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World Without Hope...?
31 Dezember, 1999: An den meisten Orten der Welt glaubt man – wie ihr natürlich wisst fälschlicherweise – dass das neue Millennium, das neue Jahrtausend, ansteht. Ihr wisst natürlich, dass das Jahrtausend erst am 31. Dezember 2000 endet, trotzdem feiern fast alle, was das Zeug hält.
23.30 Uhr: Viele Experten jammern über das Y2K Problem, ihr seid jedoch bester Laune, oder der Laune, der ihr zu Sylvester immer seid.
23:50 Uhr: Die Feiern werden lauter, der Sekt wird bereitgestellt.
23:59 Uhr: Alle, oder fast alle, zählen den Countdown mit, die Sektflaschen schon bereit in der Hand, es dauert nur noch Sekunden… 10… 9… 8… 7… 6… 5… 4… 3… 2… 1… Die Sektkorken knallen, manche zu früh, andere… überhaupt nicht.
1. Januar 2000, 00:00 Uhr und wenige Sekunden: Die Welt, wie ihr sie kanntet ist Geschichte. Sie ist vernichtet, die Welt existiert nicht mehr. Menschen, Tiere, Pflanzen, alles, was einst lebte, ist nun tot, auf diesem unseren Planeten. Doch es war nicht das Jahr 2000 Problem, auch kein verrückter Wissenschaftler, oder Außerirdische, die den Planeten wegsprengen wollten, um eine intergalaktische Autobahn zu bauen. Es handelte sich um etwas viel größeres…
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Ihr habt gespürt, wie ihr gestorben seid… wie sich eure Seele aus dem Körper befreite und aus diesem heraus gefahren war. Sie fuhren hinauf, auf das Licht zu. Lange, lange Zeit wart ihr dort, an einem einfach nur hellen Ort… Doch dann habt ihr noch etwas anderes gefühlt…
Eure Seelen wurden zurück gerufen…
Jeder von euch fühlte das gleiche… als eure Seele sich zu ihrem neuen Körper begab. Es waren besondere Körper, mächtige Körper, mit besonderen Fähigkeiten. Manche konnten fliegen, andere waren sehr stark, wieder andere konnten Elemente beeinflussen - ihr spürt sofort, was euer Körper kann, habt aber keine Vorstellung davon, was ihr noch können werdet...
Ihr schlagt die Augen auf, es ist dunkel. Ihr seid alleine… ganz alleine! Ihr liegt nackt auf einem schweren, steinernen Altar… Der Körper ist ungewohnt für euch, ihr fühlt euch unwohl. Langsam scheinen eure Augen wieder sehen zu können, der Raum ist von vier Kerzen leicht erhellt – an jeder Ecke des Altars befindet sich eine. Ihr setzt euch langsam auf, einige von euch erschrecken, als sie ihren Körper, wenn auch nur teilweise, zum ersten Mal sehen. Manche von euch sind zu Mischwesen geworden, zwischen Tier und Mensch, andere sind reine Tiere, der Rest ist mehr oder minder menschlich geblieben. Manche sind größer, andere kleiner, ihr wisst auf jeden Fall nicht, was passiert ist… Wer oder was seid ihr? Ihr habt eine Erinnerung… eine düstere an das, was ihr einst einmal wart. Langsam kommt die Erinnerung zurück – ihr könnt euch an das meiste, was ihr in eurem früheren Leben erlebt habt, wieder erinnern; und ihr wisst eines definitiv: Ihr wisst gar nichts.
Manche von euch weichen panisch zurück, andere sehen sich neugierig in dem Raum um, in dem ihr erwacht seid. Ein paar sehen sich den Altar genauer an, dort sind diverse mystische Symbole aufgezeichnet – doch ihr könnt nicht sagen, was das zu bedeuten hat. Wenn ihr euch umseht, seht ihr an der Wand weitere Symbole, aber keines zweimal. Die Kerzen beginnen leicht zu flackern, ihr könnt eine Art Tür aus schwerem Stein erkennen, etwa zwei Meter entfernt von dem Altar. Ihr könnt auch, auf der anderen Seite des Altares, etwas erkennen, dass ihr für Kleidung halten könnt… leichte Laken, Sandalen – bei den Tierwesen von euch natürlich nichts dergleichen, da diese durch ein Fell bedeckt sind. Die Kerzen flackern nun stärker, ein Zeichen dafür, dass leichter Wind hinter der Steintür wehen muss, scheinbar ist dies ein Durchgang, der sich nun auf der anderen Seite geöffnet hat. Ihr hört Schritte die sich euch schnell nähern, dann könnt ihr eine Stimme hören, auf einer fremden Sprache – doch ihr versteht jedes Wort. Eine Person scheint anderen zu befehlen, dass sie die Tür aufmachen. Einige von euch verstecken sich hinter dem Altar, andere stellen sich darauf, für einen Angriff bereit – Angriff? Wieso Angriff? Habt ihr etwas zu befürchten? Die Zeit, an die ihr euch erinnert war zumeist friedlich und ihr seid nicht an dem Kampf um zu Überleben gewöhnt… zumindest die meisten von euch… Aber ein Instinkt sagt euch Gefahr voraus…
Die schwere Steinplatte, die als Tür fungiert, wird zur Seite geschoben. Im Dunkel könnt ihr fünf Gestalten erkennen. Vier von ihnen, den Kopf gesenkt, weichen zurück, in den dunklen Weg. Die fünfte Gestalt, ihr wisst augenblicklich, dass es sich bei dieser Gestalt um den Anführer handelt, kommt mit ebenfalls gesenktem Haupt auf euch zu, bleibt dann einen Meter vor dem Altar stehen – wenn ihr euch den Raum vorhin angesehen habt, wisst ihr, dass dort auf dem Boden zwei Knie Abdrücke im harten Stein zu finden sind. Genau an dieser Stelle kniet sich die Gestalt nieder, beugt sich vor, dass seine Hände den Boden berühren und ohne sich wieder aufzusetzen beginnt die Gestalt zu sprechen. „Seid gegrüßt, oh ehrwürdiger Gebieter. Euer untertänigster Diener hofft, dass Eure Ankunft angenehm war, Gebieter!“ Die Gestalt erhebt sich, kniet nun vor dem Altar – Auf seiner Stirn erkennt ihr dasselbe Symbol eintätowiert, wie auf dem Altar gemalt ist. „Ich bin mir sicher, Ihr habt Fragen, Gebieter? Lasst mich euch alles beantworten, was Ihr wissen wollt und ich weiß.“
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Es war ein seltsames, unangenehmes Gefühl...Sie lebte...wieder...noch? Leslie konnte es nicht sagen. Ihr Rücken schmerzte. Mit einem leisen Stöhnen öffnete sie die Augen und bemühte sich, etwas zu sehen. Nach einer Weile konnte sie das Dunel durchdringen und ihre Augen nahmen das Kerzenlicht wahr. Ihre forschenden Hände hatten inzwischen herausgefunden, daß sie auf einem Stein lag. Und sie war nackt. Das beunruhigte sie. Wo war sie hier gelandet?
Vorsichtig setzte Leslie sich auf, die Schmerzen an ihrem Rücken vergingen, und sah sich um. Anscheinend befand sie sich in einem Tempel oder sonstigen Raum religiöser Anbetung. Und sie lag auf einem Altar! Entweder war das ein schlechter Scherz oder sie war einem Verrückten in die Hände gefallen, der sie...opfern wollte. Sie schluckte.
Dennoch fühlte sie sich nicht wie ein Opfer irgendeiner Art sondern seltsam stark und...Wieso war sie auf einmal so schlank? Sie hob eine ihrer Hände vor das Gesicht und entdeckte rote Krallen dort, wo früher einmal ihre Fingernägel gewesen waren. Wenn das alles nicht so real wäre, hätte sie jetzt gedacht, sie würde träumen. Vorsichtig tastete sie über ihr Gesicht, ihr Haar, das nun viel länger war und sich soviel besser anfühlte. Leslie zupfte eine Strähne nach vorne und besah sie kritisch im Kerzenlicht. Sie hatte schwarze Haare!
Was geschah hier mit ihr? Sie rutschte von dem Altar und wäre fast wieder darauf zurückgefallen. Da war etwas Schweres an ihrem Rücken. Sie runzelte die Stirn. Was war das jetzt? Vorsichtig tastete sie nach hinten. Federn? Vor Überraschung riß die junge Frau den Mund auf. Und sie konnte nicht nur die Federn fühlen, nein, sie konnte durch die Federn auch ihre Finger spüren. Vorsichtig sah sie nach hinten und entdeckte ein enormes Paar schwarzgefiederter Schwingen. Vorsichtig versuchte sie, die Flügel zu bewegen und es gelang ihr so einfach als hätte sie ihren Arm gehoben.
Leslie holte tief Luft. Was nun? Sie mußte wohl herausfinden, was mit ihr geschehen war. Vielleicht konnte die Person, die sie hierher gebracht hatte, ihr mehr sagen. Ihre Neugier gewann die Oberhand.
In einer Ecke entdeckte sie Kleidung. Sie wickelte das Laken so gut es ging um ihre intimsten Stellen, was wegen der Flügel gar nicht so einfach war. Danach sah sie sich in dem Raum etwas um, untersuchte den Altar, aber die Zeichen sagten ihr nichts. Stimmen von draußen schreckten sie auf. Schnell schwang sich Leslie auf den Altar. Von hier konnte sie besser sehen, besser angreifen, besser fliehen...Egal was, ein Instinkt sagte ihr, hier war es einfach besser.
Sie mußte nicht lange warten bis eine Gestalt eintrat und vier weitere vor der Tür zurückließ. Das Benehmen und die Worte der Gestalt waren merkwürdig, aber immerhin wollte er ihre Fragen beantworten.
"Wer sind Sie? Wo bin ich hier? Was ist mit mir geschehen?" Damit deutete Leslie auf ihre Flügel. "Und warum nennen Sie mich Gebieter?"
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Was für ein Ende soll das gewesen sein? So kann eine Geschichte nicht schließen....
Marcos öffnete die Augen und schloss sie sogleich wieder. Wo war er? Was hatte man mit ihm gemacht und wo war Dominique, wo die anderen, mit denen er Silvester gefeiert hatte? Hatte er zuviel getrunken? Das sah ihm nicht ähnlich...
Er hatte geträumt, so musste es sein, wenn er jetzt vollends erwachte, wäre der Traum verflogen und für seine Erinnerung nicht länger abrufbar. Es galt den Inhalt zu greifen, sich darauf zu besinnen, wie er es immer tat. Träume waren die Quelle der Fantasie, in ihnen fand sich mehr Anregung und Inspiration, als die meisten Menschen ahnten.
Doch diesmal war es anders. Das Gefühl das ihn beherrschte, die Erinnerung an das Sterben, das Verweilen im bloßen Licht.... das war kein Traum, das war geschehen. Marcos konnte nicht sagen, woher er die Gewissheit nahm, doch sie war da und er hatte keinen Grund zu zweifeln.
Er öffnete erneut die Augen. Der Raum um ihn herum war nur schwach erleuchtet, doch rasch hatten seine Augen sich auf die Lichtverhältnisse eingestellt. Er erhob sich schnell und merkte erst jetzt, dass er auf einer harten Steinplatte gelegen hatte. Er war entkleidet worden, doch kalt war ihm nicht, obgleich er auf blankem Stein saß. Im Dämmerlicht der wenigen Kerzen sah seine Haut aschfahl aus... nein, sie war fahl. Verwundert betrachtete er seine Arme, seine Hände, seinen ganzen Körper, tastete ihn ab; es war als habe man ihm die Farbe entzogen. Doch plötzlich sah er ein Glimmen, sein Blick fiel auf seinen Oberschenkel, wo in feinen geschwungenen Buchstaben leuchtend gelb ein Schriftzug entstand: resurrección. Ehe Marcos sich auch nur wundern konnte, was vor sich ging, war die Schrift auch schon wieder verblasst und fast wollte er sich sagen, das müsse er sich eingebildet haben, da erschien erneut eine Schrift, nicht geschwungen, wie die erste, sondern in altertümlichen Seriphen, doch im selben glimmenden Gelb, diesmal auf seinem Unterarm. Nocturno.
Erneut schloss Marcos die Augen, rieb sich die Schläfen, während er langsam spürte, dass Wissen in ihm erwachte. Wissen, was er war und was er nun vermochte. Ohne hinzusehen, nahm er nun war, wie weitere Worte und Symbole auf seiner Haut erschienen und wieder verschwanden, doch obwohl er sich eben noch gewundert hatte, ja beinahe Angst hatte, war ihm nun schon bewusst, dass dies ein Teil seiner selbst war und er fühlte sich, als sei es schon immer so gewesen.
Der Luftzug war es, der ihn wieder aufblicken ließ. Rasch erhob er sich und schritt zu dem Leinentuch und den Sandalen, die er vorhin bemerkt hatte. Geübt band er das Laken so, dass es als Toga fungierte, so als hätte er sich schon immer so gekleidet. Dennoch missfiel ihm diese notdürftige Bekeidung. Sie passte nicht zu ihm. Zu keinem, weder Marcos noch Scrito.
Scrito?
Als die Tür sich schließlich öffnete, wartete Marcos mit verschränkten Armen auf die Hereinkommenden. Er wunderte sich über die eigene Gelassenheit, konnte er doch nicht wissen, was ihn erwartete und ob er nicht in Gefahr war.
Stumm beobachtete er die Gestalten als sie hereinschritten und wartete, bis der Anführer niedergekniet war und gesprochen hatte. Wie nannte dieser ihn? "Gebieter"? Nun, es hatte seine Richtigkeit. Zumindest für einen Teil in ihm.
Als er das Symbol auf der Stirn seines Gegenübers erblickte, fand sich dieses binnen Sekunden vielfach an den verschiedensten Stellen seines Körpers auf seiner eigenen Haut wieder, leuchtete einen Augenblick auf, nur um sogleich wieder zu verlöschen. Mit dem Symbol verloschen zunächst einmal alle weiteren Schriftzüge auf seinem monochromen Äußeren.
"Ich habe mich noch nicht ganz eingefunden", hörte Marcos sich antworten und er wunderte sich über den tonlosen Klang seiner Stimme. Im nächsten Moment aber wurde sie vertrauter: "Ich... ich verstehe nicht, was geschieht. Da sind Fragmente, manchmal glaube ich, genau zu wissen, was passiert ist, dann vergeht es wieder. Ich bin noch nicht stabil."
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Es war wohl zuviel…Benommen fuhr ich meine Hand zur Stirn. Du trinkst aber jedes Mal an Silvester zuviel…, dachte ich bei mir und erhob langsam meinen Oberkörper. Behutsam geschah dies, denn ich rechnete jeden Moment mit einem starken stechenden Schmerz in meinem Schädel. Langsam richtete ich mich auf, die Augen geschlossen. Doch der Schmerz, der mich nun für das offenkundige Saufgelage in der Nacht hätte bestrafen sollen, er blieb aus. Kein Hämmern im Kopf, kein Schwindelgefühl, nichts.
Es war an der Zeit, mal einen Blick zu riskieren. Ich lag offenkundig auf dem Boden. Mir war vorher nie klar gewesen, wie hart und kalt der Fußboden in der Hütte war, doch dies war plötzlich auch ohne Belang. Gedanklich hatte ich mich auf ein totales Chaos eingestellt. Hier und dort würde eine Schnapsleiche herumliegen, denn wie auch ich verstanden es meine Kumpels, den Alkohol an bestimmten Festen zum alleinigen Konsumgut zu erklären.
Dunkelheit. War es noch Nacht? Oder gar schon die Nacht zum zweiten Januar? Ich war irritiert und kniff meine Augen zusammen. Immer noch bemerkte ich nicht, dass mir alle Kleider am Leibe fehlten. Doch gerade in diesem Moment, als ich diese Tatsache erstmals wirklich zu registrieren begann, klarte sich mein Blick langsam auf. Die Dunkelheit wich… und es wurde heller. Nicht taghell, aber ich konnte den Raum erblicken. Doch kein Fernseher, keine Flaschen, keine Couch, nichts… nur Stein.
Erschrocken riss ich meine Augen nun weiter auf und begann mit meinen Fingern den Boden abzutasten. Ich war definitiv nackt und dieser Boden… war aus Stein. War der Boden in der Hütte meiner Eltern aus Stein? Ich versuchte mich zu erinnern und zu meiner Verwunderung sah ich die Hütte klar vor meinem geistigen Auge. Komisch, normalerweise begleiteten Erinnerungslücken doch ein Saufgelage? Ich für meinen Teil konnte zumindest nicht sagen, wie die Feier geendet hatte. Ich begann die Augen wandern zu lassen und je mehr sie erblicken konnten, desto sicherer war ich mir, dass dies mit Sicherheit nicht der Ort war, an den ich mich zuletzt gesehen hatte.
Na super… Ich begann eine Erklärung zu suchen. Zunächst waren da die Kumpels, die mir vielleicht einen schlechten Streich spielen wollten. Doch ich sah keine Tür und hörte sie sich nicht anpissen vor lachen. Ja, diese Ärsche schienen wohl nicht dahinter zu stecken. Also Option zwei. Mit wem hatte ich die Nacht verbracht? Ich meinte zumindest, dass ich sicherlich eine nette Portion wilden Sex gehabt haben musste, denn ich konnte mir anders meine Nacktheit nicht erklären. Schitt! Ich hatte keinen Schimmer, welches Weib ich beglückt hatte und so suchte ich nach einer schlafenden Frau. Doch auch hier war Fehlanzeige.
Okay… das ist nicht mehr lustig!, schimpfte ich nun laut und wartete einen Moment. Würde sich jemand zu meiner Beschwerde äußern? Ich horchte in den Raum hinein. Doch außer meinem schweren Atem und dem Pochen des Herzens drang kein Geräusch an mein Ohr. SCHITT!, fluchte ich nun in mich hinein und erst jetzt stellte ich fest, dass ich gar nicht auf dem Boden selber oder einem Bett oder so was lag. Es war ein Tisch. Nein, kein Tisch, eher ein Altar, wie ich ihn aus der Kirche kannte.
Ein eisiger Schauer fuhr meinen Rücken hinab. Das war mir nun dann doch unheimlich. Ich spürte, wie die Kälte meinen nackten Körper umschloss und ich gestehe, Angst machte sich in mir breit. Ein Altar. Für gewöhnlich lagen nur Opfer darauf… und ich hatte auf diesem Altar gelegen! Diese verf*ckten N*gger! Ich war mir sicher, dass sie dahinter stecken mussten. Sie wollten es mir zeigen. Mir, einem erfolgreichen Weißen! Wut kletterte mir in die Gedanken und ich ballte meine Fäuste. Entschlossen, mich bis zum letzten Atemzug zu wehren erhob ich mich und stellte mich in die Mitte des Tisches. „Kommt doch raus, ihr elendiges feiges Gesindel!“, keifte ich und in Erwartung einer Horde barbarischer schwarzer Gestalten wuchs in mir der Mut der Verzweiflung.
Und als hätten sie nur auf meine Worte gewartet, erklangen endlich Schritte. Endlich! Obwohl ich nun mit meinem nahen Tod rechnete, war ich froh, bald Gewissheit zu haben. Ich war nicht in irgendeinem gottverlassenen Ort für immer und ewig eingesperrt. Da draußen war jemand. Es waren seltsame Gedanken, die mich in diesem Moment durchfuhren, doch so sah ich es nun einmal. Ein Knirschen erklang von einer Wand, und erst jetzt erkannte ich dort eine Art Tür aus Stein. Genau diese begann sich zur Seite zu schieben. Dies tat sie mit dem entsprechenden Kratzen und Schlürfen. Gebannt sah ich zur immer größer werdenden Öffnung und erwartete ein mich blendendes Licht. Doch auch hinter der nun offenen Wand herrschte Dunkelheit.
Im Lichte der Kerzen meinte ich fünf Gestalten auszumachen. Nur fünf! Ich schöpfte Hoffnung, denn meine Chance, diese beschissenen und rückständigen Kaffer zu trotzen waren gestiegen. Es irritierte mich zwar, denn normalerweise traf man sie nur in Horden an, wie Ratten und Sardinen, denn nur dann hatten sie den Mut, sich gegen einen Weißen zu stellen oder gar die Traute, sich mit mir und meinem Volk zu messen. Wie gesagt, es irritierte mich und ich stutzte innerlich. Nach außen bewahrte ich meine Angespanntheit und ich würde zuschlagen, wenn sich mir die Gelegenheit bieten würde.
Doch irgendwie passte hier ja eh schon nichts zusammen, und so war es nun auch. Vier von den fünfen verschwanden sogleich wieder in die Dunkelheit, während der fünfte sich mir näherte. Sieh mir gefälligst in die Augen, bevor ich dir dein Scheißherz aus der Brust reiße, Kaffer! fluchte ich als ich sein gesenktes Haupt besah. Er kam näher und ich spannte mein rechtes Bein. Nur noch ein Schritt, und ich würde ihm die Fußsohle in die Fresse rammen! Doch er hielt inne, und kniete sich nieder.
Ja hallo, was war das denn jetzt schon wieder?? Er kniete sich vor meinen Füssen nieder und verbeugte sich, küsste schon fast den Boden. Die Spannung in meinem Körper löste sich leicht, und ich glaube, ich machte ein leicht verdattertes Gesicht. Denn ich hatte irgendwie mit allem gerechnet, nur nicht damit! „Seid gegrüßt, oh ehrwürdiger Gebieter. Euer untertänigster Diener hofft, dass Eure Ankunft angenehm war, Gebieter!“, sprach die Gestalt plötzlich zu mir, ohne seine Position zu ändern und mich eines Blickes zu würdigen.
