Jetzt machst Du mich neugierig: Wie alt bist Du?
(Fragestellung getreu der Devise: Man darf alles fragen, man darf nur nicht erwarten, auf jede Frage auch eine Antwort zu bekommen.)
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Jetzt machst Du mich neugierig: Wie alt bist Du?
(Fragestellung getreu der Devise: Man darf alles fragen, man darf nur nicht erwarten, auf jede Frage auch eine Antwort zu bekommen.)
Ja, wenn man die Originalsprache hinreichend zur Erfassung auch sprachlicher Feinheiten beherrscht mag man das so sehen.
Ansonsten trifft es dieser Aphorismus nach Robert Menasse ganz gut, finde ich - auch was umgekehrt das Verständnis anbelangt:
"Das Problem mit Fremdsprachen, wenn man sie nicht zumindest stiefmuttersprachlich beherrscht, ist, dass man immer nur sagt, was man sagen kann, und nicht, was man sagen will."
(nach Robert Menasse, "Die Hauptstadt")
Ich bin auch kein native Speaker, aber, Leute, es geht - auch wenn das hier im Forum fast schon an Plasphemie grenzt - NUR um ein MM Comic aus den 30er und 40er Jahren.
Da kommt man mit gutem Schulenglisch ganz ordentlich durch.
Du legst ja selbst schon die Einschränkung offen.
Mein "Schulenglisch" ist kaum vorhanden, weil wir die ersten Jahre eine Lehrerin hatten, deren Konzept war, Vokabellernen sei überflüssig, das käme von allein - als dann eine kam, die das in kürzester Zeit neben dem normalen neuen Pensum aufholen wollte, ist gut die Hälfte der Klasse, die da nicht mehr mitgekommen ist, innerhgalb eines Schuljahrs komplett abgehängt worden. Zu dieser guten Hälfte hab ich gehört. Ich war so verunsichert, dass ich mich nie getraut hab, überhaupt englisch zu sprechen, und dann komplett das Interesse an der Sprache verloren. Und beruflich hab ichs auch nie gebraucht.
EDIT:
Ja, ich könnte mich zur Not durch englische Texte oder Comics hangeln - mit einem (online-)Wörterbuch und gelegentlich auch google translate sicher möglich, ; aber ist mir viel zu zeitaufwändig und anstrengend. Das Leben ist zu kurz für sowas, jedenfalls ich fülle es lieber mit anderen Dingen aus.
Ich weiß, das ist ein Argument, was man hier häufiger hört.
"Es geht nicht anders, wegen Linzenzgeber... bla bla bla..." oder "Das muss so teuer, weil Übersetzung Geld kostet... bla bla bla..."
Vielleicht stimmt das auch in dem ein oder anderen Fall mal, aber in der Regel veröffentlicht keiner der Verlage konkrete Zahlen oder Konditionen, sodass sich diese Aussagen nicht wirklich nachvollziehen lassen. Oder hast du irgendetwas, was deine "These" untermauert? :)
Letztendlich können wir nur vergleichen.
Und da ist nunmal Fakt, dass es Alle günstiger können, als die Deutschen.
England haben wir schon genannt. In Frankreich und Italien erscheint die Gottfredson Library in Einzelbänden. (Schuber gibt es dort nicht, soweit ich das sehe.) In Frankreich kosten die Bände zwischen 29,50€ und 35€. In Italien ebenfalls knapp 35€. Macht also auch hier "nur" 88,50€ bis 105€ für drei Bände, keine 150€ wie in Deutschland.
Selbst die deutsche Ausgabe, gibt es im Ausland deutlich günstiger als hier bei uns... Aktuell für 115€ im französischen oder italienischen Amazon Shop. Bestpreis waren bisher 98€, vor kurzem im Februar, ein Drittel unter deutscher Preisvorgabe! (Was übringends auch ein kleiner Tipp ist. Wer das mit seinem Gewissen vereinbaren kann, der findet in den Amazon Shops unserer europäischen Nachbarn häufiger mal deutsche Ausgaben zum Schnäppchenpreis.)
