Liebe Liebende: Topoliino 3455
Der heutige Valentinstag steht im Mittelpunkt des dieswöchigen Topolino - zumindest weisen das Titelbild und die erste und die letzte Geschichte darauf hin. Ob das Topolino wirklich gut ist, könnte allerdings erst im Nachgang feststehen, denn die mal wieder beginnende Fortsetzungsgeschichte weckt Erwartungen. Ob sie gehalten werden können, wird die Zeit zeigen.
Selbst ein Bild machen konnten wir schon von der älteren Rota-Halas-Geschichte "Horrorskop" machen, die bei uns schon 2x erschienen ist.
I TL 3455-1
Paperina e il più bel regalo di San Valentino
(Ziche, 22 Seiten)
Valentintags-Geschichte 1: Daisy zerbricht sich den Kopf, was sie Donald zum Valentinstag schenken soll und wird darüber wahnsinnig. Donald hat den Tag fast vergessen, sieht ihn aber pragmatischer und erdet Daisy wieder.
Wenig Handlung, viel Übertreibung - also typisch Silvia Ziche. Da ist sie in ihrem Element, und das ist auch sehr ansehnlich, aber eben doch ziemlich leichte Kost.
I TL 3455-2P
Topolino e l'anomalia concentrica
(Vacca/Mazzarello, bislang 24 Seiten)
Erst mal noch ohne Bewertung, aber Francesco Vacca präsentiert uns hier eine hoch interessante Figurenkonstellation mit zwei selten verwendeten Antagonisten, die Casty beide schon in einem legendären Vierteiler verwendet hat: Der Dichterspion hat die Zeitmaschine entdeckt, ist damit ins Jahr 2063 gereist (also vorwärts, und dafür ist die Maschine ja nicht ausgelegt) und damit Zeitanomalien ausgelöst, die die Zeitpolizei und Agentin Uma auf den Plan rufen - sie reist also in unsere Gegenwart.
Was daraus wird? Mal abwarten, eventuell hängt das auch von der Zahl der noch kommenden Teile ab.
Comic & Science
I TL 3455-3
Zio Paperone e l'aiuto quantistico
(Bosco/Soldati, 24 Seiten)
Zweieinhalb Jahre nach der ersten Folge von "Comic & Science" - das war"Der Herr der Düsternis" (LTB 537) - versucht dieser Comic, Dagobert die Quantenmechanik schmackhaft zu machen. Zwar kann dieser seine Effektivität massiv steigern, aber das hat (gar nicht mal physikalische) Grenzen.
Weiß nicht. Die Geschichte ist solide, aber nicht besonders aufregend. Und ob man nach der Lektüre der Geschichte mehr über Quantenmechanik, Max Planck oder Heisenbergs Unschärferelation verstanden - zumal ohne redaktionellen Teil - wage ich zu bezweifeln.
I TL 3455-4
Chi bello vuole apparire...
(Faccini, 8 Seiten)
Dussel auf dem Rummel, nächstes Zelt: Gegen Einwurf einer Münze kann sich Dussel ein attraktiveres Spiegelbild anzeigen lassen. Doch der Augenblick will einfach nicht verweilen...
Hat mich jetzt wirklich angesprochen.
Topolino Le Origini
I TL 3455-6
L'avventura più bella
(Fontana/Limido, 24 Seiten)
Nach zwei Jahren Dauerbegleitung in der Pandemie und 13 Folgen sind Mickys Ursprünge offenbar zu Ende entiwickelt, nur mit Minnie muss er noch zusammenkommen. Und wo wäre das besser aufgehoben als in einer Valentinstagausgabe?
Die Irrungen und Wirrungen, bis die beiden sich zur Verabredung am Valentinstag endlich treffen können, sind dabei durchaus lesenswert. Ob das Happy-End wirklich die Krönung von Mickys und Minnies Entwicklung ist, sei dahingestellt, denn beide definieren sich ja nicht über ihre Beziehung (speziell Micky nicht).
Trotz einiger gelungener Folgen sehe ich einen Gesamtabdruck äußerst kritisch (wobei ein Einzelabdruck der besseren Folgen erst recht keine Lösung wäre): Eine Entwicklungsgeschichte für die jüngeren Leser in eine Zeit zu verlegen, die kaum 20 Jahre her sein kann, ist die eine Sache. Dabei die Geschichte so zu erzählen, dass sie kaum zu Gottfredson, Scarpa, Sarda und Concina (und anderen) passt, die andere. Und dass diese Geschichte (wegen Trudi) eigentlich nicht zu "Young Donald Duck" passt, verschließt auch noch die Option der Young Comics.
Nächste Woche wird Gervasios Saga um die Besatzung der Schwarzen Sonne fortgesetzt, und es gibt es einen Zweiteiler von Mastantuono um den Entenhausener Kurier.
