Übrigens bleibt Österreich natürlich von Deutschlands Entscheidungen abhängig wie noch nie. Im Durchschleusen der Flüchtlinge hat sich mittlerweile Routine eingeschlichen, die nicht mehr weiter erwähnenswert ist. Seit Anfang Oktober sind knapp 50.000 Flüchtlinge in Nickelsdorf eingetroffen. Die Zahl seit Anfang September hat die 230.000 überschritten. Es bleibt ja kaum jemand länger hier oder sucht Asyl an, es drängt alles in den "Norden" Europas.
Macht aber Deutschland irgendwann doch ernst und "zu", hat Ostösterreich binnen kürzester Zeit (reichen ja ein paar Wochen) wohl einen Rückstau, der sich dann gewaschen haben wird. Wie man das auf den wenigen ostösterreichischen Quadratkilometern dann bewerkstelligen will, auf das bin ich ja sehr gespannt. Das Alpengebiet ist ja im Winter eher nur Sportlern vorbehalten.
Einige rechnen ja, dass in den nächsten Monaten bis März der Flüchtlingsstrom anhält, da ja in den sozialen Medien die Wien-Werbung mit den "Refugees Welcome"-Schildern super funktioniert, ich denke eher, dass der Landweg im Winter doch beschwerlich sein könnte, der Seeweg von Türkei nach Griechenland ebenfalls ungemütlich ist und die Flüchtlingszahlen etwas weniger werden und man sich an die Routine der paar tausend Flüchtlinge täglich "gewöhnen" wird. Bekommt die EU aber ihr Hot Spots - Programm nicht hin, gibt es nicht wieder mehr Zahlungen in die Türkei, Jordanien und Libanon, wird die Völkerwanderung im Frühjahr erst so richtig losgehen. Denn ich denke, dass es im Nahen Osten eher nicht ruhiger werden wird, sondern umgekehrt.
So oder so, Europa muss sich jetzt bewegen, aber schnell, die Jahre des Stillstands und des eisernen Sparens und des Zauderns sind endgültig vorbei. Vielleicht hat es ja was positives, wenn Staaten für Bildungs-, Beschäftigungs- und Arbeitsprogramme demnächst Geld in die Hand nehmen müssen. Vielleicht aber auch was negatives, wenn einige Staaten daran kippen oder umfallen sollten. Zukunft wird aktuell geschrieben und es bleibt nichts mehr so wie es mal war. Das steht fest.