Dies ist der Thread für den keltischen Axtschwinger und seinen unzuverlässigen Biographen Ukko...
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Dies ist der Thread für den keltischen Axtschwinger und seinen unzuverlässigen Biographen Ukko...
... den ich eingerichtet habe, um auf das tolle Clint-Langley-Artwork zu verweisen, das @churchi999 in diesem Thread eingestellt hat.
Mehr davon!
Mit 1000 Grüßen,
JRN
Dann halt hier noch mal... ;)
Clint Langley und eines seiner Lieblingsthemen
https://abload.de/img/clintlangley-slaine8x65ji7.jpg
https://abload.de/img/clintlangley-slaine8xwyjxm.jpg
https://abload.de/img/clintlangley-slaine11h6kt3.jpg
https://abload.de/img/clintlangley-slaine11wbjp5.jpg
https://abload.de/img/clintlangley-slainenirlk6b.jpg
Slaine hat ja einen eigenen Wikipediaeintrag. Den habe ich jetzt aktualisiert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Slaine
Hey super, @Gagel , vielen Dank für den Einsatz.
:thx: :thx: :thx:
Der formale Teil stimmt jetzt schon mal ... allerdings müsste auch die Inhaltsbeschreibung dringend überarbeitet werden [von wegen "Sláine's Geschichte beginnt mit dem von Simon Bisley gezeichneten Band"; "der Gae Bolga wird in den deutschen Ausgaben als 'Zackenspeer' übersetzt" usw. usf.].
Ich weiß, einen Wikipedia-Eintrag zu korrigieren, kann anstrengend und frustrierend werden ... von daher drücke ich, solltest Du weitermachen wollen, die Daumen.
Mit 1000 Grüßen,
JRN
Schicke mir eine PN mit den entsprechenden Informationen, die ich korrigieren soll. Dann werde ich es versuchen.
@Gagel :
Über PN wird das nicht gehen. Aber ich poste hier irgendwann kommende Woche eine Liste mit Korrekturvorschlägen.
Vorher werde ich kaum die Zeit finden, mich darum zu kümmern.
Auf jeden Fall danke für das Angebot.
Mit 1000 Grüßen,
JRN
@Gagel :
So, hier nun die versprochene Liste mit Einwänden gegen den Wikipedia-Eintrag:
Diese Änderungen würden den Wikipedia-Eintrag zwar immer noch nicht perfekt machen, aber schon mal deutlich verbessern.
Dass Ukko mit keinem Wort erwähnt wird, ist ein Skandal.
Dass Nest mit keinem Wort erwähnt wird, ist ebenfalls ein Skandal.
Und dass Niamh mit keinem Wort erwähnt wird ... nun ja. Die Wikipedia halt.
[Und muss ich wirklich noch sagen, dass in der englischen Ausgabe der Wikipedia unter Stichworten wie "Cernunnos", "Crom Cruach", "Tír na nÓg selbstverständlich zu Sláine hin verlinkt wird?]
Noch mal: Nun ja.
Ich drück' die Daumen, dass Ogmios Dir seine Gunst gewähren möge ...
Mit 1000 Grüßen,
JRN
So, jetzt sind die Schreibweise, Angie Kincaid, Ukko und die Waffenbezeichnungen eingearbeitet. Jetzt heißt es auf die Sichtung warten.
:thx:
Mit 1000 Grüßen,
JRN
So, nachdem mich heute die Belegexemplare von Band 8 erreicht haben ...
... "Der Narrenprinz" ist sicherlich der esoterischte Sláine. Eines der Themen, die Mills in diesem Band auch diskutiert, ist die Frage, warum die Kelten keine schriftlichen Aufzeichnungen hinterlassen haben.
Es geht also auch um die Macht der Sprache in diesem Band - und was damit angerichtet werden kann, wenn sie aus eigennützigem Interesse verfälscht wird. Ein irgendwie ewig aktuelles Thema.
Nest ist jetzt eine voll ausgebildete Druidin [also das, was gemeinhin eine "Hexe" genannt wird] ... und auch wenn ihre Dichtkunst in diesem Band vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig ist [Ukko wird in Band 9 versuchen, ihr zu zeigen, was er für ein gutes Gedicht hält], so war sie als Figur doch nie so ausgereift wie in diesem Band. Irre, was sie seit Band 2 für eine Entwicklung durchmachen durfte.
Apropos "Ukko": Der hat diesmal nicht viele Gelegenheiten für witzige Einlagen. Dazu war Mills offenbar das Thema zu ernst. Das wird sich in Band 9 wieder ändern, wo Sláine es mit den Personal der Artus-Epik zu tun bekommt.
