Nein, ist es nicht. Dafür fehlt die Basis. Keine Titelverkaufszahlen geben Auskunft darüber, wie viele Kunden wie viele Comics kaufen.
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Bleiben nur die Kundendaten aus dem eigenen Shop. Die Bestellmengen des Handels sind dafür nicht aussagekräftig. Es sei denn, Online-Händler stellen Einzelkundendaten zur Verfügung. Ich würde mir jedenfalls nicht anmaßen, aus meiner Privatkundendatenbank Hochrechnungen für den Gesamtmarkt zu erstellen, zumal die ganzen Unwägbarkeiten, warum wer wann was wo bestellt, auch darin nicht erfasst werden.
Doch selbst wenn man annimmt, dass die ganze Hochrechnung so stimmen sollte, müsste einen das Ergebnis doch stutzig machen. Splitter produziert 15 Neuerscheinungen pro Monat, also 180 im Jahr. Davon sollen dann durchschnittlich 5 Stück pro Kunde gekauft werden? Das ist doch nicht glaubwürdig und noch nicht mal klug. Denn wenn man annimmt, dass man 10.000 Stammkunden hat, wäre das wirtschaftlich die wesentlich bessere Grundlage als 100.000 Gelegenheitskäufer. Denn mit 100.000 Gelegenheitskäufern wird die ganze Mengenproduktion zum Glücksspiel, das bisher gut gegangen ist, aber auch jederzeit kippen kann.
Vielleicht sollte ich mal ein Beispiel bringen,
dass Überwachungsstaat, persönliche Daten und
Statistiken, eigentlich drei ganz unterschiedliche
Dinge sind ... und dass sich Statistiken nicht
zwingend aus der Beobachtung des Einzelnen
ergeben, sondern aus der Analyse der Masse.
Ich mach das Beispiel einmal "drastisch sichtbar":
eine Straße irgendwo im Bahnhofsviertel in Deutschland.
Die Polizei hat über Jahre einen Blitzautomaten der diese
"abgelegene" Straße überwacht, weil dort gerne schnell
gefahren wird.
Irgendwann steigt die Zahl der Geblitzten signifikant an.
Verdoppelt sich z. B.! Ohne direkt erkennbaren Grund ...
also nicht aus der Lage der Straße und dem Vekehr
drumherum.
Zum selben Zeitpunkt aber meldet ein "Puff"
(sagen wir mal im Rahmen einer Aktionswoche :D )
einen Anstieg der "Kundschaft" um die Hälfte der
zusätzlich Geblitzten an.
Ergo kann man durch den statistischen Anstieg davon
ableiten, dass mind. 50% der geblitzten auf den Weg in den
Puff waren. Ganz egal, ob ein "Herr Hase" dort hinging oder
ein "Herr Igel". Und egal, ob der Herr Igel zehn mal die Woche
auftaucht, oder nur einmal. Das Verhalten des einzelnen
ändert nichts an der statistischen Richtigkeit, dass
jeder zweite Geblitzte* es zu eilig hatte zu diesem Ziel
zu kommen! :D
Wir haben also zwei Ableitungsfaktoren und eine statistisch
sicheres Mindestmaß. Das Beispiel ist sehr grob ... und ist
bei faktischen Zuordnungem, wie ein Warenwirtschaftssystemen
um einiges feiner auswertbar. Das Richtigkeitsprinzip
bleibt aber gleich.
* Es könnten also auch alle hingefahren sein, dann aber halt mit
weniger Druck in der Hose.
@horst: Ich weiß jetzt beim besten Willen nicht, warum du unbedingt meinen Nutzernamen als Puffbesucher einsetzen musst, aber wenn das das Niveau ist, auf dem du hier diskutieren möchtest, ist das deine Sache. Tatsache ist doch, dass du zuerst etwas ganz anderes behauptet hast, als du nun erklärst. Nämlich, dass du 100.000 individuelle Splitter-Kunden pro Jahr ausmachen könntest. (Mal ganz abgesehen davon, dass dein Beispiel auch unsinnig ist, denn ob da wirklich ein kausaler Zusammenhang besteht, ist ja völlig unklar. Genauso gut kann es ja sein, dass eine Straße weiter auch noch ein Primark mit tollen Schnäppchen aufgemacht hat und die Raser nun alle deswegen an der Blitze vorbeirasen. Ist jetzt aber auch gut mit dem Thema.)
Du hast das aber ganz falsch verstanden. Horst brachte das Beispiel von (Herr) Hase und (Herr) Igel >>>>
>>> und zwar als Modell für Statistik zu verstehen, ergo der (Herr) Hase als Einzeltier und
der Igel eigentlich als zwei Tiere (wie in der Fabel eben Herr und Frau Igel).
Und generell ... mir ist es völlig schnuppe wie der Umsatz in den Verlagen generiert wird.
