Ok, machen wir das nächste Fass auf ...
Ich vertrete keinen Verlag, könnte mir aber vorstellen, dass man sich bei dem eh' schon riesigen Planungs- und Produktionsaufwand irgendwann mal gesagt hat, dass man Sachen, die in keinem Verhältnis zu einem Nutzen stehen, eben nicht macht.
Konkret: soll die Comicshop-Polizei jeden kleinen Händler, der sich für den GCT anmeldet, erstmal abchecken?
Und was spricht überhaupt gegen die "Wald- und Wiesenhändler"?
Ich persönlich hätte noch nicht mal ein Problem damit, wenn ein reiner Flohmarkthändler am GCT die Hefte kostenlos verteilt - immerhin wäre das die Möglichkeit, sehr viele comicunbedarfte Menschen anzusprechen.
Geändert von imo (26.05.2011 um 09:52 Uhr)
Ich kenne persönlich zwar keine Wald- und Wiesenhändler (was soll das sein?) - aber ich kenne jede Menge Online-Händler, die über das Jahr gesehen sehr viel Umsatz im Comicmarkt generieren.
Sollte man diese nun wirklich ausschliessen?? Wie sollte man das als Verlag oder als Vertrieb argumentieren?
z.b. "wir nehmen eurer Geld über das Jahr gesehen gerne, aber am GCT bleibt ihr aussen vor"
Ich weiss nicht, aber ich habe das Gefühl hier werden immer grössere Fässer aufgemacht.
@LN Würd ich zwar grundsätzlich auch, weil es sonst zu unübersichtlich wird. Allerdings führt eine größere Verbreiterung der Marke GCT (nicht von Comics an sich) schon dazu, dass Leute nächstes mal halt vielleicht nicht auf den Flohmarkt sondern in den Comicladen kommen könnten. Oder vielleicht auch gleich anschließend an den GCT, weil sie (und hier kommt wieder das böse Wort) Cross Promotion in den Heften lesen.
Jaja, die böse Werbung wieder mal.
Ansonsten bin ich hips Meinung. Einen Ausschluss von Comic-Händlern jedweder Art sehe ich nicht. Man kann zwar das Motto Absatzerfolg für Händler draufschreiben, aber im Grunde gehts doch auch um Absatzerfolg für die Verlage und die Comicbranche allgemein.
Geändert von idur14 (26.05.2011 um 08:40 Uhr)
Die Verlage gestalten die Hefte ja durchaus auch so, daß sie sich davon einen Vorteil versprechen. Der wäre auch durch Flohmarkt-Händler gegeben (Werbung für den Verlag und seine Serien). Eher werden die Comic-Händler irgendwo eine Grenze ziehen wollen (wenn der Thalia nebenan am GCT teilnimmt z. B.).
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Eben: "vielleicht". Je breiter die Streuung, desto größer die erreichte Zielgruppe, aber desto geringer der Wirkungsgrad. Und weil irgendwer das schließlich auch bezahlen muss, spielt der Wirkungsgrad hier eine entscheidende Rolle.
Natürlich könnten wir theoretisch auch 80 Millionen Hefte drucken und jedem Bürger eins in den Briefkasten schmeissen. Wäre vermutlich die optimale Streuung - aber der niedrigste Wirkungsgrad.
Man merkt schon, dass auch mindestens einer der teilnehmenden Verlage oder Vereine die Grundintention anders versteht oder interpretiert. Es geht drum, den Comicfachhandel zu stärken. Die Leute, die einen Laden haben, Angestellte bezahlen usw.
Es geht also nicht darum, Krämerseelen zu fördern.
Die Verlage und ihre Serien profitieren unmittelbar davon, wenn sie dem Handel den Rücken stärken. Der reine Onlinehandel und die Flohmärkte sind eher Nebenschauplätze, die viele "normale" Händler nerven.
@hip: Wald- und Wiesenhändler gibt es schon ein paar. Du must nur mal die Augen aufmachen.
Konkret werden, bitte.
Nur so kann man darauf auch argumentieren.
Zum Wald- und Wiesenhändler - selbstverständlich weiss ich was du damit meinst.
Sicherlich die kleinen Händler mit den "Räuberhöhlen", wo sich nur die hartgesottenen Fans reintrauen, oder?
Online-Handel - hier würde ich nicht so pauschalisieren.
