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wenn ich auf den Link zum 8. GA Band (Egmont ) klicke, lande ich auf der französischen Seite
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wenn ich auf den Link zum 8. GA Band (Egmont ) klicke, lande ich auf der französischen Seite
Verstehe Dich gut, obwohl ich jetzt nicht Deine Meinung in Stringenz teilen kann. Aber doch sehr treffend von Dir der Vergleich mit "guten" Sachen, Bouncer ist auch eine Liebelingsserie von mir - es fehlt dieses Quäntchen Unverwechselbarkeit, "Genie", diese nicht-stoffliche, unerklärbare Ebene. Dennoch sind die Folgebände eine große Freude für mich. Ist halt immer so: Beginn, Anstieg, Höhepunkt, Abgesang - mit Band 8 der GA hier kommt der Abgesang auf hohem Niveau, leicht unter dem Höhepunkt.
Für mich ist Arizona Love der letzte richtige Blueberry. "Mr Blueberry" ist zwar auch ziemlich cool, aber eher was Experimentelles. Hätte man genauso weglassen können wie die Jugendabenteuer.
(Aber ich will ja das Pferdchenbild am Backcover vollständig haben [knirsch]).
Das eigenartige an den Mister Blueberry-Geschichten ist, dass Giraud den Charakter, den er immerhin jahrzehntelang gezeichnet hat, anscheinend nicht verstanden hat. Blueberry ist ein aktiver Charakter, der die Dinge in die Hand nimmt, der die Initiative ergreift und die Handlung vorantreibt. Hier sitzt er mehrere Alben lang am Spieltisch oder liegt im Krankenbett, während das Geschehen von anderen Figuren dominiert wird. Mit der von Charlier entwickelten Figur hat dieser Blueberry quasi nichts zu tun. Insofern sind das für mich auch keine richtigen Blueberry-Geschichten.
Dass Giraud Blueberry nich verstanden hat, sehe ich nicht so.
Aber Giraud kann Charlier nicht imitieren und versucht es gar nicht erst. Trotzdem ist es ein Teil der Wirkung von Mr Blueberry, dass es eben eine derart aufgeladene und etablierte Figur ist, der diese Dinge passieren. Das ist schon gut so. Ich mag dieses Spiel von Giraud lieber als das ausufernde Jugendabenteuer-Universum. Dss fand ich sogar schon problematisch, als es noch von Charlier geschrieben wurde. Blueberry ist viel zu abgebrüht in diesen Geschichten. Das gilt nicht für die Kurzgeschichten mit Giraud. Die sind eine andere Liga.
Blueberry funktioniert für mich nur, wenn Giraud UND Charlier beteiligt sind. Wenn auch nur einer fehlt, funktionieren die Geschichten, funktioniert die Figur nicht. Das war eine kongeniale Zusammenarbeit ähnlich wie bei Goscinny und Uderzo. Die Jugendabenteuer ab 1985 sind für mich genauso reizlos wie die Mr. Blueberry-Geschichten, auch da wirkt die Blueberry-Figur uninteressant, die Stories sind uninspiriert und formelhaft, die Zeichnungen grob.
Also mir haben die Mr Blueberry Alben extrem gut gefallen, das war eine geniale Mischung aus der doch recht einfachen Westernfigur Blueberry und eben einer durchaus realen Entwicklung die dieser durchgemacht haben könnte.
Gerade die Passivität fand ich klasse, quälend auch beim Lesen irgendwie.
Ich finde auch nicht, dass Blueberry von Giraud im Mister-Zyklus nicht mehr Blueberry ist. Ja, er ist eine aktive Figur gewesen, das ist er im Mister über lange Strecken nicht. Ich find das aber sehr passend, weil: als Mister ist er auch deutlich älter, da wird man ruhiger. Und die Anlage zum 'Müßiggang' war auch in sehr frühen Bänden schon drin: Man denke nur, mit welcher Gelassenheit, stoischer Ruhe, er sich im Arrest, man möchte fast sagen 'ausruht', ja, die Ruhe geniesst. Zumindest in den Fällen, wo er aus diziplinarischen Gründen hinter Gittern sitzt (und es auch geniessen kann, im Ggs. zu seinem Aufenthalt bei Kelly...).