Ich gebe zu, ich fühlte mich verarscht. Also so richtig auf den Arm genommen. Versteckte Kamera? Ich sah an mir herunter und mir wurde erneut meine Nacktheit bewusst. Es mochte an dem diffusen Licht gelegen haben, dass mir erst jetzt auffallen konnte, dass etwas auch mit meinem Körper selber nicht stimmte. Wo war meine weiße Blässe hin? Ich war kein sonnengebräunter Sonnyboy, wollte es auch nie sein! Und nun? Ich hielt kurz den Atem an und wollte den Fremden anbrüllen, als dieser sein Haupt erhob und mich anblickte. Er hatte da was auf die Stirn gemalt und erklärte mir feierlich: „Ich bin mir sicher, Ihr habt Fragen, Gebieter? Lasst mich euch alles beantworten, was Ihr wissen wollt und ich weiß.“
Gebieter? Hatte er mich Gebieter genannt? Ich wusste nicht, was hier für einen Film gerade ablief, und würde ich Drogen nehmen, sie wären eine Erklärung für diesen Scheiß! Doch ich hatte keine genommen… oder? Wieder war da dieses Loch! Was war geschehen? Wieso fehlte in meinen Erinnerungen ein Stück? Ich sah in das Gesicht dieses Trottels. Er musste ein Trottel sein, denn wer sonst würde sich was auf die Stirn malen und einen Nackten auf einem Steinaltar als Gebieter ansprechen? Zu viele Drogen… sie wird diese Welt noch zu Grunde richten! Es herrschte Stille, scheinbar war der Typ wirklich bereit, meine Fragen zu empfangen. Fühlte sich so der Papst? Hah, was für ein Scheiß!
„Klar hab ich Fragen! durchschnitt ich mit meiner Stimme die Stille. Kurz hielt ich inne, denn diese Stimme… hm.. das mochte an diesem Raum liegen…
„Wo sind meine Kleider? Was wird hier für ein Scheiß gespielt und vor allem: Wer in Teufelsnamen bist du?“
Ich hatte noch mehr Fragen, zum Beispiel nach meinem Handy, nach der Polizei, der Anschrift hier, damit ich sie der Polizei mitteilen konnte und natürlich, wie hoch die Strafe auf Entführung lag. Doch bevor ich hier ein Interview oder eine Verhörung durchführen würde, wollte ich was zum Anziehen! Nicht das der Irre da noch von meiner Männlichkeit verschüchtert werden würde…
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Sie sog die Luft ein und schlug die Augen auf... Finsternis! Die schöne Mitternachtssonne des Süfpols, die sie gerade noch bewundert hatte, war verschwunden. Offenbar war sie eingeschlafen? Aber nein, in dieser Jahreszeit ging die Sonne am Pol niemals unter... Selbst in ihrem selbstgebauten Iglo war es meist hell, da der Schnee vom Licht durchflutet wurde... Wo war sie?
Sie atmete noch einmal tief ein... kein eisiges Stechen in den Lungen... Im Gegenteil, es war angenehem warm... Und das, obwohl sie nun keinen Pelzmantel mehr trug. Sie tastete um sich... Stein. Fühlte sich an, wie in den Pyramiden. Aber das war lächerlich, eben war sie noch im Schnee der Antarktis gesessen und hatte sich die Sonne angeschaut, die dösenden Robben an der Bucht beobachtet und mal wieder etwas skeptisch auf den warmen Robbenpelz geschaut, der gegen ihre Überzeugung verstieß. Aber es war ein Geschenk und hatte sie oft vor der Kälte geschützt. Jetzt war er weg... Alles war weg...
Sie richtete sich ganz auf und sah an sich herunter. Offenbar hatte derjenige, der sie hergebracht hatte sie auch neu eingekleidet. Sie schnappte nach Luft... Nur ein Badeanzugartiges Nichts bedeckte ihren Körper. Dafür steckten die Füße in Stiefeln, deren Schaft ihr bis über die Knier reichten. Auch die Handschuhe, die sich bis zum Oberarm erstreckten ließen eine komische Vermutung in ihr Aufsteigen. War sie in einem Bordell gelandet? Aber wie passte die antike Einrichtung zu dem lackigen Domina - Outfit?
Sie sog die Luft scharf ein und sah sich erneut um... Immerhin, der Innenarchitekt hatte ganze Arbeit geleistet. Die Schriftzeichen waren phänomenal! War das ägyptisch? Nein... etwas anderes... sie hatte das noch nie zuvor gesehen. Ihr Forscherinstinkt brach sich Bahn und sie schob ihre Brille zurecht... Nein, sie trug gar keine Brille mehr und doch konnte sie alles klar und deutlich erkennen... Hatte sie Kontaktlinsen genommen? Sie erinnerte sich nicht, aber es war ihr auch egal. Sie erhob sich und spürte, wie sich ihr Haar schwer über den Rücken legte... Sie hatte es anscheinend wie immer geflochten, aber warum war es so schrecklich steif? Und auch die Länge schien nicht ganz zu stimmen... sie fasste nach dem Zopf, aber er fühlte sich steif an, wie im Gel oder Spray zugekleistert. Sie seufzte und wandte den Kopf, um noch eine dunkle Spitze zu entdecken... Waren ihre Haare nicht rot?
Sie seufzte noch mal, aber um die Wiederherstellung ihres Äußeren würde sie sich später kümmern. Jetzt musste sie ersteinmal die Zeichen genauer inspizieren...
Sie verließ ihre Empore und betrachtete diese eingehend... ein Altar... Mhm... Stimmte ja, sie hatte gespürt, wie sie starb und wie sie zurückkehrte... Vielleicht ein Totenkult, der ihre Seele in diesen neuen Körper gerufen hatte? Denn sie was nicht mehr sie selbst, alles war irgendwie anders... Von ihren Ahnfrauen hatte sie gelernt, dass Magie nicht nur in Romanen existierte, sondern dass die Welt von ihr erfüllt war. Welch mächtige Schamanin hatte es geschafft, sie zurückzuholen? Die junge Frau hoffte ihr bald zu begegnen, damit sie vielleicht mehr über diesen fremden Kult erfahren könnte...
Die Irin wandte sich nun den Schriftzeichen am Altar zu, kauerte sich nieder um daran entlang zu fahren. So vertieft in ihre Studien, merkte sie nicht, wie sich die Tür öffnete und andere den Raum betraten. Dementsprechend fuhr sie herum, als eine Stimme sie ansprach. Sie merkte, wie sich ihre Haare stäubten, im wahrsten Sinne des Wortes. Der gesamte Zopf richtete sich auf und ein eigentümlicher, modriger Geruch machte sich bemerkbar... Fast so wie das Patchouli, das die "Vampire" in ihrem Dorf immer verwendeten. Und der Geruch ging nicht von den Männern in Kutten aus.
Zu ihrer Verwunderung schienen die Fremden gar nicht verwirrt über ihr Aussehen. Sie wartete ab und ihre Verwunderung wuchs von Sekunde zu Sekunde. Schließlich hatte der Priester (?) die Schlüsselworte gesagt... Fragen... Aber halt, erst musste der Etikette genüge getan werden...
"Seid gegrüßt!" antwortete sie, doch ihre Stimme, die fest klingen sollte, glich eher dem Zischen einer Schlange... "Ich bin..." Sie brach ab und eine Pause entstand, bevor sie erneut ansetzte "Wer bin ich?"
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Was war passiert? Das letzte an das er sich erinnern konnte war die Feier bei seinem Freund Sew laufender Elch. Es war eine von den großen Feiern die Sew und er immer gemocht haben. Alle Freunde und die Familie war anwesend.
Und dann nur noch ein paar Sekunden bis zum neuen Jahr. Plötzlich schien die Zeit still zustehen, Die Töne verklungen bewegungen frohren ein und dann ....
nichts. Dunkelheit und ein Licht in weiter Ferne und Thomas raste darauf zu. Das Licht wurde größer und Konturen bildeten sich im Licht.
Das müssen die ewigen Jagdgründe sein. Seine Füße setzten auf einem saftigen grünen Rasen auf und dann wurde er auch schon wieder fortgerissen, zurück in die Dunkelheit.
Und dann war alles wieder vorbei Tohmas öffnete seine Augen und hob leicht den Kopf. Sein Blick schien sich verändert zu haben denn obwohl es dukel war und nur wenig Licht in dem Raum war konnte er sehr deutlich sehen. Wenn das der richtige Ausdruck war, er sah Schatten und Dunkelheit und den unterschiedlichsten Wesensarten. Und er wusste das sie seinem Willen gehorchen würden.
Thomas wusste nicht woher er das wusste, aber er wusste das es wahr war.
Langsam hob er den Oberkörper und setzte sich auf An den steinernen Wänden waren Sympole eingelassen sie pulsierten in den verschiedensten Farben und Schatten. Und dann fiel sein Blick auf seine Beine. Sein Verstand begann zu rotieren. er war Nackt zumindest glaubte er das. Aber wenn er nichts an hatte o sah seine Haut seltsam aus sie war schwarz-grau und schien zu fließen. Er hob seine Hände vors Gesicht und auch sie hatten die gleiche fließende Struktur. Er erhob sich ganz und ließ seine Beine vom Altar gleiten, sein Blick glitt durch den Raum über all waren diese Symbole und keines glich dem anderen. Auch auf dem steinernen Altar prangte ein Symbol.
Dieses eine übte eine besondere Anziehung auf ihn aus als ob es mit ihm zu tun hätte. Ein kratzendes Geräusch erregte seine Aufmerksamkeit Licht viel in die Dunkelheit erschrocken verkampfte Thomas sich und die Schatten zogen sich um ihn herum zusammen als ob sie ihn schützen wollten.
Fünf Gestallten schoben sich durch die helle Öffnung und Knieten in einer Art Dreieck nieder. Er wusste sofort das er ihnen überlegen war. Die Gestallt an der Spitze sprach zu ihm. Viel mehr vernahm er seine oder ihre Stimme direkt in seinem Kopf als ob die Worte sich den Umweg über seine Ohren, die im eigendlichen Sinne nicht mehr vorhanden waren, sparrte und sich direkt in seinem Kopf bildeten.
Und ja er hatte Fragen.
ES HÄTTE ANGENEHMER SEIN KÖNNEN HIER ANZUKOMMEN. WAS IST GESCHEHEN? UND WO BIN ICH? auch seine Worte schienen sich den lästigen Umweg über seine Stimmbänder zu sparen und entstanden gleich dort wo sich sein Mund befand. Der Mund leuchtete in eienem satten Rot genau wie seine Augen.
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Die Gestalt, die euch nun gegenüber steht, zeigt keinerlei Reaktion in Form von Angst, Hass oder ähnlichen, nur Ehrfurcht ist ihr anzuerkennen. Euer Diener überlegt einen Moment, dann antwortet er euch…
Felicat:
„Ich bin Euer ergebener Diener, Ihr seid meine Gebieterin. Ihr seid eine Nocturne, eine Auserwählte. Ihr seid es, die um die Macht in dieser Welt kämpfen werdet, Gebieterin.“
Foxx:
„Ja, Gebieter, Ihr seid noch nicht stabil. Doch habt keine Sorge, Ihr werdet Euch schnell wieder zurechtfinden. Die Wiedergeburt ist eine anstrengende Erfahrung, doch das wisst Ihr besser als Euer Diener, mein Gebieter.“
Syllix:
„Im Namen des Herren, ich bin nur ein wertloser Diener von Euch, Nocturne Bloodfish.“ Er verneigt sich vor ‚Bloodfish’, erhebt dann wieder seinen Kopf. „Eure Kleidung liegt in der großen Halle, wir haben alles für Eure Ankunft vorbereitet. Ihr könnt solange die Toga anziehen, bis Ihr eure bevorzugte Kleidung wieder erhaltet, Gebieter.“
Felina:
„Ihr seid eine Nocturne, eine Beherrscherin der Welt. Eine Auserwählte, unter vielen Auserwählten. Euer Name lautet Scorpio. Ihr werdet Euch bald besser fühlen, Gebieterin.“
Shane:
Der Diener verneigt sich. „Verzeiht, Gebieter, dass Eure Ankunft nicht Euren Wünschen entsprechend verlief. Es ist viel geschehen, Ihr habt Recht… Lasst mich Euch erzählen, was ich weiß…“
Die Gestalt deutet auf die Zeichen an den Wänden. „Hier seht Ihr die heiligen Symbole der Nocturne. Hier, an diesem Ort, ist Eure Macht am größten, hier ist Euer Reich. Doch lasst mich am Anfang beginnen, mit meiner Erklärung, Gebieter. Bitte, folgt mir.“ Der Diener verneigt sich, wendet sich herum und geht dann durch den Gang, durch den er gekommen ist, in Erwartung, dass ihr ihm folgt. Während des Marsches fährt er schließlich fort. „Vor vielen Phasen ist die Welt, an die Ihr Euch erinnert untergegangen. Nach einer langen Zeit, vergebt mir, ich weiß leider nicht wie lange genau, wurden schließlich auserwählte Individuen wiedergeboren. Sie besiedelten die zerstörte Welt, gründeten neue oder alte Siedlungen und versuchten zu überleben. Doch sie waren nicht alleine, denn auch Dämonen oder Geister besiedelten die Welt.“ Er bleibt stehen und deutet an die Seite des Ganges, wo sich eine Malerei befindet, die einen Blitz aus dem Himmel auf einen Tempel darstellt. „Es gibt Prophezeiungen, die besagen, dass die Nocturne kommen werden. Sie werden kommen und um die Herrschaft kämpfen.“ Er dreht sich um, sieht seinem Gebieter direkt an. „Ihr seid auserwählt, die Macht zu erlangen und über diese Welt zu herrschen, mein Gebieter.“ Er wendet sich wieder ab, führt euch weiter durch den dunklen Gang, der abrupt endet und in eine große Halle übergeht, die hell beleuchtet ist und wie ein prächtiger Tempel aussieht.
Zwei weitere Diener kommen zu euch und überreichen euch die Kleidung, die ihr benötigt. Ihr zieht euch sofort an, unter tatkräftiger Hilfe der beiden Diener, die danach sofort wieder weggehen.
Euer Diener führt euch schließlich in die Mitte der Halle, wo dasselbe Symbol aufgemalt ist, wie auf dem Altar. „Gebieter, ich bin mir sicher, dass es anstrengend für Euch ist, Eure Form zu erhalten. Wenn Ihr auf das heilige Symbol tretet, werdet Ihr eure menschliche Form wieder erlangen."
Manche von euch zögern, andere sind erleichtert, aber ihr tretet auf das Symbol. Es passiert gar nichts, ihr fühlt euch nicht anders, als vor ein paar Minuten, doch langsam habt ihr nicht mehr das Gefühl, dass etwas falsch läuft sondern, dass alles genau so ist, wie es sein soll. Euer Diener kniet sich erneut vor euch auf den Boden, dann sieht er wieder zu euch auf. „Gebieter… Ihr erhaltet nun die Gabe der Transformation!“ Wie aus dem nichts fährt ein gewaltiger Blitz aus allen vier oberen Ecken der Halle in die Mitte, wo sie sich zu einem noch gewaltigeren Blitz vereinen der dann senkrecht auf euch hinab fährt. Schmerz, Panik, Zorn, viele verschiedene Gefühle überkommen euch, als der Blitz euch trifft und ihr ein angenehmes Gefühl der Behaglichkeit spürt, dann sinkt ihr benommen zu Boden.
Manche von euch brauchen nur Sekunden, andere Stunden, um wieder zu erwachen, je nachdem, wie weit ihr euch von eurer ‚Nocturne Seite’ entfernt habt. Euer Diener kniet immer noch, wie ihr ihn in Erinnerung hattet, vor euch, dann erhebt er sich, wie auch ihr. „Nun, Gebieter, seid Ihr in der Lage, zwischen den Formen zu wechseln – und das ohne äußere Einflüsse und Gewöhnungszeit.“ Ihr fühlt euch nun besser, wieder als ihr selbst… ihr seid wieder ihr selbst, genau so, wie ihr euch an die letzten Minuten in eurem alten Leben erinnert. Auch die Kleidung habt ihr noch genau so an, wie in dieser, vergangenen, Zeit. „Ich hoffe, Ihr fühlt Euch nun besser, denn es wird langsam Zeit, Gebieter, dass Ihr Eure Reise beginnt.“
Euer Diener senkt seinen Blick, als er fortfährt. „Vergebt mir, dass Ich Euch zur Eile dränge, doch Ihr habt nicht viel Zeit. Wenn es trotzdem noch etwas gibt, was Ihr wissen möchtet oder falls Ihr einen Wunsch habt, so sagt es mir, Gebieter.“ Damit sieht er euch wieder direkt an.
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Wo bin ich...?
Wie das Echo einer großen Höhle hallten die Worte ihrer Gedanken dreimal auf die liegende Frau ein und sie verzog das Gesicht, was war das für ein grausamer Kater? Langsam, tastete ihre Hand nach ihrem Kopf.Sie spürte die scharfkantigen Spitzen, waren diese verfluchten Fingernägel schon wieder zu lang das man sie schneiden musste? Sie tastete nach ihrem Kopf, doch eigentlich war dort kein Pochender Schmerz den sie gewöhnlich von Kopfschmerzen kannte, eigentlich trank sie ja auch keinen Alkohol, warum fühlte sie sich dann so komisch?
Was ist passiert...?
Ihre Augen Schlugen auf und starrten an die graue Decke, hier hatte sie keine Erinnerungen daran, wer war sie eigentlich, wie war der Name, wie war ihr Name? Lea... Lema... Maya... Lemaya... war sie das? Alles fühlte sich si fremd an und doch irgendwie erfüllt von einer unbeschreiblichen Leichtigkeit. In den Augenwinkeln erkannte sie die Umrisse ihres Armes und sog erschreckt die Luft ein als sie da Gelibe aus Pelz Feder und kleinen Steinchen. Okay, hatte ihr irgendwer Drogen in den Drink gemischt? Dafür würde derjenige bezahlen...
Was geschieht mit mir...?
Aufmersam wanderten die Augen umher, das Herz flatterte unruhig und aufgeregt doch sie wollte nicht riskieren eine unüberlegte Handlung zu vollbringen. Ihre Beine rührten sich langsam, fühlten sich schwerer an als der Rest des Körpers, aber waren nicht gefesselt. Hatte man sie entführt? Hatte es was mit ihrem aktuellen Fall zu tun? War es dieser komische Agent von dem anderen Revier der sie immerzu angestarrt hatte?
Lemaya setzte sich auf, doch es blieb bei einem scheiternden Versuch, den ein unsagbares Gewicht von etwas das an ihrem Körper hing und stark in ihrem Rücken zog beförderte sie wieder auf die Bahre und auch wenn es irgendwie schmerzte hatte sie das Gefühl auf weichen Federn zu landen.
Feine Fäden zogen sich mit einmal in ihre Blickfeld, feine Haarsträhnen, glitzernd im fahlen Kerzenlicht und doch beängstigend. Langsam strekcte sie die Hand nach einem dieser Fäden aus und schon bei der leichten Berührung zuckte er weg von ihr wie ein Zitteraal, ihre Hand war seltsam, war verunstaltet, war nicht ihre. Energisch schüttelte sie den fremdkörper, versuchte mehrfach die Augen zusammenzukneifen und wieder aufzumachen, das die Illusion wegging, doch sie blieb.
Ihr Herz schlug lauter, pochen, es ging schneller, so wie ihr Atem, die Gefühle in ihrem Kopf wirbelten wild umher, als sie bei dem Versuch diese Maskerade von ihrem Arm zu ziehen bemerkte, das der andere genauso aussah.
Panisch zog sie sich hoch, stemmte sich eisern gegen das Gewicht in ihrem Rücken. Das Herz begann zu rasen als ihr Blick auf ihre Beine fiel, die verformt und komplett tierhaft waren. Ihr Kopf ging hektisch umher, suchte die Kameras, einen Anhaltspunkt, irgendwas.
Die feinen Fäden wurden mehr, fielen über sie herein, bis sie schließlich von der Bahre heruntersprang und, das Gewicht nicht gewöhnt, polternd zu Boden fiel. Staub wirbelte auf und kroch in ihre Nase, reizte auch ihre Augen bis die Tränen auch durch den äußeren Einfluss in ihnen standen.
Sie hatte sich doch geschworen nie wieder ein Opfer zu werden. Perplex starrte sie die Federn an die sich schützend über sie legten, wie Vogelfedern, so weiß und flauschig, ganz kleine, aber auch ganz lange und dann erkannte sie wieder jene feinen Fäden, doch es waren keine netze, es waren ihre, sie gehörten ihr, es waren Haare.
Entsetzt weiteten sich ihre Augen, auch die Federn gehörten ihr, Flügel, eine ganze Horde davon. Was war das nur für ein krankes Spiel?!
"Wer immer du bist, gib dich... zu erkennen!"
"Wer immer du bist... gib dich zu erkennen!"
"Wer immer... du bist, gib dich zu erkennen...!"
brüllte sie in die leere Halle udn warf sich entsetzt die Hand über den Mund als sie die Zunge darin bemerkte und ihren Wiederhall in dem großen Raum. Als die steinerne Tür zur Seite aufging zuckte sie unwillkürlich zusammen udn griff instinktiv nach ihrer Hüfte, wo normal ihre Dienstwaffe befestigt war, doch dort war nichts ausser einer samtigen grauen Haut übersäht mit kleinen Juwelen.
Verdutzt setzte sie sich hin, sie war nicht der Typ der weglief, so konnte ihr der Fein in den Rücken schießen, also blieb sie einfach sitzen und beobachtete die Neuankömmlinge immer verwirrter durch deren Ehrerbietung. Gebieter? Was ar das für eine kranke Sekte? Wo war die Kamera? In welcher irrenanstalt war sie gelandet? Was waren das für Drogen?
Den Mann ignorierend wanderten ihre Augen umher, während sie immernoch sitzend auf dem Boden sitzend verweilte, sie betrachtete die Wände ganeu, musterte jede Spalte die sie einsehen konnte und blieb letztendlich beim Altar kurz hängen, bevor sie wieder zu dem Mann sah und ihn durchdringend anstarrte. Sollte sie das Spielchen mitspielen? War es vielleicht einfach nur ein bizarrer Traum? Sollte sie den Mann in seinen Fantastereien unterstützen? Andererseits war es nicht gut ihn abrupt aus seinen Träumereien zu reißen.