- Erstens betreiben viele Fachhändler auch einen gepflegten Online-Handel
- Zweitens wird da für die Branche auch sehr viel Umsatz generiert
- Drittens, war es nicht gerade hier das Thema, daß viele Fans gar keine Möglichkeit besitzen um einen Fachladen aufzusuchen - wegen der Entfernung, usw.
- Viertens müsste man dann Amazon komplett verbieten.
Wieso? Amazon macht doch gar nicht beim GCT mit?
Es geht mir nicht generell um dne Online-Handel, auch nicht um Händler, die zusätzlich einen Online-Shop haben. Ich habe nur die Frage aufgeworfen, warum die Grundintention nicht einfach mehr in den Fokus gestellt wird.
Das bezog sich auf Micks Interpretation, der ja am GCT teilgenommen hat. Zumindest liest sich seine Argumentation so. Dass er natürlich erst mal seinen Verein sieht, ist aber nicht tragisch.
Ihr könnt hier aber genauso viel (oder mehr) wie letztes Jahr diskutieren. Das bringt alles nichts, wenn die direkte Kommunikation nicht verbessert wird (in alle Richtungen).
Auf dem nächsten Großtreffen aller Beteiligten Ende Juni soll ja Tacheles geredet werden. Das wird schon werden. Alle guten Dinge sind drei.
Seh ich etwas anders: Oberstes Ziel hier scheint aus meiner Sicht nicht der Wirkungsgrad sondern die Erweiterung der Zielgruppe, wenn sich diese in überschaubaren Mengen hält, was sie auch tut. Und es hat niemand von der von dir beschriebenen Extremsituation gesprochen.
Das vielleicht (Wiederkommen) betrifft ja auch die GCT Neukunden in den Läden.
Und um wieder Salz in die Wunden zu streuen: Reine Online Händler erweitern die Zielgruppe eher nicht.
Generell finde ich aber gut, dass da viele an einem Strang ziehen, die die Comicbranche vielleicht generell noch weiter voranbringen können. Der GCT ist ja nur eine Ausprägung davon.
Ein bißchen Krämerseele sollten auch Comichändler sein, sonst hält sich der Laden nicht lang.
Die Unterstellung, daß wir die Grundintention anders verstehen/interpretieren hat schon einen Hauch von Frechheit. Wir waren die einzigen, die die Konzeption des Heftes (abgesehen von der Eigenwerbung, die natürlich auch enthalten ist) inhaltlich komplett auf den GCT und die Interessen der Händler ausgerichtet haben und ein breites Spektrum von Empfehlungen auf Comics, die weder vom ICOM noch von den beteiligten Zeichnern stammen, gestaltet haben.
Und sie ist auch in sich nicht schlüssig. Wenn die Verlage vom GCT nicht profitieren, ist irgendwas falsch gelaufen. Denn wenn die Comichändler den intendierten Mehrumsatz nicht mit Comics machen, sollte man das Konzept überdenken.
Geändert von Mick Baxter (26.05.2011 um 10:15 Uhr)
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Easy, Mick, ruuuuhhhiiig.
Das Interpretationsrecht hast ja nicht nur du gepachtet, oder?
Die richtigen Händler haben ja bereits eine Krämerseele. Darum geht es doch gar nicht.
Und den "Hauch von Frechheit" finde ich sehr schön formuliert. Das hast Du wohl aus Deiner e-mail-Signatur abgeschrieben ... Scherz.
Du kannst leider nicht in eine Richtung so argumentieren und die Augen verschließen vor dem, was hinter Deinem Rücken passiert.
Amazon ist aber sicherlich der grösste Online-Marktplatz, der sehr viel Umsatz auch mit Comics generiert - ob Zusatzumsatz oder nicht - das weiss man natürlich nicht genau, wird wohl beides sein.
Aber somit ist das natürlich auch ein grosser Konkurrent des Handels - daher in Punkt 4. erwähnt!
Und genau weil z.b. Amazon hier nicht mitmacht wird doch die Grundintention ganz klar eingehalten - den Handel stärken. (Übrigens auch Buchhändler gehören dazu - und wurde sich m.W. auch sehr gewünscht.)
Das was du als vermeintlichen Verlust des Fokus hier einforderst oder wünschst - oder was auch immer - wird im Prinzip von allen beteiligten Verlagen und Vertrieben auch zu grossen Teilen durchgeführt.
