit zwischen Bürgerlichen und Adeligen entstanden ist aber lassen wir das. Lieber führe ich einige Gewohnheiten an, welche mit einer Christianisierung der Sexualmoral eigentlich aufgehört haben sollten:

    -Kopfkissenbücher, Shunga:
    Fielen der Modernisierung zu Opfer. Die gesamte Ukiyo-e-Industrie war zum Zeitpunkt des Russo-Japanischen Krieges unter staatlicher Kontrolle, Shunga verboten und abgesehen von einigen Conaisseuren wusste niemand mehr, dass einst ein Unterschied zwischen Ukiyo-e und Shunga bestand. Ich erinnere mich an eine Annekdot, welches uns ein Professor erzählte: Als ein japanischer Sammler die Provinzen nach überlebenden Holzschnitten durchsuchte teilte ihn eine ältere Dame resolut mit, dass in ihrem Haus sicherlich keine "schweinischen Ukiyo-e" zu finden seien. Das Gesetz gegen Shunga wurde erlassen weil Touristen diese massenhaft aufkauften und die Regierung der Meinung war, dass dies dem Bilde Japans im Ausland schaden könnte (dasselbe geschah übrigens mit den Tatoos, die allerdings in einem Britischen Prinzen einen nahmhaften Untersützer fanden) und war so effektiv, dass bis etwa 1960 kein einzige Buch darüber veröffentlicht wurde.

    -Prostitution:
    Existierte durchgehend nach dem Muster welches sich im Bakuhan bildete bis nach dem zweiten Weltkrieg. Vollständige Verbotsversuche kamen erst danach und unter öffentlichem oder ausländischem Druck auf die Regierung.

    -Religon:
    http://img228.imageshack.us/my.php?i...rine0067wv.jpg

    Dahinter könnten sie einen Tempel sehen, dessen Inhalt leicht zu erraten sein sollte. Nur, wo ist hier die abendländische Moral, die schon seit den Griechen etwas gegen die unbedeckte Eichel hat?

    -Populärkultur:
    Ich glaube, einen Stock für Porno und einer für Yaoi in jedem Animate sprechen ein deutliches "Nein" auf die Frage ob sich bürgerlich-christliche Werte vollständig durchgesetzt haben. Ein Comiket oder ein Good Comic City, in dem auf mehreren hundert Quadratmetern erotische bis pornographische Comics angeboten werden arbeiten ihnen auch nicht gerade zu.

    -Homosexualität:
    Der jugendliche Meiji-Kaiser fand sich von Soldaten in die neue Hauptstadt überführt, welche ihm in bester Tradition ihrer Provinz in einem Lied ehrten in welchem er als "ihr Anus" tituliert wurde und noch zurzeit Taisho fürchtete man sich kurze Zeit vor Koha-Gruppen, die angeblich in Tokyo herumziehen und hübsche Knaben vergewaltigen würden.
    Exklusiv Homosexuelle wurden allerdings schon immer schief angesehen, da sie gegen das wichtigste Gebot der Gesellschaft verstießen: Nachfahren zu erzeugen um die Ahnenverehrung auch in Zukunft aufrecht erhalten zu können. Man ließ sie allerdings gewähren, sofern sie mit irgend einer Frau erben erzeugt hatten. Hier benötigte man kein Christentum
    Sie waren eigentlich die einzigen, welche unter der neu eingeführten Sexualmoral zu leiden hatten da das Wakashudo ausstarb und die beiden Versuche, Akzeptanz entweder durch strenge Befolgung des Bushido (Yukio Mishima, z.b.) oder durch Näherrücken an den Konfuzianismus und Desexualisierung (Minokata Kumagusu schrieb davon in seinen Briefen an Jun'Ichi Iwata) zu erringen scheiterten.


    Nachdem ich wieder einmal viel zu viel geschrieben habe bin ich schon gespannt auf ihre Auflistung von existenten sexuellen Gewohnheiten in Japan oder deren Verschwinden nach der Öffnung, hinter welcher sich unzweifelhaft das wirken rein christlicher Sexualmoral erkennen lässt.


    Edit: einen Namen geändert, nachdem ich meine Unterlagen wieder fand.

