Welche Serie habt ihr zuletzt gesehen?
Das Serien Äquivalent zum Film-Thread. Wenns sowas gibt habs ich nicht gefunden. Es geht hier darum Serien-Episoden/Staffeln genau wie im Film-Thread mit einer Review zu bewerten. Ich fang mal an.
The Prisoner - Nummer 6
44 Jahre alt und so aktuell wie es nur geht. In Prisoner geht es um einen namenlosen Mann der nach seiner Kündigung beim Geheimdienst auf eine merkwürdige Insel entführt wird, die von mit Zahlen gekennzeichneten Menschen bewohnt wird. Die Person höchsten Ranges mit der Nummer 2 will in Erfahrung bringen warum Nummer 6(Protagonist) gekündigt hat und Nummer 6 versucht seinerseits herauszufinden was es mit allem auf sich hat und von der Insel zu fliehen.
Ja, so ein paar Dinge dürften heutzutage etwas veraltet wirken und ja, teilweise ist das manchmal auch etwas campy. Das stört aber nicht, da die Inhalte so dermaßen wichtig sind und da man trotz allem auch heute noch den hohen Aufwand der in die Serie gesteckt wurde erkennt. Vom Standards-Setzendem Intro und Design über das ungeheuer aufwändige Setting(Nur Lost fällt mir als Konkurrent ein) bis zu den ewig aktuellen Themen.
So ziemlich alles was danach auf irgendeiner Bildfläche erschien, hat sich bei der Serie bedient und wurde von ihr beeinflusst. Das schließt so dermaßen viele Filme, Serien und Bands(ja Bands) ein das das schon nicht mehr lustig ist*. Bei all dem genialen Zeugs um das es in jeder Folge ging, gab es aber auch Durchhänger und man hätte da locker auf 2-3 Folgen der insgesamt 17 verzichten können, ohne das es der Serie geschadet hätte. Nichts desto trotz wurden auch die Füllfolgen vom Hauptdarsteller getragen.
Womit wir bei Patrick McGoohan wären. Der Typ ist der mit Abstand widerstandsfähigste, eloquenteste und hartnäckigste Charakter den ich jemals gesehen habe. Das gilt sowohl für seine schauspielerische Leistung als auch seine Arbeit hinter den Kulissen. Folge auf Folge liefert er eine gnadenlos intensive Leistung ab die mich vor Freude wie ein kleines Mädchen hat quieken lassen. Hab mich die ganze Zeit über gefragt warum er nie die 007 gemimt hat, nur um im Nachhinein zu lesen das ihm die Rolle mehrmals angeboten wurde und dass er diese stets ablehnte. Eins ist sicher: Er ist der beste Bond-Darsteller aller Zeiten.
Ich könnte jetzt auch noch genauer auf die Inhalte der Serie eingehen und auch erzählen wie die letzten beiden Folgen der Serie meine Erwartungen an das Finale zugleich nicht erfüllten und doch um Welten übertrafen, aber ich glaube diese Details würden einiges ruinieren. Wichtig ist nur eines: The Prisoner ist ein absolutes Meisterwerk und absolutes Pflichtprogramm.
10/10
*http://www.wired.com/underwire/2009/...-appreciation/
RE: Welche Serie habt ihr zuletzt gesehen?
Zitat:
Original von Kayka
Wichtig ist nur eines: The Prisoner ist ein absolutes Meisterwerk und absolutes Pflichtprogramm.
10/10
Dem kann ich nur voll zustimmen. Einmal angefangen kann man nicht mehr aufhören und will alle Folgen sehen. The Prisoner hat schon etliche Jahrzente auf dem Buckel und manches mag einem heute überzogen oder auch durchaus mal lächerlich und billig erscheinen, aber das muss man eben im Kontext der Entstehungszeit und des sicherlich nicht grade hohen Produktionsbudgets sehen. Was übrig bleibt ist eine spannende, sehr strange Serie, die ein Meilenstein der Seriengeschichte und Inspiration für zahlreiche Filme und Serien war, gerade aus den Bereichen Mystery, Science Fiction, Verschwörungen u. ä.
Jeder, der sich für Filme und Serien interessiert sollte mal einen Blick riskieren.
RE: Welche Serie habt ihr zuletzt gesehen?
