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Thema: HRW-Filmclub

  1. #1
    Moderator HRW-Forum & Sprechblase-Forum Avatar von Neander
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    HRW-Filmclub

    Im HRW-Club spielen neben dem Hobby "Comic/HRW/Roman" auch die Freizeitthemen "Kino/Spielfilm/DVD" eine immer größere Rolle. Deshalb freuen wir uns, dass unser Clubmitglied Volker Robrahn, Inhaber des Hamburger Comic-Ladens ELDORADO und in seinem "zweiten Leben" oft auch als Filmkritiker und Interviewer ungezählter Filmstars und -sternchen unterwegs, bereit ist, den neueingerichteten HRW-Filmclub zu moderieren."

  2. #2
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    So ist das und ich werd dann mal schauen, was thematisch auch für Comicfreunde interessant sein könnte.

    Ich denke da in erster Linie an Artikel zu Filmen aus dem SF/Fantasy- Genre, an Filme mit Comic-Bezug natürlich oder auch an die ein oder andere TV-Serie.

    Wer Vorschläge oder Wünsche hat, einfach mal hier rein schreiben.
    Vielleicht hab ich dazu was in meinem Archiv oder schreib dann sogar was ganz Neues.

  3. #3
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    Zum Auftakt meine Kritik zum gerade erst bei uns im Kino angelaufenen
    "Kleinen Nick", der Verfilmung der vom unvergessenen Asterix- und Lucky Luke - Texter Rene Goscinny verfassten Kinderbücher.
    Ein Film, der mich ziemlich begeistert hat, auch gerade wegen seines nostalgischen 50er/60er Jahre - Flairs.







    Der kleine Nick
    komödie, fra 2009
    original
    le petit nicolas
    regie
    laurent tirard
    drehbuch
    laurent tirard, gregoire vigneron
    cast
    maxime godart,
    valerie lemercier,
    kad merad,
    sandrine kiberlain, u.a.
    spielzeit
    91 min.
    kinostart
    26.08.2010
    homepage
    www.derkleinenick.centralfilm.de (unter diesem Link gibt es übrigens den Trailer zu sehen)
    bewertung
    (9/10 augen)



    Wenn es nach dem kleinen Nick (Maxime Godart) geht, müsste sich an seinem Leben im beschaulichen Frankreich der späten 50er Jahre eigentlich überhaupt nichts ändern. Für seine Eltern (Kad Merad, Valerie Lemercier) ist er ihr Ein und Alles, er hat ein paar tolle Freunde und selbst beim Lernen in der Schule ergeben sich genug Möglichkeiten für Späße, auch wenn diese die gutmütige Lehrerin (Sandrine Kiberlain) schon ab und zu leicht verzweifeln lassen. Dieses schöne Leben droht jedoch aus den Fugen zu geraten, als Nick plötzlich eindeutige Hinweise dafür zu erkennen glaubt, dass bei seinen Eltern ein weiteres Baby im Anmarsch ist. Aus den Berichten anderer Kinder, denen das Gleiche widerfuhr, weiß er bereits, dass die auf einmal dann nicht mehr im Mittelpunkt standen. Man munkelt sogar, dass der eine oder andere einfach ausgesetzt und zurückgelassen wurde. Um diesem grausamen Schicksal zu entgehen, müssen nun also fleißig Pläne geschmiedet werden.

