Zitat von
felix da cat
Komische, aber dennoch interessante Diskussion.
Ich bin mit dem Franquin-Spirou aufgewachsen. Für mich waren die Folgen, die gemeinsam mit Greg entstanden, immer die besten. Dass man sich da nicht unbedingt Veränderung herbeiwünscht, ist natürlich. Don’t change a winning formula!
Ist man deshalb (lese)konservativ? Wäre es so, dann wäre man auch konservativ, wenn man seiner Frau/Freundin treu bleibt, weil man sie für die bestmögliche Frau/Freundin hält … und bei diesem Beispiel wird mir sicher jeder zustimmen, dass derjenige, der unter dieser Voraussetzung dennoch wechselt, nicht "aufgeschlossen" oder gar "progressiv", sondern einfach nur blöd ist …
Wäre ich mit Rob-Vel oder Nic & Cauvin groß geworden, hätte ich Veränderung vielleicht herbeigesehnt – vorausgesetzt ich hätte die Serie überhaupt beachtet. Aber mich deswegen aufgeschlossen oder progressiv zu nennen, wäre Unsinn.
Konservativ ist man doch nur, wenn man Veränderungen grundsätzlich, deutlicher: prinzipiell nicht mag oder ihnen zumindest mit überdurchschnittlicher Skepsis begegnet.
Wieder auf unsere Comicserie übertragen: Wenn man nur den Franquin-Spirou (oder den in seiner Machart produzierten) gelten lässt, weil man das positive Gefühl, dass man aus seiner Lektüre gewonnen hat, möglichst auf ewig – und hier haben wir das schöne Wort – konserviert haben will, dann hat man konservative Lesegewohnheiten.
Eine bestimmte Neuerung nicht zu mögen oder als unpassend zu empfinden ist etwas anderes ...