Als Antwort auf seine Aufforderung erhielt ihr nur ein Neigen ihres Kopfes, das mit einem unaufhörlichen Blick verbunden war, ganz einfach weil sie partout nicht wusste was sie tun sollte...
@ALL: Sry das ich erst jetzt einsteige, aber bin da ;)
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Als der Diener ihm die Runen der Nocturne zeigte, spürte Marcos, wie die Schriftzeichen etwas in ihm berührten, eine Art freudige Erleichterung auslösten, so als fände man etwas wieder, das man schon lange vergessen hatte. Unmittelbar fanden die Symbole ihr Spiegelbild in leuchtendem Gelb auf Marcos' aschiger Haut und er schloss die Augen für einen Moment und ließ die Empfindung zu, die sich da scheinbar fremd und doch vertraut in seinem Innern regte. Ich bin Nocturne. Ich bin Scrito.
Zeit weiter zu verharren blieb ihm nicht, schon führte der Diener ihn weiter, doch die Befremdung, die er beim Erwachen noch gefühlt hatte, wich nun; stattdessen spürte er, wie mit jedem Wort der Erklärung, das sein Diener sprach, die dämonische Präsenz sich enger mit ihm verband, wie aus zwei Geistern ein einziger wurde. Ein Teil von ihm erschrak, als er erkannte, wie seine Identität so unweigerlich verändert wurde, ein anderer begrüßte den neuen Teil, so als sei es lediglich ein fehlendes Segment seiner selbst, welches ihn nun vervollkommnete. Es war dieser Moment, in welchem Marcos klar wurde, dass er sich selbst würde bewahren müssen, seine Persönlichkeit erhalten wollte, nicht zulassen würde, dass die Grenzen verwischten und kein Wesen mehr es selbst war und instinktiv erkannte er auch, wie er dies anstellte, so dass er fortan beides sein konnte, Marcos und Scrito.
Er begann zu erkennen, den Tempel, die Diener. Nicht, dass er all dies persönlich erkannte, doch die Verwunderung, die Marcos allein gespürt hätte, blieb aus, denn er wusste nun, das all dies seine Richtigkeit hatte, ja sogar das mindeste war, was ihm gebührte!
Mit einem Nicken trat er auf das Nocturne Symbol zu seinen Füßen, als es der Diener ihm wies, senkte den Kopf gen Brust und öffnete erwartungsvoll die Arme. Als der Blitz ihn traf fuhr sein Kopf unmittelbar in den Nacken und seine Glieder streckten sich, als langsam die Farbe in seinen Körper zurückkehrte, sich von den Fingerspitzen aus anfing auszubreiten, begleitet von einem Kribbeln, wie Blut, das sich seinen Weg bahnt durch einen Körperteil, von dem es abgeschnitten war. Wie ein feingewebtes Tuch, so nahm seine Haut die Farbe auf, die Arme entlang bis zur Brust, den Torso hinab in Richtung der Beine, ebenso den Hals aufwärts und schließlich über das Haupt bis die Monochromie seiner Erscheinung endgültig verschwunden war und Marcos sich in dem Körper wiederfand, den er seit so vielen Jahren kannte.
Das Gefühl der Kontrolle, welches der Vorgang mit sich brachte, die Erkenntnis von Mensch zu Nocturne, von Nocturne zu Mensch nach Belieben wechseln zu können, die Erkenntnis, Herr über sich selbst (und so vieles mehr) zu sein, war das Letzte, das seinen Geist umfing, ehe die Dunkelheit sich darüber legte.
Als Marcos erwachte, wusste er instinktiv, dass nicht viel Zeit vergangen war. Sekunden, vielleicht auch wenige Minuten, doch keinesfalls mehr. Es war, als spüre er den Strom der Zeit, den Fortlauf seiner und aller anderen Geschichten in seinem Kopf, so dass es ihm ein leichtes war, ihren Ablauf zu erkennen und feststellen wo und auch wann er sich befand. Er erhob sich, musterte seine Erscheinung. Er war Marcos. Er spürte, dass er auch in dieser Form auf bestimmte Gaben zugreifen konnte, doch vor allem war er nun ein Mensch. Nun, da er wusste, dass die Entscheidung bei ihm lag, war alle Furcht über den Verlust der eigenen Identität verloren. Genaugenommen spürte er sein eigenes Selbst nun deutlicher als zuvor, glaubte sich genauer zu kennen, bemerkte, wie die Erinnerung an all sein Sein sogar geschärft war, verblasstes zurückgekehrt war und er sich jedes noch so kleine Detail nach Belieben ins Gedächtnis rufen konnte.
Wie die Erinnerung an Dominique. Oder die an seinen Vater. Mit einem mal spürte er, wie die emotionale Stabilität, die er eben noch wahrgenommen hatte, ins Wanken geriet und Trauer in ihm aufstieg. Aber vielleicht waren auch sie....?
<<Ich muss ohnehin wissen, welche der anderen ich zu erwarten habe>>, schoss es ihm durch den Kopf.
Kühl wandte er sich an seinen Diener, welcher ihn bereits drängte, sich aufzumachen. "Welche der anderen Nocturne sind ebenfalls erwacht? Wieviele von uns wandeln nun über die Welt?"
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„Scorpio“ murmelte sie verwundert und doch zugleich erkennend, als sie ihrem neuen Diener folgte. Offenbar war sie als Gottheit irgendeines archaischen Kultes wiedergeboren worden, anders konnte sie sich die Umstände in denen sie sich befand und die Art, wie man sie behandelte nicht erklären. Allerdings schien es in dieser Religion mehrere Gottheiten zu geben, die einander zu bekämpfen hatten… Der Gedanke gefiel ihr nicht, aber noch bestand die Chance, wieder zu erwachen und das ganze als einen verrückten Traum zu verdrängen.
In ihre Überlegungen versunken merkte die Irin gar nicht, wie sie in der großen Halle angelangten, erst als zwei Diener ihr ihre Kleidung anlegten wurde sie wieder in die Realität zurückgerufen. Dankbar, ihre ungewohnte Blöße mit der gewohnten Kleidung bedecken zu können, ließ Deidra sie gewähren.
Als man sie dazu aufforderte das Symbol zu betreten wurde ihr allerdings sehr mulmig und nur widerstrebend ließ sie sich darauf ein. Tief in sich wusste sie zugleich zwei Dinge: Erstens, es war ihr unmöglich, nicht auf dieses Symbol zu steigen. Selbst wenn sie es versucht hätte eine Weigerung wäre undenkbar. Zweitens, es war keine besonders gute Idee auf dieses Symbol zu treten, es war gefährlich und suspekt. Dennoch machte sie einen Schritt nach vorn und eh sie sich’s versah war sie gefangen in einem Strudel wirrer Empfindungen und Gefühle, von denen ihr vor allem der Schmerz nachhaltig in Erinnerung blieb. Sie wollte schreien, schrie, innerlich, lauthals, sie wusste es nicht, denn nach wenigen Sekunden wurde ihr schwarz vor Augen und sie sank in die angenehme, schweigende, schmerzlose Ohnmacht…
Ein dröhnen weckte Deidra wieder aus ihrem todesähnlichen Schlaf, der Stunden gedauert haben mochte, eine Ewigkeit oder auch nur wenige Augenblicke. Sie vermochte es nicht zu sagen, denn um sie herum war alles genauso wie sie es zurück gelassen hatte… Die Diener standen vor dem Symbol und warteten offenbar geduldig auf ihr Erwachen. Alles war wie zuvor, nur ihr Körper… er war ihr nicht mehr fremd. Sie sah an sich herab und erkannte, dass sie wieder sie selbst war. Erleichterung breitete sich in ihr aus, jedoch nur einen kurzen Augenblick, bevor sie der völligen Verzweiflung und Panik weichen musste. Es war kein Traum, soviel war sicher. Die Empfindungen waren zu real, Gerüche, Temperatur, vor allem jedoch der Schmerz, der sich in ihr Hirn eingebrannt hatte… Zweifelsohne war sie nicht in einer bloßen Fantasie gefangen. Und wie sollte sie in einer fremden Welt überleben, ohne die Macht, die man ihr offenbar gerade wieder genommen hatte…
„Nun, Gebieter, seid Ihr in der Lage, zwischen den Formen zu wechseln – und das ohne äußere Einflüsse und Gewöhnungszeit.“ Die Worte drangen in ihr Ohr, nicht aber in ihren Verstand… Deidra sah den Gegenüber verständnislos an. „Gabe der Transformation…?“ murmelte sie in Erinnerung an Worte, die sie zuvor gehört hatte. „Wechseln der Formen…“ sie wiederholte das gesagte und wusste immer noch nicht, was es bedeutete. Erst langsam klärten sich ihre Augen und sie sah, nahm wahr, verstand… Doch was sie sah, wahrnahm, verstand war ihr so fremd und ungewohnt, wie niemals etwas zu vor. Die junge Frau schüttelte unwillig den Kopf. Sie war Forscherin, fremde Kulturen waren ihr Lebensinhalt. Und jetzt, da sie die vielleicht einmalige Chance hatte eine bisher unbekannte Kultur zu erforschen, verlor sie den Kopf? Nein, das durfte nicht sein! Sie musste sich zusammenreißen, Papier und Stifte… sie tastete danach in ihren Rocktaschen, aber natürlich war da nichts, warum auch, hatte sie doch auch kein Papier oder Stifte bei sich gehabt, als sie die Polarsonne betrachtete. Die Zeichen studieren, sie musste die Zeichen studieren, herausfinden, was es damit genau auf sich hatte. Wenn sie richtig verstand, so waren es die Namen aller Gottheiten in dieser Kultur. Eine ganze Menge… Sie wollte wissen, ob es auch Frauen gab, Kinder, wie das alltägliche Leben dieser Menschen vor ihr war. Oder war sie in einem Kloster gelandet? Bei einem Orden? Sie musste es herausfinden, sie musste…. „Reisen?“ Die Worte rissen sie aus den Gedanken und brachten sie wieder zu dem Mann vor ihr… „Wohin soll ich meine Schritte lenken? Ich bin hier fremd und habe keinen Führer, der mich leiten kann… Auch würde ich gern viel mehr über Eure Kultur und Gottheiten, Nocturne?, erfahren und Eure Schrift studieren!“ begann Deidra. Doch zugleich erkannte sie, dass ihr Wunsch zu bleiben nicht erfüllt werden konnte. Nicht hier und jetzt. Etwas zog sie in die Ferne, etwas rief sie und sie wusste, sie musste dem Ruf folgen, wenn sie wieder frei sein wollte zu tun, was ihr gefiel.
Sie straffte die Schultern und sah den Mann vor ihr geradeheraus an. Einige Sekunden schwieg sie noch, während sie in Gedanken bereits eine Liste von Fragen aufstellte, die sie dann auf einmal mit lauter, fordernder Stimme zu wissen begehrte:
“Wo bin ich hier? Gibt es einen Namen für diese Anlage? Was genau sind die Nocturne? Haben sie jeder einen Namen, so wie ich Scorpio heiße? Hat jeder von ihnen sein eigenes Symbol und seinen eigenen Tempel? Es muss ihrer hunderte geben…“ sie dachte an die Zeichen an der Wand und seufzte innerlich… „Was ist meine Aufgabe als Nocturne? Wie kann ich sie erfüllen? Wie kann ich mich wieder in die andere Gestalt verwandeln und warum ist es nötig, dass ich mich überhaupt transformiere? Wäre es nicht besser in einer fremden Welt als mächtiges, gottgleiches Wesen zu wandeln, statt als schwacher Mensch? Vor allem aber werde ich Nahrung brauchen, wenn ich mich auf den Weg mache. Wasser, etwas zu essen und wenn möglich ein Messer und Feuerzeug, damit ich mich verteidigen kann und Feuer machen. Könnt ihr mir diese Dinge mit auf meinen Weg geben?“
Deidra hätte noch ewig weiterfragen können, doch sie schloss mit dieser Frage und wartete auf eine Antwort ihres Gegenübers.
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"Macht? Kämpfen? Auserwählte?" wiederholte Leslie verwirrt. Was hatte das zu bedeuten? Sie folgte dem Diener und sah sich unablässig um. Als er wieder zu sprechen anhub lauschte sie, um mehr zu erfahren.
"Ich...kämpfen?" Irgendwie kam Leslie das lächerlich vor, aber auf der anderen Seite...war es so als hätte sie das schon längst gewußt. "Aber warum das alles?" flüsterte sie während sie neben dem Diener weiter ging.
Der Kleiderwechsel kam ihr wie gerufen, nur nicht die zwei Diener, die meinten, ihr helfen zu müssen. Böse sah sie ihnen nach als sie den Stoff glattzog. Das seltsame Symbol am Boden kam ihr mehr als recht. Ihre alte Form...Nichts gegen die neue, aber sie brauchte etwas vertrautes, an dem sie sich wenigstens ein Weilchen festhalten konnte. Erwartungsvoll und merkwürdigerweise ohne Angst sah sie auf die Blitze...und fühlte und sah danach für eine Weile gar nichts mehr.
Doch nur kurze Zeit später erwachte Leslie wieder, froh darüber, ihren alten, richtigen Körper als Rettungsanker zu haben.
"Ja, ich habe noch eine Frage und eine Bitte," erwiderte sie. "Warum müssen die Nocturne kämpfen? Und könntet ihr mir etwas zu essen mitgeben?"
Hier herauszukommen war momentan zu verlockend als daß sie es ausgeschlagen hätte, ganz egal, warum.
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Sphinx:
Der Diener sieht "Lemaya" voller Ehrfurcht an. "Gebieter, laßt mich Euch führen." Er wartet einen Moment, ob es einen Widerspruch von Lemaya gibt, dann erhebt er sich, deutet eine Verbeugung an und deutet auf die Tür. "Bitte folgt mir, Gebieter." Er wendet sich und geht dann vor, in Erwartung, daß Lemaya ihm folgt.
Auf dem Weg ist er still, führt sie nur in eine große Halle, wo zwei weitere Diener warten und sich ebenfalls vor Lemaya verbeugen und sofort wieder weggehen.
Der erste Diener führt dich in die Mitte der Halle, wo dasselbe Symbol aufgemalt ist, wie auf dem Altar. „Gebieter, ich bin mir sicher, dass es anstrengend für Euch ist, Eure Form zu erhalten. Wenn Ihr auf das heilige Symbol tretet, werdet Ihr eure menschliche Form wieder erlangen."
Nachdem Lemaya das Symbol betreten hatte, passierte zunächst gar nichts, du fühlt dich nicht anders, als vor ein paar Minuten, doch langsam hast du nicht mehr das Gefühl, dass etwas falsch läuft sondern, dass alles genau so ist, wie es sein soll. Der Diener kniet sich erneut auf den Boden, dann sieht er wieder zu dir auf. „Gebieter… Ihr erhaltet nun die Gabe der Transformation!“ Wie aus dem nichts fährt ein gewaltiger Blitz aus allen vier oberen Ecken der Halle in die Mitte, wo sie sich zu einem noch gewaltigeren Blitz vereinen der dann senkrecht auf Lemaya hinab fährt. Viele verschiedene Gefühle überkommen Lemaya, als der Blitz sie trifft und sie ein angenehmes Gefühl der Behaglichkeit spürt, dann sinkt sie benommen zu Boden.
Als sie wieder zu sich kommt, ist Lemaya wieder in ihrer menschlichen Hülle, an die sie sich noch gut erinner kann.
„Ich hoffe, Ihr fühlt Euch nun besser, denn es wird langsam Zeit, Gebieter, dass Ihr Eure Reise beginnt.“
Er senkt seinen Blick, als er fortfährt. „Vergebt mir, dass Ich Euch zur Eile dränge, doch Ihr habt nicht viel Zeit. Wenn es trotzdem noch etwas gibt, was Ihr wissen möchtet oder falls Ihr einen Wunsch habt, so sagt es mir, Gebieter.“ Damit sieht er Lemaya wieder direkt an.
Foxx:
Als sich die Symbole auf Scritos Körper spiegelten, begann er sich merkwürdig zu fühlen, als ob die Symbole ihren eigenen Willen hätten. Manche waren griechische Schriftzeichen, andere erkannte er als die zwölf Tierkreiszeichen, andere waren ihm bislang gänzlich unbekannt - so auch sein eigenes.
Der Diener sah Marcos schließlich etwas unsicher an. "Alle Nocturne sind erwacht, Gebieter. Deshalb ist Eile geboten, wenn Ihr Euer Geburtsrecht wirken lassen wollt! Je mehr Zeit Ihr Euch lässt, desto mehr Zeit haben die anderen, Euer Recht als ihr eigenes einzufordern!"
Felina:
Der Diener schien sich ein Lächeln oder sogar Lachen verkneifen zu müssen. "Gebieter, Ihr braucht keinen Führer. IHR seid die Führung dieser Welt! Egal, wohin Ihr geht, Ihr werdet Antworten und weitere Fragen finden. Eure Instinkte werden Euch leiten, Ihr werdet hinkommen, wo Ihr hinkommen müsst... oder wollt." Er holte tief Luft. "Unsere Kultur ist... Eure Kultur, Gebieter... nur viele, viele Jahre später." Mehr schien er nicht zu diesem Thema beitragen zu können - oder wollen.
Auf ihre nächsten Fragen antwortete ihr Diener scheinbar nur zu gerne. "Erinnert Ihr Euch, an die letzten Minuten Eures Lebens? An diesem Ort seid Ihr immer noch. Diese 'Anlage', wie Ihr sie nennt, Gebieter, ist Euer Tempel. Eine andere Bezeichnung als 'Der Tempel der Scorpio' hat er nicht. Die Nocturne, Ihr, seid gottähnliche Wesen. Ihr seid keine Götter..." er wich zurück, "verzeiht meine Anmaßung, Gebieter. NOCH seid Ihr keine Götter - Ihr könnt zu Göttern werden, wenn Ihr mehr Macht in Euch aufnehmt." Ihm war sehr unwohl bei diesen Worten, er fürchtete um sein Leben... Nachdem er seine Fassung wieder erlangt hatte, fuhr er fort. "Jeder von Euch ist einzigartig. Jeder hat einen Namen, jeder einen Tempel. Warum fragt Ihr das, Gebieter, das wisst Ihr doch besser, als Euer untertänigster Diener?!" Dann erkannte er ihren Fehler. "Nicht hunderte, Gebieter - es sind 50!" Mit einem mulmigen Gefühl fuhr er weiter fort. "Eure Aufgabe ist das herrschen über diese Welt; Ihr transformiert Euch über Euren Willen; Wenn Ihr Euch nur als Nocturne bewegt, werdet Ihr mehr Aufmerksamkeit erregen. Natürlich werdet Ihr auch so erkannt, aber es spart zugleich Eure Kräfte. Nahrung erhaltet Ihr, wo immer Ihr auch seid, jeder, dem Ihr Euch zu erkennen geben wird, wird Euch dankbar ein Opfer darbringen." Beim Worte der 'Verteidigung' nickte er merklich. "Wenn ein Nocturne ein Messer braucht, so ist er nicht mehr als ein Opfer für die anderen. Ihr seid viel zu mächtig, als daß Ihr mit einem Messer mehr ausrichten könntet, als mit Eurem kleinen Finger, Gebieter!" Er holte abermals Luft, die Fragen schien er nicht erwartet zu haben.
Felicat:
"Nocturne kämpfen, um die mächtigsten unter sich auszumachen. Je mächtiger, desto mehr Macht und Einfluß... Je schwächer... desto schneller..." Er sah sie an, sein Blick verdüsterte sich etwas. "... findet Ihr den Tod." Dann wartete er, bis Leslie wieder auf den Beinen war. "Nahrung erhaltet Ihr überall, wo Ihr Euch zu erkennen gebt - außer vielleicht von den Dienern der anderen Nocturne. Sie werden Euch erkennen und an Ihren Gebieter melden. Das ist die Natur, dieser Welt." Er sah sie durchdringend an. "Seid Ihr bereit, Nocturne Rabe?"
Foxx, Felina, Felicat:
Ihr konntet sehen, wie sich zweimal sechs Diener der gewaltigen Pforte des Tempels näherten und sie mühsam nach innen aufzogen. "Wir sind nur ein Dutzend Diener, mein Gebieter, doch Ihr habt ebensoviele noch einmal auf der Welt verstreut. Ihr werdet sie erkennen, wenn Ihr sie braucht."
Die Türe ist endlich offen, ihr habt die Möglichkeit den Tempel zu verlassen. Voller Erwartunge sehen euch die 13 Diener an, knieen allesamt nieder und verneigen sich. "Ihr seid hier, in Eurem Tempel, immer willkommen, Gebieter. Wir erwarten Eure Rückkehr!"
Ihr konntet realiseren, daß ihr nicht viel mehr Informationen herausbekommen würdet. Ihr seht auf die offene Tür, auf das lockende Licht...
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<Ich nehme an das bedeutet, dass ich gehen kann, wohin ich will und dennoch ans Ziel gelangen werde!> dachte Deidra bei den Worten des Dieners und die Antwort befriedigte sie ungemein. Sie hatte es immer geliebt, durch die Wälder und Gebirge ihrer Heimat zu streifen und irgendwann wieder in der Zivilisation anzugelangen, ohne genau zu wissen wo.
Die Aussicht, sich in der Zukunft der Welt zu befinden war da schon weniger beruhigend und ihr Blick war etwas verwirrt. Aber nun gut, auch das würde sich geben. Sie war gestorben und wiedergeboren worden, in der Zukunft. Faszinierender Ansatz für eine Doktorthese. Sie lachte bei diesem Gedanken innerlich auf, sicherlich würde sie nie wieder eine Doktorthese schreiben.
