Topolino 3519 & Topolino 3520
Noch eben die Ausbeute der letzten zwei Wochen, bevor morgen eine Ausgabe erscheint, die überraschend neue Folgen von "Das Königreich der zwei Seen" und "Düquitanien" enthält, die beide als Sammelband beim Turiner Büchersalon diese Woche vorgestellt werden.
In Topolino 3519 findet sich die Ägypten-Folge der Ducks auf Zeitreise, in Topolino 3520 gibt es vierte Disney-Adaption, die in 100 Jahren spielt (und die hierzulande vermutlich im September erscheint). Hier hat Donald Soffritti in seinem Cartoon-Stil eine Version des Trickfilms "Mickys Löschzug" von 1935 nach einem Skript von Francesco Artibani und Carlo Panaro umgesetzt. Die lebendigen Flammen aus dem Original sind dabei, sonst ist aber einiges anders. Auch das Setting in einer ökologischen Zukunft, in der viel auf Holzbasis gebaut wird und eine Feuerwehr um so wichtiger ist, hat seinen Sinn: Die Autoren der Reihe sollten auch verschiedene Versionen für die Zukunft entwerfen. Was jetzt auch nicht ganz neu ist, das war der Zukunfts-Version der "Glanz-und-Gloria"-Reihe Ende 2018 auch schon so.
Le isole della Cometa
I TL 3518-1P
Flight 002
Flight 003
(S: Alex Bertani & Pietro B. Zemelo, Z: Nico Picone, K: Irene Fornari, 30 + 30 Seiten, insgesamt bislang 90 Seiten)
Wie schon angedeutet, tue ich keinem einen Gefallen, wenn ich Zwischenstände der ziemlich unübersichtlichen Handlung gebe. Deshalb warte ich damit bis zum Ende in 3 Wochen. Nur so viel: Mick erlebt einige Abenteuer zwischen den Inseln (nicht alle Reisen sind im Übrigen Flüge), und inzwischen dürften alle wesentlichen Figuren (Goofy in einer Rolle, dessen Onkel, Minnie als Minerva, Rudi als Wirt, ein Professor und ein Gegenspieler) eingeführt sein. Mehr zu gegebener Zeit, ich bin ja auch gespannt.
I TL 3519-2
Zio Paperone e l'appiattificatore 2D
(S: Giovanni De Feo, Z: Francesco Guerrini, K: Putra Shah Bin Bin Abd Jalil, 27 Seiten)
Passend zur Sprengung der Rahmedetalbrücke im Sauerland, bei der praktisch jedes Teil senkrecht fallen muss, legt Giovanni De Feo eine Geschichte vor, bei der Daniel Düsentrieb sein persönliches Platzproblem löst, indem er Dingen eine Dimension wegnimmt (anders als bei der Brücke nur temporär) und die planifizierten Modelle einfach stapeln kann. Das hält Dagobert für den Schlüssel, wie er einfach in den Parkraumbewirtschaftungsmarkt einsteigen kann, den Klaas Klever beherrscht. Als dieser aber die Panzerknacker als Saboteure anheuert (gegen Anwantzers Warnung) und diese den Plan auf eigene Rechnung verfeinern, bricht ein Chaos aus, das auch Franceso Guerrini würdevoll darstellen kann.
Hitzkopf gegen Schlaukopf (Newton e Pico in viaggio nel sapere)
I TL 3519-3
Che numero!
(S: Giorgio Fontana, Z: Simona Capovilla, K: Gaetano Gabriele D'Aprile, 12 Seiten)
I TL 3520-3
Pane al pane
(S: Danilo Deninotti, Z: Simona Capovilla, K: Giulia Castoldi, 12 Seiten)
Hm. Für sich genommen kamen die beiden neuen Nachhilfestunden für Dieter Düsentrieb jeweils zu einem günstigen Zeitpunkt, aber beide Folgen haben ihre Schwächen. Bei der Folge zu meinem Studienfach, der Mathematik, stellt sich recht schnell heraus, dass Dieter keine Nachhilfe braucht. Und dass Primus zwar eine Menge mathematischer Folklore, garniert mit Rechentricks, erzählt, erinnert zwar angenehm an seinen Lehrfilm "Donald und die Mathemagie" von 1959 (die Comic-Version von Tony Strobl findet sich in TGDD 101), aber die praktischen Anwendungen findet Dieter ganz alleine.
Und in der anderen Folge müssen Dieter und seine Klassenkameraden ein neues Gericht erfinden, Primus nimmt Dieter mit zu Omas Bauernhof. Das ist sympathisch, jedenfalls mehr als Dieters Gegenspieler Mooz aus der Area 15 (gerade diese Woche in Deutschland eingeführt). Ja, klar: Wenn Dieter in die gleiche Klasse wie Tick, Trick und Track geht und diese mit Mooz, dann müssen auch Dieter und Mooz Klassenkameraden sind - das wäre die Folge aus der Äquivalenzrelation "geht in die gleiche Schulklasse". Hätte Primus Dieter ja auch mal beibringen können. Oder umgekehrt.