Ich würde eher ganz im Gegenteil sagen: Bei amerikanischen Zeitungscomics der 30er und 40er Jahre ist man mit Schulenglisch völlig verratzt. Das muss nicht mal "Kracy Kat" sein. Auch in Dick Tracy sprechen sie abenteuerliche Soziolekte. Und das fing schon mit "Hogan's Alley" und "The Katzenjammer Kid" an.
Das beste Englisch sprechen sie wahrscheinlich in "Little Orphan Annie" und "Prince Valiant".
Es lohnt sich nicht immer bzw. nicht zu jedem Zeitpunkt, weil die Preise sehr stark schwanken können und auch noch Versandkosten oben drauf kommen.
Den Preisverlauf der Gottfredson Library kannst du dir zum Beispiel hier anschauen. (Am besten rechts bei "Zeitintervall" auf "Jahr" oder "Alle" klicken):
-> https://keepa.com/#!product/4-3770401093
Es gibt von Keepa auch ein AddOn für diverse Browser, dass den Preisverlauf direkt auf der Amazon Produktseite einfügt. Sieht dann in etwa so aus:
https://thumbs2.imgbox.com/2f/e7/AUUoGWIm_t.jpg
Ein aktuelles Schnäppchen wäre zum Beispiel der 40-Bändige Lucky Luke Schuber ("Das Goldene Zeitalter"). Mit Versand knapp 215€, anstatt 300€ in Deutschland:
-> https://www.amazon.fr/Lucky-Luke-Zei...dp/3770402359/
Also das ist wirklich ein interessanter Tipp….
Leider einer, der den Sinn der Buchpreisbindung in den deutschsprachigen Ländern, nämlich die Verlage im Sinne auch des Nischenprogramms vor diesen Platzhirschen wie Amazon zu schützen, konterkariert.
Da dürft Ihr Euch dann nicht beschweren, wenn irgendwann nur noch das Mainstream-Zeug verlegt wird, was sowieso gekauft wird.
Mach mir keine Sorgen, auch in Ländern ohne dieser Maßnahme gibt es genug Literatur. Das Argument hat bei mir noch nie gezogen.
Ich hab vielmehr noch nie verstanden, wieso ich mit dem Kauf eines bösen Mainstreambuches, andere Werke, die dann eh keiner kauft, mitfinanzieren muss.
Ja, aber zu welch Preisen dann?
Du finanzierst damit auch Schulbücher und Unilektüre mit.
Du finanzierst damit eben auch die Bücher mit, die Dich interessieren, aber die Mehrheit aller anderen nicht - die finanzieren die aber auch mit, zu Deinen Gunsten.
Und Minderheitenschutz sollte überall ein unterstützenswertes Prinzip sein - wenn irgendwann nur noch der Mainstreamgeschmack in allen Bereichen zu bekommen sein wird, kann man sich gleich die Kugel geben. Im TV dann zB nur noch Fussball, Dschungelcamp, Top-Models, Reality-Mist und Kochshows bis zum Abwinken. Willst Du das?
England? :lol2:
Was die Sprachen angeht: Ich bin zweisprachig und käme wohl recht gut durch das Gottfredson-Original (trotz Slang und - was mich bei Disney generell etwas nervt - den idiosynkratischen Sprechweisen diverser Figuren, von Goofys "muh" statt my bis hin zu Gammas pschwer pzu pverstehender Psprache). Aber ich habe mich auch so lange für eine deutsche Veröffentlichung der Gottfredson-Comics eingesetzt, dass es irgendwie unehrlich wäre, jetzt, wo diese endlich da ist, sie plötzlich links liegen zu lassen und stattdessen die Originale zu holen. Ich will ja auch nicht die Redakteure und Übersetzer für die Preisgestaltung bestrafen. Bleibt trotzdem das ungute Gefühl der Abzocke, wenn aus den 50€ pro Schwarzweißband plötzlich 75€ je Farbband werden.