  17. #542
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    Original von SenovaAllerdings finde ich es in einem Genre, daß ja hauptsächlich für Männer gedacht ist nicht sonderlich verwunderlich, daß die männlichen Charaktere in der Story "die großen Macker" sind
    [Sarkasmus]Gleichberechtigung ist ja schön und gut - aber wer hat schon gerne noch einen Gott neben sich :bigt: [/Sarkasmus]

    Mich stört eher, daß die Frauen gleich gar so dämlich dargestellt werden. *Kopfschüttel*
    Mich stört neben diesem Umstand auch noch, dass a)Männer als Fuckmachines dargestellt werden. Ich weiss aus genügend Anekdoten, dass es um die Virilität von uns Herren nicht immer bestens steht und fühle durch die Ausblendung dieses Umstandes um einiges an Unterhaltungswert gebracht. Weiters stört mich, dass die Standartstorie dem Mann keinen Geschmack und kein Profil zuspricht. Stets läuft es so, dass der Leadpenis sich quer durch das Angebot vögelt, angefangen mit Familienmitgliedern über Schulmädchen zu blonden Ausländerinnen zu frigiden Busangestellten wird alles ohne Rücksicht auf Verluste durchgerammelt um ein möglichst großes Publikum zu befriedigen. Denkt z.B. denn keiner der Autoren auch nur eine Sekunde daran, dass fast jeder Mann bestimmte Vorlieben und Abneigungen bei der Wahl seiner Partner hat? Erinnern sie sich keinen Augenblick, dass hunderte Dinge zusammenarbeiten bevor sich jemand zum Verkehr übergeht und das man sich basierend auf allen Informationen manchmal dagegen entscheidet oder zum Abbruch gezwungen wird? Nebenbei zeichnet die Männer auch ein extremer Mangel an sexueller Phantasie aus. Selten gehen dem Verkehr irgend welche Vorbereitungen vorraus, oft genug fickt man gerade dort, wo man zuvor noch stand. Solche Kleinigkeiten, auf die Protagonisten beiden Geschlechtes umgelegt würden Hentai zumindest für mich wesentlich unterhaltsamer machen.
    Das es im Westen mehr Publikum für Hentais gibt, als im Ursprungsland finde ich äußerst interessant. Offenbar hat das arme geknechtete Ego der westlichen Männer einen kleinen Push up nötig
    (Sorry, kleiner böser Zwischenkommentar - konnte nicht widerstehen)

    Aber z.B. in *Secret Plot* scheinen mir eher die nymphomanischen Lehrerinnen zu dominieren. Auch wenn sich die Story insgesamt eher als Schuljungentraum darstellt.
    Es so wahrzunehmen wäre nicht korrekt: Der anteil von Hentai am gesamten Animeverkauf ist ungewöhnlich hoch, aber dies sollte nicht mit dem Anteil von Hentai am gesamten Pornomarkt gleichgesetzt werden. Bei Hentai ist es primär so, dass es einen doppelten Markt bedient - Pornoseher und Animekäufer und deshalb verglichen mit nicht-pornographischen Anime des öfteren höhere Zahlen zusammenbringt. Verglichen mit allen verkauften Videopornos dürften allerdings immer noch in Japan mehr Hentai über die Theke gehen als in Europa/den USA. Zahlen dazu stehen mir leider nicht zur Verfügung.
    Zu den Manga Beispielen:
    Ich glaube, da hast Du mich mißverstanden - es ging mir dabei nicht um die Stellung der Frau im Manga, sondern um den nichtkonformen Held, der dennoch erfolgreich ist.

    *Neji* (Kaori Yuki) handelt von einem Jungen, der nach seinem eigentlichen Tod wieder auferweckt und von einer Gesellschaft als Testobjekt benutzt werden soll. Allerdings fügt er sich nicht ein sondern kämpft gegen die Gesellschaft.

    *Bronze/ Zetsuai* (ja, ein Shonen ai) habe ich angeführt, weil beide Hauptpersonen sich partout nicht einfügen können oder wollen und trotzdem erfolgreich sind.
    Koji ist ein Egomane wie er im Buche steht und kümmert sich einen Dreck um andere - trotzdem ist er ein gefeiertes Idol
    Izumi ist ein Einzelkämpfer, dem es aufgrund seiner Psyche nicht möglich ist, sich in ein Team einzufügen - trotzdem ist er in einem Teamsport wie Fußball ein absolutes Ass.

