@Cap'n Kuda. "Donaldisten-Idioten" - Das ist ein Niveau, auf das wir uns doch nicht begeben wollen. Würdest du mich (bin Donaldist) real-life auch so anpöbeln?
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@Cap'n Kuda. "Donaldisten-Idioten" - Das ist ein Niveau, auf das wir uns doch nicht begeben wollen. Würdest du mich (bin Donaldist) real-life auch so anpöbeln?
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Nein, würde ich natürlich nicht. Aber ich habe ja auch geschrieben "ich vermute" und "einige". Das "einige" bezieht sich ausschließlich auf die, die tatsächlich so einen Brief geschrieben haben (deren Existenz ich nichtmal überprüft habe) und nicht auf Donaldisten allgemein. Ich hätte das klarer formulieren sollen. Und was die Bezeichnung "Donaldisten-Idioten" angeht, da hast du auch recht, das ist beleidigend und ich nehme diese Bezeichnung zurück. Mit "Fuchs-Fanatiker" wird der entsprechende (und möglicherweise sogar leere) Personenkreis eh besser beschrieben.
Also bei dem oben gezeigten Vergleich, finde ich persönlich die Rohleder Fassung näher am Original, finde aber immer noch dass einige Redwendungen und Slang Ausdrücke des Originals besser übersetzt hätten werden können.
Den Witz mit dem Pferd ging ja dann auch bei Daibenzieher komplett unter - versteh ich nicht - musste ehrlich gesagt leicht auflachen als ich den gelesen habe - richtig schöner "trockener" Humor :-)
Ich finde die Unterschiede nicht so schlimm. Es ist total egal wer das übersetzt.
Tatsache ist, dass Rosa nur noch Ausgaben autorisiert, die seinen Vorstellungen entsprechen. Da er seinen Namen als eingetragene Marke hat schützen lassen, darf er das auch.
Bei "Seine Majestät Dagobert I." fand ich Daibenzeihers Version viel lustiger, da sie mehr dem theatralischen Fuchs-Ausdruck verpflichtet war. Aber der obige Vergleich zeigt deutlich, dass die Sache nicht schwarzweiß ist.
Dass man das Thema Neuübersetzungen anders angehen hätte können, ist sicher auch klar. Und wenn man mich fragt: Einige Barks-Geschichten sollte man wirklich von Grund auf neu übersetzen, aber das müsste man dann aber auch wirklich gut machen. Ich denke da im Speziellen an die Zwergindianer.
Dieses ganze Thema mit den verschiedenen ÜbBersetzungen lese ich grad zum ersten Mal. Verstehe ich das richtig, dass in den neueren Rosa veröffentlichungen, eine neue Übersetzung genutzt wird die aus Taler, Dollar macht? Finde eine originalgetreue Übersetzung ja super, aber da der gesamte Duck Kosmos in Deutschland mit Talern zahlt, würden diese Stories ziemlich aus der Reihe tanzen.
Und gibt es irgendwo einen Vergleich zwischen einer Kolorierung die Rosa nicht genehmigte und einer denen er seinen Segen gab?
Da es sich bei Taler um einen Übersetzungsirrtum von Fuchs handelt und in Entenhausen sowie in Mausstadt (von Fuchs fälschlicherweise ebenfalls mit Entenhausen übersetzt) nachweislich mit Dollar bezahlt wird, stellt sich eher die Frage, wann ein pet-Nachfolger endlich den Mut hat, auch in den anderen Comics den unsäglichen Taler abzuschaffen.
Nur weil "aus Tradition" bisher immer falsch übersetzt wurde, ist das in meinen Augen kein Grund, auch in Zukunft weiter falsch zu übersetzen. Bei jedem anderen literarischen Werk gäbe es einen riesen Aufschrei und niemand würde diese Übersetzungen kaufen. Bei Comics oder zumindest speziell bei Disney Comics scheint es vielen aber egal zu sein. Insofern finde ich es gut, dass es aus der Reihe tanzt. ;)
Schön wärs! :)
Ob sich jemand irgendwo die Mühe gemacht hat einen umfangreichen Vergleich zu erstellen weiß ich nicht. Aber du kannst dir selbst einen Vergleich machen. Eine (die!) von Rosa autorisierte Kolorierung findest du in der Fantagraphics library. Ein Beispiel für eine Kolorierung die nicht in seinem Sinn sein dürfte, findest du z.B. in der italienischen Kolorierung von "Sein Leben, seine Milliarden" oder in den alten Onkel Dagobert Alben. Ich kann mich nicht erinnern, dass Rosa konkrete Kolorierungen genannt hat, die nicht in seinem Sinn sind. Aber ein allgemeines Statement zur Kolorierung-Übersetzung-Problematik und warum die Fantagraphics Ausgabe die in seinem Sinn optimale Ausgabe darstellt, hat er vor einiger Zeit in einem englischsprachigen Forum gegeben. Siehe hier und hier.
