Hier noch eine Auswahl interessanter Beiträge der letzten Tage ...
Uwe Wittstock, Die Welt, 4. August 2009:
http://www.welt.de/kultur/article425...tur.html#reqNL
Zitat:
Volker Reiches Comics verbinden E- und U-Kultur
Er ist Deutschlands erfolgreichster Comic-Autor. Mit seiner Figur "Strizz" begeistert Volker Reiche seit Jahren die Leser der "FAZ". Kürzlich bekam er sogar eine eigene Ausstellung. In seinem Comic-Kosmos gelten fantastische Gesetze und selbst die faulsten Angestellten werden nie entlassen.
(...) Reiche ist ein Erzähler mit langem Atem, ein echter Epiker, dem es gelingt, in seinem Comic eine komplexe fiktive Welt zu errichten und bis in Details hinein mit Leben zu erfüllen. Zugleich aber beherrscht er die Kurzstrecke des klassischen Zeitungsstrips, vermag also seine Fortsetzungsgeschichten jeweils nach einigen wenigen Bildern schon auf die Pointe bringen (...)
Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 6. August 2009:
http://www.faz.net/IN/INtemplates/fa...-C982F21BCDBF} (kostenpflichtig)
Zitat:
Warum Bronze, wenn es Gold sein kann?
Nun auch deutsch: In "Wimbledon Green" wirft der Zeichner Seth einen bösen Blick auf die Comicsammler-Szene
Wimbledon Green ist eine Legende, der größte Comicsammler aller Zeiten. Woher er kam, wie er seine Kollektion aufbaute und vor allem, wie er wieder verschwand, weiß keiner zu sagen. Doch um ihn ranken sich zahllose Anekdoten, Unterstellungen, Vorwürfe und Spötteleien.
(...) Umso bedauerlicher, dass die sorgfältige Übersetzung dadurch entwertet wird, dass sich die Edition 52 keinen Handletterer leisten mochte (...) Im Original weist Seths Typographie einen kräftigen Strich auf, der seinen konturenstarken Zeichnungen entspricht (...)
Wieland Freund, Die Welt (Literarische Welt), 8. August 2009:
http://www.welt.de/kultur/article426...chte.html#reqN
Zitat:
Der Mann, der Harry Potter machte
Klaus Humann ist der erfolgreichste Verleger Deutschlands. Er brachte Joanne K. Rowlings "Harry Potter" wochenlang in die Bestsellerlisten und schaffte dabei eine enorme logistische Meisterleistung. Kaum hatte Harry ausgezaubert, produzierte der Carlsen-Verleger den nächsten Riesenhit: Stephenie Meyer.
(...) Der Carlsen-Verlag hat ein Maskottchen. Strichmännchen Hartmut mit der schwachen Orthografie war, von Zeichner Haggi erdacht, einmal Teil des Programms. Jetzt ist Hartmut eine Art Hausgeist, der von der Straßenfront der Maschinenfabrik grüßt und auch – natürlich in Comic-Form – die Verlagsgeschichte erzählt:
Vom „Herrn Carlsen“ aus „Dehnemark“, der die Petzi-Bücher nach Deutschland brachte, bis zum bebrillten, lockigen „Herrn Humann“. „Der bekahm“, so schreibt es Haggi auf, „fon 1 Freunt in Englant 1 pahr Bücher zum Ferlehgen ahngeboten.“ „Das machen wier mahl“, sagt das Humann-Strichmännchen in der Carlsen-Comic-Chronik dazu (...)
Eva-Maria Magel, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (Rhein-Main), 9. August 2009:
http://www.faz.net/IN/INtemplates/fa...-020862CE0B58} (kostenpflichtig)
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Mienz, Maunz und der Justin
Heinrich-Hoffmann-Sommer, die letzte: Wie Atak und Fil den "Superpeter" sehen, zeigt das Caricatura Museum Frankfurt.
Fil (...) und Atak (...) haben die Milieustudien, mit denen sie sich - einzeln - als Comic-Künstler seit den neunziger Jahren einen Namen gemacht haben, mit hineingenommen in ihre "Coverversion" des "Struwwelpeter", die nun bei Kein & Aber erschienen ist.
"Superpeter" heißt die Ausstellung im Frankfurter Caricatura Museum für Komische Kunst, in dem die Originalzeichnungen des Buchs als letzter musealer Beitrag zum städtischen Hoffmann-Sommer anlässlich des 200. Autorengeburtstags gezeigt werden (...)
Daniel Kothenschulte, Frankfurter Rundschau, 10. August 2009:
http://www.fr-online.de/in_und_ausla...rstellung.html
Zitat:
Die Welt als Fläche und Vorstellung
Das Filmfestival Locarno feiert den japanischen Animationsfilm in einer Retrospektive als autonome Kunstform
(...) Wenn Locarnos Festivaldirektor Frédéric Maire dem Publikum bei der mehr als 100-stündigen Retrospektive die Eroberung eines anderen filmischen Universums verspricht, ist das nicht zu hoch gegriffen. Der japanische Animationsfilm entstand nicht in enger Abhängigkeit zu den Unterhaltungsformen des Realfilms wie in den USA. Er ist ein Parallel-Kino, eine Welt für sich. Der Anime schlägt die Brücke zur japanischen Bilderzählung früherer Jahrhunderte, die von den Rollenbildern zum Manga in Buchform führte. Und zu Vorformen des Kinos im Schatten- und Bildertheater. Nie überwiegt der Naturalismus in dieser Kunstform, immer bleibt ein Bild ein Bild (...)
Ole Frahm, Frankfurter Rundschau, 11. August 2009:
http://www.fr-online.de/in_und_ausla...ichterung.html
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Vom Klang der Erleichterung
In seinem Meisterwerk "Der Jude von New York" spielt Ben Katchor gekonnt mit Klischees
(...) "Der Jude von New York" ist ein Comic im Wissen um das jüdische Bilderverbot und in seinen Strategien ein jüdischer Comic. Der New Yorker Zeichner reflektiert die Verehrung von Götzenbildern. Keines seiner Bilder kommt ohne Text aus. Immer geht es um die Spannung zwischen Sehen und Lesen. Katchor ist Autor und Zeichner. Und doch ist das keine Graphic Novel, die Episoden bleiben anekdotisch (...)
Jürg Altwegg, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11. August 2009:
http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF41...~Scontent.html
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Achtung! Sympathiegefahr!
Im Sommer schaut ganz Frankreich auf den Strandurlaub der Prominenz: Das französische Präsidentenpaar gibt dabei das beliebteste Thema für Satiren ab.
(...) Der Zeichner Martin Vidberg hat daraus eine Bildergeschichte gemacht (...) (die) Sommerserie "Les vacances des Monsieur Sarkozy", die Vidberg für "Le Monde" zeichnet. Er geht dabei stets von Fotos aus, die im Internet zirkulieren oder von den Klatschillustrierten veröffentlicht werden. Die Kommentare auf der Internetseite der Tageszeitung sind voller Begeisterung (...)