Jazzsaxofonist Wayne Shorter hat ein Dreifachalbum mit Graphic Novel namens "Emanon" herausgebracht. Der Süddeutschen Zeitung gab er dazu ein Interview:
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Mit 15 habe ich meinen ersten Comic gezeichnet, den habe ich "Other Worlds" genannt. Das Buch habe ich noch.
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Es war (Produzent und Labelchef) Don Was, der zu mir kam und sagte: 'Wayne, Zeit für eine Graphic Novel.' Er wußte von meiner Leidenschaft für Science Fiction und hatte die Vision, daß die Musik zusammen mit einem Buch veröffentlicht werden sollte. Also entwickelte ich eine Geschichte um die Titelfigur Emanon. Don stellte mir den Zeichner Randy Du Burke vor, der bereits ein Buch über Malcolm X und Deadwood Dick gezeichnet hatte. Er hat die Geschichte dann gezeichnet, und ich war begeistert. Seine ersten Entwürfe habe ich schon bei Konzerten als Inspiration auf meinen Notenständer gelegt.
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Emanon ist eine ähnliche Figur wie Captain Marvel oder Superman, aber es geht hier nicht um die Suche nach einem Retter, sondern eher darum, die Menschen aufzuwecken, damit sie all die Potenziale ihrer Existenz begreifen und endlich aufblühen können. Mit anderen Worten: sie öffnen sich, um sich selbst zu retten.
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Der Titel "Emanon" ist "no name" (namenlos) rückwärts buchstabiert. Als Dizzy Gillespie 1946 eine Komposition mit dem Titel "Emanon" einspielte, hat er mich als Teenager stark beeindruckt, denn zur damaligen Zeit war es ungewöhnlich, einer eher konventionellen Komposition für eine Big Band so einen modernen Namen zu geben. Die Industrie versucht städnig, Musik in ein Genre zu pressen, aber damit werden der Musik doch nur Handschellen angelegt. "Emanon" ist ein passender Titel.