Es ist aber durchaus verständlich - die Geschichte beginnt mit einem Esper, der seine Kräfte aus Selbstverstümmelung gewinnt und wird von da an noch komischer. Vielen würde das seltsam vorkommen - aber für mich wirken solche, wie soll man sagen, extravaganten Prämissen sogar anziehend. Und ich fand auch gelungen, wie einem zuerst Toma als offensichtliche Yandere-Figur präsentiert wurde, es sich aber dann herausstellt, dass Akito noch viel schlimmer ist. Da wurde man gut auf eine falsche Fährte geführt, ohne dass die Resolution unglaubwürdig daherkam! Auch dass Akito und Toma von Anfang an ein Paar sind und dass der Konflikt nicht nur in einem Beziehungsproblem besteht, sondern auch von außen kommt - ist halt mal was Anderes und für mich gilt: Anders ist oft besser als "gut". Und hey - einvernehmlicher Sex, obwohl der Dialog während der Szenen schon auf, äh, niedrigem Niveau lag. :drop2: Tomas Charakter und seine obsessionshaften Züge werden meiner Meinung nach auch nicht romantisiert, wie man kritisieren könnte. Ich denke, es wird durch die Geschichte klar, dass hier ein dysfunktionales Paar vorliegt. Akitos Charakter hat mir tatsächlich gefallen - sadistische Semes hasse ich normalerweise wie die Pest, (besonders wenn sie sonst ganz nette Typen sind, aber kaum sind sie im Bett...) aber bei Akito wird diese Kaltblütigkeit so stark übertrieben, dass sie irgendwie wieder anziehend wirkt - aber da bin ich halt etwas seltsam. (Es ist irgendwie diese Faszination, soziopathischen Schurken bei der Durchführung ihrer bösen Pläne zuzuschauen oder so)
Das Ende habe ich zuerst nicht wirklich verstanden. Erstmal war Tomas Nicht-wirklich-Amnesie ziemlich unnötig - keine Ahnung, was die bewirken sollte. Klar, Akito wollte aus Tomas Leben verschwinden, weil er nicht ertragen hat, wie viel Leid er ihm angetan hat - okay, verständlich, aber warum geht er nicht einfach weg, ohne eine nicht erklärte Amnesie herbeizuführen, die sowieso kaum was bewirkt. Und danach: Toma will Selbstmord begehen (man sieht, dass sein Fuß über die Bahnkante geht) - da kommt Akito und Toma fällt ihm in die Arme. Aber als der Zug verbeigefahren ist, ist der Bahnsteig leer. Hat Toma doch Selbstmord begangen und das Wiedersehen ist metaphorisch - also hat Akito auch Selbstmord begangen oder ist gestorben? Oder haben sich die beiden schnell vom Acker gemacht, solange der Zug noch durchfuhr? (Warum sollten sie einsteigen?)
Klar, im Bonuskapitel wird klar, dass alle überlebt haben und eine glückliche Familie sind, (und das Kapitel fand ich auch schön) aber die Gleisszene fand ich seltsam...