Weltweit gesehen ist es sicher ein Wettlauf.
Auf Europa bezogen ist es dann wahrscheinlich
eher eine Herausforderung - imho für die
Funktion der europäischen Idee.
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Okay, "immer" schließt diesen Thread nicht mit ein. Ich habe aber auch selten gehört, daß jemand explizit auf die Lieferengpässe unabhängig von den Bestellmengen hingewiesen hat. 18,6 % der 300 Millionen bei BioNTech bestellten Impfdosen stehen Deutschland zu, das sind 55,8 Millionen. Die sind allerdings nur zu einem sehr kleinen Teil bisher ausgeliefert (im Dezember 1,3 Millionen).
Von den nachbestellten Dosen soll Deutschland weitere 25 Millionen bekommen (weil einige EU-Länder verzichtet haben, ein Viertel der Gesamtmenge), außerdem 50 Millionen von Moderna. Wenn sich weiterhin nur zwei Drittel der Bevölkerung impfen lassen wollen, reicht das dicke.
Bin mal gespannt, was unsere Politiker nun "gelernt" haben
und was sie davon "Heute Mittag" in die Praxis umsetzen!
Denn wir nähern wir uns so langsam der Spitze der Pandemie ...
wobei die Höhe dieser Spitze nicht wirklich fix ist, sondern das
Ergebnis vieler Parameter diese letztlich bestimmt.
Was mich aber wundert ist, wie aufgeregt hier diskutiert
wurde, als es um "wenig" ging. Nun ist der Sturm da draußen
deutlich mehr spürbar... und hier herrscht immer mehr Ruhe.
Halten sich jetzt schon alle nur mit umgedrehten Magen an
der Reling fest ... oder was ist der Grund?
Ich vermute, das "learning by doing" wieder die angestrebte
Marschrichtung ist (es also einer "Verschärfung" beschlossen
wird) aber dabei so wenig wie möglich "doing" herauskommt
(also quasi wieder nur schrittchenweise reagiert wird).
Ich würde mich freuen, wenn ich mich täusche.
Ich habe einen Beitrag gesehen, der sagte wenn man alles (außer medizinischen Einrichtungen) für 2 Wochen oder etwas länger zumachen würde, auch Supermärkte etc., wäre die Pandemie möglicherweise schnell wieder vorbei. Ich bin ja medizinischer Laie aber das leuchtet mir ein. Und das wäre gut machbar! Zumindest innerhalb eines Landes. Man müsste sich zwar auf Hamsterkäufe einstellen aber wenn man's lange genug im Voraus ankündigt müsste das gehen. Ansonsten halt Grenzen zu so weit es geht. Aber klar, Warentransport usw. kann man teilweise wohl schlecht darauf verzichten :/
Aber dann wäre es zumindest schon Mal stärker eingedämmt, und vielleicht machen ja ein paar europäische Länder mit.
Immerhin haben wir keine Regierung die Bullshit erzählt wie Trump, Erdogan, Bolsonaro oder Orban. Alleine dafür bin ich schon fast dankbar.
Das ist zwar theoretisch eine Lösung, aber wenn man mal bedenkt, wer trotzdem alles zur Arbeit gehen muß, damit es nicht zum totalen Chaos kommt, wohl eher von geringerer Wirkung als erhofft.
Stell dir mal vor, es gäbe keine Post, keine Lieferdienste, kein Radio, kein Fernsehen, keinen Strom, kein sauberes Wasser, kein Toilettenpapier. Dazu vor dem Totallockdown einen Ansturm auf alle Läden, die noch offen haben. Da wären die Krankenhäuser schon allein wegen dieser Neuinfizierten total überfordert. Und wenn nach zwei Wochen das erwünschte Ergebnis nicht eingetreten ist? Verlängern und die Leute verhungern lassen? Die Lebensmittelläden öffnen? Aber was sollen die verkaufen, wenn nichts produziert wird?
Das wäre sogar garantiert so, denn der Virus braucht
den erfolgreichen und regelmäßigen Sprung von Mensch
zu Mensch, um zu überleben.
Berechnet wurde, dass innerhalb von 2-3 Wochen die
Inzidenz auf ca. 10 von 100.00 fallen würde und in
zwei weiteren Wochen auf unter 1.
Und dabei ist es egal, ob heute 100.000 oder vielleicht
1 Million Einwohner aktuell erkrankt wären.
Dass wir aber in unserer politischen Enscheidung die
Zahl 50 als das Mantra (begründet anhand der Intensivbetten-
Kapazität) errechnet haben, bedeutet, dass wir den Virus
bis hin zu 2 Jahre nun aussitzen müssen.
