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Ein Ebayer bietet ein FF-Werbeplakat an, auf dem - im Gegensatz zur Abbildung in der Kaukapedia - der Urheberrechtshinweis "© Rolf Kauka" fehlt. Zudem erscheint trotz des Alters das Papier recht frisch und das Weiß noch sehr hell. Wie schätzt ihr das ein? Ein Nachdruck?
https://www.ebay.de/itm/134227243190
Okay, es ist früh am Morgen. Wenn man genauer hinschaut, sind die Dinger gar nicht gleich. In der Kaukapedia dürfte es sich um einen Aufsteller handeln, beim Ebayangebot um ein Klebeplakat. Das Plakat hat am unteren Rand den Schriftzug "Pabels große europ. Jugendzeitschrift". Dieser fehlt beim Aufsteller. Auch ist auf dem Plakat die hellgrüne Kolorierung hinter dem Schwanz von Fix nicht vorhanden.
Du solltest wohl noch mal hinschauen.Zitat:
Zitat von fixundfertig
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Gemacht. Und nun?Zitat:
Zitat von Pickie
Und nun meine Einschätzung: Schönes Motiv, vor allem mit dem PABEL-SCHRIFTZUG, keine Anhaltspunkte für "Fälschung"/"Nachdruck".
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Ich halte das Plakat für einen Nachdruck. Plakate wurden im fraglichen Zeitraum 60er Jahre gekleistert,Zitat:
Zitat von fixundfertig
mit diesen Klebestreifen auf der Rückseite gab es Plakate damals nicht.
Das vorliegende Plakat scheint mir ein Original zu sein.Zitat:
Zitat von Froschgrün
Dieses wurde definitiv nicht gekleistert, sondern geklebt. Das ist schon richtig mit den Abziehstreifen.
Ich teile die Auffassung von Froschgrün, dass diese Form von Klebung zu der Zeit, als der Aufsteller (!) erschienen ist, noch nicht existiert hat. Also mag das jetzt bei Ebay angebotene Plakat zwar ein "Original" sein, ist aber wohl aus deutlich späterer Zeit. Mit dem in der Kaukapedia aufgenommenen Aufsteller ist dieses Plakat nicht ident - weder vom Erscheinungsbild noch von der Erscheinungszeit.
Ich habe ein solches Plakat mal auf einer Kölner Comic-Börse in den 90er Jahren gekauft und mich über den Wahnsinnspreis von 30,- DM geärgert.
Als ich zu Hause ankam merkte ich, daß durch diese Klebestreifen 2 identische Plakate aneinander hingen. Diese ließen sich dann bequem trennen. Leider besitze ich diese Plakate nicht mehr, da ich mich 2006 von meiner damaligen Sammlung getrennt habe.
Ich kann die Originalität nur bestätigen.
Der Startpreis ist jedoch unverschämt!
Ich vermute diese(s) Plakat(e) hingen als Neu-Nachdruck in irgend einer Fix+Foxi-Kauka-Ausstellung die es immer wieder mal gab / gibt.Zitat:
Zitat von nc-schmitt
Unter anderem auf dem Comicfest in München.
Aber es sind garantiert keine Plakate aus den 60er Jahren.Zitat:
Zitat von nc-schmitt
Schon auf Grund der Papierqualität hätte man keine Plakate der 60er Jahre aneinander kleben können und sie anschließend wieder bequem trennen.
Diese Art der Klebestreifen gab es ab ca. Anfang der 80er Jahre und wurden meist maschinell aufgebracht um eine regelmässige Verklebung zu garantieren.
Eingesetzt wurden (werden?) sie in der Deko im Messe- und Ausstellungsbereich.
Wichtigster Punkt warum diese Plakate sicher nicht aus den 60er Jahren stammen – welcher Sammler würde echte FF-Plakate aus den 60er Jahren miteinander verkleben? Ich kenne keinen der so wahnsinnig wäre.