    *Vitamin* (Keiko Suenobu) handelt von einer Schülerin, die sich letztlich trotz massiven Mobbings gegen die Gruppe durchsetzt.

    Bei *Confidential Confessions* Bd.2 ist es in meinen Augen nicht so wichtig, daß ein Junge den Anstoß gibt, sondern vielmehr WIE er ihn gibt: Er ermuntert sie ja dazu, die Mißstände nicht einfach hinzunehmen, sondern sich aktiv dagegen zu wehren - na wenn das nicht unkonform ist !
    Wie schon gesagt, ich verneine nicht, dass solche Erzählungen existieren, ich mag nur das Übergewicht ihr entgegengesetzten Geschichten nicht.
    Man könnte Neiji dich wegfallen lassen, da nur eine Minderheit von Manga ernsthaft darstellen, wie sich jemand zum "höheren Wohle aller" opfert und dort sind es dann oft genug Nebencharaktere, welche diese Bürde auf sich nehmen.
    Zetsuai zeigt doch wie einen Haufen anderer Yaoi einen deutlichen Rückzug ins Private des Paares und eine Tendenz, ihre Beziehung nach Möglichkeiten geheimzuhalten, aber alles in allem scheinen wir unterschiedliche Maßstäbe für den Erfolg zu verwenden.

    Zu Yaoi/Shonen ai:
    Ich habe bei diesen Stories eigentlich nie wirklich das Gefühl gehabt, als ginge es um den Verstoß gegen Konventionen.
    Das Homosexualität gesellschaftlich nicht so wirklich anerkannt ist, wird nur sehr selten thematisiert, sondern höchstens mal am Rande erwähnt.
    Ein echtes "Hindernis" scheint das aber nie zu sein.

    Es ist eher so, daß (besonders bei Yaoi Mangas) fast jeder homosexuell zu sein scheint, was ganz gut ist, da Frauen eh kaum vorkommen. :bigrazz:

    Das Motiv - Liebe gegen alle Konventionen - gibt es aber bestimmt auch in der Shojo Variante.

    Bezeichnender finde ich eher, daß der starke, sexuell aktive weibliche Charakter (Redikon) sich offenbar nicht durchsetzen konnte, sondern das Publikum die männliche Variante (Yaoi) gewählt hat.

    Schön finde ich dabei allerdings. daß der Uke nicht immer (allerdings ziemlich oft) das hilflose Püppchen ist. Dem Uke werden da teilweise schon mehr "Freiheiten" als dem äquivalenten weiblichen Part zugestanden.
    Es ist in sonstigen Manga auch nicht so, als würde "die Gesellschaft" in ihrer Totalität dargestellt werden, aber z.B. in Zetsuai tritt sie doch repräsentiert duch Kojis Familie und seinen Bruder (der das alles nur für einen Spinner seitens Kojis hält) und die ganzen Frauen, mit denen er Umgang hatte auf. Keiner dieser steht der Beziehung wirklich positiv gegenüber und die Öffentlichkeit, dh die Medien werden über seine Beziehung zumindest bis Band in Unwissenheit gehalten. Weiters reflektieren die beiden zumindest einmal darüber, dass die vielleicht doch besser nach Italien Auswandern sollten, weil sie sich in Japan versteckt und geheim halten müssen. Izumi fürchtet um seine Karriere und Koji findet sich im Kreuzfeuer seiner Familie.

    Problematischerweise werden durch diese minimalistische Darstellung der Gesellschaft die größten Probleme stets ausgeblendet.

    Es gibt natürlich immer noch diese Inzestgeschichten, wie Maramalade Boy oder Angel Sanctuary, aber man ist tief gefallen, wenn man solches Zeug schreibt. Verwunderlich ist allerdings, dass ich das einzige Pairing für Shoujo, welches noch ein wenig Spannung hineinbringen könnte - Japanerin/Ausländer bisher nur bei einem Autor gesehen habe, Iou Kuroda, der definitiv dazu tendiert starke Frauen in all seine Werke einzubauen. Aber ach, wieso greift niemand darauf zurück? Könnte doch wieder an diesem Konservatismus liegen, welchen ich des öfteren erwähne oder bin ich einfach zu müde.

