Alle paar Wochen findet ein grauenhafter Anschlag statt, um unserer Gesellschaft den Willen der Islamisten aufzuzwingen. Da die Anschläge nicht von einer Extremistengruppe ausgehen, sondern von mehreren, auch Einzeltätern, stehen die Sicherheitsorgane dem Phänomen letztlich hilflos gegenüber. Attentate im Namen Allahs sind cool geworden, da es so leicht geht, Menschen in aufgescheuchte Hühner zu verwandeln. Es herrscht ein Klima der Angst, Muslime werden ausgegrenzt. Das erleichtert es Extremisten neue Anhänger zu rekrutieren.
Oder das?
Das Gefühl „Das lassen wir nicht mit uns machen“, einigt die Gesellschaft. Aus schlappen Zivilisationsbürgern werden mutige Menschen, die zu Werten wie freier Meinungsäußerung stehen. Das Kalkül mit der Angst geht ebenso wenig auf, wie das Ziel der Terroristen, den bereits vorhandenen Keil zwischen christlich-säkularisierten Bürgern und Muslimen zu vergrößern – im Gegenteil: Verstärkt wird eine offene Hand nach den Muslimen ausgestreckt. Islamismus wird in der Folge wieder uncool und verödet zunehmend.
So oder so – es liegt an uns!
Rom ist nicht am äußeren Feind, sondern an der inneren Schwäche zugrunde gegangen.
WIR SIND CHARLIE!
Gerhard Förster für „Die Sprechblase“
Anm.: Natürlich ist mir bewusst, dass ich leicht reden kann, denn ich gebe kein Satiremagazin heraus. Ich bin kein Held und bezweifle, dass ich den Mut hätte, das zu tun, was sich die Redaktion und die Zeichner von „Charlie Hebdo“ trauten (von dem mit 80 Jahren ermordeten Georges Wolinski sind auch Comicbände auf Deutsch erschienen) und weiterhin trauen. Aber auch die unzähligen Franzosen, die sich jetzt empören und auf die Straße gehen, sind wahrscheinlich keine Helden. Dennoch ist das ein kräftiges Zeichen der Solidarität. – Stehen wir zu unseren Überzeugunge