Steht dir ja frei, das auf einer Scheibe zu speichern.
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Steht dir ja frei, das auf einer Scheibe zu speichern.
Es gab da diesen Ständer im Zeitschriftenladen, direkt am Ausgang vom "Wertkauf". Von da haben mich die T+S Alben immer angeblinkt, wenn ich mit meinen Eltern beim Einkaufen war. Ich musste die unbedingt haben. hat mich einige Zeit gebraucht, bis ich genügend Kleingeld zusammen hatte. Dann habe ich ihn mir gekauft, meinen ersten T+S, natürlich genau dort. Kann mich noch gut an das euphorische Gefühl erinnern, als ich das Album aus dem Ständer zog. Gänsehaut! Mein erster Band war wegen des ansprechenden Covers tatsächlich die Picaros.
Vorher kannte ich T+S auch schon, allerdings nie komplett, aus dem Fix und Foxi.
Meine ersten waren übrigens Kristallkugeln und Sonnentempel, weil ich da schon einzelne Bilder aus einer View Master Sampler Scheibe kannte.
Soweit ich weiß, gab es die TIM-Bücher (so stand‘s früher auf der Rückseite) lange Zeit nur im Buchhandel, wie’s ja auch in dieser Unterhaltung bereits anklang. Die waren schon von daher was Besonderes, Höherwertiges.
Mein erstes eigenes ist Der blaue Lotos, erworben 1975 (oder 1976). Auf der Rückseite steht „Es gibt insgesamt 21 TIM-Bücher“. Damals jedenfalls waren‘s erst 21.
Aber deswegen waren (oder wirkten?) sie auch erheblich teurer als ein Comic-Heft. In Buchläden habe ich damals eher Karl May oder Jules Verne gekauft. Aber diese Ausgaben wollten schon überlegt sein. Andere Comic-Serien, die es auch am Kiosk gab, die ich aber nicht gekauft habe, habe ich stärker in Erinnerung (Bessy, Lasso, aber auch Romanreihen wie Perry Rhodan).
Ich verstehe und teile das. T+S war alleine preislich eine damals für mich erst unerreichbare Liga. Erst durch Valerian und Corto bin ich in diese Preisliga eingestiegen und da war T+S plötzlich etwas, was in meine Reichweite kam.
Meine ersten Tim und Struppi von Carlsen im Supermarkt kosteten 4,80 DM! (Also ca. 2,40€ - das waren noch Preise)
Trotzdem auch unerreichbar bei 1 DM Taschengeld pro Woche.
Tim und Struppi waren seinerzeit definitiv teurer als andere Comic-Alben. In der Pressemappe „50 Jahre Carlsen Comics“ schreibt Volker Hamann, der Erfolg habe sich schließlich eingestellt u. a. durch die Senkung des ursprünglichen Preises von 3,95 DM auf 2,95. Zum Vergleich: Ein Asterix-Album kostete Ende der 1960er Jahre meines Wissens 2,50 DM.
In der gleichen Pressemappe schreibt Klaus Schikowski, im Jahr 1978 habe ein Carlsen-Comic-Album reguläre 5,80 DM gekostet (damals hatten die auch Blake und Mortimer und Valerian im Programm). Zum Vergleich: Eine ZACK-Comic-Box kostete seinerzeit 4,- DM.
Ergänzung: Asterix Band 23 kostete bei Erscheinen im Jahr 1978 4,80 DM.
Für mich war rückblickend wohl das Jahr 1967 mein Einstieg als Käufer von Comics, mit 9 Jahren. Da war ich Fahrschüler geworden. Zuvor, in der Grundschule in unserem Dorf, kam ich gar nicht dazu. Es gab da keinen Kiosk, erst recht keine Buchhandlung, nur einen Edeka-Laden. Und mit 50 Pf Taschengeld pro Woche war da schon zweimal nix los mit Comics. Ab und zu bekam ich ein Donald-Duck-Heft (TGDD) von meinen Eltern geschenkt. Die fand ich toll! Ansonsten hatte ich u.a. Pixi-Bücher und vor allem Happy-Bücher (Delphin-Verlag) mit den TV-Stars Lassie, Fury und Rin-Tin-Tin sowie Huckleberry Hound von Hanna-Barbera. Die habe ich verschlungen. Das selbige Fernsehtiere auch in Comicversionen existierten (Tessloff-Verlag), wusste ich damals nicht.