Ich hab auch nicht Englisch studiert oder so und hab den Gottfredson gut verstanden (gucke allerdings auch seit Jahren englischsprachige Serien und Filme fast nur noch im Originalton). Vielleicht habe ich nicht jedes Wort und jede Feinheit aller Soziolekte verstanden, andererseits gehen letztere in der Übersetzung ja wahrscheinlich völlig verloren. Da würde ich mich doch immer für die Originalsprache entscheiden - erst recht, wenn die Bücher dann für den halben bis drittel Preis zu bekommen sind.
Krazy Kat ist jedenfalls sprachlich eine ganz andere Hausnummer, Gottfredsons Mickey war ja trotz allem Mainstream.
Ich werde mit dir nicht über die Buchpreisbindung streiten.
In der Theorie wird der Buchpreisbindung vieles zugesprochen. In der Praxis konnte bis heute keine Studie belegen, ob sie tatsächlich irgendeinen positiven Einfluss auf den Mark hatte.
Zumal ich nicht sicher bin, ob deine Aussagen so korrekt sind... Wo werden denn bitte Schulbücher durch den "Mainstream" querfinanziert? Jedes Jahr sind Eltern erneut den Tränen nahe, wenn die Kinder die sündhaft teuren Schulbuchlisten für's nächste Schuljahr mit nach Hause bringen. Klett, Cornelsen und Co. verdienen sich eine goldene Nase am deutschen Schulsystem.
Und soll die Buchpreisbindung nicht eher die kleineren Akteure vor Großverlagen wie Egmont schützen? Amazon ist als Verleger im Print-Geschäft doch kaum vertreten. (Eigentlich nur durch ihr Print-On-Demand Programm bzw. Selfpublisher. Die paar wenigen Kleinverlage unter ihrer Haube bieten fast ausschließlich Ebooks an.)
Mir geht es bei den oben genannten Beispielen eigentlich auch nur darum das Argument etwas zu entkräften, dass "die Egmont Ausgabe umbedingt so teuer sein muss, oder der Comic könnte in Deutschland nicht erscheinen". Wenn man dann sieht, dass die deutsche Ausgabe in unseren Nachbarländern teilweise bis zu 50% reduziert wird, kann man schon Zweifel an dieser Aussage haben. Dann kann man mir nicht erzählen, jeder Cent weniger würde Egmont in den Ruin treiben.
Und zuletzt noch, was den Kauf deutscher Ausgaben im Ausland betrifft:
Ich bin mir nicht ganz sicher, wie der Vertrieb funktioniert. Aber vereinfacht gesagt, verkauft Egmont seine Werke doch primär an Händler (Buchhandlungen, etc.), weche diese dann weiter an den Endkunden verkaufen. Sprich, es kann Egmont (oder jedem anderen deutschen Verleger) doch erstmal egal sein, was der französische Amazon Shop für die Comics verlangt. Der Verlag hat zu diesem Zeitpunkt sein Geld bereits bekommen (den selben Betrag, wie bei einem deutschen Händler, der den Comic zum Vollpreis anbietet). Den Schaden hat wenn überhaupt also dann der Händler, nicht der Verlag.
Genau das machste doch gerade.
Die Buchpreisbindung soll auf allen Ebenen die Kleinen vor den Großen schützen:
Auf Verlagsebene, aber auch im Handel (wo wäre der örtliche Buchhandel heute, wenn es die Buchpreisbindung nicht gäbe? Dann gäbs nur noch Amazon, Thalia und ein paar andere Platzhirsche, die durch ihre Rabatte und Auslagen alleine bestimmen könnten, was in den Bestsellerlisten oben steht bzw. sich überhaupt verkauft - und dann zB mit diktatorischen Regierungen Werbeverträge abschliessen wie Thalia mit China, was sich dann ebenfalls auf die Bestsellerlisten auswirken würde), und ganz besonders schützt sie natürlich auch die Autoren, die nicht riesige Auflagen absetzen können, und den Autorennachwuchs.