Wenn Thema, Preis und Leistung stimmen, wird der Comic-Band gekauft.
Ob Horsts Angaben stimmen oder nicht muss er selbst am besten wissen.
Warum sollte er hier etwas behaupten, was nicht stimmt?
Wie er seine Mischkalukationen macht kann mir als Konsumenten egal sein,
das liegt in seiner Verantwortung für den Erhalt seines Verlages und seiner Mitarbeiter.
Danke Huxley, :)
und schön, dass du auch selbst mal nachrechnest.
Mark hatte ja schon mehrfach betont, dass der
frankobelgische Albenmarkt eigentlich immer aus
einunddenselben 1. 000 Basiskäufern besteht.
Darauf wollte ich schon antworten, dass dann
der durchschnittliche Käufer 6.000 Alben von uns
hätte (also alles komplett und alles dreifach). :)
Dazu muss Frau Igel nicht mal existent sein...
... ich dachte bei "Hase und Igel" an das
"Verwirrspiel", weil hier viele die Statistik
"verwirren" wollten "und mal hier und mal
da - quer durch Deutschland auftauchen"
(das war für mich das Stichwort) und in den
verschiedensten Läden unerkannt einkaufen
wollten.
All das spielt aber keine Rolle, weil es in
der Statistik trotzdem bei den 50% bleibt.
Die Erhebung generiert sich ja nicht aus dem
Verhalten des Einzelnen, sondern aus der
Wirkungsweise der Masse.
Die Eckdaten sind übrigens wie folgt:
ca. 10.000 namentlich bekannte Kunden und
ca. 10.000 namenlose Kunden ... aus denen
interpoliert sich (und das ist ganz wichtig)
das sichere Mindestmaß an kaufenden Kunden
hoch. Es können auch mehr sein. Weniger nicht!
Die richtige Frage ist: Wie oft muss Herr Hase in den Puff fahren statt von dem Geld Splitteralben zu kaufen, bis das Warenwirtschaftssytem es merkt, und Horst darum eine Serie an Finix weitergibt, um dann Zaktuell statt Herrn Hase die Schuld dafür zu geben, und wer muss sich dann selbst einen interpolieren weil seine Frau ihn wegen vermeintlicher Puffbesuche verläßt, nur weil er ein Splitteralbum weniger diesen Monat gekauft hat als sonst, weil sie ja nicht wissen kann, das er statt dessen eben das Finixalbum gekauft hat?
Ich versteh's immer noch nicht. Hier schreibst Du von zweimal 10.000 Kunden. Das sind 20.000 Gesamtkunden. An anderer Stelle schrobst Du (in Zusammenhang mit den nachgedruckten Auflagen), dass 13 Serien mit den Nachdrucken auf insgesamt 20.000 Auflage kommen. Kombiniert man beide Aussagen, wäre der Schluss, dass jeder Eurer 20.000 Gesamtkunden jede dieser 13 Serien gekauft hat. Ist es aber nicht wahrscheinlicher, dass es eher 40.000 Kunden gibt, von denen die eine Hälfte 6 Serien kauft und die andere Hälfte die anderen 7? Und ist es nicht NOCH wahrscheinlicher, dass es 80.000 Kunden sind, von denen 10.000 alle 13 Serien kaufen, weitere 10.000 9 Serien, weitere 10.000 7 Serien usw. bis zu 10.000, die nur noch eine Serie kaufen. Und ist es nicht NOCH VIEL wahrscheinlicher, das sich das noch ganz anders und viel komplexer verteilt?
Wie auch immer: Ursprung dieser 'Kundenhochrechnung' war ja Deine Behauptung, dass Splitter mehr Leser generiert als es das ZACK in den 70ern getan hat. Einen Beleg dieser Behauptung durch diese 'Kundenhochrechnung' vermag ich nicht zu erkennen. Aber wie gesagt: Ich versteh's auch immer noch nicht. Weder die Berechnung der Splitter-Kunden, noch wie diese die Behauptung beweisen soll. :weissnix:
Ich frage mich ernsthaft, was diese arroganten, großkotzigen, andere Diskutanten herabsetztenden Posts eigentlich bezwecken. Wenn euch diese Diskussion nervt, dann ignoriert sie einfach.
Da das eh schon ein Laberthread mit Blah ist, an dieser Stelle mal für alle: Die Vergangenheit von "schreiben" ist "schrieb", nicht "schrob". Man kann sich das auch nicht aussuchen, einzig "schrieb" ist richtig. Ich will mir da jedes Mal den Kopf irgendwo an einer Wand zermatschen, wenn ich das hier lese.