Mit der Theorie der globalen Erwärmung hatten die Forscher aber anscheinend Recht gehabt, zumindest konnte sie damit die fast tropischen Verhältnisse in dieser ehemaligen Antarktis erklären. Sie sah auf ihren Mantel aus Robbenfell und überlegte einen Augenblick, ob sie ihn ablegen könnte. Doch dann rollte sie ihn nur fest zusammen und klemmte ihn sich unter den Arm. Vielleicht würde sie ihn irgendwann doch noch brauchen...
"Ihr seid keine Götter..." diese Worte kamen nur schwer über die Lippen des Dieners und Deidra bedachte ihn dafür mit einem sanften Lächeln. Sie war nicht scharf darauf, eine Göttin zu sein. Göttliche Macht war in ihren Augen etwas, das nicht in die Hände von Menschen gehörte. Doch wenn es ihre Aufgabe war, solche zu erlangen... In ihrem Inneren rührte sich etwas wie Machthunger, den sie zuvor nie gekannt hatte und der sie verwirrte. Dennoch beschloss sie, sich erstmal die restlichen Fragen anzuhören, bevor sie weiterfragte. Die Aussicht, dass sie "nur" 49 Konkurrenten auf dem Weg zur göttlichen Macht hatte war dann doch sehr beruhigend. Allerdings, wer wusste schon, ob es nicht auch eine Freundschaft und gegenseitige Akzeptanz zwischen den Nocturne gab. Warum dachte síe zuerst an Konkurrenz? Ihr Blick verdüsterte sich, aber sie schwieg. Sie würde schon sehen, wer die anderen Nocturne waren und ob man mit ihnen Reden konnte.
Die junge Frau straffte die Schultern, als das Licht in den Tempel fiel. "Geht in dieser Welt die Sonne auch im Westen unter?" wollte sie fragen, doch sie schwieg, sie würde sich auf den Weg in ihre Heimat machen und dieser sicher finden... Sogar Hunde fanden nach Hause und sie war eine Nocturne! Sie verabschiedete sich höflich von ihren Dienern und trat dann in die Sonne (?) hinaus, leicht blinzelnd ob der Helligkeit, die sie empfing...
Nachdem sich ihre Augen an das Licht gewöhnt hatten, machte sie ein paar Schritte nach vorne und sah sich dann um. Sie drehte sich um die eigene Achse, sah den Tempel an, den Himmel und den Boden, um möglichst viel über die Beschaffenheiten der Gegend herauszufinden, in der sie gelandet war...
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„Im Namen des Herren, ich bin nur ein wertloser Diener von Euch, Nocturne Bloodfish.“ Er verneigt sich vor ‚Bloodfish’, erhebt dann wieder seinen Kopf. „Eure Kleidung liegt in der großen Halle, wir haben alles für Eure Ankunft vorbereitet. Ihr könnt solange die Toga anziehen, bis Ihr eure bevorzugte Kleidung wieder erhaltet, Gebieter.“
Was labert der denn da? Nocturne? Was ist das denn? Ein Titel, eine Beleidigung? Und wieso Bloodfish? Überhaupt, es war unerwartet, dass dieser Knilch seine Sprache sprach. Seltsam... Das war irgendwie alles wie in einem schlechten Film. Und genau wie in diesen B-Movies würde nun auch Ryk entsprechend dem B-Movie-Helden nun erst Mal genau das tun, was erwartet wurde. “Nun denn...“, sprach er mit fester aber klarer Stimme und sprang vom Altar hinab.
Nachdem er sich mehr recht als schlecht in die Toga gefunden hatte, betrachtete Ryk den Raum erstmals mit Neugier. Waren bisher eher Feindschaft, Wut und auch etwas Furcht die Antriebsfeder seines Tun gewesen, so wichen diese Emotionen langsam und ein Verlangen nach Erklärung machte sich breit. Langsam machte er die Symbole aus, verstand fast gar nichts davon, und doch wirkte es nicht fremd. Vertrautheit, dass verspürte er und genau das machte seine Gedankengänge noch komplizierter, denn er hätte schwören können, dass er das erste Mal in diesem Raum stand.
„Hier seht Ihr die heiligen Symbole der Nocturne. Hier, an diesem Ort, ist Eure Macht am größten, hier ist Euer Reich. Doch lasst mich am Anfang beginnen, mit meiner Erklärung, Gebieter. Bitte, folgt mir.“ Als hätte der Kerl seine Gedanken gelesen, begann er nun auf die Symbole einzugehen. Doch die Ausführungen waren zu kurz, um wirklich schlau daraus zu werden und so überhörte Ryk im ersten Moment die Anmerkungen danach. Erst einen Moment später brachen sich die Worte „[...] hier ist Euer Reich.“ Sein Reich? Wie, sein Reich? Wenn dies ein Scherz war, dann ein saublöder. Ja, er hatte bisher immer für ein Reich plädiert, doch nie sollte es SEIN Reich sein. Es sollte das Reich der Weißen sein. Sofort begann sein Hirn über die Möglichkeit seines Reiches zu spekulieren an.
Während er so wortlos aber in Gedanken versunken der Gestalt folgte, begann diese munter weiter zu erzählen. „Vor vielen Phasen ist die Welt, an die Ihr Euch erinnert untergegangen. Nach einer langen Zeit, vergebt mir, ich weiß leider nicht wie lange genau, wurden schließlich auserwählte Individuen wiedergeboren. Sie besiedelten die zerstörte Welt, gründeten neue oder alte Siedlungen und versuchten zu überleben. Doch sie waren nicht alleine, denn auch Dämonen oder Geister besiedelten die Welt.“ Im ersten Moment verstand Ryk nur Bahnhof. Wie, seine Welt ist zerstört? Was sind Phasen? Wiedergeboren? An sowas pflegte er gar nicht zu glauben! Dämonen? Geister? Das Ganze klang mittlerweile nicht mehr wie ein B-Movie.. es war eine ganze Serie geworden. Buffy, die Vampirjägerin, Conan der Barbar... ja, sowas irgendwie... Mad Max vielelicht? Ryk fragte sich, wie diese angeblich neue Welt aussehen würde. Und wo würde er sie betreten? Fragen über Fragen und im Hintergrund imemr noch die Überzeugung, dass er bei der Versteckten Kamera mitspielen durfte.
Und erneut wurden seine Gedankenstränge durchschnitten. Abrupt blieb sein Lotse stehen und mti den Worten „Es gibt Prophezeiungen, die besagen, dass die Nocturne kommen werden. Sie werden kommen und um die Herrschaft kämpfen.“ deutete er auf eine Wandfreske. Es wirkte banal. Ein Blitz, ein Tempel. Irgendwie wirkte das so ... antiquiert, so alt. Und das wiederum ließ Ryk zweifeln. War vielleicht doch was dran?
„Ihr seid auserwählt, die Macht zu erlangen und über diese Welt zu herrschen, mein Gebieter.“ Der Kerl hatte es offenkundig eilig! Ein kurzer Blick, die Prohpezeiung der Weltherrschaft und weiter gings. Ähm... langsam kam Ryk das ganze wie ein Museumsbesuch vor. Hier anhalten, ein zwei Sätze labern, und weiter gehen. Ja keine Frage erlauben und immer schön hetzen, damit der Besuch nicht einschläft vor Langeweile. Wäre die Situation nicht so bizarr, wäre sie wirklich zum einschlafen. Butter bei die Fische! Das war alles, was Ryk wollte. Doch auch dieses Gelaber von Weltherrschaft und so ging nicht spurlos an dem Südafrikaner vorbei. Er solle die Welt regieren? Hm, sicherlich ein interessanter Gedanke. Schweigend und über diese Weltherrschaft, die seine Weltherrschaft sinnierend, registriert Ryk den Erhalt seiner Kleidung: Ein Anzug, ganz in weiß. Und er kannte diesen Anzug sogleich. Es war SEIN Anzug. Jenes Kleidungsstück, welches er zu tragen pflegte, wenn er sich mit seinen Kollegen und Gesinnungsgenossen auf den Parteiversammlungen traf. Erleichterung durchfuhr ihn, denn erstmalig erblickte er etwas vertrautes, etwas bekanntes.
„Gebieter, ich bin mir sicher, dass es anstrengend für Euch ist, Eure Form zu erhalten. Wenn Ihr auf das heilige Symbol tretet, werdet Ihr eure menschliche Form wieder erlangen." Und schon wieder wurde er weitergeführt. Museumsführung war noch nicht zu Ende. In Vertrautem Umfeld hätte er diesen Gedanken ausgesprochen, doch hier hielt er es zurück. Immer noch war ihm nicht klar, welcher Film hier gerade lief. Und immer noch hegte er Zweifel. Ja, Mistrauen schien angebracht. Zumal der Typ nun von seiner menschlichen Form zu faseln begann. Ja sag mal, was war er denn dann jetzt gerade? Irritiert blickte er an sich herunter. Zwei Beine, zwei Arme, Fünf Finger je Hand, Kopf und Augen. Kurz erblasste Ryk und fasste sich in den Schritt. Zufrieden wurde der böse Gedanke fortgeschickt. Nein, er war bestückt. Kein Problem, keine Krise.
Was also meinte der Typ mit „menschliche Form“? Okay, seine Haut wirkte seltsam, aber das mochte an dem Fackellicht liegen.
Etwas ratlos und mit der Frage auf den Lippen, was dann bitte seine aktuelle Form war, befolgte Ryk der Aufforderung des Dieners. Eigentlich erwartete er nun irgendwas, doch es geschah… nichts. Einfach nichts. Erwartungsvoll wanderte sein Blick umher und je länger er da stand und je mehr er den Raum überblickte, desto bekannter schien es ihm. War er doch schon hier gewesen? Alles schien an seinem Platz, selbst dieser Museumsführer zu seinen Füssen. „Gebieter… Ihr erhaltet nun die Gabe der Transformation!“, erklärte dieser kniend und feierlich und ohne nähere Vorwarnung war da dieses grelle Licht, dass auf Ryk zuraste. Es blendete ihn zunächst, vereinigte sich über ihn und durchfuhr ihn. Ihm blieb keine Zeit, dem ganzen auszuweichen und so durchfuhr es ihn, als würde ihm jemand die Organe einzelnen aus dem Körper reißen. Schmerzen, in jeder Faser seines Körpers waren Schmerzen. Ein verkrampftes Stöhnen entwich seinem Mund, zu mehr war er einfach nicht im Stande. Stattdessen spürte Ryk, wie seine Beine schwach wurden, seine Knie wacklig. Doch er würde nicht zusammenbrechen, nicht vor diesem Typ. Wut kletterte empor und verdrängte die Pein. Ryk sah sich auf den Diener stürzen, und diesem die Fresse einschlagen. Und dann würde er ihm das Herz aus der Brust reißen, gefolgt von einem schmackhaften Mahl…
Erschrocken von diesen Gedanken schluckte er die Wut hinab, ging in die Knie und sah so dem Diener auf mehr oder weniger gleicher Höhe an, fragend und erschrocken vor den eigenen Wünschen.
„Nun, Gebieter, seid Ihr in der Lage, zwischen den Formen zu wechseln – und das ohne äußere Einflüsse und Gewöhnungszeit.“ Diese Worte stimmten Ryk zufrieden. Und es war weder eine Spur von seiner Wut noch von den Schmerzen. Es war alles… normal. Langsam erhob er sich und sah an sich hinab. Seine Kleidung! Sie war die gleiche wie an Silvester! Ja, was? Wieso? Wieder war er unwissend, und so langsam nervte ihn das an! Er hasste es, unwissend zu sein, dumm, hilflos und auf andere angewiesen zu sein. „Ich hoffe, Ihr fühlt Euch nun besser, denn es wird langsam Zeit, Gebieter, dass Ihr Eure Reise beginnt.“ Na super, nun begann der Heini von einer Reise zu reden. Was für eine Reise? Wohin? Womit?
Ryk rollte mit den Augen, denn es war nun echt nicht mehr einfach, darüber hinweg zu sehen. Immer dieses kryptische Gefasel von Nocturne, Weltherrschaft, Geister und nun noch eine Reise…
„Vergebt mir, dass Ich Euch zur Eile dränge, doch Ihr habt nicht viel Zeit. Wenn es trotzdem noch etwas gibt, was Ihr wissen möchtet oder falls Ihr einen Wunsch habt, so sagt es mir, Gebieter.“ Der Diener hatte seine Führung beendet, und war es nun endlich an der Zeit, dass Ryk selber mal was fragen durfte? Ja, konnte er nun endlich??? Er schwieg und blickte den Mann verachtend an. Geschickter Zug, denn die meisten Fragen waren ihm wieder entfallen, denn irgendwann waren es so viele geworden… Kurz atmete er tief ein und fragte dann doch das eine oder andere mit gereiztem Unterton:
„Von was für eine Reise faselst du da? Und wie herrsche ich über diese Welt? Und was ist mit dir? Wirst du nun hier bleiben oder wie? Reise ich alleine? … Gibt es ein Handbuch für das alles??“ Einzig die letzte Frage war nicht ernst gemeint und eher als süffisante Bemerkung gedacht…
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"Nicht gut," erwiderte Leslie. Sterben wollte sie nicht...nicht noch einmal! Göttin zu sein war sicher auch nicht gerade einfach, aber sie konnte es zumindest versuchen. Als die Diener das Tor geöffnet hatten, blickte sie noch einmal zu ihnen.
"Ich hoffe, ich kann bald wiederkommen und euch gute Nachrichten bringen." Seltsamerweise meinte sie das sogar ernst. Sie verabschiedete sich, dann trat sie hinaus ins Freie.
Verwundert und neugierig ließ sie ihre Blicke schweifen. Wie hatte sich die Welt verändert seit ihrem Ableben? Dabei kam ihr in den Sinn, daß so eine lange Reise sicher kein Spaziergang werden würde. Und laufen? Sie bräuchte irgendein Fortbewegungsmittel. Warte mal, sie hatte es doch schon! Wozu laufen, wenn sie genau so gut fliegen konnte? Also konzentrierte Leslie sich darauf, sich in die Nocturne Rabe zu verwandeln.
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Felina:
Als Deidra den Tempel verlassen hatte, durch das Tor schien zunächst eine abnormale Helligkeit, wie ihr nun klar wurde, verfinsterte sich der Himmel für einen Moment, als sich das mächtige Tor hinter ihr schloss. Sie bemerkte, daß sie direkt an der gleichen Stelle war, wo sie ihre letzten Stunden verbrachte. Der Tempel scheint in Mitten einer kleinen Siedlung aus dem Boden getreten zu sein, denn natürlich schien ihr das nicht zu sein, was sie sah.
Die Kälte war nicht so, wie sie sich erinnerte, aber als sie sich umsah, konnte sie ein paar Gestalten erkennen. Kinder. Sie waren sehr dick angezogen, scheinbar vertrug Deidra die Kälte nur viel besser, als die Menschen.
Als sie sich umsah, erkannte sie, hinter dem Tempel, ein weiteres, Tempelartiges Gebilde. Es unterschied sich von ihrem Tempel komplett, sie spürte, daß es sich hierbei nicht um einen Nocturne-Tempel handelte. Was sie hingegen sofort verspürte, war Neugier. Kaum, als sie ihn sah, ging ihr schlagartig ein Gedanke durch den Kopf - Der Tempel schien sie zu rufen, oder vielmehr... das Artefakt, daß im Tempel verborgen war rief nach ihr.
Die Nocturne in ihr begann sich zu regen, Deidra fühlte sich, als ob eine Stimme in ihrem Kopf sprechen würde und ihr befahl, den Tempel aufzusuchen.
Syllix:
Der Diener erhebte sich und verneigte sich vor Ryk. "Die Reise, die Ihr antreten werdet, Gebieter. Die Reise, die Euch die Macht geben wird, die Ihr benötigen werdet, um zu herrschen." Er sah ihn fast in die Augen, doch achtete er darauf Ryk nicht in die Augen zu sehen. "Ihr seid ein Nocturne, die Welt anerkennt Euch als einen Führer dieser Welt. Ihr werdet geliebt und gefürchtet. Angebetet und verflucht. Ihr entscheidet, über Leben und Tod..." Er machte eine kurze Pause, dann fuhr er fort. "Euer Dutzend an Dienern wird hier bleiben, in Eurem Tempel. Ein weiteres Dutzend ist über diese Welt verstreut, Ihr werdet sie erkenne, wie sie Euch erkennen werdet. Ihr werdet mehr verstehen, sobald Ihr die Reise angetreten habt, Gebieter." Dann wurde sein Gesichtsausdruck rätselhaft. "Nein, Gebieter, wir haben es nicht niedergeschrieben... das habt Ihr... das ist... verboten." Ryk konnte seine wachsende Furcht regelrecht spüren.
Ehe er sich weiter auf den Diener konzentrieren konnte, kamen nun zweimal sechs Diener zu den Torflügeln und machten sich an, diese zu öffnen. Nachdem sie es geschafft hatten, knieten sich alle zwölf und auch der Diener bei Ryk nieder. "Gebieter, wir erwarten Eure Rückkehr." Alle Diener verneigten sich tief und warteten, daß Ryk in das lockende Licht, das durch das Tor trat, treten würde.
Felicat:
Nachdem Leslie den Tempel verlassen hatte, ging das Tor wie von selbst wieder zu. Trotzdem spürte Leslie, daß sich das Tor jederzeit für sie wieder öffnen würde, sollte sie es wünschen.
Leslie kannte diese Gegend. Sie befand sich in Asakusa. Dort, wo sie sich an die alten Tempel erinnerte war nichts mehr davon zu erkennen - nur ihr eigener Tempel war zu sehen.
Als ihr Blick herum schweifte, packten sie weitere Gefühle... Zorn, Wut, Angst, Schmerz... Die prächtige Stadt, an die sie sich erinnerte war Vergangenheit. Sie hoffte, sie würde sich irren und sie sei ganz woanders, doch Asakusa war eindeutig zu erkennen... Tokyo bestand nur noch aus Ruinen... Trümmer... Steinhaufen... hier und da mal ein nicht zerstörtes Gebäude, doch das war eine Seltenheit.
Kurz, bevor sie ihre Form zu dem Nocturne Rabe wandeln konnte, erregte etwas ihre Aufmerksamkeit. Hoch oben, fast nur als kleiner Punkt am Himmel erkennbar, zog ein... Vogel... seine Kreise. Ein sehr großer Vogel. Sie spürte sofort Gefahr... Ein merkwürdiges Gefühl überkam sie, als der Vogel seine Höhe verminderte. Sie erkannte mächtige, weiße Schwingen, die sie an ihre eigenen erinnerten.
Dann begann, direkt vor ihr, der große Lampion am Eingang zu Asakusa zu leuchten. Sie spürte, daß in diesem etwas war, daß nach ihr rief. Ihre Gedanken waren für einen Moment davon erfüllt, zu erforschen, was da nach ihr rief. Weiterhin konnte sie beobachten, daß der Vogel weiter seine Runden drehte und sie spürte weiterhin Gefahr, doch der Ruf aus dem Lampion war mächtiger, als sie die Gefahr spürte.
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Leslie war entsetzt und zutiefst getroffen. Sie hatte nicht erwartet, daß Tokyo nur noch ein Trümmerhaufen war. Was war nur passiert? Was war mit ihren eltern und ihren Geschwistern geschehen? Schmerz und ohnmächtiger Zorn übermannten sie. Das war unglaublich. Der Diener hatte die Wahrheit gesprochen, die Welt (oder zumindest die menschliche Rasse) war untergegangen? Was nun? Sie wollte hier nicht bleiben, es tat zu weh.
Aber...was war das am Himmel? Gespannt beobachtete sie, daß dort etwas mit beachtlicher Flügelspannweite seine Kreise zog...und sich immer mehr dem Boden näherte. Ein Instinkt schlug Alarm. Was auch immer es war, es war nichts gutes. Aber da war noch die seltsame Ausstrahlungskraft der Lampe...Sie konnte nicht gehen, ohne sie sich angesehen zu haben. Kurz kämpften die verschiedenen Wünsche in ihr, dann rannte sie auch schon zu dem riesigen Lampion. Fieberhaft sah sie sich um, was sie nun tun sollte. Zu lange sollte sie nicht bleiben.
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Sein Gegenüber begann sodann Ryks Fragen zu beantworten:"Die Reise, die Ihr antreten werdet, Gebieter. Die Reise, die Euch die Macht geben wird, die Ihr benötigen werdet, um zu herrschen." Hm, unweigerlich dachte Ryk an Europa, denn schon immer wollte er in die Heimat seiner Ahnen, in die Heimat der Weißen. Und doch war ihm sogleich klar, dass es wohl kein Sightseeing geben würde. Eine Reise, die ihm Macht geben würde? Zu welchem Preis? Was müsste er dafür tun?
"Ihr seid ein Nocturne, die Welt anerkennt Euch als einen Führer dieser Welt. Ihr werdet geliebt und gefürchtet. Angebetet und verflucht. Ihr entscheidet, über Leben und Tod...", fuhr sein Diener weiter fort. Diese Gedanken klangen verlockend. Ja, inder Tat war Ryk von dieser Macht angetan. Er würde entscheiden? Die beleidigende Existenz der N***er hinge von seinem Wohlgefallen ab? Er lächelte triumphierend, denn wahrlich, dieser Gedanke gefiel ihm einfach nur gut.
"Euer Dutzend an Dienern wird hier bleiben, in Eurem Tempel. Ein weiteres Dutzend ist über diese Welt verstreut, Ihr werdet sie erkenne, wie sie Euch erkennen werdet. Ihr werdet mehr verstehen, sobald Ihr die Reise angetreten habt, Gebieter." lautete die Antwort auf seine dritte Frage. Er würde also seine Gefolgsleute auch da draußen haben. Irgendwie stimmte ihn das ruhig, denn so war ihm gewiß, dass es Marionetten für ihn geben würde. Solche Gedankengänge waren Ryk bisher fremd gewesen, doch irgendwie schien dieses Nocturne-Geschwaffel langsam zu fruchten. Auch wenn er all dies eher abwegig fand, gefiel es ihm, was der Diener, nein, SEIN Diener ihm erklärte.
