Eisbrecher...
ich glaub wir Menschen machen uns wie Maggie (im beigefü,gten Bild) - hoffentlich kannst Du mal wieder schmunzeln, das Leben viel schwerer als es ist.
br> Durch die professionelle Distanz. Denn so kommt kein Kontakt zustande.
Weil Du auf einer ganz anderen Ebene (Erfahrungsebene, Wissenstand) angesiedelt bleibst als Dein Kommunikationspartner. Ihr müsst erstmal zusammenkommen.
Du hast ein Problem. Also Du erklärst Deine Sicht und den Grund, warum Dinge so sind und aus Deiner Sicht Sinn bzw. keinen Sinn machen. Und was Du Dir wünschen würdest.
Also das Problem aus Deiner Sicht und das warum aus Deiner Sicht ein Problem besteht und die Vorteile für Dich und andere , die daraus entstehen würden, wenn das Problem gelöst wird. Mit Vorschlag Deiner Lösung. Wenn Du keine Vorschlag machst, dann muss der andere hellsehen können. Und das kann er ja nur, wenn er Dich gut kennt. Also wird das nicht funktionieren. Du lässt ihn hängen und frustriert zurück, wenn Du nur sagst, was Du nicht willst.
Du musst dem anderen aber auch sagen, was DU WILLST und warum. Und erst dann kann das Gegenüber auf Dich eingehen und hat eine Idee , was Du meinst. Er versteht Dich sonst nicht.
Und dann erklärt Dir der andere seine Sicht, und warum Dinge (Bürokratie, Regeln, Regelungen) oder aus seinen persönlichen Möglichkeiten das nicht möglich ist.
Und kann seinerseits einen Lösungsvorschlag machen. Ihr synchronisiert Euch und Euren Erfahrungs und Wissenstand und Eure Handlungsoptionen im Dialog. Und dazu braucht es diverse male hin und her-Spiel , um zu einem für beide Seiten gangbaren Weg zu kommen.
Und so könnt Ihr dann das Problem lösen bzw. Du kannst entsprechende Handlungen einleiten.
Ich wusste nicht, dass das so funktioniert. Ich hab 47 Jahre gebraucht um diese Art von Kontakt herzustellen. Weil nur so Verst&aumL;ndnis aufgebaut wird. Und das ist Vertrauen. Vertrauen kann ich aber nur jemandem, den ich verstehe und von dem ich mich und meine Identität nicht bedroht und angegriffen fühle. Dem ich also auf Sachebene , Problemebene begegnen kann.
Das ist bei Stress einfach so! Man fühlt sich schnell angegriffen! Weil das Nervensystem ja schon im Alarmmodus ist! Nur wenn Ihr Euch dessen bewusst seid, könnt Ihr Eure Amygdala beruhigen und langfristig Probleme und Ursachen beheben.
Also steht nicht mein Ego oder das des anderen im Vordergrund, sondern das Problem. Das vermisse ich auch etwas bei den Debatten der Politiker und den Talkshows. Da wird auf Personen gewettert und nach schuldigen gesucht. Und das Problem landet im Hintergrund. Da gehört es aber nicht hin. Sondern ins Zentrum.
Ich muss bei diesen Politikernschlagabtausch immer an Paviane oder Schimpansen denken, die alle rumbrüllen. Also Brüllaffen. Es erinnert mich halt daran. Die gestikulieren auch mit allem, was sie haben und schreien in der Gegend rum. Das finde ich immer sehr verwirrend. Ausserdem ist mir das viel zu laut und aggressiv.
Ich hab immer nur direkt das gesagt, was das Problem ist aber nicht erkl&aumL;rt warum. Also den Hintergrund vergessen, weil der für mich offensichtlich ist.
Das ist er aber für den anderen keineswegs (weil jeder die Welt ja anders wahrnimmt) und ohne die richtigen Hintergrundinformationen interpretiert sein Nervensystem das als Angriff und nimmt es persönlich, weil es seine Identität in Frage stellt.
Hab ich ja erfolgreich mit diversen Chefärzten praktiziert. Da ist genau das passiert. Das ist auch dieses Rollendenken.
Das kannte ich nicht. Also jeder spielt in jeder Gemeinschaft eine Art Rolle oder trägt eine Uniform. Die Rolle wechselt dann? Oder ist es immer die Berufsrolle? Oder wechselt man daheim in die Vater- Mutterrolle? Oder setzt sich die durch, die man am meisten am Tag spielt?
Genau das ist ein Problem. Dieses Rollendenken.
Diese Rollen lösen sich nämlich in unserer heutigen Welt z.B. Arbeit immer mehr auf. Denn wir werden ja zu Self-Servicelern erzogen.
