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Thema: HRW-Filmclub

  1. #76
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    Na, immerhin hat die CONSTANTIN jetzt ja schon mal etwas Geld für die Rechte investiert,
    also darf man wohl verhalten optimistisch sein, dass da dann auch was mit passiert.

    Frank Drakes Standpunkt, dass man es ja vielleicht nicht mit aller Gewalt und unter der Gefahr einer völligen Verfremdung
    darauf anlegen muss, die klassischen Wäscher-Figuren für die heutige Jugend irgendwie interessant zu machen,
    ist aber sicher auch legitim und nachdenkenswert.

    Denn mir macht z.B. als jahrzehntelanger Liebhaber der Serie "Valerian" so etwas hier nicht wirklich Freude:

    http://www.youtube.com/watch?v=u9lpviZOdVM

  2. #77
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Der Trailer kaschiert doch sehr gut, wie erbärmlich die Filme vermutlich in Wahrheit sind. Einen kurzen Eindruck vermittelt die Szene mit der rennenden Laureline – das erinnert schon stark an diese Fußballfilme (da rennen die Spieler ja auch immer erst 500 m in Endlosschleifen, bevor sie aufs Tor schießen).
    Das ICOM-Heft zum Gratis Comic Tag 2012 jetzt herunterladen (7,3 MB)!

  3. #78
    Mitglied Avatar von gerhard
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    ah was ich meiner Euphorie für HRW-Animated oder Real-Filme noch hinzufügen muß:
    ich liebe die Comics, aber falls da was verfilmt wird werde ich mir das vermutlich gar nicht ansehen, interessiert mich einfach nicht!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    Vor allem bin ich mir sicher das die Filme Schrott wären, genauso wie die meistn US-Comicverfilmungen.

    Was ich aber toll an dem Gedanken HRW-Filme finde ist, das eben Kinder die Serien wieder kennen lernen und eine neue Generation an Nick, Sigurd, Falk und Tibor Lesern heranwächst. Genau das fand ich auch an der Manga Welle toll, ich hab mir auch nicht Sailer Moon angesehen!!!! aber die Manga Leserinen und Leser sind älter geworden und laut den Verkäufern von Deutschlands größten Comicshop (Ultra Comix Nünberg) fangen diese im ERwachsenalter an auch westliche Comics zu lesen.

    Und die billige Trickserien sind eben für Kinder doch toll! Als Kind hab ich Dieter Hallavorden geliebt, als erwachsener merke ich aber wie lausig schlecht er eigentlich war und ist. Also her mit den HRW-Serien!

  4. #79
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    Zitat Zitat von gerhard Beitrag anzeigen
    Was ich aber toll an dem Gedanken HRW-Filme finde ist, das eben Kinder die Serien wieder kennen lernen und eine neue Generation an Nick, Sigurd, Falk und Tibor Lesern heranwächst.
    da gibt es dann ein Problem!!!

    Sigurd, Falk und Nick gibt es nunmal nicht im Kiosk und Bahnhofsbuchhandel, Buchhandel sowieso nicht.

    Da müßten dann eben die Comics so verkauft werden, das die Kinogänger anschließend auch an die Comics herankommen

  5. #80
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    Zitat Zitat von gerhard Beitrag anzeigen
    aber die Manga Leserinen und Leser sind älter geworden und laut den Verkäufern von Deutschlands größten Comicshop (Ultra Comix Nünberg) fangen diese im ERwachsenalter an auch westliche Comics zu lesen.
    Das ist für mich nach wie vor eine Wunschvorstellung, die ich mit meinen eigenen Erfahrungen als Händler leider nicht bestätigen kann.

  6. #81
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Du hast auch nicht das Angebot von Ultra Comix.
    Das ICOM-Heft zum Gratis Comic Tag 2012 jetzt herunterladen (7,3 MB)!

  7. #82
    Junior Mitglied Avatar von Geisterreiter
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    Den HRW-Filmclub finde ich gut. Die rege Beteiligung zeigt doch, dass Wäscher-Fans auch anderweitig sehr aktiv sind. Und gerade diese Vielseitigkeit ist bei vielen HRW-Clubmitgliedern vorhanden.

    Ein großes Lob an ELDORADO - er ist wirklich eine Bereicherung für den Club. Sachlich und informativ, aber auch kritisch, sind seine Filmbeiträge. Für Kino-Freaks immer eine lesenswerte Lektüre.

  8. #83
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    Danke, aber die reine Sachlichkeit kann ich nicht immer versprechen.

    Hartmut Becker geht es übrigens wirklich "gut", er kam am Samstag bei mir im Laden vorbei und war doch ein wenig überrascht, dass die Pressemitteilung schon so schnell bekannt war und bereits angeregt über die Wäscher-Filmrechte diskutiert wird. Tja, so ist das halt im Internet-Zeitalter....

    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Du hast auch nicht das Angebot von Ultra Comix.
    Nö. Und natürlich auch deutlich weniger Kunden.
    Unter denen allerdings viele Manga-Fans sind,
    so dass ich da doch auch einen gewissen Erfahrungschatz ins Feld werfe.

    Man kann die Aussage sicherlich dahingehend relativieren,
    dass nicht die Manga-Leser allgemein zu den westlichen Comics wechseln sondern immerhin ein paar davon.