Und dann war dieser ehrvolle Umgang mit ihm. Die Blicke seines Dieners wurden ängstlicher, und dennoch erklärte er auf Ryks eher süffisante Frage nach einem Handbuch: "Nein, Gebieter, wir haben es nicht niedergeschrieben... das habt Ihr... das ist... verboten." Ryk konnte sich ein amüsiertes Grinsen nicht verkneifen. Der Kerl hatte wirklich Angst vor ihm und vor allem: Er glaubte, was er da von sich gab.
„Ich verstehe... der Dank eures Herrn sei dir gewiß...!“ bedankte sich Ryk mit erhobenem Haupt und pathetisch angehauchter Stimme. Ja, er nahm es nicht so ernst, aber er wollte die Rolle erst Mal spielen, die von ihm erwartet wurde.
Endlich begann nun seine Reise, denn zwölf weitere Diener des Nocturne Bloodfish erschienen und geleiteten Ryk zum Tor in diese ach so untergegangene Welt. Er war erheitert ob seines Namens als Nocturne. Bloodfish... klang sympathisch... sicher hatte er nur wenig Freunde... Aber er hatte Diener... wie seine Gorßeltern früher auch, nur nannten diese ihre Diener Sklaven und hatten kein Problem damit, ihre Sklaven zu treten und zu erschießen. Er fragte sich, ob seine Diener sich wie diese Sklaven sich nur seiner Macht unterwarfen, oder ob sie wahrlich seine Anhänger waren... aus Überzeugung.
"Gebieter, wir erwarten Eure Rückkehr.", erklang es, als Ryk schließlich durch das Tor schritt und er wandte sich gebieterisch um, blickte auf die Diener herab und sprach in Gedanken: „Und das ihr mir keine Unordnung hier macht...“ Er konnte, nein, er wollte es nicht ernst nehmen. Statt diesen Gedanken auszusprechen nickte er wohlwollend und wandte sich ab, dem Licht entgegen. Die Welt wartete, um seine Macht zu erleben und ihm zu dienen...
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Felicat:
Der Lampion schien sie nicht bloß optisch, oder dank seiner Größe, anzuziehen, nein, er begann von innen heraus zu leuchten. Ein helles Licht, so hell, wie sie es noch nie gesehen hatte - direkt in die Sonne blicken konnte nicht so hell sein. Fast schien es ihr, als ob das Licht sogar aus dem Lampion heraustreten würde... nein, es trat heraus! Sie konnte den Lampion nicht mehr erkennen, nur noch das gleißende Licht, das aus diesem gestrahlt kam.
Im Himmel konnte sie das Wesen nicht mehr erkennen - es war zu hell. Könnte das Wesen vielleicht auch von diesem Licht angelockt worden sein? Leslie spürte die Nähe des Wesens, ebenso die Gefahr, aber trotzdem keinen Wunsch vor dem Wesen zu fliehen. Vielmehr überkam sie nun erneut das Gefühl, daß sie beim Anblick ihrer Stadt überkommen hatte... und der Wunsch, die Wut auszulassen. Doch zuvor schrie der Lampion nach ihr. Das Licht war in diesem Objekt...
Syllix:
Der Diener sah Ryk ob seiner letzten Bemerkung verstört an, doch antwortete er, wie es für einen Diener üblich war. "Gewiss, mein Gebieter. Wie Ihr befiehlt!"
Als Ryk den Tempel verlassen hatte, bemerkte er ein Dorf direkt davor. Ein kleines Dorf, bestehend aus Holz und Lehmhütten, mit Dächern auch aus Stroh. Ryk konnte ein Schild erkennen, nahe einer Straße, die in dieses Dorf führte. Was für ein primitives Dorf, es hieß... Cape Town?
Ungläubig musste Ryk feststellen, daß dieses Dorf hier seine Heimatstadt sein sollte. Anstelle von über 2 Millionen Einwohner konnte dieses Dorf hier keine 20.000 haben, eher viel weniger, höchstens 10.000. In die anderen Richtungen erkannte er das Meer, sonst nichts... konnte dies wirklich seine Heimat sein?
Als Ryk aus dem Tempel getreten war, schien er von der Bevölkerung erkannt zu werden, denn eine Gruppe von Personen kam auf ihn zu. Er konnte acht Personen zählen... sechs Männer, zwei Frauen... davon waren zwei Männer von schwarzer Hautfarbe.
Die Männer und Frauen knieten sich vor ihm hin, doch einer der beiden dunkelhäutigen Männer kam dann auf ihn zu. Er hielt einen Stab in der Hand, an dessen Spitze - mit einfachen Leinenbändern - eine durchsichtige Kugel befestigt war, die Ähnlichkeit mit einer Glühbirne hatte - denn diese begann zu leuchten, als Ryk sie sah. Dieses Licht zog ihn beinahe magisch an, er hatte ein Gefühl, daß dieses Licht nur für ihn scheine. Der Mann, Ryk würde ihn für einen Priester halten, wenn er nicht aus dem 20. Jahrhundert stammen würde, begann zu sprechen. "Er, der aus dem Tempel gekommen ist, Er, der die Hoffnung in sich trägt... Seid gegrüßt!" Mit diesen Worten verneigte sich der Mann.
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Shadow das war sein Name. So hatten es seine Diener gasagt, Nocturne Shadow. Und es gab noch andere Nocturne, seine Diener waren sehr informativ. Es würde unweigerlich zum Kampf kommen. Es war nicht zu übersehen das seine Diener wollten das er auszog um zu kämpfen denn mit jedem Kampf würde er stärker werden. Es war schon verlockend und wenn er hier warten würde, wäre er auch nicht sicher. Im Gegenteil es währe wahrscheinlich das irgendwann ein wandernder Nocturne vorbeikommen würde und ihn einfach niedermetzelte. Und das war kein erstrebenswerter Tod.
Shadow hatte nach der Transformation noch einigemale seine Gestallt gewechselt und es war ihm sehr leicht gefallen. Seine neue Gestallt gefiehl ihm sie gefiel ihm sogar sehr gut. Er spürte die Kraft, die in seiner neuen Gestallt steckte. Die Diener führten ihn (nun wieder in seiner menschlichen Gestallt) zu einem riesigen steinernen Portal. Das von seinen Dienern unter großen Mühen geöffnet wurde.
Shadow trat an den sich verbeugenden Dienern vorbei ins Freie.
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Deidra schützte ihre Augen mit dem Arm und blinzelte, bis das gleißende Licht endlich nachließ. Dann sah sie sich verwundert um und machte ein paar Schritte, bei denen sie im Schnee versank. Verblüfft blickte sie auf das kühle Weiß und dann auf die Menschlein, die vor ihr im Schnee spielten. Sie beugte sich hinab und griff in den harten, vereisten Untergrund, um ein wenig der weißen Masse auf ihre Hand zu nehmen und darin zu zerreiben. Sie wartete auf den stechenden Schmerz, der durch die Kälte entsteht, wartete auf den Kältebrand in den Fingern. Doch nichts geschah, es fühlte sich rau, kühl, aber angenehm an… Sie fror nicht!
Noch einmal drehte sie sich zu den Toren des eigenen Tempels um und fand diese verschlossen. Dann aber wandte sie sich endgültig ab und machte ein paar Schritte nach vorne, auf die Siedlung zu. Sie konnte sich nicht erinnern, so nahe an einer Siedlung gewesen zu sein… Ein Schritt, noch einer, doch dann merkte sie, dass hinter ihr etwas nach ihr rief und sie drehte sich erneut um. Jetzt, da sie sich einige Schritte von ihrem eigenen Tempel entfernt hatte, stellte sie fest, dass sich dahinter nochmals ein Tempel befand.
<Ein weiterer Nocturne?> war der erste Gedanke, der ihr durch den Kopf schoss. Vielleicht hätte sie lieber umdrehen und fliehen sollen, denn noch war sie ihre neune Kräfte noch nicht wirklich mächtig. Andererseits waren alle Nocturne zur gleichen Zeit geboren, vielleicht war das ihre Chance? Doch dann spürte sie deutlich, dass der Ruf nicht von einem weiteren Nocturne stammte. Ja, der Tempel hatte nicht einmal entfernt Ähnlichkeit mit dem Ihren. Der Ruf kam auch weniger aus dem Tempel, als viel mehr aus ihrem Inneren. Deidra erschauerte, als ihr bewusst wurde, dass da offenbar noch eine weitere Persönlichkeit in ihr hauste, die sie bisher nicht gekannt hatte. Einerseits war es beängstigend, andererseits beruhigend. Sie war nicht allein in dieser fremden Welt. Sie hatte eine Verbündete, eine sehr mächtige Verbündete. Und wenn diese Verbündete nun von ihr verlangte, diesen fremden Tempel zu durchsuchen. Solange zu durchsuchen, bis sie das Artefakt gefunden hatte. Sie würde nicht ruhen, keinen Stein auf dem anderen lassen, bis sie nicht dieses Artefakt ihr eigen nennen konnte.
Deidra fragte sich gar nicht erst, woher Scorpio das wusste. Stattdessen wandte sie sich einfach dem Tempel zu ihre Schritte wurden schneller und schneller, sie furchte den Schnee wie ein Pflug und merkte nicht, dass sie längst mit einer Geschwindigkeit vorwärts kam, die sie zuvor nur beim Rennen erreicht hätte. Dabei ging sie für ihr Befinden ganz normal. So näherte sie sich dem Tempel, die Augen suchten bereits nach einem Eingang. Sie konnte das Artefakt spüren und sie wollte es haben! Es war ihres, ganz allein IHRES!
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Zorn und Schmerz rasten durch Leslies Körper. Ja, kämpfen! Dieses weißgeflügelte Ding kam ihr dazu gerade recht, aber zuerst war da noch der Lampion. Ihre Augen schmerzten von dem hellen, gleißenden Licht, aber sie konnte und wollte ihr Gesicht nicht abwenden. Sie verwandelte sich, ihre Augen hörten auf zu schmerzen. Als Rabe vor dem Lampion stand, stieß sie ihre klauenbewehrte Hand tief in das Licht.
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Marcos nickte seinem obersten Diener stumm zu. Es war nicht die Auskunft gewesen, die er sich erhofft hatte, doch er wollte auch nicht weiter nachfragen, denn fast kam er sich so vor, als fragte er nach Dingen, die er eigentlich wissen sollte - ein Umstand, der ihn sich selbst blöd vorkommen ließ.
Sein Blick ging noch einmal durch den Tempel, über Wände, Decken und Böden, er musterte die Embleme und Symbole und schließlich einen jeden Einzelnen seiner Diener. Ihre Geschichten... er konnte sie greifen und aufblättern wie ein Buch. Scritos Macht war faszinierend und begeisternd. Ein unsicheres Lächeln umspielte Marcos' Lippen, als er sich noch einmal bewusst wurde, wie skurril, beängstigend und gleichzeitig atemberaubend das alles hier war - und das obwohl ein Teil in ihm es kannte und für selbstverständlich erachtete.
Es war an der Zeit. Das Tor stand offen, die Welt dort draußen wartete auf ihn, wartete auf Scrito, dass er ihre Geschicke lenken würde. Das Wissen, jederzeit zu seinem Tempel zurückkehren zu können, einen Hort zu haben, Diener, die ihm zur Verfügung standen, löschten seine letzten Zweifel und Ängste aus. Entschlosenen Schritts trat er nach draußen.
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Die letzten Worte seiner Dienerschaft beachtete Ryk gar nicht mehr. "Gewiss, mein Gebieter. Wie Ihr befiehlt!" Auch die damit einhergehende Verwunderung rührte Ryk in keinster Weise mehr.
Stattdessen traf ihn der Blitz, als er die „Ortschaft“ erblicken durfte, welche sein Startpunkt darstellen würde. Was im Namen Gottes war denn dieses Kaff? Es wirkte afrikanisch, aber nicht zivilisiert. Lehmhütten und Strohdächer, schlimmer konnte es wohl nur schwer werden.
Doch dieser Schriftzug auf dem Schild da, am Eingang der Ortschaft raubte ihm den Atem. „DAS ist Cape Town?!?!“ Ungläubig ließ er erneut den Blick wandern und versuchte die Größe von seiner alten Wohnstätte abzuschätzen... Es musste ein Witz sein, denn niemals war hier auch nur Ansatzweise eine Großstadt auszumachen. Gab es noch ein Cape Town?
Ryk wandte sich um, erblickte das Meer, und er hatte Mühe, sein Entsetzen zu unterdrücken. Die Küstenlinien, die Klippen, die Felsen und der Tafelberg... es passte... alles!
Nur widerwillig wollte er den Gedanken akzeptieren, dass die Worte seines Dieners der Wahrheit entsprachen… und somit dieses neue Cape Town sein ihm vertrautes Cape Town ersetzt hatte. Nur langsam kam ihn ihm der Gedanke an all jene vertrauten Gesichter auf. Sie waren wohl auch längst fort… oder so. Doch er würde sich nicht lange mit der Trauer befassen können, denn sein Erscheinen blieb von den Bewohnern des neuen Cape Town nicht unbemerkt.
Personen näherten sich ihm an, und zu seiner Freude war die Mehrheit weiß. Also aus irgendeinem Grund gab es auch in dieser Welt Weiße hier. Dennoch waren da auch Schwarze, und Ryk musste somit feststellen, dass sich manche Dinge wohl nie ändern würden. Auch der Umstand, dass sie gemeinsam an ihn herantraten, zeigte Ryk rasch, dass es keine Rassentrennung gab.
Doch wirklich aus allen Wolken fiel der Nocturne, als einer der Schwarzen ihn ansprach. "Er, der aus dem Tempel gekommen ist, Er, der die Hoffnung in sich trägt... Seid gegrüßt!" Der Mann kam auf Ryk zu, und sein gesamtes Äußeres hob ihn aus der Gruppe hervor. Er wirkte wichtig und so meinte Ryk in ihm eine besondere Persönlichkeit auszumachen. Doch es gab etwas, das ihn störte: Die Hautfarbe.
Von daher zögerte der Südafrikaner. Eine scheinbar schier endlose Zeit verharrte er Aug in Aug mit der Gruppe an Menschen. Innerlich wog er ab, wie er reagieren sollte und was er damit bewirken würde. Die meisten Gedanken trugen Wut und Ablehnung mit sich, und doch suchte und rang Ryk um Besonnenheit. Es wäre fatal, gleich den ersten Menschen gegen sich aufzubringen. Auch wenn er Schwarz war. Immer und immer wieder kreisten seine Gedanken um eine passende Reaktion. Letztlich aber schob er die Ablehnung der dunklen Haut beiseite, schluckte die Beschimpfungen und Beleidigungen beiseite und löste die innere Anspannung.
Im alten Cape Town musste er auch immer wieder gute Miene zum bösen Spiel üben und sich gegenüber den N***ern in Zurückhaltung üben. Viel zu sehr wäre es ein Skandal gewesen, zumal wenn es öffentlich geschehen wäre. Und so konnte er nun aus dieser Erfahrung schöpfen.
Doch auch die Worte des Mannes ließen in ihm einen anderen Gedanken an Kraft gewinnen. Es klang unterwürfig, sklavengleich. Man konnte, so redete sich Ryk ein, eine Art Anhängerschaft in die Worte lesen und alleine dieses rückte sein Weltbild zurecht. Schwarze hatten den Weißen zu dienen und sich diesen zu unterwerfen und nicht umgekehrt. Und je länger er diesen Gedanken in sich trug, desto mehr fand er Gefallen daran.
Letztlich war es an ihm, das Schweigen zu durchbrechen. Er warf einen prüfenden Blick auf den Stab, in die Gesichter der anderen Personen und sprach dann mit nüchterner Stimme: „Danke… mein Name ist…“ kurz überlegte er, ob er sich als Ryk oder als Bloodfish vorstellen sollte. Letztlich entschied er sich für ersteres. „…Bloodfish… Nennt mich Bloodfish…“
Er machte keine Anstände, die Hand zu reichen oder ähnliches mehr. Stattdessen begann er einige Schritte vorwärts zu gehen, verschränkte die Hände hinter sich und sah interessiert zu den Hütten. „Dieses Cape Town ist ein ärmlicher Anblick… wie kommt das?“, begann er nüchtern zu fragen und erwartete, dass die anderen ihm folgen würden.
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Shane:
Als Shadow den Tempel verlassen hatte, sah er vor sich eine weite, unberührte Prärie, wie sie seine Vorfahren wohl zu sehen bekommen hätten. Endlose Weiten, saftiges grün, so weit das Auge reichte. Dann jedoch, als sei es erst jetzt aufgetaucht, erkannte er, nur wenige hundert Meter vor sich, ein altes Indianer Tipi. Davor saß ein Mann, sicher ein Indianer, lange, schwarze Haare erkannte Shadow sofort, an einem Lagerfeuer und starrte in Shadows Richtung, als ob er nur darauf wartete, daß jemand den Tempel verlassen würde.
In Shadow erhoben sich ein Gefühl... Neugier, diesen Mann aufzusuchen - nein, nicht diesen Mann... etwas, daß er bei sich trug schien ihn anzuziehen...
Felina:
Der Tempel schien sie magisch anzuziehen, denn nur so war es zu erklären, daß auf einmal, in der massiven Steinmauer sich eine Tür öffnete, die nicht zu sehen gewesen war. An beiden Seiten flammten Fackeln auf, die sie scheinbar nur darum bitten würden, den Tempel zu betreten.
Sie konnte einen hellen Lichtschein innerhalb des Tempels ausmachen, doch es lag nicht auf direktem Weg hinein. Die Lichtquelle musste enorm sein, denn Scorpio wußte plötzlich, daß innerhalb des Tempels ein Labyrinth auf sie warten würde - und sie kannte auch den Weg! Das Licht wollte gefunden werden... von Deidra... von Scorpio.
Felicat:
Der Lampion zerbarst in tausende Stücke, als sei er aus Glas, zerfiel dann gänzlich zu Staub. In ihrer Hand hielt Rabe nun eine leuchtende Kugel, doch diese war nicht fest, sondern relativ weich. Sie würde sie problemlos zum zerplatzen zerdrücken können, wenn sie es wollte.
Als sie in diese Kugel sah, sah sie sich selbst... Erinnerungen... oder Visionen der Zukunft?
Eine Stimme begann zu ihr zu sprechen, als sie die Kugel anstarrte, doch sie hörte nur einzelne Wörter... Kampf... Auserwählte... Sieben... Gefahr... der Magus... Die Allmacht... Anfang... Ende..., dann sah sie ein klares Bild vor sich... ein weit geöffnetes Maul, mit rasiermesserscharfen Zähnen, die wie Dolche aussahen. Nocturnal Animal... TOD
Am Himmel war das Wesen wieder aufgetaucht... Es ging in den Sturzflug über, begann damit, auf Rabe hinab zu stürzen!
Foxx:
Als Marcos durch das Tor trat, erkannte er, daß sein Tempel direkt südlich von der Stadt Madrid stand. Die Stadt hatte sich stark verändert, so schien diese mehrere Ringe zu haben. Der innerste sah aus, wie eine hochmoderne Stadt. Der darum war ebenso modern, doch komplett zerstört. Darum zog sich ein weiterer Ring, in dem sich hauptsächlich einfache Holzhütten befanden.
Er fühlte den Wunsch, die Stadt zu betreten, sie zu erforschen. Er fühlte, daß etwas auf ihn warten würde... in der entgegengesetzten Richtung?
Als er seinen Blick nach Süden wand, konnte er dort einen alten, verwahrlosten, Flughafen entdecken. So groß der Wunsch war, die Stadt aufzusuchen, noch größer war der Ruf, den er vom Flughafen her vernahm. Der Weg war nicht weit, Marcos würde etwas mehr als zehn Minuten brauchen, um diesen zu erreichen.
Auf einmal gab es einen leichten Luftzug um sein linkes Ohr, ein Summen, wie von einer Fliege. Marcos wollte das Insekt verscheuchen, als er erkannte, daß es sich um eine Elfe handelte. Sie sah ihn lächelnd an und deutete auf den Flughafen. Suche das Flugzeug des Herrn. In der Reihe von dem Herrn ist ein Artefakt, das dir gehört. hörte er sie in seinem Kopf flüstern.
Syllix:
Der "Priester" verneigte sich vor Ryk, als er ihm seinen Namen nannte. Die anderen Gestalten bewegten sich keinen Millimeter, sie knieten weiterhin, wo sie waren. "Wir grüßen Euch, Lord Bloodfish." Er erhob seinen Kopf und sah Ryk in die Augen, dann wandte er sich seinen Begleitern zu. "Die Prophezeiung hat sich erfüllt. Er ist gekommen, um uns, bei unserem Kampf, beizustehen! Die Dämonen werden sich nicht mit unserem Lord messen können! Bloodfish wird sie für uns besiegen, zum Ruhme von Cape Town!" Dann erst wandte er sich wieder an Ryk und begann zu erzählen. "Wir haben in den letzten Jahren die Stadt beinahe vergrößert, Lord Bloodfish. Die Häuser werden bald alle fertig gestellt." Er wirkte stolz bei diesen Worten, scheinbar war ihm nicht bewußt, wie groß und schön Cape Town einst gewesen ist.
Als der Mann sich so vor ihm bewegte, fiel Ryk dessen Stab mit der leuchtenden Kugel abermals auf. Das Licht rief nach Ryk. Dann fuhr der Mann fort. "Wie Ihr wißt, Lord Bloodfish, werden wir seit langem von Dämonen belagert und angegriffen. Nur selten töten sie mehr als zwei von uns, doch das ist trotzdem noch zu viel. Ihr seid nun hier, um uns zu befreien und die Dämonen zu vernichten!"