    Rene Goscinny war ein Genie. Der bereits 1977 im Alter von nur 51 Jahren verstorbene Autor besaß die seltene Gabe über ein Humorverständnis zu verfügen, welches wie bei kaum einem anderen so ambivalent Kinder und Erwachsene gleichzeitig begeistern konnte, da es auf mehreren Ebenen funktionierte. Je nach eigenem Alter und Entwicklungsstand des Lesers standen Goscinnys Schöpfungen wie "Asterix" oder "Lucky Luke" daher entweder für unbeschwerte, einfach nur witzige Unterhaltung oder eben auch für ein geistreiches, mit zahllosen Anspielungen gespicktes Spiel mit der Kulturgeschichte. In den rund 20 Jahren, in denen Goscinny sich auf dem Zenit seines Könnens befand, hat er diese Kultur daher selbst um unzählige unvergessliche Kleinodien bereichert.
    Es ist jedoch bisher nie gelungen, diesen ganz speziellen Humor auch nur annähernd überzeugend auf das Medium Film zu übertragen. Ob nun als Zeichentrick- oder Realverfilmung, stets gingen entscheidende Teile verloren, so dass das Ergebnis dann halt im besten Falle nur noch ein netter, aber oberflächlicher Spaß und viel zu oft leider einfach eine furchtbar platte Klamotte war. Eine Tatsache, welche mit dem kürzlich bei uns auf DVD erschienenen und auch im TV ausgestrahlten, unsäglichen Realfilm zu seiner dritten großen Comic-Serie "Isnogud" gerade erst wieder überzeugend untermauert wurde
    Es gibt aber noch ein weiteres, sehr erfolgreiches Goscinny-Werk, das als von Jean-Jaques Sempe illustrierte Kinderbuchreihe etwas aus dem Rahmen fällt, nichts desto trotz aber in Frankreich ebenfalls Millionen Exemplare verkaufte, nämlich den "Kleinen Nick". Und siehe da: Diesmal ist sie dann auch endlich gelungen, die Umsetzung in einen wundervollen Kinofilm.



    Es ist natürlich ein sehr künstlicher, in sich geschlossener autarker Kosmos, in dem diese Geschichten angesiedelt sind. Derart friedlich, harmlos und seltsam unberührt von Fernsehen, Radio oder gar Verbrechen, war diese Welt eigentlich schon zu ihrer Entstehungszeit hoffnungslos veraltet. Und doch verbreitet sie ein Flair und einen Zauber, bei dem sich wohl so ziemlich jeder einbildet, genau so eine Kindheit erlebt zu haben - oder sich das zumindest wünscht. Aus Kindersicht in eher einfachen Sätzen erzählt, registriert man nur als Erwachsener, was da meistens wirklich vor sich geht, während es an den ständig mit neuen Aufregungen beschäftigten Kindern mehr oder weniger vorbeiläuft.
    Das gilt auch für den als Aufhänger gewählten Handlungsstrang um das angeblich bevorstehende zweite Baby, von dem wir als Zuschauer sehr schnell wissen, dass es dieses gar nicht gibt und es sich bei Vater und Mutter in Wahrheit gerade um ganz andere Dinge dreht. Dieses Element dient aber sowieso nur als dünner roter Faden, denn mit einer wirklichen Geschichte im Sinne eines Plots mit Anfang und Ende haben wir es hier eh nicht zu tun, viel mehr mit einem kurzen Einblick in eine sehr liebenswerte Welt, die für den äußeren Betrachter noch dazu wesentlich komischer und witziger daherkommt, als für die darin Involvierten. Es ist der feine, fast zurückhaltende Humor, der sich zudem fast nie über seine Figuren selbst lustig macht, der diese Goscinny-Adaption so wohltuend von allen bisherigen Versuchen unterscheidet.

