Mittwochs läuft nach Poirot immer Murdoch Mysteries im Fernsehen. Eine interessante Serie, die halt nicht auf moderne Hightech aufbaut, sondern 1890 in Kanada, als halt Dinge wie Fingerabdrücke oder Autopsien noch relativ neu waren.
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Mittwochs läuft nach Poirot immer Murdoch Mysteries im Fernsehen. Eine interessante Serie, die halt nicht auf moderne Hightech aufbaut, sondern 1890 in Kanada, als halt Dinge wie Fingerabdrücke oder Autopsien noch relativ neu waren.
Die Oxford-Trilogie besteht aus den drei Serien "Inspektor Morse" und "Lewis" und "Der junge Inspektor Morse". Letztere Serie spielt zwar in den Endsechzigern, ist aber thematisch sicherlich die modernste Serie. Alles drei ganz großartige Serien. "Lewis" glänzt durch einen Siekick, der schauspielerisch den Titelhelden klar an die Wand spielt.
EDIT: Die Fälle gehen immer 90 bis 105 Minuten, sind also schon echte Filme. Die Ur-Serie "Inspektor Morse" (ab 1989) ist sicherlich die altbackenste, glänzt aber zum Beispiel auch durch fantastische Highlights, zum Beispiel die Folge, wie Imperator Palpatine einen jahrzehntealten Zwist mit Morse zum Ende bringen will und ein sauspannendes Psycho-Duell inszeniert.
EDIT 2: Gehört nicht in dieselbe Klasse wie Doctor Who oder Sherlock, gefällt aber Who-und Sherlock-Fans bestimmt eher als alten Profis-Fans oder Task Force Police-Veteranen. :D (Zu denen ich zum Beispiel gar nicht gehöre.)
Der originale INSPECTOR MORSE (1987-2000) ist für mich ganz klar die beste britische Krimiserie (also nicht Agentenserie), die ich je gesehen habe, was erst in den 2010ern erfolgte. Ein Meisterwerk der menschlichen Abgründigkeit. Der Spin-Off LEWIS war immer noch okay, aber Lewis war natürlich viel besser als schwer-von-Begriff Sidekick des - für einen Krimi sehr ungewöhnlich - intellektuell sehr beschlagenen Morse.
"Lewis, have you ever heard of the Oedipus complex?" - "No, Sir." - "It's when you want to bed your mama and kill your dad."
Das aktuelle Prequel sieht nach schnarch aus, habe ich aber nicht wirklich gesehen.
Unterschätz das nicht. Ich find's ziemlich gut, auch vielleicht weil der junge Morse ein bisschen wie der junge Bowie aussieht. :D Aber die Stories sind auch toll. Ich mag die 3 Serien. (Hab sie alle während der Coronajahre das erste Mal gesehen. Also kein Nostalgiefaktor bei mir.
Ich setze die Serien mal auf meine Merkliste, auch wenn ich ehrlich gesagt weiterhin skeptisch bleibe, was BBC-Krimis betrifft...
Das ist auch nicht BBC, sondern ITV.
Haha, ja, das geht mir auch so. Habe ich oben auch so geschrieben. Mea culpa.
Woah...
Jabberwocky von Terry Gilliam (den ich vorher nur einmal irgendwann in den 80ern als 3. Film in einer Monty Python Filmnacht gesehen habe nach Ritter der Kokosnuss und Leben des Brian)
ist visuell schon eindrucksvoll in Film gesetzt, aber doch auch ein ganz schön zäher Spaß. Ich glaub, den guck ich jetzt erst in den 60ern wieder. :D:D
Tja, Terry Gilliam ist ja überhaupt für mich ein sehr ambivalentes Vergnügen. 12 Monkeys, Time Bandits und das ganze Monty Python-Zeug steht bei mir sehr weit oben auf dem kleinen Hügel des besten was es gibt. Tideland hingegen nicht. Brothers Grimm und Parnassus habe ich einmal gesehen und könnte ich mir vorstellen erneut zu gucken, während mir Fear and Loathing zu gefährlich erscheint und ich den noch gar nicht geguckt habe. Was ist eigentlich mit Münchhausen?