Als Übersetzungsfehler würde ich das nicht bezeichnen. Es war sicherlich eine freie Übersetzung, und ich finde, dass Taler zu Entenhausen besser als Dollar passt.
Wenn man besser auf Kontinuität geachtet hätte, gäbe es vielleicht keine andere Währungsangabe.
Interessant das ein Übersetzungsfehler so lange überdauern kann. Ich meine selbst in den Disney Serien wird mit Talern gezahlt. Frag mich ob das von Disney so vorgegeben wird, oder ob die Übersetzer es aus Tradition heraus machen. Viel schlimmer als Taler und Kreuzer finde ich, das bei den neuen Ducktales Folgen Dagoberts Schottische Herkunft komplett verleugnet wird. Hoffe das wird bei den Comics nicht so gehandhabt, sollten die mal auf Deutsch erscheinen.
Hätte Frau Fuchs damals diese "Fehler" nicht gemacht, würde sich heute wahrscheinlich niemand in Deutschland für Disney-Comics interessieren, außer ein paar Comicnerds. Ihre Übersetzungen haben ganz wesentlich dazu beigetragen, dass die Comics hierzulande überhaupt massentauglich werden konnten. Und damit ist in den letzten 60 Jahren auch eine eigene deutsche Disneytradition (leider nicht -produktion, warum eigentlich nicht?) entstanden. Frau Fuchs hier ihre "Fehler" vorzuwerfen ist ziemlich ignorant.
und du glaubst wirklich wenn micky in mäusestadt wohnen würde
und in entenhausen mit dollar bezahlt werden würde, würden sich die disneycomic schlechter verkaufen
oder doch nicht
Gibt's in Italien eigentlich wie im Original zwei Städte, oder wie hier nur eine?
Das denke ich nicht! Alleine diese Statistik begründet das auch zweifelsfrei. Denn in anderen Ländern ist mir kein(e) Übersetzer(in) mit einem derartigen Bekanntheitsstatus wie Frau Fuchs bekannt und trotzdem genießen in anderen Ländern Disney Comics eine ähnliche bzw. sogar größere Popularität. Und das Frau Fuchs außer ihren Übersetzungen, z.B. als Chefredakteurin der Micky Maus, gute Arbeit gemacht hat, wird durch die Übersetzungskritik auch nicht bestritten.
Es geht hier aber nicht um andere Länder - mit ganz anderer Comic- und Buchkultur - sondern um Deutschland. Und es hat im Wirtschaftswunder-Nachkriegs-Adenauer-Deutschland mit Sicherheit einen erheblichen Unterschied gemacht, ob Donald mit Talern oder mit Dollars bezahlt, und ob dort Gossenamerikanisch gesprochen oder Schiller zitiert wird. Das war damals in der miefigen 50er-Jahre-BRD, nicht im global vernetzten 2019er Dorf. Da geht's auch nicht um Verkäufe, sondern darum, ob Eltern ihren Kindern überhaupt erlaubten, Comics zu lesen.
Und ob Donald und Micky in derselben Stadt wohnen oder nicht, finde ich sogar heute noch völlig egal. Wo wäre der Unterschied?
Es gibt aber nur den Vergleich zu anderen Ländern, denn in Deutschland wurden damals ja alle Barks-Geschichten von Frau Fuchs übersetzt. Und der Vergleich zu den anderen Ländern begründet ja nur, dass der Erfolg oder Misserfolg eben nicht von Übersetzern und konkreten Übersetzungen abhängt, sondern bestenfalls von der allgemeinen Comic- und Buchkultur. Und glaubst du ernsthaft, dass jemand in den 50er seinem Kind die Comics verboten hätte, wenn Frau Fuchs nicht manchmal Schiller zitiert hätte. Sorry, das ist echt mehr als albern. Zumal diese Zitate ja nicht offensichtlich zu finden sind, sondern irgendwo versteckt in einigen Comicpanels waren. Und die Kinder sind ganz bestimmt nicht zu ihren Eltern gerannt und haben denen die Zitate gezeigt (zumal viele diese sicher gar nicht als solche erkannt haben).