Und dann wird in diesem Band Sláines Vergangenheit verändert. Mills schafft damit die Grundlage für "Die Bücher der Invasionen", in denen der erste Sláine-Zyklus ab Band 11 noch einmal neu [und anders] erzählt werden wird.
Erbauliche Lektüre
wünscht
der Übersetzer
Auf Wunsch hier noch meine Kurzrezi zu Slaine 8:
Viel zu lange hat es meiner Meinung nach gedauert, bis dieser achte Band von Slaine endlich erschien. Die hohe Qualität entschädigt jedoch für die Wartezeit. Erneut werden der Barbar und sein "treuer" Begleiter Ukko von ihrer Göttin durch die Zeit geschickt, um eine Mission für sie zu erfüllen. Dabei nimmt sich Autor Pat Mills dieses Mal den Robin-Hood-Mythos vor, wobei er ihn dermaßen verfremdet, dass man ihn wirklich nur dank der diversen Anspielungen noch als solchen erkennt. Dabei ist Mills Erzählstil sehr rund und wirkt weniger sprunghaft als in einigen der früheren Bände - sehr zum Vorteil des Lesers.
Hinzukommen die genialen Zeichnungen von Clint Langley und Greg Staples. Beide mit sehr unterschiedlichen Stilen, die aber beide begeistern. Jim Murray, dessen Bilder mir weniger gefallen haben, zeichnet eine kurze Episode am Ende des Bandes.
Als Bonus gibt es ein Vorwort von Clint Langley, ein Glossar vom Übersetzer und eine Covergalerie. Wie üblich besticht die deutsche Ausgabe mit ihrer hohen Qualität in Sachen Übersetzung, Lettering und allgemeiner Aufmachung. Dieses Album gehört definitiv in die Sammlung eines jeden Fantasy-Fans!
@Clawfinger1986 :
Besten Dank ... sowohl für die Kopie hier als auch für die lobenden Worte ...
Immer schön, was von Dir zu lesen.
Mit 1000 Grüßen,
JRN
Sind die Bände neun und zehn eigentlich für dieses Jahr noch geplant? Ich frag nur, weil ich es mir doch nicht verkneifen konnte jetzt schon in Band zwei reinzulesen. Im April sind wir dann im Urlaub, weiter geht's also erst im Mai. Wenn die nächsten beiden Bände noch in 2020 erscheinen könnte ich dann quasi bis Dezember jeden Monat einen Band lesen. :D
@God_W. :
Nach dem mir vorliegenden Editionsplan kommt Sláine #9 im August, Band 10 dann im Januar 2021.
Angesichts unabsehbarer Auswirkungen der durch das Virus gerade um sich greifenden Maßnahmen [Mehrkauf von Comics durch Personen, die kein Geld mehr in Fußballstadien oder auf Kreuzfahrtschiffen ausgeben können VS möglicher Ausfall des Comicsalons nebst damit verbundener Programmumstrukturierung] gilt noch mehr als sonst: Alle Angaben ohne Gewähr!
Plan doch für die Games in Band 4 und für "Danus Ring" in Band 5 einfach die doppelte Zeit ein ... dann kommt's wieder hin ...
:D
Mit 1000 Grüßen,
JRN
Falls Ihr Band zwei mal nachdruckt:
Auf Seite 94 beim unteren, mittleren Panel fehlt bei dem Wort WÄRMEBILD das R, da steht also WÄMEBILD.
Tatsächlich. Besten Dank.
[Es gibt übrigens bisher in jedem Dantes-Comic mindestens einen Tippfehler, der beim Korrekturlesen durchgerutscht ist und mir erst beim Lesen der gedruckten Version auffällt. Der Fluch des Bildschirm-Korrektorats. Und jeder von den Spätentdeckten kostet mich Jahre der mir zugestandenen Lebensspanne ... :asdf: ]
Mit 1000 Grüßen,
JRN
Oh Nein! Das wollt ich jetzt aber nicht! :(
Nimm es nicht so schwer, makellos ist doch langweilig! :D
Sorry wenn ich da gleich nochmal reingrätsche, aber auf Seite 103 (Titelbild zu Drachenbeute Teil 4) gibt es einen weiteren Fehler. Im einleitenden Textfeld oben rechts wird der Knucker der hübschen Nest Sprenkelhaut von ihrem Onkel nicht STREITIG gemacht, sondern STEITIG. Fehlt also wieder ein R. Sind Euch die Rs bei dem Band ausgegangen? ;)
VG, God_W.
Die Lebensjahre von JRN schwinden dahin.
Mir schwant schlimmes.
