Das frage ich mich auch.
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Sprache ist eine Waffe , Sprache ist Macht
Wer dort also gerade mehrheitlich scheinbar medial die Hoheit besitzt hat dementsprechend Macht und kann in seinem Sinne entsprechend Gesellschaftlich eine Masse führen und lenken
Menschen wollen Macht , also verändern sie
@Kickaha :
In meinem Exemplar von Ich, Donald Duck ist Bombie sowas von rot eingefärbt worden, dass der Nasenring eigentlich nur noch zu erkennen ist, wenn du als Leserin oder Leser vorher weißt, dass er da ist.
Kann sein, dass sich dort einfach nur ein Kolorist „kreativ“ verewigen wollte ... kann aber auch sein, dass es sich um einen Versuch gehandelt hat, eine unerwünschte Deutlichkeit bis zur Unkenntlichkeit „zuzukleistern“.
Im Original ist von roter Farbe zumindest nichts zu sehen gewesen:
Anhang 35509
Und [@ alle]:
Es dürfte nichts bringen, hier jetzt alle Eingriffe zusammentragen zu wollen, die in der Vergangenheit – aus welchen Gründen auch immer – vorgenommen worden sind. Schlicht, weil es viel zu viele Verstümmelungen gegeben hat. Der Ausdruck „Bowdlerisieren“ stammt aus dem frühen 19. Jahrhundert. Schon damals waren Leute [wie eben Thomas und Henrietta Bowdler] der Ansicht, William Shakespeare sei wegen der zahlreichen anzüglichen und deftigen Scherze und Anspielungen in seinen Werken einem weiblichen und „unverdorbenen“ Publikum erst nach „reinigenden“ Kürzungen zumutbar.
Werkintegrität? Autorintention? – Kann alles vernachlässigt werden, sobald der Furor selbsternannter Sittenwächter sich austoben darf.
Und dass all das auch im Umgang mit Barks und Co. kein neues Phänomen ist, zeigt ein Blick auf diese Seite [deren Betreiber offensichtlich der Ansicht ist, ein herabsetzend gemeinter Begriff sei nicht wirklich beleidigend, sobald er lange genug in Gebrauch ist].
Mit 1000 Grüßen,
JRN
Kann mir mal jemand verraten, was an einem Nasenring rassistisch ist?
Zitat aus der Wiki:
"Seit über 5000 Jahren schmücken sich die Menschen im Pazifikbereich und in Afrika mit Ringen und Pflöcken in ihren Nasen, Ohren oder Lippen."
Es wird noch komischer:
Weil das Tragen eines Septum-Piercings - ua. - afrikanische Tradition ist, melden die Woken Bedenken an, wenn sich Weiße ebenfalls eins zulegen wollen. Wir ahnen, warum: kulturelle Aneignung.
Einerseits wäre es also kulturelle Aneignung, wenn ich mich als Weißer mit einem Nasenring schmücken würde, weil Teil der afrikanischen Kultur, andererseits darf ich diesen Teil afrikanischer Kultur aber an keinem Afrikaner abbilden, weil das Rassismus wäre.
Wird dieser Unsinn eigentlich gar nicht mehr hinterfragt?
Wir leben wirklich in Orwellschen Zeiten.
Werden die Touristen, welche sich mit Lederhose oder Dirndl auf das Oktoberfest begeben, jetzt gebeten sich umzuziehen ?
Dons "letztes Wort" zum Thema.
Auf die Frage, ob auch ausländische Ausgaben von der Entscheidung betroffen sind, antwortet er: "Dies ist ein weltweiter Bann." (dritter Tweet)
Nicht nur total buy out [der ist ja leider nicht auf die U.S.A. beschränkt], sondern auch noch zu work-for-hire-Bedingungen. Klar.
Das heißt aber nicht zwangsläufig, dass Don Rosa nicht doch noch Tantiemen erhält.
Ich habe ein paar Zeichnerkollegen, die von Disney mit Einnahmen aus Auslandsrechten „bezahlt“ worden sind. Für den Konzern offensichtlich Peanuts, aber sie werfen ein paar Tausend Euro im Jahr ab – solange die Werke irgendwo auf diesem Planeten gezeigt oder neu veröffentlicht werden.
Keine Ahnung, wie die Verträge aussehen, die Don Rosa mit seinen Verlagen ausgehandelt hat.
Dass es in den U.S.A. keine artists' rights gibt, heißt ja nicht, dass die großen Häuser ihrem kommerziell einträglichen Personal nicht trotzdem den einen oder anderen Umschlag mit Scheinen zuschieben. Das hat zwar nicht viel mit Rechten und Rechtstaatlichkeit zu tun [eher mit Bestechungswirtschaft], aber darum geht es hier ja gerade nicht. Sondern darum, dass Don Rosa mit in den Giftschrank verbannten Werken kein wie auch immer geartetes Einkommen mehr generieren kann [dotierte Signierstunden zum Beispiel, Auftritte im Ausland anlässlich von Übersetzungen seiner Storys] ... es sei denn, die zukünftig nicht mehr erhältlich sein werdenden Bände mit seinen Werken erzielen demnächst absolute Mondpreise.