Diese Zahl unter 10 erreicht man aber nur, wenn man z. B.
Grenzen schliesst, den öffentlichen Nahverkehr
einschränkt und somit auch wieder in die Lage
kommt den Virus nachzuverfolgen. Und vielleicht
auch noch manche Produktionen runterfährt.
All das ist aber nicht gewollt!
Ich bin gespannt, ob die gestrige "neue Expertengruppe"
(die diesmal angeblich deutlich schärfer argumentiert -
auch wegen der Virusvarianten) sich genug Gehör
verschafft hat.
Ja, was denn nun: Totallockdown oder nur "manche Produktionen runterfahren"?
Und welche demokratischen Länder haben denn schon einen Totallockdown hinter sich? Und wie total war der?
Man muß sich halt klar machen dass der Totallockdown erhebliche Schäden verursacht die sicher nicht von den Wohlhabenden über Vermögenssteuern finanziert werden. Das wäre sozialistischen Wunschdenken. Ausserdem müsste man danach die Grenzen konsequent dicht halten. Sonst sind die Effekte schnell wieder weg. Wie das alles funktionieren soll erschließt sich mir nicht.
Wie soll denn eine Grenzschließung funktionieren? Wie stellt ihr euch das vor? Wer darf noch rein oder raus? Oder generell für alle dicht machen? Auch für Pendler und Warenverkehr? Oder wollt ihr eher Grenzkontrollen, mit Fiebermessen und Coronatest? Fragen über Fragen...
Im Saarland gab es da schon Probleme im letzten Jahr. Im Ortsteil Gersweiler in Saarbrücken gibt es drei Häuser, die nur von Frankreich aus erreichbar sind. Die Häuser liegen an einer Straße, die zu Frankreich gehört. Die Häuser auf der anderen Seite gehören auch zu Frankreich. Der Bürgersteig auf der Seite der drei Häuser gehört auch zu Frankreich, aber diese drei Häuser zu Deutschland. Während der letzten Grenzschließung gab es schon teilweise Probleme, dass ihre Post nicht zugestellt werden konnte und sie sie teilweise auch nicht abholen konnten, weil sie dazu durch den französischen Ort und dann die Grenze nach Deutschland überqueren müssen. Auf der anderen (deutschen) Seite dieser drei Häuser ist nur Wald.
An der belgischen Grenze sieht es ähnlich aus, wobei es hier vor allem ein paar belgische Häuser betrifft, die nur von Deutschland aus zugänglich sind. Ganz kompliziert wird es durch die Vennbahn (heute ein Radweg), die komplett zu Belgien gehört und fünf deutsche Exklaven bildet. Denn die alten Stationsgebäude gehören auch zu Belgien, stehen aber mitten in deutschen Dörfern und sind vom belgischen Kerndorf 15-20 km entfernt und eben nur durch den Radweg verkehrstechnisch mit Belgien verbunden.
Auch eine der fünf deutschen Exklaven würde zu einem Problem führen: Ruitzhof (deutsch) und Küchelscheid (belgisch) sind jeweils Sackgassen, die am alten Vennbahnhof von einer kleinen Landstraße abzweigen, die hier die Grenze überquert. Sowohl Ruitzhofer als auch Küchelscheider nutzen das gleiche kurvige Stück (belgischer) Straße, um zum Bahnhof zu gelangen - hier wären also theoretisch zwei Grenzkontrollen notwendig - für Küchelscheider, die aus dem belgischen Bütgenbach kommen, obwohl sie das Land nicht verlassen hätten. Und wohlgemerkt: Autos kann man noch am Kennzeichen zuordnen und gegebenenfalls durchwinken, Fahrräder nicht...
Wir können die Probleme in letzter Konsequenz nur gemeinsam lösen. Mögen Menschen, die weit von einer Grenze entfernt wohnen, anders sehen, aber in Grenzregionen ist das grenzüberschreitende Miteinander so selbstverständlich, dass harte Grenzschließungen zu anderen Problemen führen, das Virus aber letztlich nicht aufhalten können.
Solange sich die Fußballmilionäre noch jedes Wochenende um den Hals fallen können, kann Corona nicht so schlimm sein.
Den Begriff Totallockdown hast du doch selbst erfunden,
um einen sinnvollen Lockdown-Gedanken zu unterminieren.