  9. #84
    Mitglied Avatar von FrankDrake
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    Zitat Zitat von ELDORADO Beitrag anzeigen
    Man kann die Aussage sicherlich dahingehend relativieren,
    dass nicht die Manga-Leser allgemein zu den westlichen Comics wechseln sondern immerhin ein paar davon.
    Und wenn die dann noch ´ne Eisbombe kaufen sind alle zufrieden.

  10. #85
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    Und hier was ganz aktuelles, denn erst vor wenigen Tagen lief der Film über die
    französische Ikone, den Lebemann Serge Gainsbourg in den Kinos an
    (in den Beiträgen 7-9 dieses Themas hatten wir schon mal kurz drüber gesprochen).

    Ich halte den Film zwar nicht für durchgehend gelungen, aber auf jeden Fall ist
    der Stil des Regisseurs interessant und ein ganz eigener - und das liegt einfach daran,
    dass es sich bei Joann Sfar hauptberuflich um einen Comic-Zeichner und - Autoren handelt.




    Er ist mit mehr als 100 Alben in nur wenigen Jahren einer der produktivsten und mittlerweile auch erfolgreichsten französischen Comicmacher. Auch bei uns erfreuen sich das mit anderen Künstlern gemeinsam geschaffene Fantasy-Universum des "Donjon" oder die bereits mehrfach nachgedruckte "Katze des Rabbiners" einer steigenden Beliebtheit. Nicht nur in der letztgenannten Reihe spielt Joann Sfar dabei auf sehr lockere und geistreiche Art mit den theoretischen und praktischen Aspekten des modernen Judentums. Mit dem Film über die französische Ikone Serge Gainsbourg wechselt er nun das Medium und liefert seine erste Regiearbeit ab, allerdings nicht ohne darin einige Comic-hafte und surreale Momente zu integrieren. "Gainsbourg" eröffnete auch das diesjährige Filmfest Hamburg und ich sprach am Tag nach der Vorführung mit Joann Sfar. (Dass er auf dem Bild etwas mürrisch schaut, täuscht übrigens.
    Der Herr ist vielmehr ein sehr angenehmer Gesprächspartner, der zwischendurch viel lacht).




    Joann, fühlten Sie sich denn wohl bei Ihrer ersten Arbeit im Filmgeschäft, die sich doch sicher stark von der im Atelier am Zeichentisch unterscheidet?

    Joann Sfar: Es war sehr, sehr aufregend. Mit einer Crew von rund 400 Leuten, die man im Prinzip Stück für Stück von jeder einzelnen Idee erst überzeugen muss. Man gibt und bekommt einiges zurück, aber eben während der Arbeit und nicht wie sonst, wo ich ein Album allein fertig stelle und erst nach der Veröffentlichung eine Reaktion erhalte. Das war sehr interessant für mich und es hat mich auch gezwungen sich ordentlich zu benehmen gegenüber all diesen Menschen. Das war neu für mich, denn sonst sitze ich ja allein zu Hause und trete nur gelegentlich meinen Hund, wenn mir was nicht passt. Nein, das tue ich natürlich nicht.

    Was aus Ihrer Comic-Erfahrung konnten Sie denn bei den Filmarbeiten einbringen?

    Das Schreiben hat mir da nicht so viel genutzt, denn ein Filmdrehbuch wird ganz anders geschrieben als ein Comicalbum. Aber das Zeichnen war sehr hilfreich, denn indem ich viele Zeichnungen für die Crew angefertigt habe, konnte ich damit viel besser und einfacher erklären wie ich mir bestimmte Szenen vorstellte.

    Hat auch der Einsatz der verschiedenen Puppen etwas mit ihrer Comic-Herkunft zu tun?

    Das hatte eher den Grund, dass ich unbedingt einmal mit Puppen arbeiten wollte. Und da ich ja nicht wusste, ob der Film ein Erfolg wird und es nicht eventuell sowohl mein erster als auch mein letzter sein wird, habe ich das eben sofort gemacht. Ich hatte dabei das große Glück praktisch das gesamte Team von Guillermo del Toro aus Spanien zu bekommen, inklusive Doug Jones als Darsteller, der ja ebenfalls in "Pan's Labyrinth" dabei war. Ich konnte diese Leute damit motivieren, dass sie auch mal etwas erschaffen konnten was kein angsteinflößendes Monster ist. Und sie waren, glaube ich, erstaunt, dass soviel Kreativität bei einem französischen Film möglich ist.




    Für diesen Film ist sicher Ihre jahrelange eigene Faszination für das Thema "Serge Gainsbourg" verantwortlich. Aber bedeutet dass denn, dass es das nun auch schon war und Sie nur diesen einen Film machen wollten. Oder haben Sie nun Blut geleckt und möchten in dem Bereich weitermachen?