Zitat:
Original von Sumisu
des sicherlich nicht grade hohen Produktionsbudgets sehen.
stimme dir zu bis auf diesen satz zu. ich bin sicher das budget war außerordentlich hoch. und ich finde auch das man das sieht. die folgen wirken größtenteil wie filme. allein das intro hebt die serie deutlich vom rest ab. alles ist ziemlich aufwendig gestaltet, es gibt jede menge aussenaufnahmen, sets, extras und schauspieler. die einzige serie die mir einfällt die da mithalten kann ist lost.
Agentin mit Herz (Scarecrow and Mrs. King) Staffel 1
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Amanda King (Kate Jackson) ist Hausfrau, Mutter zweier Söhne, geschieden und lebt mit ihrer Mutter Dotty (Beverly Garland) in einem hübschen Häuschen. Eines Tages wird sie am Bahnhof von einem Fremden angesprochen, der sie bittet, ein Päckchen abzuliefern. Was sie dann mehr oder weniger versucht. Auch wenn man vielleicht denkt, das sie sehr naiv sei, unteranderem weil sie so viele Fragen stellt und den nötigen ernst vermissen läßt, so ist sie trotz allem bei den Missionen sehr professionell. Und man merkt jedesmal aufs neue, warum man sie auswählt, um mit Lee Stetson (Bruce Boxleitner) zusammenzuarbeiten. Einer der besten Geheimagenten, den die Amis haben. Sein Chef Billy Melrose (Mel Stewart) war seit der ersten (unfreiwilligen) Zusammenarbeit begeistert von der Zivilistin, die keine Angst zu haben scheint. Amanda ist nämlich reinen Herzens, eine ehrliche Haut, unverbraucht und überhaupt ganz anders als man es von Spionen gewohnt ist. Ungefährlich wird es aber dennoch: Sie muß sich ihrer Haut erwehren, gerät zwischen die Fronten, verliert ihr Gedächtnis, wird vergiftet oder entführt.
Erst traut selbst Stetson ihr nichts zu, doch so nach und nach gibt es nicht nur von ihm Respekt für ihre Dienste, sondern auch Zuneigung. Besonders in der „Vergiftungs“-Folge wird das sehr deutlich, wie sehr man sich um die „Teilzeitkraft“ kümmert. Stetson verhört erst den Täter, doch der will nichts sagen, er nimmt sie auf den Arm geht und geht zur Party zurück. Konfrontiert Delano damit, der eine Schwäche für Amanda hat. Wie Stetson ihn einerseits bittet und zugleich ihm droht, muß man gesehen haben. Eigentlich hat sie in fast jeder Episode Verehrer zuhauf ^_^ Gemeinsam spielen die zwei auch schon mal ein Ehepaar, und das so überzeugend für die Leute, das man sich Gedanken machen sollte. Selbst die Prinzessin, die beschützt werden mußte und für die Amanda wie eine gute Freundin wurde, hat es mit Stetson bemerkt. Und wollte gleich alle Einzelheiten wissen :D Die Mischung machts: Mittendrin die (manchmal) nervige Mutter, dann die Action, herzliches und die Diskussionen, die nicht ausbleiben. Neben dem Chef und Stetson, gibt es da noch Francine Desmond (Martha Smith). Sie ist eine echte Spionin, ausgebildet, aber arrogant.
So gibt sie sich aber (leider) auch vor Amanda und möchte ihr auf diese Art und Weise mitteilen, das sie doch ihre Arbeit nicht wegschnappen sollte. Ist sie doch bloß Hausfrau und sollte weiter Kuchen backen. Das nervt zuweilen, hilft ihr dennoch nicht weiter. Niemand weiß von Amandas Zweitjob, nicht mal ihre Mutter, der sie Folge für Folge neue Geschichten erzählt. Dies sorgt natürlich für zusätzlichen Trubel. Nicht alle Folgen sind spitzenmäßig – wegen der „kalten Krieg“-Thematik - die Chemie zwischen Amanda und ihrem Lee bleibt nach wie vor das Highlight und reißt alles wieder raus. Seine raue Schale bröckelt zusehends, wenn sie sich mit ihrem Charme und ihrer Arbeitsmoral entgegenstellt. Einmal wurde sie sogar mit Stetson verwechselt, und je mehr sie beweisen wollte, das sie es nicht ist, wurden die Entführer noch mehr davon überzeugt, das sie es ist. Dabei vergißt sie ihre Codewörter ständig – herrlich. Nicht außer acht lassen darf man das preisgekrönte und unvergessliche Titellied, welches mir seit damals nicht mehr aus dem Kopf geht und minutenlang Freude verbreitet. Einmal gehört, nie mehr vergessen. Genau wie die erste Staffel der Serie.
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8/10