Das, worauf Frank1960 anspielt, ist die einzige* Eastwood-Regiearbeit, die ich nicht gesehen habe (weil ich ihr bewusst aus dem Weg gegangen bin).
*außer dem brandneuen "American Sniper", aber den schaue ich auf jeden Fall noch
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Das, worauf Frank1960 anspielt, ist die einzige* Eastwood-Regiearbeit, die ich nicht gesehen habe (weil ich ihr bewusst aus dem Weg gegangen bin).
*außer dem brandneuen "American Sniper", aber den schaue ich auf jeden Fall noch
Schlacht in den Wolken (Aces High)
GB/Frankreich, 1976 Regie: Jack Gold
mit Malcolm McDowell, Christopher Plummer, John Gielgud
- Die Hölle des 1. Weltkriegs, dargestellt anhand einer Gruppe britischer Flieger. Von einer ähnlichen Schärfe und Aggressivität wie "Im Westen nichts Neues".
Im 2. Weltkrieg spielend, ebenfalls mega-finster, allerdings auch formal abstrakter (mit sensationeller Optik vom Kameramann von "Barry Lyndon"):
Kennwort: Overlord (Overlord)
GB, 1975 Regie: Stuart Cooper
http://www.imdb.com/title/tt0073502/?ref_=fn_al_tt_1
Killer Joe
USA, 2011 Regie: William Friedkin
mit Matthew McConaughey, Emile Hirsch, Thomas Haden Church, Juno Temple
- Wenn Hinterwäldler-Asis sich am Erbbetrug versuchen... Nicht umsonst ist die Entstehung des "Plans" ist einem Kellerschuppen angesiedelt, der in seiner Farbästhetik an die Hölle erinnert.
- McConaughey entdeckte hier erstmals das Schauspielern und rockt gleich das Haus.
http://www.imdb.com/title/tt1726669/?ref_=nv_sr_1
Hundstage
Österreich, 2001 Regie: Ulrich Seidl
mit Maria Hofstätter, Georg Friedrich
- Die Ösis zeigen wieder, wie man ein Panoptikum der menschlichen Niedertracht auffährt. Chapeau. Ist bei aller schonungslosen Darstellung von seelischer Kaputtheit allerdings auch teilweise erheiternd. Einer meiner Favoriten des vorigen Jahrzehnts.
- Hofstätter ist auch alarmierend gut in Seidls "Paradies: Glaube", Friedrich in u.a. "Contact High" und "Stereo".
http://www.imdb.com/title/tt0290661/?ref_=fn_al_tt_2
Dogville
Dänemarkundhalbeuropa, 2003 Regie: Lars von Trier
mit Nicole Kidman, Paul Bettany, Lauren Bacall, James Caan
- Bis kurz vor Schluss ein zwingender Bestandteil dieses Threads, in seiner Carl-Theodor-Dreyer'schen Leidenspassion einer geschundenen Kreatur. Und dann kommt das "kathartische" Ende. Wow, Lars. Alle Personen, die ich kenne und die dieses Werk gesehen haben, waren rettungslos begeistert. Degeto-Freunde und Til Schweiger dürften an ihrem Verstand gezweifelt haben.
- Die Fortsetzung "Manderlay" (2005) mit Bryce Dallas Howard als Kidman-Nachfolgerin war nahezu ebenbürtig.
http://www.imdb.com/title/tt0276919/?ref_=nv_sr_1
Ekel (Repulsion)
GB, 1965 Regie: Roman Polanski
mit Catherine Deneuve, Ian Hendry
- Ach ja, die junge Deneuve, auch besonders groß in "Belle De Jour", hier hingegen mal im Psycho-Overdrive zu besichtigen. Polanskis "Der Mieter" ist reichlich ähnlich, allerdings etwas grotesker und gewissermaßen unterhaltsamer.
http://www.imdb.com/title/tt0059646/?ref_=fn_al_tt_1
Requiem For A Dream
USA, 2000 Regie: Darren Aronofsky
mit Ellen Burstyn, Jared Leto, Jennifer Connelly
- Ziemlich drastisch ausgefallene Warnung vorm Drogenkonsum. Perfekt bis ins letzte Bildpixel. Burstyn und Connelly offerieren ihre Karriere-Höhepunkte. So does Aronofsky, der sich danach als ganz große Enttäuschung herausstellte (bis auf "The Wrestler").
http://www.imdb.com/title/tt0180093/?ref_=nv_sr_1
Epidemic
Dänemark, 1987 Regie: Lars von Trier
mit Udo Kier
- Holy shit! Ich würde behaupten, wer hier nicht vorgewarnt ist und in dieses Mindblow/fuck-Werk reinzappt, dürfte denken, sein Fernseher sei defekt.