    Sagen wir mal so: Ich fühle mich zwar nicht direkt "berufen" Filme zu machen, denn dieses Gefühl, dass es meine Bestimmung ist, habe ich nur bei den Comics und das ist es was ich sicher immer tun werde. Aber trotzdem möchte ich auch gerne noch weiter Filme machen und der nächste ist ja auch schon in Produktion. Das wird allerdings kein Realfilm, sondern eine animierte Fassung von der "Katze des Rabbiners". Ganz klassischer Zeichentrick nach Disney-Tradition, aber wir machen es mit einem 3D-Panorama-Effekt. Auch Realfilme möchte ich noch drehen, aber dafür muss vieles stimmen, das Geld, die Zeit, das Thema. Wenn alles passt - wunderbar, aber wenn es nicht zustande kommt ist das auch nicht weiter schlimm für mich. Denn ich "muss" das nicht machen, ich muss nur zeichnen. Dass meine Alben mittlerweile zum Teil Auflagen von 200.000 Exemplaren erreichen, verschafft mir dabei natürlich auch eine gewisse wirtschaftliche Unabhängkeit



    Ihre Geschichten, auch im Fall "Gainsbourg" handeln oft von jüdischer Kultur und Religion.

    Ja, denn ich komme aus einer tief-religiösen jüdischen Familie, bin aber selbst nicht gläubig, sondern eher ein Agnostiker und Provokateur, der auch gerne sexuelle Inhalte in seine Geschichten mit einbaut. Einerseits, denn daneben mache ich ja auch viele Sachen für Kinder, mit Vampiren, Monstern und so weiter. Aber es kommen in der Tat sehr viele jüdische Charaktere darin vor und das führe ich auf den Einfluss von Leuten wie Philip Roth oder Woody Allen zurück.

    Auch "Gainsbourg" ist in gewisser Weise ein Märchen, denn der Film spult nicht nur die Fakten runter wie viele andere Biopictures, sondern enthält auch diverse surreale Fantasy-Momente. War es für Sie von Beginn an klar, dass ein Joann Sfar-Film auch so etwas enthalten muss?

    Für mich, ja. Aber wie Sie sich denken können, hat man natürlich von Produzentenseite versucht mir Sachen wie die große Puppe auszureden. Aber ich liebe die Filme von Del Toro, Terry Gilliam oder Tim Burton und so etwas wollte ich machen, das ist auch mein Stil und meine Art von Film. Und eines war klar: Wenn man meine Ideen und Vorschläge nicht akzeptiert hätte, hätte ich auch den Film nicht gemacht, denn ich muss das nicht tun, ich habe ja meine Comics. Aber der Film wird nun von Universal mitfinanziert und ist deshalb auch zum Teil ein amerikanischer und dort mochte man meine Ideen. Für mich ist es eher eine Art Musical oder zumindest eine "Arbeit mit Musik" als eine klassische Biographie. Mein Vorbild war da ein wenig "Ein Amerikaner in Paris".




    Wie groß war das Risiko sich an eine Ikone wie Serge Gainsbourg zu wagen, der ja in Frankreich einen ganz besonderen Status genießt?

    Weil das so ist, kann mein Film nie DIE Wahrheit über Serge Gainsbourg sein, sondern natürlich nur eine und zwar meine ganz persönliche Version davon. Denn wenn ich zeige, wie Gainsbourg und die Bardot sich küssen, lieben und gemeinsam Musik machen, dann spiele ich da mit der kollektiven Erinnerung des französischen Volkes. Ich finde das aber großartig, einfach mal zu schauen was WIR dann mit diesen Nationalhelden anstellen können. Es ist übrigens auffällig, dass so gut wie alle Erinnerungen von Außenstehenden an prägende französische Stars sich auf die 60er Jahre beziehen. Offensichtlich haben wir seit dem nichts Bedeutendes mehr produziert. Bardot, Belmondo, Delon - es sind immer noch die gleichen alten Namen die einem zuerst einfallen. Das ist eine der Fragen, die ich mir stelle: Warum haben wir in Frankreich seit Jahrzehnten nichts so Ikonenhaftes mehr hervorgebracht?
    Bei den Comics sieht es etwas anders aus und ich bin zu der Erkenntnis gelangt, dass sich französische Comics offensichtlich besser im Rest der Welt verbreiten lassen als unsere Filme.

    So wird ja auch alle paar Jahre eine "neue" Brigitte Bardot ausgerufen, ein Schicksal welches auch Laetitia Casta widerfuhr, die sich nun aber sogar traut die Bardot zu spielen. Ist das mutig?

    Das ist es, absolut. Denn Laetitia sieht BB ja schon ein wenig ähnlich und wird oft mit ihr verglichen. Daher war es schon gefährlich für ihre Karriere, sich diesem Vergleich nun so direkt zu stellen, denn natürlich könnten die Leute sagen "Wie kannst Du es wagen?". In meinen Augen liefert sie aber eine ganz wundervolle und großartige Performance ab.

    In Deutschland ist Gainsbourg allerdings nicht so bekannt, viele kennen höchstens "Je t'aime". Es könnte also sein, dass Ihr Bild von ihm nun hier und in anderen Ländern prägend wirkt.

    Das wäre doch gar nicht so schlecht, oder? Aber für mich ist die Reaktion des internationalen Publikums sehr interessant. Der Film war zwar in Frankreich durchaus erfolgreich, aber das könnte eben auch allein an dem Namen "Gainsbourg" gelegen haben, der die Leute dort ganz von selbst anzieht. Wenn die Leute in anderen Ländern den Film aber ebenfalls mögen, dann hat das ja vielleicht sogar etwas mehr mit meiner Arbeit zu tun. Und es würde mich freuen, wenn man dort vielleicht auch diese schöne Musik entdeckt.