D.h. wo noch vor 18 Jahren Administratoren den PC des Anwenders fit gemacht haben und Probleme gelöst haben, ist der Anwender nun sich selbst überlasen und einem Helpdesk.
D.h. er muss selber wissen, wo das Problem ist. Er übernimmt also Aufgaben , die früher der Administrator übernommen hat. Da konnte man auch noch schön die Rechnerrollen setzen. Der Admin durfte installieren und Einstellungen am Rechner ändern.
Das Problem ist, den Admin hat man wegrationalisiert. Die Rollen Admin und Anwender hat man aber belassen. Ein Anwender soll und muss nun als Admin seinen Rechner updaten, hat aber mangels Adminrolle gar nicht die Möglichkeit dazu.
D.h. das Rollenkonzept funktioniert nicht mehr. So wird ein Anwender Mitglied in allen möglichen Gruppen, bis er am Ende alles darf. Weil keiner im Voraus wissen kann, was er braucht und es ansonsten zu lange dauert.
D.h. die Rollen lösen sich ja schon in der IT auf! Weil Du ansonsten Deine Arbeit gar nicht mehr machen kannst. Weil das Leben halt nicht planbar ist. Und Veränderungen immer schneller kommen und die Verdichtung der Arbeit dies noch beschleunigt.
Wenn sich die Rollen auflösen, dann ergibt sich doch auch eine neue Norm. Oder nicht?
Diese Spielregeln der Norm ergeben die heute noch einen Sinn?
Ich kannte die Spielregeln nicht und verstand nicht, was ich falsch machte. Die, die mir keiner erklärt hat, verstehe ich heute noch nicht. D.h. ich verstehe immer noch nicht, die Spielregeln der Norm.
Das Problem bei einer hyperaktiven Amygdala und Stressachse ist ja, dass Du Dich nicht in den anderen mehr reinversetzen kannst. Es geht ned. Fehlende Theory of mind. und unter Stress funktionieren die Spiegelneuronen auch nicht. Und bei Stress hast Du Schwierigkeiten Entscheidungen zu treffen. Alles ist Deinem Nervensystem zu schnell zu viel. D.h. um damit zurechtzukommen, muss ich mich auf das Wesentliche konzentrieren, also das aktuelle Problem , die aktuelle Baustelle und sie lösen. Also gehst Du um Dein Gleichgewicht zu finden, immer den Weg des geringsten Widerstands oder des größten (wie beim Glatteis, da wo am meisten Reibung ist, rutscht man am wenigsten aus, weil man da am meisten Energie spart... das ist überall im Leben so.).
Also wenn Du zuviel ENergie aufbringen musst, um etwas zu tun, dann bist Du bereit Dinge zu verändern.
Beispiel gefällig?
Also ich hab eine Mail an die Pflegekasse geschrieben, weil die Frau von der Caritas, die den Pflegeeinsatz macht, immer so kurzfristig und überfallartig vor der Tü,r steht. Die muss ja vierteljährlich kommen, wenn Du privat gepflegt wirst. (kein offizieller Profi involviert ist) Das Nervensystem meiner Mama , das meiner Schwester und meins , empfanden dieses überfallartige Vorgehen als Angriff, weil wir nicht verstehen wozu das gut sein soll.
Jetzt hat heut die DAme von der Pflegekasse angerufen und es mir erklärt. Das das zum Schutz der Schwächsten ist. Nicht, dass es passiert, dass die von ihren privaten Pflegepersonen im STich gelassen werden.
Dass das dann im Generalverdacht endet, finde ich zwar nicht so schön, aber ich kann verstehen, dass das aus Schutz der Schwächsten notwendig ist.
Das ist also der kleinste gemeinsame Nenner. Nicht die, die am fittesten sind. So ist es ja in der Leistungsgesellschaft. Und das ist ja das, was ich mir an einer Fussgängerampel auch wünschen würde: dass die Grünphase an die Fussgänger angepasst wird und nicht an die Autofahrer.
Gestern erzählte mir eine Frau, dass sie in der 30iger Zone wohnt. In Etzelskirchen. Und da fahren die Autos alle viel zu schnell. Sie hat gemeint: " Da muss 130 auf dem Schild stehen statt 30."
Das fand ich lustig. Das ich-habe-keine-Zeit-Syndrom führt also dazu, dass die Geschwindigkeit sich an den schnellsten orientiert, die diese weiter steigern. In der Folge werden immer mehr Menschen abgehängt. Des is fei a ned grod as gsündeste.
Zurück zur Dame von der Pflegekasse. Und dass das, wie die Caritas das macht, nicht so okay ist, hat sie auch gesagt. Ich kann das nämlich nicht beurteilen. Weil mir der Regelsatz ja fehlt. Ich soll halt schildern, dass das für uns , meine Schwester ein Problem ist, weil sie hinterher mehr durch den Wind ist, als wenn wir sie rechtzeitig drauf vorbereiten können. Weil ihr das Sicherheit gibt. Und uns auch.