    Ohne eine auch in den Nebenrollen nahezu perfekt ausgewählte Besetzung hätte das alles aber nicht funktioniert, und so müssen auf jeden Fall auch über die Darsteller noch ein paar Worte verloren werden. Bei den - zugegebenermaßen meist auf nur eine herausragende Eigenschaft reduzierten - kindlichen Nebendarstellern war die Besetzung wohl noch am Einfachsten, bei der Hauptfigur Nick vermutlich schon weniger. Mit dem netten (aber nicht zu netten) und hübschen (aber nicht zu hübschen) zehnjährigen Debütanten Maxim Godart hat man aber eine gute Wahl getroffen, denn der legt seinen Nick zwar liebenswert, aber auch nicht zu süß und naseweis an. Bei den Erwachsenen ragen zwei Darsteller heraus: Der seit "Willkommen bei den Sch'tis" auch hierzulande recht bekannte Charakterkopf von Kad Merad als Nicks von den Mühen mit Familie und Beruf oft etwas überforderte Vater, und vor allem Sandrine Kiberlain als stets etwas verkrampfte und um Strenge bemühte Klassenlehrerin, die aber natürlich in Wahrheit alle ihre Schüler ins große Herz geschlossen hat.
    Alle diese Gestalten tummeln sich dann in einer übersichtlichen, pittoresk anmutenden Kleinstadt, die das Ausstattungsteam mit viel Aufwand entworfen und stimmig umgesetzt hat, ohne die daraus zwangsläufig resultierende Künstlichkeit des Ganzen leugnen zu wollen. Diese stets vorhandene Liebe zum Detail zeigt sich auch in der Szene, in der Nicks Bande versucht an Geld zu kommen, indem sie den anderen Kindern einen angeblich superstark machenden Zaubertrank verkauft und somit einen augenzwinkernden Gruß in Richtung der Goscinny-Schöpfung "Asterix" schickt.

    "Der kleine Nick" ist in der Tat derart bezaubernd, dass man dieses Adjektiv hier auch noch ein zweites Mal verwenden darf, und es ist einfach rundherum erfreulich, wenn eine Adaption tatsächlich mal so überzeugend gelingt. Es ist wohl kaum möglich, den Saal nach der Vorstellung nicht mit einem Lächeln auf dem Gesicht zu verlassen.



    Bilder: Courtesy of Central Film, Copyright 2009
    Geändert von ELDORADO (13.09.2010 um 22:46 Uhr)

  4. #4
    Mitglied Avatar von Zyklotrop
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    Auf den kleinen Nick freue ich mich ganz besonders, ich habe natürlich alle Bände im Regal. Bei uns in Wien startet der Film aber erst Ende des Monats, glaub ich. Die Kritik klingt ja sehr verheißungsvoll.

    Der HRW-Filmclub ist jedenfalls eine schicke Idee, das wertet das Forum enorm auf. Kritiken von Comicverfilmungen wären auch im Magazin bestens aufgehoben, nicht wahr?

  5. #5
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    Danke fürs erste Feedback.
    Ich musste mich erst ein bisschen überzeugen lassen, da ich da auf Anhieb nicht so den Bezug zum Thema Hansrudi Wäscher gesehen habe.

    Der ist auch eventuell gar nicht da, aber andererseits ist Wäscher ja tatsächlich nicht (oder nicht mehr) das alleinige Thema des Clubs
    und auch der "Schirm,Charme und Melone"-Artikel im Magazin kam ja offenbar sehr gut an.

    Ich denke zwar, dass alles was einen Comicbezug hat oder sich ganz allgemein mit nostalgischen Stoffen beschäftigt sicher am Interessantesten ist,
    aber ich werde dann sicher auch mal den einen oder anderen Beitrag einstellen, der nicht direkt themenverwandt ist.
    Ob das dann gefällt oder nicht - einfach hier mitteilen.
    Geändert von ELDORADO (14.09.2010 um 14:03 Uhr) Grund: Rechtschreibunck

  6. #6
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    Hallo VR Hunter ! Die Idee finde ich toll ! Viele HRW Clubmitglieder sind auch Fans von Filmen, ob Western, Ritterspektakel oder Krimis. Meine Favoriten sind z.b. Clint Eastwood, John Wayne,Bud Spencer-Terenc Hill,Planet der Affen, Edgar Wallace (aber nur die S.W, Filme ) sowie die Tarzan-Filme mit Jonny Weismüller.

