Uiuiui, Corto Maltese sollte am Wochenende endlich ankommen!
C_R:zeitung:
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Uiuiui, Corto Maltese sollte am Wochenende endlich ankommen!
C_R:zeitung:
Wirklich sehr, sehr schön!
Als Neueinsteiger bin ich sowohl auf die Geschichte als auch auf die Aufmachung des Bandes mehr als gespannt. Heute nach Feierabend sollte er zuhause auf dem Tisch liegen.
Ich habe die Farbvariante gewählt ... ich gebe zu: ich bin etwas aufgeregt :schaem:
Gruß vom lubidou
Bin ich eigentlich der Einzige, dessen SW-Ausgabe nicht auf weißem, sondern so ocker-rosa-grauem Papier gedruckt wurde. Habe ich da ein Mängelexemplar oder war das beabsichtigt?
Cheers
Bei mir sind nur die Buchdeckel in so einem Altrosa-Ton mit weißem Rand, deren Rückseiten im Innenteil nebst gegenüberliegenden Seiten und deren Rückseiten mit der Landkarte darauf auf braunem Papier und alles andere dazwischen ist dann auf weißem Papier gedruckt.
In der s/w Version bei mir ist der Comic selbst in der Tat auf einem eher beigen Papier gedruckt, das Vorwort auf weissem Papier. Ich finde das optimal und die Papierwahl als sehr gelungen.
Das Vorwort von Pratt ist bei mir auf einem blaugrünem Aquarell gedruckt. Bin mal ans Fenster gegangen, stimmt, der Einleitungsteil ist etwas heller als der Comicteil, den ich aber bei den aktuellen dunklen Lichtverhältnissen im Zimmer auch als weiß mit einer Idee ins Bräunliche empfinde, aber noch nicht als beige.
Also mir gefällt die farbige Edition besser. Habe mir beide Ausgaben bestellt und heute bekommen. Werde mich wohl von der s/w-Ausgabe wieder trennen... Wer Interesse hat, kann sich ja bei mir melden!
Die Papier (-farben)-Wahl ist bei beiden Ausgaben aber sehr gut gewählt... Sehr gute Arbeit haben da die schreiber&leser geleistet...
C_R:zeitung:
Das mit dem Papier irritiert mich doch etwas. Anbei ein Foto, auf dem man sieht, dass das schon mehr als »nur eine Idee ins Bräunliche« zu gehen scheint.
Hmmm, Fotos sind zum Farbvergleich wohl nicht so gut geeignet, hatte horst gerade im Splitter-Forum dargestellt. Auf meinem Monitor entspricht eher der weiße Balken rechts neben Deinem Bild der etwas matteren Papierfarbe in meinem Comicteil, kann mir das aber morgen noch einmal bei hellerem Tageslicht ansehen, vielleicht wirkt es dann noch etwas anders.
War dadurch auch etwas verunsichert, aber mein Farbsehvermögen ist völlig fehlerfrei, habe es gerade wieder getestet: http://www.xrite.com/online-color-test-challenge
Bei der Auswahl des Papiers für Schwarzweißcomics kommt es besonders darauf an, dass die Rückseite nicht durchscheint.
Zu den verwirrenden Verwandtschaftsverhältnissen: Der oben erwähnte Brief erschien zum ersten Mal im italienischen Comicmagazin Sgt. Kirk, 1 (Juli 1967), gerichtet an dessen Genueser Verleger Florenzo Ivaldi, verfasst vom fiktiven R. Obregon Carranza (also Hugo Pratt) am 16. Juni 1965 in Viña del Mar, Chile. Er diente als Einleitung der ersten Episode der Ballata del mare salato, der Südseeballade. Aus dem Brief geht hervor, dass R. Obregon Carranza ein Neffe von Caïn Groovesnore sei, dieser seinerseits ein Cousin (Vetter) von Pandora Groovesnore. Also: Caïn Groovesnore ist der Onkel von R. Obregon Carranza. Pandora Groovesnore ist die Cousine (Base) von Caïn Groovesnore. Im Grunde ein sehr übersichtliches Verwandtschaftsverhältnis, auch die Übersetzung aus dem Italienischen oder Französischen sollte keine unüberwindbare Hürde darstellen.