@God_W.: Vielleicht solltest du deine Lesestunden etwas verkürzen, so dass unser geschätzter Übersetzer noch etwas länger unter uns weilt. :D
Verdammt, das wollen wir doch nicht! :smhair1: Der gute JRN soll uns doch noch viele tolle Übersetzungen bescheren!
Ich les jetzt erstmal wieder was aus dem DC-Dark-Verse... und dann vielleicht nen Manga...
An alle:
Rührend, wie ihr um mich besorgt seid [oder zumindest nett vorgebt, es zu sein].
:anbet:
Entschuldigt die Funkstille heute. Ich war im Corona-Land unterwegs [auf Gremienreise]. Schon surreal ... aber die Krönung war die Fahrt im fast leeren ICE durch das Wendland [weil auf die direkte Strecke ein Baum gestürzt war].
Das alles in fahlgelbem noch nicht ganz Sonnenuntergangslicht.
Haben nur noch die apokalyptischen Reiter gefehlt. Wir leben fürwahr in interessanten Zeiten ...
@God_W. :
Da ja bekanntlich der Weg das Ziel ist, sollte Perfektion ein ideales [um nicht zu sagen: perfektes] Ziel sein. Denn sonst wird mir der Weg zu kurz.
Was die "R" angeht ... ich scheine Anschlagprobleme mit den Tasten für "W", "E", "R", "A" und "S" zu haben. Diese Buchstaben fehlen auffällig oft [und müssen dann im Korrektorat gefunden und nachgetragen werden] - so oft, dass ich mir sicher bin, sie getippt zu haben. Nur eben nicht doll genug.
Bisher hast Du übrigens noch nichts gefunden, was ich nicht auch schon gefunden hätte. Wenn Du sicher gehen möchtest, dass Josch die Tippfehler in der nächsten Auflage korrigiert, dann sammel sie bitte und schick sie ihm direkt per Mail [über die Verlagsseite]. Es ist Josch, der die "Korrekturexemplare" führt, in die zu verbessernde Fehler eingetragen werden, nicht ich. [Was mich betrifft, befeuerst Du lediglich meinen Perfektionismus.]
@FilthyAssistant :
Leider ja. Sobald Josch sich einen Korrektor leisten kann, wird dieser Zustand geändert werden.
Das Problem mit den Bildschirmkorrektoraten wird uns aber auch dann erhalten bleiben. [Es ist grundsätzlicher Natur ... sagen auch die Kolleginnen und Kollegen vom VdÜ. Papier und Rotstift sind einfach die besseren Werkzeuge, auch wenn sie nicht mehr zeitgemäß sind.]
Ich denke [und hoffe], dass wir angesichts unserer begrenzten Ressourcen durchaus vorzeigbare Alben zustande bringen. Ich bin immer wieder schwer beeindruckt, was Josch inzwischen alles leistet - als Letterer, Hersteller und Druckvorlagenoptimierer. Vor allem, wenn ich ins Kalkül ziehe, dass er sich das alles in den letzten dreieinhalb Jahren selbst beigebracht hat ...
Okay. Vielen Dank für eure Solidarität ... und eure Nachsicht.
Mit 1000 Grüßen,
JRN
https://www.comicforum.de/attachment...1&d=1584995617
Sláine 1 – Morgendämmerung
Ha, Sláine und ich, wir sind ja mal wieder zusammengekommen wie die Jungfrau zum Kind. Geburtshelfer war im doppelten Sinne @JRN. Nicht nur, dass er mich aufgrund meiner Mini-Rezi zur Batman/Judge Dredd Collection auf die Existenz des Keltenkriegers aufmerksam gemacht hat, nein, er hat die abenteuerlich/wahnwitzigen Geschichten um den rabiaten Recken auch gleich noch in unsere Sprache übersetzt – und das in ganz vorzüglicher Art und Weise mit allerlei wissenswerten Hintergründen und Erläuterungen – so würde ich mir das häufiger wünschen!
Da habe ich also ob des teils grandiosen Artworks der Batman/Judge Dredd Collection meiner Bewunderung für Simon Bisleys Arbeit Ausdruck verliehen und *katsching* lenkt der gute JRN meine Aufmerksamkeit auf dessen Opus Magnum, den sechsten Band der Sláine-Reihe. Ein wenig Recherche im Netz und einige Fragen im Forum haben mich dann zu dem Entschluss gebracht den Barbaren und seinen vorlauten Zwerg Ukko von Beginn an auf ihren Reisen zu begleiten, auch wenn besagter Bisley-Run erst viel später an die Reihe kommt.