  7. #7
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Hinweis: Ich war gestern im neuen Dany Levi-Film (der nix mit Comics zu tun hat, ausser dass Gottfried John mitspielt, der in nem Asterix-Film mal den Cäsar gegeben hat). Da gabs n Trailer zur Film-Biographie über Serge Gainsbourg ('Je t'aime'). Nun weiss ich nicht, ob das auf ner Comic-Vorlage beruht - oder wenn nicht, ob es noch n 'Comic zum Film' geben wird, aber ich hab nicht schlecht gestaunt als am Ende des Trailers kam: 'Une film de Joann Sfar'. Sollte man mal im Hinterkopf beobachten...
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  8. #8
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    (So, nicht wundern, der VR hunter ist Geschichte, ich heiß jetzt auch hier wie überall sonst "ELDORADO".)
    Und da das hier auch eine kleine Bildershow werden soll - so schau ich aus:


    @Poseidon:
    Na, zumindest zu den von Dir genannten Themen "Bud Spencer" und "Planet der Affen" kommt auf jeden Fall bald noch was!

    @zaktuell:
    Ja, Joann Sfar (Autor von Comics wie "Donjon", "Merlin", oder "Die Katze des Rabbiners") ist unter die Filmregisseure gegangen und hat eine Biographie über den alten französischen Charmeur Serge Gainsbourg gedreht.
    Die beruht zwar nicht auf einem Comic, enthält aber wohl gewisse Stilmittel des Genres, denn die französische Zeitung "Le Monde" schreibt dazu:
    "Eine verblüffende und fesselnde Erzählung, die uns dieses eine Mal glauben lässt, dass der Comic und das Kino sich etwas zu sagen haben.“

    Und wie es aussieht werde ich wohl anläßlich des Hamburger Filmfestes auch ein Interview mit Herrn Sfar führen können.
    Mit anderen Worten: Yup, das behalten wir im Hinterkopf
    Geändert von ELDORADO (14.09.2010 um 21:05 Uhr)

  9. #9
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    Trailer sah auch gut aus. Verblüffend, dass auch für die weiblichen Rollen Schauspielerinnen gefunden wurden, die den Vorbildern recht ähnlich sehen (oder wurde da getrickst?). Auch gut sah der Trailer zu Mammuth aus, der hat aber ausser dem Obelix-Darsteller wohl auch keine weitere Verbindung zu Comics.
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  10. #10
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    Hallo Eldorado ! Dann danke ich Dir schon mal im voraus für Deine Kommenden Berichte.

  11. #11
    Junior Mitglied Avatar von Geisterreiter
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    HRW-Filmclub

    Ich finde es großartig, dass es nun auch noch eine Rubrik "HRW-Filmclub" gibt. Wäre riesig, wenn das Clubmagazin dieses Thema hin und wieder ebenfalls aufgreifen würde.

  12. #12
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    Kein direktes Comicthema (obwohl es da auch entsprechende Adaptionen gibt), aber ein klassisches und natürlich besonders für uns Hamburger
    immer wieder gern gesehenes ist das vom legendären Piraten Klaus Störtebeker.
    Nachdem es vor ein paar Jahren einen actionreichen TV-Zweiteiler zu sehen gab, kam nun Ende letzten Jahres der Kinofilm "12 Meter ohne Kopf" heraus, der in diesen Tagen auch auf DVD erscheint.

    Der neue Film konzentriert sich dabei hauptsächlich auf die Freundschaft zwischen dem eher besonnenen Klaus Störtebeker (Roland Zehrfeldt)
    und seinem Kumpel, dem ungestümen Gödecke Michels (Matthias Schweighöfer). Es ist ein sehr atmosphärischer Film geworden, der sich viel Mühe mit einer möglichst realistischen
    Abbildung der damaligen Zeit gibt, sich andererseits aber für seine "Rebellen gegen die bürgerliche Gesellschaft" einer sehr modernen und frechen Sprache bedient.