Und wenn ich ehrlich bin, kamen mir die Texte auch als Kind manchmal eher unpassend vor. Kein Mensch redet und denkt so. Und Donald erst recht nicht. Aber das ist nur mein persönlicher Geschmack.
Und wie würdest du es finden, wenn Literatur im Allgemeinen auf Fuchssche Weise in andere Sprachen übersetzt wird? Würdest du das auch so verteidigen oder würde dir das bei "echter Literatur" nicht gefallen?
Obwohl Comics in Deutschland als schädlich für Jugendliche galten, obwohl es von Eltern, Erziehern, etc. eine heftige Opposition zu diesem "amerikanischen Unsinn" gab, haben sich die Comics letztlich als Teil der Jugendkultur etabliert. Das ist auch ein Verdienst der Übersetzungen von damals. Die Fuchs'schen Übersetzungen haben doch gerade gezeigt, dass "Kultur" (nach damaligem Begriff) und "Comic" kein Widerspruch sind. Es geht nicht darum, Eltern ein Schillerzitat unter die Nase zu reiben. Das war ein Kniff von vielen.
Von welcher Zeit redest du hier? Vom Sprachgebrauch in den 50ern oder von deinem aus viel späterer Zeit?
Das sind Äpfel und Birnen. Was ich von Literaturübersetzungen halte, ist völlig irrelevant. Hier geht's um Comicübersetzungen im Kontext der Zeit ihrer Entstehung.
Natürlich kann man das alles heute neu übersetzen und auch näher am Original. Inzwischen kennen wir ja auch alle Halloween und Chilischoten (was zur Zeit der Fuchs-Übersetzungen zum Beispiel nicht der Fall war). Ich finde es nur völlig daneben, wenn die Übersetzungen von damals mit dem Blick von heute als völliger Irrweg abgetan werden. Das wird ihrer Leistung einfach nicht gerecht.
Nein, ist es nicht. Diese irrsinnige Diskussion eines schlechten Einflusses auf Kinder und Jugendliche gab es schon früher in anderen Ländern (z.B. USA). Dort gab es aber keine Erika Fuchs bzw. allgemein keine Übersetzungen, da alles im Original erschienen ist (war ja amerikanische Ware). Und trotzdem sind Disney Comics in den USA in Summe über den gesamten Zeitraum bis heute mindestens so erfolgreich und populär wie in Deutschland.
Ich meinte in diesem Fall meinem Sprachgebrauch aus den 90er. Ich möchte aber mal dazuschreiben, dass auch in den 50er niemand so geredet hat:
http://www.savoy-truffle.de/zippo/donald/feuer.jpg
aus "Der Feuerteufel" Quelle ©Disney Enterprises, Inc.
Im Original steht in der Sprechblase: "Out of my way, you damp spirits! I want to build bigger and better fires!"
Comics sind auch Literatur, zu mindestens enthalten sie Merkmale von Literatur, nämlich den Text. Und diese Teile sollten also auch unter den gleichen Kriterien verglichen werden. So gesehen ist es also nicht irrelevant, was du von Literaturübersetzungen hältst. Zumal ich dich ja nicht nach deiner allgemeinen Meinung zu Literaturübersetzungen gefragt habe, sondern zu deiner Meinung, falls sie auch auf "Fuchssche Art" angefertigt worden wären (was ja zum Glück nicht der Fall ist).
Auch zu ihrer Zeit wurden Übersetzungen unter den gleichen Kriterien wie heute angefertigt. Das war keine Erscheinung der Zeit, sondern einfach ihre Art. Deshalb denke ich, kann man sehr wohl die Leistung nach heutigen Gesichtspunkten/Kriterien bewerten.
Na und ... hätte man doch trotzdem richtig übersetzen können. Dann lernt man es eben kennen. Dies als Rechtfertigung für verfälschte Übersetzungen zu nehmen, ist anmaßend gegenüber dem Künstler und bevormundend gegenüber dem Leser!