Plötzlich erhob sich einer der - weißhäutigen - Männer vor ihm. Er starrte Ryk an, voller Begeisterung, doch der "Priester" schlug ihm sofort mit dem Stab auf die Schulter und drückte diesen so wieder auf die Knie hinab. "Zeige mehr Respekt vor dem prohpezeiten Lord!" brüllte er ihn an. Dann wandte er sich wieder an Ryk. "Verzeiht, Lord... er ist noch jung." Dann kam er wieder auf die Dämonen zu sprechen. "Natürlich ist uns eure Hilfe auch entsprechend viel wert!" Er deutete auf die Spitze seines Stabes. "Dies hier wird euer sein, wenn ihr unsere Not tilgt!"
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Im ersten Augenblick war Shadow vom Licht der Sonne geblendet. Dann erkannte er das es hir aber auch nicht viel zu sehen gab eine endlos erscheinende Steppe saftiges Grasland. Dies war nicht mehr Sioux City anscheinend hatte sich einiges verändert solche Steppen hatte es doch eigendlich nicht mehr gegeben. Wie oft hatte er die Schamanen von dne alten Zeiten der Vorfahren reden hören. Und genau so hatte er sich das weite Land immer vor gestellt.
Auf einmal spürte er ein ziehen. Kein Schmerz nein eher wie ein Drang, der Drang irgendwohin zu gehen oder hin zugehören?
Shadow wand sich nach links und dort sah er es ein altes Tipi und davor saß ein Mann. So wie es aussah war es auch einer des Volkes. Lange schwarze Haare und eine Feder hineingeflochten. Ein Lagerfeuer vor sich und stur auf den Tempel blickend. Irgendwie wirkte der mann wie ein Schamane und Shadow konnte die Macht spüren die von ihm ausging. Shadow konzentrierte sich auf diese Macht. War das ein anderere Nocturne?
Nein nicht von dem Mann, ging die Macht aus, etwas das er bei sich trug verfügte über Macht.
Shadow ging zu dem Mann am Feuer. Als er näher kam wurde er sich immer sicherer das es sich um einen Schamnen handelte.
"Du hast etwas und ich will es." begrüßte er den Fremden. Shadow wusste nicht warum er den Fremden so ansprach aber es erschien ihm richtig. Früher hätte er wohl ersteinmal nach dem Namen gefragt. Und so schob er die Frage noch nach.
"Wer bist Du und wo sind wir?"
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Kurz zuckte Rabe zurück als der Lampion zerbarst und zu Staub zerfiel. Aber sie war unverletzt und in ihrer Hand hielt sie eine weiche Kugel. Sie hob sie näher vors Gesicht und befühlte sie. Dabei sah sie plötzlich Bilder in der Kugel als hätte sie sich in die Glaskugel einer Hellseherin verwandelt. Gespannt, aber auch entsetzt verfolgte die Nocturne das Geschehen. "T-tod? Nocturnal...Animal?" stammelte sie erschreckt. "Was ist hier los?"
Ihre Überlegungen wurden durchbrochen. Da war noch immer das andere geflügelte Wesen und es kam direkt auf sie zu!
In Ermangelung einer Tasche passender Größe steckte sie die Kugel in ihr Oberteil zwischen ihre Brüste. Rabe sprang in die Luft, breitete die Schwingen aus und gewann an Höhe. In der Luft würde sie sich besser verteidigen können, so hoffte sie zumindest.
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Nur das Tabsen ihrer Schirtte war Lemaya zuvor im Gedächtnis geblieben, denn auch wenn sie versucht hatte sich die Fetails aus ihrer Umgebung zu merken, so war es einfach zuviel. Runen, Priester, Höhle, Gebieter...
Das dringende Bedürfnis vor dem Blitz wegzulaufen der auf sie herniederschlug war für die quälende Sekunden in der sie unwissend dastand schwer zu ertragen, doch noch ehe sie zur Seite huschen konnte hüllte er sie ein.
Ihr Körper klappte zusammen, fühlte sich anders an als zuvor, nicht mehr das Gewicht im Rücken und auch die tanzenden Haare waren verschwunden. Mit einem dumpfen Geräusch sackte sie in die Knie und stützte sich auf ihre Hände, sie waren normal, menschlich. Einen langen Moment starrte sie sie an, bevor sie sich auf die Fersen setzte und sie betrachtete als wären sie das 10te Welt wunder.
Nein, es waren sicher keine Drogen, vielleicht eine Art Holoprojektion oder im Schlimmsten Falle... sogar echt? Lemaya verstand das alles nicht wirklich, sie hob den Kopf und sah den Priester immer irritierter werden an...
"Was... wer... wieso...?" platzte es unzusammenhängend aus ihr heraus und sie legte sich selbst die Hand an den Kopf wie um zu fühlen ob sie Fieber hatte. Das alles war einfach viel zu wirr um real zu sein... vielleicht ein Traum?
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Ein Schwarzer als Hohepriester, na, wenn das mal nicht eine Lachnummer war. Eigentlich hätte er gerne seinen Unwillen darüber kundgetan und innerlich rang Ryk stark mit der eigenen Disziplin. Wie gern hätte er diesem N****er diesen Stab mit dieser seltsam leuchtenden Kugel in den allerwertesten gesteckt. Doch, wie gesagt, er hielt sich zurück.
Nicht anders verhielt es sich anfangs mit den Worten des Mannes. "Die Prophezeiung hat sich erfüllt. Er ist gekommen, um uns, bei unserem Kampf, beizustehen! Die Dämonen werden sich nicht mit unserem Lord messen können! Bloodfish wird sie für uns besiegen, zum Ruhme von Cape Town!" Cape Town. Dies war eine Beleidigung von SEINEM Cape Town, denn diese heruntergekommene Siedlung hatte den Namen gar nicht verdient, den es trug. "Wir haben in den letzten Jahren die Stadt beinahe vergrößert, Lord Bloodfish. Die Häuser werden bald alle fertig gestellt." Wut kochte in ihm, und doch auch diese Neugierde. Allerdings kamen Ryk sogleich Zweifel, ob die Bewohner dieses Kaffs wirklich in der Lage gewesen wären, seine Fragen beantworten zu können. Also schwieg er und folgte ihm.
"Wie Ihr wißt, Lord Bloodfish, werden wir seit langem von Dämonen belagert und angegriffen. Nur selten töten sie mehr als zwei von uns, doch das ist trotzdem noch zu viel. Ihr seid nun hier, um uns zu befreien und die Dämonen zu vernichten!" Der Mann sprach während sie durch die Strasse gingen, und obwohl Ryk den Worten des Mannes folgen wollte, war er fasziniert. Nicht fasziniert, von der Ärmlichkeit der Stadt oder der Dreistigkeit, dass ein Schwarzer hier sowas wie der Oberchef zu sein schien. Nein, dieses Licht auf dem Stab. Diese Kugel... er verspürte eine gewisse Anziehungskraft.
Erst als der Priester einen jungen Weißen zügelte, ihm seinen Stab auf die Schulter schlug, ließ Ryk von dem Licht ab und ein wildes Funkeln machte sich in seinen Augen breit. Noch während der Priester den jungen Mann wieder in die Knie drückte, griff Ryk den Arm des Priesters und drückte fest, fast schon zu fest zu. „Auch wenn er jung ist, habt ihr kein Recht, ihn zu maßregeln!“ , erklärte Ryk barsch und löste dann seinen Griff. „Dieses Recht obliegt einzig mir...!“ Es war keine Bitteoder gar ein Vorschalg. Es war ein Befehl. Er konnte es nicht ertragen, dass ein Schwarzer einen der seinen, der Weißen befehligte. Und nun, da er wohl eine Art Gottheit oder sowas war, zumindest in den Augen der Menschen hier, würde er es zu verhindern wissen.
Er blickte den jungen weißen Mann feste an, versuchte sich, sein Gesicht einzuprägen und insgeheim begann er sogleich, Pläne zu schmieden. Doch vorerst würde er die etablierte Hierarchie nicht verwerfen... und so wandte er sich ab und dem Priester erneut zu.
"Dies hier wird euer sein, wenn ihr unsere Not tilgt!", erklärte der Priester nach einem Moment und deutete auf den Stab. Ryks Augen leuchteten, doch dieses Mal vor gespannter Erwartungen. „Es ehrt euch, mir solch ein Geschenk anzubieten. Ich werde euch helfen. Und ich werde diese Stadt zu der meinen machen. Ihr werdet die Zentrale sein, in der ich ruhen und entscheiden werde. Und ein jeder, der sich mir anschließt, wird belohnt werden, während jene, die sich mir in den Weg zu stellen wagen, diesen Fehler bitter bereuen werden.“ Seine Stimme war gedämpft und primär sprach er zum Priester. Doch es war laut genug, dass die umstehenden Menschen ebenfalls seine Worte hören konnten.
Ryk war entschlossen, seine Rolle zunächst wahr zu nehmen. Er würde alles tun, um Cape Town wieder so zu errichten, wie er es kannte. Und dazu würde er auch die Bürger brauchen... leider auch die Schwarzen... zumindest vorerst...
Er wandte sich wieder der Strasse und den Häusern zu. „Wo war der letzte Angriff dieser Dämonen? Und vor allem, wo kann ich mich ‚vorbereiten’? Gibt es ein Haus, welches meinen Namen trägt?“ Dass er so direkt fragte und solch seltsame Worte benutzte, verwunderte ihn etwas, doch irgendwie schien es wohl auch angebracht zu sein. Erwartungsvoll blickte er zu dem Priester.
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Sowohl freudige Wärme beim Anblick der vertrauten Stadt als auch stechende Enttäuschung, sie so verändert vorzufinden, rangen in Marcos Innerem miteinander als er auf Madrid herab sah. Instinktiv tastete sein Geist nach den Ereignissen die sich zugetragen hatten, seit der Neujahrsnacht, die ihm so präsent war, als sie sie gestern gewesen, wenngleich sein Verstand ihm klarmachte, dass weitaus mehr Zeit vergangen war. Im Tempel hatte er die Erfahrung gemacht, wie sich ihm Vergangenes präsentierte, wenn er es anforderte, eben dies versuchte er nun auch, denn das Schicksal seiner Heimat interessierte ihn brennend, ebenso, wie es ihn geradezu danach verzehrte, rasch hinab zu steigen und sie zu betreten.
Doch plötzlich spürte er das andere, das noch größer war. Er wandt sich um, sah den Flughafen, von welchem ein unterschwelliger Ruf auszugehen schien und er nahm wahr, wie insbesondere Scritos Präsenz in ihm diesem Ruf folge leisten wollte. Gerade wollte er sich auf den Weg machen, da hörte er die Stimme und sah die kleine Elfe, welche flink an seinem Ohr entlang schwirrte und einen Moment sah er das Wesen verdutzt an. Marcos hatte sich als Junge sooft Geschichten mit solchen und ähnlichen Fabelgestalten ausgedacht, sie waren seiner Fantasie mit unglaublicher Leichtigkeit entsprungen und nicht selten hätte er sich gewünscht, seine Ideen könnten zum Leben erwachen - und nun sah er sich dieser kleinen Fee gegenüber, die Erfüllung eines Kinderwunsches, den er eigentlich schon lange vergessen hatte.
Mit einem schnellte seine Hand hervor und er fing das zierliche Geschöpf in der hohlen Hand ohne es aber zu verletzen. Er war von seiner eigenen Behendigkeit überrascht und ebensosehr wunderte er sich, was ihn überhaupt dazu getrieben hatte. Offenbar waren es die Aspekte seiner anderen Persönlichkeit, die seine Instinkte antrieben.
"Ein Artefakt, das mein ist? Führe mich dorthin!" Mit diesen Worten öffnete er die Hand wieder und wartete darauf, dass die Fee seiner Anweisung Folge leisten würde.
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Deidra lächelte. Sie mochte Labyrinthe... in Irland war sie ständig durch diese gelaufen und kannte das gängige Schema. Immer die Hand an der rechten Hand, so findest du den Mittelpunkt... Aber in diesem Fall war es nicht so. Dennoch, sie kannte den Weg und sie machte sich ohne zu zögern auf den Weg.
Obwohl sie den Weg auch im Schlaf hätte finden können, das Licht zog sie magisch an, hielt sie dennoch alle Sinne geschärft.
Dies alles erinnerte sie an die alten Kulturen. Und was lag da näher, als Fallen in einem Labyrinth?
Ihre Schritte waren schnell und zügig... sie konnte es nicht erwarten... Deidra war zu langsam, ein Leuchten, Scorpio bannte sich nun ihren Weg durch das Labyrinth...
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Shane:
Der Schamane, wie Shadow richtig bemerkt hatte, sah nicht auf, blickte nur stur auf das Feuer. Er griff nach etwas Sand und warf es in die Flammen, die daraufhin hoch stiegen, viel höher, als sie sollten. "Du kanntest dieses Land einst als... 'Amerika'... Indianerland... Unser Land, vor vielen, vielen Jahren." Der Schamane erhob seinen Kopf, Shadow fühlte eine Verbundenheit mit ihm, er sah aus, wie sein Vater - oder dessen Vater. "Du bist neu in dieser Welt, Shadow." Er erhob sich und deutete auf sein Zelt. "Ja, ich habe etwas, daß dir gehört, junger Nocturne, doch du wirst es nicht einfach so bekommen. Du weißt nur wenig, über diese Welt, doch es gibt etwas, daß du lernen musst." Er ging direkt auf die Flammen zu, hielt seinen Arm hinein. "In dieser Welt ist nichts, wie es den Anschein hat, du kannst hier vieles, was niemand anderer jemals konnte. Nicht einmal die alten Schamanen waren dessen mächtig, doch nun..." Er machte zwei Schritte vom Feuer weg, zog den Arm zurück, der zu brennen schien. "Das ist nun egal. Ich habe einen Kristall, der dir Macht geben wird. Er ist jedoch noch nicht für dich erreichbar, du musst dich einer Prüfung unterziehen. Ich rate dir, sei bereit!" Er trat direkt in das Feuer. Dort schien er sich in die Höhe zu erheben, vom Feuer hoch getragen, bis er zwei Meter über dem Boden war. Sein Körper begann komplett zu brennen, dann sprang er aus dem Feuer hervor, sein gesamter Körper stand in Flammen. "Kämpfe, Nocturne Shadow! Beweise mir, daß du die Macht verdienst, die dir bestimmt ist!" Mit diesen Worten streckte er beide Arme nach vorne aus und schleuderte einen Feuerball auf Shadow zu.
Felicat:
Rabe bemerkte das Wesen wieder, erkannte nun deutlich den Nocturne, der sich ihr gegenüberstellte. Noch bevor sie richtig in der Luft war, kam ihr Gegner auf dem Boden an, stieß sich mit beiden Beinen ab und stürzte horizontal auf sie zu, als sie sich gerade in die Lüfte erhoben hatte. Scheinbar war ihr Gegner ein wahrer Meister der Flugkünste.
Als dieser an ihr vorbei raste, konnte er nur mit Mühe seine Flugbahn ändern, um nicht gegen eine Mauer zu rasen, stieg wieder hoch, schlug mit den Flügeln.
Direkt gegenüber von Rabe, auf gleicher Höhe, bewegte er sich. Ein Wesen, Humanoid, Männlicher Körper, rote, weite Hose, dunkelgelbe Schärpe, nackter Oberkörper ziemlich muskulös und doch grazil, wie zum fliegen gemacht, Krallen an den bloßfüßigen Zehen und auch die Finger waren Krallen. Die Flügel bestanden aus einer Art rotbraunen Federn. Das markanteste Unterscheidungsmerkmal jedoch war der Kopf, der dem eines Falken glich. Gebogener Schnabel, Augen seitlich vom Kopf, nicht vorne, wie bei Menschen.
Die beiden schienen in der Luft zu stehen, so gleichmässig bewegten sich Rabe und ihr Gegnüber, der sie aus einem Auge anstarrte. "Man nennt mich Garuda - den Windgeist. Ich fordere dich zum Kampf, Nocturne!"
Er stieß sich mit seinen Flügeln weit ab, machte einen rückwärtigen Looping und zischte wieder wie ein Pfeil auf sie zu.
Sphinx:
Der Diener sah Lemaya mit fast schon traurigen Augen an. "Nein, Gebieter, kein Traum... die harte, dunkle Realiät. Ich muss Euch zur Eile ermahnen, Ihr seid spät." Die 12 weiteren Diener öffneten nun die Tore für sie. "Schreitet hinaus, aus dem Tempel, in die für Euch neue Welt hinaus, zum Wohle von Euch und Ruhm und Ehre, Nocturne Zandess! Ihr seid auserkoren!" Alle dreizehn gingen in die Knie und verneigten sich. "Wollt Ihr noch etwas wissen, Gebieter? Sonst habe ich noch eine Warnung für Euch. Die Menschen hier, in Eurer Nähe, haben Angst vor den Nocturne, große Angst. Diese geht soweit, daß sie Euch nicht anbeten werden, sondern Euch vielleicht sogar angreifen. Natürlich sind sie keine Bedrohung für Euch, aber ich wollte Euch noch darauf hinweisen, Gebieter."
Das mächtige Tor war nun offen, ein heller Lichtblitz glitt in das Innere des Tempels, wie eine Pforte aus Licht.
Syllix:
Ein Schmerzenslaut entkam dem Priester, als Ryk dessen Arm packte. Blanke Angst stand in dessen Gesicht geschrieben. "Aber Lord Bloodfish... Er missachtet Euch!" Dann faßte er sich wieder. "Wie Ihr wünscht, mein Lord."
Als Ryk davon sprach, die Stadt zu seiner Zentrale zu machen jubelten die Leute um ihn herum laut auf und begannen leise Choräle anzustimmen, um ihn zu ehren. Der Priester brachte Stille in das Szenario, als er sich wieder an Ryk wandte. "Der letzte Angriff war, wie immer, in der Mitte der Nacht. Eine Stunde lang dauern ihre Angriffe, wie jeden zu fast jedem Zyklus. Doch in der letzten Nacht wurden wir verschont, wie einmal im Monat." Er senkte sein Haupt, deutete dann in Richtung des Meeres. "Wir vermuten, daß die Dämonen auf der Insel leben und nur zu ihren Morden zu uns kommen, doch niemand weiß das wirklich, Lord Bloodfish." Dann fügte er mehr für die Personen rundherum, als für Ryk hinzu. "Aber nun ist unsere Erlösung nahe! Wir bereiten ein Opfer vor, um die Gunst der Nacht zu sichern!" Mit diesen Worten wurden zwei Kreuze aufgestellt, an denen jeweils ein weißer, junger Knabe, vielleicht 14 Jahre hängte. "Wir opfern sie, Euch zu ehren, Lord Bloodfish!" Ein paar Männer bewegten sich mit Fackeln auf die Kreuze zu. "Nach der Opfer Zeremonie werden wir Euch Euer Lager zeigen."
Foxx:
Die Fee versuchte sich zu befreien, doch gab das nach dem ersten Fehlschlag sofort wieder auf. Dann bring mich hin, Nocturne! hörte Marcos wieder in seinem Kopf.
Als sie den Flughafen erreicht hatten - sie benötigten knapp 13 Minuten für diesen Weg - konnte Marcos ein paar Wracks erkennen, als auch eine noch scheinbar intakte Maschine. Dahinter befand sich eine, die zwar in Ordnung schien, aber doch defekt. Keine Rollen, ein Flügel war abgebrochen, doch sonst noch in Ordnung. Dieses Stück Die Fee deutete auf eben dieses Flugzeug, das auf dem Heckruder ein rotes Wesen aufgemalt hatte - viel war nicht zu erkennen, weil das Heckruder ebenfalls zur Hälfte fehlte.
Steig ein und such die Reihe, die nur die Nocturne finden können. raunte ihm die Fee noch zu, dann war sie still.
Felina Noctis:
Ohne Probleme kam Scorpio ins Zentrum des Labyrinths. Zwar wußte sie, daß es hier Fallen geben würde, aber auch Umwege darum herum. So wählte sie einen sicheren Weg. Im Zentrum des Labyrinths befand sich ein großer Sockel, ein Podest, auf dem das leuchtende Artefakt lag - eine Kugel, etwa Faustgroß, in der sich schwammige Bilder zeigten, nichts erkennbares auf die Distanz.
Scorpio spürte jeden Winkel in diesem Tempel, so bemerkte sie auch, daß sie hier nicht alleine war. Sie konnte nicht erfühlen, wer oder was da war, auch nicht, wo genau, aber da war jemand! Kein Nocturne, aber ebenfalls ein starkes Wesen. Etwas in ihr bekam Angst, wollte fliehen, etwas anderes in ihr war neugierig und wollte kämpfen.
Der Sockel vor ihr senkte sich ab, daß das Artefakt nun direkt auf Hüfthöhe zu ihr lag. Je näher sie kam, desto klarer konnte sie die Bilder sehen und sie hörte etwas... ganz leise zunächst, dann lauter, als sie näher trat.
Kampf... Auserwählte... Sieben... Gefahr... der Magus... Die Allmacht... Anfang... Ende..., dann sah sie ein klares Bild vor sich... ein weit geöffnetes Maul, mit rasiermesserscharfen Zähnen, die wie Dolche aussahen. Nocturnal Animal... TOD
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Scorpio streckte die schwarze Hand nach der Kugel aus, strich sanft darüber und schloss die Augen. Sie nahm alles in sich auf, die Worte hallten in ihrem Kopf und ihrem Bewusstsein wieder Kampf... Ja, sie würde kämpfen, wenn es dazu kommen sollte. Sie sehnte sich nach der Kraft, denn sie war die Auserwählte... Keiner konnte ihr das Wasser reichen, keiner konnte sie besiegen, denn sie war eine der Sieben.... Ja, sieben Auserwählte gab es, nur diese konnten ihr gefährlich werden, denn alle anderen wären für sie kaum eine Gefahr... Doch diese Sieben waren ihr gleichgestellt, das spürte sie... Der Magus... was war das? Sie wusste es nicht, hatte das Wort nie zuvor vernommen, doch sie spürte, dass er eine entscheidende Rolle spielen würde. Er würde noch wichtig werden, auf ihrem Weg... Ihr Ziel war die Allmacht... sie würde sie erlangen und die Welt unterwerfen. Sie würde eine Göttin werden, stolz und streng, die Welt wäre ihre Welt... Das war erst der Anfang... Ihr Tag würde kommen... sie würde die Macht an sich reißen, die anderen vernichten, bis nur noch sie übrig war. Das war das Ende... all jener, die sich ihr in den Weg stellten. Das Ende der bekannten Welt... Das Bild ihres Gegner leuchtete in ihrem Bewusstsein auf. Sie sah ihn und wusste, ihre Aufgabe war es zunächst ihn zu besiegen... Nocturnal Animal... Ich bin Nocturne Scorpio... dein TOD! Bei diesem letzten Gedanken griff sie nach der Kugel und zerquetschte sie mit der Hand an ihrer Brust, als wolle sie das Licht in sich aufnehmen. Sie war bereit! Ihre Augen blickten eiskalt in die Finsternis des Labyrinths. Sie wartete...