    Im Kino war der Film leider kein großer Erfolg, was vielleicht daran liegt, dass er manchem zu wenig an handfester "Action" geboten hat,
    lohnenswert für einen DVD-Abend ist er aber allemal.

    Ich sprach zum Film mit Matthias Schweighöfer, der den "Gödecke Michels" spielt.





    Matthias, in diesem Film darfst Du ja sehr temperamentvoll agieren und er spielt zum größten Teil draußen in der freien Natur. Waren das eher schwierige oder gar befreiende Dreharbeiten?

    Matthias Schweighöfer: Dieser Dreh war sicher sehr anstrengend, hat aber auch deshalb so viel Spaß gemacht, weil man fast wie in einem Kindergarten herum toben konnte. Bestimmte Rollen spielt man ja nur einmal in seinem Leben und dazu gehört vermutlich auch dieser waschechte Piratenfilm. Man kann schon sagen, dass es auch für uns Schauspieler ein richtiges Abenteuer war. 20 Tage mit dem Schiff auf See, das war schon eine ganz besondere Bühne - aber doch sehr schön und wir hatten ja auch ziemliches Glück mit dem Wetter.

    Klingt nach einer reinen Spaß-Geschichte, oder gab es da auch schwierigere, ernste Momente?


    Na ja, es gab halt eher wenig "Rückzugsorte", wenn man auf so einem Boot mit 80 Leuten zusammen hockt. Aber ich bin da doch relativ unempfindlich und fühlte mich trotzdem ein bisschen wie in einem bezahlten Urlaub. Mit anderen Worten: Ich konnte mich wirklich nicht beschweren.

    Deine Figur, der Gödeke Michels, ist eine sehr kraftvolle, fast "wilde" Rolle, während Klaus Störtebeker in dieser Version ein wenig introvertiert rüberkommt. War die Rollenverteilung denn von vornherein klar oder habt ihr auch mit dem Gedanken gespielt, Dich als Störtebeker zu besetzen?


    Da wurde schon etwas länger drüber nachgedacht, aber so wie es jetzt ist gefällt mir die Konstellation doch sehr. Mit einem Fels wie Roland, der dann weint und Angst vorm Wasser hat, während ich kleiner Gnom einfach gleich jedem in die Fresse haue. Ich mag ja manchmal so kleine, bissige Dobermänner-Rollen ganz gerne. Ich kam zudem gerade von den Dreharbeiten zum Marcel Reich-Ranicki-Film und fand es schön, dann wieder etwas völlig anderes zu machen.

    Merkt man Dir, wenn Du abends nach Hause kommst, denn an ob Du gerade Reich-Ranicki warst, der Rote Baron oder eben ein Pirat?

    Als Schauspieler weiß ich es erstmal sehr zu schätzen, wenn praktisch jede Rolle komplett anders ist und das nicht so eine Art Brei aus immer gleichen Typen wird. Aber privat anmerken tut man mir die jeweilige Figur glaube ich nicht, denn ich hab mir mittlerweile ganz gut antrainiert, zuhause dann einfach abzuschalten und ich selbst zu sein. Auch wenn ich schon noch viel über die aktuelle Rolle nachdenke.

    Hast Du dich denn in der Form auf "12 Meter ohne Kopf" vorbereitet, dass Du Dir gezielt ältere Piratenfilme angeschaut hast?

    Nein, das hab ich sogar bewusst vermieden. Denn erstens können wir etwa mit einem Johnny Depp, der mit seinem Schiff aus dem Wasser bis an den Horizont fliegt und von 50 anderen Schiffen umlagert wird, sowieso nicht mithalten. Aber ich finde es wiederum auch eine Stärke unseres Films, dass wir wirklich eine deutsche Piratengeschichte erzählen. Da ist am Anfang dann halt auch nur ein Boot auf der Ostsee und Du siehst auch, dass es eben die Ostsee ist, wo auch nur ab und zu mal einer vorbeikommt, und nicht die Karibik. Und unsere Figuren wirken eher wie Typen, die das ganze mehr als einen Job sehen, den sie sich nun mal ausgesucht haben.