Ich soll das direkt mit der Caritas klären und denen einen ebensolchen Brief schreiben. Und soll mich auch auf sie berufen und dann hat sie mir auch ihre Telefonnummer gegeben, wenn ich mal wieder solche Verständnisprobleme habe.
Meine Mama hat mit der Frau auch schon deswegen geredet. Aber ihr leider keinen Alternativvorschlag, wie sie es denn gerne hätte, gemacht. Und so blieben die Fronten verhärtet. Sie hat auch nicht erklären können, warum wir damit ein Problem haben. Schon einige Gründe genannt, aber nicht die , die wichtig wären und zum Verständnis beitragen würden. Dass sie halt, weil sie schon älter ist, das Telefon nicht immer hört und die Klingel auch nicht. Das kann die Frau von der Caritas aber wahrscheinlich nicht verstehen, weil das ja ihre Zeit ist und sie ständig erreichbar ist. D.h. sie kann wahrscheinlich gar nicht verstehen, dass jemand nicht immer erreichbar sein will oder es gar nicht leisten kann!
Und dann ist die Frau von der Caritas natürlich auch frustriert, wenn sie umsonst anruft oder umsonst vor der Tür steht. Und weil meine Mama Ihr auch keinen Vorschlag gemacht hat, wie es für sie okay wäre. Also bleibt sie in der Luft hängen und hilflos. Es ändert sich nix. Sie kann ja nix ändern, weil meine Mama ihr nicht gesagt hat, was.
Das konnte meine Mama aber wieder nicht, weil sie immer so überrumpelt ist.
Ich w&uumkl;rd halt den Vorschlag jetzt machen bzw. fragen, ob sie nicht 2 Tage vorher eine Mail schicken kann. Dann können wir uns drauf einstellen. Auch weil schriftlich halt einfacher für uns ist. Und die Frau von der Pflegekasse war so nett mir ihren Namen und Telefonnummer zu geben, falls ich mal wieder sowas nicht verstehe. Sie erklärt es mir. Wir konnten also "Kontakt" (durch Annhäherung unserer Sichtweisen und Austausch derselben) herstellen.
Unter Stress ist dies oft gar nicht mök;glich. Da bleibt jeder in seiner Sichtweise gefangen, weil er sich gar nicht bewusst ist und nicht wissen kann, warum der andere und wo und womit er ein Problem hat. Es scheitert daran, dass dieser Kontakt und Austausch nicht hergestellt wird.
Ging mir auf Arbeit auch so. Ich konnte mich nicht mehr direkt ausdrücken, weil mir alles zuviel war. Ich hatte keine Energie und so konnte ich zwar den anderen zuhören, aber um Hilfe bitten konnte ich nicht rechtzeitig, weil der Kontakt nicht mehr hergestellt werden konnte. Auch weil die anderen zu sehr im Stress waren, um mich überhaupt wahrnehmen zu können. Sie sahen mich nicht mehr. Nur ihre Probleme.
Verstehst Du? Das geht Dir genauso.
Vielleicht kann Dir ja Maggie helfen, das Eis zu brechen...
Ich glaube, es reicht auch einfach,d ass Du den anderen siehst und Dich.
Dann ergibt sich die Annhäherung von selber, wenn Du Verantwortung für Dich und ein Problem übernimmst.
Ich will jetzt mit meiner Schwester öfter mal so youtube-Videos über Vögel und Pflanzen angucken oder wie Schnee ensteht. So aktuelle dinge halt. Das scheint ihr Spass zu machen.
Und neulich haben wir ein Amigurumi-Video vone inem Wal entdeckt. Der hat meiner Schwester auch gefallen. Und mir auch . Und meine Mama wollte ja immer Handarbeitslehrerin werden. Also kann sie es uns vielleicht beibringen bzw. mit uns zusammen einen machen. Also jeder für sich aber alle zusammen. Jeder in seinem Tempo. Also durch Rücksicht und Nachsicht in unserer Selbsthilfe-Handarbeitsgruppe.
Ich komm bei diesen youtube-Walhäkel-Video nicht mit. Die sind mir zu schnell. Und ich hab mit mdl. Kommunikation halt meine Probleme.
Die Frau von der Pflegekasse meinte, ich mach das richtig gut mit dem Begründen und Sichtweisenaustausch. Worauf ich gemeint hab, ich hab ja auch 47 Jahre dazu gebraucht. Allerdings weiss ich immer nicht, wo Grenzen sind, weil andere zu oft über meine hinweggetrampelt sind. Das will ich halt jetzt mal endlich lernen.
Man lernt halt nie aus ;-)
Und jetzt viel Spass mit Maggie! :) |
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