    Bilder: Courtesy of Prokino, Copyright 2010
    Geändert von ELDORADO (21.10.2010 um 01:26 Uhr)

  11. #86
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    Kleines Lebenszeichen zwischendurch:

    Zur Zeit gibt es zu viel Anderes zu tun (nicht zuletzt steht ja eine Reise nach Köln an),
    aber danach geht es hier dann mit einem Überblick über aktuelle Comic-Verfilmungen weiter,
    als da wären:

    R.E.D.
    Tamara Drewe
    Scott Pilgrim

    und "Megamind" der zwar nicht auf einem Comic beruht, aber sehr stark mit den Elementen einer typischen Superheldenstory spielt.

    Man liest sich!

  12. #87
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    Plakat und Comic-Cover von R.E.D. sind sich zwar ziemlich ähnlich,
    ansonsten dürfte dieser neue Action-Film mit Bruce Willis aber als die Film-Adaption der letzten Jahre betrachtet werden, die wohl am wenigsten ihrer Vorlage treu geblieben ist.
    Denn wo der Comic von Warren Ellis (auf deutsch bei Panini erschienen) auf nicht mehr als 64 Seiten recht humorlos, kurz und knackig die Rachegeschichte eines einzelnen, sich eigentlich im Ruhestand befindlichen CIA-Agenten erzählt, da dichtet der Film nicht nur eine große Verschwörung dazu. Nein, er macht aus der einsamen Hauptfigur gleich mal ein Quartett an etwas in die Jahre gekommenen, aber sehr pfiffigen Ex-Agenten, die sich mit Spaß, Einfallsreichtum und kreativen Waffen ihren Weg freikämpfen.
    Das ist durchgehend ziemlich sinnfrei und völlig überzogen, aber doch auch sehr unterhaltsam. Und es macht schon Spaß solche Schauspielgrößen wie Morgan Freeman, John Malkovich und vor allem Helen "The Queen" Mirren mal ein bisschen rumalbern zu sehen.
    "R.E.D." ist daher auch einer der besseren und erfolgreicheren Bruce Willis-Filme der letzten Zeit, aber als Verfilmung des gleichnamigen Comics kann man ihn eigentlich nicht wirklich bezeichnen.

    Meine Wertung: 6/10


  13. #88
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    Okay, eigentlich heißt die Adaption von Posy Simmonds Graphic Novel bei uns im Kino jetzt "Immer Drama um Tamara".
    Aber diesen recht albernen und eher eine Slapstick-Klamotte versprechenden Titel möchte ich dann doch lieber ignorieren.

    Der umstrittene Begriff "Graphic Novel" passt aber wirklich selten mal so gut wie hier, handelt es sich doch um einen Comic, bei dem kaum eine Seite genauso aufgebaut ist wie die andere und sich auch zwischendurch immer wieder mal längere Prosa-Stücke zwischen die Sprechblasen drängen.

    Das Setting in dörflicher englischer Landschaft, wohin sich eine Handvoll intellektueller Schriftsteller zur Inspiration zurückzieht ist nicht nur die Neuinterpretation des britischen Literaturklasiskers "Far from the Madding Crowd" von Thomas Hardy, es ist auch ein sehr origineller und ungewohnter Schauplatz für eine Comicgeschichte. Lakonisch und mit viel Witz werden dabei die unterschiedlich stark ausgeprägten Neurosen der einzelnen Figuren seziert und das gilt sowohl für die Comicvorlage, als auch für den Film von Stephen Frears (Gefährliche Liebschaften, The Queen), der die Geschichte zwar notwendigerweise etwas strafft, viele Szenen und Dialoge aber auch wortwörtlich übernimmt.

    Der Trumpf der Kinoversion ist aber zweifellos die unwiderstehliche Gemma Atterton als fleischgewordener Männertraum Tamara Drewe, die eines Tages wieder am Ort ihrer Kindheit auftaucht und dort sofort sämtlichen Männern den Kopf verdreht und diese mehr oder weniger ungewollt zu völlig irrwitzigen Aktionen verleitet.
    Nachdem Miss Atterton bisher vorwiegend als hübscher Schmuck für die männlichen Helden aus "Ein Quantum Trost", Kampf der Titanen" oder "Prince of Persia" diente, steht sie nun endlich selbst mal im Mittelpunkt und liefert eine eindrucksvolle Performance ab, auch wenn ihre Figur keineswegs nur mit sympathischen Zügen gezeichnet wird.
    Auch aufgrund der zahlreichen witzig-schlagfertigen Dialoge entpuppt sich "Tamara Drewe" als ein großes Vergnügen für alle, die es auch mal etwas anspruchsvoller mögen. Dass eine derart geistreiche Komödie tatsächlich auf einem "Comic" beruht, mochten daher viele Kollegen bei der Pressevorführung auch erst gar nicht glauben. Mit dem Comic unterm Arm konnte ich aber umgehend den entsprechenden Beweis antreten :-)

    Meine Wertung: 8/10




    Bilder Copyright : Sony Pictures, Reprodukt
    Geändert von ELDORADO (22.02.2012 um 17:00 Uhr)

  14. #89
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    Moin. Moin!