Ab '67 dann, mit etwas mehr Geld in der Tasche, musste ich mich - am Kiosk an der Schnittstelle von Bus und Straßenbahn - Woche für Woche entscheiden, ob und ggf. welches Heft ich kaufen wollte. Meistens kam das aus dem Kauka-Verlag (also: Lucky Luke, Pit und Pikkolo bzw. Spirou und Fantasio, Prinz Edelhart bzw. Johann und Pfiffikus, Schlümpfe, Old Nick u.a.), manchmal Disney (Ehapa), selten Felix (Bastei). Etwas später kam dann 14-tägig Superman und Batman hinzu, seltener MV Comix. ZACK gab es noch nicht. - Buchläden habe ich eher selten besucht, eher schon Kaufhäuser. Da ging es dann, wie gesagt, um Karl May, Jules Verne, Hans Dominik (Tosa-Verlag). Dazu kam hin und wieder ein Ravensburger Taschenbuch oder ähnliches und die Buchfassungen der heißgeliebten Augsburger Puppenkiste. Tim und Struppi zu kaufen kam mir nicht in den Sinn.
Pünktlich zum Einstieg in die Pubertät erschienen die ersten Asterix-Bände bei Ehapa. Da ich nun erwachsen zu werden gedachte, schmiss ich so ziemlich alles weg bzw. verschenkte, was in meinen Augen nur noch "Kinderkram" war. Dazu gehörte auch meine damalige Comic-Sammlung (seufz). Nur Asterix fand noch Gnade bei mir. Und Anfang der 70er die roten Peanuts-Taschenbücher vom aar-Verlag. Ansonsten hatte ich über mehrere Jahre mit Comics nichts mehr am Hut.
1977 entdeckte ich als Student bei Karstadt in Bremen die Lucky-Luke-Alben (Ehapa) und sah zum ersten mal, dass da derselbe Texter am Werk war wie bei Asterix. Gekauft. Und sofort begeistert! - Noch etwas später (Anfang der 80er) habe ich in Bremen zum ersten mal einen Comic-Laden betreten und sah dort die Spirou- und Gaston-Bände. Letzteren fand ich bei Kauka als Jo-Jo immer doof. Schadenfreude über Stotterei fand ich dämlich. Aber beim Neuversuch wirkte die Serie ganz anders. Erst recht die Spirou-Abenteuer. - Kurz danach schnappte ich mir das erste Fachmagazin (Comixene, dann das österreichische Comic-Forum). Die Comic-Sammelei nahm langsam Fahrt auf, wurde aber noch dadurch eingebremst, dass ich wegen des Jobs Bremen wieder verließ. In meiner Kleinstadt gab es keine Comic-Läden. Ich war immer auf Großstadtbesuche angewiesen. Da kam dann auch mal Tim und Struppi in mein Regal, zunächst aber nur vereinzelt. - Der Einstieg in dieses Forum 2003 brachte dann den richtigen Schub ...
Selbstredend habe ich den Reporter mit Hund inzwischen komplett (und auch komplett gelesen), dazu Sekundärliteratur und weiteres von Hergé, war zudem vor 2 Jahren mit meiner Frau in Brüssel, wo Comics überall in der Stadt präsent sind und in erster Linie eben Tim und Struppi. Mir ist schon klar, dass ohne diese beiden die gesamte frankobelgische Comic-Kultur eine andere wäre, wenn sie denn überhaupt wäre ...
1967.
Das waren noch Zeiten.
Mit neun Jahren durfte man schon Fahrschüler sein.
Und mit 11 die Mondrakete fliegen.
Heute darfste als Kröte gar nix mehr.
Mein Tim und Snoopy-Erstkontakt waren die Filmausschnitte in "Sport, Spiel, Spannung" oder wie die Sendung hieß.
Da war was mit U-Booten und 'nem Panzerfahrzeug für Einsätze am Meeresgrund.
Ich kenne viele Comics durch meinen Vater, der hat z.b. Tim und Struppi, Asterix, Prinz Eisenherz, Donald Duck und Mad Hefte mitgebracht. Eine Schallplatte von Tim und Struppi im Sonnentempel hatte ich auch mal.