Ich möchte niemandem diese Übersetzungen madig machen (ok, das klingt bei der vielen Kritik schon fast sarkastisch, meine ich aber wirklich so). Viele haben sie als Kind gelesen und assoziieren mit den Fuchs-Texten schöne Erinnerungen. Das sollte man aber nicht vermischen mit einer sachlichen Kritik der Übersetzungsleistung. Und wenn du schreibst:
dann frage ich mich was du mit "Hier" meinst? Das Forum, diesen Thread, die Comicbücher, in denen die Fuchs-Übersetzungen stehen? Ich habe ja nichts dagegen, dass man sich mit "Comicübersetzungen im Kontext der Zeit ihrer Entstehung" beschäftigt. Aber das klingt für mich eher nach einem trockenen Bachelorarbeit-Thema und das darf gerne in irgendeinem Archiv irgendeiner Uni verstauben aber sollte doch bitte nicht der Standard in den Comicheften selber werden.
Und ich möchte auch nochmal sicherheitshalber klarstellen, dass mir der Verdienst von Frau Fuchs in Ihrer Funktion als Chefredakteurin der Micky Maus durchaus klar ist. Von Ihrer Leistung als Übersetzerin kann ich das nicht behaupten.
Gute Nacht. ^^ :)
Ich hab leider keine Lust und Zeit, stündlich hier Episteln zu verfassen. Deshalb antworte ich jetzt noch einmal auf deine Punkte, aber danach wird mir das too much. Sorry.
Ganz generell fehlt dir anscheinend völlig die Vorstellungskraft, wie die Welt in den 50ern in Deutschland gewesen ist. Du gehtst mit den heutigen Denkweisen an die Sache ran und verlangst, dass damalige Mitarbeiter und Leser alles genauso gesehen haben sollten wie wir heute. Das funktioniert nicht.
Beispiel Halloween ("Dann lernt man es eben kennen"): Wenn Frau Fuchs eine Halloween-Geschichte übersetzt und da steht Halloween im Comic, wie meinst du, kriegt das Kind oder die Eltern - falls das Kind sie fragt - raus, was zum Teufel Halloween ist? Es gibt kein Internet um schnell nachzuschlagen; es steht auch in keinem Wörterbuch; selbst der Englischlehrer (falls man Englisch in der Schule hat) weiß es wahrscheinlich nicht. Man kann dann trotzdem "Halloween" schreiben, und kein Kind versteht es; oder du nennst es Karneval, und dann haben die Leser eine sinnvolle Geschichte, die sie nachvollziehen können.
Zu deiner Argumentation "Amerikanische Comics haben in den USA funktioniert, also hätten sie auch in der BRD funktioniert": Merkste selbst, oder?
Der Unterschied zwischen Comic und Literatur ist ein interessantes Thema. Ich schaue hier aber nur alle paar Tage mal ins Forum, und will hier eher keine langen Diskussionen führen, deshalb verweigere ich das Thema. Und damit isses für mich jetzt auch erstmal gut. Wir müssen ja nicht einer Meinung sein.
Lies doch bitte genau was ich schreibe und maße dir bitte nicht an, meine Vorstellungskraft zu beurteilen. Das wird sonst schnell persönlich und das habe ich bei dir schließlich auch nicht getan. Im Übrigen wage ich die Behauptung, dass du auch keine 70 bist und wir beide diese Zeitperiode (50er) somit nur aus Erzählungen kennen.
Sie haben bspw. auch in Italien (und sehr vielen anderen Ländern) funktioniert, ohne eine "Erika Fuchs"! Was bitte ist daran nicht zu verstehen?
Ach ja und "Halloween" als "Karneval" zu übersetzen ginge gerade noch in Ordnung. Ansonsten wäre es üblich (auch damals und auch in der Micky Maus) eine Fußnote an Halloween(*) zu setzen, in etwa: (*) Von irischen Einwanderern in den USA bis heute gepflegter und ausgebauter Volksbrauch in der Nacht des 31. Oktober, in Erinnerung an ihre Heimat. Und man hätte in diesem Zshg. ja sogar einen kleinen Redaktionellen Beitrag in der MM bringen können.
Dito. ;) Ich bin damit auch raus und verweise auf meinen letzten Beitrag. Alles Wesentliche habe ich bis dahin gesagt.
Ich würde gerne wissen, ob die Reihe mit Buchrücken Motiv / Sammelbox ist ?
Äh...
1 oder 2? Ja.
?:D