Schon lang nicht mehr. Aber als Bernard Prince darin erschien, ja, damals wurde es. Beruhigt? :D
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Schon lang nicht mehr. Aber als Bernard Prince darin erschien, ja, damals wurde es. Beruhigt? :D
Hähä, naja, ein bißchen. :D Ich habe irgendwann wohl den Anschluss verloren.
Was ist denn hinsichtlich des neuesten Andy Morgan zu erwarten: Wo wird der wohl - abgesehen natürlich von Zack - noch veröffentlicht?
Wohl bei Kult Editionen.
Du meinst vermutlich in der angekündigten Gesamtausgabe bei Kult. Tja, von der habe ich jetzt schon so lange nichts Neues mehr gehört, dass ich nicht weiß, ob es sich schon lohnt, sich darauf zu freuen. :rolleyes:
Eigentlich meinte ich aber, wo wird der neue Andy Morgan außer in Deutschland noch veröffentlicht, also in welchen anderen Ländern? In Belgien? (Frankreich? Nee, das traue ich mich jetzt nicht mehr zu sagen :D)
So, dann beantworte ich jetzt meine Frage selbst: Offenbar erscheint der neue Andy Morgan in Frankreich erst im August diesen Jahres: http://www.amazon.fr/Bernard-Prince-...1102298&sr=1-3
Wir haben hier in Zack also eine exklusive Erstveröffentlichung, denke ich. :D Ein Titelbild scheint es dafür auch noch nicht zu geben.
Mit der neuen Folge bin ich übrigens sehr zufrieden: Die Cormoran hat Fahrt aufgenommen, die Story auch, die Spannung steigt, die Zeichnungen sind umwerfend - zum großen Teil wenigstens - und bei mir kommt ein echtes Nostalgiegefühl auf: Mal wieder ein Andy Morgan!
Was ich nicht so gut finde, ist (jedenfalls bisher) die Frauenfigur. Irgendjemand schrieb schon, die Frauen bei Hermann sehen sich immer alle irgendwie ähnlich, als wenn sie miteinander verwandt wären. Das sehe ich auch so. Auch als Charakter kommt sie nicht so ausgeprägt rüber, was ich auch typisch für Hermanns Frauenfiguren finde. Aber das mag sich im Lauf der Geschichte ja noch ändern.
Übrigens: Sehe ich das richtig? Hat Barney eine ganz heftige Glatze? (Sichtbar, wenn er seine Mütze abnimmt) Oder brauch ich ne Brille?
Zwei Fragen für Fans von Andy Morgan:
1. Sah der Himmel auch früher so aus, wie in der Grundschule mit Wasserfarbe gemalt?
2. Ich kann mich beim alten Zack nicht an nackte Frauen erinnern. Gab es die damals bei Andy Morgan nicht oder wurde denen ein Hemdchen drüber gemalt?
Nein, gab es früher nicht. Die Frauen wurden in der Spätzeit insgesamt freizügiger dargestellt, aber nie nackt. Das ging mit Jeremiah los, aber auch nicht sofort. Womöglich war da sogar Bois-Maury eher.
Frauen bei Hermann:
Es ist schon erstaunlich, dass, wie Edouard Francois, Redakteur der Comic-Fachzeitschrift Phénix, 1971 in einem Artikel feststellte, es "kein Tier, keine Landschaft, keine Maschine, kein Schiff und kein Flugzeug [gibt], das Hermann nicht perfekt und brillant darstellen kann", aber dass das für eins offenbar nicht gilt: Gut aussehende, schöne, sexy Frauen. Bei Hermann sind das immer mehr oder weniger grobschlächtige Trampel, deren erotische Ausstrahlung auf demselben Niveau anzusiedeln ist, wie bei den von ihm gezeichneten Pferden.
Wenn Du's sagst ... die erotische Ausstrahlung von Pferden kann ich schlecht beurteilen. :D
Scherz beiseite: In der Realität sehen die meisten Frauen sowieso nicht wie Supermodels aus, also stört das mich zumindest eher nicht so sehr, wenn die mal 'n bißchen mehr Fleisch auf den Rippen und Hüften haben.