    Mit einem etwas lockeren und modernen Touch, Stichwort "Fick die Hanse".


    Das ist ein Aspekt, der jetzt recht viel diskutiert wird, ich habe darüber aber gar nicht weiter nachgedacht. Denn ich persönlich mag das total, weil diese moderne Sprache einen einfacheren Zugang zu einem eigentlich zeitlosen Thema ermöglicht und weil sie auch zu diesem schnellen und originellen Film passt. Es geht ja im Kern darum, sich zu entscheiden was man machen möchte im Leben und welchen Weg man schließlich wählt, den des freien Abenteurers ohne echtes Zuhause oder den des sesshaft werdenden Familienmenschen.

    Was steht denn für Dich als Nächstes an, etwa noch mehr historische Figuren?

    Erstmal bin ich natürlich wieder mit Til Schweiger in den "Zweiohrküken" zu sehen, der fast zeitgleich mit unserem "12 Meter" anlief, und dann drehe ich gerade mit Christian Tramitz die Komödie "3-faltig", in der Christian den heiligen Geist und ich Jesus Christus spiele, was mit Sicherheit sehr lustig wird. Und so gesehen ja, tatsächlich wieder eine historische Figur (lacht).



  13. #13
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    In Talk-Shows hab ich den Eindruck, dass Schwaighöfer ein ganz Netter ist. Kannst Du das vom persönlichen Eindruck her bestätigen oder trügt der TV-Eindruck?
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  14. #14
    Mitglied Avatar von gerhard
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    HRW-Filmclub find ich super!!! wir alle sammeln ja nicht nur Comics denk ich sonder haben auch noch weitere Sammelthemen, wie Film, Spielzeug, Romane etc. das finde ich auch immer sehr spannend, von daher bin ich auch Gerhard Förster dankbar das er in der Sprechblase regelmässig solche Rubriken bringt.

    is aber die Frage ob das Film generell wird oder sich auf Nostalgiefilme beschränkt??????

    ich find ja beides gut, aber ich sehe das HRW-Magazin eher als NostalgieMagazin an. Was meint ihr denn ????

    Neuverfilmungen von alten Stoffen kann ich mir auch gut vorstellen.... wie Planet der Affen....

    na bin gespannt wie sich das entwickelt!!!

    Gerhard

  15. #15
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    @zaktuell:

    Yup, der Schweighöfer (mit "e") ist ein sehr sympathischer und unkomplizierter Typ, so wie er sich auch sonst im Fernsehen gibt.

    Was aber auch für die allermeisten Schauspieler oder Regissseure gilt,
    die ich bisher getroffen habe.
    Als ganz grobe Faustregel kann man sagen:
    Die internationalen "Stars" sind ein Stück pflegeleichter (manche würden auch sagen professioneller und glatter) als die Deutschen.
    Und bei den Nationalen erweisen sich dann ab und zu eher die Damen als ein wenig zickig.
    Meine Erfahrungen mit Frau V. Ferres oder Y. Catterfeld waren jedenfalls durchaus zwiespältig....

  16. #16
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    Hallo Gerhard ! Vieleicht kann ich hier einmal Dein Thema Romane aufgreifen,die mich zu den Filmen ebenfalls intresieren (S.F. Krimis, Grusel ) um einige zu nennen.Vieleicht kann uns da Neander ein eigenes Thema eröffnen. Soviel auch zu der vielseitigkeit der HWR Mitglieder.

  17. #17
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    Ich meinte natürlich HRW. Ist mir im Eifer der Themen unterlaufen.