@Jano: Wieso?: Es heißt 'ich schiebe' - 'ich habe geschoben'
Entsprechung: 'ich schrieb' - 'ich habe geschroben'
Und eben auch: 'ich hab' mich verschrieben' - 'ich bin verschroben'
Sorry, aber ich find's witzig und mag es zuweilen, mit Sprache kreativ umzugehen. Kann aber auch Dein Leid verstehen: Ich krieg immer ne Krise, wenn brauchen ohne zu gebraucht wird, wie und als verwechselt, nicht geheftete Printprodukte als Hefte bezeichnet werden (selbst der Tagesspiegel oder so und Ehapa selbst schreiben zuweilen 'Asterix-Hefte', Du ahnst nicht, wie viele Tischplatten ich schon mit Reinbeissen ruiniert hab), die Mz. von Wagen als Wägen gebildet wird und - die Mz. Bänder benutzt wird, wenn Bände gemeint sind.
Ich habe mal in meiner Sammlung nachgezählt: 285. Ich halte mein Einkaufsverhalten für eher unterdurchschnittlich, da ich nur ein armer Comic-Verleger bin. Für reine Sammler, die sich für dieses teure Hobby entschieden haben, müsste mehr drin sein. Problematisch wird es natürlich, wenn die Regale voll sind. Dann wird weniger Neues gekauft und mehr optimiert.
Ich verwende "schrob" immer als Spass - wohlwissend, dass es falsch ist. :D
Ich schaue praktisch gar kein Fernsehen mehr. Ausnahme Fußball EM und Fußball WM.
Das Dumme an dieser ganzen Hochrechnerei ist doch, dass jeder noch so stimmige Durchschnittswert überhaupt nichts aussagt. Wenn nun 6.000 Sammler je 5 Titel pro Monat kaufen und 140.000 Gelegenheitskäufer je 1 Titel pro Jahr, sind das auch 500.000 verkaufte Titel pro Jahr. Kalkulatorisch verlässlich sind dann aber nur die wenigen Stammkunden. Es würde auch nichts bringen zu behaupten, es gibt 3 Millionen Comic-Sammler, nur weil die alle zwei Jahre einen Asterix kaufen.
Wenn es um die Frage geht, ob der Markt gesund oder krank ist, ist nicht der Gesamtumsatz, die Titel- oder Kundenzahl entscheidend, sondern nur, wer von Comics leben kann. Die Aufteilung auf viele Titel in kleinen Auflagen bedingt, dass ein Verlag viele Titel produzieren und verkaufen muss, um davon leben zu können. Bei den angeblich so günstigen Produktionskosten werden dann aber die Künstler ausgeblendet. Die bekommen zwar einen fairen Anteil vom Verkaufspreis, müsste man denen aber einen Mindestlohn für ihre Arbeitszeit zahlen, würde sich keine Comic-Produktion mehr rechnen. Dafür sind die Auflagen pro Titel zu klein. Statt also immer dieses Wachstum in die Breite schön zu reden sollte ehrlicherweise eigentlich jeder zumindest darüber nachdenken wollen, wie man größere Auflagen schneller verkaufen kann.
Mich würde interessieren unter welcher Bezeichnung Kunden erfasst werden, die regelmäßig in den Puff gehen und trotzdem Splitter komplett kaufen und dazu noch das Sommerhaus der deutschen Top Stars Affengeil finden?
Irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, dass mein Statistik-Professor nur die Augen verdrehen würde, wenn er von diesen Hochrechnungsmodellen hier lesen würde.
Davon mal abgesehen, wie zuverlässig diese Splitter-Zahlen nun aber wirklich sind, liegt es für mich auf der Hand, dass ein in hoher Auflage im Zeitschriftenhandel vertriebenes Heft wie ZACK mehr Leser erreicht haben muss als Alben, die im Wesentlichen über ca. 100 Fachgeschäfte plus Online-Plattformen angeboten werden. Wenn ZACK anfangs zwischen 100.000 und 200.000 Hefte wöchentlich verkauft hat, wurden diese ja nicht immer von denselben Lesern gekauft. Neben den Abonnenten und Stammlesern gab es eben auch viele Gelegenheitskäufer oder Kinder aus ärmeren (oder comickritischen) Familien, die vielleicht ein oder zwei Mal im Jahr ein Heft von der Oma geschenkt bekamen. Wenn man dann noch berücksichtigt, dass jedes Heft durchschnittlich auch noch von 2-5 Geschwistern und/oder Schulfreunden mitgelesen wurde, hat übers Jahr gerechnet wahrscheinlich ein Großteil der damaligen Zielgruppe (Jungen zwischen 10 und 14) mindestens ein Heft gelesen.
Ich sehe nicht, dass hier irgendwelche Leistungen schlechtgeredet werden. Es geht nur um die unterschiedlichen Bewertungen heutiger Auflagen. Und diese unterschiedlichen Bewertungen finden schon zwischen Splitter und Finix selbst statt. Was für Splitter nicht mehr gut genug ist, kann für Finix noch gut sein. Es ist ja schön, wenn Fans ehrenamtlich Comics produzieren, aber das ist kein Zeichen für einen gesunden Markt.