Kleine Straße aufwärts:Topolino 3456
Topolino 3456 ist mal wieder reich an Fortsetzungsgeschichten und Serien, immerhin ist ein Zweiteiler komplett enthalten.
Aus dem Entenhausener Kurier
I TL 3456-1P
L'oscuro mistero a quattro zampe
(Mastantuono, 24 + 24 = 48 Seiten)
Corrado Mastantuono hat mal wieder den doppelten Platz für den Entenhausener Kurier bekommen, und den nutzt er auf eher originelle Weise:
Vor tausend Jahren wurde eine mitteralterliche Burg mit einer eher obskuren Gemeinschaft mit einem Fluch belegt, der nur verzögert werden konnte - an dieser Stelle steht allerdings im Hier und Jetzt in Entenhausener Park mit einer Villa (die Villa Borghese in Rom lässt eventuell grüßen...). Und dort verschwinden jetzt Hunde, die im Park Auslauf haben...
Sehr merkwürdige Geschichte (denn natürlich haben die beiden Dinge miteinander zu tun), die dank einiger Traumsequenzen Dussels noch mehr den Boden unter den Füßen verliert. Mit dem Entenhausener Kurier hat es auch nur insofern zu tun, als Donald und Dussel dank Investigativrecherche dem Fluch auf die Spur kommen und natürlich alles noch schlimmer machen.
Alles recht merkwürdig. Und wie kommt eine europäisch-mittelalterliche Villa im Jahr 1022 nach Entenhausen?
I TL 3455-2P
Topolino e l'anomalia concentrica(2)
(Vacca/Mazzarello, 24 Seiten, insgesamt 48 Seiten)
Wenn Uma, der Dichterspion, Goofy und die Professoren Marlin und Zapotek aufeinandertreffen (von denen sich ein Teil gegenseitig gar nicht kannte), ist eine Menge möglich - so entsteht eine Zeitanomalie dadurch, dass der Dichterspion gleichzeitig mit der Zeitmaschine ins Jahr 2063 gereist ist und Uma zurück von dort zum Ausgangspunkt, um den Fehler im Zeitkontinuum zu erforschen. Das Beheben wirft das nächste Problem auf: Micky und Goofy dürfen nicht mit Uma in die Zukunft reisen, weil das ja den nächsten Fehler auslösen würde - Micky erinnert sich aber daran, schon mal mit seinem Hologramm in die Zukunft gereist zu sein (im Scarpa-Spätwerk "Die Erinnerung an morgen", da funktionierte das aber nur so mäßig).
Ich glaube, die Geschichte will zu viel - es ist zwar prinzipiell eine gute Idee, die Professoren und Uma zusammenzubringen, beide sind ja Zeitreisende. Aber der Dichterspion als Gegenspieler ist hier ziemlich verschenkt, seine ganze Bedrohlichkeit kommt gar nicht so richtig zur Geltung. (Und der Weg, wie er von der Zeitmaschine überhaupt erfährt, erscheint mir etwas konstruiert.) Zudem hat die Geschichte eine interessante Pointe, die im Jahr 2063 spielt und spätestens dann der Topolino-Redaktion auf die Füße fallen wird. Oder vorher - "Die Wunderbrause" spielt ja teilweise im näheren 2049.
Also: Interessant, einen Abdruck wert, aber insgesamt eher unrund.
I TL 3456-1
Archimede... un'invenzione tira l'altra
(Aicardi/Lomurno, 8 Seiten)
Zwischendurch eine wortlose Loch-im-Einer-Geschichte, in der Daniel Düsentrieb so lange Erfindungen zur Reparatur von Erfindungen entwickelt, bis er wieder am Ausgangspunkt ist. Jo. Wenn man mal 8 Seiten frei, aber keinen Übersetzer zur Hand hat.
La ciurma del Sole Nero
I TL 3456-5
La grande astronave
(Gervasio/Canfailla, 34 Seiten)
Der Weltraum. Unendliche Weiten. Fast fünf Monate mussten wir mal der Besatzung der "Schwarzen Sonne" bangen, ob sie irgendwie wieder nach Hause kommt. Nach der diesmaligen Begegnung mit einem anderen, großen Raumschiff ist klar: In dieser Ecke des Universums wird das schwierig, die anderen haben nämlich ähnliche Probleme.
Und so bleibt viel Raum, dass erste Besatzungsmitglieder die Nerven verlieren und die Geheimnisse der Crew-Mitglieder ein bisschen enthüllt werden. Aber nur ein wenig halt, demnächst geht es weiter. Mit weiterhin unklarem Ziel.
Nächste Woche beginnt ein Casty-Zweiteiler (dieses Mal als Autor). Und weil neben dem bereits erwähnten Zweiteiler aus dem Entenhausener Kurier mal wieder eine Egmont-Geschichte dran ist, wird das dann ein eher kurze Rezension.