Le pensatone di Fiuto Joe
I TL 3519-4
Fuga andata e ritorno
(S: Tito Faraci, Z: Federico Franzò, K: Barbara Casiraghi, 6 Seiten)
Tiger flüchtet vor einem Puma (gebt es zu, so ein Satz springt ins Auge...), dann vor zwei zwielichtigen Gestalten, die in ihm eine seltene Tierrasse erkennen wollen und ihm jagen. Was macht der gewitzte Hund? Genau. Aber wie kommt er in diese Situation. Wohl nicht so wichtig, Hauptsache, Tito Faraci kann seinen Humor ausleben. Was mit einer schlüssigen Geschichte trotzdem besser ankäme.
Gambadilegno e la settimana da cittadino modello
I TL 3519-5
(S: Davide Fortuna, Z: Mattia Surroz, K: Chiara Bonacini, 18 Seiten)
Karlo plant einen großen Coup und erzählt Trudi im Restaurant von seinen Plänen. Zum Dessert gibt es einen Glückskeks, der suggeriert, dass seine Chancen deutlich besser sind, wenn er sich bis dahin absolut modellbürgerlich verhält.
Blöd nur, dass die Geschichte genau so wenig dezent wie Karlo ist, so dass die Pointe sich ziemlich aufdrängt.
I TL 3520-2
Archimede e l'antistress Bum Bum
(S+Z: Corrado Mastantuono, K: Putra Shah Bin Bin Abd Jalil & Gaetano Gabriele D'Aprile, 24 Seiten)
Sergei, der gerade mal wieder mit seinem Auftraggeber aneinander geraten ist und einen Anstreicherjob auf halber Strecke geschmissen hat, bietet dem überarbeiten Daniel Düsentrieb an, als sein Stressableiter dafür zu sorgen, dass er in Ruhe und ohne Druck arbeiten kann.
Das ist durchaus sympathisch, allerdings kommt nicht ganz überraschend, woran es da hakt.
I TL 3520-4
Zio Paperone e la palandrana del sartomante
(S: Pier Giuseppe Giunta, Z: Francesco Guerrini, K: Martina Andonova, 24 Seiten)
Weil Dagoberts Gehrock gerissen ist, muss er gebraucht einen neuen kaufen - und findet bei einem östlich anmutenden Händler fündig, der ihm einem Gehrock zunächst kostenlos zur Probe überlässt, mit dem man offenbar in die Zukunft sehen kann. Auch hier wird bald klar, warum das nichts für Dagobert ist, der weitere Fortgang der Geschichte ist aber eher merkwürdig, so dass auch Francesco Guerrinis Zeichnungen nicht mehr viel retten können.
Topolino 3529 & Topolino 3530
Der Inducks-Server steht gerade nicht zur Verfügung. Damit sind die Links in diesem Beitrag natürlich gerade erst recht auf Verdacht. Die beiden Druckexemplare liegen immerhin vor mir, so dass einer Doppelrezension nichts im Weg steht. Außer, dass ich gerade nicht nachprüfen kann, ob die Geschichte D 2019-093 aus Topolino 3529 (Peter Snejbjerg Nielsen/Marco Rota) schon auf Deutsch abgedruckt wurde. Topolino 3530 enthält die sechste Disney-100-Adaption, basierend auf "Die Bootsbauer".
Blue Peaks Valley
I TL 3529-1P
Episodio 1: Un minatore
Episodio 2: Un falegname
(S+Z: Corrado Mastantuono, K: Irene Fornari, 26 + 30 Seiten)
Nun stellt Corrado Mastantuono also in 5 Teilen die weitere Entwicklung des "Kurier" vor, dessen Redaktionsgebäude am Klondike ja in einer Rückblende in "Schneefall, Frost und alte Ampeln" in LTB Winter 5 in Flammen aufgegangen war. Dagobert hatte aber die Druckmaschine gerettet und veröffentlicht weiter. Bei den neuen Geschichten steht jeweils ein Vertreter einer Berufsgruppe im Vordergrund, und: Das Böse ist immer und überall.
In der ersten Episode geht es um eine Mine, in der es spukt, was sich aber als sehr rational erklärbar darstellt. Interessanter in die zweite Episode: Der Schreiner, der maßgeblich daran beteiligt war, Dagoberts abgebrannte Hütte wieder aufzubauen, hat einen Sohn, der sich zu höherem berufen fühlt und dem schnellen Geld aus zwielichtigen Quellen erliegt. Spät merkt er, dass er damit seinen Vater ganz anders verrät, als er denkt...