Störender wäre da schon eher, daß die Figuren bei Herrmann im Grunde alle einen ähnlichen Gesichtsausdruck und -aufbau haben (leichter "Schlafzimmerblick" durch halb geschlossene Augenlider, ähnliche Mundpartien, eine gewisse Grobknochigkeit), und zwar sowohl Männer als auch Frauen und Kinder. Vgl. den traumwandelnden Robin, bei dem das dann in die Hose gegangen ist, weil er einfach nicht kindlich genug aussah.
Eigentlich ein wahres Wunder, wie Hermann das schafft, bei so 'ner graphischen Beschränkung die Figuren doch noch immer wieder mit individuellen Zügen auszustatten.
Manche würden das vielleicht positiver als "eigentümlichen Stil" bezeichnen. Zu den Frauen: ich finde Hermanns Frauen auch nicht sonderlich attraktiv, besonders die breiten Becken, aber mich macht deren "schlampige Ausstrahlung" (oder wie kann man das nennen?) schon an. Vor allem finde ich aber gut, dass sie sich von dem ästhetisierten Einheitsbrei unterscheiden.
Hab mich mal wieder schlapp gelacht über Deinen Beitrag. Der Vergleich mit den Pferden ist fies, aber ich muss zugeben, er trifft. Die Viecher sind bei ihm auch oft ein bißchen zu mollig und sie scheinen auch nie so recht zu wissen, wohin mit ihren Beinen und bewegen sich irgendwie ungelenk. Und bei seinen Frauen ist das leider genauso. Dass die etwas mehr Fleisch auf den Rippen haben, stört mich grundsätzlich genausowenig wie Mingamanga. Aber dass sich der Grad der Molligkeit von Bild zu Bild arg unterscheiden kann (wie in der aktuellen Story: Zwischen zwei Bildern hat die Dame ja schnell mal 10 Kilo zu- bzw. abgenommen), finde ich schon eigenartig.
Übrigens: Eine einzige Frau fand ich mal wirklich - zeichnerisch gesehen - eine Persönlichkeit und sexy obendrein: Die Sekretärin von Alysius Gerdelsohn in "Abenteuer in Manhattan". War zwar auch ein bißchen zickig, aber ein Individuum. Bezeichnenderweise hatte die nicht mal einen Namen, wenn ich mich recht erinnere.
Gehört habe ich das schon öfter, aber ich habe keine Ahnung, was das ist. Kann mich da mal jemand aufklären?
Coleur directe = Direkt-Colorierung
Ich hol mal etwas weiter aus: Die 'klassische' Arbeitsweise und Druckvorlagen-Erstellung war so, dass der Zeichner mit Pinsel, Feder oder Rapidograph* eine s/w-Zeichnung angefertigt hat. Diese wurde dann 'photographiert' (die Fachleute mögen mir laienhafte Formulierung verzeihen) und eine 'Blaupause' hergestellt, das heist die s/w-Linien wurden in blau auf Zeichenkarton kopiert. Auf dieser Blaupause wurde dann die Farbe aufgetragen, wobei die blauen Linien zT übermalt wurden. Die Druckvorlage bestand also aus zwei Teilen: Der s/w-Zeichnung und dem Farb-Bogen, die dann erst beim Druck wieder 'vereinigt' wurden. (Im ZACK 2000-Bericht in ZACK 23/73 sind diese verschiedenen Arbeitsschritte, Vorlagen und ihre Zusammenführung ganz schön dokumentiert, am Beispiel der ersten Seite aus der ZACK-Box 6, Andy Morgan/Caranaoa.)
Wenn Du mal nach 'planche originale' plus Zeichnername googelst, wirst Du feststellen, dass die Comic-Originalseiten, die gehandelt werden, meist eben auch nur die s/w-Zeichnungen sind.
Im Gegensatz dazu gibt es bei der Direkt-Colorierungs-Technik nur ein Blatt, weil die Seite eben nicht erst als s/w-Zeichnung angefertigt wird, sondern direkt in Farbe. Den Unterschied kann man grade bei Hermann sehr gut sehen, denn bei dieser Arbeitsweise fallen die kräftigen, schwarzen Konturlinien weg.