Allgemein scheint der recht häufige Wechsel der Zeichner einen großen Teil des Reizes der trashigen Abenteuer zwischen Mystik, Legende, Sage, Fantasy und Science-Fiction auszumachen. Das kommt direkt in diesem ersten Band bereits zum Tragen, denn die ersten Seiten wurden von Autor Pat Mills`, der die Serie übrigens bis heute schreibt, damaliger Partnerin Angie Kincaid in fulminantem Detailreichtum ausgearbeitet. Ähnlich grandios, nur etwas klarer und feiner wird das Ganze alsbald von Massimo Bellardinelli (erstes Bild) übernommen, der sich fortan des Öfteren mit Mike McMahon (zweites Bild) abwechselt. McMahons überbordender, aber auch deutlich gröberer Zeichenstil mit starkem Strich sagt mir persönlich von den dreien am wenigsten zu, auch wegen der kantigen Gesichter, passt aber dennoch recht gut zum Setting dieser ersten Geschichten.
Die Stories selbst sind zu Anfang recht kurz gehalten und drehen sich oftmals um den Kampf gegen einen mächtigen Feind, ein böses Monster, die Rettung einer Maid etc… also im Grunde um die Dinge, die man erwartet, sich wünscht und auch gerne hat wenn man sich an ein Werk wie Sláine wagt und zumindest entfernt weiß, was einen erwartet. Gewürzt wird das Ganze von Mister Mills allerdings mit einer dicken Portion Keltischer, Irischer und Gälischer Mythen und Sagen, die in allerlei Formen mit eingeflochten werden. Das gibt Tír Na Nóg, dem Land der ewigen Jugend, Sláines Heimat gleich von den ersten Seiten an eine gewisse Tiefe und mir als Leser das Gefühl eine Reise in eine faszinierende Welt angetreten zu haben.
Klar, da ist vom Storytelling her schon noch Luft nach oben und was man so hört wird das mit der Zeit auch dichter und zusammenhängender, mit größeren Plots und noch abgedrehteren Einfällen (wobei allein die Verwindungskrampf-Geschichte schon ziemlich cool und einzigartig ist), aber ich hatte an diesem ersten Band auch schon enorm viel Freude. Der saubere Druck, die tolle Ausstattung mit Vorwort des Autors, allen Covern und reichlich Zusatzinfos verpackt in einem schicken Hardcover tun ihr übriges – ach, nicht zu vergessen die 1A Übersetzung .:wink: Gibt von mir sehr gute…
8/10 Punkte und ganz viel Vorfreude auf den zweiten Band!
PS: Wer kennt das Land Tír na nÓg noch aus der trashigen 90er-Jahre-TV-Serie „Mystic Knights – Die Legende von Tir Na Nog“? Das war sowas wie die Mittelaltervariante der Power-Rangers, echt „kostengünstig“ produziert und mit einem Ohrwurm-Titelsong von den Kellys bestückt. Ganz schön abgedreht und – wie ich kürzlich herausgefunden habe – gesamtheitlich kostenfrei auf YouTube abrufbar (50 Folgen á 22 Minuten). :biggrin:
VG, God_W.
@God_W. :
Super. Dankedankedanke.
Bin sehr gespannt, wie's Dir mit den weiteren Bänden ergehen wird ... denn, wie gesagt, das volle Potenzial seiner Serie wird Pat Mills erst in der zweiten Hälfte von Band 2 auszuschöpfen beginnen.
Und ... Tír na nÓg wird wiklich mit einem kleinen "n" vor dem "Ó" geschrieben ... das ist kein von mir übersehener Tippfehler, sondern eine Eklipse bzw. eine Nasalisation.
Weitere Erwähnungen dieses Andersweltnamens in popkulturellen Werken finden sich hier.
Mit 1000 Grüßen,
der Übersetzer
Und wieder was gelernt! Wie so oft, wenn Du was schreibst. :)
Zu Band zwei werde ich die Woche auch noch was schreiben, der ist nämlich auch schon durch. ;)
Sehr gespannt win ich ja auf Band 4, denn was es mit dem "Spiel" auf sich hat erschließt sich mir bislang noch nicht. Aber da lass ich mich überraschen und da wird sicher sogar mir noch ein Licht aufgehen. :kerze:
Zu den weiteren Erwähnungen von Tír na nÓg: Einige davon sagen mir sogar was, so hat meine Frau die CD der Celtic Women, Titanic hat ja wohl fast jeder mal gesehen und scheinbar wird es mir auch in Buchform demnächst nochmal am Rande begegnen, habe nämlich vor Kurzem den zweiten Band von Patrick O'Brians Aubrey/Maturin-Reihe beendet und die Weiteren werden sicherlich folgen. Grandiose maritime Buchreihe bislang!
