Zitat:
Ich bin aber keine 100 sondern nur einer. Und ich glaube auch nicht, dass es noch 99 weitere gibt, die so ticken wie ich. Sieht man ja auch hier im Thread, wo es mindestens doppelt so viele Sofort- oder gar Vorausbestell- und -bezahler gibt.
Natürlich bist du nur einer. Aber diese Einstellung, die du vertrittst, ist weiter verbreitet, als du möglicherweise glaubst. Ist also kein Alleinstellungsmerkmal. ;)
Zitat:
Ich muss auch nicht "kollegial" sein, ich bin Kunde, kein Kollege. Und natürlich muss man mich als Kunden abholen und mir nicht irgendwas vorsetzen und dann erwarten, dass ich aus "Unterstützungsgründen" Produkte kaufe, die mich nicht überzeugen. - Was ich im Übrigen dennoch oft genug und lang genug gemacht habe - aber erwarten kann man das eigentlich von seinen Kunden nicht.
Wie du ja zitiert hast, ist das "kollegial" in Anführungszeichen gesetzt. Ansonsten: "Point taken". Dann musst du aber auch aushalten können, dass der Produzent dich als Kunden sieht, den er möglicherweise gar nicht haben will, weil deine Ansprüche nicht mit seinem Produkt kompatibel sind und dich deshalb auch nicht ernst nimmt. (Denn du bist ja "nur einer":)
Zitat:
Und nicht zum Anlass nehmen, mir den schwarzen Peter zuzuschieben.
Von Schwarzer Peter kann gar nicht die Rede sein. Richtig, du gehst aus deiner Sicht Kompromisse ein und danke für den Vertrauensvorschuss. Du bist aber auch derjenige, der oft glaubt, dass seine Meinung die allein selig machende ist, ohne auf Argumente einzugehen, warum manche Dinge eben nicht möglich sind.
Zitat:
Und um auch mal ne Hausnummer zu nennen: Du schriebst weiter oben (oder wars in nem anderen Thread?), dass Dich ein Album ca. 18.000 bis 20.000 € vorab kostet. Das muss man sich aber auch erstmal leisten können (sprich: Das Geld haben). Zum Vergleich: Das ist ungefähr die Größenordnung, die meinem Jahres-Netto-Einkommen entspricht. Insofern ist es eine vergleichsweise privilegierte Situation, wenn man es sich leisten kann, eine solche Summe im Zweifel (und wenn auch nur einmalig) komplett in den Sand zu setzen.
Das hat nichts mit "leisten" zu tun, da ich hier keinen Spaß zum Privatvergnügen aus meinem Privatvermögen abfeiere. Das ist dein vielbeschworenes unternehmerisches Risiko, das man als Besitzer eines Redaktionsbüros/Verlags eingeht und entsprechend investiert, weil man an etwas glaubt. Ich für meinen Teil - und ich denke, die meisten der anderen Verleger auch - tue das, weil es mir Spaß macht. Was aber nichts daran ändert, dass es kein Hobby sondern Beruf ist, mit Ziel, Geld zu verdienen, um davon leben zu können. Ich fürchte, dass das hier viel zu oft vergessen wird: Mit dem vergnüglichen Thema "Comics" verdienen wir unseren Lebensunterhalt. Deshalb werden Entscheidungen getroffen, die manchmal unschön sind, aber von Umsatz und Ertrag diktiert werden. Es mag sich schnöde anhören, aber da müssen einem dann auch die vielleicht 200 Käufer egal sein, die sauer sind, weil eine Serie nicht mehr fortgesetzt wird. Seltsamerweise, zumindest habe ich diesen Eindruck, sind Comic-Sammler dann oft persönlich beleidigt und drohen mit "Liebesentzug", wogegen Abonnenten von Netflix, Amazon, Disney+ etc nicht sofort ihr Abo kündigen, weil es keine zweite, dritte oder vierte Staffel der Serie "XYZ" mehr gibt. Man ärgert sich und geht zur nächsten Serie über.
EfWe