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Rabe taumelte ungeschickt zur Seite als Garuda an ihr vorbeischoß. Zu ihrem Glück mußte er sich erstmal um sich selbst kümmern. Das verschaffte ihr Zeit, sich in der Luft zu stabilisieren. Dabei musterte sie ihr Gegenüber neugierig.
"Garuda also. Ich bin Rabe. Soetwas wie Akklimatisierung gibts ihr wohl nicht," erwiderte die Nocturne nüchtern.
"Wenn du kämpfen willst, schön. Bringen wir es hinter uns."
Sie hatte zuerst überlegt, die Herausforderung abzulehnen, aber ihr war schnell klar geworden, daß das nutzlos war. Ihr Gegner würde kämpfen, egal ob sie wollte oder nicht.
Was jetzt? Sie sah sich vorsichtig um, in der Hoffnung, ihr Gegner würde es nicht bemerken. Vielleicht gab es hier etwas, was sie zu ihrem Vorteil nutzen konnte.
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Noch immer ein wenig irritiert erhob sich die gebürtige Griechin und betrachtete ihre Hände. Sollte es wirklich kein Traum sein? Sollte es wirklich real sein? Fakten, Daten...
Kurz rieb Lemaya sich die Schläfe, das alles war ihr suspekt, aber wenigstens lies man sie gehen...
Langsam trat sie auf die Pforte aus Licht zu, and sich noch einmal um jedoch bevor sie die Halle verlies.
"Wozu bin ich erwacht? Was ist meine Aufgabe... mein Zweck?" hakte sie kalt und nüchtern nach, doch in ihren Augen flammte n noch immer tausende von fragen.
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Ohne weiter auf das kleine Wesen zu achten, schritt Marcos auf das Flugzeug zu. Kritisch zog er die Stirn kraus, hinter welche seine Gedanken nur so rasten, als Befremdung und Irritation mit freudiger Erwartung und einem unheimlichen Gefühl der Vertrautheit rangen.
Während er das Wrack betrat, ging eine Veränderung mit Marcos vor. Langsam und Stück für Stück begannen seine Haare und seine Fingerspitzen in ein chromiges Schwarz-Weiß überzugehen, welches sich dann immer schneller ausbreitete und so die komplette Erscheinung des Spaniers entfärbte. Fast im selben Augenblick begannen Schriftzüge und Symbole in leuchtendem Orange und Gelb auf seiner Haut zu erscheinen und wieder zu verblassen, darunter auch der Name des Flughafens sowie der Typ des Flugzeuges, welches er gerade betrat, aber auch eine Vielzahl anderer Zeichen, deren Bezug zur Situation weniger deutlich, wenn überhaupt vorhanden war.
Scrito betrat die Kabine und ließ seinen Blick schweifen, während er mit seinem anderen Sinn die Geschichte dieses Ortes abrief.
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Die Reaktion des Priesters ließ Ryk kalt, und es war gut, dass der schwarze Mann nun keine Diskussion vom Zaun brechen wollte. Zugleich wurde ihm durch sein Verhalten, die angsterfüllten Augen bewusst, dass sie ihn ehrten und fürchteten. Seine Worte schienen einem Gesetz gleich, und seine Entscheidung, so unverständlich sie für diese primitiven Geschöpfe sein mochten, seine Entscheidungen waren unumstösslich und vor allem auch nicht zu hinterfragen.
Es tat ihm gut. Diese Position, sie war stets das, was er und seine Kameraden angestrebt hatten. Die unumschränkte Macht, um über Wohl und Gedeih der Untermenschen zu entscheiden. Und er würde entscheiden, ganz wie es sein Weltbild verlangte.
Seine Entscheidung, diesen Ort als den seinigen zu benennen, stieß auf große Freude und rasch war ihm klar, dass er hier wohl kaum einen Feind finden würde. Hier würde sich niemand gegen ihn stellen, seine Herrschaft in Frage stellen.
Doch Herrschaft, um die es sich scheinbar nun handelte, brachte auch Verpflichtungen mit sich und rasch wurde Ryk damit konfrontiert. "Der letzte Angriff war, wie immer, in der Mitte der Nacht. Eine Stunde lang dauern ihre Angriffe, wie jeden zu fast jedem Zyklus. Doch in der letzten Nacht wurden wir verschont, wie einmal im Monat." Die Ausführungen des Priesters stimmten Ryk schon deutlich weniger positiv, wenn gleich ihm eine Frage auf den Lippen brannte. Wieso gab es eine Nacht im Monat Ruhe? Doch ehe er darauf eingehen konnte und wollte, benannte der Priester den vermuteten Unterschlupf des Feindes: "Wir vermuten, daß die Dämonen auf der Insel leben und nur zu ihren Morden zu uns kommen, doch niemand weiß das wirklich, Lord Bloodfish."
Insel. Unweigerlich wandte sich Ryk um, und suchte die Insel mit seinen Augen. Doch bevor er die Insel selber finden konnte, bewunderte er das Meer, welche in seiner Wildheit immer und immer wieder gegen die Brandung anrannte. Es war so majestätisch, und es war sein Reich. Irgendwie spürte er dies in sich. Es war vertraut, vertrauter als früher. Er seufzte innerlich und rollte leicht mit den Augen. Früher... so lange war das doch gar nicht her gewesen! Er klang schon wie sein Großvater. Erst bei diesem Gedanken drängte sich sein Gewissen in den Vordergrund. Was war mit seiner Familie? Bisher hatte er kaum darüber nachgedacht.
Umso erleichterter nahm er die kurze Ansprache des Priesters wahr, da sie ihn aus seinen Gedanken riss. "Aber nun ist unsere Erlösung nahe! Wir bereiten ein Opfer vor, um die Gunst der Nacht zu sichern!" Ryk erwartete ein Fest, eine Feier mit Speis und Trank. Vielleicht auch noch leichtbekleidete Frauenkörper, die sich erotisch zu rhytmischen Trommeln und Gesang bewegen würden. Doch sein Erstaunen über das wirkliche Opfer oder vielmehr die Opfer wich sogleich dem blanken Zorn. "Wir opfern sie, Euch zu ehren, Lord Bloodfish!", blökte der Priester feierlich und Ryks Blick war auf die zwei weißen Knaben geheftet, die jeweils an einem Kreuz prangten. Aus dem Augenwinkel erkannte er die Männer, welche sich mit Fackeln aufmachten, den beiden Körpern das Leben zu rauben. Auch wenn der Priester noch weiter redete, war Ryks Aufmerksamkeit längst nicht mehr bei diesem.
Der Zorn in ihm wuchs und er spürte, wie etwas in ihm sich regte, sich aufdrängte, um Freilassung forderte. Und zu sehr voll des Wutes ergab er sich, und ließ seinem neuen Alter-Ego freien Lauf.
Zunächst unmerklich, dann immer deutlicher verschob sich seine Erscheinung. Die Haare wurden heller, der Teint dunkler, und auch die Kleidung hellte auf, wuchs. Binnen weniger Augenblicke wurde so aus Ryk Bloodfish, der Nocturne erschien. Mit kaltem Blick mustert dieser nun seine Umgebung. Erst als er die Kreuze erblickt blickt er den Priester finster an. „Ihr werdet diese meine Geschöpfe nicht dem Feuer einhergeben. Das Feuer ist mein Feind, und diese Knaben sind meinem Antlitz gleich. Wenn ihr mir ein Opfer darreichen wollt, dann ...“ Seine Augen suchten in der Menge und hefteten sich an einem farbigen Jungen fest. „... will ich diesen Jungen dort.“ Es war keine Bitte, sondern ein Befehl und langsam wendete sich Bloodfish zum Meer hin. „Und ich bin ein Teil des Meeres. Von daher sollen zukünftig Opfer nur dem Meer und nicht den Flammen dargereicht werden.“
Es war nicht nur sein entschlossener Wille, keine Mitglieder seiner Rasse unter seiner Herrschaft unnötig zu töten. Es war auch ein Test, zu sehen, wie weit er die bisherigen Regeln verändern konnte. Seine nun noch erhabenere Ausstrahlung und der weiße Anzug ließen Bloodfish so unwirklich erscheinen, so fremd jeder Gestalt um ihn herum.
Entschlossen harrte Bloodfish der Reaktionen des Priesters und der Menschen um ihn herum.
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Felina Noctis:
Als Scorpio die Kugel zerdrückte und in sich aufnahm, fühlte sie, daß sie mächtiger wurde. Sie fühlte sich, wie wenn sie aus einem Schlaf erwacht wäre. Sie fühlte Kraft... Mehr Kraft, als noch vor wenigen Minuten. Auch neue Gedanken überkamen sie, nicht nur das, was sie bisher gesehen hatte... sondern vielmehr Visionen von Orten dieser Welt... von Orten, Personen... Nocturnes. Scorpio fühlte, daß sie gebraucht wurde... doch von wem oder wo, war ihr unklar.
Sie bekam nun mit, daß sie im Labyrinth nicht alleine war. Sie könnte es durchsuchen, vielleicht erhielt sie neue Hinweise? Das wäre eine gute Idee, aber vielleicht sollte sie auch aus dem Tempel verschwinden und sofort andere Wesen suchen? Sie sah ganz klar einen Namen vor sich: Donnstrava!
Felicat:
Garuda zischte knapp unter Rabe hindurch, wendete und lächelte sichtlich, als Rabe zu ihm sprach. "Akklimatisierung? Wozu? Hast du keine Instinkte, kleiner, schwacher Rabe?" Er sah die leuchtende Kugel in ihrem Dekolltee, dann lachte er. "Ja, du hast keine Instinkte und weniger Macht, als ich!" Er lachte laut, dann spreizte er seine Flügel hoch in die Lüfte und stand in der Luft. "Du wirst mich nicht besiegen können, mit deiner geringen Macht! Aber..." Seine Augen begannen zu leuchten, als seine Flügel kraftvoll zu schwingen begannen und Rabe eine Druckwelle von Luft entgegen kam, die sie drohte, aus der Balance zu werfen. "Kämpfe, schwacher Rabe!" knurrte Garuda und begab sich wieder in den Sturzflug, auf Rabe zu, zielte mit seinem Schnabel auf ihr Herz...
Sphinx:
"Ihr seid erwacht, um die Welt zu beherrschen, zu retten oder zerstören." Der Diener sah Lemaya an. "Die Nocturne sollen kämpfen, um die besten und stärksten unter sich auszumachen. Mehr wissen wir nicht, Gebieterin. Die Zeit drängt..."
Lemaya konnte hören, wie eine große Meute, aufgebrachter Menschen vor dem Tempel standen. "Verzeiht, Herrin... Aber die Menschen hier, fürchten euch... und anders, als die meisten, haben sie keine Angst vor den Nocturne. Sie würden euch töten, wenn sie euch in die Hände bekommen würden, und ihr sie nicht zuvor tötet. Den Tempel können sie nicht betreten, aber wenn ihr ihn nicht verlaßt, werdet ihr niemals die Fähigkeiten erwerben, um die Welt zu beherrschen..."
Foxx:
Scrito erkannte in dem Flugzeug, daß die Passagierkabine fast in einwandfreiem Zustand war. Nur wenige Sitze waren zerstört, er konnte sehen, daß sogar noch die Kennzeichnung der Reihen leserlich war... 10... 11... 12... 13... 14... 13? Seit wann gab es eine 13. Reihe in einem Flugzeug? Irgendetwas lag genau in der Reihe 13, das einen hellen Schein abgab. Bevor er in die Nocturne Gestalt wechselte, hatte er nichts davon wahrgenommen... Scrito konnte die Vergangenheit dieses Flugzeuges lesen, wie ein Buch. Es schein das letzte gewesen zu sein, daß an diesem Flughafen zur Landung ansetzte, bevor die Welt unterging. Noch während der Landung war die Welt dem Untergang geweiht, daher die Zerstörungen aber auch die Erhaltung. Das kleine Wesen surrte neben ihm in der Luft. "Zufall oder Wissen, Nocturne?" Es war leicht beleidigt, daß Scrito ihr Rätsel so einfach gelöst hatte... Die Reihe, die nur die Nocturne sehen können... Reihe 13... Es flog aus dem Flugzeug hinaus und verschwand. Scrito hatte jedoch eine Vision...
Kampf... Auserwählte... Sieben... Gefahr... der Magus... Die Allmacht... Anfang... Ende..., dann sah sie ein klares Bild vor sich... ein weit geöffnetes Maul, mit rasiermesserscharfen Zähnen, die wie Dolche aussahen. Nocturnal Animal... TOD
Syllix:
Die Männer und Frauen sahen Ryks Wandlung zu Bloodfish voll Begeisterung und doch auch Angst. Sie verstummten, vor allem, als er sprach. Blankes entsetzen stand dem Jungen, den Bloodfish als sein Opfer auserkoren hatte, ins Gesicht geschrieben. Der Priester versuchte seine Fassung zu wahren, dann nickte er nur. "Wie Ihr wünscht, Lord Bloodfish!" Dann sprach er zu allen "Ihr habt es gehört... Weg mit dem Feuer!" Leise sprach er dann zu Bloodfish. "Deshalb hat es so lange gedauert, bis Ihr uns erhört habt, mein Lord... Ihr braucht Wasser, als Opfermedium!"
Zwei Männer schnitten die beiden Jungen los, banden dann den von Bloodfish auserkorenen an eines der Kreuze. Dessen Vater wollte protestieren, doch dessen Mutter hielt ihn zurück. Er wandte nur sein Gesicht ab, als sie den Knaben, mitsamt des Kreuzes in die Fluten warfen und dieser dort versank...
Der Priester sah dann Bloodfish wieder an und sprach laut, für alle hörbar. "Das Opfer wurde angenommen! Heute Nacht wird unser Lord Bloodfish die Dämonen angreifen und vernichten!" Er hielt den Stab, mit der leuchtenden Spitze in die Höhe. "Zum Ruhme von Cape Town und Lord Bloodfish!"
Die Nacht war dunkel, der Mond gerade erst sichtbar, nach dem Neumond, der Übergang von Tag zu Nacht, war von einer zur anderen Minute vollzogen. "Heute Nacht... Lord Bloodfish..." Alle knieten nieder, außer dem Preister. "Nun, mein Lord... Wir erwarten Eure siegreiche Rückkehr!"
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Rabe gab keine Antwort. Es wäre dumm, auf Garudas Provokationen reinzufallen. Sie brauchte einen klaren Kopf. Auch sie begann, ihre Schwingen stärker zu schlagen, um das Gleichgewicht zu halten. Als er aber auf sie zustürzte, setzte sie instinktiv mit dem Flügelschlagen aus, stürzte unter seinem Angriff weg und fing sich mühevoll in der Luft auf bevor sie zu Boden fiel. Was nun?
Erneut sah sie sich nach etwas um, daß ihr helfen könnte.
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Innerlich triumphierte Bloodfish aka Ryk. Er genoss es, wie die Menschen um ihn herum seinen Willen ausführten. Bei einigen bemerkte er Unbehagen, und doch taten sie, wie er befahl. Als der von ihm auserwählte Junge ins Meer geworfen wurde, verspürte er eine gewisse Genugtuung. Zwar war ihm klar, dass er nicht alle Schwarze beseitigen können würde, doch ein Schwarzer weniger war ein guter Schwarzer.
"Deshalb hat es so lange gedauert, bis Ihr uns erhört habt, mein Lord... Ihr braucht Wasser, als Opfermedium!" Der Kommentar des Priesters erleichterte Bloodfish zudem. Es machte es ihm einfach, seine Sonderwünsche, die für die Einheimischen offensichtlich auch irritierend waren zu erklären. Er würde sich merken, dass die Menschen hier einfältig waren, und unwissend. Gut, er war nicht minder unwissend, aber er schien eine gewisse Macht inne zu haben und sein Status war höher als der aller anderen hier. Sie würden noch so manche Überraschung widerfahren dürfen. Soviel stand fest.
Die nach dem Opfer folgende Ausrufung durch den Priester stieß auf Wohlgefallen. Jedoch zeigte dies zugleich, dass der Priester sehr einflussreich war und scheinbar glaubte, den Willen von Ryk zu kennen. Ryk deutete ein wohlgefallendes Nicken an.
"Heute Nacht... Lord Bloodfish... Nun, mein Lord... Wir erwarten Eure siegreiche Rückkehr!" Es war erstaunlich schnell Nacht geworden und Ryk sah auf eine ihm nun zukniende Menge hinab. Die rasche Einkehr der Nacht verwunderte ihn eigentlich nicht, denn hier war irgendwie nichts logisch oder gar so, wie er es von seiner Welt her kannte. Dennoch verspürte er nun ein mulmiges Gefühl.
Wie gerne hätte er nun erst einmal die Umgebung inspiziert. Wie wichtig wäre es gewesen, seine eigenen „göttlichen“ Mächte auszutesten. Doch das Schicksal sah es wohl anders. Er würde seine neuen Talente sogleich im Kampf entdecken, erlernen und einsetzen müssen. Der Gedanke wollte ihm einfach nicht gefallen, doch die zahlreichen Gestalten zu seinen Füssen würden solche Bedenken nicht verstehen. Sie nannten ihn einen Lord!
Ohne ein weiteres Wort zu sagen, wandte sich Bloodfish um und ging ruhigen stolzen Schrittes auf das Meer zu. Eine Insel war sein Ziel, und er würde dort auf unbekannte Gegner treffen. Er wusste weder, wie viele es waren, noch welche Kräfte ihnen eigen sind.
Langsam setzte er seinen Weg fort, unbeirrt von den Wellen, welche ihm zunächst die Füsse umspülten. Nach und nach verschwand sein Körper in den anbrandenden Fluten. Erst als er komplett unter Wasser war, registrierte Ryk überrascht, dass er ohne Scheu einfach ins Meer gestiegen war. Er meinte nun, ertrinken zu müssen, und obwohl er das Meer liebte, würde er dies nicht wollen. Doch dem war nicht so. Er spürte, wie Luft in seine Lungen trat. Tief sog er die Luft ein, und wunderte sich. Erst als er seine Finger an den Hals führte, wurden ihm die Kiemen gewahr, welche sich kaum sichtbar dort verborgen hielten.
Glück überkam ihm, denn schon immer wollte Ryk einem Fisch gleich durch die Meere ziehen, ohne je die Furcht des Ertrinkens erleiden zu müssen.
Nachdem er sich an diese neue Situation gewöhnt hatte, begann er auf die Insel zu zu schwimmen. Sein Puls blieb ruhig, denn diese Welt unter Wasser, sie beruhigte ihn, gab ihn Kraft und Stärke. Schneller als er es je erwartet hätte, erreichte er die Insel. Vorsichtig und aufmerksam entstieg er dem Meer, stets ausschauend, wo der Feind sein könnte.
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Sie sah ganz klar einen Namen vor sich: Donnstrava! Doch was war das für ein Name? Zu welcher Art Wesen gehörte er oder war es vielleicht der Name einer Stätte? Sie hatte dieses Wort nie gehört und dennoch lastete es bedeutungsschwer auf ihr. Vielleicht war es der Namen des Wesens, welches in diesem Labyrinth auf sie gewartete hatte. Oder versucht hatte, die Macht vor ihr zu absorbieren? Scorpio legte den Kopf in den Nacken und spürte, wie ihre neuen Kräfte sie heiß durchflossen... Sollte der andere nur kommen, sie hatte keine Angst. In diesem Moment fühlte sie sich unbesiegbar.
Doch war sie nicht leichtsinnig, sondern drehte ihren Kopf nach allen Seiten um das andere Wesen zu erspähen. Ein weiterer Nocturne? Hoffentlich! Es war Zeit, diese neue Energie an jemandem zu testen! Blutdurst keimte im inneren ihres Herzens auf, sie wollte es finden, töten, vernichten...
Erschrocken riss Deidra die Augen auf und sah sich um. Sie hatte alles mitbekommen, was mit Scorpio geschehen war. Sie war eins mit Scorpio. Doch als diese ihre mordlüsternen Gedanken genoss, schrie die junge Irin innerlich laut auf und sträubte sich mit aller Macht dagegen. Nun stand sie in diesem Labyrinth, ein Mensch, schwach, hilflos, allein... Sie hatte Scorpio zurückgedrängt, damit diese nicht losziehen und töten konnte, wie es ihr beliebte. Deidra liebte das Leben, die Natur. Sie scheute Kampf und Zerstörung... Doch noch während sie so dastand und auf das Podest vor ihr blickte wurde ihr klar, dass sie Konflikten nicht aus dem Weg gehen konnte. Es gab unzählige Nocturnes, so zumindest erschien es ihr... Wenn nur ein Teil von ihnen so blutrunstig waren wie ihr Nocturne... Und wohlmöglich war einer dieser Nocturnes hier, in diesem Moment, ganz nahe, bereit sie anzufallen und zu vernichten...