@God_W. :
Du wirst in Band 4 an geeigneter Stelle einen Disclaimer finden ... aber weil Du ja, so zumindest mein Eindruck, gern gut vorbereitet ins Abenteuer aufbrichst, könntest Du Dir schon einmal zwei handelsübliche Würfel, ein Blatt Papier und einen Stift bereitlegen ...
:kratz:
Mit 1000 Grüßen,
JRN
P.S.: Und ich finde es immer wieder erbaulich zu erfahren, was Du außer Comics noch so liest. Ich selbst bin, während ich an Disenchanted und 2020 Visions sitze, gerade im 54sten Buch von Cassius Dios Römischer Geschichte und parallel im letzten Kapitel von Paul Levitz' Eisner-Memoir Champion of the Graphic Novel unterwegs.
Geht dieses "Spiel" in Richtung der Livingston/Jackson Bücher?
Das wär ja cool, die hab ich früher geliebt! Genauso wie Einsamer Wolf. :D
@JRN: Ja, so nur mit Comics, ohne "normale Bücher" kann ich dann doch nicht. Wenn sich eine Welt oder ein Bild im eigenen Kopf zusammensetzt ist doch nochmal eine ganz andere Sache, als einen Comic oder eine Graphic Novel zu lesen. Hat beides seine Vorzüge, deshalb will ich auch beides beibehalten oder, wie aktuell bei Conan, parallel vergleichen.
Du liest aber abseits Deines Jobs scheinbar auch noch sehr viel! Ist das rein wegen Interesse und Vergnügen, oder auch z.B. zur Recherche?
@joe ker :
Ja und nein.
Erst einmal sind es vier Spiele ... das letzte davon haben wir aus Gründen der Seitenverteilung in Band 5 untergebracht - und weil "Danus Ring" inhaltlich eng mit "Annwns Schätze" und "Der König" verwoben ist.
Was ich persönlich einfach irre fand [und ich glaub', ich hatte in meinem Vorleben als ArGListiger und Edition-Alfons-Mitarbeiter schon einiges Absonderliches zu Gesicht bekommen], war, dass die Games zur Sláine-Storyline zwingend dazugehören. Darin werden Figuren und Gegenstände eingeführt sowie Fähigkeiten erworben oder Eigenschaften erklärt, die den Fortgang der Handlung bis in Band 9 hinein begleiten bzw. im Falle Danus sogar bestimmen.
Stellt euch vor, "Die Krabbe mit den goldenen Scheren" wäre ein Quartett gewesen, ihr wüsstet das nicht - und würdet euch ein Leben lang wundern, wo in "Der geheimnisvolle Stern" der Kapitän herkommt, den Tim plötzlich zum Freund hat.
Es gibt im Netz ein englischsprachiges Sláine-Fan-Forum, wo sich die Beiträger genau solche Fragen stellen, weil drei der vier Spiele nicht in 2000 AD erschienen sind, sondern in Diceman: "Worauf, zum Henker, spielt Danu in 'Annwns Schätze' an, als sie Sláine sagt, er habe ja 'beim letzten Mal' schon die zu lösende Aufgabe erledigt? - What the fuck is she talking about?"
Okay: Diese letzten drei Spiele folgen stärker dem Fighting-Fantasy-Schema der Steve-Jackson- und Ian-Livingstone-Bücher - nur dass es sich eben nicht um illustrierte Texte handelt, sondern um durchnummerierte Panels, zwischen denen, je nach getroffener Entscheidung oder nach Schlachtenglück, hin und her gesprungen werden muss. Wer diese drei Spiele auf Anhieb "überlebt", kriegt jeweils rund die Hälfte der Zeichnungen nicht zu sehen. Es lohnt sich also, am Anfang ein paar Mal zu "sterben" - typisch Pat Mills, halt.
Das erste Spiel ist im Gegensatz dazu ein integraler Bestandteil von "Die Gruft des Schreckens" ... und es ist, von Episode zu Episode, linear aufgebaut, folgt also mehr Dungeons & Dragons [behauptet jedenfalls Pat Mills] - also einer Storyline, die der/die Spielende entweder "überlebt" oder eben nicht. "Richtige Entscheidungen" auf dem Weg helfen dabei.
Mit 1000 Grüßen,
JRN
@God_W. :
Ich würde sagen, dass Neugier mein herausstechendes Charaktermerkmal ist.
Die muss ist befriedigen. Das ist zwanghaft.
Ein hyperaktives Immunsystem geht ja, nach Aussage meiner Ärzte, recht häufig mit 'ner endogenen Depression einher - zumindest bei mir ist das so. Das heißt, ich muss hart arbeiten, um mal ein [kurzes] Glücksgefühl zu verspüren.