Niemand forderte jemals die z. B. die Wasser- oder
Stromversorgung einzustellen! ;)
Und was soll immer der Hinweis auf Demokratien? Neusee-
land und Australien z. B. sind lupenreine Demokratien
und haben beide massiv den Grenzverkehr eingeschränkt.
Bei uns pendeln aber immer noch ca. 500.000 Menschen täglich
und ohne besondere Beeinträchtigung über unsere Grenzen.
Und der Flugverkehr ist offiziell auch schon wieder auf
dem Niveau von 1984. Für die einen ist das ein desaströser
Niedergang ... für das Thema Pandemie ist das aber
nun einmal eine wahnsinnig hohe - viel zu hohe - Zahl!
Nein, ich habe das, was Damian geschrieben hat, nur als das bezeichnet, was es ist:
Neuseeland und Australien haben keine Grenzen zu Nachbarländern. Und haben eben auch nicht das oben Beschriebene gemacht.Zitat:
Ich habe einen Beitrag gesehen, der sagte wenn man alles (außer medizinischen Einrichtungen) für 2 Wochen oder etwas länger zumachen würde, auch Supermärkte etc., wäre die Pandemie möglicherweise schnell wieder vorbei.
Im Moment ist eher so, das der aktuelle lange schleichende
Weg das Vermögen des Bürger (hauptsächlich des Mittelstandes)
mehr aufsaugt, die Überschuldung der Sozialsysteme in
ungeahnte Höhen treibt und die richtig positionierten
Mega-Konzerne die Milliarden nur so abschöpfen und alternative
(bzw. meist traditionelle) Strukturen sich in Auflösung befinden.
Das ist keine "wäre wenn"-Beschreibung, sondern das ist
der aktuelle "Ist-Zustand". In Werten problemlos nachmessbar!
Und das nenne ich "erhebliche" Schäden!" Warum?
Vergiss nicht, das nur ein "richtiger Lockdown das aktuelle
Corona-Problem löst ... der schleichende jedoch aktuell keine
Erfolge zeigt.
Meine Frau fragte mich vorhin: haben "wir" in den kommenden
3 Wochen etwas gewonnen? Ich musste das leider verneinen,
denn die Wahrscheinlichkeit sich in 3 Wochen anzustecken ist
dann exakt dieselbe wie Heute.
Man sitzt also 3 Wochen im Keller, macht dann die Türe
auf, geht nach draußen und kann nach wenigen Minuten
denselben Corona-Virus einatmen wie 3 Wochen zuvor.
Sinnvoller wären da schon Maßnahmen, die auch einen
messbaren Unterschied in der Ansteckungsrate versprechen.
Denn nach einem "richtigen" Lockdown würden dann auch
abertausende Menschen an die frische Luft gehen und die
allerwenigsten davon könnten sich noch anstecken.
Und klar ist auch - den idealen Zeitpunkt dafür (so früh
wie möglich), denn haben wir längst verlassen.
Nun ist es rein rechtlich nicht möglich, bei niedrigen Infiziertenzahlen einen harten Lockdown zu machen. Könnte die Regierung beschließen, würde alles von den Gerichten kassiert.
Und zudem würde die Anzahl derjenigen, die die Maßnahmen für überzogen halten (oder eher sogar für "Merkel-Diktatur"), so stark ansteigen, daß der Erfolg zweifelhaft wäre.
Naja ... er hat von "Supermärkten" gesprochen.
Du hast daraufhin gleich dem Menschen den Strom,
das Wasser, das Telefon und das TV-Programm
abgedreht! ;)
Doch ... beide haben ihre Grenzen dicht gemacht ...
oder führen eine Zwangsisolierung durch. Kannst
dich ja mal in den Flieger setzen und das direkt
ausprobieren. ;)
"Jetzt auch noch" ... aber vor 2 Monaten
wäre es halt effizienter - besser gesagt,
die Schäden geringer - gewesen.
All das ist mittlerweile auch "erwiesen", da
die Länder (du weißt schon welche) allesamt
"besser" dastehen ... bei den Totenzahlen
"und" bei den Wirtschaftsdaten.
Nur noch 3 Lockdowns, dann ist wieder Weihnachten.
Australien und Neuseeland haben aber eine Insellage und keine direkte Grenze zu anderen Ländern. Das kann man nun wirklich nicht mit dem europäischen Festland vergleichen. Australien und Neuseeland haben demnach auch keine täglichen Grenzpendler.