Lord HateQuack presenta: l'ora del Terrore
I TL 3529-2
Geoffrey e il mistero del Mal di Luna
(S: Giulio Gualtieri, Z: Graziano Barbaro, K: Manuel Giarolli, 32 Seiten)
Immer noch ist keine, ursprünglich von H.P. Lovecraft inspirierte, Lord-Hatequack-Geschichte erscheinen, obwohl das LTB Halloween sie brauchen könnte und es einige ganz gute gibt. Diese - von Micky und Goofy gespielte Figuren fürchten, dass sich ein goofyder Verwandter (der selbst für die Familienverhältnisse merkwürdig ist) in einen Werwolf verwandelt - wäre jetzt nicht die allererste Wahl und ist trotz des erwartbaren Twists auch nicht furchtbar gruselig.
Kann man beizeiten mal abdrucken, den redaktionellen Teil über Grauwölfe (mit einem Wolfsforscher) fand ich interessanter.
I TL 3529-3
La coscienza di Ciccio
(S: Tito Faraci, Z: Federico Franzò, K: Sara Sangalli, 8 Seiten)
Franz bekommt mit, dass Oma Duck weint und seinen Namen erwähnt. Da wird dann auch der Faule fleißig, aber das zu Grunde liegende Missverständnis ist nun wirklich weit unterhalb dessen, was Tito Faraci sich ausdenken kann.
I TL 3529-5
Manetta, Rock Sassi e il commissariato a cinque stelle
(S: Marcello Bondi, Z: Marco Palazzi, K: Diana Laudando, 18 Seiten)
Während Kommissar Hunter dienstlich weg muss, warten seine Inspektoren auf, nun, eine Inspektion des Kommissariates. Im Bemühen, vor dem unbekannten Prüfer möglichst gut dazustehen, übertreiben sie aber doch ein wenig...
Gaggeschichte, die ziemlich auf Nummer Sicher geht.
I TL 3529-6
Paperino, Paperoga e il principe del cosmo (S: Rudy Salvagnini, Z: Nicola Tosolini, K: Putra Shah Bin Bin Abd Jalil, 20 Seiten)
Etwas witziger, obwohl sich der Grundgag ständig wiederholt: Dussel träumt vom Theater und platzt mit Donald ein ums andere Mal in Situation, wo ein Verantwortllich entnervt meint, eine bestimmte Position könnte der erstbeste Passant einnehmen. Dussel schreit "Hier", Donald wird beauftragt... aber Dussel ist nie weit weg.
Der Weltenbummler (Topolino giramondo)
I TL 3530-1P
Orizzonti infiniti (1+2)
(S: Francesco Vacca, Z: Roberto Vian, K: Chiara Bonacini/Manuel Giarolli, 22+26 = 48 Seiten)
In vielen Geschichten gibt es eine relativ breite Einigkeit sowohl hier als auch in Italien, ob sie gut ist. Die wenigen Einträge im Papersera-Forum sind bei dieser Geschichte aber recht kontrovers. Kritik: In dieser Geschichte gibt es zwar tolle Zeichnungen, aber es passiert ja (fast) nichts. Andere sagen - und ich schließe mich an: Ja. Das ist ja gerade der Reiz der Reihe, es muss nicht immer einen Schurken geben (und tatsächlich halte ich die Episoden mit Schurken für die unpassenderen in der Reihe).
Micky ist jedenfalls in die mongolische Steppe gereist, wo er über Nomaden berichtet, die gerade auf dem Weg ins Winterquartier sind. Vorher werden allerdings noch die Adler freigelassen, die die Nomaden über den Sommer aufgezogen haben, bis auf den einen, der sich dem Fliegen verweigert. Allerdings bricht der Sohn der Familie in die Stadt zum Studium auf - auch bei den Nomaden ist die moderne Welt angekommen. Und dann gibt es noch ein Problem: Andere Nomaden haben sich bereits im angestammten Winterquartier ausgebreitet. Nun ist guter Rat teuer, denn der Winter rückt näher. Und sieht so aus, als gäbe es einen größeren familiären Konflikt, als es den Eindruck hat.
Ich finde den Teil gut gelungen und passend zur Reihe, wenn auch nicht den allerbesten.
I TL 3530-4
Ciccio e l'interpretazione dei sogni
(S: Rudy Salvagnini, Z: Paolo De Lorenzi, K: Giulia Castoldi, 5 Seiten)
Franz hat schlecht geträumt und lässt sich den Traum von Donald deuten. Man sollte meinen, das Essen läge ihm schwer im Magen, aber nein... Merkwürdiger Lückenfüller.
Nächste Woche gehen die Reisen auf der Via Appia (auf zwei Zeitebenen) und durch das Blue Peaks Valley weiter. Für in paar Wochen hat Alex Bertani eine Fortsetzung von "Viel Glück!" aus LTB 567 angekündigt, wieder von Marco Nucci und Stefano Zanchi. In Italien ist diese Geschichte im kritischen Corona-Winter 2021 besser angekommen als bei uns, wo die Geschichte ja als Geburtstagsgeschichte für Gustav gilt. Mal sehen, wie es weitergeht.