Zitat:
nde im Wind, Bourgeon, Carlsen/SPLITTER
Im SPLITTER Forum gab es ja eine Diskussion zu dem Werk, sodass ich mich mal wieder entschied es nochmals zu lesen, vorherige Male hatten mich nicht überzeugt.
Im 18 Jahrhundert erfährt die junge adelige Agnes de Roselande, dass lustige Kinderscherze komplett nach hinten losgehen können, und somit bekommt ihr Leben eine sehr unschöne Wendung. Zum Glück ist sie eine sehr starke Person, und so bringt sie es von Frankreich , nach England und weiter nach Afrika und bis in die Karibik.
Ich bin nach wie vor gemischter Gefühle. Während ich durchaus zugeben muss, dass das Werk wirklich einiges Umwerfendes aufzuweisen hat, alleine die Auseinandersetzung mit Sklavenhandel, nicht nur unter europäischer Betrachtung, sondern unter Einbeziehung der afrikanischen Sklavenhändler und Könige ist mehr als bachtenswert.
Darüberhinaus verstrickt sich Bourgeon aber leider zu sehr in freiheitliche Gedanken und Ideen die eben eher zu der 68er Generation passen als der eines Mädchens Ende des 18 Jahrhunderts. Dazu gesellen sich für mich Szenen, die zwar die Emanzipation und Progressivität Agnes darstellen sollen, für mich aber eher der mönnlichen Fantasie entspringen und somit den Gesamteindruck für mich trüben. Auch werden die Frauen gern in freizügiger Weise gezeigt, teilweise einfach nur voyeuristisch und in zweifelhaften Posen. ( Da man mir anderswo Prüderie und Puritanismus unterstellt hat hier der Einschub, dass ich nichts gehen freizügige Darstellungen habe, aber hier empfinde ich sie als unpassend ) Ebenfalls sind Bourgeons Darstellung der Menschen teils seltsam, was in Anbetracht der grandios ausgearbeiteten Hintergründe umso mehr ins Auge springt.
Eine, trotz einiger Schwächen, beachtenswerte Arbeit, und gerade die SPLITTER Ausgaben sind wunderschön, sogar mit beigefügtem Druck.