Ich lebe direkt an der Grenze zu Polen und Tschechien ist auch nicht weit weg. Es gibt allein in meinem Landkreis an die 10.000 Grenzpendler! Diese Grenzpendler müssen jetzt seit gestern 1x die Woche einen Corona Schnelltest machen. Ursprünglich war 2x die Woche geplant. Aber weißt du, was das für ein logistischer Aufwand wäre? Das ist es schon bei 1x die Woche Testung. Und dann ist hier auch die Frage: Wer führt die ganzen Testungen durch? Und wer übernimmt die Kosten? Der Freistaat Sachsen bezuschusst pro Test nur 10€, den Rest muss der Pendler oder dessen Arbeitgeber tragen.
Was Urlaube oder Tagesausflüge von Sachsen nach Polen oder Tschechien betrifft: Möchte man in die Länder Reisen, geht das nur mit nagativen PCR-Test. Kommt man wieder vom Urlaub zurück nach Sachsen, muss man für 2 Wochen in Quarantäne. Der kleine Grenzverkehr, also der für Tagesausflügler und Tanktouristen, wurde ausgesetzt. Man kann zwar über die Grenze fahren, aber man müsste danach auch für 2 Wochen in Quarantäne. Diese ganzen Regelungen gibt es seit Mitte November. Problem ist: Es wird leider zu wenig kontrolliert. Aber dazu braucht es eben wieder Personal.
Wie der Grenzverkehr in anderen Bundesländern geregelt ist weiß ich nicht. Wäre aber mal interessant zu wissen.
Was es für Folgen hat, wenn die Grenzen komplett geschlossen werden, hat ja die Grenzschließung im Frühjahr gezeigt. Ich kann hier auch nur wieder von meinem Landkreis Görlitz sprechen: Von Sachsen nach Polen gab es für den LKW-Verkehr nur einen offenen Grezübergang und das war der an der A4. Folge: Megastau zwischen Dresden und Görlitz. Vollgemüllte, vollgepisste und vollgeschissene Fahrbahnränder... Außerdem mussten die Gestrandeten mit Wasser und Lebensmitteln versorgt werden.
Pendler mit Auto konnten auch auf der A4 oder in der Stadt Görlitz über die Grenze nach Polen. Folge: Entweder sie standen im Stau auf der A4 oder im Stau mitten in der Stadt. Als Bürger der Stadt kam man mit Auto auch kaum noch vorwärts, weil die Pendler alles verstopften. Und weil es eben auch Stau in der Stadt gab, gab es auch hier vollgemüllte, vollgepisste und vollgeschissene Ecken mitten in der Stadt... lecker... Davon abgesehen kamen die Grenzpendler zu spät auf Arbeit oder haben es gar nicht erst bis dahin geschafft, oder kamen erst mitten in der Nacht wieder nach Hause.
Pendler zu Fuß hatten es leichter. Man musste zwar auch ein paar Minuten an der Grenze anstehen, aber eben nur ein paar Minuten und nicht Stunden. Manche Firmen haben es dann so gemacht, dass sie für die polnischen Mitarbeiter ein Mietwagen in ein Parkhaus in der Nähe der Grenze stellten. Die Polen sind dann entweder zu Fuß zum Grenzübergang und dann mit dem Auto weiter oder haben ihr Auto auf der polnischen Seite abgestellt, sind zu Fuß über die Grenze und dann mit dem Mietwagen weiter. Da aber sehr viele auf die Idee gekommen sind, haben demzufolge auch die Grenzkontrollen bei den Fußgängern länger gedauert.
Also alles in allem kein Zustand den man nochmal haben möchte.
Ja und ... was ist daran positiv?
Ich habe es schon geschrieben ... es gibt insgesamt
wahrscheinlich bis zu 500.000 Pendler. Das ist ja
das Problem!
Unser Kanzlerin hat vorhin auch betont, dass so viele
Tschechen und Polen im Grenzgebiet in der Altenpflege
pendeln und man deswegen nichts ändern könne. ... Sie
hat aber vergessen anzumerken, dass diese Alten in
den Grenzregionen - die nun anscheinend wegen
dieser Pendler hochgradig infiziert wurden -
nun überproportional gefährdet sind bzw. auch
sterben.
Man könnte fast sagen: zu Tode gepflegt!
Wären diese Regionen keine Hotspots könnte man
das dann imho auch anders gewichten!
Egal wie ... wir erleben gerade eine mächtige
Schieflage! Die Daten sagen das eindeutig!
Das sind viele Beispiele und Ideen, wie man einfach so
weitermachen kann. Also mit dem Virus lebt, anstatt ihn
zu bekämpfen.