  18. #543
    Mitglied Avatar von Masterfly
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    Hm ich kann nur von mir ausgehen und nur auf deutsche Mangaserien zurückgreifen, da ich kein Japanisch kann, auch nie dort war.



    Hm etwas klar zustellen, das Christentum kam ja nicht erst mit dem amerikanischen General Perry. Das Christentum hatte mit der Landung von Franz Xaver 1549 sich auf japanischen Boden ausgebreitet (auch Luis Frois hat sich hier engagiert). Schon damals haben Spanien und die Portugiesen versucht mehr Einfluss in Japan zu gewinnen und anderem mit Hilfe der Religion Christentum. Viele Daimyo haben sich in der Zeit um die Vorherrschaft in Japan gestritten, durch die Europäer kamen vor allem Schusswaffen ins Lande die einen großen Militärischen Vorteil brachten (Oda Nobunaga hat z.B. allein mit Schusswaffeneinheiten eine 10fache Übermacht seiner Feinde zerschlagen, in der Manga Twister läuft die Serie "Mister Zipangu" die von Oda Nobunaga und Toyotomi Hideyoshi Leben erzählt). Viele Daimyo kamen somit auch mit dem Christentum in Kontakt, ließen sich sogar taufen. Ein weiterer Grund waren aber auch die übermächtigen buddhistischen Klöster zu der Zeit mit ihren eigenen "Armeen" (SMhei - Krieger), die vielen Herrschern ein Dorn im Auge waren. Viele wurden von Oda Nobunaga später vernichtet, da sie seinen Feinden geholfen haben. Selbst in der Zeit als das Christentum in Japan verboten war (unter Todesstrafe), aber unter den Kakure Kirishitan lebten die Christen weiter (in den aktuellen Blade of Immortal wird diese Thematik gut gezeigt). Bei dem Aufstand von Shimabara wurden dann fast alle Christen getötet und erst nach der erzwungenen Öffnung Japans nahm diese Glaubensrichtung wieder zu (aber eher von den Franzosen und Kakure Kirishitan als von den Amerikanern vorangetrieben, das besondere war zudem, das die Kakure Kirishitan inzwischen ihre eigene "Christliche Form" hatten, da christliche Bücher schon lange vorher zerstört wurden).

    Aber es stimmt, die 3% der Japaner haben nicht die große Macht um sich nachhaltige massiv auf das Sexdenken der Japaner auszuwirken, auch wenn sich einige Feiern- Bräuchte aus dem Christentum in Japan sich nun langsam in der allgemeinen Bevölkerung verbreitet haben.

    Genug zum Geschichtsunterricht.


    zu Neumann
    Sorry bin da einfach anderer Meinung, für mich ist das kein "Loblied" aber auch keine richtige Kritik an der japanischen Gesellschaft (obwohl hintergründlich eigentlich schon, wenn er die Wiedersprüche und Absurditäten beschreibt), für mich ist es einfach eher eine Aneinanderreihung von Kuriosen aus der Sicht eines Europäers.

    Zum Rest, hm zuviele Bezugsquellen, die ich nicht kenne.

  19. #544
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    Original von Masterfly
    Bei dem Aufstand von Shimabara wurden dann fast alle Christen getötet und erst nach der erzwungenen Öffnung Japans nahm diese Glaubensrichtung wieder zu (aber eher von den Franzosen und Kakure Kirishitan als von den Amerikanern vorangetrieben, das besondere war zudem, das die Kakure Kirishitan inzwischen ihre eigene "Christliche Form" hatten, da christliche Bücher schon lange vorher zerstört wurden).
    Fun Fact: In Europa wurden diese halbreligiösen Aufstände öfters als nie von Priester angeführt, aber Amakusa Shiro war Laie, Jugendlicher und Wakashu (Jüngling mit unbeschnittenen Stirnlocken). Jun'ichi Iwata stellt das "foretold by St. Francis Xavier to be destined to lead the Christianization of Japan" in etwa so dar, als hätte irgend jemand das Gerücht verbreitet und andere verzweifelte Seelen wäre auf den Zug aufgesprungen. Weniger verwunderlich, bedenkt man dass die Idee der Inkarnation von Göttern in schöne Jünglinge eine Idee ist, die im Zusammenhang mit Saicho (767-822, Gründer der Tendai-Sekte) propagiert wurde und Japanern der Zeit zumindest bekannt vorgekommen sein dürfte. Trotzdem kommen mir Christen, die von einem inkarnierten Gott geführt werden arg unorthodox vor, dem Vatikan würde dies auch ohne den Geruch von Homosexualität, welche Wakashu damals umgab nicht gefallen haben.

