Zitat von
ZAQ
Tja. Und ich finde, wir dürfen die Sprachhoheit nicht den Idioten überlassen. Wenn die 'alte, weiße Männer' (so ja erstmal beschreibend, statt wertend) von denen negativ konotiert werden, dann reklamier ich diese (wertfreie) Bezeichnung für mich (weil ich BIN alt, weiß und männlich) und füll das im Zweifel mit 'neuem Inhalt' - nämlich dem, dass ich den negativen Attributen NICHT entspreche. - Dito zB auch der Spruch "Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein.". Darf man, find ich, nicht den Nazis überlassen: Ja, in gewisser Weise bin ich stolz, Deutscher zu sein, aber aus komplett anderen Gründen als von den Nazis gemeint. Und ich lass mir von denen den Satz nicht wegnehmen: Die Nazis haben alles ausgerottet, was 'anders' ist. In nur drei Generationen haben 'wir Deutschen' es geschafft, zu einer demokratischen, bunten, in der Mehrheit toleranten und weltoffenen Gesellschaft zu werden, in die 'Andere' aus allen Ecken der Welt bevorzugt kommen (weil es bei ihnen 'zuhause' eben grade nicht so ist, sondern Krieg, Hunger, Unterdrückung usw. herrschen) - und in der Regel gut aufgenommen werden. Ich finde, DARAUF kann man stolz sein. Bin ich auch. Weil ich Teil DIESER gesellschaftlichen Wandlung bin und meinen Anteil daran habe, dass 'wir das schaffen'. Im Ggs. dazu, ist 'der Stolz der Nazis' ein reines Zufallsprodukt und kein 'Verdienst' auf den man stolz sein könnte.