Das hier war mein Kommentar nach 2.Sichtung: So, ich habe den Film gestern ein 2. mal gesehen, gottseidank in 2D, ich bleibe bei meinen 7 - 8 von 10 Punkten. Ich habe den Film gestern ja konzentrierter sehen können und konnte mal mehr auf die Details achten. Wie ich schon beim ersten mal geschrieben habe, Hauptproblem des Films ist die Tatsache das aus der ursprünglich geplannten Fortsetzung Mos 2 jetzt auf Teufel komm raus sofort das DC Universe entstehen muss, und diesen Umstand laste ich nicht Snyder an sondern Warner Brothers.
Jetzt mal einige der Kritikpunkte aus meiner Sicht, Achtung alles Spoiler:
- Das Massaker in der Wüste wurde von Lex inszeniert, es ist der Beginn seines Plans Superman zu vernichten. Es wurden Schusswaffen benutzt die von Lexcorp entwickelt wurden, damit diese nicht zurückverfolgt werden können. Bei der Anhörung geht es nur um die Todesopfer und das was die Aussenstehenden gesehen haben wollen. Denn in dem Terroristenkamp hat ja keiner überlebt. Sprich irgendwo in Afrika passiert ein Massaker aber niemand weiss wirklich etwas, ein Umstand den man ja auch aus der realen Welt kennt. Die Senatorin ist ja auch bei der Anhörung eher skeptisch und will genau deswegen Superman vorladen. Lex nimmt also ganz bewusst in Kauf, das die Wahrheit ans Licht kommt, im geht es einfach darum, Superman in Miskredit zu bringen. Gerade bei dieser Szene denkt man aber die ganze Zeit, es fehlt etwas, man muss sich viel zu viel zusammenreimen und ich hoffe das dies eine der Szenen ist, die später verlängert wird, denn sie ist wichtig und in der jetzt vorliegenden Form definitiv zu kurz als Exposition geraten.
- Warum hört Superman seine Mutter nicht, aber Lois? Warum sieht er die Bombe im Rollstuhl nicht? Das finde ich, findet seine Erklärung bereits in MoS. Superman hat gottgleiche Kräfte, er ist aber kein Gott. In MoS bringen ihm seine Adoptiveltern bei, sich zu fokusieren, damit seine ganzen Sinneswahrnehmungen ihn nicht übermannen. In MoS ist er noch auf seine Mutter fokussiert, in BvS hat sich dies geändert, weil er Lois liebt, ist diese sein Fokus. Er sagt es ja auch zum Schluss, das sie seine Welt ist. Kommt vielleicht blöde für die meisten rüber, es macht ihn aber menschlich und verwundbar. Zudem sind seit MoS 18 Monate vergangen und er weiss immer noch nicht wie er sich der Welt gegenüber verhalten soll. Auch hier wurde der Grundstein in MoS gelegt, seine beiden Väter hatten ganz unterschiedliche Vorstellungen davon, was er sein sollte. Jor-El will aus ihm den Übermenschen, das Vorbild schaffen, Jonathan und Martha hätten es am liebsten gehabt, das er seine Kräfte geheim hält. Dies wird auch schön in der Szene mit Martha gezeigt. Und nach den Ereignissen scheint er zu glauben, das seine Adoptiveltern wohl Recht hatten.
- Was überhaupt ist Lex Luthors Motivation, für mich das größte Problem des Films, ich kann sie mir ja denken, diese Motivation aber auch hier gehörte mehr Exposition hinein, insbesondere für die Leute, die noch nie einen Superman Comic gelesen haben. Lex ist ja eigentlich Alexander Luthor, sprich er ist der Sohn vom "großen" Lex. Und wie in den Comics scheint der kleine Lex immer im Schatten seines Vaters gestanden zu haben. Das extrem narzistische Spiel von Jesse Eisenberg lässt für mich nur einen Schluss zu: Nachdem Tod seines Vaters wurde der kleine Lex zu einem der reichsten und mächtigsten Männer der Welt, seine narzistische Persönlichkeit entwickelte darauf hin einen "Gottkomplex", und ein Gott duldet keinen weiteren Gott neben sich. Sein Hass auf Superman muss unendlich groß sein, insbesondere auch deswegen, weil Luthor nur sein Genie und sein Geld hat, die gottgleichen Kräfte aber jemand anders. Wie ich schon sagte, meine eigene Interpretation und ich hoffe das im extended Cut da einfach mehr drin ist.
- Warum reden die beiden einfach nicht miteinander. Nun, Superman versucht es ja zumindestens aber Batman lässt ihn überhaupt keine Chance. Von Anfang an hat Batman nur den einen Plan, Superman zu vernichten, sein extrem psychopathischer Charakter lässt ja auch keine andere Meinung zu. Batman ist der wahre Verlierer der Story, denn er ahnt ja, das Lex irgendetwas vor hat, aber es ist ihm egal, hauptsache er kommt an das Kryptonit ran. Beim Kampf mit Superman spricht er diesem ja jede Menschlichkeit ab, eine Taktik, die man ja auch heute noch kennt, man schaue sich nur die Argumentationen von AfD und Konsorten an, auch diese versuchen ja immer wieder Flüchtlinge, Asylbewerber etc. zu entmenschlichen. Und unter diesen Aspekten ist die Martha Szene sogar genial. So ähnlich wie Polizeipsychologen versuchen Entführer ihre Opfer menschlich näher zu bringen, indem sie unter anderem immer wieder die Namen der Opfer nennen ist dies der Schlüsselmoment für Batman, weil seine ganze Argumentationskette zusammenbricht. Er muss akzeptieren, das ob von einem anderen Planeten oder nicht, da ein Mensch vor ihm liegt, den er bereit ist zu töten. Mit dieser Szene wird Batman geläutert, so das er in nachfolgenden Filmen der Batman sein kann, den wir aus den Comics kennen. In dem er Martha Kent rettet, rettet er eigentlich seine Eltern und damit wird aus seinem simplen Rachefeldzug etwas größeres.
- Supermans Tod. Bei der Erstsichtung war ich geschockt, jetzt bei der 2. Sichtung denke ich: Eigentlich nur konsequent genauso wie Batman mit der Rettung von Matha Kent einen Stellvertreter Krieg führt, befreit ihn sein Tod von den Erwartungens seiner Väter. Wenn Superman wiederkommt, dann wird er der große Pfadfinder sein, den wir alle kennen. Und diesmal wird die Menschheit ihn akzeptieren, denn er hat das größte Opfer gebracht das man bringen kann.
Nur so meine Gedanken halt...........