Die in diesem Thread erwähnte Passage lautet im Original:
“[…] a parte una lettera della cugina di mio zio, Pandora […].”
(cugina: Cousine, zio: Onkel)
Auf Französisch:
« […] à part une lettre de la cousine de mon oncle, Pandora […]. »
(cousine: Cousine, oncle: Onkel)
Auf Deutsch bisher (Comic Art / Carlsen, 1989; Klassiker der Comic-Literatur, ausgewählt vom F.A.Z.-Feuilleton, 2005):
„[…] abgesehen von einem Brief der Nichte meines Onkels, Pandora […].“
(Nichte auf Französisch: la nièce, auf Italienisch: la nipote)
Und jetzt bei Schreiber & Leser:
„[…] meiner Cousine […].“
Die (handschriftliche) Signatur des Briefes lässt erkennen, dass der vollständige Name des Verfassers Raúl Obregón Carranza lautet (Akute ergänzt). Legt man eine traditionelle spanische Weitergabe der Familiennamen zugrunde, hat Raúls Vater als ersten Nachnamen Obregón getragen, seine Mutter Carranza. Da Caïn Groovesnore Raúls Onkel ist, müsste im strengen verwandtschaftlichen Sinn dessen Bruder Raúls Vater oder dessen Schwester Raúls Mutter sein. Im ersten Fall würde auch Raúl den Namen Groovesnore tragen, außer Caïns Bruder hätte diesen abgelegt. Im zweiten Fall hätte Raúls Mutter ebenso den Namen Groovesnore abgegeben und die Nachnamen ihres Mannes, Obregón und Carranza, angenommen. Beide Fälle sind sehr unwahrscheinlich. Man muss daher annehmen, dass Caïn Groovesnore geheiratet hat und Raúl aus der Linie der Ehefrau Caïns stammt, diese also seine richtige Tante ist, Caïn hingegen nur sein Nennonkel. Oder aber Raúl selbst hat (einen) neue(n) Nachnamen angenommen.
In Bezug auf die Übersetzung der Passage über Geremia oder Jérémie (ohne auf die inhaltlichen Implikationen einzugehen): Simulacrum liegt ganz richtig, im Italienischen heißt es: “essere nessuno”, „niemand sein“. Die französische Variante hat Philipp ja schon zitiert („nichts sein“). „Klein“ ist in jedem Fall eigenwillig.
Apropos: Nett wäre es natürlich gewesen, wenn man sich bei dieser deutschen Neuausgabe vom Titel Südseeballade verabschiedet und Pratts eigenwilligen Pleonasmus “mare salato” oder « mer salée » übernommen hätte, das „salzige“ oder „gesalzene Meer“.
Cheers!
Ja, Tarao und Corto werden ja auch zu Pandoras Nennonkeln, vielleicht wird dann auch Cain einer von Raul Obrégon Carranza?
Vielen Dank für Deinen ausführlichen Beitrag (:
Mir gefällt aber, wie auch die Verwandtschaftsverhältnisse von Pratt nun durchdacht sein mögen, am meisten Pratts Spiel mit den Metaebenen an dem Brief.
Zitat:
"Corto à lui même: Ce serait bon de vivre dans une fable."
Bouche Dorée à Corto: "Oh oui!… Mais toi tu vis continuellement une fable et tu ne t'en aperçois plus. Lorsqu'un adulte entre dans le monde des fables, il ne peut plus en sortir. Le savais-tu?"
:pZitat:
Corto Maltese zu sich: "Es wäre schön, in einem Märchen zu leben."
Bouche Dorée zu CM: "Aber du lebst schon in einem Märchen, obwohl du dir dessen nicht bewusst bist. Wenn ein Erwachsener in die Welt des Märchens eintritt, kann er nicht mehr aussteigen. Wusstest du das nicht?“
aus CM in Siberien
Ui: Die Klassik Edition „Südseeballade” in Schwarz/Weiß ist jetzt beim Vertrieb vergiffen.