    Bevor ich mich demnächst wieder einem klassischen Thema widmen möchte,
    hier zunächst noch meine ausführliche Kritik zum Animatonsspaß "Megamind",
    bei dem ich zu Beginn eher skeptisch im Kinosessel saß, der mich dann jedoch
    von Minute zu Minute mehr überzeugte.

    Obwohl keine "echte" Comic-Adaption, lebt der Film doch stark von
    seinen zahlreichen Bezügen auf die uns gut bekannten typischen Superhelden-
    Elemente, vor allem natürlich auf den Übervater des Genres "Superman".

    "Mega Mind" startet am 2.12. in den deutschen Kinos






    Megamind
    animations-komödie, usa 2010
    regie: tom mcgrath
    drehbuch: alan j. schoolcraft, brent simons
    sprecher: bastian pastewka, oliver kalkofe, oliver welke, u.a.
    spielzeit: 96 min.
    bewertung: (8/10 augen)


    Schon kurz nachdem ihn seine Eltern in einer Rakete Richtung Erde geschossen haben, kam ihm zum ersten Mal dieses gut aussehende und leider ein wenig stärkere Konkurrenz-Baby in die Quere. Die gemeinsame Schulzeit war dann für den blauhäutigen Gnom eine einzige Tortur, während natürlich alle den muskulösen Rivalen anhimmelten. Was blieb also anderes übrig, als dem bald als "Metro Man" für Recht und Gerechtigkeit sorgenden Strahlemann fortan als böser Superschurke "Megamind" gegenüber zu treten. Doch nach zahllosen unvermeidlichen Niederlagen geschieht eines Tages das Unfassbare: Unser ewiger Verlierer besiegt den vermeintlich unbezwingbaren Helden und tötet ihn. Damit ist der Weg also frei zu Macht, Reichtum und einem Leben als grausame Nemesis der Bevölkerung. Wenn dieses nur nicht so schnell völlig langweilig und reizlos werden würde. Das kann es doch irgendwie auch nicht sein und bei der Suche nach einer neuen Herausforderung kommt Megamind die vermeintlich rettende Idee: Ein neuer Held als Gegner muss her, und wenn er ihn erst selbst erschaffen muss.



    Ein computeranimierter Trickfilm ist nun wahrlich nichts Besonderes mehr, auch nicht wenn er technisch gut gemacht ist und zusätzlich in 3D angeboten wird. So konnten die ersten Eindrücke von "Megamind", dem neuen Projekt von "Madagaskar"-Regisseur Tom McGrath auch noch nicht so recht begeistern. Dem Superhelden-Thema hatte sich bereits Pixar mit den "Unglaublichen" auf ziemlich intelligente Weise gewidmet, und wie sich zwei ehrgeizige Genies gegenseitig bekämpfen konnten wir ja erst kürzlich im amüsanten "Ich - Einfach unverbesserlich" betrachten. Dazu ein irgendwie nicht wirklich witziger Trailer, der eher den Eindruck vermittelte, es handele sich hier womöglich um einen sehr durchschnittlichen und verzichtbaren Beitrag zum Genre.
    Wenn Bastian Pastewka in seiner Funktion als deutscher Sprecher der Hauptfigur dann zum Auftakt erstmal die vom großen Superman übernommene Ursprungsgeschichte mit dem auf die Erde geschickten Superbaby erzählt, weiß man auch noch nicht so recht was das nun werden soll, wird doch die typische Superheld/Superschurke-Story mal eben in knapp 10 Minuten abgehandelt ohne besonders begeistern zu können.
    Aber offensichtlich war genau das der Plan, denn mit dem unerwarteten Tod des Helden "Metroman" und dem daraus resultierenden Triumph des vermeintlichen Dauerverlierers werden plötzlich doch neue und ziemlich interessante Pfade betreten. War vorher selbst der Lois Lane-Verschnitt in Person der Reporterin Roxy von ihrer erneuten Entführung sichtbar gelangweilt ("Bitte auf meiner Bonuskarte eintragen"), so stehen nach dem Dahinscheiden des vorher Unbesiegbaren nun alle mit offenen Mündern da und müssen sehen, was sie aus der neuen Situation machen. Wobei der arme "Megamind" übrigens nur deshalb ein Schurke geworden ist, weil er halt mit dem populären "Metroman" nicht konkurrieren konnte. Im Grunde ist er aber ein ziemlich gutmütiger Zeitgenosse, der zudem ebenfalls eine Schwäche für die aparte (und wirklich sehr sexy animierte) Roxy hat.