"Nicht wenn ich schneller bin!" Scorpio hatte die Zweifel genutzt und war zurückgekehrt. Nun machte sie sich auf den Weg aus dem Labyrinth. Aber sie ging nicht zielstrebig den schnellsten Pfad entlang, sondern besah sich jede dunkle Ecke, folgte Irrläufern, obwohl sie genau wusste, wo es eigentlich lang ging. Sie wollte das Labyrinth erkunden und vor allem wollte sie die Präsenz entdecken. Allerdings war sie bereit, ersteinmal zu überprüfen, ob das andere Wesen in diesem Labyrinth feindlich gesinnt war, oder ein Freund... Sie konnte danach immer noch entscheiden, wie es um ihre eigene Gesinnung stand...
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Scrito atmete scharf ein, als die Vision seinen Geist überschwemmte, taumelte einen Schritt und suchte instinktiv halt mit seinen Händen, so dass er eine der Sitzlehnen zu greifen bekam und sich darauf abstützen konnte, während vor seinen Augen die Realität verschwand um den Bildern und Eindrücken Platz zu machen, welche die Vision ihm offenbarte. Scrito spürte, wie eine Vielzahl in Emotionen und Assoziationen Besitz von ihm ergriff, von Furcht über Gier bis hin zu einem Gefühl des Machtrauschs doch schließlich wich alles dem Bild eines zähnenbewehrten Schlunds und Scrito spürte, wie sein Körper ihm den Dienst versagt, während er immer deutlicher dieses Bild vor sich sah. Nocturnal Animal.
Scrito fand sich auf dem Boden der Flugzeugkabine wieder, Irritation hatte ihn ergriffen - die Heftigkeit der Vision und das Gefühl des Kontrollverlustes befremdeten ihn. Rasch begann er, während er sich langsam wieder aufrichtete, seine Gedanken zu ordnen, durchsuchte seine Erinnerung nach einer Verbindung zu dem Maul aus seiner Vision oder wenigstens den Worten, die er vernommen hatte.
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Felicat:
Garuda schoss knapp über Rabe hinweg, flog noch etliche Meter, ehe er stoppen und wenden konnte. Er benötigte einen Moment, um Rabe wieder ins Blickfeld zu bekommen, schlug noch ein paar Mal kräftig mit den Flügeln. Garuda war Rabe in der Luft klar überlegen, doch das hatte sicherlich nichts mit Fähigkeiten zu tun, vielmehr mit klarer Macht. Rabe spürte, dass sie langsam müde wurde, Leslie wollte durchbrechen. Die Erschöpfung ließ ihren Blick verschwimmen, war da etwas, das ihr helfen konnte? Überall in den Ruinen befanden sich Betonblöcke, Teile einer Mauer, hin und wieder Metallstangen, die wohl als Zäune benutzt wurden, jedoch nichts, was ihr wirklich helfen konnte, den Vorteil von Garuda auszugleichen.
Rabe sank in die Knie, es kostete sie mehr Kraft, einfach nur zu stehen, als sie sich vorstellen konnte. Ob es an der Erschöpfung lag, oder an etwas anderem, das konnte sie nicht feststellen, doch sie spürte ihr Herz sehr heftig pochen… Nein, nicht ihr Herz, etwas anderes, was sie an dieser Stelle trug. Das Leuchten der Kugel war heller, als vor dem Kampf… Es pulsierte jetzt gleichmäßig, wie ihr Herz, als wollte es ihr etwas mitteilen.
In der Luft rührte sich Garuda kaum, er beobachtete sie nur. „Was ist, feiger Rabe? Traust du dich nicht, wieder zu mir zu kommen?“
Obwohl Rabe ein einfaches Ziel wäre, machte Garuda keine Anstalten, auf den Boden herab zu steigen. Leslie brach erneut fast durch und Rabe überkam ein Gedanke: ‚Flucht’, doch gleichzeitig hörte sie ein lautes Lachen, das aber nicht von Garuda kam, viel mehr von der leuchtenden Kugel. Sie überkam das Verlangen, ,das Lachen auszulöschen und auf einmal wusste Rabe, dass Garuda niemals auf den Boden herabsteigen würde…
Syllix:
Während Bloodfish zur Insel schwamm, nahm er sehr viele ‚Dämonen’ wahr. Er konnte erkennen, wo sie sich befanden, wie sie sich bewegten. Die Insel war tatsächlich eine Art Sammelpunkt, denn je nähe er kam, desto mehr dieser Wesen konnte er spüren. Sie versammelten, scheinbar warteten sie auf etwas oder jemanden.
Als er das Wasser verließ, konnte er eine relativ kleine Insel sehen, kaum die Länge eines Fußballfeldes im Durchmesser. Ziemlich genau im Zentrum dessen befand sich eine kleine Ruine, nicht mehr als ein Turm. Rund herum sah er Schatten, die im Mondlicht flackerten. Als Bloodfish näher kam, wichen sie mehr und mehr zurück, als ob sie ihn fürchten würden. Je näher er trat, desto besser konnte er sie erkennen. Schließlich kam einer von ihnen auf ihn zu, die anderen hielten weiterhin den Abstand. Verschwinde! vernahm Bloodfish in seinen Gedanken. Die lebenden sind hier unerwünscht! Flieh solange du am Leben…. Die Stimme in seinem Kopf verstummte, er konnte nun so etwas wie menschliche Züge an etwas, das einem Kopf ähnelte, feststellen. Furcht spiegelte sich darin, als dieser ‚Dämon’ erkannte, dass er einen Nocturne vor sich hatte. Die Furcht hielt nur wenige Sekunden, dann bewegte sich dieses zurück, zu den anderen, woraufhin etwa ein Dutzend dieser Wesen auf Bloodfish zurasten. Die Bewegung der Wesen klang wie ein Windsturm, darin meinte Bloodfish, einige Stimmen zu erkennen. „Nocturne“, „Gefahr“, „Töten“ oder auch „Flieht“ konnte er ausmachen, als die Wesen ihn innerhalb von Sekunden erreichten und ihn angriffen. Der erste entwickelte etwas, dass einem Arm glich und schlug es in Richtung von Bloodfish’ Kopf, doch kam ihm die Bewegung sehr langsam vor, es würde problemlos ausweichen können.
Bloodfish spürte, dass diese ‚Dämonen’ keine Gefahr für ihn sein würden. Sie würden ihn niemals töten können, das war ihm sofort klar, doch ob sie ihn verletzen konnten?
Felina Noctis
Scorpios Gefühl, dass sich noch jemand hier befand verstärkte sich von Sekunde zu Sekunde.
Sie fand einiges in diesem Labyrinth. Überreste von gescheiterten Plünderern, diverse alte Waffen, Malereien und Zeichnungen, sowie auch, was ihr am interessantesten schien, eine weitere Malerei, in einer Sackgasse des Labyrinths. Die Malerei zeigte sechs Sechsecke, die um ein weiteres angeordnet waren. Scorpio verstand nicht ganz, was diese aussagen sollte, doch ihr war sofort klar, dass diese Malerei sehr wichtig sein könnte.
Doch sie hatte nicht mehr die Zeit, sich mehr Gedanken darüber zu machen, als hinter ihr eine Frau in einfachen Jeans und T-Shirt aus dem Dunkel trat. Entweder hatte sich Scorpio zu sehr auf die Malerei konzentriert oder diese Frau besaß ebenfalls Kräfte, denn Scorpio hatte nicht gespürt, dass jemand so nahe an ihr war. Die Frau musterte Scorpio von oben bis unten, lächelte dann süffisant. „Lack und Leder Outfit? Lass mich raten, dein Name ist ‚Dominatrix’, habe ich recht?“ Ohne eine Antwort abzuwarten fuhr sie fort, nun in einem ernsteren Ton. „Egal, mit Namen habe ich es nicht so, aber das Spiel könnte interessant werden – Rate du doch mal.“ Mit diesen Worten umgab diese Frau eine mächtige Aura, Scorpio war spätestens jetzt klar, dass sie es hier mit einer weiteren Nocturne zu tun hatte. Das Licht veränderte ihr Gegenüber, ihre Arme schienen sich zu spalten, dann noch ein zweites Mal, wonach sie drei an jeder Seite hatte. Ein goldener Reif um jedes Handgelenk erschien aus dem Licht, als sich auch ihr Gewand veränderte, zu einer Art Robe, die sie nur um ihre Hüften trug und ein weiteres sanftes Tuch, das ihre Brüste verdeckte. Zuletzt erschien aus dem Nichts ein Tuch, das sich über ihren Kopf und ihr Gesicht legte, nur einen Schlitz für die Augen frei ließ. „Nun wie wird wohl mein Name sein, Dominatrix?“ Ihre Stimme hatte sich verändert, sie wirkte nun fast sanft. Die obersten Arme griffen über ihre Schulter, die mittleren an ihre Hüfte und die untersten an ihr Becken und sogleich zog sie für jede Hand ein Schwert aus ihrem Körper, hielt diese sechs gleichen Waffen dann je zwei zur Seite, schräg vorne und direkt vorne auf Scorpio zu. „Darf ich zum Tanz bitten?“
Foxx
Scrito konnte sich das Bild des ‚Nocturnal Animal’ – zumindest von dem, was er gesehen hatte, das gewaltige, geöffnete Maul mit den Dolchartigen Zähnen - gut vor Augen halten. Mehr von diesem Wesen zu sehen war ihm jedoch nicht vergönnt, aber an sämtliche Worte, die er vor sich hatte, konnte er sich noch erinnern. Die Vision brachte vor allem den Zusammenhang zwischen ‚Nocturnal Animal’ und ‚Tod’ sehr gut herüber, auch wenn sich sicher viel hinein interpretieren lassen würde. Am klarsten war, dass die Nocturne sich versammeln um einen Kampf auszutragen, den nur die Sieben Auserwählten überstehen werden. Die restlichen Wörter schienen keinen Sinn zu ergeben, doch Scrito war sich sicher, das diese bald mehr Sinn ergeben würden.
Als Scrito wieder seine Fassung zurückerlangte hielt er unbewusst etwas in der Hand, von dem das Leuchten ausging - Eine Kugel, von der zuvor die Vision aber nun nur noch Macht ausging.
Noch bevor Scrito etwas machen konnte, warnte ihn sein Gefühl vor Gefahr… großer Gefahr - War das die Gefahr aus der Vision?. Noch ehe er genaueres feststellen konnte, schien das Flugzeug zusammengequetscht zu werden und dann, wie Papier zerrissen, nur etwa einen Meter von ihm entfernt. Nun spürte er auch eine mächtige Präsenz – einen Nocturne! Etwas in Scrito wollte fliehen, etwas anderes ihn ihm dürstete es nach einem Kampf.
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Scrito fuhr herum, umgehend leuchtete eine Vielzahl an Worten, Phrasen und Symbolen in grellem Orange auf seinem Körper auf: Worte aus seiner Vision, Nocturnal Animal und Tod (letzteres gleich mehrere male in etwa ein dutzend Sprachen) aber auch noch viele weitere, darunter peligro, pugna, escape.
Scritos Augen verengten sich, seine ganze Konzentration galt der aktuellen Situation und die Verwirrung, die ihn eben noch ergriffen hatte, sowie all die Gedanken, mit denen die Vision seinen Geist überschwemmt hatte, waren nun nebensächlich. Er verbannte auch die menschliche Präsenz in seinem Inneren instinktiv - die Angst und die Unerfahrenheit seines Wirts hatten jetzt keinen Platz. Sofort strömten seine Sinne aus, tasteten nach dem Nocturne, welcher sich in seine Nähe gewagt hatte, um zu sehen, was diesen hierher geführt hatte. Die goldene Kugel ließ er in einer seiner Taschen verschwinden - später wäre noch Zeit, das Fundstück genauer zu begutachten - und begab sich an die Rissstelle, dorthin wo der Rumpf des Flugzeuges mal eben auseinander gefetzt worden war. Er ging in die Hocke und sah herab auf das Rollfeld, wer ihn so stillos attackiert hatte, darauf bedacht, dass ein weiterer Angriff sofort würde folgen können und er auf der Hut und bereit sich zu verteidigen sein musste.
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Rabe fühlte sich schwach und angeschlagen. Es kostete sie Kraft, aber sie konnte, vorerst zumindest, ihre Rückverwandlung abhalten. Leslie hätte nicht die geringste Chance gegen Garuda. Das Lachen brachte sie dazu, zurück auf die Kugel zu starren, die zwischen ihren Brüsten ruhte. Ob es nun an der Kugel lag oder an ihr selber, sie hatte die Eingebung, daß Garuda nicht auf den Boden kommen würde. Was bedeutete, daß Garuda wahrscheinlich seinen Vorteil auf der Erde verlieren würde.
Sacht strich sie über die Kugel, dann sah sie hoch zu Garuda und lächelte. Sie machte keine Anstalten aufzustehen, vielmehr blieb sie wo sie war...und wartete.
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"Kali, Göttin des Lebens und des Todes!" sagte Scorpio nüchtern. In ihren Worten lag weder Spott noch Ehrfurcht. Es war lediglich eine Feststellung. Zu dieser gesellte sich die Erkenntnis, dass sie in dieser Welt den Göttern der alten Inder offenbar ebenbürtig war. Zumindest fühlte sie sich ihrem Gegenüber nicht wirklich unterlegen... Ok, mal abgesehen vielleicht von den vielen scharfen Schwertern.
"Nenn mich ruhig Dominatrix, das ist nicht von Bedeutung." Sie lächelte sanft und dachte bei sich <Wahrlich, es ist nicht von Bedeutung, denn es wird dein Name sein, der demnächst einen Grabstein zieren und dann in Vergessenheit geraten wird!>. Ihre Haare stellten sich auf und die Giftproduktion auf ihrer Haut wurde intensiver, als sie die Gestallt vor sich mit stechendem Blick fixierte. "Wohl an, lass mich dein Tanzpartner sein!" sagte sie laut, bevor sie mit ihrem Stachel blitzschnell in Richtung des Armes stach, der ihr am nächsten war. Sie wusste instinktiv, dass die Schwerter ihrer Panzerung kaum etwas anhaben konnten. Gelang es aber, ihr betäubendes Gift zu injezieren, so war der Kampf so gut wie entschieden...
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Foxx:
Als Scrito seinen Blick aus dem zerrissenen Flugzeug richtete, musste er zurückweichen, sonst hätte er eine gewaltige Faust gegen den Kopf bekommen. Ein lautes, surreales Lachen klang über dem Platz, dann erschien das kleine Wesen von vorhin wieder. „Na, Nocturne, immer noch so… überheblich?“ Es lächelte Scrito fies an, dann fuhr es fort. „Ich habe dir einen Freund mitgebracht, dass ich jetzt doch zu meinem Spaß…“ Weiter konnte es nicht reden, denn diese gewaltige Faust – erst jetzt konnte Scrito erkennen, wie groß sie wirklich war, etwa dreimal so groß wie eine gewöhnliche Menschenfaust – schlug direkt gegen dieses Wesen, das auf der Stelle zersplitterte, als wäre es aus Glas.
Wieder erklang das Lachen, dann konnte Scrito erkennen, dass sich der Nocturne nun offen zu erkennen gab. Sein Gegner stellte sich neben dem restlichen Teil des Flugzeuges auf, das er scheinbar mit bloßen – riesigen – Händen zerrissen hatte. Er stand da, als ob er für ein Photo posieren würde.
Scrito erkannte ein Wesen von mächtiger Statur. Es war sicher über 2 Meter und 50 groß, breite Schultern, enorm muskulös. Das gesamte Wesen erinnerte ihn an eine Comicfigur, die im Zorn immer groß und grün wurde.
Von diesem Nocturne, wie Scrito sofort erkannte, ging eine ungewöhnliche Kraft auf, schließlich konnte dieses Wesen ein Flugzeug mit bloßen Händen auseinander reißen. Physisch war sein Gegner ihm klar überlegen, doch mehr konnte er mit den Augen nicht erkennen.
"Sei gegrüßt in dieser Welt, Nocturne. Deine Reaktion ist gut, aber nicht gut genug. Ich gebe dir die Wahl, Nocturne... Schließe dich mir an... DIENE MIR, oder STIRB!" Scritos Gegner machte sich zum Kampf bereit.
Felicat:
Garuda beobachtete Rabe, als sie auf dem Boden landete und aufstand. „Los, Rabe, komm wieder in die Lüfte!“ rief er ihr zu während er in der Luft stand.
Als sie keine Anstalten machte, sich wieder in die Lüfte zu erheben, wurde er etwas unruhig und flog etwas tiefer.
Rabe gewann nun an Kraft und Sicherheit zurück, die Kugel schien ihre Kräfte wieder aufzuladen.
„Du musst sie zerdrücken und ihre Macht aufsaugen“, rief ihr Garuda aus dem Himmel zu. „Sie wird dich stärker machen…“ Er stieg wieder etwas in die Höhe. „… dann werden wir uns wieder sehen, Nocturne Rabe!“ Er stieg höher in die Lüfte und flog dann sehr schnell davon.
Um Rabe herum waren nur Trümmer, Ruinen. Doch sie spürte, dass noch andere Lebewesen in der Nähe sein mussten, allerdings sehr schwache, vielleicht überhaupt kraftlose. Auch Geräusche bemerkte sie jetzt, die wie das wimmern von Kindern klang. Doch zunächst wurde ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Kugel gelenkt, die wieder stark funkelte.
Felina Noctis:
Als Scorpio mit ihrem ‚Giftstachel’ zustieß wurde Kali, wie sie richtig ‚geraten’ hatte, vollkommen überrascht. Ihr Stachel drohte sich in den Arm ihres Gegenübers zu bohren, doch konnte sie eines der Schwerter dazwischen halten, gerade noch rechtzeitig, um dem - in Folge - tödlichen Angriff zu entgehen. Kali wich zurück, zischte wütend und machte mehrere Schritte zurück, ging mit allen sechs Waffen in Verteidigungsposition.
Die Ironie aus ihrer Stimme vertrieben knurrte sie Scorpio an. „Ich habe dich scheinbar unterschätzt, Dominatrix… Aber vielleicht sollte ich deinen wahren Namen nennen, nicht wahr, Scorpio?“ Sie hoffte, dass ihre Worte ihr Gegenüber irritierten, denn sofort stieß sie auf Scorpio zu und grifft mit allen sechs Schwertern zugleich an. Jedes der Schwerter hatte ein anderes Ziel, so versuchte sie die Oberschenkel, Oberarme, Bauch und Hals zugleich, frontal, zu treffen, mit einem blitzschnellen Angriff.
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Gerade noch rechtzeitig hatte Scrito der gewaltigen Faust entkommen können und dabei beinahe das Gleichgewicht verloren, doch es war gerade noch einmal gut gegangen. Mit gehobener Augenbraue besah er die kleine Fee, welche sich auf so peinliche Art und Weise wichtig machte, ehe sie kurz darauf ihr schmerzhaftes Ende fand. Welch Ironie, dass sein Gegner es ihm ersparte, sich selbst die Hände schmutzig zu machen.
Scrito sah auf den fremden Nocturne herab, musterte ihn ausdruckslos (war das Erstaunen in seinem Innern? Angst? Er beeilte sich, die menschliche Präsenz stillzulegen, dies war nichts für das einfach Gemüt der Sterblichen....) und gleichzeitig bemühte er seinen sechsten Sinn, sandte seine Fühler aus, ob er über diesen Nocturne etwas in Erfahrung bringen konnte, was weder Augen sahen noch Ohren hörten.
"Scrito ist es, zu dem ihr sprecht, meines Zeichens Herr über das Wort, die Schrift, die Sprache. Sagt mir, Nocturne, wie ist euer Name, dass ich weiß, wer glaubt von mir verlangen zu können, dass ich ihm diene."
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Noch eine Weile saß Rabe da und beobachtete aufmerksam den Himmel. Nachdem sie sich sicher war, daß Garuda sich wirklich verzogen hatte, schenkte sie auch wieder anderen Dingen Beachtungen: Den Wesen in der Nähe, Kindern vielleicht, und natürlich der Kugel. Sie holte den leuchtenden Gegenstand zwischen ihren Brüsten hervor und betrachtete ihn. Die Kugel gab ihr Kraft, das stimmte, aber sie mißtraute Garudas Worten. Woher sollte sie wissen, daß sie die Kugel nicht zerstören sollte, damit er später leichtes Spiel mit ihr hätte? Er war schließlich ihr Feind! Nein, vorerst war es klüger, die Kugel so zu lassen wie sie war. Rabe steckte die Kugel zurück und stan auf. Was nun?
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Als das Schwert den Giftstachel traf, glitt es mit einem kreischenden Geräusch an dem harten Panzer der Skorpionfrau ab. Sie lächelte, doch das Lächeln war eiskalt. Nicht im Geringsten irritierte sie der Klang ihres Namens, war ihr doch bewusst, dass Kali bereits zuvor versucht hatte sie mit einem Spottnamen zu reizen.
Auch der Angriff der Schwerter kam nicht sonderlich überraschend, blitzschnell blockierte sie die oberen beiden Schwerter mit ihren Armen und sprang nach oben um den Schwertern unter sich auszuweichen. Jedoch nahm ihr diese schnelle Reaktion die Möglichkeit insgesamt auszuweichen und Hals und Bauch waren weiterhin ungeschützt. Scorpio lies ihren Stachel nach vorn schnellen, um wenigstens ihren Hals zu schützen. Eine Wunde am Bauch würde schmerzhaft aber hoffentlich nicht tödlich enden. Sie spannte sich an und machte sich auf den Schmerz gefasst...
Doch zu ihrer großen Überraschung spaltete sich ihr stachelbewährter Schwanz in mehrere kleinere, mit Stacheln besetzte Stränge, so als hätten sich die Flechten ihrer Haare gelöst und ihr Zopf bestand aus vielen Stacheln. So gelang es ihr problemlos die vielen Schwerter abzuwehren und nach einer Schrecksekunde nutzte sie diesen neugewonnenen Vorteil für einen weiteren Angriff...