Dass es sich um einen Auftragsdruck für eine Ausstellung handelt, halte ich für sehr wahrscheinlich. Als Vorlage wurde der Aufsteller genommen und "großzügig" überarbeitet, wie von mir beschrieben. Jedenfalls ist das Ding nicht der Aufsteller, obwohl der Ebayer diesen Eindruck erwecken möchte:
Überschrift: "Vermutlich 60er Jahre"
Beschreibung: "In der Kaukapedia ist dieses Werbeplakat abgebildet (vgl. Bild 7)". Sein Foto zeigt den Pappaufsteller aus der Kaukapedia. Dies ist NICHT dieses Plakat.
Und ja, der Untertitel "Pabels große europ. Jugendzeitschrift" stand so auf dem Cover der 60er-Jahre-FF, aber das bedeutet ja nicht, dass man nicht in späteren Jahren dieses Selbstmarketing für andere Zwecke/Plakate wiederverwendet hat.
Fazit: Ein Original aus späteren Jahren, fast ein 1:1 Nachdruck des Aufstellers, aber sicher nicht aus den 60er Jahren.
Das Fehlen des Urhebervermerks lässt außerdem den Verdacht aufkommen, dass der "Nachproduzierer" den damaligen Rechteinhaber erst gar nicht gefragt hat, sondern dessen Einverständnis vorausgesetzt hat.
Nun will ich auch meinen Senf dazu abgeben. :D
Ein Messebauer hat mir erzählt, dass solche Plakate (auf sehr starkem Papier) mit Klebestreifen wirklich für Ausstellungen und Messen entwickelt wurden. Durch das starke Papier und die Klebestreifen (und dieser Spezialkleber wurde laut seiner Aussage erst Anfang der 80er entwickelt) waren diese Plakate öfters verwendbar und konnten nach Gebrauch leicht von dem jeweiligen Untergrund wieder abgelöst werden. Das würde auch NC-Schmitts Erzählung von der leichten Trennung der ZWEI verbundenen Plakate bestätigen.
Ein weiterer Freund (von Beruf Grafiker) meinte, dass das Plakat seiner Meinung nach sehr nach einem Digitaldruck aussieht. Kann ich leider, mangels Fachkenntnis, nicht beurteilen.
Weitere Indizien für einen späteren Druck:
- Fehlendes Copyright bei den Figuren
- Den Slogan "Pabels große europäische Jugendzeitschrift" nutzte Pabel nur bis Februar 1964
- FF wechselte im Juli 1966 von Pabel zu Gevacur als Vertriebspartner. Hieße also, das Plakat wäre vor dieser Zeit entstanden. Aufgrund der Papierqualität sehr unwahrscheinlich.
Meines Erachtens liegen Froschgrün und fixundfertig mit ihren Einschätzungen bezüglich eines Spätdrucks goldrichtig.
:cool:
@albert-enzian: Profi-Antwort, danke!
Ich bin kein Grafiker, aber gefühlsmäßig würde ich angesichts des Persilweiß und der rasterlosen, "glatten" Farbflächen auch auf Digitaldruck tippen. Dieser macht vermutlich das Plakat nochmal deutlich jünger, als es schon die Klebstreifen taten.
Das ist, das versteht sich, keine Kritik an dem recht netten Plakat. Bloß ist es halt nicht der Aufsteller, und es ist, was von Sammlern selten geschätzt wird, relativ jung.
Völlig richtig. Wäre es als Comic-Plakat interessant, hätte ich es sofort gekauft. Dies ist zu groß, schlechter Zustand, kein Verlagsplakat, irgendwie beschichtetes Material (glänzt so komisch) und vor allem neuzeitlich. - Auktion läuft in Kürze aus.
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Jetzt hat der Anbieter immerhin das Startgebot um 5,-- Euro gesenkt. :rolleyes:
:cool:
Diese schwere Entscheidung hat ihn vermutlich eine schlaflose Nacht gekostet. :zeitung: