"Mörderischer Vorsprung" und "Name der Rose"
Zitat:
Original geschrieben von Menschenspötter
Die Story hat mich etwas an den Film Mörderischer Vorsprung erinnert, falls den wer kennt.
Und diese Bibliotheken in den griechischen Bergklöstern würden mich auch mal interessieren.
Endlich habe ich den 3. Band "Die Ikone in Tränen" auch gelesen. Der Film "Mörderischer Vorsprung" mit Sidney Poitier war schon immer einer meiner Lieblingsfilme. Klar, dass mich dann auch diese Bergsteigergruppe zum Kloster begeistert hat. Beim Kloster muss ich dann ein wenig an das Buch "Der Name der Rose" von Umberto Eco denken. Doch zuviel will ich von diesem spannenden Thriller hier nicht verraten. Es lohnt sich nämlich auch für all diejenigen, die die anderen Teile nicht lesen würden (was natürlich ein Fehler wäre). Faszinierend, wie Giroud das 3. Gebot "Du sollst dir kein Bildnis machen" umgesetzt hat.
Ciao
Martin
Nominierung zum Max-und-Moritz-Preis
"Zehn Gebote" ist in der Kategorie "Beste deutschsprachige Comic-Publikation - Import" für den Max-und-Moritz-Preis nominiert. Die Nominierten sind:
"Zehn Gebote" (diverse/Frank Giroud), comicplus+
"Lost Girl" (Nabiel Kanan), Lost Comix
"From Hell" (Eddie Campbell/Alan Moore), Speed
"Berlin 1931 (Raúl/Felipe H. Cava), avant-verlag
"Little Lit" (diverse), Carlsen Verlag
"Die Geschichte von einer bösen Ratte" (Bryan Talbot), comicplus+
Dazu gibt es dann von der Jury noch folgende Begründung:
Frank Giroud/diverse Zeichner, "Zehn Gebote", comicplus+
Es gibt Glücksfälle im Verlagsgewerbe. Einer davon ist die französische Serie "Zehn Gebote", deren erste drei Titel mittlerweile auch auf Deutsch erschienen sind - und das jeweils kurz nach den Originalausgaben. Als Frank Giroud seine Serie vor zwei Jahren begann, wird er nicht geahnt haben, welche Aktualität sein Szenario über die zehn verlorenen Gebote des Propheten Mohammed durch die Anschläge vom 11. September 2001 erhalten würde. Der zweite Band etwa, "Eine Frage des Gewissens", gezeichnet von Giulio De Vita, widmet sich einem fanatischen Attentäter, der einen liberalen muslimischen Schriftsteller verfolgt: "Höre in deinem Herzen die Stimme Gottes" lautet das Gebot, das dieser Geschichte ihren Kern gibt, denn sämtliche Alben widmen sich jeweils einem der zehn fiktiven Gebote. Alle Folgen sind jedoch in sich abgeschlossen, und jedes einzelne Album wird - ein revolutionäres Konzept - von einem jeweils anderen Zeichner umgesetzt werden. Die ersten beiden haben ihre Handlungszeit in der Gegenwart, der dritte mit dem Titel "Die Ikone in Tränen" führt erstmals in die Vergangenheit, ins noch von Krieg und Partisanenkampf zerrüttete Griechenland der 50er Jahre. Die einzige inhaltliche Klammer der Reihe besteht im Erzählhintergrund: Alle zehn Teile des Zyklus berichten von den Bemühungen wechselnder Protagonisten, einen Roman namens "Nahik" zu finden, in dem ein napoleonischer Offizier die von ihm aufgefundenen zehn Gebote Mohammeds aufgelistet hat. Für dieses Buch wird gemordet, betrogen, gestohlen und geliebt. Und alle zehn Alben werden die jeweils darin behandelten Gebote zum Thema einer narrativen Auseinandersetzung zwischen den Religionen und individuellen Lebensentwürfen der Suchenden machen. Ein ambitionierteres Projekt ist schwer vorstellbar. (apl)
In der Kategorie "Bester internationaler Szenarist" sind dann folgende Künstler nominiert:
Tiziano Sclavi
Frank Giroud
Yann
Brian Michael Bendis
Philippe Tome
Auch da gibt es eine Begründung u. a. für Frank Giroud:
Frank Giroud
Frank Giroud zählt zu den Veteranen unter den französischen Szenaristen. 1956 in Toulouse geboren, arbeitete er bereits als 22jähriger an pädagogischen Comicprojekten wie "La découverte du monde en bandes dessinées" und "L'histoire du Far-West" mit, die der Verlag Larousse Ende der 70er Jahre herausgab. Danach engagierte er sich als Kurzgeschichtenschreiber für zahlreiche jüngere Zeichner, von denen jedoch nur Paolo Eleuteri Serpieri größere Bekanntheit erlangte. Giroud blieb lange in der zweiten Reihe, schrieb Krimi- und Abenteuerszenarien und gelangte erst 1988 mit der von Daniel de Carpentrie für "Spirou" gezeichneten Serie "Missouri" auf die Seiten eines der großen Magazine. Fortan legte er das Schwergewicht seiner Arbeit auf historische Stoffe und aktuelle politische Erzählungen, was ihn unter anderem zu einer Zusammenarbeit mit André Juillard führte, mit dem er eine Reihe über den Algerienkrieg konzipierte. Giroud entwickelte dadurch ein großes Interesse für die muslimische Welt, musste jedoch bis zum Jahr 2000 warten, ehe sein bislang größtes Projekt auf den Weg kam: die für Glénat verfasste Serie "Le Décalogue", die unter dem Titel "Zehn Gebote" bei comicplus+ auf deutsch erscheint. Jede Folge der auf zehn Alben projektierten Reihe widmet sich einem einzelnen Gebot. Doch diese Gebote entsprechen nur zum Teil den bekannten biblischen; sie gehen vielmehr auf den Propheten Mohammed zurück und sind erst im 19. Jahrhundert wieder aufgefunden und sofort wieder vergessen worden. Nun aber jagen im 20. Jahrhundert zahlreiche Wissenschaftler, Romanciers, Fanatiker und sonstige Interessenten diesem Dekalog nach. Da Giroud für jeden der in sich abgeschlossenen Teile seines Zyklus einen anderen Zeichner gewonnen hat, entsteht eine denkbar ungewöhnliche Reihe, die schon nach drei erschienenen Folgen als revolutionäres Projekt einzuordnen ist. Mit ihm beschreitet Giroud Neuland. (apl)
Mehr dazu auf comic.de.
Ob Giroud bzw. "Zehn Gebote" einen Preis bekommen, dürfte bereits entschieden sein (die Jury hat wohl schon getagt); aber für den Lesegenuss ist dies nicht entscheidend. ;)
Zitat:
Original geschrieben von Ziehstripp
Wann erscheint denn Teil IV?
Im neuen Zack konnte man ja schonmal das Cover bewundern.
@Ziehstripp
Hoffen wir mal, dass im Mai noch der vierte Teil erscheint. Und für alle, die nicht im ZACK blättern wollen, um sich das Cover anzusehen, können auch hiernachsehen. Ach und zum Inhalt hibt es ja auch schon etwas:
TBC/F. Giroud:
ZEHN GEBOTE
4: Bei Gott dem Allmächtigen
56 Seiten, Farbe, € 12,00
1946: Ein junger Priester deckt seinen Schwager, der im Krieg Greueltaten begangen haben soll. Über die sogenannte "Rattenlinie" schleust der Vatikan die Verbrecher nach Südamerika.
Ich bin mal sehr gespannt, was der Vatikan mit dem Dekalog des Islam zu tun hatte!
@lucien1
Viel Spaß in Erlangen und viel Glück bei der Signatur!
- ganz-neidisch-aus-der-Wäsche-guckend
Ciao
Martin
Zusammengetragene Informationen
@lucien1
Es handelt sich doch nur um zusammengetragene Informationen aus dem Netz. Da nicht jeder die Ausdauer hat, sich unendlich viel Seiten im Netz anzusehen, poste ich ab und zu mal ein paar Infos. Da die Infos nicht direkt von mir stammen, bin ich bei der gemeinsamen Serie von Giroud / Juillard auch ratlos. Im Netz habe ich auch nichts gefunden. Das weiss aber vielleicht eck@rt.
Die Nominierungen geben den Geschmack der Jury-Mitglieder wieder und sind ganz bestimmt wie bei allen Preisen sehr subjektiv. Es ist bei zig Neuerscheinungen pro Jahr (bzw. in zwei Jahren) unmöglich, alle zu kennen bzw. davon auch noch die "Besten" auszuwählen. Ist auch immer wieder eine Geschmackssache. Wichtig wäre es aber auch, wie z. B. bei einer Oscar-Verleihung, nicht zu sehr am breiten Publikumsgeschmack vorbeizugehen. Und deshalb sollte nicht nur auf den künstlerischen, kulturellen, gesellschaftspolitischen oder intellektuellen Wert, sondern auch auf einen Unterhaltungswert abgestellt werden. Tja, so eine Jury hat es nicht leicht.
Ciao
Martin
PS: Die Zeit für das Zusammentragen der Informationen resultiert aus meinem Urlaub. Siehe dazu auch Das war ZACK von M. Tschernegg - Posting vom 20.05.2002, 11.05 Uhr
Covergestaltung Zehn Gebote
So habe diesen Thread mal wieder hochgeholt, da ich eine Frage an Eck@rt habe.
Die Titelbilder sind alle Grün unterlegt, in der Originalausgabe ist der Hintergrund aber bräunlich...
Kannst du mir erklären, was euch dazu bewogen hat ?
Béhe hat mich am Wochenende auch danach gefragt und ich konnte ihm leider keine Antwort präsentieren...
Danke schonmal