Seit welchen Jahr ich die kenne weiß ich leider nicht mehr, aber an den oben erwähnten Preis von 4,80 DM oder auch an 5 DM kann ich mich erinnern. Der stand hinten auf den Alben die ich damals hatte.
Nun denn, ich habe mir von der Bluray "Tim und Struppi - Das Original" den ersten der beiden Realfilme aus den 60ern angesehen: Tim und das Geheimnis um das Goldene Vlies (1961), der eigentlich "...um die 'Goldene Vlies' " heißen müsste, denn es ist ja der Name eines Schiffes. Egal. Der Film ist eigentlich doch toll. Warum kenne ich den noch nicht? Und warum haben die denn einen so schlechten Ruf? Ein echter Spielfilm, ganz im Sinne des Originals, aber eine komplett neue Story, gedreht an Originalschauplätzen in ganz Europa und die Schauspieler wurden echt super den Comicfiguren nachempfunden. Inklusive der folkloristischen Ansätze. Das ist so ein Film ganz in der Tradition der 50er, 60er Jahre, so wie Abenteuer in Panama oder Abenteuer in Rio mit einer winzigen Terz De Funes. Sobald man einmal von zu Hause weg ist, bleibt völlig offen, wo man als nächstes landet. Hier glänzt der Charme des französischen Kinos. Es fehlen halt Frauenrollen, aber das kann man ihm ja nicht vorwerfen, denn... naja, die fehlen bei Tintin ja immer.
Für Eltern: die Filme stehen ganz in der Anarcho-Tradition von Pippi Langstrumpf und Co., es wird zuweilen ordentlich geraucht, getrunken auch, aber etwas weniger (hier mangelt es an Vorlagentreue), und die Erwachsenenwelt ist hier weniger vorbildlich als attraktiv. Was ja grundsätzlich auch schon noch mal wieder die richtige Richtung ist. Es werden Motorräder geklaut, unschuldige Passanten bei der Erledigung ihrer Angelegenheiten mindestens behindert und auch ansonsten heiligt der Zweck bei Guten wie Bösen die Mittel. Da müssen die Kinder endlich mal wieder den Kopf einschalten. So war'n's, die alten Abenteurersleut'. Wer also Tommy und Annika predigt, ist hier in der falschen Kirche. :D Ich bin mir noch nicht sicher. Oben genannte Abenteuerfilme schaue ich ja SEHR regelmäßig, ob die T+S Filme sich da jetzt einreihen, weiß ich noch nicht so Recht. Der Wiederholungsanreiz scheint mir deutlich kleiner, vor allem weil es eben doch ganz klar ein Kinderfilm ist und sowohl ich als auch mein Sohn aus dem Alter raus sind. Aber mal abwarten.
Das der Film Tim und das Geheimnis um das Goldene Vlies (1961), eigentlich "...um die 'Goldene Vlies' heißen müsste ist mir auch aufgefallen. Ich fand den auch nicht so schlecht, den anderen Tim und die blauen Orangen fand ich dann schon nicht mehr so gut. Bisschen zu albern für meinen Geschmack, einige Situationen sind im Comic lustiger als auf der Leinwand.
Beide habe ich auch zum ersten Mal gesehen, obwohl ich Comicverfilmungen so ziemlich vermeide, habe ich die mir mal angesehen. Nochmal werde ich die Filme wahrscheinlich nicht ansehen.
Die Drehorte und die Atmosphäre gefielen mir bei beiden Filmen. Interessant das man bei den Hauptfiguren so viel Wert auf das Comichafte Aussehen gelegt hat und dann doch zumindest einige Farben nicht richtig getroffen hat. Z.b. der Pullover von Haddock oder Bienleins Kleidung, die waren im zweiten Film dann besser. Tims Strümpfe sind im ersten Film nicht weiß und im zweiten schwarz, was sie aber auch in den ersten Comics sind. Der Bart von Haddock ist im zweiten Film besser getroffen. Wie @Jovis schon geschrieben hat sind das neue Geschichten, die aber Teile aus den diversen Alben benutzen.
Tim und die blauen Orangen bedient sich z.b. aus Der Fall Bienlein.
Und das Goldene Vlies hat zumindest einige grundlegende Elemente aus dem Einhorn-Zweiteiler aufgegriffen (alleine schon das Pendel von Bienlein), ist aber am Ende doch sehr anders. Das war vielleicht mehr wie Geschenke an die Die Hard Fans.
