Was ist denn bloß aus Asterix geworden?
Eine vermeintliche Nummern-Revue (wenn's denn genügend gelungene Gags gäbe) mit solider Grundidee, die völlig versemmelt wird. Außerdem auf der Meckerseite zu verbuchen: ein paar (wenngleich wenige) Zeichnungen, bzw. gesamte Panels, die schlecht aussehen.
Zwischendurch wurde ich zwar ganz angenehm oder eher nett (ist der kleine Bruder von Langeweile) unterhalten, das schleichend tapsende Pferd des Kundschafters fand ich z.B. witzig (und auch sehr schön gezeichnet, aber warum heißt es Nosferatus, bzw. was soll das für eine Anspielung sein?), aber insgesamt fühlt sich dieser Comic halbgar hingerotzt an. Oskar mit der Blechtrommel. Okay. Aber was soll das? Wo ist der Goscinnyschische Hintersinn? Asterix und Obelix (der Dicke hat zumindest zwei halbwegs gelungene Gags) fühlen sich als Figuren völlig überflüssig an. Wo ist die List, die Schläue, das Menschliche der Figur Asterix geblieben? Er rennt hinterher und verteilt ein paar Backpfeifen. Sonst nichts.
Zeichnerisch geht das größtenteils schon in Ordnung, aber inhaltlich überhaupt nicht. Auch die eigentlichen Stars der Goscinny-Ära (seine Figuren) enttäuschen. Monsieur Ferri kann damit nichts anfangen. Beim letzten Band dachte ich noch, dass die inhaltlichen Unzulänglichkeiten daran gelegen hätten, dass etwa 10 Seiten mehr Umfang nicht genehmigt wurden und dadurch die story hektisch und belanglos erschien und niemals ihr Potential ausschöpfen konnte. Jetzt weiß ich, dass Ferri es einfach nicht drauf hat.
Zur Erholung lese ich gleich noch ein bisschen den kleinen Nick. Goscinny hatte es drauf.
Der nächste Asterix-Band darf kommen. Und ich werde ihn wieder kaufen. Und lesen. Ich kann nicht anders.