  20. #545
    Mitglied Avatar von Klopfer
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    Original von Zentrum
    ^^ Neumann ist keine gute Quelle für grundierte Meinungen zum Thema Japan. Der Herr ist einfach nur enttäuscht darüber, dass er sein persönliches Idealland, wie es ihm Hearn und andere vorlogen dort nicht fand. Oder hat er Antworten auf die beiden Fragen A) Warum sind in ganz Tokyo keine Müllkübel aufgestellt und B) Warum zur Hölle isst niemand im Gehen? Die wahren Mysterien des modernen Japans.
    Weil mir das grad aufgefallen ist:
    1. "grundieren" heißt "Grundfarbe auftragen", du meinst wohl "fundiert".
    2. Warum sollte er keine Quelle für fundierte Meinungen sein? Er ist Japanologe und er lebt und arbeitet seit Jahren in Japan.
    3. Was haben die Antworten mit der Meinung zu tun?
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  21. #546
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    Original von KlopferWeil mir das grad aufgefallen ist:
    1. "grundieren" heißt "Grundfarbe auftragen", du meinst wohl "fundiert".
    2. Warum sollte er keine Quelle für fundierte Meinungen sein? Er ist Japanologe und er lebt und arbeitet seit Jahren in Japan.
    3. Was haben die Antworten mit der Meinung zu tun?
    1. Ja.
    2. Weil schon Amateure um 1600 mit einem Hunderttausendstel des Wissens eines durchschnittlichen Japanologen dieselben Beobachtungen machten und dies von Japanologen unter dem Schlagwort "Verkehrte Welt" zusammengefasst wurde. Sein Buch dient in keiner Weise dem Fortschritt der Erkenntnis sondern bereitet nur alte Meinungen wieder auf und bringt viele vollkommen nebensächliche, alltägliche Beobachtungen als wären sie Offenbarungen. Sofern man das Buch als das liest, was es ist, ein durchschnittlich gelungener versuchsweise hintergründiger Scherz, gut aber allzu viele behandeln es wie eine verdammte vom Papst und allen Kardinälen abgesegnete Bibel welche demonstriert, wie "vernünftig" Europa doch ist nur weil wir die Schuhe vor dem Klo nicht wechseln und gebrauchte Unterwäsche im Versandshandel vertreiben.
    3. Ich verstehe die Frage nicht.

  22. #547
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    Hi gibts eigentlich noch sowas wie golden boy oder agentin aika?

  23. #548
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    Original von DaRealKinG
    Hi gibts eigentlich noch sowas wie golden boy oder agentin aika?
    "okusama wa joshi kousei", "Boku no Futasu no Tsubasa", "Junk Boy" welches deinen Geschmack besonders genau treffen dürfte.

  24. #549
    Mitglied Avatar von Senova
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    Original von Zentrum
    ....Stets läuft es so, dass der Leadpenis sich quer durch das Angebot vögelt....
    ....Selten gehen dem Verkehr irgend welche Vorbereitungen vorraus....
    *kicher* Stimmt - in Hentais scheint sich der männliche Homo Sapiens tatsächlich in den rein schwanzgesteuerten "Homo Sexistus" zu verwandeln.

    Ich bin jetzt kein sonderlicher Pornofilm Kenner - aber ist das in den normalen Durchschnittspornos nicht ähnlich? Hops und sofort drauf...

    An Vorspiel wird normalerweise kein Platz verschwendet - was eigenartig ist, denn sollte es nicht auch ein interessiertes Publikum für tatsächlich umsetzbare Ideen zur Verführung geben ?