    Aus dieser interessanten neuen Ausgangssituation entwickelt sich eine erstaunlich starke Geschichte, die nicht nur an Witz gewinnt, sondern zeitweilig sogar eine bemerkenswerte emotionale Tiefe aufweist, mit der man nun zu Beginn wirklich nicht rechnen konnte. Und so haben wir es hier mit dem eher seltenen aber erfreulichen Fall eines Films zu tun, der tatsächlich von Minute zu Minute immer besser wird.
    Ein Kompliment daher vor allem an die beiden Drehbuchautoren namens Alan J. Schoolcraft und Brent Simons, die hier ihr erstes Filmskript umgesetzt sehen und die sich dabei auch einen großen Spaß daraus machen, aus der Historie des Superheldenstoffs in Film und Comic zu zitieren. War die Eröffnungssequenz mit den außerirdischen Babys in der Rakete noch etwas plump, so wird es bei der Namensgebung schon deutlich subtiler, wenn etwa der von Megamind neu geschaffene Held "Titan" den bürgerlichen Namen "Hal Stewart" trägt, der sich aus gleich zwei verschiedenen Inkarnationen des nächstes Jahr ebenfalls im Kino zu bestaunenden "Green Lantern" zusammensetzt. Brüllend komisch ist aber vor allem die für diesen eher fragwürdigen Helden als Lehrer geschaffene weißhaarige Figur des "Space Dad", die nichts anderes darstellt als eine bedeutungsschwanger und mit völligem Overacting agierende Reinkarnation des seligen Marlon Brando in seiner damaligen Paycheck-Rolle als Vater von "Superman".



    Doch doch, "Megamind" macht schon eine Menge Spaß im weiteren Verlauf der Geschichte und zaubert mehr als einmal ein Lächeln ins Gesicht des Betrachters. War sonst noch was? Ach ja, 3D-Effekte und so. Ein paar gelungene sind zwar dabei, aber in dieser Hinsicht fällt das Produkt doch eher in die Kategorie "funktioniert auch genauso gut ohne". Das ist aber auch nicht das Entscheidende hier, stattdessen sprechen wir die Empfehlung aus für einen wilden, witzigen und mitunter warmherzigen Film.



    Bilder: Courtesy of Paramount Pictures, Copyright 2010

  15. #90
    Moderator HRW-Forum & Sprechblase-Forum Avatar von Neander
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    Ab Nikolaus sendet Arte die allerersten "The Avengers"-Folgen!

    Hallo Freunde,

    unser Neumitglied und "HRW-Filmclub"-Fan Stephan Hagenow mailt mir gerade folgende "Avengers"-Info ins Haus, die ich für Interessierte einfach mal so weitergebe:


    Aufgepasst, Freunde von "Mit Schirm, Charme und Melone"!

    Nach 50 Jahren kommen nun erstmals die allerersten 54 Folgen von "Mit Schirm, Charme und Melone" in deutscher Erstausstrahlung !

    Ab nächste Woche (Nikolaus) immer montags - freitags 18.05 - 19.00 auf Arte!

    Die Serie startete Anfang der 60er und hatte ja schon 3 Staffeln vorzuweisen, "bevor" Emma Peel auftauchte und die Serie zum Kult machte!

    Emma Peels Vorgängerin war da noch "Honor Blackman" (auch in Lack + Leder!) und auch bekannt als Pussy Galore in dem 007-Reisser Goldfinger!

    Leider ist die Serie neu synchronisiert ...

    Originalsprache mit Untertiteln wär sicherlich passender gewesen ...
    aber egal, lassen wir uns überraschen ...

    denn Honor Blackman war in den Fights auch nicht grad zimperlich ....

    hat zumindest bei einigen Szenen ihre Gegner tatsächlich (aus Versehen!) ausgenockt ...wenn man den Gerüchten Glauben schenken darf.
    .
    Soweit Stephan Hagenow, Autor und Zeichner des 512seitigen Raumschiff Titan-Comics "Killertornados über Germania" und der wohl Kult werdenden Krimiserie "Kommissar Fröhlich", bei dem ich mich für diese interessante Info herzlich bedanke.

    Weitere Informationen zu diesem Thema gibt es sowohl in Sprechblase 216 und als auch in den HRW-Magazinen Nr. 33 und Nr. 34. http://www.comicforum.de/showpost.ph...49&postcount=5
    .
    Geändert von Neander (29.11.2010 um 21:15 Uhr) Grund: Info-Link hinzugefügt.

  16. #91
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    Das ist doch eine gute Nachricht und auch die deutsche Synchronisierung finde ich dabei nicht schlimm,
    denn es ist ja keine Neu- sondern vielmehr eine Erst-Synchronisierung.

    Ganz genau genommen sind es dann aber nicht die "allerersten 54 Folgen",
    da ja von der 1. Staffel mit Steeds männlichen Partner fast nichts mehr erhalten geblieben ist
    (wir wir in den Magazin-Artikeln gelesen haben).

    Aber auch mit einer deutschen Auswertung der Honor Blackman-Episoden hätte ich bisher nicht unbedingt gerechnet.

