Man durfte sich überraschen lassen, ob Greg und Hermann nach den überragenden Geschichten Die Wölfe von Wyoming und Roter Himmel über Laramie noch einmal die Kurve kriegen würden. Nicht das Band 5 und 6 schlecht gewesen wären, gemessen an den üblichen Niveau waren auch diese Bände wirkliche Highlights, aber ehrlicherweise schien es so, als ob die Luft etwas raus gewesen war.


Um so beeindruckender ist es, wie sich die beiden mit Der Mann mit dem Teufelsfinger” zurück melden. Scheinbar funktioniert eine Figur wie Red Dust nur in der archaischen Welt des "Wilden Westens”. Red Dust und seine Werte funktionieren einfach nicht mehr in der aufkeimenden Zivilsation, einer Welt mit vornehmlicher Recht und Ordnung, die letztendlich nur mit anderen Mitteln Unrecht und Willkür legalisiert. Und wieder treffen Vergangenheit und Zukunft mit brutaler Offensichtlichkeit aufeinander.


Red Dust, ein scheinbar unerschüttlicher Vertreter der alten Werte und Welt, trifft mit Duncan auf ein ebensolches - mehr oder weniger belehrbares - Artefakt, nur um zu erkennen, dass man die Entwicklung - den Fortschritt - nicht aufhalten kann. Und trotzdem, nachdem die beiden die archaischen Kämpfe ausgefochten haben, ordnen sie sich den Gesetzmäßigkeiten der neuen Welt unter und bedienen sich den Gesetzmäßigkeiten.


Greg und Hermann gelingt es, den Spagat des geschilderten Übergangs glaubhaft und nachvollziehbar zu visualisieren. Der Mann mit dem Teufelsfinger ist der Nachruf auf den Wilden Westen. Man kann kaum glauben, wie diese Geschichte weiter gehen könnte.



Weiterlesen...