    Inzest - das Thema kommt in Mangas tatsächlich sehr häufig vor. Ist das in Japan kein so großes Tabu-Thema wie in Europa ?

    aber z.B. in Zetsuai tritt sie doch repräsentiert duch Kojis Familie und seinen Bruder (der das alles nur für einen Spinner seitens Kojis hält) und die ganzen Frauen, mit denen er Umgang hatte auf. Keiner dieser steht der Beziehung wirklich positiv gegenüber und die Öffentlichkeit, dh die Medien werden über seine Beziehung zumindest bis Band in Unwissenheit gehalten.
    Sogar Koji selbst hatte anfangs Probleme damit, daß sich seine Traumprinzessin als Prinz entpuppt hat - aber die hat er sehr schnell überwunden.
    Ich bin mir nicht ganz sicher, ob Kojis Familie und seine Frauen wirklich die Gesellschaft repräsentieren sollen - wenn man aber mal davon ausgeht, so sind mE auch Shibuya, die Bandmitglieder und Izumis Geschwister mit einzubeziehen.
    Shibuya und Izumis Schwester haben die Beziehung akzeptiert - Izumis kleiner Bruder war schockiert und die Band sieht das alles eher locker und gleichgültig.
    So gesehen waren die Reaktionen des Umfelds recht vielfältig und keineswegs durchweg negativ.

    Allerdings muß bei Zetsuai / Bronze immer berücksichtigt werden, daß die meisten Protagonisten einen seelischen Knacks bis hin zu ernsten psychischen Problemen haben. Wenn die Nanjo Familie wirklich die japanische Gesellschaft repräsentieren soll, dann hat Minami Ozaki eine ziemlich schlechte Meinung von den Japanern.

    Zetsuai zeigt doch wie einen Haufen anderer Yaoi einen deutlichen Rückzug ins Private des Paares und eine Tendenz, ihre Beziehung nach Möglichkeiten geheimzuhalten
    Die Storie von Zetsuai dreht sich tatsächlich hauptsächlich um das Gefühlsleben der beiden - und die Geheimhaltung ist auch ein wichtiger Faktor, schon weil beide in der Öffentlichkeit stehen.

    Wenn ich mich richtig entsinne, dann kommt es bei Yaoi in der Tat sehr häufig vor, daß die Beziehung geheim gehalten wird. Allerdings wird das auch selten als problematisch dargestellt - eher als Ärgernis. Meistens leben und/oder arbeiten die Partner sogar zusammen und die wichtigsten Freunde wissen bescheid.
    Oft wird das auch als Gag dargestellt - weil zumeist der Seme sehr viel weniger Angst vor Entdeckung hat, als der prüdere Uke.

    Aber es stimmt, daß hintergründig immer zum Ausdruck kommt, daß homosexuelle Paare in der japanischen Gesellschaft nicht wirklich anerkannt sind.

    Wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann wäre ein "Auflehnen gegen die Gesellschaft" bei einem Yaoi Paar für Dich, wenn sich das Paar outen würde und trotzdem Erfolg hätte.

    Wie wärs mit *Haru wo Daite ita - Embracing Love* (Youka Nitta) ?
    Die 2 outen sich in der Medienwelt und heiraten sogar öffentlich (wenn auch im Ausland)

  25. #550
    Mitglied Avatar von Masterfly
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    Original von Senova
    Ich bin jetzt kein sonderlicher Pornofilm Kenner - aber ist das in den normalen Durchschnittspornos nicht ähnlich? Hops und sofort drauf...

    An Vorspiel wird normalerweise kein Platz verschwendet - was eigenartig ist, denn sollte es nicht auch ein interessiertes Publikum für tatsächlich umsetzbare Ideen zur Verführung geben ?

    Inzest - das Thema kommt in Mangas tatsächlich sehr häufig vor. Ist das in Japan kein so großes Tabu-Thema wie in Europa ?
    In der regel schon, aber das Genere hat soviel auswahl, das sich auch Filme drunter befinden, die bissel mehr Tiefgang haben als nur "sehen-rein-raus-aus".

    Es gibt auch in Deutschland oder der westliche Welt allgemein, genug Bilder, Filme, Videos, Inetseiten wo man Vater mit Tochter, Schwester mit Bruder, Bruder mit Mutter, und zum schluß noch die Großeltern ect etc denk dir den Rest, finden kann, das ist nichts rein japanisch typisches.
    Möchte nicht wissen, was allein in Europa im Mittelalter in der Richtung ablief ;D

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