  18. #18
    Mitglied Avatar von Zyklotrop
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    Zitat Zitat von Poseidon Beitrag anzeigen
    Hallo Gerhard ! Vieleicht kann ich hier einmal Dein Thema Romane aufgreifen,die mich zu den Filmen ebenfalls intresieren (S.F. Krimis, Grusel ) um einige zu nennen.Vieleicht kann uns da Neander ein eigenes Thema eröffnen. Soviel auch zu der vielseitigkeit der HWR Mitglieder.
    Diesen Vorschlag unterstütze ich natürlich als eifriger Bücher - und Heftromansammler. Was meinst du genau mit "zu den Filmen"? Etwa so, wenn hier etwa z.B. von "Planet der Affen" die Rede ist, wir im Romanthema über die Romanvorlage von Pierre Boulle diskutieren? Auch keine üble Idee.

  19. #19
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    Ich meinte damit zu den Filmen,auch über einzelne Romanserien wie z.b. Perry Rhodan,D.Killer,Kommissar X, (von dem es auch 5 Filme gibt )Utopia u.s.w zu diskutieren. Getrennt oder gemeinsam.Hauptsache ist doch das wir viele Themen haben und uns nicht nur in eine Richtung bewegen. Ich wünsche einen schönen Arbeitsreichen Tag und hoffe auf viele intressante Dikusionen.

  20. #20
    Mitglied Avatar von FrankDrake
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    Jawohl, lasst uns über den Perry Rhodan Film diskutieren. Ich habe nie verstanden warum dieser Streifen von allen als Trash bezeichnet wird und Raumschiff Orion Kultstatus geniesst.

  21. #21
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    Vielleicht weil es bei "ORION" keine so bekannte und geliebte Vorlage gab, die man verhunzen und damit dann die Fans verärgern konnte?

    Aber ich finde die Raumpatrouille ja tatsächlich auch heute noch sehr unterhaltsam ( als Kind fand ich sie sogar außerordentlich spannend) und dazu
    mit witzigen und interessanten Charakteren ausgestattet.
    Das "S.O.S. aus dem Weltall" von Perry war dafür zwar in Farbe, aber doch auch ziemlich zäh und ist heutzutage eigentlich erst recht unansehbar.

  22. #22
    Mitglied Avatar von FrankDrake
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    Rede Du nur

    Ich finde den immer noch klasse, fast so gut wie "Time Tunnel". Hier habe ich mir gerade Vol. 1 auf DVD angesehen.
    Junior ist der völlig Stargate Fan und hat am Anfang nur mitleidig zu mir geschaut aber dann doch alle Folgen gesehen

    Der Reprint der Gold Key Ausgaben bei Hermes Press ist übrigens klasse und nur zu empfehlen.

  23. #23
    Moderator HRW-Forum & Sprechblase-Forum Avatar von Neander
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    Thumbs up HRW-Romanclub vor der Eröffnung

    .
    @ gerhard & Poseidon & Zyklotrop & FrankDrake

    Zitat Zitat von gerhard Beitrag anzeigen
    HRW-Filmclub find ich super!!! wir alle sammeln ja nicht nur Comics denk ich sonder haben auch noch weitere Sammelthemen, wie Film, Spielzeug, Romane etc. das finde ich auch immer sehr spannend, von daher bin ich auch Gerhard Förster dankbar das er in der Sprechblase regelmässig solche Rubriken bringt.

    Was meint ihr denn ????

    na bin gespannt wie sich das entwickelt!!!

    Gerhard
    Zitat Zitat von Poseidon Beitrag anzeigen
    Hallo Gerhard ! Vielleicht kann ich hier einmal Dein Thema Romane aufgreifen,die mich zu den Filmen ebenfalls interessieren (S.F. Krimis, Grusel ) um einige zu nennen. Vielleicht kann uns da Neander ein eigenes Thema eröffnen. Soviel auch zu der Vielseitigkeit der HRW Mitglieder.

