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P_Mancini
Was mich an der aktuellen Situation wundert und/oder ärgert:
1. Vor einem Jahr hat man den Krankenhäusern wegen der drohenden Gefahr, dass sie die Masse an Covid-Patienten nicht schaffen, vorgeschrieben, aufschiebbare OPs und ähnliches zu verschieben; diese Anordnungen wurden im Sommer bei rückläufigen Zahlen aufgehoben. Jetzt laufen die ersten Intensivstationen über, aber eine vergleichbare Massnahme ist nicht in Sicht, jetzt wird sich auf die Einsicht der inzwischen vielfach kommerziellen betreiber mit knallharten Profitinteressen verlassen.
So ist es. Es geht nur um die Kohle.
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2. Es wurden keinerlei Studien in Auftrag gegeben, was die Verbreitungswege angeht, will heissen, wo die grössten Gefahren bestehen. Es wird einfach ausgeschlossen, dass dies in den von den Massnahmen bislang völlig bis weitgehend unregulierten Teilen der Wirtschaft passiert, mit dem damit zwangsläufig verbundenen ÖPNV. Und im ÖPNV wird auch nicht in Stosszeiten die Taktung erhöht (Reisebusse samt Fahrer stehen genug ungenutzt rum, die Firmen bekommen staatliche Unterstützung und sei es nur in Form von Kurzarbeitergeld) oder die maximale Belegung irgendwie auch nur versucht zu reglementieren. Die Busse und Bahnen sind je nach Uhrzeit voll wie eh und je, das könnte man auch mit flexibleren Arbeitszeiten händeln, so dass nicht alle Schichten gleichzeitig anfangen. Weiterhin keine Homeofficepflicht, die auch kontrolliert und bei Verstössen saktioniert würde.
In HH hat man - neben der nächtlichen Ausgangssperre - die Ausnahme vom einzuhaltenden Mindestabstand von 1,50 am Arbeitsplatz gestrichen. Es ist zu vermuten, dass die vergleichsweise rasch sinkenden Zahlen in HH daher rühren, denn das ist der Unterschied zu Bayern und zB dem Märkischen Kreis, wo es auch nächtliche Ausgangssperren gibt, aber die Inzidenzuahlen eher weiter hoch gehen.
Studien könnten ja belegen, das man mit den getroffenen Maßnahmen daneben liegt. Der Maßnahmenkatalog greift tief ins Privatleben ein, die Wirtschaft soll , wenn es irgend geht, geschont werden. Ich lebe in Hamburg und es ist leider auch hier so, das im ÖNVP keine zusätzlichen Kapazitäten bereitgestell werden. Die Fahrgäste sitzen dort wie die Vögel auf der Stange. Und Homeoffice einführen, das würde ein Aufschrei der entsprechenden CDU nahestehenden Verbände auslösen. Geht also nicht. Das der Regierung diese Inkonsequenz nicht um die Ohren gehauen wird, das ist unbegreifbar. Stattdessen lieber in die Grundrechte eingreifen. Ist einfacher.
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3. Keine Testpflicht am Arbeitsplatz für Arbeitnehmer - hier müssten auch die Gewerkschaften eingreifen, denn unsolidarisch sind die Testunwilligen, die ihre Kollegen der Gefahr der Ansteckung aussetzen. Eine blosse Testangebotspflicht ist ein Witz, zumal nur einmal die Woche. Zweimal die Woche gewährt wesentlich mehrSchutz, auch wenn die Tests bisweilen unzuverlässig sind ist das besser als nichts. Ein Test als Körperverletzung? Was ist denn dann eine Infektion der Kollegen wegen Testunwilligkeit? Im ungünstigsten Fall fahrlässige Tötung. Und bei Schulkindern ists ja keine offenbar, da gibts diese Testpflichten inzwischen.
Tests kosten Geld. Und so wie es praktiziert wird, viel zu ineffektiv. Man könnte den Eindruck gewinnen, das man es eigentlich gar nicht will.
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4. Bei Schulen läuft es etwas besser als in der Wirtschaft, wurde aber viel zu lange nicht als Problem erkannt. Was wahrscheinlich die zweite und dritte Welle erst so massiv mit aufgebaut hat.
Unverständlicherweise gilt da aber die Extrabratwurst der 200er Inzidenz.
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5. Weiterhin richten sich die Massnahmen hauptsächlich ans Privatleben, die Wirtschaft ist allenfalls an ihren Schnittstellen hierzu betroffen (wie Gastronomie, Tourismus, Breitensport, Kultur). Wird alles schön ausgeblendet, weil nicht sein kann was nicht sein darf.
In den europäischen Ländern, die jetzt als Begründung der Wirksamkeit von Ausgangssperren herangezogen werden, gingen diese allesamt einher mit massiven Eingriffen in die Wirtschaft, bis zur Stillegung aller nicht lebensnotwendigen Bereiche.
Und ja, ich könnte um der Sache Willen gut damit leben, wenn jetzt mal ein paar Monate keine Comics produziert würden.
Siehe oben und so ist das mit einer CDU geführten Regierung.