Na, dann herzliche Glückwünsche! Ich werde mir den nächsten Band aber in Farbe holen, dann kann ich mich vielleicht entscheiden, wie ich weitersammle.
Als Neueinsteiger bin ich von der Aufmachung und natürlich auch von der Erzählung sehr angetan - ein rundum stimmiges Paket das mir sehr viel Freude macht. Danke !
Gruß vom lubidou
Zur Papierfrage der SW-Ausgabe: Die Papiersorte bei der Farb- und SW-Ausgabe ist die selbe. Bei der SW-Ausgabe erscheint der einfarbige Comicteil allerdings nicht auf der weißen Papieroberfläche: Durch einen Fadenzähler oder eine Lupe betrachtet, zeigt sich ein mitgedruckter Raster mit ca. 5 %, der dem Auge durch die feine Dichte einen Farbton vorgaukelt, je nach Lichteinfall grau oder rosa oder irgendwas dazwischen. Toller Effekt!
Damit handelt es sich nicht um eine schwarzweiße Pinsel-Strichausgabe, sondern um eine gerasterte Ausgabe, was gerade bei dieser "Fassung" möglich ist: Es ist eben nicht die Pinselstrich-Ausgabe mit (in der Repro-Kamera geschlossenen) Schwarzflächen, sondern wurden offenbar die Druckvorlagen des Jubiläumsbandes "40 Jahre Südseeballade"
http://www.ibs.it/code/9788861670976...ltese-una.html
benutzt, wo - ähnlich der "Artist's Editions" von IDW - "originalgetreue" Scans zum Abdruck kamen. Daher ist diese Fassung auch eine wirklich exklusive Erstausgabe auf Deutsch. Und dank an Rossi Schreiber, dass dieses Werk auch erstmals direkt aus dem Italienischen übersetzt wurden - die Carlsen-SW-ausgaben wurden aus dem Französischen übertragen!
Das bedeutet auch, dass die SW-Ausgabe von Carlsen aus dem Jahre 1983 weiterhin die einzige Pinselstrich-Ausgabe mit deckenden Blanks ist und bleibt.
Interessant wird ja jetzt, wie's weiter geht: Denn alle anderen SW-Ausgaben verfügen über deckende Schwarzflächen ...
Jetzt habe ich die s/w-Ausgabe am Wickel. Ein herrlicher Comic! Erst wollte ich wegen der Übersetzung mit der alten colorierten Carlsen- Ausgabe quer lesen. Schnell aufgegeben, hat Zeit. Die Geschichte vermag mich total zu fesseln, dieses leicht surrealistische ist großartig. Ob es dieses deutsche U-Boot wirklich gab? Mal recherchieren...
...jedenfalls ein echtes Vergnügen.
Eigentlich zur Zeit nur Manara und Pratt. Die sündhaft teuren Wälzer....egal, Geld ist eh alle.
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Ich weiß nicht wie das verlegerisch aussieht aber von Hugo Pratt gibt es noch mehr erstaunliches neben Corto. Vielleicht wagt sich der Verlag irgendwann auch an diese Abenteuer. Fort Wheeling, Wüstenskorpione und ähnliches. Ich finde es würde lohnen. Nichts gegen die alten Comicothek-Alben....
Liebe Grüße
Carsten
Aber ja; immer mit der Ruhe. Die beiden Balladen-Bände jedenfalls sind richtig klasse. Hut ab!
Jetzt doch schon einmal die alte Carlsen-Ausgabe zum Vergleich heraus geholt. Die Schreiber & Leser Ausgabe ist, soweit ich das beurteilen kann, sehr gut übersetzt. Auf jeden Fall liest sie sich schlüssig und...äh, spritzig.
Die s/w-Ausgabe von "Im Zeichen Des Steinbocks" soeben bei euch vorbestellt und bezahlt. Man kann nie wissen...geht ja weg wie geschnitten Brot.
Liebe Grüße
Carsten