    Zitat Zitat von Zyklotrop Beitrag anzeigen
    Diesen Vorschlag unterstütze ich natürlich als eifriger Bücher - und Heftromansammler. Was meinst du genau mit "zu den Filmen"? Etwa so, wenn hier etwa z.B. von "Planet der Affen" die Rede ist, wir im Romanthema über die Romanvorlage von Pierre Boulle diskutieren? Auch keine üble Idee.

    Zitat Zitat von Poseidon Beitrag anzeigen
    Ich meinte damit zu den Filmen,auch über einzelne Romanserien wie z.b. Perry Rhodan,D.Killer,Kommissar X, (von dem es auch 5 Filme gibt )Utopia u.s.w zu diskutieren. Getrennt oder gemeinsam.Hauptsache ist doch das wir viele Themen haben und uns nicht nur in eine Richtung bewegen. Ich wünsche einen schönen Arbeitsreichen Tag und hoffe auf viele interessante Dikusionen.

    Zitat Zitat von Neander Beitrag anzeigen
    Im HRW-Club spielen neben dem Hobby "Comic/HRW/Roman" auch die Freizeitthemen "Kino/Spielfilm/DVD" eine immer größere Rolle.
    Aufgrund der zahlreichen - auch telefonischen - Wünsche und Anregungen zu einem Roman-Thema befindet sich der HRW-Romanclub bereits in der festen Planung. Da ja mittlerweile etliche Mitglieder auf diesem Gebiet einschlägig vorbelastet sind, wird über die Präsentation der Beiträge nachgedacht. Wahrscheinlich wird es zu diesem Thema, das sicher auch neue Sammlerkreise anspricht, zum Moderator den einen oder anderen Co-Moderator geben. Mehr darüber demnächst im dann neuen Thema!


    Zitat Zitat von FrankDrake Beitrag anzeigen
    Jawohl, lasst uns über den Perry Rhodan Film diskutieren. Ich habe nie verstanden warum dieser Streifen von allen als Trash bezeichnet wird und Raumschiff Orion Kultstatus geniesst.

    Doch nun schnell zurück in Eldorados HRW-Filmclub zur von FrankDrake gewünschten Diskussion über den Perry Rhodan-Film "S.O.S aus dem Weltall".

    .

  24. #24
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    @Günther:
    Ja, den "Time Tunnnel" mag ich auch sehr, insbesondere die Szenen am und um den schwarzweiß-geringelten Tunnel selbst.
    Auch wenn ich heute weiß, dass da bei den Ausflügen in die Vergangenheit ja oft einfach nur Szenen aus anderen Kinofilmen einkopiert wurden -
    als Kind hätte ich das nie bemerkt, bzw. wäre nie auf die Idee gekommen das sowas gemacht wird.

    Aber die deutsche DVD-Veröffentlichung ist wohl eine der lieblosesten bzw. dreistesten die es gibt.
    Gerade mal 30 Folgen werden auf 4 (!) einzelne Boxen verteilt,
    die Bildqualität ist ziemlich schwach, die Neusynchronisation gewöhnungsbedürftig, der Originalton fehlt ganz und ein einzelnes Faltblatt als "Booklet" zu bezeichnen - nun ja.

  25. #25
    Mitglied Avatar von FrankDrake
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    Mit dem Originalton, dass stimmt so nicht, bei mir gibt es zwei Folgen bei denen der Ton wahllos von Deutsch zu Englisch wechselt.
    Davon ab, die Box war nicht so teuer und ich kann mit der Qualität leben, warum manche Boxen als Zweitvermarktung um die 35€ kosten kann ich eh nicht nachvollziehen.
    In Amiland kosten sie die Hälfte, gut ohne Synchronisation, und in Far East habe ich für die neuste Staffel Navy CIS ca. 4,50€ bezahlt. Aber das nur als Anmerkung, soll kein Beispiel sein da ja jeder etwas verdienen will, ich auch.

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