Nur entgegen manch einer Auffassung man sollte best. Gruppen nicht beteiligen, war die Intention bisher auch immer den Comicmarkt nicht zu separieren, sondern nach Möglichkeit eine breite Basis zu beteiligen - und daher machen auch reine Online-Händler mit, weil sie eben auch jede Menge Kunden abdecken und zu grossen Umsätzen beitragen.
Es mag ja durchaus sein, daß es irgendwann mal "striktere" Reglementierungen bei der Belieferung oder auch bei der Teilnahme am GCT seitens des Handels und auch seitens der Verlage geben wird - aber da sollten dann schon ein paar gewichtigere Argumente erfolgen, als wenn der ein oder andere Händler sich über die Teilnahme eines Online-Händlers oder Verlags ärgert, weil er selbst sich hier benachteiligt fühlt.
Viel mehr sollte man die überwiegend positive Resonanz dieses Events weiter fördern und ausbauen - was doch 2011 auch schon gut gelungen ist.
Man beachte bitte auch die wesentliche höhere Presse-Präsenz, die gesteigerten Blog und Web-Site Betreuung, den Trailer, die Beteiligung weiterer Verlage usw...
Geändert von hipgnosis (26.05.2011 um 16:10 Uhr) Grund: wegen der Ressentiments :D
Natürlich kann ich das, aber natürlich viel effizienter und zielgerichteter, wenn du erklärst, was du überhaupt meinst.
Im übrigen hat das nicht das geringste mit Interpretation des GCT-Grundgedankens zu tun, wenn ich konstatiere, daß die Verlage vom GCT profitieren, egal WER da genau mitmacht (die Werbung ist ja das Heft selber, und je größer der Verteiler, desto besser). Und der Comic-Fachhandel profitiert eher von seiner Exklusivität: Wer ein Heft will, muß in den Comicladen (so tatsächlich der Grundgedanke). Würden die Hefte bei McDonald's verteilt, wäre die Wirkung eine andere (wahrscheinlich würde dann tatsächlich in erster Linie Amazon profitieren).
Geändert von Mick Baxter (26.05.2011 um 12:05 Uhr)
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Ja genau, und es wäe natürlich absolut undenkbar, die fertigen Hefte in einem zweiten Durchgang mit den Händleradressen zu bedrucken - Johannes Gutenberg lässt grüßen :-) Allerdings wäre der Gang von Druck über den Großhändler zum Händler beim Großhändler etwas komplex, zumal es zwei sind...
Wozu die Namen der Comics extra aufdrucken lassen?
Stempel sind kostengünstiger
Ich fürchte, Ellens Aussage trifft auch auf dich zu. Egal, ob der Eindruck im ersten oder zweiten Druckgang erfolgt: Bei 166 beteiligten Händlern hast du 166 Adressen einzudrucken. Das heißt, man kommt auf eine durchschnittliche Auflage von 40 Exemplaren (und das in einer Rotationsmaschine, die für Auflagen weit jenseits der 1000er-Marke gebaut ist). Und wenn man jeweils die Adresse eines Händlers in einem Druckgang auf die 44 Hefte druckt (was dir ja offenbar vorschwebt), müssen die Hefte exakt in der Menge der Vorbestellung der Maschine zugeführt werden. Da geht Stempeln mit der Hand tatsächlich schneller!
Ganz abgesehen von dem Wahnsinn, die 7304 verschiedenen Hefte dann exakt in passende 20er Bundles abzupacken und den richtigen Bestellern zukommen zu lassen.
Geändert von Mick Baxter (26.05.2011 um 19:52 Uhr)
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Der Hug Verlag mit seiner Kinderzeitschrift "Junior" macht das jeden Monat. Bei deutlich höherer Auflage und größeren Abnehmerzahlen.
... in drei Sprachen und 4 Ländern.
Aber nochmal: Beim GCT müßten Hefte in 20er-Auflagen bedruckt werden! Jeder Depp kann doch ausrechnen, daß die Logistik bei solchen Margen und 7304 Variablen nicht zu bezahlen ist. Erkundige dich doch mal, was die Mindestabnahmemenge bei JUNIOR ist (und wieviele man nehmen muß, um einen Adreßeindruck zu bekommen).
Und das zeigt, daß du die Sache wohl nicht sehr genau durchdacht hast. Schließlich wohnt ein Abnehmer von JUNIOR nicht gleichzeitig in vier Ländern und bezieht das Heft in allen drei Sprachen.
Geändert von Mick Baxter (27.05.2011 um 13:50 Uhr)
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