EDIT: Die Szene mit den Käfigen im Nichts (letztes Drittel der Time Bandits) ist schon SEHR großartig. Bewegt ihr auch den Kopf mit, wenn der erste der Time Bandits hin- und herschwingt? :D
Die letzte Fahrt der Demeter
Film nach Machart: Der Ausgang der Geschichte ist bekannt, alle sterben bis auf den Bösewicht!
Sehr schön gemachter Gruselfilm. Eine Art Kammerspiel mit beklemmendem Setting. Fein gemachte atmosphärische Gruselmär mit dezenten Längen in der Mitte. Macht im Anschluß Lust auf Nosferatu oder gleich Bram Stoker.
Alle in der Gülle ertrunken!
Ich nehme hier mal den Faden wieder auf.
Wie bereits ausgeführt, kommt es auf die Definition an, was man unter einem "klassischen"/"traditionellen" und was als Anti-Western versteht.
Nach meiner Definition ist ein klassischer Western ein Film, in dem der amerikanische Western gezeigt wird, wo der aufrechte Amerikaner für ein edles Ziel eintritt und dieses mit fairen Mitteln als wahrer Held verfolgt. Kommt es z. B. zum Showdown, dann muss zunächst der "Böse" den Colt ziehen oder zumindest hinterhältig gegenüber dem Helden oder anderen guten Amerikanern sein.
In Liberty Valance gibbet immer noch die aufrechten Typen, die für das Gute kämpfen: der Anwalt mit seinen Büchern und der Revolverheld mit seinem Schießeisen. Das Gute siegt hier (trotz Franks Einwand) durch einen Mord (Heimtücke) oder Totschlag (nach deutschem Recht auch sehr wahrscheinlich). Aufgegriffen wird das Thema ja auch in Comanche, wo Red Dust dafür ins Gefängnis wandert, obwohl er mit dem Mord etwas "Gutes" begeht. Die (amerikanischen) Ideale werden hier nicht glorifiziert.
Für mich sind damit Ansätze in Sicht, die später insbesondere in den Italo-Western aufgegriffen werden. Die Moral ist dort eine andere. Dort stehen die eigenen Ziele im Vordergrund und die Mittel sind auch nicht immer die glorreichsten. Vom idealisierten Western bleibt hier kaum was übrig, siondern vielmehr Auge um Auge ...
Der schwarze Falke zeigt einen rachedürstenden Mann, der sogar seine eigene Nicht töten will, weil sie "entehrt" worden ist. Hier soll das Opfer zum Opfer werden. Auch hier wird die Figur von John Wayne nicht als positive Figur dargestellt.
Das negative Bild gab es auch mal bei James Stewart, der Film fällt mir aber gerade nicht ein.
Also kleine Ansätze, die Protagonisten und damit den Western negativ (= anti) darzustellen gab es schon früh. In den sog. Spätwestern wurde es natürlich immer mehr.
5 Cents
Ciao
Martin
Das hast du ziemlich gut erklärt. Der Zusammenhang zu Comanche gefällt mir auch sehr gut, denn in Band 5 wird ja die Tat des Red Dust wieder aufgegriffen und die psychologischen Folgen für den Mord erhellt. Das findet sich nämlich auch in der Form beim "Schwarzen Falken", dass John Wayne am Ende nicht mehr mit dem Rest der Familie ins Haus geht. Das Ende wird aus dem Haus heraus gefilmt und John bleibt draußen. Das ist ja überhaupt die Szene, die dafür sorgen kann, dass man den Film auch heute noch genial nennen kann. Familie ist eins der beiden amerikanischen Traumata. Wer aus der Familie rausfällt, verliert im Grunde seinen Anspruch ein Amerikaner, womöglich gar ein Mensch zu sein. Und die Suche nach seiner Nichte hat ihn mindestens eine unbequeme Entscheidung zuviel gekostet. (Das ist ja auch das Schicksal des Oberbefehlshabers. Die Fähigkeit unbequeme Entscheidungen zu treffen, kostet ihn die Zugehörigkeit zu den Kameraden. Macht ihn aber natürlich auch zum Helden. :D )
Die Frage ist, ob das diese Filme auch schon zu Anti-Western macht. Denn man darf nicht vergessen: der wilde Westen, das ist Amerika! Ein Anti-Western wäre theoretisch gleichbedeutend mit Anti-Amerikanismus. Und das sehe ich weder beim Falken, noch bei Liberty Valance.
