Der Verdienst von Finix Comics kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden: Der Verlag führt einmal mehr eine Serie zu Ende, die andere Verlage entnervt oder ungeduldig abgebrochen haben. Eine Serie wie Die Geissel der Götter passt aber auch besser zu einem Kleinverlag, der den nötigen langen Atem mit sich bringt. Die Science Fiction/Mystery-Serie erschien damals zwischen März 2002 und Juni 2003 beim Carlsen Verlag und wurde mit Band 3 (urbi et orbi) eingestellt.

Der Autor Valérie Mangin, bereits bekannt durch seinen Beitrag zu Tot oder lebendig (Gibraltar), und der Zeichner/Kolorist Aleksa Gajic knüpfen in "die ex machina" - nomen est omen: Der Titel ist in diesem Fall wortwörtlich zu nehmen - nahtlos an die Ereignisse aus Band 4 vae victus an. Es ist schon bemerkenswert, wie fließend der Autor den Übergang von Galaktischer Schlacht zur Götterchronik vollzieht.


Es ist auch bemerkenswert mit welch akribischer Recherche Mangin seinen Götter-Olymp auf wissenschaftlichem Gerüst errichtet hat. Hut ab davor! Es macht auch Spaß, die bekannten römischen Götter als konstruierte Gottheiten dargestellt zu bekommen. Ansonsten ist die freie Scienc eFiction-Adaption der Konfrontation zwischen dem König der Hunnen Attila mit dem römischen General Flavius der übliche Kampf zwischen Chaos und Ordnung, wenn auch in neuem, durchaus clever durchdachtem Gewand.


Die große Stärke von Die Geissel der Götter ist sicherlich das herausstechende Artwork. Eine Aquarellnuancierte Kolorierung und ein Gajic unverkennbarer Strich, der markante Körperpartien leicht betont und ansonsten durch detailverliebte Hintergründe auffällt, machen Die Geissel der Götter zu einem visuellen Erlebnis über dem Durchschnitt. Die hypnotisch wirkende Bilderwelt lädt geradezu zum Eintauchen in die historisch bekannte, aber verfremdete Zukunftswelt ein.





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