Trotzdem: Zu den besten Zyklen gehört der Mister nicht - aber auch nicht zu den schlechtesten.
Was sind denn deiner Meinung nach die schlechtesten?
Mister Blueberry fand ich nicht schlecht, aber auf die Jugendabenteuer kann ich gerne verzichten. Die sind einfach nur durchschnittliche Massenware.
Letzteres kann man natürlich von sehr vielen künstlerischen Hervorbringungen behaupten - dass sie im Vergleich mit anderen Werken nicht zu den schlechtesten gehören. Das heißt allerdings noch lange nicht, dass sie gut sind. Sogar Helene-Fischer-Schlager gehören nicht zu den schlechtesten Liedern, die ich je gehört habe...
Die, die nicht von Giraud gezeichnet wurden.
Ansonsten:
Der Navajo-Zyklus waren die Lehrlingsjahre.
Der Eisenbahnzyklus war das Gesellenstück.
Der Goldminen-Zweiteiler das Meisterwerk.
Danach ging es mit Chihuahua-Pearl bis Angel Face auf Meisterniveau weiter. Aber wenn die Serie mit dem Tod auf der explodierten Lok zuende gewesen wäre, hätt' ich da gut mit leben können.
Danach kamen noch ein paar 'graphische Leckerbissen', aber inhaltlich hätt's das alles nicht mehr gebraucht. Auch wenn wir damals natürlich mitgefiebert haben, ob und wie es Mike schafft, sich zu rehabilitieren, es gab ein paar schöne Twists und Überraschungen, dies am Ende rund gemacht haben, aber all das unerzählt zu lassen, hätte auch seinen Reiz gehabt und es hätte einem nicht wirklich was gefehlt.
Die zweite Hälfte des Goldminen-Zyklus zeigen den Routinier-Charlier.
Den kenne ich nicht.
Bitte erzählen.
Oh, was freue ich mich. Ich habe die GA bis einschließlich Band 7 nun im Regal stehen. Gelesen hatte ich gerade den Eisenbahnzyklus. Für mich übrigens eine sehr gelungene Trilogie + einem herausragenden Abschlussband. Jetzt kommen also die Meisterwerke und ich habe sie alle hier griffbereit. :-) Was mich ebenfalls freut: Hier wird gerade mal über die Qualität des Inhalts und nicht des Papiers diskutiert. Sehr interessant. Macht Spaß.
Gott hab ihn selig...
Ja, da gehe ich weitestgehend mit. Kleine Abweichung: Ich finde den Südstaatengold-Zyklus noch mal einen Ticken großartiger als den Goldminen-Zweiteiler. Da folgte Twist auf Twist, Das hab ich geliebt. Der Rest war immer noch großartig.
Ansonsten sehe ich es wie Largo Beutlin: Die Jugend-Abenteuer haben mich nicht überzeugt.
Den Mister fand ich auch gut. Auf seine Art. Hätte gerne noch den 1900er gehabt.
Das "frühe Gesicht" Blueberrys ist nicht mehr: JEAN-PAUL BELMONDO ist verstorben.
https://www.bild.de/unterhaltung/leu...9636.bild.html
Traurig, aber JPB hatte sicherlich ein spannendes und erfülltes Leben....
Ich liebe "Abenteuer in Rio"
Ja, das ist "es" - ein französischer JAMES BOND, während der Bauzeit von BRASILIA, Belmondo at his best!!! Muss mir jetzt gleich die DVD mal besorgen, obwohl ich diesen Film schon gefühltermaßen zehnmal gesehen hatte. Für mich ist dieser Film sowieso ein "Comic" als Film. Berauschend allerweil, abgehoben, Indiana-Jones-mäßig (noch vorm Indy), einfach ... unglaublich! Ein wunderbares Zeitdokument, das dieser Mann uns hier hinterlassen hatte.
Die treibende Kraft des Films ist schon vor langer Zeit in die Straße des Vergessens eingebogen. Neun Jahre jünger als Belmondo wär sie jetzt fast 80.