Und auch: das die Amis vorgeben(!), sich auch selbst ggf. in Frage zu stellen, gehört mit zum Amerikanismus. Liberty Valance bleibt ein oder ist sogar eine Ideal-Verkörperung vom Hohelied der amerikanischen Lebens- und Denkweise.
Genau so ist es. Deshalb sind beide Filme (geniale Klassiker im Übrigen) keine Anti-Western. Sie sind in der Kernaussage erstaunlich ähnlich und erzählen stolz vom Beginn der modernen amerikanischen Zivilisation, die aus der Wildnis heraus erschaffen wurde. Auch die beiden Figuren, die Wayne spielt, ähneln einander, es sind unzivilisierte Männer der Wildnis, deren spezielle Expertise gebraucht wird, um die letzten - unglaublich grausamen - Antagonisten der vormodernen Ära aus dem Weg zu räumen, nämlich Scar und Valance, die natürlich ein dunkles Spiegelbild von Ethan und Doniphon sind. Sie machen beide den Weg frei für eine Welt, der sie nicht angehören können, und sind in beiden Fällen verzweifelt und vereinsamt, weil sie die Frau, die sie lieben, einem zivilisierteren Partner überlassen haben. Letzten Endes haben sie im Leben nichts erreicht, sind umfassend gescheitert. Das macht den Duke aus, dass er das Format hatte, diese Größe, Härte, Tragik, Ambivalenz zu spielen, und deshalb hätte er auch für eine dieser beiden Rollen den Oscar verdient gehabt und nicht unbedingt für "Der Marshall".
Tja. Dotterbart erinnert mich doch mehr an Cheech und Chong als an Monty Python. Und mit deren Hauptfilmen konnte ich noch nie was anfangen. Aber da Monty Python in Deutschland wohl populärer sind, haben sie sich bei der Promotion ganz auf die fokussiert. Was am Ende dann dazu führt, dass Monty Python Filme in Verruf kommen, albern zu sein. Allerdings fand ich ja Jabberwocky auch schon nicht sehr lustig. Da bin ich dann am Wochenende mal gespannt, wie mir Erik der Wikinger gefällt. :D
Ach ja: "Ich wollte mir nur die Zigarre anrauchen lassen." DER war allerdings ganz gut. :p
Wie gesagt, hängt alles von der (eigenen) Definition eines Anti-Western ab. Aber wir sind uns einig, dass John Wayne besonders im Falken auch eine sehr ordentliche Schauspielerische Leistung gezeigt hat. Im Übrigen eine sehr gute Charakterisierung der Rollen.
"Der König und ich" ist halt nett anzusehen und eine Romanze. Übrigens viel besser als das Remake.
Ciao
Martin
Von dem hatte ich auch noch einige Schätze. Aber als ich von meinen Eltern wegzog, waren klassische US-Wstern nicht mehr sehr weit vorne unter meinen Prioritäten und ich habe alles dagelassen. Und irgendwann haben die dann mein Zimmer ausgemistet und weg waren sie die Themenbände. Den Band "John Wayne und seine Filme" (war das auch Hembus?) hätte ich megagut gebrauchen können, als ich in den Coronajahren die John Wayne Filme zwischen "Der große Treck" und "Stagecoach" guckte. (Das war übrigens nicht ganz so kurzweilig wie ich anfangs dachte. Ich weiß nicht, ob ich jemals so viel Schrott in so kurzer Zeit weggeguckt habe. :D)
Der Band war das! Da hatte ich so einige von und die waren auch echt gut. https://www.amazon.de/John-Wayne-und...s%2C142&sr=8-3
Joe hat die ganze Citadel-Reihe herausgegeben... das war 1979 eine absolute Pioniertat in der Geschichte der deutschen Filmliteratur. Der entsprechende Citadel-Band war jahrelang meine Hitchcock-Bibel... und abgesehen davon das einzige deutschsprachige Hitchcock-Buch, das noch zu Alfreds Lebzeiten erschienen ist! Ich habe hier immer noch so sieben oder acht Citadel-Bände, die gehören für mich zur filmliterarischen Grundausstattung. Leider hatte es das Schicksal mit Joe nicht so gut gemeint...
Oh ja, hab's grade gelesen. Beim Bergsteigen mit 51 Jahren verunglückt. :(