Und dieser Aspekt scheint einigen der englischsprachigen Kommentatoren gerade wichtiger zu sein als alles andere: „Kauft Dons Sachen, solange ihr sie noch bezahlen könnt! Und dann wartet ein bisschen ab und werdet reich!“
Mit 1000 Grüßen,
JRN
Was mich bei Don Rosa schon seit Jahrzehnten wundert, ist, dass er sich sehenden Auges auf ein System einlässt, dass ihm sehr wohl bekannt war, weil er mit seinen Eigenkreationen null Erfolg hatte, sich Grundgerüste von Storys eines anderen aneignet, Figuren eines Konzerns nutzt, damit erfolgreich ist und dann jammert. Seit ich Don Rosa vor etwa 30 Jahren kennengelernt habe, jammert er über irgendwas. Über die mangelnde Anerkennung von Carl Barks, über schludrige Arbeit von Verlegern und Redakteuren, über „schlechte“ Bezahlung etc. pp. Dass Don Rosa am Hungertuch nagen wird, ist eher unwahrscheinlich, wenn man sieht, was seine Originale, die er selbst verkauft, bei etwa Heritage Auctions einbringen. Von seinen regelmäßigen Signiertouren ganz zu schweigen.
Zumindest hat er nun etwas mit seinem großen Vorbild Carl Barks wirklich gemein: einige dessen Entenstorys lagen auch sehr lange im Giftschrank, bevor sie umgezeichnet wurden.
@JRN
Dann hatte ich eine andere Ausgabe von Ich, Donald Duck. Ich hatte mal gelesen das die Farben, genauso wie das Bildformat, eher nicht dem Original entsprechen. Die s/w Micky Maus wurden z.b. eingefärbt.
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Ja, ja, die Wookies, die waren schon bei Star Wars eine haarige Angelegenheit ;)
Das mit der kulturellen Aneignung zieht sich ja doch wohl wie ein roter Faden durch die Menschheitsgeschichte. Wenn jedes Völkchen brav immer nur sein eigenes Süppchen weitergekocht hätte, wer weiß wie dann die zivilisatorische und technische Entwicklung fortgeschritten wäre? Sicherlich könnte dann hierzulande eine Menge Kleber gespart werden...
Der ganze Aufstand ist mir etwas unverständlich. Als ich Anfang der 1990er bei Ehapa angefangen habe, lagen da bereits etliche Storys im „Giftschrank“ und durften nicht oder nur in ihrer veränderten Form abgedruckt werden. Erst mit der Barks Library kam dann etwas Bewegung in die Angelegenheit. Ansonsten hat Disney schon sehr früh darauf geachtet, was geht und was nicht.
Ansonsten schert sich Rosa einen Sch… um Zensur, sonst hätte er sich schon damals aufregen müssen, als einige Storys seines großen Vorbilds nicht veröffentlicht werden durften. Es geht ihm allein um seine Einnahmequellen. Er bekommt zwar keine auflagenabhängigen Tantiemen, aber schon gewisse Beträge für Veröffentlichungen.
EfWe
@efwe :
Vielen Dank für die Bestätigung meiner Annahmen aus berufenerem Mund.
Und:
Dass die moralisch verbrämten Eingriffe in die Werke von Künstlerinnen und Künstlern beobachtet, kritisiert und gelegentlich angeprangert werden, halte ich nicht nur für legitim, sondern in einer Demokratie sogar für notwendig.
Nur dass besagte Eingriffe eben keine Einzelfälle sind und es sich auch nicht um ein neues Phänomen handelt, sondern dass so etwas in sämtlichen künstlerischen Sparten schon immer flächendeckend praktiziert worden ist – auch und gerade in „ungeschützten“ Bereichen wie dem Comic, dessen Werke als Bestandteil „angewandter Kunst“ erst seit knapp 25 Jahren eindeutig urheberrechtlichen Schutz genießen.
Also von daher: Schön, wenn ein paar Jungspunde die Praktiken kultureller „Säuberungen“ gerade erst entdecken und sich darüber echauffieren ... aber auf Dauer nagt der Ärger über die andauernden Verschlimmbesserungen an der mentalen wie an der physischen Gesundheit.
Für die Sammlerinnen und Sammler hier heißt das nur, dass sie ältere Ausgaben ihrer Lieblingscomics nicht sofort wegwerfen sollten, sobald eine neue Gesamtausgabe auf dem Markt ist ... weil es sein kann, dass darin etwas zu sehen ist, das inzwischen umgezeichnet oder in einen Giftschrank gestellt worden ist.
Mit 1000 Grüßen,
JRN
Glaube das ist noch nicht zur Sprache gekommen:
Band 15 der Asterix Gesamtausgabe kommt zwar, auf der Egmont Seite steht allerdings, dass dies der letzte wird.
Für Fans der GA tut es mir leid.
Wenigstens gibt das Egmont an.