* vorwiegend von technischen Zeichnern verwendeter Zeichenstift, der im Gegensatz zu Pinsel/Feder absolut gleichmässige Striche, also ohne variable Strichstärke erzeugt. Hermann verwendete dieses typische Architekten-Zeichengerät ab ca. Anfang der 80er bevor er zu Coleur direkt wechselte. Für meinen Geschmack war dies ein erster Rückschritt in seinen Arbeiten, weil die Linien mit Pinsel/Feder viel 'lebendiger' werden, dadurch dass je nach bei der Verwendung ausgeübtem Druck und Linienführung, ein Strich keine konstante Strichstärke hat, sondern zB dünn anfängt, in einem dicker werdenden Bogen verläuft, um sich dann wieder zu verjüngen. Im Ggs. dazu bleibt ein Rapidographen-Strich immer gleich dünn (und das auf Milimeterbruchteil genau. Ich hab mich da seit längerem nicht mehr mit beschäftigt, zu 'meiner Zeit' war das dünnste, was ich kriegen konnte ein Isograph mit 0,1 mm Strichstärke...).
Mal zum Vergleich:
s/w-Zeichnung, klassisch:
http://www.comicfestival.de/backup/i...AndyMorgan.jpg
Die Linien 'leben', wirken dynamisch...
colorierte s/w-Zeichnung mit Rapidograph:
http://www.splashpages.de/php/images...Morgan0003.jpg
Alle s/w-Linien sind gleichmässig dünn
Licht und Schatten wird bei obigen beiden Zeichentechniken durch mehr oder weniger dichte Straffuren erzeugt.
Im Vergleich eine Seite in Direktcolorierung:
http://www.safcomics.com/news/bprince2.htm
Die Konturlinien sind nicht mehr so tiefschwarz, sondern eher grau oder braun oder fallen ganz weg - sie werden entweder zusammen mit der Farbe aufgetragen oder nachträglich auf der getrockneten Farbe angebracht, um besondere Akzente zu setzen. Straffuren zur Erzeugung von Licht/Schatten fallen komplett weg, dafür ist die Farbe weniger gleichmässig/grossflächig.
Grob vereinfacht könnte man sagen: Comics in Coleur directe werden nicht mehr gezeichnet (und anschliessend coloriert) sondern gemalt.
Hier ( http://www.hermannhuppen.be/Hermann-752.shtml ) gibt's übrigens ein Step-by-step-Bildbeispiel 'aus Hermanns Büro', das die Arbeitsweise verdeutlicht, auch wenn er bei dem Beispiel-Panel erstmal sehr nah an der 'klassischen' Zeichenweise einer s/w-Zeichnung angelehnt beginnt...
Klar, mein ich das ernst.
Klar, kann er Pferde zeichnen (aber seine Pferde haben -zumindest auf mich- keine 'erotische Ausstrahlung').
Und ja, für Hermanns Verhältnisse ist das hier:
http://www.hermannhuppen.be/galerie/...1133914_11.jpg nicht schlecht. Aber es ist auch die 'untrampeligste' Frauen-Zeichnung, die ich von Hermann kenne. Und wenn ich das mit zB Manaras Frauen vergleiche... ;)
Frank Frazetta zeichnet ja auch immer ziemlich stramme Mädels, und damit ist er eine ziemliche Ausnahme unter den Fantasyzeichnern (siehe hier oder hier oder hier).
Das sind wenigstens noch richtige Frauen, und keine magersüchtigen Klappergestelle. Wobei die Manara-Girls allerdings trotzdem auch ganz hübsch anzusehen sind - lechz!
Und wenn wir uns dann noch mal die Mädels von Robert Crumb anschauen ... :D
@zaktuell: Wow, das war ja ein richtiger Aufsatz! Jetzt kann ich mir was darunter vorstellen. Danke Dir.
Und wenn wir schon mal bei dem Thema sind: Wie findet ihr denn diese Technik für den neuen Andy Morgan? Macht ja schon einen enormen Unterschied zu früher. Mir gefällt das sehr, sehr gut. Die Zeichnungen bekommen noch mehr Tiefe und sind lebendiger.
Seh ich ganz anders. Ich mag den Hermann der erst Hälfte der 70er Jahre. Schon den Wechsel zum Rapidograph fand ich n Rückschritt. Coleur directe dann nochmal.