Aber Geiz ist geil und jeder ist sich selbst der Nächste...
Genau, wir müssen die Händler unterstützen, und deshalb kaufe ich Bücher und Comics (und vieles andere) nicht beim A. Aber bei dieser Größenordnung würde ich dann doch mal eine Ausnahme machen. Wobei ich noch gar nicht entschieden habe, mir den Gottfredson zuzulegen. Und viele andere Comics gibt es dort entweder nicht oder nur zum Normalpreis. Es ist also eher eine Schnäppchenjagd für einzelne Produkte.
Sagt jemand im Comicforum? Comics sind, bis auf wenige Ausnahmen, alles andere als Mainstream. Oder anders: Comics sind 'andere Werke, die dann eh keiner kauft'. Außer uns paar Hanseln hier. Und dass zB franco-belgische Comics in Frankreich/Belgien billiger sind, als hierzulande ist in der schlichten Tatsache begründet, dass da die Auflagen um ein x-faches höher sind als hierzulande. Frag mal Carlsen, wieviel Titeuff die verkaufen. In Frankreich waren dessen (verkaufte!) Auflagen mindestens zeitweilig höher als die von Asterix. Um nur mal ein Beispiel für die Dimension dieser krassen Unterschiedlichkeit zu geben.
Sorry, Minderheitenschutz ist zwar ein schönes Wort, hat aber bei Konsumgütern wohl nichts zu suchen.
Und ja ich weiß, das Buch ist auch ein Kulturgut. Aber meist halt doch nur ein Konsumgegenstand.
Und da ist es so, wie bei allen Gegenständen des Lebens, der Geschmack des Konsumenten ist verschieden. Da könnte man ja auch auf die Idee kommen, der Burgerkonsument könnte doch auch den Weinbergschneckenkonsumenten mitfinanzieren, der Hemdträger den Schottenrockträger.
Und schau dir doch die Karte an, die Buchpreisbindung ist doch auch wieder so eine europäische Idee. Aber selbst hier schaffen es die Schweiz und England ohne.
Countries-with-a-Fixed-Book-Price-Agreement - Buchpreisbindung – Wikipedia
Aber bei den generell steigenden Preisen werden Bücher vermutlich sowieso bald zu Luxusgegenständen.
Sorry Largo Beutlin, in der Schweiz herrscht seit vielen Jahrzehnten ebenfalls das Gesetz der Buchpreisbindung. (Kurioserweise gegann mit dieser Gängelung der Verkäufer und der Käufer auch gleichzeitig das grosse Sterben der Buchhandlungen. Mag Zufall sein, wer weiss?)
Der einzig mir bekannte Buchladen, der sich nicht daran hält ist ExLibris, eine schweizerische Kette, welche gross genug ist um auch längere Gerichtsverfahren locker stemmen zu können. (Und selbst ExLibris wurde vor vielen Jahren mal an den Pranger gestellt, weil sie damals permanent 30% Rabatt auf sämtliche Druckwaren abzog.)
Interessant. Fehlinfo von Wiipedia
Kultur, und dazu gehören Bücher nunmal, ist kein reines Konsumgut; im Filmbereich gibt es zB die Filmförderung, denn nach rein marktwirtschaftlichen Kriterien bekämen wir fast nur noch diesen immer gleichen US-Mainstream zu sehen.
Sicher hat die Buchpreisbindung auch Nachteile (Bertelsmann wäre wohl ohne den Buchclub nicht so gross und zu einem hinter einer Stiftung versteckten derartigen Lobbyverein für Partikularinteressen geworden), aber warum finden dann ausgerechnet gleich zwei der wichtigsten Buchmessen auf der Welt in Deutschland statt?
Vielleicht könnte mal jemand die Buchpreisbindungs-Postings in einen eigenen Thread verschieben?
Ja