    Nette Sache, das

  17. #92
    Junior Mitglied Avatar von Geisterreiter
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    Habe soeben bei der ComicsBox.de zwei interessante News (Datum: 02.12.2010) zu "Mit Schirm, Charme und Melone" bzw. zu "Rapunzel - Neu verföhnt" gelesen.
    Hier der entsprechende Link: http://www.comicsbox.de/News/news.html.
    Geändert von Geisterreiter (05.12.2010 um 07:38 Uhr) Grund: Ergänzung

  18. #93
    Junior Mitglied Avatar von Geisterreiter
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    The Green Hornet

    Und noch ein weiterer Hinweis: Am 13. Januar 2011 kommt die Comicverfilmung "The Green Hornet" in die deutschen Kinos.
    Mehr Infos

  19. #94
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    am 23.12. soll im Kino "Yogi-Bär" starten

    da war doch was? ist auch eine Comicverfilmung, auch wenn es die Comics bei uns schon lange nicht mehr gibt

  20. #95
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    Zitat Zitat von Kaifalke Beitrag anzeigen
    am 23.12. soll im Kino "Yogi-Bär" starten
    .... ist auch eine Comicverfilmung
    Nicht wirklich.
    Der "Yogi Bär" ist ja zuallererst mal eine Cartoonfigur aus den Hanna-Barbera Studios, die Comics waren da nur ein Nebenprodukt.

  21. #96
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    Zitat Zitat von Geisterreiter Beitrag anzeigen
    Und noch ein weiterer Hinweis: Am 13. Januar 2011 kommt die Comicverfilmung "The Green Hornet" in die deutschen Kinos.
    Auch da gilt im Prinzip das Gleiche, erst kamen ja die Radio-Serials und die TV-Serie, dann auch Comics.

    Diese Reihe aus den 60ern dürfte aber trotzdem für die Meisten hier recht interessant und zum Teil nostalgische Erinnerung sein.

    Um da aber gleich alle Illusionen zu nehmen:
    Die Macher des neuen Kinofilms sehen die Marke eher als eine leicht Obskure, die heute kaum noch jemand kennt und mit der man daher auch machen kann was man will, ohne allzuviele Altfans zu verärgern.

    Ich habe den Film bereits gesehen. Ist eine recht aufwändige und amüsante 3D-Produktion, die aber mit der Vorlage kaum noch was gemein hat.
    Trotzdem werde ich dazu hier auch was bringen, denn ich habe dafür am Freitag in Berlin Interiews mit allen vier Hauptdarstellern (Seth Rogen, Jay Chou, Cameron Diaz und "unserem" Oscar-Gewinner Christoph Waltz) sowie dem Regisseur Michel Gondry geführt.
    Dafür und auch für die Veröffentlichug der Filmkritik gilt aktuell allerdings noch eine Sperrfrist bis Anfang Januar.

  22. #97
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    Zum von mir etwas weiter oben besprochenen Film "Megamind" gibt es jetzt auch einen Online-Comic in deutscher Sprache:

    http://www.megamindfilm.de/comic/

  23. #98
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  24. #99
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    Zu Weihnachten stell ich mal ein kleines "Geschenk" hier ein,
    zumindest hab ich es damals als ein solches empfunden.
    Denn das Interview und Treffen mit Bud Spencer war für mich tatsächlich
    so etwas wie die Erfüllung eines Kindertraums, sind doch meine allerersten Kinoerinnerungen
    untrennbar mit diesem Namen verbunden.

    Als Anfang 2009 das Angebot für Interviews zur deutschen Krimikomödie "Mord ist mein Geschäft, Liebling"
    eintrudelte, schien das zunächst einmal nicht allzu spannend zu sein, denn einen Rick Kavanian oder Christian Tramitz
    hatte ich schon das eine oder andere Mal gesprochen. Doch hatte ich das richtig gelesen?
    Auch der fast 80jährige Bud Spencer würde zur Promotion des Films nach Berlin kommen?
    Da durchzuckte mich plötzlich große Aufregung und ich habe natürlich sofort mit "Hier, ich!" geantwortet.
    Und als es dann soweit war und ich gemeinsam mit den Kollegen wartete bis ich dran war, stellte sich heraus,
    dass es nicht nur mir sondern auch den anderen so ging - sie waren eigentlich alle nur wegen Bud Spencer da.

    Am Vorabend war er noch in der Show von Stefan Raab aufgetreten und die schon dort tätige Übersetzerin war dann
    auch bei mir dabei, das heißt sie übersetzte die Fragen ins italienische und die Antworten wieder zurück.
    Zwar war Bud Spencers Aussage "ich habe leider mein ganzes Deutsch vergessen" etwas übertrieben, denn er streute
    zwischendurch immer mal wieder ein paar deutsche Sätze ein, aber ein komplett auf Deutsch geführtes Interview wäre
    für ihn einfach zu anstrengend gewesen.
    Es war auf jeden Fall ein tolles Erlebnis mit einem echten Idol und hier kommt mein daraus entstandener Text:





    Bud Spencer, wie fühlt es sich an wieder mit einem größeren Film in den deutschen Kinos vertreten zu sein?

    Bud Spencer: Es ist ja nicht so, dass ich raus war aus dem Geschäft. Hier in Deutschland ist längere Zeit kein neuer Film mit mir im Kino gelaufen, das ist richtig und das finde ich auch etwas schade. Aber ich habe in den letzten Jahren Filme fast überall auf der Welt gedreht, etwa in Australien, Südafrika oder Mexiko.

    Ich stelle immer wieder fest, dass Sie jede Menge sehr junger Fans haben, die ihre Filme damals gar nicht im Kino gesehen haben, sondern erst später im Fernsehen. Überrascht Sie das?