Und wenn ich, wie zum Beispiel bei der Übersetzung des Rosenkranz-Texts über S. Clay Wilson in CAMP #3 herausfinde, warum Robby the Pict der Patenonkel von Leonardo DiCaprio ist [von wegen: "Titanic"], dann macht mich das glücklich ... und ich schreibe eine Fußnote.
Von daher: Ja, es ist Interesse, ja, es ist Vergnügen ... vor allem aber ist es lebenswichtig.
Und es hilft bei der Recherche.
Denn inzwischen finde ich im Netz nur noch Sachen, von denen ich weiß, dass es sie gibt. Das war mal anders. Scheiß Algorithmen. Da hilft es, einen Namen oder eine Argumentation in einem Buch zur Hand zu haben, um zu besseren Suchergebnissen zu kommen - auch und gerade, übrigens, wenn der Autor, den du gerade übersetzt, selbst flusig zitiert oder formuliert hat.
[Wir ändern natürlich nichts, ohne vorher Rücksprache zu halten ... aber inzwischen ist ein knappes halbes Dutzend Dantes-Titel "korrekter" als die Originalausgaben. Der fehlende Schnauzbart in Usagi #10 war nur die auffälligste "Verbesserung". Und die Sláine-Spiele sind ja sogar in der englischen Werkausgabe (bisher) nicht enthalten ...]
Mit 1000 Grüßen,
JRN
Danke für deine, wie schon fast gewohnt, ausführliche Aufklärung.
Klingt echt interessant und so langsam beginne ich, auch wenn das alles überhaupt nicht in mein Interessengebiet fällt, zu überlegen ob ich Slaine nicht doch mal ne Chance geben sollte. Gibt ja immer die berühmte Ausnahme der Regel. Hab ja Herr der Ringe auch gut gefunden, zumindest die Filme, obwohl ich eigentlich allles mit Elfen, Orks und vor allem Zwergen furchtbar finde.
Pat Mills war schon immer ein Grund warum ich Slaine irgendwie im Augenwinkel hatte, gibt ja leider hierzulande nicht so viel von ihm und alles was dazu kommt wird beobachtet.
Es gab vor langer Zeit mal einen Comic nach dem Prinzip der Jackson/Livingston Bücher, war vom alten Splitter Verlag: Turlogh, der Streuner. Ich glaube mich zu erinnern das mir das auch recht gut gefiel und ich immer auf eine Fortsetzung wartete.
@joe ker :
Vielen Dank für die freundliche Antwort.
Würd' mich natürlich freuen, wenn Du Sláine 'ne Chance geben würdest ... und noch mehr, wenn Dir die Serie gefiele.
Elfen à la Tolkien gibt's bei Mills nicht. Orks sind große Fische bzw. deren Bewohner [vgl. "Orca" und der "Fischerkönig"] und Zwerge ... nun ja, Sláine muss Ukko regelmäßig durchprügeln, um an dessen Glück zu kommen - alles "Interpretationen" übrigens, die Mills sich nicht ausgedacht hat [er hat sie "nur" zugespitzt ... oder manchmal einfach vom Kopf auf die Füße gestellt].
Zwergenhasser sollten in Sláine mindestens ebenso auf ihre Kosten kommen, wie Zwergenfreunde. Mindestens.
Ich kann hier nur wiederholen, dass ich selbst zuerst recht skeptisch war, als Josch mich fragte, ob ich Sláine für ihn übersetzen wolle. Ich hatte noch die Erinnerung an meine Lektüre der Bastei- und Feest-Ausgaben, die sich in einem Satz zusammenfassen lässt: "Schade, was für 'ne vertane Chance." [Im Sinne von: "Was hätte Mills aus dem Stoff alles machen können ..."]
Inzwischen weiß ich: Mills hat seine Chance nicht vertan. Das konntest du als Bastei-Feest-Leser nur nicht merken - und zwar nicht etwa, weil die Übersetzungen schlecht gewesen wären [sie sind es nicht], sondern wegen der erratischen Veröffentlichungspolitik der Verlage, die zu einer unzusammenhängenden, unvollständigen und unchronologischen Publikation des Werks geführt hat. [Ich kenn' natürlich einige der damaligen Entscheidungsgründe. Die will ich nicht kritisieren ... nur auf ihr Ergebnis hinweisen, also auf die Unkenntnis der damaligen Leserinnen und Leser darüber, was Sláine alles auch ist.]
Von daher freu' ich mich, wenn @Clawfinger1986 und @God_W. hier "historisch unbelastete" Rezis und Lektüreberichte einstellen, denen ich entnehmen kann, dass sie meine während des Übersetzungsprozesses stetig wachsende Begeisterung für diesen irrwitzigen Keltencomic [zumindest teilweise] teilen.