- Das Ende mit der Hypnose ist unbeschreiblich. Degeto-Freunde, Beatrix von Storch und Til Schweiger werden glauben, sie seien gestorben und im Fegefeuer gelandet.
http://www.imdb.com/title/tt0092972/
Kairo
Japan, 2001 Regie: Kiyoshi Kurosawa
mit Haruhiko Kato
- Japanische Studenten sehen sich mit einer nicht abschaltbaren Internet-Seite konfrontiert, die irgend etwas mit einer rätselhaften Selbstmord-Serie zu tun haben scheint.
Zunächst wirkt dies wie eine Variante von "The Ring", dann verfällt der Zuschauer vor lauter Kryptik beinahe in Trance, und dann... wird er belohnt mit einem der wahnsinnigsten Enden seit Erfindung des Kinematographen.
- Hier gilt wieder: Bloß einen großen Bogen um das US-Remake ("Pulse"/2006) machen!
http://www.imdb.com/title/tt0286751/
Audition (Odishon)
Japan, 1999 Regie: Takashi Miike
mit Ryo Ishibashi, Eihi Shiina
- Ein Witwer sucht mittels eines gefakten Vorsprechens eine Lebensgefährtin. Es war keine gute Idee. Hört sich als Prämisse harmlos genug an, doch dieser filmische Schlag in die Magengrube dürfte selbst für abgebrühte Zuschauer schwer verdaulich sein.
- Es gibt "hart" und es gibt "extrem". Dieses Opus vom großen Miike fällt in die letztere Kategorie.
- Aus der Trivia-Sektion der imdb: "When the film was screened at the Rotterdam Film Festival 2000 it had a record number of walkouts. At the Swiss premiere someone passed out and needed emergency room attention." Ich sage immer, wenn Leute während der Vorführung aus dem Kino gehen, ist das ein gutes Zeichen. Quod erat demonstrandum.
http://www.imdb.com/title/tt0235198/?ref_=nv_sr_1
Die Verfilmung von "Brooklyn" ist wenig beliebt, aber imho auch nicht zu verachten.
Ach ja, weitere imdb-Trivia zu "Audition":
- "Described by Quentin Tarantino as a "true masterpiece if ever there was one," in a video discussing his favorite films released between 1992 and 2009".
und
- "The dog bowl of vomit fed to Asami's prisoner is in fact the actual vomit of actress Eihi. Takashi Miike claims that Eihi is a method actress and insisted on doing this."
Sado - Stoß das Tor zur Hölle auf (Buio Omega)
Italien, 1979 Regie: Joe D'Amato
mit Kieran Canter, Cinzi Monreale
- Junger Mann, betrübt ob des Ablebens seiner Angebeteten, versucht sich nach erfolgreicher Exhumierung als Hobby-Taxidermist.
- Staatsanwälten in aller Welt mangelte es beim OEuvre D'Amatos meist nicht an Arbeit, vor allem bei "Emmanuelle in Amerika" (Stichwort: Snuff) sowie diesem Werk hier. So "schlimm", wie sein Ruf vermuten liesse, ist es nun nicht, allerdings glänzt es in Sachen purer Nihilismus.
http://www.imdb.com/title/tt0078916/?ref_=fn_al_tt_1
Den hab Ich gesehen, langweilig und, aber wirklich, grausam schlecht.
Fürwahr, ein Unterhaltungsklassiker sieht anders aus.Zitat:
langweilig und, aber wirklich, grausam schlecht
Men Behind The Sun (Hei Tai Yang 731)
Hongkong, 1988 Regie: Tun Fei Mou
mit Jianxin Chen
- Auweiauwei. Experimente an Kriegsgefangenen der Japaner in einem berüchtigten Lager, auf authentisch machend, aber natürlich in full-on Exploitation-Modus. Es gab noch mindestens zwei Fortsetzungen. Wenn man sich mal schmutzig fühlen will (die DVD-Box ist im Letterbox-Format, was wunderbar mit der Gesamt-Schäbigkeit harmoniert).
- Erinnerungen an "Ilsa - She-Wolf Of The SS" werden wach. Für sensible Gemüter nicht die ideale Feierabendunterhaltung.
http://www.imdb.com/title/tt0093170/?ref_=fn_al_tt_1
Schwarz und Weiß (Noir Et Blanc)
Frankreich, 1986 Regie: Claire Devers
mit Francis Frappat, Jacques Martial
- Ein braver (weißer) Buchhalter entdeckt die "Freuden" des Sadomasochismus bei seinen Sessions mit einem schwarzen Masseur. Kein Voyeurs-Kram à la "Geschichte der O", sondern eine an die Substanz gehende Reise in die Untiefen der menschlichen Psyche/Sexualität/whatever. Gedreht in: S/w.
http://www.imdb.com/title/tt0091646/?ref_=fn_al_tt_1
13 Tzameti
Frankreich, 2005 Regie: Géla Babluani
mit George Babluani, Aurélien Recoing
- Ein an akuter Geldnot leidender junger Mann gerät an eine Wett-Veranstaltung besonderer Art (Stichwort: Russisches Roulette). Ein weiteres Mahnmal der Finsternis aus dem neueren französischen transgressiven Kino.