Vielen Dank. Dann hab ich ja noch einige Monate Zeit, irgendwie an die 14 zu kommen. Hat jemand einen Tip? :D
Wobei mir immer nicht ganz einleuchtet, warum man eine GA in einer noch laufenden Serie als beendet bezeichnet. Ist eigentlich Quatsch. Ist mir bei Buck Danny schon aufgestoßen. Man wird weder daran gehindert später Nachfolgebände herauszugeben, noch dies eben nicht zu tun. Man kann es einfach halten, wie es zu gegebener Zeit geboten erscheint. So auch bei Yoko Tsuno und Percy Pickwick.
@Jovis
Das stimmt eigentlich...
Bei der LL Gesamtausgabe hat es zb extra geheißen, dass die rote GA parallel fortgesetzt wird.
Wozu verkünden es ist Schluss?
Vielleicht wg dem Kunstleder und den Preisen?
Aber dann könnte man ja eigentlich erstmal abwarten was die Preise machen.
Das gleiche auch falls eine neue Gesamtausgabe im Stile wie bei LL kommen könnte.
Kann ja mit Ankündigung des neuen das alte für beendet erklären...
Die Afrikaner in den Geschichten von Barks "Darkest Africa" (MOC 20, "Voodoo Hoodoo" (FC 238) und "Bongo on the Congo" (US 33) sind übrigens in der Carl Barks Collection in originaler Form erschienen, also mit Nasenringen, Wulstlippen, dunklem Teint usw. Bei aller Diskussion sollte man berücksichtigen, dass im Blick auf Barks und Rosa über TIER-COMICS diskutiert wird, für die etwas andere Maßstäbe als für Comics mit Menschen angelegt werden sollten. Oder sollen sich jetzt Tierschützer beschweren, dass in diesen Comics keine artgerechte Tier-Darstellungen stattfinden? Auch Berufsgruppen wie Bürgermeister oder Unternehmer könnten protestieren, dass teilweise Schweine ihre Rollen einnehmen. Tu pauper mundus.
Und um es noch auf die Spitze zu treiben: War Barks nicht auch ein Hunde-Rassist, weil in seinen Comics immer nur bestimmte Hunderassen (z.B. Bernhardiner) mit bestimmten Typologisierungen auftauchen, andere dagegen total unterschlagen werden? Mal im Ernst: Müsste der Disney-Konzern nicht konsequenterweise die meisten Geschichten von Barks, Rosa, Gottfredson usw. auf den Index librorum prohibitorum setzen, da hier kulturelle und ethnologische Stereotypen zuhauf vorkommen? Donald und seine Neffen verhalten sich dabei auch kulturell aneignend, wenn sie sich z.B. als Indianer ("indigene Ureinwohner") verkleiden. Außerdem sollten bestimmte Bereiche in den Disney-Freizeitparks geschlossen und viele alte Zeichentrickfilme weggeschlossen werden, damit nicht beispielsweise echte Prinzessinnen und wirkliche Piraten sich verletzt fühlen. Wenn ein Konzern wie Disney nicht mehr nur unterhalten, sondern zugleich indoktrinierend belehren will, sollte er sich nicht wundern, wenn die Kundschaft weniger wird und Filme wie "Strange World" gnadenlos floppen.
Was den einen ihre Religionspolizei, sind den anderen ihre Woke-Wächter. Wo immer eine selbsternannte Minderheit sich zum Moralapostel aufschwingt und der Mehrheit ihre Vorstellungen mit ideologisierendem Eifer aufzwingen will, wird menschliches Zusammenleben nicht befördert, wie es eigentlich diese Minderheit beabsichtigt, sondern die Gesellschaft gespalten. Dadurch erweist jene ihrem eigentlichen Anliegen einen Bärendienst, denn wo inflationär das Rassismus-Argument gebraucht wird, verrutschen die Maßstäbe, so dass Sombrero tragende AWO-Frauen bei der Bundesgartenschau Auflagen bekommen, wohingegen der antisemitische Hassparolen verbreitende Roger Waters unter dem Deckmantel künstlerischer Freiheit in Frankfurt auftreten darf.
Fazit: Ich persönlich halte mich an Galater 5,1, weil ich um Lukas 23,34 weiß.
Auch wieder merkwürdig, in der CCB ist nichts verändert und in der Barks Entenhausen Edition auch nicht. In der Barks Library, die ich habe, sind die veränderten Versionen drin :hammer:
Dabei ist der Text unverändert, zumindest an der Stelle, aus Voodoo Hoodoo, als der Moderator Bombie die Quizfragen stellt; sagt er der Nasenring hat sich bewegt und deutet das als ja, obwohl man keinen Nasenring sehen kann.:batsch2:
Das liegt daran, dass wir versucht haben, in der Barks Library nur Erstübersetzungen von Dr. Fuchs zu verwenden. Im Laufe der Jahre waren ihre Übersetzungen entweder von ihr selbst oder von nachfolgenden Redakteuren bearbeitet worden.
EfWe