    Ich bekomme das schon mit und es freut mich auch sehr. Aber man muss da natürlich unterscheiden. Diese Leute lieben ja nicht mich als Person sondern die Kunstfigur "Bud Spencer". Und dieser Bud Spencer ist ein Charakter, der etwas repräsentiert. Er steht für Spaß, Gemütlichkeit und eine bestimmte Form von Gerechtigkeit und ist damit sicher eine Art "Alter Ego" oder Wunschfigur für viele. Das ist auch völlig in Ordnung so und anscheinend ist es auch auf eine gewisse Art zeitlos. Ich bin schon sehr glücklich, dass ich damit gleich mehreren Generationen Freude machen konnte.

    Das klingt so, als ob Sie doch mittlerweile auch eine gewisse Distanz zu dieser Figur "Bud Spencer" aufgebaut haben.

    Diese Distanz hatte ich schon immer. Aber bitte nicht falsch verstehen: Ich stehe absolut zu dem was ich als Bud Spencer gemacht habe und das ist ein großer Teil meines Lebens. Aber eben doch nur ein Teil und meine Zeit als Sportler und Schwimmer für das italienische Olympiateam oder als Anwalt und gelegentlicher Erfinder ist da nicht weniger wichtig. Aber die Zeit als Bud Spencer hat mir natürlich dann das große Publikum gebracht.

    War es denn für die deutschen Comedians sehr schwer Sie zur Mitwirkung an diesem Film zu bewegen oder was hat Sie daran gereizt, hier dabei sein zu wollen?

    Abgesehen davon, dass es mir wirklich sehr viel Spaß gemacht hat bei diesem Film dabei zu sein, gibt es auch noch einen anderen Grund. Wir haben ja damals vor vielen Jahren mit den so genannten "Spagetti-Western" ein völlig neues Genre erfunden, nämlich den komischen Western. Welche Folgen unsere Filme haben würden, haben wir zwar damals gar nicht so direkt bemerkt, aber ich würde das schon als einen bedeutenden Moment der Filmhistorie bezeichnen. Und das ist vielleicht jetzt genauso wieder der Fall, denn so eine Mischung aus romantischer Komödie und komischem Thriller wie "Mord ist mein Geschäft, Liebling" gab es meiner Meinung nach bisher noch nicht. Und wo etwas Neues gemacht wird, da muss ich natürlich dabei sein (lacht). Dass ich dabei einen Blinden spiele, der als eine Art Lehrmeister für einen jungen Killer fungiert, das finde ich zudem persönlich sehr komisch.




    Sie haben den Spaß erwähnt, aber ist die Schauspielerei nicht auch harte Arbeit? Für Sie heutzutage vielleicht noch etwas mehr als früher?

    Nein, so empfinde ich das nicht. Ich hatte bisher nie ernsthafte Probleme gehabt auf den Sets und bei diesem Film sogar noch weniger als sonst. Denn es war eine große Freude mit diesen jungen Filmemachern zu arbeiten und mit einem Regisseur, der mit solch einer Begeisterung seine Arbeit macht. Mehr kann man sich gar nicht wünschen.

    Es ist wohl ganz natürlich, dass man in Verbindung mit dem Namen Bud Spencer auch sofort an Terence Hill denkt. Haben Sie noch Kontakt zueinander und wie oft sehen Sie sich?

    Terence ist vor gerade mal drei Tagen bei mir zum Spagetti-Essen gewesen. Ich denke, das beantwortet Ihre Frage nach dem "Kontakt" (lacht).

    Es gibt ja auch immer mal wieder Gerüchte über einen neuen gemeinsamen Film. Ist da wirklich etwas dran?

    Ach wissen sie, natürlich hätte ich da grundsätzlich große Lust zu. Aber was für ein Film sollte das denn werden? Terence ist zwar elf Jahre jünger als ich und sieht das vielleicht noch anders, aber ich denke, wir müssen da einfach der Realität ins Auge sehen. Ich fühle mich vom Kopf her zwar noch immer wie 25, aber der Körper sieht das doch etwas anders. Die Art Filme, die wir früher gemacht haben, die können wir einfach jetzt nicht mehr machen. Und das ist es ja was die Leute von uns sehen möchten, Nein, damit haben wir vor rund fünfzehn Jahren aufgehört und ich denke, das war schon ganz richtig so.

    Aber ich bin sicher, dass ein Bud Spencer trotzdem bereits weitere Pläne für die Zukunft hat.

    Oh ja, die gibt es. Aktuell stehe ich für das italienische Fernsehen die Serie "Die Fälles des Kochs" in der ich als eigentlich pensionierter Polizist und Inhaber eines Restaurants weiterhin Kriminalfälle löse. Und ich verspreche hiermit allen Fans, dass ich in meinem nächsten Film auf deutsch spielen werde. Ich habe ja sogar mal Deutsch studiert, doch leider fast alles vergessen. Aber das habe ich mir fest vorgenommen.

    Darauf freuen wir uns wirklich und wünschen Ihnen für die Zukunft alles Gute.


    Geändert von ELDORADO (26.12.2010 um 23:46 Uhr)

  25. #100
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    Hallo Eldorado! Tolles Interview ! Da werde ich fast ein wenig neidisch - Bud Spencer - im Interview ! Manch einer wäre da bestimmt gerne dabeigewesen ( Ich zum Beispiel ) .Weiter so Eldorado

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