- War bereits Legende, als das US-Remake angekündigt wurde.
http://www.imdb.com/title/tt0475169/?ref_=fn_al_tt_1
Inside (A L'Intérieur)
Frankreich, 2007 Regie: Alexandre Bustillo, Julien Maury
mit Alysson Paradis (Schwester von Vanessa), Béatrice Dalle
- Béatrice ("Betty Blue") lässt das Wohnzimmer erbeben als psychopathische Furie, die hinter dem ungeborenen Kind der Hauptfigur her ist und in diesem Zusammenhang massiven Aderlaß praktiziert.
http://www.imdb.com/title/tt0856288/?ref_=fn_al_tt_1
Jenseits der Hügel (Dupa Dealuri)
Rumänien/Frankreich/Belgien, 2012 Regie: Cristian Mungiu
mit Cosmina Stratan, Cristina Flutur
- Zwei orientierungslose Mädchen entzweien sich bei ihrem Aufenthalt in einem Kloster. Die eine wendet sich dem christlich-orthodoxen Glauben zu, während die andere sich in offener Provokation übt. Ihre borderline-hafte Verhaltensauffälligkeit kommt nicht gut in einem Umfeld, das mental im Mittelalter stehen geblieben ist. So schreiten die Religiösen zur Tat... Es gibt praktisch nur eine geistig gesunde Person im ganzen Zweieinhalb-Stunden-Film, nämlich die Ärztin am Ende ("Seid ihr eigentlich noch ganz richtig im Kopf?").
- Meisterwerk Numero Zwei von Mungiu ("4 Monate, 3 Wochen, 2 Tage").
http://www.imdb.com/title/tt2258281/?ref_=fn_al_tt_1
Tag der Rache (Vredens Dag/Dies Irae)
Dänemark, 1943 Regie: Carl Theodor Dreyer
mit Lisbeth Movin
- Der Hexenverfolgungsfilm von Dreyer. Eine Pfarrersfamilie wird nach der Hinrichtung einer als Hexe "überführten" alten Frau in die allgemeine Paranoia-Atmosphäre hineingezogen. Eines der großen Kunstwerke des 20. Jahrhunderts.
http://www.imdb.com/title/tt0036506/?ref_=fn_al_tt_1
Zum Beispiel Balthasar (Au Hasard Balthazar)
Frankreich/Schweden, 1966 Regie: Robert Bresson
mit Anne Wiazemsky
- Ein weiteres All-Time-Meisterwerk. Die trostlose Verdammnis der menschlichen Rasse aus der Sicht eines Esels. Die Odyssee der geschundenen Kreatur ist bei aller Bresson-typischen Zurückhaltung vielleicht der bewegendste Film, den es je gegeben hat, die Szene im Zirkus an Genialität und Schönheit kaum mehr zu überbieten. Auch die Schlußeinstellung vergißt man nie wieder.
- Spielberg dürfte hiervon teilweise bei "War Horse" inspiriert gewesen sein.
http://www.imdb.com/title/tt0060138/?ref_=fn_al_tt_1
Wahrscheinlich Elementarteilchen, aber nachdem ich das Buch gelesen habe, wollte ich mir den Film nicht antun. Bin nicht wirklich ein Fan von Michi Höllenbäcker...
Für mich an erster Stelle:
Der Nebel - Originaltitel "The Mist" - was den Film bzw. das Ende treffend beschreibt.
Die Kurzgeschichte von Stephen King, die etwas länger ausgefallen ist, fand ich Klasse.
Im Film werden alle wichtigen Figuren erschossen und der Hauptdarsteller darf dann ein paar Minuten später sehen, dass er noch hätte warten müssen.
DAS was deprimierend!!!!
Lawman (1971) von Michael Winner
Nichts gegen Hollywood-Star Burt Lancaster, der ja gleich zu Beginn seiner Karriere in den guten Siodmak-Filmen spielte, aber was ich von seiner Darstellung des sturen Gesetzeshüters in diesem US-Western halten soll, weiß ich nun wirklich nicht (schon fast ein Sadist)...
Davon abgesehen kam mir der Film sowieso eher zäh und fade vor...
Ich habe es auch nicht so mit diesen Bronson-Filmen (bis auf einpaar Ausnahmen).