Genau, in dem einen Film ist auch das Porträt von dem Vorfahr von Haddock zu sehen, das auch in dem Einhorn-Zweiteiler zu sehen ist.
Kann „Die Kunst von Hergé: Der Schöpfer von Tim und Struppi“ Band 1-3 empfohlen werden?
Die Leseprobe zu Band 2 auf PPM Vertrieb sieht textlich nicht sooo interessant aus…
Hab gedacht, dass diese Bände ähnlich der 50 Seiten in der LL GA, Schlümpfe GA oder Spirou GA ist…
Oder ist die Probe einfach schlecht?^^
Die Bände sind schon sehr schön. Was genau findest du an der Leseprobe schlecht?
Man muss aber dazu wissen, dass die Originalausgabe
a) aus 7 Bänden besteht
b) jeder Band über 400 Seiten hat und
c) 8 cm breiter ist.
Ich habe mir die damals geholt, kann aber viel zu schlecht Französisch, um da wirklich was zu verstehen (wobei das heute mit der Fotofunktion von deepL kein Problem sein sollte). Aber in erster Linie sind das natürlich Bildbände. Und sie alleine ab und an aus dem Regal holen und in den beispiellosen Zeichnungen versinken zu können, ist ein Traum.
Hab mir dann aber auch noch die deutschen Bände 1 und 2 gekauft. Wusste gar nicht, dass es die mittlerweile bei PPM gibt. Da werde ich mir auf jeden Fall noch Band 3 zulegen.
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Ich weiß nicht…
Liest sich irgendwie nicht wie ein Text zum entstehungsprozess.
Sieben Bände und bei uns drei?
Ist das dann so stark gekürzt?
Sowas wie die Taschen Bücher, welche in der 40er Edition etwas kleiner und leicht gekürzt nochmal erscheinen und somit 20€ statt 150€ kosten?
Sie sind dementsprechend sehr sehr sehr sehr stark gekürzt.
Frevel.https://uploads.tapatalk-cdn.com/202...d0ab28a710.jpg
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So hart würde ich da nicht ins Gericht gehen. Beide Ausgaben sind von P. Goddin, von daher würde ich nicht von Kürzung sprechen. Es sind eben unterschiedliche Ausgaben.
Die siebenbändige französische Ausgabe richtetet sich an hartgesottene Tintinologen und ist ja mit 700 Euro auch nicht gerade geschenkt. Meines Wissens gibt es auch keine niederländische Schwesterausgabe und auch keine englische Ausgabe – in deutsch wäre das Werk schlichtweg unverkäuflich – leider.
Die dreibändige "Volksausgabe" hingegen gibt es in vielen Sprachen, dank Atomax auch in deutsch. Einziges Manko, die Übersetzung ist stellenweise etwas holprig. Aber ich freue mich über jedes deutsche Buch, da sich kaum ein Verlag an Sekundärliteratur zum Thema traut. In Frankreich/Belgien erscheint zurzeit fast wöchentlich ein neues Buch über Hergé oder Tintin (kein Witz).
"Tintin A-Z" by Michael Farr, an alphabetic anthology of curiosity from Hergé's Adventures of Tintin.
-> https://www.tintin.com/en/news/6083/...y-michael-farr
Technical spécifications:
- 187 mm x 236 mm
- 172 pages
- Printed on Munken Pure 130 gr
- Softcover with flaps, matt lamination + spot varnish
- Square back
- Retail price : £18.95
- ISBN 978-2-87424-541-1
Date of publication: May 22nd 2024
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In Deutschland hat's aber auch wirklich nie eine Kioskausgabe gegeben. Lucky Luke und Asterix lagen in jeder Bude auf dem Boden rum. Tim und Struppi war hochgradig luxuriös mit damals 5 Mark 80. Wo soll da Bekanntheit herkommen? Ich hab eine View Master Scheibe gehabt mit einem Bild aus dem "Sonnentempel". Ich war schon in der Oberstufe als ich herausfand, dass das T+S war. Marketing-technisch hat Carlsen da die Dinge laufen lassen. Aber dadurch hat T+S vielleicht auch seinen Status als Edelmarke behalten?