Mit 1000 Grüßen,
JRN
Ich sag mal so, mit Slaine kriegst du mich evtl noch (bzw bist schon sehr sehr nah dran) aber danach ist echt mal Schluß. Kein Usagi, kein Gaiman!
Den Rest eures Programms hab ich ja eh schon zuhause .... ach Outlaw Nation fehlt noch und CP steht auch schon in den Startlöchern :rolleyes:
:p
Kein Usagi?
:baff:
Da entgeht dir aber echt was.
@FilthyAssistant :
Das ist kein Geheimnis:
Vor Sláine war Usagi. Und den übersetze ich ja nun schon seit 1996. [Nächstes Jahr steht das Silberjubiläum an.]
Bis einschließlich Dantes-Band 8 lagen alle Übersetzungen vor, also hat Mille [vom Schwarzen Turm] Josch wegen der Nutzungsrechte an mich verwiesen. Zwei Telefonate, eine Verabredung zum Salon in Erlangen 2016, drei Stunden Vertragsabsprachen und Beschnuppern ... und seitdem arbeite ich für ihn. Und gern.
Die Liste der Verlage, für die ich bereits in der einen oder anderen Funktion schaffen durfte, ist inzwischen recht ansehnlich [selbst dann, wenn ich die Belletristik- und Wissenschaftsverlage abziehe], aber ich hatte bisher selten so viel Spaß und Befriedigung bei der Arbeit wie mit Josch. Er ist einfach ein großartiger Mensch. Kohlenwolle und joe ker [damals noch anders geschrieben] haben ihn hier ziemlich gut beschrieben.
Vielleicht liegt es daran, dass er mit "seinen" Comics genauso verantwortungsvoll umgeht wie mit den ihm anvertrauten Patienten ... und er andererseits wegen seines Brotjobs nie aus dem Auge verliert, dass es Wichtigeres gibt als Comics.
So. Das war die lange Antwort auf Deine Frage.
Die kurze lautet: Wegen Mille. Und weil der auch ein Guter ist, der noch Jahre später seine "Ehemaligen" nicht vergisst.
Mit 1000 Grüßen,
JRN
Zu Gaiman kann ich noch nix, sagen, weil ich von ihm noch nix gelesen hab. Allerdings habe ich zwei Sachen wartend hier auf dem Lese-K2 und eine auf der Kaufliste, wird sich also früher oder später ändern.
Was den Keltenkrieger hier angeht: Wie wär's, Du liest Sláine und ich dafür Mr. Jerusalem? :D
Was hast du denn von Gaiman auf dem Lesestapel? Hoffentlich nicht nur den Batman R.I.P. Nachruf?
:D
Ehrlich? Gaiman gefällt mir teilweise echt gut. Sandman ist teilweise fantastisch, teilweise aber auch langatmig.
Aber Sakai? - der ist für mich eine andere Liga.
Warum?
Usagi kannst du immer wieder lesen. Ich kenn die Storys fast auswendig und trotzdem lese ich sie immer wieder mal.
Du kannst einen 20seiter schnell mal zwischendurch lesen und merkst sofort was Sakai eigentlich kann. Was er erzählen kann.
Es gibt nicht viele Zeichner, die sich derart gut auf (ich nenn das jetzt mal so) Reduktion verstehen. Ein Strich da eine Träne dort, ein Gesichtsausdruck mit einem Strich
geändert und du fängst als Leser eben dieses Gefühl das Sakai vermitteln möchte voll ein.
Ich hab ein paar Favoriten als Autor und Zeichner. Andreas, Schuiten und auch Sakai gehören dazu. Andreas und Schuiten als Zeichner. Sakai als beides.
uii - jetzt bin ich off-topic geworden. Hier gehts ja eigentlich um Slaine - sorry.
Naja bleibt ja in der Familie, also in der Dantes Familie :p
Ich hab von Gaiman so einiges gelesen, sogar ein Buch und leider hat mich eigentlich nichts davon vom Hocker gerissen. Ist für mich der britische Hohlbein, mit dem kann ich auch nix anfangen. Sogar Sandman hab ich damals, aus Ermangelung an deutschen US Veröffentlichungen, fast komplett gelesen, mich aber dabei ziemlich gequält. SeinBatman ist sogar grauenhaft, vor allem wenn man bedenkt das der Titel eine Anspielung auf den genialen Moore Superman ist, sorry aber das sind zwei verschiedene Ligen.
