Übrigens, Gialli würde ich jedenfalls nicht ins typische Bahnhofskino einordnen, die sind dafür (allermeistens) künstlerisch/ästhetisch viel zu ausdifferenziert und upmarket (US-Stars häufig, hochkarätige Komponisten, Kameramänner etc). Im Bahnhofskino war doch eher billig produzierter Sleaze der Standard , wie Softsex, später Hardcore, ansonsten Kung Fu, Frauengefängnis (Women In Prison), etcpp, möglichst Sex und Gewalt am laufenden Meter.
Schon erheblich asozialer als die Gialli allerdings sind in der Regel die polizieschi, ein steter Quell des guilty pleasure-Tums aus heutiger Sicht. Z.B. Ruggero Deodatos EISKALTE TYPEN AUF HEISSEN ÖFEN - heidewitzka. Und selbst darin gibt es mixed messages: Der Film, so dubios er sein mag, bedient mindestens zwei Sichtweisen: einmal, es handelt sich tatsächlich um ein Mahnmal des asozial-faschistoiden Schweinepriestertums, womöglich ist er aber auch eine Parodie desselben. Es ist also wieder diffiziler, als es im ersten Moment scheinen mag.