Andy Morgan 7 (Flammenhölle) und den grade frisch bei Splitter neu aufgelegten Comanche 3 (Wyoming-Wölfe) bilden von der Zeichentechnik, ihrer Lebendigkeit, Eleganz der Strichführung etc. für mich den Höhepunkt Hermann'schen Schaffens. In der Art, wie er mit Bildern erzählt, hat er auch danach noch zugelegt, aber rein vom Zeichnerischen gings spätestens ab Rapidograph-Einsatz bergab.
My 2 Cent.
Da sind wir uns ja so ziemlich einig: Andy Morgan 7 und (für mich dann eher) Comanche 4 sind
die beiden Highlights! :)
Wo ich aber anderswo widersprechen "muss":
Eine "Blaupause" ist dann doch etwas ganz anderes. "Blauandruck und/oder Grauandruck
auf Aquarellpapier" sind die richtigen Begriffe, die für Hermann zutreffen! ;)
Leider war dann auch der damalige Bericht im Zack "stellenweise" fehlerhaft
bzw. gefaket (zum Beispiel bei der Bleistift-Zeichnung).
Wer einmal Spaß daran hat, so eine "wirklich reale" Hermann-Colorierungs-Seite "jetzt online"
anzuschauen, der klicke einfach hier: http://www.gostudio.de/COMICFORUM/Comanche-T05-25.jpg :)
...............
By the way: ich glaube Dir ist bei dem Link
http://www.splashpages.de/php/images...Morgan0006.jpg
auch das falsche Motiv reingerutscht. Jedenfalls ist genau das "keine" Rapi-Illu!
@ horst:
• Eigentlich sind wir uns sowieso meist einiger als unsere Dispute hier vermuten lassen... ;)
• Comanche 4 ist vom 'Telling' her besser, aber da hat Red mir schon eine zu rundes Gesicht. Ich mag den schlankeren Red lieber. Ausserdem mag ich die kräftigeren, dickeren Striche (wie auch noch beim Grünen Gold (Morgan 8)). Comanche 4 ist mir schon zu nah an den feineren Strichen, die Hermann dann auch ohne Rapidograph schon bei zB der Nebelfestung machte. Ich weiss jetzt gar nicht: Ist er eigentlich auch irgendwann vom Pinsel zur Feder umgestiegen? Das wär ne Erklärung für den Unterschied, den ich in der Vor-Rapidophase noch zu sehen meine... - Also: Ich bleib bei Comanche 3 ;)
• Blaupause: Ja, ich sags ja: Meine Laienhaftigkeit fällt spätestens immer dann auf, wenn mir die Fach-Terminologie abgeht... - Sorry dafür und Dank für die Berichtigung
• ZACK 2000: Ja, dass der damalige Bericht 'fehlerhaft' war, hatte ich als Fakt auch noch in Erinnerung, aber nicht mehr im konkreten Detail. Fand ich jetzt aber nicht wichtig genug, ums im Detail nachzuschlagen und ich denk mit obiger Erklärung und dem Bildmaterial im ZACK 2000-Bericht kann man sich ne ganz gute Vorstellung von der Arbeitsweise machen...
• Ja, falscher Link, gut, dass Du aufpasst. Habs in meinem Beitrag schon editiert, hier aber auch noch mal die gemeinte Zeichnung:
http://www.splashpages.de/php/images...Morgan0003.jpg
Und was soll "Straffur" sein?
Jetzt, wo Du fragst, wunder ich mich doch sehr, dass das Wort nicht bei Wiki und Duden zu finden ist, ist doch n normales Wort...!?
Auch wenn ich denke, dass Du eigentlich genau weisst, was ich meine und Du nur wieder Deine üblichen Spielchen spielen willst: Klick mal hier: http://www.oldenburg.de/stadtol/index.php?id=2854 und lies den Klammereinschub in der Kartenunterschrift...
Trotzdem gibt es das Wort nicht. Das Wort, das du wohl meinst (und wohl auch die Analphabeten, die das sonst im Internet verbreiten), heißt "Schraffur". Und sowas ist ja nun grad kein stlistisches Merkmal von Hermann.