Usagi wäre vielleicht ein Kandidat wenn ich nicht ein komplett ungelesenes Regal hier hätte voller Comics. Aber selbst wenn Corona noch ein Jahr uns zu sozialem Rückzug zwingen würde, käme ich nicht nach.
@God_W. :
Dachte immer dir fehlt noch Band zwei, also nicht mit solchen Tricks hier arbeiten:nana: ;)
Gaiman = Hohlbein?!
Ich würde jetzt gerne sagen, dass du Äpfel mit Birnen vergleichst, aber das wäre beides wenigstens Obst.
@LaLe: Ups, Batman R.I.P. hatte ich gar nicht auf dem Schirm, dann sind es ja drei Gaimans auf meinem Stapel:
- Batman R.I.P.
- Miracleman 4: Das Goldene Zeitalter
- Sandman Deluxe 1-7
@joe ker: Ja, mir fehlt der zweite PANINI-Band, ersatzweise hab ich aber (bis ich die Panini-Ausgabe vielleicht doch nochmal irgendwo finde) die entsprechenden beiden Speed Hardcover, Vertigo Winter Special 2 & Vertigo Winter Special 2001 hier liegen. Ist also alles versammelt was man braucht. ;)
Unlautere Tricks gibt's bei mir nicht, bin ja nicht wie Ukko, sondern eher wie Sláine! (Um mal wieder zum Topic zu kommen :D)
Was mich mal interessieren würde, ich hatte den Namen Sláine immer vom englischen slain hergeleitet. Das passt aber nicht wirklich, oder?
Und warum hat man in der neuen Übersetzung aus dem Wellenkrampf einen Verwindungskrampf gemacht? Das mag wortgetreuer sein, den Wellenkrampf fand ich sprachlich aber viel geschmeidiger.
aus der wikipedia
Sláine himself is named after Sláine mac Dela, the legendary first High King of Ireland
Danke aber mir ging es mehr um die Bedeutung des Namens.
Google übersetzt sláine aus dem Gälischen mit Integrität?
Sláinte wäre jetzt wiederum eine ganz andere Nummer, hätte aber auch was.
@LaLe :
Beim "warp-spasm" windet sich die als Schlange gedachte [und in den ersten Bänden auch so dargestellte] Kraft Danus in die Körper der dafür empfänglichen Krieger hinein - in einem grotesken, schmerzhaften Prozess [der am ehesten an einen epileptischen Anfall angelehnt ist]. Mit "Wellen" verbinde ich lauter Begriffe [wie "Flüssigkeit", "Bodenwelle", "Rhythmus" ... und eben tatsächlich auch die von Dir genannte "Geschmeidigkeit"] die weder zu dem Vorgang passen, noch zu Danu, die eine Erdgöttin ist [und nicht etwa eine Meeresgöttin]. Von daher würde mich interessieren, wie der ursprüngliche Übersetzer darauf gekommen ist, "Wellenkrampf" könnte die passenden Assoziationen wecken ...
"Sláine" wird nicht wie "slain" ausgesprochen, sondern wie "Schlonnje" [ist halt irisches Gälisch, nicht Englisch] ...
Dass das auch die englischen Sláine-Leser größtenteils nicht geschnallt haben, darauf geht Mills mehrmals ironisch ein. Besonders auffällig in Band 9 [den ihr noch nicht kennt], in dem eine Episode enthalten ist, die komplett gereimt ist. [War die Hölle, das zu übersetzen.] Darin reimen Murdach und Ukko "Sláine" auf "Wein" ["wine"], bis sie von Nest darauf hingewiesen werden, dass sie "Sláine" die ganze Zeit falsch aussprechen.
Mit 1000 Grüßen,
JRN
Das mit der Aussprache hatte ich auch mitbekommen, war aus der Erinnerung heraus aber bei "slonje" hängengeblieben.
Nur hätte Sláine von slain bzw. slay hergeleitet eine schöne Mehrdeutigkeit gehabt.
Womit wir wieder bei meiner Ausgangsfrage wären. Was ist die Bedeutung des Wortes sláine bzw. von welcher Bedeutung leitet sich das her? Kommt das "nur" vom Ort Slane her? Aber selbst der Ortsname muss doch eine Bedeutung haben.
Und zur Welle mal der einleitende Satz aus der Wikipedia, der halt sehr viel weiter geht als nur auf eine Wasserbewegung abzustellen:
Eine Welle ist eine sich räumlich ausbreitende periodische (Schwingung) oder einmalige (Störung) Veränderung des Gleichgewichtszustands eines Systems bezüglich mindestens einer orts- und zeitabhängigen physikalischen Größe.
Passt IMO sehr gut zum "warp-spasm", gerade in Verbindung mit dem Krampf.